VERITAS Ausgabe 03/2011
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VERITAS Ausgabe 03/2011
Jahr Ausgabe 03 2011 Das Genussmagazin Trifft den Geschmack Martin Bäuerle: Jäger und Kellermeister Wild Wein trinken Trinkt mehr Wein ... PERFORMANCE TRAUBE Die Kolumne von TV-Moderatorin Lina van de Mars Sommelier und Punk! Marco Giovanni Zanetti in Mission Das KUNDENMAGAZIN DER OBERKIRCHER WINZER veritas-genuss.de 70% * ist der Wasseranteil des menschlichen Körpers. Füllen Sie dieses wertvolle Reservoir sprudelnder Lebensenergie mit etwas ganz Besonderem auf: Trink was du bist – Wasser Mehr Wasserwissen auf unserer Facebook-Seite DAS ORIGINAL AUS DEM SCHWARZWALD *Der menschliche Körper besteht zwischen 50% und 70% aus Wasser, die Anteile an Wasser sind unter anderem abhängig von Größe und Alter der jeweiligen Person. www.schwarzwald-sprudel.de TRINK ZUM WEIN WAS DU BIST! Titelbild: Jigal Fichtner - herrfichtner.de VORWORT N Liebe Weinfreundin, lieber Weinfreund, icht nur „Jugend forscht“, sondern auch das Alter. Vom besten Koch französischer Küche außerhalb Frankreichs, Marco Pierre White, 49, ist bekannt, dass er ein wahrer Exzentriker ist. Als solcher ließ der Engländer Wild „neunzehn, zwanzig, einundzwanzig Tage“ abhängen. Sein (man hätte es sich wirklich denken können) Fazit: „Einundzwanzig Tage ist zu lang.“ Womöglich wollte es der Küchengott aus Leeds nur ganz genau – aus eigener Hand quasi – wissen, wie Reh und Wildschwein schmecken, wenn sie etwas über den Punkt an der frischen Luft baumeln. Nicht alles, was lange hängt, wird zum feinen Serrano-Schinken ... Natürlich gibt es auch im Weinkeller mutige Burschen und Visionäre, wie beispielsweise den Winepunk, den wir auf Seite 14–17 vorstellen. Aber ob Kellermeister auch so weit übers Ziel hinausschießen, ist eher unwahrscheinlich. Wie in der Küche sind auch im Weinkeller die Eckpfeiler eingeschlagen und die wesentlichen Erfahrungswerte gemacht. Beispiel Barrique: Man kennt sich aus mit Hölzern und weiß, welcher Wein ein junges – aromaträchtiges – Holz verträgt und welcher nicht. Auch über die Auswirkungen von Lagerzeiten – Tage, Monate, Jahre – ist man im Bilde. Nach purem Holz soll kein Wein schmecken oder möchten Sie etwa das Gefühl haben, dass Sie einen Baum trinken? Natürlich hat ein Weinmacher Spielräume und Fantasie und es wäre schade, wenn er sie nicht nutzt. Darum schmeckt jeder Wein anders. Jede Traube bietet ihre ganz eigene Chance auf einen großen Wein. Eine Fantasie, die das Handwerk des Weinmachers beflügelt, ist die des Essens. Für Rotwein bietet sich immer wieder Wild an. Warum? Kräftiges Essen, um das handelt es sich hier, verträgt einen kräftigen Wein, in der Soße und erst recht im Glas. Wein als Essensbegleiter bietet erlebnisreiche Reisen in die Welt des Genusses an, weil sich verschiedenste Aromen auf Gaumen und Zunge verbinden. Probieren Sie es aus! Auf Seite 18 finden Sie ein tolles Rezept für einen Klassiker der Badischen Küche. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei Tisch und in der Küche. Ihr VERITAS-Team PS: Nicht den ganzen Wein in die Soße kippen, auch das Probieren nicht vergessen ... Weinfreunde vor dem Interview ... (v.l.) André Riehle (Redaktion), Marco Zanetti (Winepunk) sowie Sinan Can, Sebastian Hett und Hanns Fertsch. INHALT 60 Jahre Genuss Seite................... In Wahrheit schön Seite................... Titelgeschichte Seite ................ Weingespräch Seite................ Leibspeise Seite................ Weinbekenntnisse Seite............... Gewinnspiel Seite................ Wein-ABC Seite............... Trinkt mehr Wein ... Linas Kolumne Seite................ Termine & Kalender Seite............... 4 6 8 12 16 18 19 20 21 22 IMPRESSUM: Herausgeber: Oberkircher Winzer eG I Postanschrift Redaktion: YUPANQUIRIEHLE, Hauptstr. 57, 77652 Offenburg Chefredakteur (V.i.S.d.P.): André Riehle I Redaktion: Pascal Cames I Artdirektion: André Riehle I Fotos: Jigal Fichtner Produktion: YUPANQUIRIEHLE, Offenburg Bei dieser Ausgabe mitgewirkt haben: Markus Ell, Martin Benz, André Riehle, Julia Stiefelhagen, Isabell Müller Pascal Cames, Jigal Fichtner I Veritas im Abo: www.veritas-genuss.de I Heftbestellung: 0 78 02 / 9 25 80 3 GENUSSVOLL FEIERN 60 JAHRE OBERKIRCHER WINZER Im Zeichen der Burg. Die Oberkircher Winzer luden zum großen Jubiläumsabend. Licht aus, Spot an! 4 5 In Wahrheit schön »Klein, aber fein« „Das Gute essen“-App Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis große, dicke Kochbücher auch als App erhältlich waren. Ein besonders pfundiges Werk – 500 Rezepte – gibt es nun vom Tre Torri Verlag. „Das Gute essen“ als kostenlose App-Version und als Premium-Fassung für 2,39 Euro, davon geht dann ein Euro an den Bundesverband Deutsche Tafel e.V. Mit dem Kochbuch in der Westentasche können ambitionierte Hobbyköche in Nullkommanichts mit den besten Rezepten aufwarten. Tipp: Gerät schütteln und sich mit einem Zufallsrezept überraschen lassen. www.das-gute-essen.de »Saumäßig gut« Salame con cinghiale Seit Asterix weiß man, dass Männer Wildschweine zum Fressen gern haben. Das hat auch der Food-Versand Gourmondo erkannt und preist seine italienische WildschweinSalami (12,90 Euro) als Geschenk „für Männer“ an. In die Dauerwurst kommen nur italienische Gewürze, Wildschweine aus dem Chianti und „normales“ Schweinefleisch. Die „Salame con cinghiale“ passt ideal zu Rotwein und bereichert jedes Picknick. Da dürfen sich dann auch Frauen mal eine Scheibe abschneiden. www.gourmondo.de 6 »Wie geschnitten Brot« Rieslingbrot Dass der Mensch nicht von Brot allein lebt, weiß man. Auch Wein muss sein. Mit dem Pfälzer Rieslingbrot steht der idealen Ernährung nichts mehr im Wege. Das Roggenbrot ist nach altem Familienrezept der Familie Becker gebacken, in den Sauerteig kommt aber statt Wasser nur Riesling. Die Idee dazu hatte Bäckermeister Becker aus Edesheim in der Pfalz. Der 750-g-Laib verkauft sich „wie geschnitten Brot“, was nicht verwundert, denn zur luftig-lockeren Krume und kräftigen Kruste kommt der unnachahmliche Geruch von Wein. So soll es sein. Dank des Weins hält das Brot lange frisch, ideal zum Verschicken und Verschenken. www.De-Baecker-Becker.de »Tradition verpflichtet« Riesling 1782 Als im Jahre 1782 zum ersten Mal in Baden ein sortenreiner Weinberg angelegt wurde, konnte noch niemand ahnen, welche Erfolgsgeschichten da ihren Anfang nahmen. Zum einen wurde es üblich, dass auf einem Rebstück nur eine Weinsorte wächst, und zum anderen begann der Siegeszug des Riesling, dem besten deutschen Weißwein. Mit dem ambitionierten „Riesling 1782“ knüpfen die Oberkicher Winzer an diese Tradition an. Der Lohn: Beim Top-Ten-RieslingWettbewerb Ortenau belegte dieser Wein der Oberkircher Winzer eG den ersten Platz. www.oberkircher-winzer.de In Wahrheit schön »Schöner wandern« Renchtalsteig Blick auf Straßburg und ins Rheintal, steile Berge und tiefe Täler, Wasserfälle und Bäche, saftige Wiesen und dunkle Wälder, Felsen und Burgen ... Der im Mai offiziell eröffnete Renchtalsteig rund um Oberkirch zeigt Wanderern, wo der Schwarzwald am schönsten ist. Die Tour geht über fünf Etappen und ist fast 100 Kilometer lang. Der abwechslungsreiche Streckenverlauf wurde vom Deutschen Wanderverband schon als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Worauf warten? Wandern! www.renchtalsteig.de Tourist-Information Oberkirch und Lautenbach Telefon 0 78 02 / 8 26 00 WELTWEIT WEIN Als dem französischen Schriftsteller und Gastrosophen Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755–1826) eine Traube angeboten wurde, lehnte er dankend ab. „Ich nehme meinen Wein nie in Pillenform zu mir.“ 7 TITELgeschichte Trifft den Geschmack! Auf einen Schuss mit Martin Bäuerle, Kellermeister und Jäger Text: Pascal Cames Fotos: Jigal Fichtner Auf den Berg Blosenkopf führt eine lange Straße, sie passiert ein grünes Tal, schlängelt sich durch die Reben und wird dort in enge Kurven gepresst. Sie bewältigt Steigungen von 60 und noch mehr Prozent und verschwindet dann im Wald, wo sie irgendwann nach vielen Kehren und Anstiegen und zum Waldweg geschrumpft ein Ende hat. Hier schlägt das Herz von Martin Bäuerles 256 Hektar großem Jagdrevier. Martin Bäuerle, 47, ist ein freundlicher großer Mann, wirklich nicht zu übersehen und auch bestens bekannt. Immer wenn die Oberkircher Winzer mit Medaillen ausgezeichnet werden – das passiert oft – ist sein Lachen in der Zeitung zu sehen. Heute will der Kellermeister am liebsten unsichtbar sein. Er trägt den obligatorischen Jägerhut, lindgrüne Jacke und braune Lederhosen. Das tarnt und hält warm. Wer will schon gerne auf dem Hochsitz frieren? Das Gewehr ist geschultert. Gleich drei Schussmöglichkeiten hat der Bockdrilling, kleines Geschoss, größeres Geschoss und eine Ladung Schrot. „Ich habe nur einen Schuss“, verrät er, „ danach ist das Wild entweder tot oder fort.“ 8 9 TITELgeschichte „Schießen tut man eh selten.“ Jagen hat für ihn auch viel mit Entspannung und in der Natur sein zu tun. Das Handwerk hat er von seinem Vater gelernt, der ist auch Jäger. Seinen Hochsitz teilt sich Bäuerle mit einem Meisenpaar, das dort „Vogelhäuschen Nummer 53“ bewohnt. Da die Meisen scheu sind, bleibt es beim außerhäusigen Tirilieren, während Bäuerle Platz nimmt. Andere Vögel fallen zwitschernd, pfeifend und keckernd ins Meisenlied ein, vom Tal lärmen Motorräder und Autos. Kein Wild ist zu sehen, nur Spuren. Martin Bäuerle zeigt auf ein weißes, vom Rehbock verfegtes Bäumchen und die unzähligen Wildwechsel, feine Wege, erkennbar an der frisch aufgeworfenen Erde. Nicht umsonst heißt es „scheu wie ein Reh“. Weiß Bäuerle überhaupt, wie viele Rehe, Wildschweine und Dachse hier leben? „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, flüstert er und zitiert wissenschaftliche Studien über Drückjagden in Modellrevieren, die auch wenig Erhellendes beisteuern können. Fakt ist, selbst wenn man exakt weiß, wie viele Tiere sich in einem Revier tummeln, kriegt man sie nie alle zu Gesicht. Der Wald macht unsichtbar. Zumal dann, wenn die letzten Sonnenflecken auf Stämme und Farne fallen, wenn Schatten wachsen, das Laub auf dem Boden seinen rötlichen Schimmer bekommt und Bäume, Äste und Sträucher die Sicht versperren. Man kann stieren, fixieren, anvisieren und sieht doch nichts. Bäuerle raunt, dass er hier gut nachdenken könne und auch mal ein Nickerchen macht. Die Sinne wären trotzdem hellwach. „Ich höre jedes Knacken und Rascheln“, sagt er beim DurchsFernglas-Schauen. Wald scannen, von links nach rechts und wieder zurück. Er schaut sich über die Schulter und schiebt mit dem Daumen die Brille etwas zurück. Mit dem auf dem Holzgeländer seitlich angelegten Arm und der sehr aufrechten Haltung erinnert seine Pose an einen Zugpassagier, der die Landschaft mit stoischer Ruhe an sich vorbeirauschen lässt. Hier bewegt sich nichts, außer den Blättern im Wind und dem Hochsitz, der unmerklich schwankt. Auftritt eines Reh. Es äst auf dem grünen Waldweg, springt leichtfüßig den Hügel hinaus, verschwindet im Dickicht und stakst auf eine Lichtung. Es ist hypernervös, frisst, hebt das Haupt, spitzt die Lauscher und springt wie vom Blitz getroffen ins Unterholz. Keine Mi- 10 nute vergeht und es äst wieder in aller Ruhe – wähnt sich unbeobachtet. Schießen? „Ich hätte schon acht Mal schießen können.“ Da weibliches Rehwild zum aktuellen Zeitpunkt nicht gejagt wird, bleibt die Flinte kalt. Eine Eule segelt über den Weg in die beginnende Nacht. Zwei Minuten danach lösen sich zwei schwarze Schatten aus der Dunkelheit. Es sind Wildschweine, die im letzten Licht den Hang entlang trotten. Schussdistanz: 80 Meter. Alles wird eins: Aufstehen, Kolben an Schulter drücken, Gewehrlauf bewegen. Anhalten und zielen. Abdrücken. Krach und Mündungsfeuer. Die Kugel saust vorbei. Nicht getroffen. „Wahrscheinlich wurde sie von einem Ast abgelenkt“, vermutet Bäuerle. Nachdem er den Anschuss kontrolliert und keinerlei Hinweis auf einen Treffer gefunden hat, zieht er die Jacke aus. Jetzt ist ihm doch warm geworden. „Ich höre jedes Knacken und Rascheln“ Martin Bäuerle Jagd für dummies* Seit Anbeginn der Menschheit jagt der Mensch Tiere, weil er auf Haut, Knochen und das Fleisch angewiesen war. Mit der Zeit nahm die Landwirtschaft einen immer größeren Raum ein, sodass die Jagd nicht mehr nötig war. Die Jagd wurde zum Privileg für den Adel und die Kirche. Einfachen Menschen war sie verboten. Wer es dennoch tat, wurde zum Wilderer. Mittlerweile ist die Jagd über das Jagdrecht geregelt. Wer jagen will, braucht einen Jagdschein und muss entweder Pächter eines Jagdreviers sein oder von diesem die Erlaubnis dazu haben. Heutzutage wird nicht mehr nur wegen der Nahrung (die als Delikatesse gilt) gejagt, sondern um den Wald vor Verbiss (Wildschaden) zu schützen. Verbiss ist ein Wort aus der Jägersprache und bedeutet, dass Hirsche und Rehe Knospen und Baumrinde abbeißen. In Weinregionen äsen Rehe im Herbst auch gerne die süßen Trauben ab. Die Jagd ist somit auch eine Form von Natur- und Landschaftsschutz. In Deutschland sind 348 000 Jäger registriert. * „Dummies“ = englisch Anfänger 11 n i e W d l i W ken n i r t Zwische n Feng S und Rock ui n Roll.h .. Weinges präch m it Marco alias WIN Giovann EPUNK. i Zanetti I n der Wein welt gehö rt Marco G WINEPUN iovanni Z K zu den m anetti alia arkanten s Der 33-jäh P ersönlich rige Somm k e it e n . e li lebt in Ba er und qu d Nauheim er eingest iegene We und stam Haushalt. inmacher mt aus ein In Italien e m d e und Deuts utsch-itali schulen, d chland be enischen anach folg suchte er ten versch Weinbauund der G ie dene Stati astronom onen in W ie, in Euro eingütern als Berate p a u nd den US r in der tr A . A a d k it tu io ell arbeite nsreichen Nauheim t er Weinhand . Demnäch lung Fertsc st sieht m der Sendu a h n in Z a B n ad etti bei An ng ist abe r noch geh ne Will. D as Thema eim. Bist du e in Chaot ? Der Chaot wird mir immer un das Chaos“ terstellt. „N , sagte ich ur ein Gen d a nn immer, ie beherrsc ans Ziel. letztendli ht ch komm e ich imm Warst du e r als Kind auch sch Ja, ich wa on so? r ein etwa s wilder u das Graue nd chaoti n meiner scher Jun Eltern. ge, im Gru Wie kam nde st du zum W ein? Mit Wein bin ich au fgewachse hat Wein n. Mein V schon ein ater ist Ita g a n z anderes liener, da zum Mitta Standing. gessen, da Das Glas W s h a t K noch bew ultur. Mein ein gehört usst, es w erstes We ar ein Baro inerlebnis Da merkte lo ist mir von Aldo ich, dass W Conterno ein eben n Jahrgang andere Ge ic h 89. t eindime tränke. Im nsional is Gegensatz ziemlich v t, w ie zu einer C viele iel sogar, ola erzählt er erzählt er dir etw jeweiligen d ir z u as, m Beispiel w Jahr war. Ich denke ie der Som geblieben , d m ass ich de er im bin und n shalb auc icht nur b h beim W eim Bier. ein 12 http://www.facebook.com/DerWinepunk Was fällt d ir zu Parker und seinem Parker-Pun Bewertung kten, ein? ssystem, den Ich nehme Pa rker ernst, bin aber kein Fa dass er ständ n von ihm. Ic ig missverst h glaube, an d en wird. Parker seinen eigen bewertet nac en Vorstellu h ngen und m die Menschen anipuliert dam . Er hat es ge it u n b ewusst schafft, sein zu etablieren en Geschmac . Das finde ic k al s Pa rameter h sehr schade, einen Gesch denn es gibt mack, sonder n ic h t nur den n Tausende hasse eben je verschieden de Art von M e Geschmäcke an r. Ich ipulation, den das eigene Em n nichts ist in pfinden. Und ti m er w m ie ei n en Geschmac nicht von ein k will ich mir em Herrn Pa au rk ch er vorschreiben mir um die Fr lassen. Ganz eiheit. klar, es geht Ist das der Punk in dir , der grösst Auch im Gen mögliche Fr uss? eiheit will? Vor allem da. In keiner an deren Branch ert wie in der e wird man Weinbranch so ferngesteu e, wo einem trinken soll. an d ere Leute sage Bei Bäcker od n , w er as M m etzger ist das an „Autonomie nicht so. Mei für deinen G n Motto ist es ch m ac k“. Zur Autono mie gehört auch Freih die Freihei eit. Fällt d t des Genie en Deutsch ssens schw en er? Ich denke ja . Viele sind im m er noch verk ihrer Grundst lemmt und ve ruktur. Ich gl rängstigt in au b e, dass unsere gefangen ist Generation im in ihrem Den mer noch ken, ein Jam sinnvolle Gen mer. Denn d uss ist etwas er ge p fl eg te und sehr Schönes Horizonte er , er kann ein öffnen. Ich w em auch neu ei ß , d e er Deutsche muss endlich kann genieß dazu stehen en und er . Teilweise kö auch schon w nnen wir die ahrnehmen. se Veränderu Das veränder ng Wie siehst t auch unsere du dich als eigene Kultu Sommelier r. ? Ich bin ein Te il dieser Verän d erung. Nicht auch „Ich bin ohne Grund unterwegs im schreibe ich Auftrag des Kunden in ei H er rn “. Ich gehe m nen Dialog, w it dem eil mich inte Das Gespräch ressiert, was soll schon in ih m sc h meckt. die Tiefe geh den Kunden en. Danach tr eine Vorausw ef fe ich für ahl, angeleh Harmonie, Es nt an Gesetzm sen ... Aber le äß ig ke iten wie tz tendlich ents Deine Werte cheidet der K als Sommel u n de. ier? Mir geht’ s u m das Herau sk itzeln der eige Ich sehe mic nen Charakte h nicht als D re des Weins. ru id e des Weinke oder Rock’n’R lchs. Es geht oll im Weingl um Feng Shu as ... (lacht) i Dein Wunsc h oder Visio n ? Ich versuche einfach ein Tü röffner zu se vertrauen un in, für Mensc d an Wein in hen, die mir te re ss iert sind. Ich dass Wein ei kann mir vo n Mittel ist, rstellen, damit Mensc sich selbst n hen anfange achzudenke n ü b er n. Das möch Gegensatz zu te ich begleit anderen alko en. Wein erd et im holischen Get Wie meinst rä n ke n . du das? Wein kann n achdenklich machen oder erzeugen. W eine bestimm ein regt zur te Stimmung Kommunikat Gesprächen. io n an und zu geistr Beim Bier w eichen ird ganz and miteinander ers, längst n gesprochen. ic h t so ti efsinnig, Das habe ich Könnte es fü schon erlebt . r dich einen .. Zweitberuf ge Ich will das ben? Bewusstsein erweitern, ic Nachdenken h m öchte Mensc anregen. Eige hen zum ntlich ist es Aber ich bleib d ann egal, was e beim Wein ich mache. , ich liebe Wei n. Das Gespräc h führte And ré Riehle (C hefredakte ur) 13 WeinGEspräch e bil o N m gnon en u Vin auvi trock r e 8 et S ein r h 0 0 n sw inze unlic 2 r ersta on, , e t o t W R b n zauvig hwar Ca alitä kircher es Sc abernet S oßener n e b r r est rfa er C Qu Obe mbee g ungrün s, frisch g roni. s Bro u i e God s a the W ve ine Tolle kter, völl Eukalypt ote Pepp ätte das , a h R komp assis Nase , gegrillte ack! Wer r r C F e f e l f m i i e ge Pf r“ trete arzer Schw ter „Arsch ch : tney, Ein e t! lung lbeerchu h e f h e c p f id Geda iseem ln au it He e Spe gefüllt m n Zwiebe n d l i e e W rot öhr ade rroul peck, ten M Rinde htertem S d glacier n c geräu rpolenta u e t u ä Kr Tipp al tion Roy c que e l l o C r n – Barri e k 2009e c o r t r swein er Winze Oberkirch Qualität Kräftiges Kir schrot, inten siv nach Pflau duftend, leicht men geräucherter Speck, Burnoutnote (ver branntes Gum mi), Lavende sehr elegant, l Kakao-Kirsche im Finale, Im Nachhall etw as Unterholz und Moos. To komplexer W ller ein wie „the Clash“. Punk irgendwie lie aber b und brav. Wilde Speise empfehlung: Rosa gebraten er Rehrücken auf orientalis gewürztem Ro ch tkohlsalat m it gebrannten Nüssen ine Punk 2007er W k WinePun Charakterwei n.Ungeschönt und unfiltriert, natürlic h und sorten typisch. Aromen von Süß kirsche, Holun der, Pfeffer, Johannisbeer e, Rosmarin, grüne Paprik Pepperoni, ge a, räucherter Sp eck, Weichse kirsche, aber lirgendwie lie b und brav. Wilde Speise empfehlung: Hochwertige Currywurst 14 2008er Colle ction Oberk irc Spätburgun der Rotwein h QbA – Barri que Oberkircher Winzer In w ü Kard rziges H a Erdb mon, g olz ein gep ute eere ac Sä mit Wil rote ure, za kte wild d m e Hoc Pfef rtes Ta e Weic Spe h n fer. Schi wertig iseemp Der nin, w hsel m e Ha nke feh P i not ürzige it n), G u l zum raub smach ung: Vesp rot m erwu er. it Kü rst (S c mm hwa el rzw älde r er Winz Oberkirch Sehr helles Zi egelrot, Hageb uttentee, Parafin, nasser Aspahlt, Teer ige Aromen m floralem Duf it t, asphaltierte Blumenwiese stramm und , Druckvoll. Wilde Speise empfehlung: Gemüsestrud el mit Curry rgunder u b t ä p S r 2009e “ „Reserve n i e w t o R ken urg QbA troceingut Villa Heynb W Sexy Farbe, w arme scharfe Weinbrandk sche, wie Mon irCherie für Za hnlose. Sehr üppige Lady mit barocker Ausstrahlun g. Wilde Speise empfehlung: Hausgemacht e Bandnudel n mit Hirschragou t und Wachh olderduft 1. PLATZ e berkirch O n o i t c e oll 2009er C nder Rotwein u e Spätburg ocken – Alte Reb tr Spätlese er Oberkircher Winzer belegen einen ersten Platz beim internationalen Grauburgunder Symposium Nobile m u n i V r 2009e n Syrah in trockzeer e w s t ä t i in Qual rkircher W Obe Krautige Nas e, Bohnenkrau t, Sauerkirsche an weißem Pf effer, tolles G leichgewicht Säure und Fr aus ucht, sehr stof fig Old World St yle Syrah - kü hl & Knackig . Wilde Speise empfehlung: Lammbratw urst mit lauw armem Kartoffelsala t und grobem Senf 1. Platz ch ction Oberkir 2010er Colle ein sw der Qualität Grauburgun trocken 15 LEIBSPEISE 16 Heimat auf dem Teller Frisch aus heimischen Wäldern zaubert Paul Finkbeiner seinen „Holzwälder Rehrücken“ Text: Pascal Cames Fotos: Jigal Fichtner Grün, überall grün. Rund um den Kniebis erinnert der Schwarzwald mit seinem unglaublichen Waldreichtum an die Wildnis Kanadas. Der riesige Wald wird nur von Hochmooren und Lichtungen unterbrochen sowie von ein paar Straßen und natürlich Wanderwegen. Der aktuell zum Premiumwanderweg geadelte „Kniebiser Heimatpfad“ führt gar durch den parkähnlich angelegten Garten des Waldblick-Hotels. Hier kann man gut vespern, noch besser aber die Köstlichkeiten der Restaurantküche genießen. Gemeinsam mit Eltern und Frau führt Paul Finkbeiner, 35, das Waldblick-Hotel, das sich in den vergangenen Jahren zu einem Wellness- und Gourmet-Tempel gemausert hat. Treibende Kraft ist Chefkoch Paul Finkbeiner, der im Baden-Badener Brenners Park-Hotel alle Finessen der französischen Kochkunst sowie der badischen Küche kennen lernte. Täglich wurde an der Oos der „Rehrücken BadenBaden“ zelebriert. Später folgten weitere berufliche Stationen in der Schweiz. Doch dann war die weitläufige Runde um den Kniebis vorbei. Der Ruf der Heimat war einfach stärker. „Das ist mein Zuhause“, bekennt der Familienmensch Finkbeiner, der nun seinen Gästen eine schwäbisch-badische Küche mit französischem Einschlag bietet. Obwohl dieser Teil des Kniebis noch badisches Terrain ist, kocht er schwäbische Spätzle, Maultaschen, Flädlesupp’ und Kutteln. Das mögen und erwarten die Gäste auch. Beim Wein hält es der Schwarzwälder aber lieber mit den Badenern, „das sind die besten“. Finkbeiner hat hohe Ansprüche – an sich, seine Mitarbeiter und die Produkte. Natürlich müssen Fleisch, Obst und Gemüse samt und sonders frisch und regional sein. Beispielsweise kommt das Wild aus den umliegenden Jagdgebieten. „Wir nehmen das Beste, das es gibt“, erläutert er und platziert einen Zweig Kerbel auf dem Gericht. Gleich wird die Birne mit einem Klecks hausgemachter Preiselbeer-Marmelade gefüllt, dann kommt noch ein Löffel Früchte-Confit auf den Teller – fertig ist das kulinarische Kunstwerk. Mit seinem „Holzwälder Rehrücken“ gewann Paul Finkbeiner übrigens vor einem Jahr den Preis der Naturparkwirte. Sein Geheimnis? „Man darf das Fleisch nicht aggressiv angehen“, erklärt er. Nach dem Anbraten lässt er es „ruhen“, aber nicht abkühlen. Dadurch kann sich der Fleischsaft wieder verteilen und das Fleisch bleibt aromatisch saftig. Weit mehr Arbeit machen da schon die Soße (sehr aufwendig, aber auch sehr lecker) und die Spätzle. Die müssen nämlich gleich kiloweise vom Brett geschabt werden. Aber selber schuld, warum muss er auch schwäbisch kochen? Holzwälder Rehrücken (4 Per.) Zutaten: 2 Kilo Rehrücken (oder Filets) auf dem Knochen, 2 Zwiebeln, 1 kleine Karotte, 2 Knoblauchzehen, etwas Sellerie, 1 El Tomatenmark, 2 Prisen Zucker, 50 ml Öl, 50 ml Rotwein, 750 ml Wildfond, 30 g Butter, 250 ml Sahne, 200 g Mehl, 3 Eier, Salz, Pfeffer, Lorbeer, Wacholderbeeren, Thymian, Rosmarin Zubereitung: Soße: Kleingehackte Knochen in Öl goldbraun anbraten, mit gewürfelten Zwiebeln und Karotte hell anbraten. Gewürze zugeben und mit Tomatenmark und Zucker kurz durchschwenken. Mit Rotwein einkochen, Wildfond aufgießen und ca.1,5 Stunden langsam einkochen. Sahne zufügen und nochmals 0,5 Stunde einkochen. Die Soße passieren und abschmecken. Fleisch: Rehrücken und Filets vom Knochen ablösen und sauber parieren. Fleisch in Medaillons schneiden, klopfen, würzen und anbraten. Bei 160 °C circa 6–8 Minuten rosa garen, warm stellen. Spätzle: Mehl und Eier zu einem zähen Teig schlagen und würzen, vom Brett ins kochende Salzwasser schaben. Spätzle in Butter anziehen und abschmecken. Medaillons in Butter nochmals aufbraten und mit Spätzle und Soße anrichten. Eventuell mit Pilzen, Preiselbeerbirne und Dattelmus (Chutney) servieren. Weinempfehlung: Collection Oberkirch, Spätburgunder Rotwein, Kabinett trocken. 17 WEINBEKENNTNISSE »...Weine sind flüssige Visitenkarten« Nichts als Wahrheiten: Veritas-Leser erzählen voller Liebe oder Hass, was ihnen am Wein gefällt oder was nicht. Name: Albert Braun – Alter: 33 Leibspeise: Sauerbraten mit einem kräftigen Spätburgunder in der Soße Wohnort: Oberkirch Beruf: Meister für Weinbau – Wenn ich ein Glas zu viel getrunken habe: fällt mir so mancherlei Blödsinn ein. Name: Sebastian Hett – Alter: 29 Jahre – Leibspeise: geschmorte Ochsenbäckchen auf Selleriepüree – Wohnort: Bad Nauheim – Beruf: Kaufmann, selbständiger Weinhändler Wenn ich ein Glas zu viel getrunken habe: dann war es ein gelungener Abend/Mittag. Name: Christian Zapf – Alter: 37 – Leibspeise: Lachs mit Pasta und frischem Gemüse – Wohnort: Gengenbach – Beruf: Kaufmann im Groß- und Außenhandel – Wenn ich ein Glas zu viel getrunken habe: „beschäftigt“ mich das sehr! Ich trinke Wein, weil ... ich mit Weinbau groß geworden bin und mich heute noch die Vielfalt, die Wein in sich birgt, fasziniert. Ich trinke Wein, weil ... es schmeckt, Spaß macht und kommunikativ ist. Weine sind flüssige Visitenkarten für das Land, die Region und die Menschen, die ihn machen. So kann ich mir die Regionen und die Leidenschaft der Menschen dort zu mir nach Hause holen. Das ist doch Großartig! Ich trinke Wein, weil ... es auf Hawaii angeblich kein Bier gibt ...!! Name: Sinan Can – Alter: 30 – Leibspeise: Risotto mit Meeresfrüchten – Wohnort: Bad Nauheim – Beruf: Kaufmann im Groß- und Außenhandel – Wenn ich ein Glas zu viel getrunken habe: Philosophiere ich gern über Gott und die Welt. Name: Heidi Kiermasch – Alter: 31 – Leibspeise: Ich bin ein „Allesfresser“ – Wohnort: Stuttgart – Beruf: Beamtin und Model – Wenn ich ein Glas zu viel getrunken habe: wird es noch lustiger . Name: Daniel Brand – Alter: 24 – Leibspeise: Carpaccio vom Rinderfilet – Wohnort: Gengenbach – Beruf: Marketingleiter – Wenn ich ein Glas zu viel getrunken habe: bevorzuge ich stilles Mineralwasser. Ich trinke Wein, weil ... es eine Bereicherung für vieles ist. Wein bringt Lebensfreude und verbindet Menschen aus verschiedenen Kulturen. Wein darf einfach nicht fehlen bei einem tollen Dinner oder einer geselligen Runde mit Freunden. Ich trinke Wein, weil ... ein guter Tropfen in einem passenden Weinglas gut schmeckt und es zu einem gemütlichen Abend mit einem leckeren Essen dazu gehört. Rotwein soll aber auch vor Herzinfarkt schützen und das Krebsrisiko senken. Ich trinke Wein, weil ... ich gerne genieße und ein guter Wein zu gutem Essen gehört. 18 »TRINKEN & GEWINNEN« Weihnachtliches Geniesser-Wochenende Gewinnen Sie mit Dreher – immer lecker zwei Übernachtungen im wunderschönen, vorweihnachtlichen Gengenbach. Vom 9. – 11. 12. 2011 übernachten Sie im Hotel Reichsstadt und erleben drei wunderbare Tage mit feinem Essen, kulturellen Highlights und einem Besuch des „Winterzaubers“ im Europa-Park Rust. FRAGE: „Top Ten Riesling Ortenau?“ Welcher Oberkircher Wein machte den ersten Platz beim Top-Ten-Riesling-Wettbewerb? Zu gewinnen gibt es ein weihnachtliches Genießer-Wochenende in Gengenbach Und so geht’s: Einfach die Antwort auf unsere FacebookPinnwand (www.facebook.com/oberkircherwinzereG) posten oder eine E-Mail an [email protected] senden. Viel Glück! MITMACHEN BIS 22.10.11 Alternativ können Sie uns den Lösungssatz auch auf einer Postkarte an folgende Adresse senden: Oberkircher Winzer e.G., Renchener Straße 42, 77704 Oberkirch. Nur ausreichend frankierte Einsendungen mit vollständiger Absenderadresse nehmen an der Verlosung teil. Einsendeschluss ist der 22. 10. 11. Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen und deren Angehörige. Eine Barauszahlung des Gewinnes und der Rechtsweg sind ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. Gewinner des letzten Gewinnspiels: Willi Wilken aus Oberhausen NÜTZLICHES WEINWISSEN »Weinwissen für Smalltalker« Weinkenner im Schnelldurchgang, Teil 3. Wie begegnen Sie den selbst ernannten Weinexperten, die überall nerven? Sie kontern mit präzisen und provokativen Wahrheiten, die jede Weinlüge entlarven. Hier kommt Ihr Stoff über Alkohol, Lagerfähigkeit, Champagner und Klima. Wahrheit Nr. 5 „Nur trockene Weine zum Essen“ Jede Zeit hat ihre Moden, auch beim Wein. Mal wurden nur süße Weine zum Essen eingeschenkt, dann wieder nur trockene. Heute dominieren am Tisch die trockenen Weine, mit einem Restzucker von 4 bis 9 Gramm pro Liter. Diese Weine sind nicht nur wie gemacht fürs Essen, sondern werden vom Kellermeister tatsächlich daraufhin konzipiert. Aber wie man sich denken kann, können auch halbtrockene, ja sogar liebliche Weine einen kulinarischen Genuss bringen. Das weiß jeder Küchenchef. Nicht nur die Süße ist für einen Wein entscheidend, sondern auch Säure und Aromatik. Somit können halbtrockene und liebliche Weine die Ouvertüre zu Geschmackserlebnissen sein, gerade dann, wenn etwas Würziges auf dem Teller liegt. Wahrheit Nr. 6 „Müller taugt nichts!“ Kann man Müller-Thurgau pur trinken? Wahrscheinlich nicht, Millionen Weinschorle-Trinker können sich ja nicht irren, oder? Das Vorurteil „Müller taugt nichts“ hält sich hartnäckig, da in den 70er- und 80er-Jahren gigantische Mengen geerntet wurden. Qualität spielte damals nur eine untergeordnete Rolle. Die Ende des 19. Jahrhunderts von Professor Müller aus dem Kanton Thurgau gezüchtete Traube hat den Vorteil, dass sie sehr genügsam ist, wenig Sonne braucht und viel Feuchtigkeit aushält. So wurde damals in bevorzugten Lagen Riesling („der König der Weißweine“) gepflanzt und in ungünstigen der Müller. Mittlerweile denkt und arbeitet man anders. Wo Müller-Thurgau oder seine trockene Variante Rivaner draufsteht, kann Spitzenwein drin sein. 19 WEIN-ABC ... G ut Holz! In aller Regel sind BarriqueWeine von Haus aus große Weine. Sie machen mehr Aufwand, kosten Produzenten und Konsumenten mehr Geld, können aber dafür eine größere Fülle von Aromen bieten. Bevor Barrique zum Kult wurde, war die Lagerung in Holzfässern einfach nur praktisch. Nachdem Wein jahrhundertelang in Tongefäßen transportiert worden war, entdeckten die Gallier die Vorzüge von stabilen Holzfässern. Da Ton zerbrechlicher als Holz ist, wurde das Holzfass (neben dem Weinschlauch) zum bevorzugten Gebinde, um Wein von A nach B zu kutschieren. In Frankreich bürgerten sich bestimmte Maße ein, die noch heute Gültigkeit besitzen. In Zahlen: Das Barrique-Fass aus Bordeaux (fut genannt) fasst 225 Liter und ist in leerem Zustand 45 Kilo schwer. Mehr durch Zufall wurden später die aromatischen Eigenschaften des Holzfasses entdeckt. BARRIQUE Mosaikstein für die „komplexen Aromen“, wie Experten das gerne ausdrücken. Mit der Zeit verliert das Holz aber seinen typischen Geschmack. Für den Weinproduzenten ist das Segen und Fluch zugleich. Zum einen muss er ständig Nachschub aus Frankreich, Slowenien oder Deutschland bestellen, das bedeutet zusätzliche Kosten. Zum anderen muss er mit den Fässern „spielen“: Manche Weine vertragen viel Holzgeschmack, anderen genügt schon etwas Holz, um zu dem zu werden, was der Kellermeister aus ihnen machen will: ein in sich harmonisches, abgerundetes Produkt. In Deutschland ist die Barrique-Kultur noch relativ jung. Anfangs mussten im kleinen Holzfass gereifte Rotweine noch als Tafelwein verkauft werden und es wurde viel experimentiert, sodass Liebhaber hin und wieder auch mal einen „Schreinerwein“ ins Glas bekamen. Heute haben Kellermeister genügend Erfahrung. Rieslinge kommen in aller Regel nie in ein Barrique-Holzfass, das würde die feinen Aromen platt machen. Rote Burgunder-Sorten dagegen schon, weil BARRIQUE BARRIQUE Beispielsweise orderten Bremer Kaufleute für ihren „Rotspon“ den Rotwein aus Frankreich, der am Zielhafen besser schmeckte als beim Verladen in Bordeaux. Das sprach sich herum: Seitdem wird Rotwein auch sonst in Holz ausgebaut. Welches Holz? Es muss Eiche sein. Über die Sorten wird natürlich gestritten. So hat fast jede Weinnation „ihre“ Eiche. In Frankreich und Deutschland wird die Eiche mit dem passenden Namen Traubeneiche – Quercus petraea – benutzt. Das zwischen 40 und 100 Jahre alte Holz enthält Aromastoffe wie Vanillin und Tannin, die den Wein aromatisieren. Durch das Ausbrennen des Inneren des Fasses (Toasting) entwickeln sich Röstaromen, die dem Wein zusätzlich eine besondere Note geben. Weitere Geschmacksnoten entstehen beim Reifeprozess selbst, da Wein durch das poröse Holz verdunstet und Sauerstoff ins Fass gelangt. Das ist ein weiterer MESSAGE IN A BOTTLE sie von Natur aus kräftig genug dafür sind. Nur wenn auf dem Etikett eines Spätburgunders „Im Barrique-Fass gereift“ steht, ist garantiert, dass der Wein tatsächlich im Holzfass ausgebaut wurde. Mundet der Wein auch ohne diesen Vermerk „holzig“, liegt das vielleicht an Eichen-Chips, die zugegeben wurden. Ob diese Aromen nun genauso gut sind oder nur die zweitbeste Lösung, darüber lässt sich trefflich streiten. WEIN-ABC von: Frank Männle – Qualitätsmanager Weinbau Oberkircher Winzer n ri rato e d o -M n TV o v rs ne lum de Ma o K ie n va Lina D BE iche Löcher in U A R ässl t CE T Rost h ner is PE AN en, wenn dort der Leder abgegriffe rauriM R t r lem RFO einen er fah nst ed n i Oldtim aus e Öffne getra beim einen nkrad e n h L c o s o dheit h a c n n d s u e r s d t e e n u G u ,d he n hat Wein e und öchte t ein Sonn fresse k e c h g Wer m c o l r e i u r en td rosse eben ge? W eding nd Ka d mit t unb testan n l h a a c i H H Lack u n n er aliauben in ihr U-Bah nd Qu niker ine Tr nche u e a a s h s c s m a e u d n t, als so er und M n. 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Um n sow ge) A ft zuk i h w e l a c i e i r a e l b r K n f m u z in be äh lz gan chs in die (e Befal s sich en die es Wa t sich chem g ltet e i n i l a s h t ß s Traub s o u l ü e e fl n, dg düse chütch sch fresse Vierra ähnli Druck eine s st zu d d e e i f n n Beim u u n w t e l ief uch r Ros ateria r wer den T Schla ers vo das M e, abe rst in blem h d i c e o i x t s e M Oldtim p s fl e r au as ird pe n lang olg, d überh m Erf g scho , sich rbei w e e n n i d e u l t H b i . e e ,m ng ieg zu g ben pritzt overs iegelu ide lie ie ges svers t Nan e r s h i b e c s k a h s c a aro doc ner W in eim L dert? arm, der K nur e legt. B nd w n mo ume l l e ä u r a n l t n n h enuss e e i o k G M d c H r s n o e r e a u i d t t d e er er d glänz n wär to eh ht üb fektio in Au außen Schic r e e e e , i d P h d c n , d e n ze ris e Perl falt u und f e Sorg on ein uftig l s h e c e i s n d l r l e e wi g es g e. Ohn Händ be ma e u d a r n T e eg l Die nd pfl er vol omm ung u s d t n ä e p S Zuw ichten lich le r r . e r e h n halb eine! , eine Sinne her W c i l m t e s s ö In die und k s.com Autos r e k emar c ina d L u n e m r a h u .v c s t, e www ht’s ju .. mac 21 TERMINE & KALENDER Termine Dem Wein auf der Spur mit den Genuss-Seminaren der Oberkircher Winzer. Hier lernen Sie die Weine auf eine besondere Art kennen. Tauchen Sie ein in diese neue „Erlebniswelt Wein“ mit Kellermeister Martin Bäuerle und Qualitätsmanager Frank Männle. Alle Seminare finden in der Oberkircher Winzer eG statt. Treffpunkt ist der Verkaufsraum. Anmeldung unter: 0 78 02 / 9 25 80 Thema Datum Ort „Flammenkuchen & Wein“ 01. Sept. 2011 Oberkircher Winzer eG Weinfest Oberkirch 2.-5. Sept. 2011 Oberkirch Kulinarische Weinwanderung 25. Sept. 2011 Oberkirch Musikalische Lesung mit Vincent Klink und Patrick Bebelaar 23. Okt. 2011, 20 h Oberkircher Winzer eG Kalender 2011 Musik & Kunst JAMES BLUNT Offizier & Gentleman – 12.10.2011 20 UHR Wohin er auch geht, die Frauenherzen fliegen ihm zu. Seit dem Album „Back To Bedlam“ und der Single „You’re So Beautiful“ gehört der ehemalige Offizier James Blunt zu den ganz großen Stars. In Straßburg stellt er sein aktuelles Album „Some Kind Of Trouble“ vor. www.zenith-strasbourg.fr 22 Datum Ort Tomi Ungerer: Ein Künstler mit vielen Facetten bis 31. Okt. 2011 Museum Tomi Ungerer, Straßburg Otto 23. Sept. 2011 Schwarzwaldhalle Karlsruhe Claudio Abbado dirigiert Mozart „Haffner-Sinfonie“ 6. Okt. 2011 Festspielhaus BadenBaden Clueso 13. Okt.2011 Zäpfleclub Rothaus-Arena, Freiburg James Blunt 12. Okt. 2011 Zenith, Straßburg Klee „Aus lauter Liebe Tour“ 27. Okt. 2011 Waldsee, Freiburg Django Asül (Comedy) 10. Nov. 2011 Reithalle, Offenburg