BIOKATALYSE - AKTIVITÄTSMESSUNGEN VON ENZYMEN
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BIOKATALYSE - AKTIVITÄTSMESSUNGEN VON ENZYMEN
BIOKATALYSE - AKTIVITÄTSMESSUNGEN VON ENZYMEN (Measurement of Enzymatic Activity) Enzyme sind die Katalysatoren der belebten Natur. Die allermeisten von ihnen sind Proteine. Allerdings gibt es inzwischen einige Beispiele für RNA-Moleküle mit katalytischer Aktivität – man spricht dann von Ribozymen. Viele Enzyme enthalten sog. prosthetische Gruppen, die nicht Aminosäuren sind (Coenzyme) und die oft am katalytischen Zentrum des Enzymmoleküls lokalisiert sind. Coenzyme sind häufig eher Cosubstrate, die (wie beispielsweise das NAD in Redoxreaktionen) zyklische Reaktionen durchlaufen. Enzyme können als globuläre, lösliche Moleküle in allen Bereichen der Zelle, z. B. im Cytoplasma oder in der Matrix von Organellen auftreten. Andere sind Bestandteile von Enzymkomplexen, wie z. B. im Multienzymkomplex der Fettsäuresynthese. Manche Enzymkomplexe sind in Membranen integriert – wie etwa die großen Komplexe in der Atmungskette der inneren Mitochondrienmembran oder die Photosynthesekomplexe der Thylakoidmembran, die aus mehr als 30 individuellen Proteinuntereinheiten bestehen können. Enzyme gehorchen in ihrer Funktion den Gesetzen der Thermodynamik. Sie beschleunigen die Gleichgewichtseinstellung von Reaktionen, die ohne einem Katalysator nur sehr langsam ablaufen würden. Die Kinetik einer Reaktion wird optimiert, in dem der reaktive Übergangszustand durch Herabsetzung der Aktivierungsenergie begünstigt wird. Es wird also die Gleichgewichtseinstellung beschleunigt, das Gleichgewicht bleibt jedoch unverändert. Ein Beispiel: Die Spaltung von Wasserstoffperoxid in Wasser und molekularen Sauerstoff ist thermodynamisch sehr begünstigt, denn die freie Enthalpie beträgt –96 kJ/mol. Die Reaktion läuft aber aufgrund der hohen Aktivierungsenergie von 76 kJ/mol nur sehr langsam mit einer Geschwindigkeitskonstante k<10-5 mol/l(1 x s) ab (siehe unten). Mit kolloidalem Platin als Katalysator sinkt sie auf 50 kJ/mol und k stiegt auf 10– 2. Das Enzym Katalase senkt die Aktivierungsenergie auf 23 kJ/mol und erhöht k so auf 106 . Im Gegensatz zu chemischen Katalysatoren haben Enzyme in der Regel eine außerordentlich hohe Substratspezifität, die es möglich macht, die vielen nebeneinander auflaufenden Stoffwechselwege subtil zu regulieren. Eine hohe Stereospezifität in der Reaktion findet man beispielsweise beim auch ökonomisch bedeutenden sog. pflanzlichen Sekundärstoffwechsel. Enzyme können irreversibel gehemmt werden. Von Bedeutung für biologische Regulationsvorgänge sind aber reversible Hemmungen bzw. Induktionen. Unterschieden wird ein isosterischer Effekt, bei dem es zur kompetitiven Hemmung kommt, d. h. Hemmstoff und Substrat konkurrieren um das katalytische Zentrum, und ein allosterischer Effekt, der zur einer nichtkompetitiven Hemmung führt. Nach ihren Substrat- und Reaktionsspezifitäten werden die Enzyme mit EC-Nummern (,,enzyme commission‘‘) in sechs Großgruppen (1. Oxidoreduktasen, 2. Transferasen, 3. Hydrolasen, 4. Lyasen, 5. Isomerasen, 6. Ligasen) mit weiteren Untergruppen klassifiziert. Modelle der Enzymkatalyse In die Geschwindigkeit einer enzymatischen Reaktion gehen die Konzentrationen der beteiligten Partner ein, denn die Konzentration der Intermediate darf ja bei einem längeren Stoffwechselweg nie zu klein werden. Alle weiteren Faktoren, die die Geschwindigkeit der Reaktion beeinflussen, stecken in der Geschwindigkeitskonstante, also primär in den Eigenschaften des Enzyms. Die Funktion eines Enzyms als Katalysator zu verstehen, ist für die biochemische Betrachtung des Zellgeschehens eine wesentliche Voraussetzung. Ein vereinfachtes, aber schlüssiges Bild von der Enzymkatalyse kann man sich relativ leicht anhand von einschränkenden Annahmen machen. Das Spezielle an der Katalyse mit Hilfe von Enzymen ist, daß sie über Zwischenstufen, EnzymSubstrat-Komplexe, abläuft. Nach dem Schema freies Substrat S → gebundenes Substrat → Produkt P betrachtet man die Gesamtreaktion als Folgereaktion, die aus zwei Teilreaktionen besteht. Das Postulat von Enzym-Substrat-Komplexen beruht auf der reversiblen Bildung dieses Komplexes aus den Komponenten, Enzym + Substrat ↔ Enzym-Substrat-Komplex E + S = ES Die Anwendung Massenwirkungsgesetzes ergibt die Beziehung: [E] x [S] [ES] = KS Nach dem Grundpostulat der „Zwischenstoffkatalyse“ kann sich die eigentliche enzymatische Reaktion nur aus dem Komplex heraus abspielen. In einer praktisch vollständig ablaufenden Reaktion, d. h. vorausgesetzt, daß die Reaktion exergonisch ist und das Gleichgewicht sehr weit rechts liegt, wie dies häufig der Fall ist, wird gleichzeitig der Katalysator regeneriert. MICHAELIS und MENTEN haben angenommen, daß diese Reaktion geschwindigkeitsbestimmend ist, d.h. wesentlich langsamer verläuft als die Bildung des EnzymSubstrat-Komplexes. Dann ist die Geschwindigkeit der Gesamtreaktion, die man direkt messen kann, der Konzentration des Enzym-Substrat-Komplexes (ES) proportional, und man kann die Reaktionsgeschwindigkeit als Maß für die ES-Konzentration ansehen. Aus der Gleichung läßt sich nun folgendes entnehmen: Wenn man von einer gegebenen Menge Enzym ausgeht und die Substratkonzentration nach und nach erhöht, so wird immer mehr Enzym in den Komplex ES übergeführt, die Reaktionsgeschwindigkeit steigt, bis schließlich praktisch alles Enzym als ES vorliegt, das Enzym also gesättigt ist; dann besitzt die Reaktionsgeschwindigkeit ihre maximale Größe. Der Verlauf dieser Kurve ist in Abbildung XII, 1 wiedergegeben. Vmax V1/2 max KM [S] Abb. XII, 1: Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Substratkonzentration (bei konstanter Enzymkonzentration). Die graphische Darstellung der Michaelis-Menten-Gleichung zeigt einen Bereich für geringe Substrat-Konzentrationen, in dem eine fast lineare Abhängigkeit zwischen Substrat-Konzentration und Geschwindigkeit herrscht. Es folgt ein Bereich, bei dem eine Erhöhung der Konzentration des Substrats nur mehr geringe Zunahmen an Reaktionsgeschwindigkeit mit sich bringt. Zuletzt zeigt der Kurvenverlauf, daß eine Sättigung erreicht wird. Die Sättigungskonzentration ist von Enzym zu Enzym und für ein Enzym von Substrat zu Substrat verschieden. Sie läßt sich – im Gegensatz zur Maximalgeschwindigkeit – aus der Kurve schlecht ablesen. Man bekommt aber gut definierte Verhältnisse, wenn man die halbmaximale Geschwindigkeit als Bezugspunkt wählt. Dann muß die Hälfte des insgesamt vorhandenen Enzyms als ES, die andere Hälfte als E vorliegen, denn die Reaktionsgeschwindigkeit soll der ES-Konzentration proportional sein. In der oben angegebenen Gleichung heben sich für diesen Fall die Größen E und ES heraus und es bleibt die Beziehung [S]halbmaximale Geschwindigkeit = KM Dies heißt: Die Substratkonzentration, bei der die halbmaximale Reaktionsgeschwindigkeit erreicht ist, ist gleich der Dissoziationskonstanten des Enzym-Substrat-Komplexes. Man nennt sie nach dem Begründer der Theorie die ,,Michaelis-Menten-Konstante‘‘, der KM-Wert. Sie hat die Dimension einer Substratkonzentration (in mol/l); bei dieser Konzentration ist das Enzym zur Hälfte mit Substrat gesättigt. Eine hohe Michaelis-Menten-Konstante (KM-Wert) bedeutet also, daß eine hohe Substratkonzentration nötig ist, um Halbsättigung zu erzielen, d. h. das Enzym hat zu dem betreffenden Substrat keine hohe Affinität. Ein kleiner KM-Wert zeigt eine hohe Affinität des Enzyms zu seinem Substrat an. Dieses wird bevorzugt binden und meist auch umgesetzt. – Die Michaelis-Menten-Konstanten bewegen sich meist zwischen 10-2 bis 10-5 mol/l. Ein wichtiger Parameter zur Charakterisierung eines Enzyms ist folglich sein KM-Wert für ein bestimmtes Substrat. Dies ist diejenige Substratkonzentration [S], bei der die halbmaximale Reaktionsgeschwindigkeit V erreicht ist. Es gilt für diesen Zusammenhang die sog. MichaelisMenten-Gleichung: V = Vmax [S]/(KM + [S]), wobei Vmax die maximale Reaktionsgeschwindigkeit beschreibt. Die Enzymaktivität ist natürlich von verschiedenen Bedingungen abhängig (Temperatur, pHWert, Ionenkonzentration) und jedes Enzym hat hierfür seine charakteristischen Optima. Die klassische Einheit (engl.: unit, U) der Enzymaktivität beschreibt den Umsatz von 1 µmol Substrat pro Minute. Alkoholdehydrogenase (ADH) Eine große Zahl von Alkoholdehydrogenasen (ADH) ist aus verschiedenen Organismen isoliert worden. Sie katalysieren allgemein die Reaktion: R-CH2OH + NAD+ ↔ R-CHO + NADH + H+ Quantitative measurement of Drosophila alcohol dehydrogenase (ADH) 1. Thaw protein extracts from last week (A, B, C, D, E, F) and keep on ice. 2. Add 450 ul of ADH Assay Buffer to each of 6 plastic cuvettes 3. Add 50 ul from sample A to the first cuvette, mix, wait 1 minute for the mixture to reach room temperature, and then place it in the spectrophotometer. Blank the Spec., then record the O.D. reading every 10 seconds for 2 minutes. Be sure to write down the numbers as soon as they appear on the Spec. 4. Repeat the above step for samples B, C, D, E, F 5. Make 1 graph of O.D. vs. time with 6 lines - one for each sample 6. Calculate ADH activity for each sample in units of: change in O.D. per minute / protein concentration, where protein concentration for each sample is estimated from last week’s lab. Make a table with these results. Note: Sample A is from ADH-null flies (should have no ADH activity = negative control) Sample B is from wild-type flies (positive control) Samples C-F have various forms of ADH, it is your job to compare their activities. Qualitative assay for β-galactosidase activity in Drosophila β-galactosidase (Bgal) is an enzyme from bacteria that is not normally present in Drosophila. However, it can be introduced into Drosophila by genetic engineering and is a useful Reporter Gene. This is because its activity can be detected by a simple color change in the presence of the appropriate substrate. ONPG (o-nitrophenyl-β-D-galactopyranoside; colorless) ↔ o-nitrophenol (yellow) 1. Begin with 6 tubes (B1, B2, B3, B4, B5, B6). Each tube contains1 knocked-out fly. 2. Add 40 ul Buffer A and thoroughly grind the fly. 3. Place 25 ul of Bgal Assay Buffer in each of 6 0.5 ul microcentrifuge tubes. 4. Add 25 ul sample to each tube 5. Incubate at least 1 hour at room temp. Record which samples are positive for Bgal (yellow) and which are negative (colorless). Note: Sample B1 is a wild-type fly (should have no Bgal activity = negative control) Sample B2 is from a Bgal transgenic fly (positive control) Samples B3-B6 are unknown. You must determine if the are Bgal+ or BgalBgal Assay Buffer 200 mM sodium phosphate 2 mM MgCl2 100 mM 2-mecaptoethanol 1.33 mg/ml ONPG Buffer A 0.1 M tris-HCl 1mM EDTA 7mM 2-mercaptoethanol ADH Assay Buffer Buffer A containing: 0.1 M isopropanol 1.4 mM NAD+