Krankenhaus Salem weiht sechs neue Operati- onssäle mit

Operieren bei Tageslicht
Krankenhaus Salem weiht sechs neue Operationssäle mit unverfugt verlegten, elektrostatisch
ableitenden Bodenbelägen ein
Bild 1 und 2: Dunkelrote OP-Saal-Türen und apfelgrüne Einbauschränke
setzen Farbakzente im Krankenhaus Salem.
Sechs neue Operationssäle sowie Nebenräume gewann das Evangelische
Krankenhaus Salem in Heidelberg durch die Aufstockung seines bislang
eingeschossigen Behandlungstrakts hinzu. Sie ersetzen die bisherigen aus
dem Jahr 1970 stammenden OPs ohne Tageslicht, deren Sanierung sich
nicht erneut gerechnet hätte. Dem Architekturbüro SSV Architekten aus
Heidelberg ist es gelungen, mit einer rundumlaufenden Verglasung offene,
transparente Räume zu schaffen, die auch die Arbeitssituation deutlich
verbessern. Die weißen Wände und der OP-typische hellblaue Bodenbelag
unterstreichen die Anforderungen an die hohe Funktionalität und hygienischen Anforderungen dieses Bereichs. Damit der Raum nicht als zu kühl
empfunden wird, setzen dunkelrote OP-Saal-Türen und in einigen Bereichen apfelgrüne Stühle und Einbauschränke Farbakzente.
Zukunftssicherheit und Sonderfarbe
„Der Bauherr legte Wert auf einen hochwertigen, sehr haltbaren Bodenbelag mit geringem Abrieb. Er soll auch in zwanzig Jahren noch ohne Sanierung funktionieren“, erinnert sich Projektleiter Jan Vochsen vom Architekturbüro SSV Architekten. Das führte ihn zum 3,5 mm starken Kautschukbo-
denbelag norament grano ed. Das typische Blau des Trägers, der Evangelischen Stadtmission Heidelberg, war jedoch nicht im Katalog als Standardfarbe gelistet. Nachdem der Hersteller, nora systems, aber zusagen konnte,
die 1.300 m2 als Sonderfarbe für das Krankenhaus Salem zu produzieren,
war die Entscheidung für den Bodenbelag gefallen.
Da nora systems entsprechende Prüfzeugnisse besitzt und auch die Hygieneverantwortlichen die Auswahl befürworteten, konnte der elektrostatisch
ableitende Bodenbelag unverfugt verlegt werden. „Das funktioniert hervorragend und kommt den Vorstellungen eines Planers, der sich einen homogenen Belag wünscht, sehr entgegen“ berichtet Vochsen. „Bei Fugen besteht die Gefahr, dass sie sich aufgrund der Reinigungsprozeduren im Laufe der Nutzungszeit immer stärker abzeichnen. Dem konnten wir so vorbeugen“, erläutert Vochsen die Entscheidung aus Sicht des Gestalters.
Intarsien markieren Funktionsflächen
Operateure und Pflegepersonal genießen nun das Arbeiten in einer ganz
neuen Atmosphäre. Dafür sorgen nicht nur das Tageslicht und die neusten
Geräte, sondern auch angenehme Details: So läuft rings um die OP-Tische
in jedem der Operationssäle ein feines, hellgraues Farbband, gefertigt als
Intarsie aus norament grano ed. Es zeigt den Ärzten den Wirkungsbereich
der Lüftungsdecke an, die die keimarme OP-Zone definiert.
Bild 3 und 4: Intarsien markieren den Wirkungsbereich der Lüftungsdecke.
Elektrostatisch ableitende Bodenbeläge
Durch Reibungs- und Trennvorgänge von Materialien oder Einwirken eines elektrischen
Feldes auf einen Körper können elektrostatische Ladungen entstehen. Die Höhe der Aufladung wird von der Aufladungsneigung der Materialien bzw. des Körpers sowie der relativen Luftfeuchtigkeit beeinflusst. Beim Begehen eines Fußbodens beispielsweise werden durch Trennvorgänge zwischen Schuhwerk und Fußboden elektrostatische Aufladungen an der Person erzeugt. Jeder aufgeladene Körper ist bestrebt, einen Ladungsausgleich herbeizuführen. In der Regel führt das zu unkontrollierten Entladungen
(ElectroStatic Discharge – ESD). Vom Menschen unbemerkte und für ihn ungefährliche
Entladungen mit Spannungen unter 10 V können bereits zu Beschädigung oder gar Zerstörung von Elektronikbauteilen führen. Deshalb sollen vorhandene Ladungen so abgeführt werden, dass sowohl sensible und teure elektronische Geräte, wie etwa in Operationssälen, als auch Personen geschützt werden. Dafür sorgen die speziellen, elektrostatisch ableitenden ed Beläge mit einem Ableitwiderstand zwischen 106 und 109 Ω.
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