Leber - Ö1

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Leber - Ö1
DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Die Sendung
Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der
Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr
werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form
aufgearbeitet und Ö1- Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch
Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen.
Wir über uns
Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos,
Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und
Dr. Christoph Leprich die Sendung.
Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Martin Rümmele,
Dr. Doris Simhofer, Dr. Michaela Steiner, Mag. Dominique Stiefsohn, Dr. Ronny
Tekal und Dr. Christoph Leprich.
Das Service
Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice,
das auf größtes Interesse gestoßen ist.
Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen
Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen wird kostenlos zur
Verfügung gestellt und ist bereits am Sendungstag auf der Ö1-Homepage zu
finden. Diese Unterlagen stellen in der Fülle der behandelten Themen ein MedizinLexikon für den Laien dar.
Der Partner
Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unseren Partner: das
Österreichische Bundesministerium für Gesundheit.
An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die gute
Zusammenarbeit bedanken!
Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe
zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben.
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NEUE THERAPIESTRATEGIEN GEGEN
LEBERERKRANKUNGEN
Mit Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz
3. März 2014, 14.05 Uhr, Ö1
Sendungsgestaltung: Mag. Dominique Stiefsohn
Infomappengestaltung: Mag. Dominique Stiefsohn, Dr. Doris Simhofer, Martina
Weigel, Dr. Christoph Leprich
Redaktion: Dr. Christoph Leprich und Mag. Dominique Stiefsohn
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INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
WENN DIE LEBER IHREN DIENST VERSAGT
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DIE ANATOMIE DER LEBER
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DIE GALLE
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DIE FUNKTIONEN DER LEBER
Proteine, Kohlenhydrate und Fette
Die Entgiftung des Körpers
Weitere Aufgaben der Leber
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ERKRANKUNGEN DER LEBER
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DIAGNOSE VON LEBERERKRANKUNGEN
Screenings
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ARTEN VON LEBERERKRANKUNGEN
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HEPATITIS
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HEPATITIS C
Das Krankheitsbild
Die Therapie
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DIE FETTLEBER
Das Krankheitsbild
Alkoholiker oder nicht?
Die Therapie
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DIE LEBERZIRRHOSE
Das Krankheitsbild
Die Therapie
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LEBERKREBS
Krankheitsbild
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INHALTSVERZEICHNIS
Die Therapie
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LEBERERKRANKUNGEN IN DER SCHWANGERSCHAFT
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SELTENE LEBERERKRANKUNGEN
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WECHSELWIRKUNG MIT ANDEREN ORGANEN
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LETZTER AUSWEG TRANSPLANTATION
Zahlen und Zentren
Wartezeit überbrücken
Leberlebendspende
Das Leben mit dem neuen Organ
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LEBERERKRANKUNGEN VORBEUGEN
Alkohol und Übergewicht
Fructose und Kaffee
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ANLAUFSTELLEN
INFOLINKS
BUCHTIPPS
SENDUNGSGÄSTE
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TAUSENDSASSA LEBER
WENN DIE LEBER IHREN DIENST VERSAGT
„Frei von der Leber weg“, „Beleidigte Leberwurst“ oder „Welche Laus ist dir über
die Leber gelaufen?“ – diese Sprichwörter drücken aus, welche Aufgabe man der
Leber über Jahrhunderte zuschrieb - nämlich Sitz des Temperaments und vor
allem des Zorns zu sein.
Während diese Zuschreibungen allenfalls metaphorisch für Menschen gelten,
„denen die Galle überläuft“ – die also ständig Verdauungsprobleme haben und
daher gereizt sind, kennt man mittlerweile die zahlreichen, lebenswichtigen
Funktionen dieses wahren Tausendsassas unter den Organen. Hier finden
wesentliche Stoffwechselprozesse statt: Es werden die Nahrungsbestandteile aus
dem Darm aufgenommen, umgebaut, gespeichert oder wieder frei gegeben. Auch
wichtige Entgiftungsprozesse, wie der Abbau von Medikamenten und Alkohol,
erfolgen in der Leber.
Umso gravierender sind die Folgen, wenn ein Virus oder ungesunder Lebensstil
unserer Leber schadet. Und auch wenn die Leber viel erträgt und sogar als
einziges Organ nachwachsen kann, irgendwann kann auch sie ihren Dienst
versagen. So kommt es, dass in Österreich im Jahr 2012 insgesamt 125
lebensrettende Lebertransplantationen durchgeführt wurden. Ende 2012 waren
103 Personen auf der Warteliste für eine Leberspende bei einer durchschnittlichen
Wartezeit von 6,8 Monaten. Etwa 10 bis 20 Prozent der Kandidaten erleben den
Zeitpunkt der Transplantation aber nicht mehr.
Was können wir also tun, damit die Leber ihre Aufgabe im Interesse unserer
Gesundheit erfüllen kann?
Quellen:
http://www.redensartenindex.de/suche.php?suchbegriff=Leber&bool=relevanz&gawoe=an&suchspalte[]=ra
rt_ou
Transplant-Jahresbericht 2012
http://www.goeg.at/cxdata/media/download/transplantjahresbericht2012.pdf
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DIE ANATOMIE DER LEBER
Die Leber ist mit einem Gewicht von rund 1,6 Kilogramm die schwerste Drüse des
Körpers. Durch ihre vielfältigen, lebenswichtigen Funktionen ist sie darüber hinaus
auch eines der wichtigsten Organe des Körpers.
Geschützt durch Rippen, liegt sie im rechten Oberbauch, unmittelbar unter dem
Zwerchfell. Die Leber gliedert sich in einen rechten und einen linken Lappen
(Lobus dexter et sinister), sowie zwei kleineren Lappen, den sog. Lobus quadratus
und den Lobus caudatus.
Der rechte Leberlappen ist deutlich größer als der linke. Er füllt fast den gesamten
rechten oberen Bauchraum aus, während der kleinere, linke Lappen „nur“ etwa
bis zur Mitte des linken Oberbauches reicht.
Ist die Leber gesund, kann der Arzt nur jenen kleinen Teil der Leber ertasten, der
am unteren Rand des Rippenbogens liegt. Ist die Leber jedoch vergrößert, kann
sie bis in den Bauchraum reichen. Eine krankhafte Vergrößerung der Leber ist
somit relativ eindeutig - mittels Tastbefund - zu diagnostizieren.
Die Leber ist von Bindegewebe umgeben, dass sich wie eine Kapsel um das
Organ legt. Da nur diese äußere Hülle von feinen Nervenfasern durchzogen ist,
werden auch nur von dort Schmerzen an unser Gehirn weitergeleitet.
Lebererkrankungen bleiben somit häufig über lange Zeit unerkannt, da sie –
gerade im Anfangsstadium – keine Schmerzen verursachen.
Die Leber verfügt – neben dem „normalen“ Gefäßnetz aus Arterien und Venen –
über das sog. Pfortadersystem. Durch diese Gefäße gelangt das mit Nährstoffen
angereicherte Blut aus dem Magen-Darm Trakt in das Lebergewebe. Dort werden
diese Nährstoffe in der „Fabrik-Leber“ weiterverarbeitet. Darüber hinaus erhält die
Leber sauerstoffreiches Blut aus den Arterien des großen Kreislaufes.
Rund 28 Prozent des im Körper zirkulierenden Blutes durchströmen die Leber und
versorgen das Organ mit Nährstoffen und Sauerstoff. Übrigens: 20 Prozent des
gesamten Körpersauerstoffes beansprucht die Leber für sich. Während das Blut in
der Leber zirkuliert, wird es gleichzeitig mit Abbauprodukten des Stoffwechsels
angereichert, bevor es wieder in den Blutkreislauf zurückfließt.
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TAUSENDSASSA LEBER
DIE GALLE
„Leber“ und „Galle“ werden bei Befindlichkeitsstörungen oftmals in einem
Atemzug genannt – und dies nicht ohne Grund.
Die Galle selbst ist eine gelbe, zähe Flüssigkeit, die sich unter anderem aus
Gallensäuren zusammensetzt. Sie wird in der Leber produziert und in der
Gallenblase gespeichert. Nach dem Verzehr fettreicher Speisen zieht sich die
Gallenblase zusammen. So wird gespeicherte Gallenflüssigkeit ausgeschüttet und
gelangt über den Gallenweg in den Zwölffingerdarm. Die Galle besitzt die
Fähigkeit große Fettmoleküle zu zerlegen, um sie für den Körper verwertbar zu
machen.
Typische Leber-Gallenbeschwerden entstehen unter anderem dann, wenn die
Leber überlastet ist und zu wenig Gallensäure bildet. Die menschliche Leber
synthetisiert täglich 200 - 500 mg Gallensäure, also etwa genau so viel, wie im
Durchschnitt auch benötigt wird. Mit der Gallenflüssigkeit werden zahlreiche
Medikamente, Gifte, Schwermetalle sowie auch Cholesterin ausgeschieden.
Sinkt die Gallensäurekonzentration unter einen kritischen Wert (z.B. bei
Gallenblasenentzündung) kann Cholesterin ausfallen, und es werden Gallensteine
gebildet.
DIE FUNKTIONEN DER LEBER
Proteine, Kohlenhydrate und Fette
Etwa 300 Milliarden Leberzellen steuern eine Vielzahl lebenserhaltender Vorgänge.
Diese Leberzellen (Hepatozyten) sind auf die Verarbeitung der Grundsubstanzen
Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette spezialisiert. Dazu nun im Detail:
Eiweiße (Proteine) sind für das Wachstum und die Erneuerung aller
Körperzellen, die Produktion von Hormonen und Enzymen notwendig. Proteine
werden sowohl mit pflanzlichen, als auch mit tierischen Produkten in den
Körper aufgenommen. Die Leber hat nun die Aufgabe, dieses Eiweiß
abzubauen und zu körpereigenen Strukturen wieder zusammenzusetzen. Dieser
Umbau vollzieht sich in den Leberzellen, anfallende Abfallprodukte werden
entweder abgebaut oder ausgeschieden.
Kohlenhydrate bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Die vom
Körper zur Energiegewinnung benötigten Kohlenhydrate kommen hauptsächlich
in zucker- und stärkehaltigen Nahrungsmitteln vor. Die Energiegewinnung
erfolgt mit Hilfe der Muskulatur indem der Baustein Glukose mittels Sauerstoff
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verbrannt wird. Freiwerdende Energie wird entweder sofort genutzt oder
gespeichert. Die Hauptaufgabe der Leber bei diesem Prozess ist nun, Zucker für
den Körper nutzbar zu machen und diesen zu speichern, um ihn bei Bedarf
wiederum abzugeben. Dies geschieht durch Umwandlung der verschiedenen
Zucker in Glukose und anschließend in Glykogen. Der Einfachzucker Glukose
dient zur sofortigen Energiegewinnung. Der Mehrfachzucker Glykogen
wiederum, wird als Vorrat gespeichert. Da Zuckermangel rasch Schäden an den
Gehirnzellen hervorrufen kann, muss stets ein präziser Blutzuckerspiegel
aufrechterhalten werden. Kommt es nun durch einen hohen Zuckerverbrauch
z.B. bei großen Anstrengungen oder beim Hungern, zu einem Zuckermangel,
wird dieser durch das gespeicherte Glykogen abgedeckt. Bei einem erhöhten
Blutzuckerspiegel wiederum, wird Zucker (mit Hilfe von Hormonen) zu Glykogen
und zu Fett aufgebaut und gespeichert. Ganz nach dem Motto: Speichere in der
„fetten“ Zeit, dann hast du in der Not…
Auch Fette sind für den menschlichen Organismus lebensnotwendig. In der
Leber werden die resorbierten Bausteine der Nahrungsfette wieder zu
körpereigenen Fetten zusammengesetzt. Diese können dann im Fettgewebe
gespeichert werden und sind potentielle Energielieferanten.
Die Entgiftung des Körpers
Die landläufig bekannteste Aufgabe der Leber ist ihre Fähigkeit zu „entgiften“. Sie
bildet, wie bereits beschrieben, verschiedene Bluteiweiße, Abwehrstoffe, Galle etc.
und ist somit das Hauptentgiftungsorgan. Fast alle Nährstoffe, die aus dem Darm
ins Blut aufgenommen werden, gelangen zuerst zur Leber und werden dann von
dieser, je nach Bedarf, ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernt.
Dabei spielen die, nach ihrem Entdecker benannten, sog. Kupfferschen Sternzellen
eine wesentliche Rolle. Diese hoch spezialisierten, sternförmigen Abwehrzellen
befinden sich entlang der Lebergefäße und befreien das Blut von allen
Fremdstoffen, wie z.B. Bakterien. Darüber hinaus erkennen und filtern sie
überzählige und geschädigte rote Blutkörperchen, um sie dann wiederum zur
Weiterverarbeitung an die Leberzellen weiter zu leiten.
Auch bei der Verarbeitung von Fetten, Proteinen und in geringerem Ausmaß auch
von Kohlenhydraten fallen Abbauprodukte an. Einige davon, wie das beim
Eiweißabbau entstehende Ammoniak, sind giftig und werden von den Leberzellen
neutralisiert. Ammoniak wird nämlich in Harnstoff umgewandelt. Dieser gelangt
wieder in den Blutkreislauf und wird dann über die Nieren ausgeschieden. Die
Abbauprodukte der roten Blutkörperchen und der Fette werden, ebenso wie
zugeführte Gifte und chemische Substanzen (wie z.B. Alkohol und Medikamente)
mit der Galle ausgeschieden.
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Weitere Aufgaben der Leber
Neben den bereits beschriebenen Funktionen ist die Leber auch für die
Speicherung von Vitaminen und den Hormontransport zuständig. Von den
wasserlöslichen Vitaminen (A und B) kann nur B 12 in der Leber gespeichert
werden. Bei der Herstellung verschiedener Blutgerinnungsfaktoren in der Leber
nimmt das Vitamin K eine zentrale Rolle ein. Auch Hormone spielen in der
Leber eine wesentliche Rolle. Insulin etwa, senkt unter anderem den
Blutzuckerspiegel, indem es die Bildung von Glykogen unterstützt. In dieser
Form kann Zucker in der Leber gespeichert werden
Weiters ist die Leber bei der Blutbildung beim Ungeborenen bis zum 7.
Schwangerschaftsmonat beteiligt. Beim Erwachsenen bilden sich Blutzellen im
Knochenmark, beim Ungeborenen darüber hinaus auch in der Leber und Milz.
Die Leber entzieht dem Blut überschüssige Aminosäuren und legt ein
Aminosäuren-Depot für Notzeiten an. Aminosäuren sind die Bausteine der
Proteine. Sie werden im Darm aufgenommen und gelangen über die Blutbahn
zur Leber und zu den Muskeln. In den Muskeln werden sie zu
muskelspezifischen Proteinen aufgebaut. In der Leber wiederum werden
Aminosäuren vor allem zum „Speicherprotein“ Albumin aufgebaut. Nicht
verwertbare Aminosäuren werden zu Harnstoff und Essigsäure oder Pyruvat
abgebaut. (Pyruvat ist das Säureanion der Brenztraubensäure. Salze, die das
Pyuvat-Ion enthalten, bezeichnet man als Pyruvate. Vereinfacht gesagt handelt
es sich dabei um ein Zwischenprodukt der Glykolyse, also einer Vorstufe der
unter anaeroben Bedingungen gebildeten Milchsäure.)
Der Aufbau von Proteinen aus Aminosäuren in Muskel- und Leberzellen wird
durch Insulin gefördert beziehungsweise stimuliert.
Quelle des bisherigen Abschnitts:
Radiodoktor Infomappe „Die Leber – Das Multifunktionsorgan“, 2003
ERKRANKUNGEN DER LEBER
Es gibt zahlreiche Auslöser für Lebererkrankungen. Zu den gefürchtetsten gehört
die Erkrankung durch das Hepatitis-C-Virus. „In den Medien wird es oft so
dargestellt, dass Hepatitis C eine absolut tödliche Erkrankung ist, was nicht
stimmt. Nur ein geringer Prozentsatz entwickelt wirklich eine Zirrhose oder
Leberkrebs“, beruhigt Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei, Vorstand der Abteilung Innere
Medizin am Landeskrankenhaus Hall. „Neben der Hepatitis ist die Volkskrankheit
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TAUSENDSASSA LEBER
schlechthin die Fettleber, die ungefähr ein Viertel aller Österreicher haben. Sie
kann unter Umständen auch zur Leberzirrhose und zu Leberkrebs führen. Die
meisten Patienten mit Fettleber haben Probleme des Stoffwechsels und ein
großes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen“, so Dr. Ivo
Graziadei.
Bevor wir uns mit den einzelnen Krankheitsbildern befassen, gehen wir der Frage
nach, wie man eine Lebererkrankung überhaupt feststellen kann.
DIAGNOSE VON LEBERERKRANKUNGEN
Betroffene merken oft lange nichts von ihrer kranken Leber. Die allgemein
bekanntesten Symptome einer Lebererkrankung sind starker Juckreiz und
Gelbsucht. Zwar ist zu diesem Zeitpunkt die Erkrankung schon sehr weit
fortgeschritten, aber, so Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei: „Auch die Leberwerte
steigen erst dann an.“
Auf der anderen Seite: Selbst wenn die Werte nicht erhöht sind, kann die Leber
bereits geschädigt sein. Der Internist Ivo Graziadei kennt die Problematik: „Bei
Gesunden-Untersuchungen werden die Leberwerte routinemäßig geprüft. Aber
gute Leberwerte schließen eine Lebererkrankung nicht aus. Das ist das Problem.
Bei der Leberzirrhose sind die Werte z.B. oft ganz normal.“
Da bleibt dann nur die zusätzliche Abklärung mittels Ultraschalluntersuchung oder
durch Entnahme einer Gewebeprobe mit Hilfe einer Leberpunktion.
In der Regel, so erzählen Sendungsgäste Graziadei und Ferenci, werden zunächst
die folgenden Leberenzym-Werte zur Abklärung herangezogen:
 AST (Aspartat-Aminotransferase, früher auch GOT für Glutamat-OxalacetatTransaminase)
 ALT (Alanin-Aminotransferase, früher auch GPT für Glutamat-PyruvatTransaminase)
 Gamma-GT (Gamma-Glutamyl-Transferase)
AST und ALT sind Enzyme, die an bestimmten Stoffwechselvorgängen beteiligt
sind. Beide Enzyme kommen in hoher Konzentration in der Leber vor. AST findet
man darüber hinaus auch in der Muskulatur. Gamma-GT ist ein Enzym, das in
allen Organen vorkommt und die Aufnahme von Aminosäuren aus der
Körperflüssigkeit in die Zelle regelt. Dieser Wert gilt als besonders sensibel. Das
heißt die Gamma-GT steigt bereits bei geringfügigen Überbelastungen oder
Funktionsstörungen der Leber an. Daher ist die Gamma-GT - alleine betrachtet nicht aussagekräftig.
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TAUSENDSASSA LEBER
Darüber hinaus noch die alkalische Phosphatase, die vor allem Hinweis auf eine
Gallenwegserkrankung gibt. Die alkalische Phosphatase beschreibt eine Gruppe
von Enzymen die am besten in einem alkalischen Milieu arbeiten und wirken.
Diese Enzyme sind an verschiedenen biochemischen Reaktionen in allen
Körperzellen beteiligt. Bei bestimmten Erkrankungen gelangen vermehrt alkalische
Phosphatasen aus Leber, Knochen und Dünndarms ins Blut.
Der fünfte zu prüfende Wert ist das Bilirubin. Das ist ein Abbauprodukt des
Hämoglobins, also des roten Blutfarbstoffes. Ein Teil des Bilirubins wird beim
gesunden Menschen gleich in der Leber abgebaut. Der Großteil wird jedoch mit
der Galle in den Darm abtransportiert. Der geringste Teil wird über die Nieren
ausgeschieden. Wenn nun zu viele rote Blutkörperchen im Blut vorhanden sind,
können diese nicht mehr abgebaut werden. Der Bilirubin Wert steigt. In der Folge
lagert sich Bilirubin im Bindegewebe der Haut und der Sklera (Bindehaut des
Auges) ein, es kommt zur sog. Gelbsucht. Die Gelbsucht (Ikterus) ist also keine
eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom. Bilirubin ist sowohl im Blut als
auch im Urin nachweisbar.
„Nur bei seltenen Lebererkrankungen muss man intensiver prüfen“, so unser
Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci, Internist an der Klinischen Abteilung für
Gastroenterologie und Hepatologie des AKH Wien und Organisator des Lebertags
2014 (eine Informations- und Fortbildungsveranstaltung für niedergelassene
Internisten und Allgemeinmediziner.)
Quellen:
Vorgespräch Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci
Radiodoktor Infomappe „Die Leber – Das Multifunktionsorgan“, 2003
Med4You
http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef2/lbef_ast_alt.htm
Lebertag 2014
www.lebertag.at
Screenings
Bei Lebererkrankungen ist die Zeit der alles entscheidende Faktor. Je früher man
eine Beeinträchtigung der Leber entdeckt, umso eher kann man den Schaden
begrenzen. Im besten Fall kann sie sich wieder ganz erholen oder nachwachsen.
Das bestätigt auch Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci: „Je früher man eine Leberzirrhose
diagnostiziert, desto höher sind die Chancen, dass der Patient geheilt werden
kann.“
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TAUSENDSASSA LEBER
Da stellt sich die Frage, warum man nicht, ähnlich der Mammographie bei Frauen,
Screenings für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen durchführt?
Dazu Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei, Leiter der Arbeitsgruppe Hepatologie der
Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie. „Das
Problem, das wir auch in unserer Fachgesellschaft diskutieren, ist, dass wir nicht
so recht wissen, wen wir screenen und bei wem wir regelmäßig einen Ultraschall
der Leber machen sollen, um z.B. das potentielle Karzinom so früh wie möglich zu
erkennen. Bei der Leberzirrhose – unabhängig von der Ursache – sagt man, dass
jedes halbe Jahr ein Ultraschall erfolgen muss, um eben den Krebs frühzeitig zu
erkennen. Aber bei einer Fettleber, die keine Zirrhose hat, da kann man bisher
noch keine Entwicklung vorhersagen.“
Daher traue sich auch noch niemand eine Untersuchungsempfehlung zu geben.
Graziadei weiter: „ Denn dann würden wir fast jeden dritten Patienten regelmäßig
kontrollieren müssen. Und das würde alle Kapazitäten sprengen. Wir haben,
abgesehen von der Leberfunktion, noch keine Parameter, um zu sagen, ob der
Patient ein hohes Risiko für eine Zirrhose hat oder nicht. Dazu wissen wir noch
viel zu wenig.“
ARTEN VON LEBERERKRANKUNGEN
HEPATITIS
Mit dem Begriff „Hepatitis“ bezeichnen Mediziner eine Entzündung der Leber, die
häufig von Viren hervorgerufen wird. Infektionen mit Hepatitis-Viren sind überaus
häufig. Weltweit haben mehr als zwei Milliarden Menschen Kontakt mit dem
Hepatitis B Virus gehabt. Rechnet man die Erkrankungen durch die Virusstämme
A, C und E hinzu, so steigt die Zahl der Infizierten auf mindestens 3 Milliarden
Menschen. Die Virentypen A und E werden durch kontaminierte Lebensmittel oder
Flüssigkeiten übertragen und verursachen akute, in der Regel aber
vergleichsweise harmlose Leberentzündungen. Hepatitis B- und Hepatitis CInfektionen hingegen verlaufen oft chronisch und können die Leber schwer
schädigen. Gegen die häufigen Virustypen A und B kann man sich impfen lassen.
Gegen Hepatitis C Viren gibt es bislang keine Impfung.
HEPATITIS C
In Österreich sind die Zahlen zu Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus seit einigen
Jahren rückläufig. Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei: „Früher war Hepatitis C der Virus
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TAUSENDSASSA LEBER
schlechthin, der durch Bluttransfusionen übertragen wurde. Und seitdem man das
weiß, sind die Blutkonserven nahezu sicher geworden und die Neuerkrankungen
gehen zurück. Jetzt ist es so, dass hauptsächlich Neuerkrankungen im
Drogenmilieu zu sehen sind. Weil es wie HIV über gemeinsame Nadeln übertragen
wird.“
Das Krankheitsbild
Die Hepatitis C ist eine meldepflichtige Infektion und verläuft im überwiegenden
Teil der Fälle chronisch, das heißt, die Infektion bleibt in der Regel lebenslang
bestehen. Weltweit sind mehr als 200 Millionen Menschen chronisch erkrankt. Die
Zahl der Betroffenen wird in Österreich auf 90.000 geschätzt. 80 Prozent aller
akuten Hepatitis C-Infektionen gehen in eine chronische Form über. Jede/r Dritte
der jahrelang Infizierten entwickelt eine Leberzirrhose, diese erhöht das Risiko, an
Leberkrebs zu erkranken.
Hepatitis C ist bei der Übertragung durch Blut etwa zehnmal so infektiös wie HIV.
Beide Viren-Stämme leben bis zu 21 Tage außerhalb des Körpers weiter, d.h.
wenn eingetrocknetes infektiöses Sperma oder Blut zu finden ist, sollte man
vorsichtig sein, weil man ja nicht genau weiß, woher es kommt und wie alt es ist.
Bestes Beispiel für Infektionswege sind nicht-sterile Instrumente beim Piercen,
Tätowieren, Permanent-Make-Up und bei der Fußpflege. Es genügen schon
mikroskopische Teilchen für eine Übertragung.
Quellen:
Radiodoktor Infomappe „Neue Therapien bei Hepatitis C“, 2012
Link: http://oe1.orf.at/static/pdf/Leber-Hepatitis-2012-__1-i-Leprich.pdf
Vorgespräch Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
HIV and more
http://www.hivandmore.de/koinfektionen/hepatitis.shtml
Die Therapie
Bei der Entwicklung neuer Therapien gegen Hepatitis C hat die Forschung in den
letzten Jahren ein Höllentempo hingelegt. Während man das Virus erst 1989
entdeckte und damit Blutkonserven sicherer machen konnte, überholt seit einigen
Jahren eine Therapie die nächste.
„Hepatitis C ist nach der Fettleber die zweithäufigste, in manchen Regionen sogar
die häufigste Lebererkrankung und der häufigste Grund für eine
Lebertransplantation. Jetzt kommen ganz neue Therapiekonzepte ohne Interferon,
das man bisher wöchentlich injizieren musste und das hohe Nebenwirkungen für
viele Patienten hatte“, ist Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei begeistert. „Die neue
Therapie hat Heilungsraten von fast 100 Prozent. Der Patient wird mit direkt
antiviral wirksamen Substanzen behandelt. Wahrscheinlich reichen 1 bis 2
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
Tabletten für 3 bis 4 Monate, um das Virus endgültig zu beseitigen. Das ist
besonders wichtig für Patienten, die bisher als kaum therapierbar galten.“
Der neue Wirkstoff heißt Sofosbuvir. Die Substanz wurde von der Europäischen
Arzneimittelagentur und der FDA (amerik. Arzneimittelbehörde) bereits zugelassen.
Das Wirkprinzip ist ausgeklügelt: Die Substanz gehört zur Gruppe der HCVPolymerase-Inhibitoren. Diese Medikamente hemmen die virale RNA-Polymerase,
die die Vermehrung von Viren ermöglicht. Mit anderen Worten: Sofosbuvir setzt
genau an der Stelle an, die das Hepatitis C Virus benötigt, um sich zu replizieren.
Mögliche unerwünschte Wirkungen sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit,
Schlafstörungen und Anämie.
Auch Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci spricht von einer Revolution. „Ursprünglich
wurde Hepatitis C mit Interferon behandelt, dann ist später Ribavirin
dazugekommen. Das war bis 2011 die gängige Therapie und hat ca. die Hälfte der
betroffenen Patienten geheilt - mit ziemlich starken Nebenwirkungen. Man hat
dann zwar Mitte 2011 die Proteasehemmer eingeführt. Das hat die Ansprechraten
auf 70 Prozent erhöht, aber auch die Nebenwirkungsraten gewaltig gesteigert. Im
Herbst 2011 war dann die Sensation, als ein Neuseeländer eine Therapie ohne
Interferon und Ribavirin vorgestellt hat. Seither geht es Schlag auf Schlag. Das
erste Medikament, das Sofosbuvir, wurde am 13.12.2013 genehmigt, nur zwei
Jahre nach der Erstvorstellung. Das ist extrem ungewöhnlich.“
Die gute Nachricht: In Österreich können Patienten, die unbedingt eine Therapie
brauchen, schon jetzt dieses Medikament bekommen (seit Mitte Februar!). In die
allgemeine Verwendung kann es laut Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci aber erst nach
Einigung des Hauptverbands mit den Krankenkassen über die Kostenübernahme
gehen. Der Leberexperte Ferenci: „Dafür haben sie maximal 24 Wochen Zeit, also
spätestens bis zum Sommer.“
Quellen:
Vorgespräch Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci
Hersteller von Sofosbuvir, Gilead Sciences
www.gilead.com
DIE FETTLEBER
Auf diese gute Nachricht zu Hepatitis C folgt eine schlechte.
„Man nimmt an, dass in spätestens fünf Jahren, wenn nicht noch früher, die
Fettleber die häufigste Indikation zur Lebertransplantation sein wird, während die
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
Hepatitis C zurückgeht“, so Ivo Graziadei. Auch unser zweiter Sendungsgast aus
Wien, Peter Ferenci, spricht von der Fettleber als Lebererkrankung des 21.
Jahrhunderts. Dr. Ferenci: „Und in 90 Prozent der Fälle ist die Fettleber Folge der
falschen Ernährung. Das muss nicht ausschließlich zu fettes Essen sein. Aber auch
wenn Sie sich gesund ernähren, aber doppelt so viel essen, wie Sie brauchen, ist
das ungesund. Es geht um die Kalorienmenge und die geringe Bewegung.“
Das Krankheitsbild
Wer dachte, die Fettleber sei ausschließlich ein Problem von Alkoholikern, der irrt.
Sie kann durch Alkohol, aber auch z.B. durch Übergewicht entstehen. Ivo
Graziadei: „Häufig ist es aber eine Kombination aus beidem. Wer gerne isst, der
trinkt auch gerne. Die Seuche des 21. Jahrhunderts ist sicher die Fettleber bedingt
durch Übergewicht, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen usw. Wir wissen ja, dass
die Zahl der dicken Leute exponentiell zunimmt.“
Aber wie hängen Übergewicht, Diabetes und Fettleber zusammen? Dr. Ivo
Graziadei: „Was der Diabetes macht, ist, er führt zu einem ewigen Stimulus. Weil
Diabetes Typ II bedeutet, dass zwar genug bzw. zu viel Insulin im Körper
vorhanden ist, die wichtigen Empfangszellen aber nicht mehr darauf ansprechen.
Und durch diese Überstimulierung der Insulinrezeptoren mit dem Insulin, kann
das Krebsrisiko steigen. Wir wissen, dass Übergewicht nicht nur ein Risiko für
Leberkrebs, sondern auch für Darmkrebs, für alle möglichen Formen von Krebs ist.
Und da nimmt der Diabetes eine ganz zentrale Stellung ein.“
Bei einer Verfettung der Leber kommt es zu einer Einlagerung von so genannten
Neutralfetten (Triglyceriden) in die Leberzellen. Sind mehr als die Hälfte aller
Leberzellen betroffen, spricht man von einer Fettleber. Dieser Zustand entsteht,
wenn das Gleichgewicht zwischen Zufuhr bzw. Produktion von Fetten und deren
Abbau gestört ist.
Bei der Adipositas (Fettsucht) ist der Fettabbau in Folge eines übermäßig
erhöhten Fett- und Kohlenhydrat-Angebotes aus der Nahrung gestört. Und
bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus und Morbus
Wilson (Störung des Kupferstoffwechsels), Medikamente (z.B. Kortikosteroide) und
Gifte (z.B. Pilzgifte) können zu ähnlichen Veränderungen führen, wie bei der
alkoholbedingten Fettleber.
Alkoholiker oder nicht?
Bei regelmäßigem Alkoholkonsum werden einzelne Bestandteile der Zellen wie
z.B. die Zellmembran geschädigt. Die Folge sind Veränderungen des
Fettstoffwechsels und somit eine Störung der Fettsekretion aus den Leberzellen.
Fette sammeln sich in den Leberzellen an. Für den Hepatologen, so unser Tiroler
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TAUSENDSASSA LEBER
Sendungsgast Dr. Ivo Graziadei, lässt sich nur mit Hilfe eines Psychiaters
verlässlich abklären, ob beim Patienten eine Alkoholsucht vorliegt, die zur
Fettleber geführt hat. Graziadei: „Das ist nicht wie bei einem Virus, wo man sagen
kann, der Antikörper-Titer ist positiv, damit hat er Hepatitis C. Es gibt zwar
Parameter, die suggerieren mir, dass er ein Alkoholproblem hat, aber letzte
Sicherheit erhalten wir nur durch die ehrlichen Aussagen der Betroffenen.“
Ein Suchtverhalten festzustellen ist für den weiteren Therapieverlauf relevant,
denn je nach Auslöser, muss eine spezifische Therapie angewendet werden.
Bei Alkoholikern ist das im ersten Schritt die Behandlung der Sucht in
spezialisierten Zentren.
In Deutschland gilt die Regelung, dass bei Alkoholikern erst dann eine
Lebertransplantation durchgeführt wird, wenn sie seit 6 Monaten trocken sind.
Vor zwei Jahren stellte eine Studie diese Vorgangsweise in Frage. Es zeigte sich
nämlich, dass ganze 90 Prozent der ehemaligen Alkoholiker nach einer
Lebertransplantation trocken blieben. In Österreich geht man eigene Wege. Univ.Prof. Dr. Peter Ferenci über die Praxis: „Das wird sehr individuell behandelt in
Kooperation mit Psychologen bzw. Psychiatern.“
An dieser Stelle empfehlen wir Ihnen zur Vertiefung unsere Radiodoktor
Infomappe „Die Alkoholkrankheit besser verstehen“, 2011.
Link: http://oe1.orf.at/static/pdf/Alkohol_2011_i_.pdf
Die Therapie
In vielen Fällen bleibt die Fettleber symptomlos oder verursacht nur ein leichtes
Druck- oder Völlegefühl im rechten Oberbauch. Bei zunehmender Ausprägung
treten durch die Vergrößerung der Leber und die damit einhergehende Dehnung
der umgebenden Leberkapsel stärkere rechtsseitige Bauchschmerzen auf. In
diesen Fällen ist die Leber gut durch die Bauchwand tastbar.
Die Diagnose Fettleber wird anhand der Krankengeschichte des Patienten, der
Befunde der körperlichen Untersuchung, bestimmter Laborwerte und einer
Ultraschalluntersuchung des Bauches gestellt. Darüber hinaus kann in unklaren
Fällen die Entnahme von Gewebe mit Hilfe der Leberpunktion Aufschluss über die
Ursachen für die Verfettung geben. Eine spezifische medikamentöse Behandlung
der Fettleber ist nicht notwendig. Häufig treten im Verlauf der Erkrankung jedoch
zusätzliche Schädigungen der Leber, wie die Fettleberentzündung und die
Leberzirrhose, hinzu. Deshalb bestehen die wesentlichen Behandlungsmaßnahmen
- je nach der Ursache - in einer Reduktion des Alkoholkonsums oder
Körpergewichts bzw. in der Vermeidung der auslösenden Gifte.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
Auch ein Leberkrebs kann die Folge einer Fettleber sein, wie man seit kurzem
weiß. Dr. Ivo Graziadei: „Wir haben jetzt zunehmend Daten vom KH Innsbruck
und AKH Wien, wonach auch in der nicht-zirrhotischen Fettleber aufgrund von
Übergewicht ein Tumor entstehen kann. Vor allem, wenn Diabetes vorhanden ist.“
Quellen:
Vorgespräch Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci
Radiodoktor Infomappe „Die Leber – Das Multifunktionsorgan“, 2003
DIE LEBERZIRRHOSE
Bei einer Schrumpfleber, wie die Leberzirrhose auch genannt wird, kommt es zu
einer Verhärtung und Schrumpfung der Leber. Als häufigste Ursachen in unseren
Breiten gelten Alkoholmissbrauch, Hepatitis B und C, erbliche
Stoffwechselerkrankungen und selten auch Autoimmunerkrankungen. Der
Hepatologe Ivo Graziadei: „Nicht jede Lebererkrankung geht automatisch in eine
Leberzirrhose über. Das ist sozusagen das Endstadium.“
Bisher war man der Meinung, dass eine Leberzirrhose unumkehrbar ist. Neueste
Daten widerlegen das. „Man hat jetzt gesehen, wenn die Therapie bei Hepatitis B
erfolgreich ist, kann auch die Zirrhose wieder rückgängig gemacht werden. Weil
sich die Leber wieder erholen kann. Früher hat man gedacht, das ist eine
Einbahnstraße. Und man weiß jetzt auch, dass es Unterschiede in der
Leberzirrhose gibt. Es gibt mehrere Stadien. Die größte Gefahr ist der Leberkrebs,
der sich in Österreich in fast 90 Prozent der Fälle aus der Leberzirrhose
entwickelt.“
Das Krankheitsbild
Bei einer Leberzirrhose ist immer die ganze Leber betroffen, wenn auch nicht in
derselben Intensität. Dr. Ivo Graziadei: „Früher hat man transplantierte Lebern
angeschaut und gesehen, dass an einer Stelle mehr, an der anderen weniger
zirrhotische Veränderungen stattgefunden haben.“
Durch die Zirrhose wird vermehrt narbiges Bindegewebe produziert und dieses
verdrängt das normale Lebergewebe. Dadurch wird die Leberfunktion gestört und
die Leber wird härter. Der Internist Dr. Graziadei weiter: „Und wenn sie härter
wird, kann das Blut nicht mehr gut durchfließen und verursacht unter anderem
einen Blutstau vor der Leber. Es kommt zum Hochdruck im Pfortadersystem vor
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
der Leber. Dann sucht sich das Blut andere Wege. Es kommt z.B. zu Krampfadern
in der Speiseröhre, die Milz wird größer, Wasser sammelt sich im Bauch an
(Wassersucht).“
Wenn die Leberzirrhose so weit fortgeschritten ist und es zu diesen
Komplikationen kommt, wird die Prognose für den Patienten schlecht. Dr.
Graziadei: „Dann kippt die Überlebenskurve nach unten.“
Umso wichtiger ist es also, erste Anzeichen rasch abzuklären. Im Allgemeinen
klagen über 60 Prozent der Betroffenen über enorme Müdigkeit. Etwa ein Drittel
verliert darüber hinaus rasant an Gewicht und ca. 30 Prozent der betroffenen
Männer leiden unter Impotenz. Weitere Symptome sind so genannte
Leberhautzeichen. Dabei kann es z.B. zu Rotfärbungen des Kleinfingerballens
(Palmarerythem) oder zu einer Verminderung der Körperbehaarung kommen.
Typisch sind auch sogenannte Spider naevi oder „Gefäßspinnen“ im Hals- und
Oberkörperbereich, Weißnägel oder Veränderungen der Handinnenflächensehnen.
Bei der alkoholbedingten Leberzirrhose kann es zu weiteren, schweren
Symptomen kommen, wie z.B. zum Verlust der körperlichen und geistigen
Leistungsfähigkeit, zur Blutungsneigung, Bauchwassersucht, zu Blutarmut
(Anämie), Ödemen in den Beinen, Erkrankungen der Nerven (Polyneuropathie),
Erkrankungen des Gehirns mit Bewusstseinstrübung, Störungen der
Bewegungskoordination und Augenmuskellähmungen (Wernicke-Enzephalopathie),
Muskelschwund und zu einer extremen Auszehrung (Kachexie) usw.
Die Therapie
Wurde eine Leberzirrhose gestützt auf eine ärztliche Untersuchung, Auswertung
der Blutparameter und eine Sonographie der Leber festgestellt, zielt die Therapie
auf die Behebung der individuellen Ursachen für diese Leberschädigung ab. Ganz
allgemein sollten Betroffene eine vitamin- und eiweißreiche Ernährung vorziehen
und auf einen regelmäßigen Stuhlgang achten.
Eine Leberzirrhose ausgelöst durch Alkoholmissbrauch, Medikamente und toxische
Stoffe wird durch völlige Abstinenz dieser Giftstoffe behandelt. Im besten Fall
kann - durch die hohe Regenerationsfähigkeit der Leber - diese Maßnahme
ausreichen, um die Leberfunktionen zu normalisieren.
Die Behandlung der Leberzirrhose als Folge einer Hepatitis richtet sich nach der
Art der Viruserkrankung (Siehe auch im Kapitel „Hepatitis“)
Bei selteneren Ursachen wie Morbus Wilson (Stoffwechselerkrankung) ist das Ziel,
Kupfer im Körper abzubauen. Bei der Hämachromatose (Eisenspeicherkrankheit)
gilt es, den Eisenspeicher zu leeren.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
Quellen:
Vorgespräch Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
Radiodoktor Infomappe „Die Leber – Das Multifunktionsorgan“, 2003
LEBERKREBS
Krankheitsbild
Wie schon erwähnt, ist nicht unbedingt eine Leberzirrhose Voraussetzung für
einen Leberkrebs. Sondern dieser kann sich auch aus einer Fettleber entwickeln.
Dabei ist Leberkrebs nicht gleich Leberkrebs.
Es wird unterschieden zwischen bösartigen Tumoren in der Leber selbst und
bösartigen Krebsgeschwüren in den Gallengängen. Erstere kommen häufiger vor
und haben sich als Synonym für Leberkrebs durchgesetzt. Es gibt aber auch
sogenannte sekundäre Leberkrebs-Erkrankungen, wenn sich der Ursprungskrebs in
anderen Organen befindet und sich Metastasen in der Leber absiedeln.
Der Hepatologe Ivo Graziadei kennt die alarmierenden Zahlen: „Man muss sagen,
dass sich Österreich nach wie vor bei Lebererkrankungen im Spitzenfeld befindet.
Sicher bedingt durch den relativ hohen Alkoholkonsum, den wir in Österreich
haben. Auch der Leberkrebs nimmt deutlich zu. Während andere
Tumorerkrankungen wie Dickdarmkrebs und Magenkrebs rückläufig sind.“
Laut Statistiken der Medizinischen Hochschule Hannover sind in rund 40 Prozent
der Fälle Alkohol und Übergewicht Auslöser, in mehr als der Hälfte der Fälle ist es
das Hepatitis-C-Virus.
Die Problematik bei Leberkrebs ist, dass er meist erst sehr spät erkannt wird, also
wenn die Patienten schon unter fortgeschrittenen Symptomen wie Gelbsucht,
Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch und deutlicher Gewichtsabnahme leiden.
Die Therapie
Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci ist nicht glücklich mit den zur Verfügung stehenden
Therapiemöglichkeiten: „Das Problem beim Leberkrebs ist, dass es keine
vernünftige Chemotherapie gibt, die wirklich wirksam wäre.“ Als Alternative bleibt
nur, abhängig vom Ausmaß des Befalls, einen Teil der Leber zu entfernen. Oder
überhaupt auf ein Spenderorgan zu warten. Das sei leider in den meisten Fällen
notwendig, so Ferenci, „weil im Hintergrund eine Zirrhose besteht. Dann ist das
ein klassischer Fall für eine Lebertransplantation. Wenn aber viele Krebsherde
vorhanden sind, ist auch eine Transplantation nicht mehr möglich.“ Je früher man
den Leberkrebs in Screening-Programmen für Leberzirrhose diagnostiziere, desto
höher seien die Chancen, dass der Patient geheilt werden kann.
Ende 2011 wurde erstmals auch im AKH Wien eine große Leber-Teilentfernung
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
mittels Laparoskopie durchgeführt. Bei dieser Operationsmethode erfolgt der
Eingriff über wenige kleine Schnitte („Schlüssellochchirurgie“), was für den
Patienten den Vorteil hat, dass er sich rascher erholt, weniger Schmerzen hat und
wieder schneller belastbar ist. Im Fall des 64-Jährigen Patienten wurde mit dieser
Technik die gesamte rechte Leberhälfte entfernt.
Dr. Peter Ferenci vom AKH Wien sieht darin die Erweiterung einer Technik, die es
seit 20 Jahren gibt. Ferenci: „Das sind aber ganz ausgewählte Fälle, wo das bei
einem Tumor möglich sein wird. Denn wenn er zu groß ist, muss man den Bauch
öffnen.“
Daneben gebe es aber eine Reihe anderer, erfolgreicher Verfahren, so der
Internist. „Es gibt auch die Möglichkeit, über einen Röntgenzugang einen Katheter
in die Leber zu schieben und die Zufuhr zum krankhaften Gewebe zu
unterbrechen. Es gibt sehr, sehr viele Verfahren. Also nicht nur chirurgische,
sondern auch durch interventionelle Radiologen. Diese können den Tumor
verkochen oder erfrieren lassen, die Gefäße verschließen usw. Am häufigsten
machen wir in Wien aber die Radiofrequenz-Ablation.“
Dabei wird eine Thermosonde in den Tumor eingeführt und dieser verkocht.
Noch eine andere Operationsmethode wird seit kurzem erfolgreich erprobt, die
vor allem für Patienten mit vielen Metastasen die Rettung sein könnte. Wie der
NDR 2013 berichtet („Visite“, 19.3.2013), wird bei dem Eingriff die Blutzufuhr zu
den kranken Teilen der Leber gedrosselt, ohne diese gleich ganz zu entfernen.
„Dadurch schrumpft der befallene Teil, übernimmt aber noch einen Teil der
Organfunktion, während der gesunde wächst. Würde der erkrankte Leberteil sofort
entfernt, könnte sich der gesunde Teil nicht schnell genug regenerieren und der
Patient würde an den Folgen des Eingriffs sterben.“ Leider scheint auch diese
Operationsmethode vorerst nur in Einzelfällen und abhängig von der
Metastasierung anwendbar zu sein.
Quellen:
Vorgespräch Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci
Deutsche Leberstiftung
http://www.deutscheleberstiftung.de/aktuelles/presseportal/pressemappe/lebererkrankungen
MedUni Wien, Universitätsklinik für Chirurgie
http://www.meduniwien.ac.at/homepage/news-undtopstories/?tx_ttnews[tt_news]=2219&cHash=94ffa6c605
NDR Fernsehen, Visite 2013
http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/krebs/lebermetastasen100.html
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
LEBERERKRANKUNGEN IN DER
SCHWANGERSCHAFT
Lebererkrankungen in der Schwangerschaft kommen bei etwa fünf Prozent der
Frauen vor.
Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei: „Die Leberwerte können im ersten Trimenon (in den
ersten drei Monaten) vor allem bei starker Übelkeit ansteigen. Dann gibt es die
Schwangerschaftscholestase. Diese geht einher mit massivem Juckreiz bei den
Schwangeren und einer gewissen Gefahr für Kind und Mutter. Das kann so weit
gehen, dass man in Extremfällen das Kind frühzeitig entbinden muss.“
Typische Merkmale der intrahepatischen Schwangerschaftscholestase (vermutlich
eine genetisch oder hormonell bedingte Störung) sind quälender Juckreiz, erhöhte
Leberenzyme und eine rapide Ausheilung zum Zeitpunkt der Entbindung. Dr. Ivo
Graziadei: „Wenn Juckreiz in der Schwangerschaft auftritt, dann ab zum Arzt. Dann
muss abgeklärt werden, ob es nicht Richtung Schwangerschaftscholestase geht.“
„Selten gibt es noch das HELLP-Syndrom, also eine Hämolyse (Auflösung der
roten Blutkörperchen) und erhöhte Leberwerte. Dann steigt auch der Blutdruck.
Das kann dazu führen, dass die Leber einreißen kann und dann ist wirklich Feuer
am Dach“, so Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei.
Die Schwangeren leiden unter Symptomen wie Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit
und Erbrechen.
In sehr seltenen Fällen kann es gegen Ende der Schwangerschaft zu einer akuten
Schwangerschaftsfettleber kommen. Die Ursache dafür ist bisher nicht bekannt.
Oder in ganz wenigen Fällen zu einer Fettleberhepatitis. Und die ist zumeist
tödlich.
Laut Dr. Ivo Graziadei werden die Leberwerte bei den Routineuntersuchungen in
der Schwangerschaft aber nur teilweise abgefragt. In jedem Fall sei eine gute
Zusammenarbeit zwischen Gynäkologen und Hepatologen wichtig.
Auch Vorerkrankungen der Leber können Schwierigkeiten bei einer
Schwangerschaft machen. Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci: „Bei Patientinnen, die eine
Therapie gegen Hepatitis C bekommen, kann man nicht ganz ausschließen, dass
das Kind geschädigt wird. Bei der Hepatitis B gibt es Medikamente, die relativ
sicher sind. Dasselbe gilt, wenn Sie Immunsuppressiva nehmen – das sind
Entscheidungen, die immer im Einzelfall abgewogen werden müssen.“
Probleme gab es aber auch mit den bisherigen Medikamenten gegen Hepatitis C
hatten, weil diese die Wirkung der Pille gehemmt hatten. Ferenci: „Und das haben
wir mit den neuen Medikamenten vielleicht nicht mehr.“ Dabei ist aber ohnehin
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
zu bedenken, dass bei einer Infektion mit Hepatitis C der Sexualpartner unbedingt
durch den Gebrauch eines Kondoms vor einer Ansteckung zu schützen ist.
Quellen:
Vorgespräch Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
Vorgespräch Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci
Lebererkrankungen in der Schwangerschaft
http://diepresse.com/home/leben/gesundheit/452805/LeberwbrErkrankungen-in-derSchwangerschaft
Medizin kompakt
http://www.medizin-kompakt.de/erkrankungen/leber-1/fettleber-seite-1
SELTENE LEBERERKRANKUNGEN
Bisher haben wir uns vor allem mit den häufigsten Lebererkrankungen
beschäftigt. Darüber hinaus gibt es noch die Gruppe der autoimmunen
Lebererkrankungen und die relativ seltene Hämochromatose
(Eisenspeicherkrankheit).
Bei autoimmunen Lebererkrankungen greift das fehlgesteuerte Immunsystem
Zellen der Leber oder Gallenwege an. Dazu zählen: die autoimmune Hepatitis, die
primär sklerosierende Cholangitis und die primär biliäre Zirrhose. Die Wissenschaft
tappt noch weitgehend im Dunkeln darüber, warum diese Autoimmunreaktion
entsteht. Bei allen diesen Krankheiten kommt es zu einer chronischen
Entzündung, entweder der Leber oder der Gallengänge. Mit Ausnahme der
sklerosierenden Cholangitis, sind überwiegend Frauen von diesen
Autoimmunerkrankungen betroffen.
Die Eisenspeicherkrankheit ist eine der häufigsten Erbkrankheiten. Im Körper
kommt es zu einem Überschuss an Eisen, weil er mehr aufnimmt, als er
verbrauchen kann. Dieser Überbevorratung führt in der Leber zu einer Fibrose
(Bindegewebsvermehrung) und in der Folge zu einer Leberzirrhose, bis hin zum
Leberkarzinom. In diesem Fall ist die über Jahrhunderte praktizierte Technik des
regelmäßigen Aderlasses lebensrettend.
Quelle:
Deutsche Leberstiftung
http://www.deutscheleberstiftung.de/aktuelles/presseportal/pressemappe/lebererkrankungen
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TAUSENDSASSA LEBER
WECHSELWIRKUNG MIT ANDEREN ORGANEN
Aus der komplexen Funktion der Leber, wie sie eingangs schon beschrieben
wurde, lässt sich schließen, dass die Leber und andere wichtige Organe sich
gegenseitig beeinflussen. Und ist die Leber geschädigt, reißt sie auch andere
Organe mit sich.
Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei: „Die Niere ist ein ganz ein wesentlicher Co-Faktor.
Wenn sich die Leberfunktion verschlechtert, wird auch die Niere beeinträchtigt.“
Und er verweist auf hepatorenale Syndrom, in dessen Rahmen Niere und Leber
gemeinsam erkranken. Eine der möglichen Gründe dafür ist eben die schwere
Leberzirrhose.
Graziadei: „Das ergibt eine ganz schlechte Prognose. Es kommt zu einer KreislaufDysregulation und diese Dysregulation führt dazu, dass sich die Nierenarterien
zusammenziehen.“
Der Grund dafür: Der Körper erhält das Signal „zu wenig Blut im Organismus“ und
die Niere trifft entsprechende Gegenmaßnahmen: Sie schränkt die Durchblutung
und damit die Urinproduktion ein, damit sie nicht weiter Flüssigkeit nach außen
abgibt. Und das schädigt die Niere.
Umgekehrt können auch Erkrankungen der Galle die Leber schädigen. Dazu der
Tiroler Internist Dr. Graziadei: „Die Galle ist sozusagen der Abtransportweg für
Substanzen, die ausgeschieden werden müssen. Und die Leber ist das
Entgiftungsorgan, wo nicht nur körpereigene Substanzen abgebaut werden,
sondern vor allem fremde, wie z.B. Alkohol oder Medikamente. Diese werden
teilweise über die Niere, teilweise über die Galle ausgeschieden.“
Bei der im vorigen Kapitel erwähnten primär biliären Zirrhose und der primär
sklerosierenden Cholangitis führt die Erkrankung der Gallenwege im weiteren zu
einer Schädigung der Leber und im schlimmsten Fall zur Zirrhose.
Die Forscher der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg entdeckten 2008 eine
weitere Erbkrankheit, die zu einer solchen Schädigung der Leber führen kann. Sie
beschreiben den Vorgang so: „Da ein schützender Stoff im Gallensaft fehlt,
werden die Leberzellen den schädigenden Inhaltsstoffen der Galle ausgesetzt.
Dadurch kommt es zur Leberzirrhose, einer Umwandlung der Leberzellen in
Bindegewebe mit schleichendem Verlust der Organfunktion.“
Quellen:
Vorgespräch Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
Uni-Klinikum Heidelberg, „Giftige Galle schädigt Leber“
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/ShowSingleNews.176.0.html?
&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=4029
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
LETZTER AUSWEG TRANSPLANTATION
Zahlen und Zentren
Wenn keine Therapie anschlägt, bleibt als letzter Schritt nur die
Lebertransplantation. Die meisten dieser Eingriffe werden in Österreich an den
darauf spezialisierten Zentren am AKH Wien und am KH Innsbruck durchgeführt.
Ein kleiner Teil der insgesamt 125 Lebertransplantationen, die 2012 in Österreich
erfolgten, entfiel auf Graz.
Wartezeit überbrücken
Die Wartezeit auf den Listen belief sich 2012 auf 6,8 Monate. Sie lag aber auch
schon bei einem Jahr, erinnert sich der Experte für Vor- und Nachbetreuung von
Transplantationspatienten, Dr. Ivo Graziadei. 10 bis 20 Prozent der Patienten
erleben das Spenderorgan nicht mehr. Bei ihnen kommt es zu einem akuten
Leberversagen. Zwar führt eine Verschlechterung ihres Zustands und ihrer
Leberfunktion dazu, dass sie auf der Warteliste vorgereiht werden, aber geht es
dem Patienten dramatisch schlechter, gibt es kaum zeitliche
Überbrückungsmöglichkeiten, wie man sie etwa die Dialyse für die Nieren
darstellt.
Dr. Ivo Graziadei: „Die Leber ist ein ganz ein komplexes Organ, nicht wie die
Niere. Die ist ein sehr einfaches Organ, deshalb gibt es auch die Ersatztherapie,
die Dialyse, die künstliche Blutwäsche. Bei der Leber hat man gesehen, dass alle
Versuche diesbezüglich kläglich gescheitert sind.“
Auch ist nicht jede Leber für jeden geeignet. So wurden zwar 2012 125 Lebern
entnommen, aber nur in 91 Fällen konnte im Inland ein geeigneter Patient
gefunden werden. Die übrigen 34 Organe fanden über internationale Partner
einen geeigneten Empfänger. Glücklicherweise konnten im Gegenzug gleich viele
Organe aus dem Ausland gewonnen werden.
Leberlebendspende
Da stellt sich natürlich die Frage, warum bei einem Mangel an geeigneten
Leberspenden von Verstorbenen nicht häufiger Leberlebendspenden verwendet
werden. Denn schließlich wächst die Leber wieder nach.
Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei kennt das Problem: „Ich muss mir immer vor Augen
halten, dass ich da einem gesunden Menschen schade. Es ist zwar die
Haupttransplantationsart im asiatischen Raum, weil dort aus moralischen Gründen
fast keine Leichenspenden gemacht werden. Auch wenn gesetzlich in Japan oder
China die Entnahme von Leichen freigegeben wäre, aber die Religion verbietet es
ihnen.“
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
In Österreich hingegen befinde sich der Anteil an Leberlebendspenden im
einstelligen Prozentbereich und betreffe überwiegend Spenden der Eltern an ihre
Kinder. Dr. Ivo Graziadei: „Bei Erwachsenen wird es sehr, sehr zurückhaltend
praktiziert, weil nach der ersten Euphorie hat man gemerkt, dass es auch
Todesfälle bei den Spendern gab. Denn, wie gesagt, die Spender sind gesunde
Leute. Und es können bei ihnen nach der OP Komplikationen auftreten.“
Am AKH Wien werden überhaupt keine Lebertransplantationen von lebenden
Spendern gemacht, so Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci. „Unsere Chirurgen wollen das
nicht. Das ist ein großes psychisches Problem. Stellen Sie sich vor, Sie lassen sich
den Bauch aufschneiden und die halbe Leber entfernen. Das ist eine große Hürde.
Das zweite Problem ist, dass in den USA schon Spender gestorben sind. Aber in
Österreich sind wir in der relativ glücklichen Lage, dass wir ein gutes
Spenderaufkommen haben, was wir Maria-Theresia verdanken. Es war so, dass
arme, mittellose Menschen nicht beerdigt wurden. Maria-Theresia hat ein Gesetz
verabschiedet, wonach jede Leiche der Gemeinde gehört und von ihr das
Begräbnis gezahlt wird. Sobald in Wien also jemand stirbt, gehört die Leiche der
Gemeinde Wien. Und daher gibt es bei uns die Widerspruchregelung. So wie in
Belgien.“
Das bedeutet, wenn man nicht möchte, dass die eigenen Organe nach dem Tod
als Spenderorgane verwendet werden, muss man sich in ein Widerspruchsregister
eintragen lassen. Vor jeder Entnahme sind die Ärzte verpflichtet, in dieses
Register Einsicht zu nehmen (siehe http://www.goeg.at/de/Widerspruchsregister).
Gelingt die Leberlebendtransplantation aber, dann hat der Spender nach 3 bis-4
Monaten wieder ungefähr die Ursprungsgröße seiner Leber. Und, so der ganz
große Vorteil, die Leber wächst auch mit den Kindern, die einen Teil der Leber
erhalten haben, mit.
Das Leben mit dem neuen Organ
„Dank der tollen chirurgischen Fähigkeiten hat das Langzeitüberleben erheblich
zugenommen“, erklärt Dr. Ivo Graziadei, aber: „Jetzt kommt man drauf, dass es
auch Posttransplant-Erkrankungen gibt, d.h. durch die Abstoßungstabletten, die
ein Patient ein Leben lang nehmen muss, werden die Niere oder das Herz
geschädigt. Die Leute bekommen Diabetes, werden dicker und ihr Risiko für
Tumoren außerhalb der Leber steigt. Sie können Bluthochdruck kriegen usw. Das
heißt, ich habe nicht nur Vorteile. Natürlich, es ist die einzige Chance zu
überleben. Aber es kann auch zu Komplikationen kommen, vor allem im
Langzeitverlauf. Direkt nach der OP drohen Infektionen. Aber da haben wir tolle,
neue Substanzen auf den Markt bekommen. Die Abstoßung der Leber ist
eigentlich überhaupt kein Problem mehr. Auch Infektionen nicht. Aber eben diese
Langzeitkomplikationen.“
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
Dennoch sei die Transplantationschirurgie eine Erfolgsgeschichte der Medizin.
„Weil man todkranke Leute retten kann, aber man kann sie nicht komplett
gesund machen. Transplantationen sind fast schon Routineoperationen geworden.
Aber es ist eben keine Blinddarmoperation“, stellt der Internist klar.
Quellen:
Transplant-Jahresbericht 2012
http://www.goeg.at/cxdata/media/download/transplantjahresbericht2012.pdf
Vorgespräch Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
Vorgespräch mit Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci
LEBERERKRANKUNGEN VORBEUGEN
Alkohol und Übergewicht
Es kann nicht oft genug wiederholt werden: Allem voran geht der Appell eines
mäßigen Alkoholkonsums und einer gesunden Ernährung (siehe Kapitel
„Fettleber“ und „Leberzirrhose“).
Die WHO erachtet einen täglichen Konsum von etwa 20 Gramm reinen Alkohols –
das entspricht etwa einem Viertel Wein oder einem Krügerl Bier – als
unbedenklich. Von schädlichem Alkoholkonsum oder auch von Alkoholmissbrauch
ist die Rede, wenn der von der WHO festgesetzte Grenzwert von täglich 60
Gramm für Männer bzw. 40 Gramm für Frauen überschritten wird. Menschen, die
soziale Probleme haben, nicht stabil oder psychisch krank sind, sind natürlich
schon bei viel geringeren Mengen gefährdet, alkoholabhängig zu werden.
Quelle:
Radiodoktor Infomappe „Die Alkoholkrankheit besser verstehen“, 2011.
Link: http://oe1.orf.at/static/pdf/Alkohol_2011_i_.pdf
Fructose und Kaffee
Besonders schädlich ist auch Fructose, also der Fruchtzucker. Besonders in
Kombinationen mit Alkohol, wie man sie in den schon länger umstrittenen
Alkopops findet. Dr. Ivo Graziadei: „Aber auch Limonaden wie Cola oder Fanta
enthalten irre Mengen an Fructose. Oder auch die Verdünnungssäfte.“
Kaffee hingegen scheint ein wahres Wundermittel zu sein, da sind sich unsere
Sendungsgäste einig. Dr. Ivo Graziadei: „Er schützt die Leber. Es gibt einige
Studien, die zeigen, je höher der Kaffeekonsum ist, umso unwahrscheinlicher
bekommt man eine Lebererkrankung. Ich persönlich würde nicht so weit gehen
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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TAUSENDSASSA LEBER
und sagen, Kaffee schützt vor Lebererkrankungen. Aber er ist sicher nicht
schädlich, wenn nicht sogar protektiv. Aber in relativ hohen Mengen von 3 bis 5
Tassen pro Tag.“
Dr. Peter Ferenci geht noch einen Schritt weiter: „Kaffee ist extrem hilfreich. Da
gibt’s genug Literatur, dass er vor Leberkrankheiten schützt. Er wird sehr, sehr
empfohlen. Man weiß aber nicht, welche Inhaltsstoffe es sind. Kaffee ist natürlich
ein Naturprodukt, und man ist noch nicht so weit, den Wirkstoff zu finden. Es
scheint nicht das Koffein zu sein. Aber es gibt Hinweise, dass auch koffeinfreier
Kaffee gut ist. Es kommt sehr auf die Herstellung an, wie sie die Bohnen rösten
usw. Je nach der Zubereitung, wird der Kaffee verändert.“
Wir danken Herrn Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci und Herrn Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo
Graziadei für ihre Unterstützung bei der Erstellung dieser Infomappe!
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ANLAUFSTELLEN
ANLAUFSTELLEN
Transplantationszentren
Universitätsklinik Innsbruck
Anichstraße 35
A-6020 Innsbruck
Tel: +43/512/504 22603
Homepage: http://www.chirurgieinnsbruck.at/univ_klinik_fuer_chirurgie/schwerpunkte/transplantationschirurgie.htm
l
Universitätsklinikum Landeskrankenhaus Graz
Auenbruggerplatz 29
A-8036 Graz
Tel: +43/316/385 14444
Homepage:
http://chirurgie.uniklinikumgraz.at/transplantationschirurgie/Patientenbetreuung/Am
bulanzen/Seiten/Transplantationschirurgische-Ambulanz.aspx
Allgemeines Krankenhaus Wien
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel: +43/1/40400 4000
Homepage:
http://www.transplantation.meduniwien.ac.at/transplantation/index.php?get_link=1
6_&get_topitem=Kontakt&get_subitem=&get_lang=de_&get_id=20
Selbsthilfegruppen
Verein der Lebertransplantierten Österreichs/Hepatitis Hilfe Österreich
Klagbaumgasse 3
A-1040 Wien
Tel: +43/676/520 41 24
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.gesundeleber.at
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ANLAUFSTELLEN
Verein zur Unterstützung leberkranker und lebertransplantierter Kinder
Kontakt: Silvia Kolland
Grosse Neugasse 30/8
A-1040 Wien
Tel: +43/1/586 18 91
Selbsthilfegruppe für Leberkranke und Lebertransplantierte
Kontakt: Hubert Kehrer
Hörzingerstr. 9
A-4020 Linz
Tel: +43/664/181 64 41
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.transplantforum-ooe.at
SHG für Lebertransplantation Schärding
Kontakt: Margarete Schratzberger
Dorf 10
A-4975 Suben
Tel: +43/7711/3089 (abends)
L(i)eberleben Tiroler SHG für Leberkranke und Lebertransplantierte
Innrein 43/ Paterre
A-6020 Innsbruck
Tel: +43/512/577198
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.lieberleben.info
Selbsthilfegruppe Hepatitis Steiermark (HLÖ)
Kontakt: Mag. Anna Werber
Tel: +43/316/46 53 34
Dachverband Selbsthilfe Kärnten
Kempfstraße 23/3
Postfach 108
A-9021 Klagenfurt
Tel: +43/0463/50 48 71
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.selbsthilfe-kaernten.at/cms/selbsthilfe_kaernten/
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ANLAUFSTELLEN
Selbsthilfegruppe Vorarlberg
Treffen jeden 1. Donnerstag im Monat im Hotel Krone in Dornbirn.
Kontakt: Frau Liza Bassi
Tel: +43/5572/311 97
E-Mail: [email protected]
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INFOLINKS
INFOLINKS
Lebertag 2014
www.lebertag.at
Internisten im Netz
http://www.internisten-im-netz.de/de_leber-haeufige-erkrankungen_853.html
Neues Organtransplantationsgesetz
http://bmg.gv.at/home/Service/Gesetze_Verordnungen/Organtransplantationsgesetz
_OTPG_
Physiologie der Leber
http://user.medunigraz.at/helmut.hinghofer-szalkay/III.htm
Deutsche Leberstiftung
http://www.deutscheleberstiftung.de/aktuelles/presseportal/pressemappe/lebererkrankungen
Statistik Austria, Lebererkrankungen
https://www.statistik.at/web_de/statistiken/gesundheit/krebserkrankungen/leber/ind
ex.html
ZDF, Nahrungsergänzungsmittel schädigen Organe
http://www.zdf.de/Volle-Kanne/Risikofaktor-Vitamine-5378980.html
Beiträge NDR zu Lebererkrankungen
http://www.ndr.de/suche10.html?query=Leber
Radiodoktor Infomappe, „Krank durch gesunde Ernährung“, 2009
http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=1&ved=
0CCoQFjAA&url=http%3A%2F%2Foe1.orf.at%2Fstatic%2Fpdf%2FKrank_durch_gesu
nde_Ern__hrung2009.pdf&ei=05EQU8GVEIaf7Abek4AI&usg=AFQjCNEcZqW0C1LEegFeeaIUrMb6xqCQA&bvm=bv.62286460,bs.1,d.bGE
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BUCHTIPPS
BUCHTIPPS
Martina Kreuter
Ernährung bei Lebererkrankungen
Maudrich Verlag 2011
ISBN-10: 3-85175-948-6
Henryk Dancygier, Heiner Wedemeyer, Markus Cornberg, Stefan Zeuzem, Michael
P. Manns, Alexander Hoffmann, Bianka Wiebner
„Das Leber-Buch“
Deutsche Leberstiftung 2013
ISBN-13: 978-3-89993-642-1
Elvira Lorenz
Selbstwert und Selbstwirksamkeit lebertransplantierter Kinder und Jugendlicher
Grin Verlag 2013
ISBN-13: 978-3656205548
Andreas Boskugel
Frei vom Alkohol: Ohne Kampf, Ohne Willenskraft zur ersehnten Freiheit
Rich Verlag 2013
ISBN-13: 978-3981537765
Ellen Jahn
Diabetes Typ 2: Wie Sie gezielt gegensteuern
Stiftung Warentest 2011
ISBN-13: 978-3868511208
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SENDUNGSGÄSTE
SENDUNGSGÄSTE
In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 3. März 2014 waren
zu Gast:
Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci
Facharzt für Innere Medizin
Zusatzgebiete: Gastroenterologie u. Hepatologie sowie Humangenetik
Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie
Universitätsklinik für Innere Medizin III
Medizinische Universität Wien
Währinger-Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel: +43/1/40 400-4741
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.akhwien.at/default.aspx?pid=586
Homepage: www.lebertag.at
Primar Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei
FA für Innere Medizin, Additivfacharzt für Gastroenterologie & Hepatologie sowie
Intensivmedizin
Im Vorstand der Österr. Gesellschaft für Transplantation, Transfusion und Genetik
Vorstand der Abteilung Innere Medizin
Landeskrankenhaus Hall
Milser Straße 10
A-6060 Hall in Tirol
Tel: +43/50504-36131
E-Mail: [email protected]
Homepage:
http://www.tilak.at/page.cfm?vpath=krankenhaeuser/landeskrankenhaus_hall/abteil
ungen/innere_medizin/kontakt
Homepage: http://www.austrotransplant.at/atx/die-gesellschaft.html
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