COACHING - Gottes Vision für dich verwirklichen helfen
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COACHING - Gottes Vision für dich verwirklichen helfen
Predigt Cornerstone 4.11.2013 (mat) COACHING - Gottes Vision für dich verwirklichen helfen Es war einmal ein Mann, der einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit war. Er studierte bei den bekanntesten Professoren und wurde selbst innerhalb kürzester Zeit sehr geehrt. Seine Hauptaufgabe sah er darin, dieses Wissen unverfälscht weiterzugehen. Eines Tages tauchten Menschen auf, die seine Erkenntnisse für falsch hielten. So verfolgte er sie, ließ sie verhaften, strafte sie mit Folterungen und ließ sie sogar töten. Der Ruf ging ihm voraus, ein sehr grausamer und harter Mann zu sein. Die Menschen fürchteten sich vor ihm. Bis eines Tages etwas Aufsehenerregendes geschah: Der Gelehrte hatte eine Begegnung der außergewöhnlichen Art. Er lernte die Person kennen, von der die Menschen, die er verfolgte so oft sprachen. Und diese Begegnung veränderte sein Leben. Er änderte seine Meinung und kehrte um 180° um. Nun schützte er diese Bewegung und verfolgte sie nicht mehr. Zu seinem Leidwesen eilte ihm immer noch sein schlechter Ruf voraus. Keiner der Verfolgten glaubte ihm, dass er nun einer der ihrigen sei. Jetzt - wo er doch dazu gehören wollte! Da kam ihm die Rettung in Person eines Mannes namens Joseph entgegen. Joseph nahm unseren Gelehrten unter seine Fittiche und hörte sich mal seine Geschichte an. Er glaubte ihm, sah welches Potenzial in ihm schlummerte und unterstützte ihn dabei, in ihrer Bewegung Fuß zu fassen. Joseph gab ihm Schutz und Unterstützung, aber auch Unterweisung. Als Joseph dann mal auf Dienstreise gehen musste, nahm der diesen jungen, ungestümen Gelehrten mit. So konnte der am besten von ihm lernen und nebenbei auch ihre Freundschaft stärken. Nach einiger Zeit wurden sie dann schon beide auf Dienstreise geschickt, als gleichberechtigte Partner. Und es dauerte nicht lange, da war der Jüngere dem Älteren schon um einiges überlegen. Er hatte gut gelernt, und seinen Meister in vielem übertroffen. Joseph freute sich natürlich riesig über die Fortschritte seines Gefährten - bedeuteten sie doch auch, dass er ihn gut begleitet hatte. 1 Predigt Cornerstone 4.11.2013 (mat) Wer ahnt schon, von welcher Person in dieser Geschichte die Rede ist? Es sind Paulus und Barnabas. In der Apostelgeschichte finden wir diese Geschichte. Nicht so ausgemalt, aber durchaus nachvollziehbar. Joseph war ein Levit, der seinen Acker verkaufte, damit die Ärmeren in der Gemeinde Geld zum Leben bekommen konnten. Joseph hat von den Aposteln den Kosenamen „Barnabas“ erhalten, was so viel heißt wie: "Sohn des Trostes" oder "Mann, der anderen Mut macht". (Apg.4,36) Genauso hat er sich auch bei Paulus verhalten. LESEN: APG. 9,26+27: 26 Als er (=Saulus) nach Jerusalem kam, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen. Aber alle fürchteten sich vor ihm und konnten nicht glauben, dass er ein Jünger war. 27 Barnabas jedoch nahm sich seiner an und brachte ihn zu den Aposteln. Er erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass dieser mit ihm gesprochen habe und wie er in Damaskus mutig und offen im Namen Jesu aufgetreten sei. Als Paulus daherkommt und seine Bekehrungsstory erzählt, glauben ihm die anderen nicht, Barnabas aber schon. Er nahm seinen Glauben an Jesus sehr ernst und hatte den Ruf, ein fröhlicher, ermutigender Mann zu sein, voll des HI. Geistes und Glaubens. Und nebenbei noch ein effektiver Evangelist + Coach. Er hat gesehen, was in Paulus steckt, ihn in die Gemeinschaft der Christen eingeführt, ihn protegiert. Und dann hat er ihn auch noch zu Gemeindegründungsprojekten mitgenommen, damit er von und mit ihm lernen konnte. APG.11,22-26: 22 Die Nachricht davon kam der Gemeinde von Jerusalem zu Ohren, und sie schickten Barnabas nach Antiochia. 23 Als er ankam und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, dem Herrn treu zu bleiben, wie sie es sich vorgenommen hatten. 24 Denn er war ein trefflicher Mann, erfüllt vom Heiligen Geist und von Glauben. So wurde für den Herrn eine beträchtliche Zahl hinzugewonnen. 25 Barnabas aber zog nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen. 2 Predigt Cornerstone 4.11.2013 (mat) 26 Er fand ihn und nahm ihn nach Antiochia mit. Dort wirkten sie miteinander ein volles Jahr in der Gemeinde und unterrichteten eine große Zahl von Menschen. In Antiochia nannte man die Jünger zum ersten Mal Christen. Sie arbeiteten längere Zeit miteinander - Seite an Seite. So was schweißt zusammen, oder? Irgendwann war es dann soweit, dass Paulus in den Vordergrund rückte und Barnabas in den Hintergrund. Apg. 13,43: 43 Und als die Versammlung sich aufgelöst hatte, schlossen sich viele Juden und fromme Proselyten Paulus und Barnabas an. Diese redeten mit ihnen und ermahnten sie, der Gnade Gottes treu zu bleiben. Könnt ihr euch vorstellen, was passiert wäre, wenn kein Barnabas hinter Paulus gestanden wäre? Gott gebrauchte Barnabas, um mit Paulus an sein Ziel zu kommen. Keine Person nach Jesus hat die Kirchengeschichte so beeinflusst wie Paulus. Und dafür wird Barnabas in der Ewigkeit sicher ein paar Lorbeeren ernten. Wie ihr soeben gehört habt, findet man Coaching schon in der Bibel. Das was Barnabas tat, war Coaching, auch wenn es nicht so genannt wurde. Bekannt ist euch dieser Begriff vielleicht aus der Welt des Sports oder der Wirtschaft. Ich habe von Sport wenig Ahnung, aber sogar ich kenne Joachim Löw als Fußallcoach der Deutschen. Weil er so fesch ist! ☺ Wie heißt noch mal unser Fußballcoach? In der Wirtschaft kommt man in großen Firmen immer mehr drauf, dass sich Coaching lohnt, weil die Mitarbeiter in guter Motivation Höchstleistungen erbringen. (Selten achtet ein normaler Chef darauf, dass seine Mitarbeiter motiviert sind, oder?) Was aber hat Coaching in der Gemeinde verloren? Unsere Definition von Coaching lautet: (in der Kurzfassung) Coaching soll Gottes Vision für Dich verwirklichen helfen. 3 Predigt Cornerstone 4.11.2013 (mat) In Epheser 4, 12 steht, dass die Heiligen (das sind wir alle) zum Dienst zugerüstet werden sollen. Coaching ist so ein Hilfsmittel in unserer Gemeinde, dich zum Dienst zuzurüsten. Wir haben ja unsere 8 Qualitätsmerkmale gesunder, wachsender Gemeinden, nach denen wir immer wieder überprüfen, ob unsere Arbeit qualitativ gut und effektiv ist. Coaching ist ein Weg, bevollmächtigende, dienende Leiterschaft auszuüben. Coaching dient dir. Einem jeden von uns. Wenn dein KG-Leiter gecoacht wird, lernt er einiges dabei, was in seiner Kleingruppe jedem Teilnehmer zugutekommt: z. B. zuhören, gute Fragen stellen, miteinander beten, Vision weitergeben, leiten, Strategien entwickeln, feiern, ... Gute Coaches helfen dir, das Potenzial zu entdecken, das Gott in dich hineingelegt hat. Sie helfen dir, ein guter Verwalter deiner Gaben zu sein, um persönlich zu wachsen, und einen wertvollen Beitrag im Reich Gottes zu leisten. Coaches achten außerdem darauf, dass eine Ausgewogenheit zwischen persönlichem Wachstum und Dienst besteht, aber auch zwischen seelischer Reife und Glaubensreife. In manchen Fällen heißt das: du machst jetzt bitte mal Pause und widmest dich deinem Glaubensleben, oder deiner Ehe, oder deinen Kindern, etc. Coaching möchten wir auch so verstanden wissen, dass jeder Mitarbeiter weiß: ich arbeite nicht allein; ich kann mit meinen Sorgen und Problemen zu jemandem gehen, der mir zuhört, mich verstehen will; ich habe Rückendeckung; ich bekomme Unterstützung, wenn ich welche brauche; ich kann mir Handwerkszeug holen, wenn ich irgendwo anstehe. Erinnert euch an das Gleichnis von dem anvertrauten Geld (Luk. 19, 11- 27). Jesus erwartet von uns, dass wir das, was er uns anvertraut hat, einsetzen. Dem Diener, der die hundert Tagelöhne (eines Arbeiters) hatte und nichts damit erwirtschaftete (er gab sie in ein Tuch, nicht einmal zur Bank, wo es Zinsen gebracht hätte), wurden am Schluss auch diese noch genommen. Das Urteil lautete: Du bist ein schlechter Diener. Soweit wollen wir es nicht kommen lassen. Wenn ein Coach nachfragen darf, kann so was vermieden werden. (Letztendlich ist trotzdem jeder für sich verantwortlich!) 4 Predigt Cornerstone 4.11.2013 (mat) Coaching hat aber nicht nur eine praktische Seite, sondern auch eine geistliche. Gott möchte, dass wir Jesus ähnlicher werden. D. h. dass unser Charakter Jesu Charakter verkörpert. Wenn wir ehrlich zu uns selbst und anderen gegenüber sind, wissen wir: Da gibt es noch einiges zu verändern. Wie verändern wir uns? In den seltensten Fällen freiwillig. Es liegt nun mal in der Natur des Menschen, sich nur durch Vorbild (Motivation) oder Schmerz zu verändern. Beim Coaching ist es so: Ich erlaube meinem Coach - aufgrund meiner Freundschaft und guten Beziehung - mir zu helfen, meine Schwachstellen zu sehen und in Angriff zu nehmen, ich erlaube ihm ferner, nachfragen zu dürfen. Dabei haben wir keinen Stress, uns jetzt mit aller Kraft zu verändern. Sondern wir rechnen damit, dass Gott unsere Bereitschaft sieht, uns von ihm verändern zu lassen. Und er wird das dann auch tun. Nur manchmal ist einfach auch eine Willensentscheidung unsererseits gefragt, alte Gewohnheiten hinter uns zu lassen und neue einzuüben. Und das ist gar nicht so einfach!!! Coaching meint: Miteinander ein Stück des Weges zu gehen. Mein Coach ist mir 1-2 Schritte voraus, nicht 10 km!! Beispiel: Wer kennt den Film"Jerry Maguire - Spiel des Lebens" mit Tom Cruise und Kuba Gooding jr.? Ein Parade-Coachingfilm. Cruise coacht den Footballstar in Richtung spielen, und Gooding coacht seinen Coach in Richtung Ehe und Beziehung!! Sehr gut! Sehr zu empfehlen! Jeder gibt das, was er hat. So ist es doch weit effektiver. Natürlich geht es auch um mein geistliches Wachstum. Jeder von uns macht einen Reifungsprozess durch. Warum nicht jemanden fragen, der schon einen halben Schritt weiter ist, wie er die Krise gemeistert hat? Ich weiß, das sind wir nicht so gewohnt. Und ich vermute, dass sich Männer da noch schwerer tun als Frauen. Aber das hat was mit Demut zu tun, mit Unterordnung. Ich erkenne an, dass mir jemand etwas sagen darf. Paulus hat ebenfalls gecoacht. Er hat sich den jungen Timotheus zur Brust genommen und ihm eindeutige Anweisungen gegeben. Siehe 1. Timotheusbrief, Kapitel 4+5! Darüber, wie er die Gemeinde zu leiten hat, wie er zurechtweisen soll, wie er lehren soll, dass er nicht nur Wasser sondern auch Wein trinken soll (Gesundheitstipps!), etc. Paulus, der selbst gecoacht wurde, tut dasselbe wieder bei dem jungen Timotheus! 5 Predigt Cornerstone 4.11.2013 (mat) Vielleicht fragt ihr euch jetzt, ja, aber wie schaut so ein Coaching praktisch aus? Also: Bei jedem Coach anders. Einer mehr beziehungsorientiert, ein anderer mehr dienstorientiert. Auch wenn es halbwegs ausgewogen sein sollte, coacht jeder so, wie es seinem Naturell entspricht. Daher kann ich euch nur erzählen, wie es bei mir oft rennt. Meistens lade ich den Leiter zu einem Frühstück ein. Das Essen fördert die Freundschaft. Wir sind einfach beisammen und lassen es uns gut gehen. Nebenbei sprechen wir über das persönliche Leben des Leiters über Siege, Niederlagen, freudige Ereignisse, Trauer, Beziehung zu Jesus, Ehe alles was eben so wichtig ist. Meine Hauptaufgabe ist das Zuhören, und zwar das bewusste Zuhören. Mit Ohr und Herz und Augen. Ihr wisst, was ich meine: meinem Freund signalisieren: ich bin für dich, ich will mich in dich hineinversetzen, versuchen zu verstehen. Hin und wieder streue ich eine Frage ein. Die entweder etwas bewusst macht, oder einlädt, Neues zu denken und Lösungsmöglichkeiten zu finden. Ich bin nicht dazu da, zu belehren, darum geht es im Coaching nicht! Sondern eher so wie ein Spiegel, wo das Bild immer klarer wird. Man kann auch im eigenen Leben eine "Betriebsblindheit" erleben. Manchmal braucht's dann jemanden von außen, der mir hilft, wieder sehend zu werden. Z.B. die Hilfestellung, einen Wochenplan zu erstellen, um zu sehen, wo ich meine Zeit investiere; danach Prioritäten zu setzen und den Plan umzuschreiben. Wir reden auch über die Vision und die Ziele des Leiters. Wie läuft's im Dienst? Gibt es irgendetwas, was ich für dich tun kann? Oft kommt dann hier das Gebet ins Spiel. Wir stehen an und gehen zu Jesus. Er ist unser 1. Coach. Er gibt uns das Handwerkszeug und oft auch Erleichterung oder Lösungen. Wir denken auch über Strategien nach, wie wir ein Ziel erreichen wollen und wenn etwas gelungen ist, feiern wir. Oft ist das nur ein Schulterklopfen oder ein "Hey, das hast du gut gemacht!". Manchmal ist es auch ein Gläschen Sekt oder eine Pizza im Restaurant. Ihr wisst ja, ich hab's mit dem Kulinarischen. Als ich das erste Mal von Coaching hörte, hat es mich total fasziniert. Und. es kam mir sehr bekannt vor. Ich hatte damals wie heute eine Zweierschaft mit Sabine K., wo wir beide das alles erlebt haben: Leben teilen, über alles reden können, gemeinsam zu Jesus gehen und um Rat bitten, feiern, nachdenken 6 Predigt Cornerstone 4.11.2013 (mat) über Lösungen. Das nennt man Co-Coaching. Wir beide sind ungefähr in unserer Entwicklung gleich weit und können uns gegenseitig weiterhelfen. Ich kann euch aus eigener Erfahrung sagen: ich möchte diese Freundschaft nicht missen. Es ist schön, wenn man jemanden hat, der mir die Wahrheit sagt. Und sie auch sagen darf, weil ich weiß, sie hat mich gern. So eine Beziehung birgt unheimlich viele Schätze. Ich kann euch nur ermutigen: sucht euch jemanden, mit dem ihr so eine Beziehung eingeht. Ihr werdet in eurer Berufung wachsen, näher zu Jesus kommen, und jemanden haben, der mit euch den Weg geht. Amen. FRAGEN zum NACHDENKEN: • • • • Wer darf in welchem Bereich in mein Leben reden? Wem bin ich verantwortlich? Gibt es jemandem, mit dem ich über alles reden kann? Bin ich für jemand anderen ein guter Freund und Ratgeber? 7