Beschlussvorlage

Transcription

Beschlussvorlage
Vorlage 52/ 49/2012
X öffentlich
nicht öffentlich
Beschlussvorlage
Betrifft:
Masterplan Leistungssport
Beschlussdarstellung:
Der Sportausschuss nimmt Kenntnis vom Bericht über die Entwicklung der
Fördermaßnahmen im Rahmen des Masterplans Leistungssport (siehe Anlage) und
beschließt die finanzielle Förderung der Düsseldorfer Leistungszentren im Zeitraum von
2013 bis 2016 gemäß dem vorliegenden Entwurf.
Sachdarstellung:
Gemäß Beschluss des Sportausschuss vom 01.04.2009 standen Mittel zur finanziellen
Förderung der Düsseldorfer Leistungszentren für die Jahre 2009 bis 2012 in Höhe von
jeweils 340.000,- EUR p.a. zur Verfügung.
Kriterien für die Auswahl der Sportarten und Festlegung der Förderhöhe:
o Leistungsstand (sportliche Erfolge) der Sportart in Düsseldorf
o Potenzial für mögliche Entwicklung im nächsten olympischen Zyklus
o Vorhandene Infrastruktur (Ausstattung mit Trainings- und Wettkampfstätten)
o Mögliche Synergieeffekte durch Spitzensportveranstaltungen in Düsseldorf
Gefördert werden nicht Stützpunkte, sondern im Leistungssport erfolgreiche Düsseldorfer
Vereine in ausgewählten Sportarten (Leistungszentren). Die Anerkennung als Stützpunkt
durch den jeweiligen Fachverband begründet noch keinen Anspruch auf Förderung durch die
Stadt Düsseldorf. Eine gezielte Förderung Düsseldorfer Sportlerinnen und Sportler kann
durch eine pauschale Stützpunktförderung nicht gewährleistet werden. Die Förderung erfolgt
daher direkt an die in den jeweiligen Sportarten im Bereich des Leistungssports erfolgreichen
Düsseldorfer Vereine.
Auf der Basis der im Rahmen des Leistungssportcontrollings vorliegenden Erkenntnisse zur
sportlichen Entwicklung im Zeitraum 2009 bis 2012 sowie zum Leistungssportpotenzial
erfolgt die finanzielle Förderung der Düsseldorfer Leistungszentren für die Jahre 2013 bis
2016
Höhe der Förderung im Zeitraum 2013 bis 2016:
Olympische Sportart mit Maximalförderung:
Olympische Sportarten mit besonderer Förderung:
Olympische Sportarten mit Grundförderung:
Leistungssportprojekte in Nichtolympischen Sportarten:
100.000,30.000,- je Sportart
12.000,- je Sportart
30.000,- gesamt
Übersicht über die Förderung 2013 bis 2016:
Träger
Tischtennis
Borussia Düsseldorf
Taekwondo
Förderung neu
Veränderung
100.000 €
100.000 €
-€
30.000 €
30.000 €
-€
30.000 €
30.000 €
-€
Leichtathletik
Sportwerk Düsseldorf
RC Germania
Düsseldorf
Leichtathletikverband
Nordrhein
30.000 €
30.000 €
-€
Hockey
Düsseldorfer HC
30.000 €
30.000 €
-€
Rudern
RSD Vorlage
Förderung
bisher
Sportart
Seite 1
von 10
Vorlage 52/ 49/2012
Förderung
bisher
Sportart
Träger
Judo
Judoclub 71
12.000 €
Kanu-Rennsport
WSV Rheintreue
12.000 €
Kunstturnen weiblich
KLZ Düsseldorf
Rhythm. Sportgymnastik
SSV Knittkuhl
Trampolinturnen
SV Unterbach
Turnverband
Düsseldorf
Tennisbezirk
Düsseldorf
Turnsport
Tennis
Schwimmen/
Wasserball
Handball
Basketball
Leistungssportprojekte
nichtolympische
Sportarten
DSC 98
Veränderung
12.000 €
-€
0€
Zusammengefasst
30.000 € unter Turnsport
Zusammengefasst
12.000 € unter Turnsport
Zusammengefasst
0 € unter Turnsport
- 12.000 €
- 30.000 €
- 12.000 €
-€
0€
30.000 €
30.000 €
12.000 €
12.000 €
-€
12.000 €
12.000 €
-€
0€
12.000 €
12.000 €
0€
12.000 €
12.000 €
30.000 €
30.000 €
-€
340.000 €
340.000 €
-€
ART 77/90
Düsseldorf Giants
(Capone)
Gesamt:
Förderung neu
Die finanzielle Förderung erfolgt im Rahmen einer Fördervereinbarung zwischen Sportamt
und dem geförderten Verein. Die Fördervereinbarung beinhaltet u.a.:
o
Überwiegender Einsatz der Fördermittel (mindestens 75%) zur Finanzierung von
Leistungssportpersonal
o
Aktive Beteiligung an den Veranstaltungen zur Talentsichtung und Talentförderung im
Rahmen des Düsseldorfer Modells der Bewegungs-, Sport- und Talentförderung
sowie Zusammenarbeit mit der NRW-Sportschule und den Schulen im Verbund
„Düsseldorfer Schulen für den Leistungssport“
o
Jährliche Dokumentation der Mittelverwendung (Verwendungsnachweis) sowie ein
Sachbericht zur sportlichen Entwicklung (Leistungssportcontrolling)
Beginn der neuen Förderrichtlinien ist der 01.01.2013. Die Förderung erfolgt bis Ende 2016.
Danach erfolgen eine Überprüfung und eine erneute Festlegung der geförderten Sportarten
für den nächsten olympischen Zyklus.
Beratungsfolge:
Gremium
Sitzungsdatum
Ergebnis
Sportausschuss
24.10.2012 -/-¹
-/-²
RSD Vorlage
1) Die Sitzung wurde zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Vorlage noch nicht geplant.
2) Das Beratungsergebnis wurde zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Vorlage noch nicht erfasst.
Seite 2
von 10
Vorlage 52/ 49/2012
Anlagen:
beigefügt
nicht vorhanden
Nr.
Anlage
1
Masterplan Leistungssport
Alternative:
keine
Amt / Institut:
Sportamt
RSD Vorlage
Dezernentin / Dezernent:
Beigeordneter Hintzsche
Seite 3
von 10
Vorlage 52/ 49/2012
X öffentlich
nicht öffentlich
Anlage 1
Masterplan Leistungssport
Der Sportausschuss beauftragte im Jahr 2006 die Verwaltung, ein Konzept zur
Gesamtkoordination und Weiterentwicklung des Leistungssports vorzulegen. Am 31.10.2007
nahm der Sportausschuss Kenntnis vom Entwurf des Masterplans Leistungssport und
beauftragte die Verwaltung mit der Konkretisierung der vorgeschlagenen Maßnahmen sowie
Ermittlung der Kosten. Die Umsetzung der erarbeiteten Vorschläge wurde vom
Sportausschuss am 01.04.2009 beschlossen. Die Fördersystematik im Rahmen des
Masterplans Leistungssport wurde in Anlehnung an das im Spitzensport übliche Verfahren
am olympischen Zyklus ausgerichtet, um den geförderten Sportarten hinreichend Planungsund Entwicklungssicherheit sowie den fördernden Stellen ausreichende Möglichkeiten zur
Bewertung der sportlichen Entwicklung im Förderzeitraum zu geben.
Die Förderung im Rahmen des Masterplans Leistungssport ist in zwei Bereiche gegliedert:
a) Sportartspezifische Förderung des Nachwuchsleistungssports:
o Zuschüsse an Düsseldorfer Leistungszentren
b) Sportartübergreifende Förderung des Nachwuchsleistungssports:
o athletica Sportinternat Düsseldorf
o NRW-Sportschule und Verbund „Düsseldorfer Schulen für den Leistungssport“
o Stiftung Pro Sport Düsseldorf
Umsetzung der Fördermaßnahmen im Zeitraum 2009 bis 2012:
a) Sportartspezifische Förderung: Zuschüsse an Düsseldorfer Leistungszentren
Gemäß Beschluss des Sportausschuss vom 01.04.2009 standen Mittel zur finanziellen
Förderung der Düsseldorfer Leistungszentren in den Jahren 2009 bis 2012 in Höhe von
jeweils 340.000,- EUR p.a. zur Verfügung.
Grundlage für die Auswahl der Sportarten und Festlegung der Förderhöhe waren:
o Leistungsstand 2009 der Sportart in Düsseldorf
o Potenzial für mögliche Entwicklung bis 2012
o Vorhandene Infrastruktur (Ausstattung mit erforderlichen Sportstätten)
o Mögliche Synergieeffekte durch Spitzensportveranstaltungen in Düsseldorf
RSD Vorlage
Gemäß den beschlossenen Förderkriterien muss die Förderung überwiegend für den Einsatz
von Leistungssportpersonal verwendet werden. Die gezielte Förderung professionellen
Trainereinsatzes steht in allen Konzeptionen im Rahmen der nationalen
Leistungssportförderung weiterhin an erster Stelle. Trainerinnen und Trainer sind neben den
Eltern die wichtigsten Partner der jungen Sportlerinnen und Sportler. Als wichtige
Bezugspersonen insbesondere für jüngere Athleten können sie die frühzeitige Beendigung
von Sportkarrieren sowie die Abwanderung von Sportlern zu anderen Vereinen verhindern.
Die Förderung hauptamtlichen Trainereinsatzes ermöglicht die organisatorische Trennung
des Leistungssportbetriebs von den Bereichen des Breiten- und Gesundheitssports in den
Vereinen und schafft somit auch zusätzliche Ressourcen in den übrigen Bereichen des
Vereinssports.
Einige Sportarten mit hohem Leistungsniveau im Spitzensport profitieren von dieser
Entwicklung durch überproportional gestiegene Mitgliederzahlen. In Düsseldorf gilt dies
Seite 4
von 10
Vorlage 52/ 49/2012
insbesondere für die Sportarten Tischtennis und Hockey. Im Tischtennis nahm bundesweit
die Zahl der Kinder und Jugendlichen in den Vereinen von 2006 bis 2009 um 9,2% ab.
In Düsseldorf stieg die Zahl im gleichen Zeitraum um 16,3% von 990 auf 1151 Mitglieder. Im
Hockey stieg die Zahl der jugendlichen Vereinsmitglieder mit 22,4% (von 954 auf 1168) im
Vergleich zum bundesweiten Anstieg von 11,2% um das Doppelte.
Im Rahmen des Leistungssportcontrollings wurden Mittelverwendung, sportliche Erfolge und
Trainereinsatz in den geförderten Sportarten jährlich dokumentiert. Die aus dem
Leistungssportcontrolling gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die
Empfehlungen zur Auswahl der förderungswürdigen Sportarten und zur Förderhöhe im
Zeitraum 2013 bis 2016.
b) Sportartübergreifende Förderung des Nachwuchsleistungssports:
1. athletica Sportinternat Düsseldorf e.V.
Der Verein „athletica Sportinternat Düsseldorf e.V.“ wurde in 2005 in Kooperation von
Sportamt, Schulverwaltung und Stadtsportbund gegründet mit dem Ziel, optimale
Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Schule und Sport für junge Düsseldorfer
Leistungssportlerinnen und Leistungssportler zu schaffen. Am 28.04.2005 beschloss der Rat
den Eintritt der Stadt Düsseldorf in den Verein. Mit dem Einzug in die Räume des
ehemaligen Sportinstituts an der Heinrich-Heine-Universität im Jahr 2007 wurde die Basis für
die Ausweitung des Aufgabenfeldes geschaffen. Im April 2009 beschloss der
Sportausschuss die Beauftragung von athletica mit weitergehenden Aufgaben im Bereich
des Nachwuchsleistungssports. Im laufenden olympischen Zyklus entwickelte sich die
Tätigkeit des Vereins in folgenden Aufgabenbereichen:
Teilinternatsbetreuung am Standort Universität:
Hausaufgabenbetreuung, Förderunterricht sowie ein sportgerechtes Mittagessen im
Teilinternat erleichtern den jungen Leistungssportlern die Umsetzung schulischer und
sportlicher Maßnahmen. Daneben hilft athletica bei der Koordination von Training,
Wettkämpfen, Schule und Prüfungen durch Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und
Leistungsstützpunkten.
Sportbedingte
schulische
Ausfallzeiten
werden
durch
Förderunterricht kompensiert. Im Schuljahr 2011/2012 wurden im Teilinternat insgesamt 15
sportliche Nachwuchstalente im Alter von 12 bis 17 Jahren aus den Sportarten Basketball,
Eishockey, Tennis, Handball, Taekwondo, Leichtathletik, Radfahren, Rudern und
Trampolinturnen betreut.
RSD Vorlage
Vollinternatsbetreuung im Projekt Sport-Schule-Wohnen:
Die Vollinternatsbetreuung für jugendliche Leistungssportler startete zu Beginn des
Schuljahres 2009/2010. Unterkunft, Verpflegung und sozialpädagogische Betreuung erfolgen
in angemieteten Räumen im Jugendwohnheim Kolpinghaus auf der Blücherstraße 6 in
Düsseldorf-Derendorf. Die umfangreiche gesetzliche Aufsichtspflicht wird in Form
sozialpädagogischer Betreuung durch pädagogische Fachkräfte gewährleistet. Die
schulische Ausbildung beinhaltet ergänzend zum Unterricht eine fachpädagogische
Betreuung in Form von Hausaufgabenbetreuung, Förderunterricht und Silentium in
Zusammenarbeit mit den Schulen der jugendlichen Leistungssportler. Das Angebot der
Internatsbetreuung steht grundsätzlich allen jugendlichen Düsseldorfer Kaderathleten zur
Verfügung. Im Schuljahr 2011/2012 wohnten im Internat insgesamt 16 NachwuchsLeistungssportler aus den Sportarten Eishockey, Fußball, Rudern und Leichtathletik.
Unterstützung des Sportbetriebs der NRW-Sportschule:
Seit dem Start des Sportschulbetriebs in 2007 führt athletica im Auftrag des Sportamtes die
für die Aufnahme an der NRW-Sportschule obligatorischen sportmotorischen Aufnahmetests
durch. Zur Aufnahme in die Leistungssportklasse der NRW-Sportschule im 8. Schuljahr ist
ebenfalls ein spezielles Testverfahren durch Sportwissenschaftler der Universität Karlsruhe
Seite 5
von 10
Vorlage 52/ 49/2012
erforderlich. Dieses wurde in 2010 erstmals durchgeführt. athletica stellt benötigte Räume,
Sportstätten und Testmaterial sowie bei Bedarf personelle Unterstützung zur Verfügung.
Düsseldorfer Leistungszentren in Schwerpunktsportarten haben die Möglichkeit, durch
Trainereinsatz an der Schule Talente für ihre Sportart zu identifizieren und in ihrer
sportlichen Entwicklung zu fördern. athletica vermittelt bei Bedarf entsprechende Kontakte
zwischen Vereinen, Leistungsstützpunkten und der Schule, berät in organisatorischen
Fragen und unterstützt die Bereitstellung benötigter Sportstätten.
Leistungsdiagnostik und sportmotorische Tests:
Die Möglichkeiten zur Durchführung leistungsdiagnostischer Maßnahmen wurden
ausgeweitet. Das Angebot günstiger Leistungstests steht zur Verfügung für Kaderathleten
der Leistungsstützpunkte, Schülerinnen und Schüler der NRW-Sportschule sowie
Düsseldorfer Bundesliga-Mannschaften. In den Mannschaftssportarten wird das Angebot
regelmäßig genutzt durch die Hockey-Herrenmannschaft des DHC, im American Football
durch die Düsseldorf Panther. In 2012 wurde dies auch für die Saisonvorbereitung im
Handball und im Eishockey angeboten. Im Bereich der Ausdauertests wird überwiegend
Laktatdiagnostik durchgeführt. Seit 2011 besteht zusätzlich die Möglichkeit einer
Spiroergometrie. Beide Verfahren werden intensiv im Rudern und Radfahren sowie in den
leichtathletischen Laufdisziplinen genutzt.
Talentzentrum Düsseldorf:
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Düsseldorfer Leistungsstützpunkten bietet athletica
im Anschluss an die Talentiade zu Beginn des dritten Schuljahres ein vereins- und
sportartübergreifendes Training für motorisch begabte und leistungssportlich ausgerichtete
Grundschulkinder in den dritten und vierten Klassen. In den Sporthallen an der HeinrichHeine-Universität erhalten die Kinder die Möglichkeit, ein Mal wöchentlich unter der Leitung
erfahrener Trainer und Sportlehrer ein allgemeines Training als Ergänzung zum
sportartspezifischen Training im Verein zu absolvieren. Regelmäßige motorische Tests
geben Auskunft über die motorische Entwicklung der Kinder. Neben der gezielten
Förderung motorischer Fähigkeiten lernen die Kinder das Spektrum der Düsseldorfer
Leistungssportarten kennen. Trainer aus den Leistungsstützpunkten stellen ihre Sportart vor
und können besonders geeignete Kinder für ihre Sportart identifizieren.
Teilnehmerzahlen in den Talentgruppen:
Schuljahr 2009/2010: 112 Kinder
Schuljahr 2010/2011: 98 Kinder
Schuljahr 2011/2012: 124 Kinder
RSD Vorlage
Serviceleistungen für die Düsseldorfer Leistungsstützpunkte:
Kontakte zu Schulen, Hochschulen und Sportverbänden, Veranstaltungsmanagement für
Wettkämpfe und Kaderlehrgänge, Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln sowie die
Anstellung von Leistungssportpersonal binden wertvolle Ressourcen im Leistungssport. Die
Unterstützung durch athletica ermöglicht die Konzentration auf den Trainings- und
Wettkampfbetrieb. Beispiele für die erfolgreiche Unterstützung von Projekten und
Veranstaltungen durch athletica sind u.a.:
o
Trainingscamp von Nationalteams und Testwettkampf in Düsseldorf zur Vorbereitung
auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaft Berlin 2009
o
Veranstaltungsübergreifende Koordination des Düsseldorfer Laufcup ab 2010
o
Internationales Trainingslager in den Sporthallen der Heinrich-Heine-Universität für
die Teilnehmer am Judo-Weltcup seit 2010
o
Deutsche Juniorenmeisterschaften im Taekwondo in den Sporthallen der HeinrichHeine-Universität in 2011
Seite 6
von 10
Vorlage 52/ 49/2012
Als ein Pilotprojekt koordiniert athletica seit 2009 in Abstimmung mit dem
Leichtathletikverband Nordrhein vereinsübergreifende Maßnahmen der Talentsichtung,
Leistungsdiagnostik sowie Physiotherapie für die Düsseldorfer Leichtathletik. Dies beinhaltet
seit 2011 die physiotherapeutische Betreuung von Kaderathletinnen und –athleten im
Sportwerk Düsseldorf.
Unterstützung der „dualen Karriere“: Zusammenarbeit mit der Heinrich-HeineUniversität und der Fachhochschule Düsseldorf:
athletica informiert interessierte Sportlerinnen und Sportler, wie sich gewünschte Schul- oder
Berufsausbildungen realisieren lassen und hilft bei der Suche nach sportfreundlichen
Schulen und Universitäten. Das Hochschulzulassungsreformgesetz von 2009 beinhaltet eine
Neufassung der Bestimmungen für die Vergabe von Plätzen in Studiengängen mit örtlichen
Zulassungsbeschränkungen. Das Rektorat der Heinrich-Heine-Universität beschloss in 2010,
dass zwei Prozent der örtlich zulassungsbeschränkten Studienplätze vorrangig an
Bundeskaderathletinnen und –athleten vergeben werden können. Die Vermittlung
entsprechender Anfragen an die Universität sowie Hilfestellungen für studierende
Spitzensportlerinnen und –sportler erfolgen durch athletica.
Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Rhein-Ruhr:
Seit 2010 ist athletica „Offizieller Partner des Olympiastützpunktes Rhein-Ruhr“. Aufgrund
der guten räumlichen und technischen Ausstattung können damit Leistungen des
Olympiastützpunktes für Bundeskaderathleten auch am Standort Düsseldorf angeboten
werden. Aufgrund der derzeitigen Vakanz in der Leitung des Olympiastützpunktes
Rhein/Ruhr konnten die ersten Planungen bisher nicht weiter konkretisiert werden.
Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen:
Die Ausweitung des Aufgabenspektrums unter dem Dach von athletica führt zu steigenden
Anforderungen auf arbeits-, sozial-, vereinsrechtlicher sowie finanztechnischer Ebene. Dies
bindet zunehmend Ressourcen im administrativen Bereich und erfordert den Aufbau weiterer
Verwaltungsstrukturen. Der Stadtsportbund Düsseldorf hat im Rahmen seines
Geschäftsbetriebs bereits entsprechende Strukturen aufgebaut und weiterentwickelt. Um
den Aufbau paralleler Verwaltungsgebilde zu vermeiden und Synergieeffekte aus den
bestehenden Strukturen zu nutzen, ist beabsichtigt, ab 2013 die Umsetzung wesentlicher
sportartübergreifender Fördermaßnahmen mittels eines entsprechenden Zuschussvertrages
von athletica auf den Stadtsportbund Düsseldorf übertragen. Das Leistungsspektrum der
Leistungssportförderung soll künftig in einer eigenständigen Organisationseinheit unter dem
Dach des Stadtsportbundes Düsseldorf angeboten werden. Es beinhaltet neben den derzeit
durch athletica per Leistungsvertrag ausgeübten Leistungen auch die organisatorische
Unterstützung der Stiftung Pro Sport Düsseldorf. Wesentliche Verwaltungsaufgaben der
verschiedenen Institutionen in den Bereichen Rechnungswesen, Personalverwaltung,
Vertragsmanagement und Sportstättenvergabe sollen zentral im Stadtsportbund Düsseldorf
zusammengefasst werden.
RSD Vorlage
2.
NRW-Sportschule
Das Lessing-Gymnasium wurde im Januar 2007 zur ersten NRW-Sportschule ernannt. Der
Sportschulbetrieb startete mit Beginn des Schuljahres 2007/2008. Die sportliche Ausbildung
an der Schule umfasst neben den Pflichtwochenstunden für das Fach Sport eine Sport AG
sowie nachmittägliche Trainingsangebote an den Leistungsstützpunkten. In den Klassen
Acht und Neun erfolgt eine Zusammenführung der besten Nachwuchssportler in
Leistungssportklassen. Schulwechsel werden durch spezielle Fördermaßnahmen
vereinfacht. Ergänzt wird die sportliche Ausbildung durch Unterrichtsbefreiung für
Wettkämpfe und Lehrgänge, individuelle Ersatzleistungen für versäumten Unterricht,
Organisationsabsprachen mit Trainern und Betreuern sowie Durchführung sportlicher
Seite 7
von 10
Vorlage 52/ 49/2012
Leistungstests. Die Zusammenführung der leistungsstärksten Nachwuchssportler in einer
Leistungssportklasse wurde erstmals mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 umgesetzt.
Das leistungssportliche Profil der Schule wurde seit 2007 kontinuierlich weiterentwickelt.
Folgende Sportarten haben sich aufgrund der intensiven Zusammenarbeit mit den jeweiligen
Vereinen und Leistungsstützpunkten zu Schwerpunktsportarten an der Schule entwickelt:
o
o
o
o
o
o
Tischtennis:
Basketball:
Handball:
Judo:
Leichtathletik:
Fußball:
Deutsches Tischtenniszentrum
ART 77/90 Düsseldorf
ART 77/90 Düsseldorf
Judo Club 71
ART 77/90 Düsseldorf und athletica
Fortuna Düsseldorf (Eliteschule des Fußballs)
Das gestiegene sportliche Niveau macht sich bemerkbar in sportlichen Erfolgen auf Landesund Bundesebene. Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Jugend trainiert für
Olympia“ siegte die Mannschaft der NRW-Sportschule im Tischtennis-Bundesfinale der
Wettkampfklasse III (Jahrgänge 1996 bis 1999) in 2011 und 2012 und nahm erstmals an den
Schüler-Weltmeisterschaften teil. Die Mannschaft der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 19941997) erreichte ebenfalls das Bundesfinale. Im Tennis wurden die Jungen in der
Wettkampfklasse III in 2011 Sieger im Landesfinale und schafften die Qualifikation für das
Bundesfinale. In der Leichtathletik erreichten in 2012 erstmals sowohl eine Mädchen- als
auch eine Jungenmannschaft in der Wettkampfklasse II das Landesfinale.
Zur Absicherung der weiteren Entwicklung des Leistungssportbetriebs wird am Schulstandort
mit finanzieller Beteiligung des Landes NRW eine Dreifach-Sporthalle mit ergänzenden
Räumlichkeiten für den Leistungssport errichtet.
3.
Schulen im Verbund „Düsseldorfer Schulen für den Leistungssport“
Neben der NRW-Sportschule haben seit 2009 weitere Düsseldorfer Schulen mit
Unterstützung durch das Sportamt und athletica ein leistungssportliches Profil entwickelt.
Hulda-Pankok-Gesamtschule (HPG)
Die HPG arbeitet mit der DEG und Fortuna Düsseldorf sowie mit weiteren leistungssportlich
orientierten
Düsseldorfer
Sportvereinen
zusammen.
Im
Rahmen
einer
Kooperationsvereinbarung mit athletica fördert die HPG begabte Düsseldorfer Schülerinnen
und Schüler schulisch und sportlich. Neben den Zielen im Leistungssport soll ein möglichst
hoher Schulabschluss erreicht werden. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Fortuna
Düsseldorf erfolgte in 2012 die Bewerbung der Schule zur Eliteschule des Fußballs.
RSD Vorlage
Freiherr-vom-Stein Realschule
Mit Beginn des Schuljahres 2011/12 setzt die Schule ihr Profil als „sportbetonte Schule“ um.
Das Sportkonzept der Ganztagsschule setzt neben dem erweiterten Sportunterricht einen
Schwerpunkt im Bereich des Sozialen Lernens. Durch Kooperationen mit geeigneten
Sportvereinen im Nachmittagsunterricht werden neben einer Fußball AG auch neue
Sportarten angeboten, die sportartspezifische Neigungen fördern. Kooperationspartner im
Bereich des Leistungssports sind athletica, Borussia Düsseldorf und das Sportwerk.
Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule
Zum Schuljahr 2010/11 wurde für sportlich begabte Kinder in der 5. Jahrgangsstufe eine
Sportklasse eingerichtet und in den folgenden Jahren in den sich anschließenden
Jahrgangsstufen fortgesetzt. Neben einem erweiterten Basissportunterricht pro Woche
werden zwei Wochenstunden Sport in Arbeitsgemeinschaften und zusätzlich Sportangebote
kooperierender Vereine durchgeführt. Die pädagogische und sportliche Betreuung ist
vollständig im Ganztagsbetrieb eingebunden. Sollte durch Teilnahme an Wettkämpfen oder
Trainingsmaßnahmen Unterricht ausfallen, kann der Unterrichtsstoff in individueller
Seite 8
von 10
Vorlage 52/ 49/2012
Förderung nachgeholt werden. Das außerunterrichtliche Sportangebot wird unterstützt durch
Sportvereine aus der Umgebung der Schule, u.a. DEG, ART 77/90 und DJK AGON 08.
4. Stiftung Pro Sport Düsseldorf
Die 1996 ins Leben gerufene Stiftung fördert Initiativen und Projekte im Düsseldorfer
Nachwuchsleistungssport. Stiftungszweck ist die Förderung talentierter bedürftiger
Sportlerinnen und Sportler, die ihre Sportart in einem Düsseldorfer Sportverein ausüben.
Dabei orientiert sich die Stiftung an den bestehenden praxisorientierten Förderkriterien des
deutschen Spitzensports. Als ein besonderes Förderprojekt führt die Stiftung Pro Sport seit
2008 im Rathaus die Ehrung der „Düsseldorfer Juniorsportler des Jahres“ durch. Jährlich
werden mindestens sechs erfolgreiche Düsseldorfer Nachwuchssportlerinnen und -sportler
mit einer finanziellen Unterstützung in Form eines einjährigen Stipendiums ausgezeichnet.
Hierfür stellt die Stiftung jährlich mindestens 6.000 EUR zur Verfügung. Mit der Annahme der
Auszeichnung verpflichten sich die Sportlerinnen und Sportler im Förderzeitraum zur
Einhaltung geltender Anti-Doping-Bestimmungen sowie zur Ausübung ihres Startrechts für
einen Düsseldorfer Sportverein. Daneben förderte die Stiftung Pro Sport die Möglichkeit zur
sportartübergreifenden Durchführung leistungsdiagnostischer Maßnahmen durch athletica in
den Jahren 2010 bis 2012 mit jährlich 12.000 EUR. Der Geschäftsbetrieb der Stiftung Pro
Sport wird durch das Sportamt mit Unterstützung durch athletica wahrgenommen.
Zusammenfassung der Förderaktivitäten im NRW-Leistungssportzentrum
Die Entwicklung der sportartübergreifenden Projekte und Maßnahmen ist eng angebunden
an das Konzept „Leistungssport 2020“ des Landes NRW. In diesem Zusammenhang ist die
Zusammenfassung des Aufgabenspektrums und der Förderstrukturen im erfolgreichen
Bewerbungskonzept der Stadt Düsseldorf als Standort eines NRW-Leistungssportzentrums
zu sehen. Im Rahmen des Programms „Leistungssport 2020“ hat das Land NRW mit dem
Landessportbund NRW, der Sportstiftung NRW, sowie den drei Olympiastützpunkten die
Einrichtung von NRW-Leistungssportzentren vereinbart. Unter dem Dach der NRWLeistungssportzentren sollen alle Leistungssport fördernden Institutionen in einer Stadt oder
einer Region besser miteinander vernetzt werden. Im Verbund sollen erfolgreiche
Talentförderung, qualifiziertes Nachwuchs- und Leistungstraining sowie erfolgreiches
Hochleistungstraining für die Bundeskader ermöglicht werden. Ziele sind die Bündelung von
Ressourcen, Erreichung von Synergieeffekten und Stärkung der gesellschaftlichen
Unterstützung für den Leistungssport in der Region.
In 2011 erfolgte die zusammenfassende Darstellung der Förderaktivitäten im
Bewerbungskonzept als Standort eines NRW-Leistungssportzentrums. Die für die
Leistungssportförderung zuständigen Gremien des Landes NRW haben dem Konzept
zugestimmt und im Dezember 2011 die Stadt Düsseldorf zum Standort eines NRWLeistungssportzentrums ernannt. Damit bietet sich langfristig die Chance, von der künftigen
Konzentration der Landesförderung auf diese Standorte (analog dem Beispiel der NRWSportschulen) zu profitieren.
RSD Vorlage
Durch die Verbindung des Masterplans Leistungssport mit dem Düsseldorfer Modell der
Bewegungs-, Sport- und Talentförderung entstand in der Landeshauptstadt ein lückenloses
Talentsichtungs- und -fördersystem vom Check! im zweiten Schuljahr bis zur Teilnahme an
internationalen Meisterschaften und den Olympischen Spielen. Die Fortführung der
Förderaktivitäten im Olympischen Zyklus 2013 bis 2016 erhöht die Effizienz des
sportartübergreifenden Mitteleinsatzes und sichert weiterhin den Einsatz hauptamtlichen
Leistungssportpersonals als Grundlage für nachhaltige sportliche Erfolge in den geförderten
Sportarten.
Seite 9
von 10
RSD Vorlage
Vorlage 52/ 49/2012
Seite 10
von 10