Edinburgh-Regatta 2013
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Edinburgh-Regatta 2013
Edinburgh-Regatta 2013 Die diesjährige Regatta von Helgoland nach Edinburgh fand bei außergewöhnlichen Wetterverhältnissen statt. Beim Start am Pfingstmontag gegen 17 Uhr herrschte teilweise totale Flaute mit Nebelfeldern, während in der Nacht der Wind mal auf 2 Windstärken „auffrischte“, dafür die Sicht durch vollständigen Nebel komplett weg war. Wohl dem, der mit Radar ausgerüstet war. Am Dienstag um 08 Uhr morgens hatten wir (die „Tramontane“, eine Nicholson 31) erst 40 sm zurückgelegt. Danach nahm der Wind stetig bis Mitternacht auf 8 und in Böen 9 Windstärken aus nördlicher Richtung zu. Dies entsprach ziemlich genau der Wettervorhersage des Meteorologen, auch wenn das schlechte Wetter „gefühlt“ zu früh kam. Bis in die frühen Morgenstunden des Mittwochs waren wir bei diesen Wetterverhältnissen noch gesegelt (zuletzt unter 3-fach gerefftem Großsegel und Schwerwetter-Fock) und hatten seit Helgoland 130 sm zurückgelegt (300 weitere Seemeilen direkter Weg hätten noch vor uns gelegen). Danach drehten wir nur unter gerefftem Großsegel bei, ließen uns treiben, was bei einem Langkieler wirklich gut gelingt, erholten uns durch guten Schlaf und hofften irgendwie auf eine Tendenz zur Besserung des Wetters. Die Lufttemperatur betrug 6° C (unter Deck 8 Grad), das Wasser hatte 8° C, es war lausig kalt! Eine Abnahme des Windes stellte sich jedoch nicht ein, war auch nach den Vorhersagen nicht zu erwarten gewesen und wir traten daraufhin um 07 Uhr morgens den Rückweg nach Helgoland an. Bei 7 – 8 Windstärken nun von hinten und hoher auflaufender achterlicher See, bestand doch immer die Gefahr einer Patenthalse (trotz Sicherung des Großbaums durch „Bullenstander“), so dass wir das Großsegel bargen, dann die Schwerwetterfock und danach das Trysegel, welches mit losem Unterliek gefahren wird, setzten. Danach hatten wir eine problemlose rauschende Fahrt „nach Hause“ und konnten nach weiteren 24 Std. am Donnerstagmorgen, gegen 07:30 Uhr, im Helgoländer Südhafen festmachen. Fazit: 250 sm erlebnisreiche, anstrengende Segelei, keine Schäden am Schiff, Besatzung wohlauf. Von 19 gestarteten Schiffen kamen 5 ins Ziel, die übrigen liefen entweder einen Hafen an der englischen Ostküste an oder kehrten nach Helgoland zurück. Dr. Jens Kohfahl