NEUTRAUBLING
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NEUTRAUBLING
Das Jahr 2012 brachte den Ganztagszug ERZIEHUNG 25 Fünftklässler sind bis 16.20 Uhr am Gymnasium. Sie erledigen dort die meisten Hausaufgaben und verbringen auch viel Freizeit miteinander. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● VON MICHAEL JAUMANN, MZ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Offenen Ganztagsunterricht gibt es am Gymnasium schon länger. Das Schuljahr 2012/2013 brachte an der Neutraublinger Schule zusätzlich den Einstieg in den gebundenen Ganztagszweig. 25 Kinder aus Neutraubling oder Regensburg, Alteglofsheim oder Donaustauf, Wiesent, Pentling oder Obertraubling gehen von Montag bis Donnerstag jeweils zehn Stunden in die Schule und am Freitag sechs Stunden. Dafür sind die Kinder, wenn sie mal zu Hause sind, weitgehend mit den Hausaufgaben fertig. Eigentlich hat das Kultusministerium sogar zwei Ganztagsklassen am Gymnasium Neutraubling genehmigt. Weil die Zusage aber recht lange auf sich warten ließ, verzichtete die Schule darauf, im Vorfeld groß die Werbetrommel zu rühren, erzählt Marion Köglmeier, Ganztagskoordinatorin am Gymnasium. Zwölf Schüler waren daher anfangs für die Ganztagsschule gemeldet. NEUTRAUBLING. Genügend Bedarf für Ganztagszug Nachdem sich die Lehrer aber ans Telefon schwangen und die Eltern aus dem offenen Ganztagszug ansprachen, war flugs eine Klasse voll. „Wir haben hier genügend Klientel“, weiß die Studienrätin, die seit fünf Jahren hier an der Schule unterrichtet und zuvor bei den Ursulinen in Straubing Ganztagserfahrung sammelte. In den Unterricht der 5a, der an vier Tagen bis um 16.20 Uhr dauert, packte die Koordinatorin so viele Doppelstunden wie möglich. Der Trick: Wenn die Kinder an einem Tag nur wenige Fächer haben, ist zu Hause auch weniger Übungsaufwand notwendig. Denn, auch wenn die schriftlichen Hausaufgaben in der Schule erledigt werden, müssen die Kinder zu Hause dennoch lernen. 15 Minuten mündliche Arbeit zuhause nennt Köglmeier als Richtschnur. Die Hausaufgaben und ihre Übungen machen die Kinder in der Klasse unter pädagogischer Anleitung ihrer Fachlehrer. Der Ganztagsunterricht enthält aber auch deswegen viele Doppelstunden, weil er von einer neuen Lern- und Unterrichtskultur lebt. Schüleraktivierende Methoden, offene Lernformen, handlungsorientiertes Lernen und individuelle Förderung sind im Ganztagsbereich angesagt. Die Ausstattung der Unterrichtsräume unterstützt diesen Ansatz. So gibt es für die 5a ein Klassenzimmer sowie einen Gruppenraum. An Einzeltischen und Swingerstühlen lässt sich konzentrierter arbeiten. Zusätzlich Ein bisschen anders als gewohnt sehen Klassenzimmer für die Ganztagsschüler aus: Einzeltische mit Rollen machen den Unterricht flexibel. Und weil es kaum Hausaufgaben gibt, können die Schüler viele Bücher und Hefte über Nacht in Regalfächern deponieren. Fotos: Jaumann ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ➤ Genehmigt sind am Gymnasium Neutraubling zwei Züge. ➤ Bisher gibt es mit der Klasse 5a einen Ganztagszug. 25 Schüler werden dort unterrichtet. ➤ Unterricht ist von Montag bis Donnerstag, 8 bis 16.20 Uhr. Das Mittagessen wird in der Mensa genommen. Am Freitag endet der Unterricht um 13 Uhr. ➤ Eckpfeiler des Unterrichts sind die Unterstützung der Familie, eine neue Lern- und Unterrichtskultur, ganzheitliche Bildung und rhythmisierter Tagesablauf. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● DER GEBUNDENE GANZTAGSZUG ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ➤ Hausaufgaben werden unter Aufsicht der Lehrer erledigt. Als Zielvorgabe setzen sich die Lehrer, dass die Kinder in der Schule mit den schriftlichen Arbeiten fertig sind. Zuhause muss mit den Eltern wie in den anderen Klassen auch mündlich geübt werden. ➤ Die Klasse verfügt über einen Gruppenraum und ein Klassenzimmer. Zur Ausstattung gehören Sitzsäcke und Hocker, Einzeltische und Stehpulte, spezielle Tafeln und Regale. ➤ Externe Kooperationspartner sorgen für Freizeitaktivitäten. ● gibt es Stehpulte und Hocker, die Skelett und Muskulatur entlasten und trainieren können. Ein zweites Tafelsystem an der Rückseite der Klasse enthält Tafeln zum Abnehmen, die die Schüler für die Klassenarbeit verwenden können. Und weil die Kinder ja zu Hause weniger für die Schule tun müssen, brauchen sie Hefte und Bücher nicht ständig heimzuschleppen, sondern können sie in einem Regal und persönlichen Wannen im Klassenzimmer deponieren. Die personelle Ausstattung hält mit der materiellen Schritt. So sind für die Ganztagsklasse acht zusätzliche Lehrerstunden genehmigt. Damit sind Hausaufgaben und Intensivierung abgedeckt. Als weiteres „Schmankerl“ wertet Lehrerin Köglmeier die Klassenleiterstunde. Da lassen sich auch mal Konflikte und soziale Themen ansprechen. Denn, weil die Schüler den ganzen Tag beisammen sind, benötigen sie mitunter ein anderes Spektrum an Verhaltensweisen. Die Förderung sozialer Kompetenzen und Wer- ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Marion Köglmeier organisiert den Ganztagszug. ● teerziehung ist daher im Ganztagsunterricht Bestandteil des ganzheitlichen Bildungsansatzes. Mit den Lehrern in die Mensa Weil die Kinder gemeinsam mit den Lehrern in die Mensa zum Essen gehen und einen Teil der Freizeit mit ihnen verbringen, tragen die Lehrer viel stärker zur Persönlichkeitsbildung bei als in den Regelklassen. Andererseits bekommen die Lehrer mit, wie die Schüler privat ticken. Lehrerin Köglmeier liebt das. Ganztagsschule bedeutet auch gemeinsame Freizeitaktivitäten – und das nicht erst nach dem Lernen. In einem rhythmisierten Tagesablauf wechseln sich Ruhe und Anstrengung, Spiel und Arbeit ab. Für die Freizeit stehen pro Klasse und Schuljahr 6000 Euro zur Verfügung. Ein externer Kooperationspartner sorgt für diesen Betrag für Aktivitäten. Nicht nur für die Schüler bedeutet der Ganztagsunterricht mehr Nähe zueinander. In den Regelklassen habe ein ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Lehrer mit seinen Kollegen nicht viel zu tun, erläutert Studienrätin Köglmeier. Der Ganztagsbereich bedeute hier mehr Kontakte. „Das muss man mögen!“ So haben die Kernfachlehrer jede Woche eine Teamsitzung. Vor Weihnachten wurde etwa das beliebte Wichteln vorbereitet, bei dem sich die Kinder beschenken, ohne voneinander zu wissen. Es wurden aber auch schon mal Leistungsschwankungen der Kinder diskutiert und wie man diesen begegnen könne. Die Fachlehrer besuchten im Vorfeld übrigens Ganztagsschulen der Region und die Koordinatorin besucht Fortbildungen und gibt anschließend ihr Wissen weiter. Weil ein Kind eine Ganztagsschule besuche, seien die Eltern aber nicht aus der Verantwortung, betont die Lehrerin. Die sollten die Hausaufgaben nachkontrollieren und prüfen, ob die Kinder alle benötigten Arbeitsmaterialien dabei haben. Und am mündlichen Abfragen kämen die Eltern natürlich ebenfalls nicht vorbei.