Feuerwehr Jahreshauptversammlung
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Feuerwehr Jahreshauptversammlung
Blatt 1 von 8 Es gilt das gesprochene Wort! Rede des Oberbürgermeisters bei der Jahreshauptversammlung der FFW am 30. Januar 2009 „Die Sorge und Hilfe für andere Menschen ist das wertvollste Kapital im Haushalt der Menschheit. Und solange es noch Leute gibt, die freiwillig bereit sind, für andere da zu sein, ist es um diese Welt nicht allzu schlimm bestellt.“ Mit diesen Worten von Altbundespräsident Theodor Heuss begrüße ich Sie, liebe Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, liebe Stadträtinnen und Stadträte, (Ehrenbürger?), sehr geehrter Herr Kreisbrandmeister Michels ?, sehr geehrte Damen und Herren, zur diesjährigen Jahreshauptversammlung ganz herzlich. Mit dem Rückblick auf das vergangene und der Planung für das kommende Jahr, Beförderungen, einschließlich haben wir heute Auszeichnungen eine und umfangreiche Tagesordnung vor uns. Und wenn wir dabei gleich eine Summe Blatt 2 von 8 aus den Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr Hockenheim in den vergangenen zwölf Monaten ziehen, dann haben unsere Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, wie ich es sehe, mit der Vielzahl und mit der Qualität ihrer Einsätze eine eindrucksvolle Bilanz aufzuweisen; der Jahresbericht fasst dies eindrucksvoll zusammen. Dazu wird ja noch berichtet. Ich betone das gern, denn auch wenn dieses Wirken öffentliches Interesse weckt, machen Sie doch kein Aufhebens davon. Dafür tue ich es jetzt. Denn so manche Menschen, die dem schnellen und kompetenten Eingreifen unserer Feuerwehrkameradinnen und -kameraden ihre Rettung oder das des Hab und Gutes verdanken oder einen Ihrer Einsätze mitbekommen, haben vielleicht gar nicht registriert, dass es die freiwillige Feuerwehr war, die da für Hilfe sorgte. Doch ohne Sie, ohne die Freiwilligen, ginge vieles nicht, um Gefahrensituationen in Hockenheim und der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft, und manchmal sogar noch darüber hinaus, erfolgreich abzuwehren und zu bewältigen. Die Freiwillige Feuerwehr ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Rettungswesens sowie des Sicherheitskonzepts unserer Stadt, der Verwaltungsgemeinschaft und des Kreises Rhein-Neckar. Mit Ihren Einsätzen leisten Sie Großes – und dafür danke ich Ihnen. Blatt 3 von 8 Denn wir brauchen Menschen, die Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen und für andere tätig werden. Wir brauchen Bürgerinnen und Bürger, die sich in unserer Gesellschaft mit ihren Vorstellungen und ihrem Handeln einbringen. Demokratie lebt vom Ehrenamt, auch das hat Theodor Heuss einmal gesagt. Viele Bereiche unseres Zusammenlebens sind auf solch freiwilliges Engagement angewiesen. Und die Menschen, die Bürgersinn zeigen oder Solidarität, sie schaffen den Kitt, der jede Gesellschaft zusammenhält, sie sind das Kapital, das eine Gesellschaft wertvoll macht. Von daher ist den Mitgliedern unseres Gemeinderates und mir daran gelegen, jede Art von ehrenamtlicher Tätigkeit und natürlich insbesondere die Freiwilligen bei unserer Feuerwehr – so gut es uns möglich ist – zu unterstützen. Wir, d.h. Stadtverwaltung und Gemeinderat wissen, dass die Anforderungen an die Feuerwehrleute in den vergangenen Jahren gestiegen sind; wir wissen, dass sie auf viele höchst unterschiedliche Szenarien vorbereitet sein müssen, sowohl von der eigenen Ausbildung her als auch was die technische Ausrüstung betrifft. Wir wissen, dass Sie stetig Konzepte und Planungen entwickeln, um den wachsenden Anforderungen Blatt 4 von 8 gerecht zu werden und wir wissen und schätzen auch, dass Sie dies für die Allgemeinheit tun. Im Gegenzug sorgen wir aber auch dafür, dass sich die technische Ausstattung der freiwilligen Feuerwehr auf einem sehr hohen Niveau befindet: Im Sommer ging das älteste Fahrzeug im Fuhrpark der Feuerwehr – das LF 16 aus dem Jahre 1970 – in den verdienten Ruhestand und wurde durch das neu angeschaffte Löschfahrzeug LF 20/16 ersetzt. Die Beschaffung des Fahrzeuges wurde bereits im Dezember 2005 mit einem Antrag auf Gewährung einer Zuwendung eingeleitet. Die Gesamtkosten des Fahrzeuges liegen bei 317.200 Euro. Mit Bescheid vom 28. August 2006 wurde vom Land ein Zuschuss in Höhe von 86.240 Euro gewährt. Die Stadt Hockenheim hat somit über 230.000 € getragen. Die Bearbeitung von finanziellen Zuschüssen vom RheinNeckar-Kreis erforderte die Erstellung einer Feuerwehrbedarfsplanung; die hat der Gemeinderat in seiner Sitzung im Januar 2008 beschlossen. In den kommenden Jahren sollen weitere vier Fahrzeuge im Rahmen von Ersatzbeschaffungen ausgetauscht werden. Aktuell bearbeitet die Verwaltung die Neubeschaffung eines TLF, die auf Ende 2010 terminiert wird. Die Ausgaben werden sich schätzungsweise auf rund 320.000 Euro belaufen. Blatt 5 von 8 Der Umbau des Feuerwehrhauses, der im Jahr 2008 begonnen wurde, ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Verwaltung und dem Gemeinderat gute Rahmenbedingungen für die Feuerwehr am Herzen liegen. Fehlende sanitäre Anlagen und Umkleidekabinen für unsere weiblichen Feuerwehrangehörigen sowie die Dachsanierung werden wie geplant zum Jahresende 2009 fertig gestellt sein. Die gesamte Baumaßnahme wird in 2. Bauabschnitten ausgeführt werden. Wir wissen, dass nur zufriedene Feuerwehrkameradinnen und -kameraden Dienst am Nächsten leisten können und damit mit vollem Einsatz für Sicherheit und Rettung unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger sorgen. Um den natürlichen Nachwuchs zu sichern hat es sich, wie ich finde, als sehr erfolgreich erwiesen, die Jugendfeuerwehr ins Leben zu rufen. Denn wie überall ist auch bei der Feuerwehr die Jugend die Zukunft. Es ist aber auch wichtig, jungen Menschen den Gedanken der Solidarität nahe zu bringen und sie in die gesellschaftliche Entwicklung unseres Gemeinwesens heranzuführen. Diese Weitsicht, eine große Portion Idealismus und vielleicht auch etwas Abenteuerlust veranlassten vor vierzig Jahren zwölf Hockenheimer Jugendliche eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Am Tag der Einweihung des neuen LF 20/16 wurde parallel mit einer Großbrandübung der Jugendfeuerwehren aus dem Blatt 6 von 8 Unterkreis Schwetzingen auf dem Gelände der Firma Braas der 40ste Geburtstag der Hockenheimer Jugendfeuerwehr gefeiert. Beispielhaft und erwähnenswert ist, dass sich die zwölf Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr noch heute alle im aktiven Dienst befinden. Auch die Stadtkapelle geht ähnlich vor. Sie sichert mit beispielhafter Jugendarbeit ihre Zukunftsfähigkeit. Der Klangkörper ist beeindruckend, was die Stadtkapelle immer wieder unter Beweis stellt. Hinter dem gut ein Jahr im Amt befindlichen neuen Kommando um Kommandant Franz Sommer und den beiden Stellvertretern, Torsten Braun und Michael Marquardt, liegt ein arbeitsintensives und ereignisreiches Jahr. Es hat sich bewährt, die Kommandostruktur zu ändern, auch wenn sie sich noch einschleifen muss. Was mich immer wieder beeindruckt, ist die nach wie vor gegebene Identifikation der Altersmannschaft mit „ihrer“ Feuerwehr. Nicht nur, weil sie oft genug für das leibliche Wohl der Gäste sorgt, sondern ganz einfach, weil die Feuerwehrkameraden da sind, wenn man sie braucht. Bitte unterstützen Sie die Aktiven und die Jugend auch weiterhin und halten Sie unserer Feuerwehr die Treue. Blatt 7 von 8 Liebe Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen sehen Sie, was Sie tun; Sie sehen Ihre Erfolge. Und es ist ein Erfolg, einen Verletzten zu bergen, einen Brand zu löschen oder ein geschocktes Kind zu trösten. Doch darüber soll nicht vergessen werden, dass Ihr Engagement Ihnen einiges abverlangt. Bei der Hilfe für die Helfer lässt sich künftig sicher noch einiges optimieren. Doch was Sie, liebe Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, wohl immer wieder von Neuem motiviert, das sind die Wirksamkeit und die Notwendigkeit Ihres Tuns. Es ist ein motivierendes Gefühl, gebraucht zu werden. Dafür lassen Sie, wenn Sie gerufen werden, sogleich alles stehen und liegen, schlüpfen in Ihre Montur und sind schnell und zuverlässig am Einsatzort. Formulierungen, wie: „Der ehrenamtliche Feuerwehrdienst soll attraktiver werden“, „Die Feuerwehren sollen auch zukünftig erfolgreich und professionell arbeiten können“, „Feuerwehreinsätze sollen bei Fahrzeugbränden und Verkehrsunfällen nicht mehr nur in Teilen kostenpflichtig sein, sondern vollständig...“, Blatt 8 von 8 „Neuregelungen bei Überlandhilfe“, prägen die Diskussion um die Novellierung des Feuerwehrgesetzes. Es bleibt abzuwarten, wie die Praxis aussieht. In diesem Sinne wünsche ich uns eine anregende und harmonische Jahreshauptversammlung mit guten Ergebnissen und unseren Feuerwehrkameradinnen und weiterhin erfolgreiche und gefahrlose Einsätze. –kameraden