Profits Juli/August 2009

Transcription

Profits Juli/August 2009
Juli/August 4/2009
ZKZ 63481/ ZKZ 63482
D A S
U N T E R N E H M E R M A G A Z I N
D E R
S P A R K A S S E N - F I N A N Z G R U P P E
Autos und
Motoren
Zwei Frauen setzen sich durch und
führen erfolgreich eine Kfz-Werkstatt
Wettbewerb
SCHNELLER
ANS GELD
WEttbEWErb
Die Berliner Sparkasse
Wie Berliner
Sie in fünfSparkasse
Schritten Ihren
Die
unterstützt Gründer
Schuldner einholen
unterstützt
Gründer
GELDANLAGE
BETRIEBSVERMÖGEN
GELDANLAGE
Chancenreich investieren
Richtig
Maß nehmen
zwischen
Chancenreich
investieren
in Unternehmensanleihen
Sicherheit
und Rendite
in Unternehmensanleihen
Service
AUSLANDSGESCHÄFT
SErvicE
Das iPhone steuert die
So finanzieren
Ihre die
Das iPhoneSie
steuert
nächste Sparkasse an
Expansion
nächste Sparkasse an
Edito r i a l
Gute Chancen für Frauen
in Männerberufen
H A NS J Ü RGEN
K U L A RTZ
Mitglied des Vorstandes
der Landesbank Berlin (LBB)
F
rauen haben in den Chef-­
etagen deutscher Unternehmen nach wie vor Seltenheitswert. Eine Studie des DIW zeigt,
dass in den 200 größten deutschen
Unternehmen nur acht Prozent
der Aufsichtsratsmitglie­der weiblich sind. Und in typisch männlichen Handwerksbetrieben sieht
es noch „schlimmer“ aus – nicht
nur in leitenden Positionen, sondern auch beim Nachwuchs. So
sind von 70.000 Auszubildenden,
die bundesweit den Beruf des KfzMechatronikers lernen, nur etwa
1.300 junge Frauen. Das sind lediglich rund zwei Prozent. Immerhin
erwartet der Zentralver­band
Deutsches Kraftfahrzeug­gewerbe
in den kommenden Jahren eine
Verdoppelung der der­zeitigen
Frauenquote. Denn die Chancen
für Frauen in „Männerberufen“
steigen, da der Wettbewerb der
Unternehmen um qualifizierten
Nachwuchs nach Einschätzung der Wirtschaftsver­bände
härter wird.
Wie Frauen erfolgreich einen KfzService leiten, zeigt das Beispiel
der Spandauer Autoviva GmbH.
Die beiden Geschäftsführerinnen –
eine Kfz-Meisterin und eine Be­
triebs­w irtin – haben mit unserer
Unterstützung ihr Unternehmen
auf Wachstumskurs geführt. Und
sie haben im Berliner Kfz-Handwerk eine Vorreiterrolle eingenommen. So bieten sie beispielsweise Pannenkurse nur für
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PROFITS
Frauen an, die regen Zuspruch bei
den Autofahrerinnen der Region
und regelmäßig die Aufmerksamkeit der Presse finden.
Auch über die jedes Jahr von uns
und dem DIW organisierte Mittelstandsumfrage berichten die Berliner ­Medien ausführlich. In diesem
Jahr erheben wir sie wieder. Erstmals haben Berliner Führungskräfte, Inhaber und Geschäftsführer die Möglichkeit, an unserer
Umfrage auch online teilzunehmen.
Um in Zeiten des Wandels und
eines verschärften Wettbewerbes
auch künftig exzellenten Service
zu bieten, befragen wir die Unternehmen neben ihrer konjunkturellen Einschätzung auch zu ihrem
Investitions- und Finanzierungsverhalten. Eine Frage zu einem
aktuellen Thema rundet diese
Umfrage ab.
Da wir als LBB/Berliner Sparkasse
den Mittelstand auch in den wirtschaftlich schwierigeren Zeiten
weiter stärken wollen, freue ich
mich über Ihre Teilnahme an der
Mittelstandsumfrage 2009.
Eine interessante Lektüre
wünscht Ihnen
Hans Jürgen Kulartz
Impressum I Berliner Sparkasse, Redaktion Profits Berlin, Badensche Str. 23, 10715 Berlin, Tel. (030) 869 833 28,
Ralf Heinze (V . i . S . d . P .), Christian Kersten, Jens Kohrs, Susanne Kolbow, Martin Pretzlaw, Andreas Riedel
P
Profit
ro f i t s Berl
B e r lin
 B us i n e ss P l a n - W e t t b e w e r b
Ein Zeichen gegen die Krise setzen
N
och nie haben so viele Jungunternehmer ihre Geschäftsideen bei
Deutschlands erfolgreichster regionaler Gründerinitiative, dem Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg
(BPW), eingereicht. 415 Businesspläne
hatte die Jury zu bewerten. Im vergangenen Jahr reichten die Teilnehmer
337 Geschäftskonzepte ein. Jeweils
fünf Gewinnerteams der beiden Bewertungskategorien
„BPWservice“
und „BPWtechnology“ präsentierten
sich bei der diesjährigen Prämierung
der 2. Wettbewerbsstufe, zu der die
LBB/Berliner Sparkasse eingeladen
hatte. Darunter waren Unternehmen
wie die Firma parelectrics, die ein Verfahren zur nichtinvasiven Diagnose
von Hautkrebs entwickelt hat, und die
Gründer von Neutron Games, die das
weltweit erste Handball-Actiongame
für Computer und Spielekonsolen auf
den Markt bringen.
Hans Jürgen Kulartz, Mitglied des Vorstandes der LBB, betonte das Engagement der LBB/Berliner Sparkasse für
den Businessplan-Wettbewerb und die
Einer der Sieger: die Firma parelectrics
Gründer in Berlin und Brandenburg.
„Wir wollen mit unserer Unterstützung zur Entfaltung des unternehmerischen Potentials in der Hauptstadtregion beitragen“, sagte Hans Jürgen
Kulartz. Allein im vergangenen Jahr
habe die Berliner Sparkasse mit ihrem KompetenzCenter Gründungen
und Unternehmensnachfolge mehr
als 300 Jungunternehmer begleitet.
„Innovative Firmengründer brauchen
nicht nur Geld, sondern vor allem eine
gute Beratung. Und die bekommen sie
bei uns“, betonte Hans Jürgen Kulartz.
www.berliner-sparkasse.de/existenz
www.b-w-p.de
H.J. Kulartz betont das Engagement der Berliner Sparkasse für Existenzgründer.
M i t t e l s t a n dsum f r a g e
Was erwarten die Unternehmen für das kommende Jahr?
D
ie Landesbank Berlin AG/Berliner
Sparkasse initiiert in diesem Jahr
bereits zum fünften Mal ihre große
Mittelstandsumfrage.
Alle Unternehmen der Region BerlinBrandenburg – von kleineren Gewerbebetrieben bis zu großen mittelständischen Firmen – sind aufgerufen, im
August und September daran teilzunehmen und u. a. das Ge­schäftsklima,
ihre Investitionsbereitschaft und die
wirtschaftlichen Rahmenbedingun-
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gen zu beurteilen. Darüber hinaus
befragt die LBB/Berliner Sparkasse die
Unternehmer auch zur wirtschaftlichen Entwicklung, zu ihrer Geschäftstätigkeit im Ausland und zu einem
weiteren aktuellen Thema.
Der Fragebogen zur Mittelstandsumfrage liegt im August dem vom Verlag
Der Tagesspiegel herausgegebenen
Wirtschaftmagazin Berlin maximal
bei. Firmenkunden der LBB/Berliner
Sparkasse werden außerdem in ei-
nem Brief über die Mittelstandsumfrage informiert. Sie können in diesem
Jahr erstmals online über die Website
www.berliner-sparkasse.de/firmenkunden an der Umfrage teilnehmen.
Unter allen Teilnehmern verlost die
LBB/Berliner Sparkasse Tank- und
Einkaufsgutscheine.
Infos zur vom 10. August bis zum 25.
September stattfindenden Umfrage:
www.berliner-sparkasse.de/
firmenkunden
s
 S ER V I C E
Geldanlage

Das iPhone steuert die nächste Sparkasse an
In chancen­reiche
Unternehmensanleihen investieren
W
er ein iPhone in der Tasche
hat, kann sich jetzt überall in
Deutschland den Weg zur nächsten
Sparkassen-Filiale oder zum nächsten Sparkassen-Geldautomaten anzeigen lassen. Gleiches gilt für einen
iPod touch. Für beide Geräte gibt es
seit neustem die kostenlose Software
„Sparkassen-Filialfinder“ im „App
Store“, der Internetplattform für Anwendungen rund um die Geräte von
Apple. Mit diesem Angebot vermeiden Sparkassenkunden unnötige
Kosten zum Beispiel für gebührenpflichtige Abhebungen bei Fremdanbietern. Denn sie können sich
problemlos zum nächsten Sparkassen-Geldautomaten lotsen lassen.
Der Sparkassen-Filialfinder zeigt da­rüber hinaus hilfreiche Zusatzinformationen, wie die Öffnungszeiten
der Filiale oder die angebotenen
Dienstleistungen an. Bei Bedarf kön­
nen die mobilen Kunden über die
angegebene E-Mail Adresse oder Telefonnummer direkt Kontakt zur jeweiligen Sparkasse aufnehmen.
 G e l d a n l a g e
I
Mit verzinslichen deutschen Staatspapieren lassen sich derzeit nur noch
geringe Renditen erzielen. Dagegen
haben solide Unternehmensanleihen ein wesentlich interessanteres
Chance-/Risikoprofil.
Der neue Fonds Führ-Corporate
Bond-LBB-INVEST investiert in attraktive internationale Euro-Unternehmensanleihen und hat durch
eine breite Risikostreuung weit weniger Risiken als eine einzelne An­leihe. Es werden überwiegend Anleihen erworben, deren Emittenten
eine gute Bonität besitzen. Die Un­ternehmensanleihen haben außerdem ein Emissionsvolumen von mindestens 750 Millionen Euro.
Infos zum Führ-Corporate BondLBB-INVEST bei Ihrem Kunden­
betreuer.
II
Betriebsvermögen renditestark anlegen
Unternehmer, die bei der LBB/Berliner
Sparkasse Betriebsvermögen anlegen
und attraktive Zinsen erhalten wollen,
haben zahlreiche Möglichkeiten. Zu
den am häufigsten genutzten Anlageformen gehören sowohl Tagesgeld- als
auch Festgeldkonten.
Ein Tagesgeldkonto ist als verzinstes,
kostenfreies Guthabenkonto die ideale Ergänzung zum FirmenKonto. Über
OnlineBanking können die Unternehmer freie Liquidität zwischen Tagesgeldkonto und FirmenKonto hin- und
herbewegen. Das Geld ist dann sofort
auf dem FirmenKonto verfügbar. Und
die Unternehmer haben somit jederzeit Zugriff auf ihr Guthaben. Sie kön-
nen vom Zinseszins durch Gutschrift
der Zinsen jeweils zum Quartalsende
profitieren. Beim Festgeld dagegen
wird vorab ein fester Zinssatz über einen bestimmten Anlagezeitraum von
mindestens 30 Tagen vereinbart.
www.lbb.de/firmenkunden
Ein Festgeldkonto bietet sich an, wenn
Unternehmensgelder nicht täglich verfügbar sein müssen. Dafür bleibt der
festgesetzte Zinssatz von Schwankungen der Marktzinsen unangetastet. Je
länger das Geld angelegt wird, desto
höher ist in der Regel der Zinssatz. Infos
zu Tagesgeld- sowie Festgeldkonten:
www.berliner-sparkasse.de/
firmenkunden
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Profit s Berl i n
autoviva

GmBh
Zwei Frauen, Autos und Motoren
Simone Palm und Anna Kennerknecht leiten erfolgreich eine moderne Kfz-Werkstatt.
D
ie Wirtschaftskrise und auch
die von vielen Autowerkstätten befürchteten negativen Auswirkungen der „Abwrackprämie“ haben
der AUTOVIVA GmbH bisher nichts
anhaben können. „Im Gegenteil, wir
haben mehr denn je zu tun. Die meisten Kunden bringen Autos zu uns, die
sie erst seit ein paar Jahren besitzen.
Diese Wagen sind sowieso von der
sogenannten Umweltprämie ausgenommen“, sagt Geschäftsführerin
und Kfz-Meisterin Simone Palm.
Zusammen mit der Betriebswirtin
Anna Kennerknecht leitet Simone
Palm die Bosch-Car und Diesel Service Werkstatt an der Altonaer Straße
in Spandau. Und dass zwei Frauen
einen Kfz-Betrieb leiten, sorgt dann
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bei neuen Kunden auch immer wieder für Aufsehen. „Viele sind anfangs
überrascht und erstaunt, aber eigentlich reagieren alle Kunden sehr positiv“, betont Anna Kennerknecht.
e r s t a b i , d a n n ju r a Während das Unternehmen der
Kfz-Meisterin Simone Palm und ihrer Geschäftspartnerin Anna Ken­nerknecht noch vor sechs Jahren
eine reine „Frauenwerkstatt“ war,
sind derzeit ausschließlich Männer
als Mechaniker und Techniker bei
AUTOVIVA angestellt. „Wir würden
gerne auch Frauen beschäftigen,
aber es gibt einfach zu wenige, die
sich für den Beruf der Kfz-Mechatronikerin interessieren“, sagt Simone
Palm. Auch Schülerinnen, die am
Girls’Day ein Schnupperpraktikum
bei AUTOVI­VA machen, zeigten
meistens nur kurzfristig Interesse
an diesem „Män­nerberuf“. „Obwohl
dieser einmal im Jahr stattfindende
Aktionstag Mädchen motivieren soll,
sich für technische Berufe zu interessieren, sind die Schülerinnen oft
zu jung, um sich ernsthaft Gedanken
über ihren späteren Beruf zu machen“, bemerkt Simone Palm kritisch
an. Sie selbst hat sich mit Anfang 20
entschieden, den Beruf der Kfz-Mechanikerin zu erlernen.
„Obwohl ich mich schon als Jugendliche für Autos, Technik und Verbrennungsmotoren interessiert hatte, ha­be ich nach dem Abitur erst mal sechs
s
Semester Jura studiert“, sagt die Unternehmerin. „Als ich dann meine
Ausbildung begann, war ich nicht
nur mehrere Jahre älter als die meisten anderen Azubis, ich war auch die
einzige von allen Werkstattmitarbeitern, die Abitur hatte“, erzählt Simone Palm. Entsprechend leichter fiel
ihr die Berufsschule, die sie während
der Ausbildung besuchen musste.
j a zu r m e i s t e r p r ü f u n g
„Danach wollte ich mich so schnell
wie möglich der Meisterprüfung stellen und mich selbstständig machen“,
sagt sie. Nachdem Simone Palm dann
die damals obligatorischen fünf Jahre als Gesellin hinter sich gebracht
hatte, bestand sie 1992 die Meisterprüfung.
die vor wenigen Jahren mit Hilfe der
LBB/Berliner Sparkasse expandiert
sind und seit der Qualifizierung der
AUTOVIVA GmbH zum Bosch-Service das Leistungsspektrum ihres
Betriebes erweitert haben, sind sich
sicher: Der Beruf des Kfz-Mechatronikers ist durch die umfangreiche
Autoelektronik anspruchsvoller geworden. „Er verlangt von den Mitarbeitern mehr Selbstständigkeit und
logisches Denken“, betont Anna Kennerknecht.
Deshalb sind die beiden Unternehmerinnen auch gegen die teilweise immer wieder diskutierte Abschaffung
der Meisterprüfungen. „Die Meis­ter-schüler entwickeln sich in der Fortbildung weiter und erlangen auch
das erforderliche kaufmännische
Know-how für die erfolgreiche Führung eines Betriebes“, so Simone
Palm. Die Unternehmerin weiß, wovon sie spricht: Viele Jahre hat sie
selbst angehende Meister im KfzHandwerk ausgebildet.
AUTOVIVA GmbH
Altonaer Str. 112
13581 Berlin-Spandau
Tel.: 030 – 362 36 01
www.autoviva.de
Ihre Geschäftspartnerin Anna Kennerknecht arbeitet auch schon seit
vielen Jahren im Handwerk – zunächst
als kaufmännische Mitar­beiterin,
dann als Betriebswirtin und Mitinhaberin, und schließlich seit 1999
als Inhaberin der AUTO­V IVA GmbH.
Die beiden Geschäftsführerinnen,
K U N D EN B ETRE U ER
Seit 34 Jahren steht Frank Michael an der Seite des Mittelstandes
Mit Begeisterung berät und betreut
Frank Michael Unternehmen, wenn es
um deren Finanzen geht. „Ich bin interessiert an den Geschäften meiner Kunden, egal in welcher Branche sie tätig
sind. Und ich gehe gerne in die Unternehmen, um zu verstehen und zu erleben, was die Betriebe produzieren oder
welche Dienstleistung sie anbieten“,
sagt der 58-Jährige.
Frank Michael von der Berliner Sparkasse
Und mit Unternehmen und deren finanziellen Bedürfnissen kennt sich der Kundenbetreuer im FirmenkundenCenter
der Berliner Sparkasse in Spandau aus.
Für Frank Michael, der den Beruf des
Bankers bei der Bezirkssparkasse Heidelberg gelernt hat, ist unternehme-
risches Denken eine Selbstverständlichkeit. Und so ist er auch davon beeindruckt, wie Anna Kennerknecht und Simone Palm ihre Autoviva GmbH führen
und bemüht sind, den weiblichen Nachwuchs in der Kfz-Männerdomäne zu fördern. „Die Zusammenarbeit mit den beiden Unternehmerinnen ist vertrauensvoll und offen. Wir können ehrlich über
alle geschäftlichen Belange sprechen“,
betont Frank Michael.
Er betreut die Inhaberinnen des Kraftfahrzeug-Betriebes nicht nur bei ihren
Anlage-Geschäften, sondern auch wenn
es zum Beispiel darum geht, mit Hilfe
eines KfW-Unternehmen-Kredits in den
Betrieb zu investieren.
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