Freddy spielt die Pedalgitarre
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Freddy spielt die Pedalgitarre
MUSIKINSTRUMENT Freddy spielt die Pedalgitarre NEUHOFEN. Der Lkw-Fahrer Freddy Grimm ist der richtige Mann, wenn es um ein hierzulande eher wenig bekanntes Instrument geht: die Pedal Steel Guitar, die in der US-amerikanischen CountryMusik eine Rolle spielt. Er würde das Objekt seiner Leidenschaft gerne bekannter machen. und Füßen. Die Saiten werden mit sogenannten Fingerpicks angeschlagen, kleine spitze Fingerhüte aus Metall oder Plastik. „Man kann das Spielen mit dem Helicopter-Fliegen vergleichen: Hände, Füße, Knie und der Kopf sind dabei gleichzeitig im Einsatz“, sagt der 53-Jährige. Freddy Grimm sitzt in seinem Kellerraum in einem Einfamilienhaus in Neuhofen und schwärmt. Vor sich eine Bleistift-Zeichnung auf Millimeterpapier. Er konstruiert und baut gerade an einer 14-saitigen Pedal Steel Gitarre. „Damit hat man dann so viele Möglichkeiten, was Akkorde und Stimmungen betrifft, wie man sich nur wünschen kann“, erklärt er. Spielen will er damit Jazz, Rock und Country. Ende des Jahres soll seine 14-Saitige fertig sein. Jede Menge Möglichkeiten Grimm ist einer von ganz wenigen im Lande, die die Pedal Steel Guitar spielen können. Das Instrument hat sich in den USA in den 40er-Jahren aus der Hawaii-Gitarre heraus entwickelt und wird heute in der US-amerikanischen Country-Musik häufig verwendet. Typisch sind der Slide-Sound und die stufenlos veränderbaren Tonhöhen. Der Hände, Füße, Knie und der Kopf sind bei der Pedal Steel Gitarre gleichzeitig im Einsatz. Fotos: Steinmaurer Klang habe eine nasale Note, meint Grimm. Viele Legatos und Vibratos kennzeichnen diese Musik. „Man hat jedenfalls viel Grimm spielt auf einer Variante mit zwei mal zehn Saiten. mehr Akkordmöglichkeiten als bei einer Gitarre.“ Wie Helicopter fliegen Eine dieser Pedal Steel Gitarren steht in Grimms Keller: Zwei Gitarren-Griffbretter mit je zehn Saiten, die waagrecht angeordnet sind, verbunden mit Pedalen und Kniehebeln, die die Tonhöhen einzelner Saiten verändern. Neu kostet so ein Import aus den USA um die 3800 Dollar, erklärt Grimm. Die Töne werden mittels Tonabnehmern in den Verstärker geschickt – es ist ein elektrisches Instrument. Der Musiker sitzt beim Spielen davor und arbeitet mit Händen, Knien Spiel, Bau und Unterricht Der Neuhofner mit Schweizer Wurzeln spielt seit 30 Jahren dieses hierzulande seltene Instrument. Mittlerweile baut er die Pedalgitarren selbst, gibt darin Unterricht. „Es stehen in Oberösterreich einige dieser Steel Pedal Gitarren herum, nur spielen können sie höchstens fünf, sechs Leute“, sagt Grimm. Er war früher Mitglied in verschiedenen Bands und hat schon mit einigen Größen der Country-Musik gespielt: mit Lynn Anderson, den Texas Tornados oder Truck Stop aus Deutschland. Derzeit ist er in keiner fixen Formation, bietet sein musikalisches Können aber als Freelancer an: Wenn Musiker aus Amerika durch die Lande touren, kann man Grimm mit seiner Pedal Steel Guitar engagieren. Neben dem Unterricht der Pedal Steel Gitarre gibt er auch Stunden auf der Steirischen Harmonika. Der hauptberufliche Lkw-Fahrer zeigt einige fertige Bauteile für sein neues Instrument: das Griffbrett, eine Mechanik aus chromglänzendem Metall, über die die Saiten mit den Pedalen gezogen werden. Das Teil wird aus 14 Saiten, fünf Pedalen und sieben Kniehebeln bestehen, drei Tonabnehmer sorgen für die Umwandlung in elektrische Signale „Ich gehe eben nicht ins Wirtshaus, lieber baue ich zu Hause an dem Instrument“, sagt Grimm. < INFOS Freddy Grimm [email protected]