- Fachklinik Bad Pyrmont
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Seite 9 BAD PYRMONT HEUTE FÜHRUNG Wer kennt die Heilquellen? Bereits in der Notaufnahme des Bathildiskrankenhauses dúrchlaufen Patienten ab 69 Jahren ein Aufnahmescreening. pr Ein Sturz kann alles verändern Bathildiskrankenhaus und m&i-Fachklinik bauen gemeinsam ein Alterstraumazentrum auf VON HANS-ULRCH KILIAN Bad Pyrmont. Ein Sturz kann alles verändern und existenzielle Fragen aufwerfen. Das gilt vor allen Dingen für ältere Menschen, die beispielsweise nach einem hüftgelenksnahen Bruch nicht mehr in der Lage sind, ein selbstbestimmtes Leben zu führen sondern auf eine andauernde Betreuung angewiesen sind. „Dabei wären nach einer Befragung älterer Patienten 80 Prozent lieber tot, als immobil im Rollstuhl oder im Bett zu enden“, weiß Frank Blömker, Chefarzt der Fachabteilung für Unfall- und Handchirurgie und Sporttraumatologie im Bathildiskrankenhaus. Um diesen Patienten mögliche Beeinträchtigungen im Alltag von vorherein zu ersparen, haben seine Abteilung und die Innere Medizin und Geriatrie der m&i-Fachklinik gemeinsam ein Alterstraumazentrum für Bad Pyrmont aufgebaut, das nach mehr als einjähriger Vorarbeit nun von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert worden ist. „Ungefähr 30 Prozent aller Patienten, die einen hüftgelenksnahen Bruch erleiden, versterben innerhalb des ersten Frank Blömker (li.) vom Bathildiskrankenhaus und Dr. Tilman Kiene von der m&iFachklinik sind stolz auf das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. uk Unfalljahres. 20 Prozent der alterstraumatisierten Patienten sind minder- und mangelernährt. 35 Prozent erleiden innerhalb von drei Monaten nach einem Unfall Folgestürze, wobei erst jeder fünfte Sturz zum Krankenhausaufenthalt führt“, zitiert Blömker aus der Statistik. Die Teams der beiden Häuser arbeiten vom Tag der Notaufnahme an eng zusammen, um fachübergreifend zu behandeln. „So können wir die Ver- sorgung dieser alterstraumatisierten Patienten nachhaltig verbessern“, so Dr. Kiene. „Nach einem Sturz und einem Traum kann etwas zusammenbrechen, was über Jahre funktioniert hat, und die wichtigste Frage für die Patienten ist, ob sie nach der Behandlung wieder nach Hause können. Genau das wollen wir ermöglichen.“ Zweimal in der Woche finden gegenseitige Visiten am Krankenbett statt. Das thera- peutische Team, das sich einmal in der Woche trifft, ist interdisziplinär besetzt: Pflege, Physio- und Ergotherapeut, Ernährungsberatung, Sozialdienst, Facharzt für Geriatrie und Unfallchirurgie, bei Bedarf ein Logopäde. „Gemeinsam stellen wir einen individuellen und flexiblen Behandlungsplan und - ziele auf, besprechen die Motivation, Fortschritte und Perspektiven des Patienten“, so Blömker. Zusammen mit seinem Kollegen hat er ein Handbuch mit Zuständigkeiten und Handlungsempfehlungen erarbeitet. „Die Kommunikation läuft nun sehr geordnet, patienten-und prozessbezogen“, nennt er die Vorteile dieses fachübergreifenden Systems. Ziel sei es, Maßnahmen frühzeitig einzuleiten, um das Behandlungsergebnis positiv zu beeinflussen – zum Beispiel Krankengymnastik ab dem ersten Behandlungstag. Einige der Pflegekräfte beider Häuser haben dafür eine 80-stündige Fortbildung durchlaufen. Als 11. Krankenhaus in Deutschland haben die beiden Fachabteilungen den Zertifizierungsprozess zum Alterstraumazentrum der DGU durchlaufen. „Meines Wissens nach sind wir in Niedersachsen und auch in Norddeutschland die Ersten“, so Krankenhausgeschäftsführer Alfred Karl Walter. „Das ist unser Versorgungsbeitrag für die Region und unser Beitrag, die Kompetenz in Bad Pyrmont zu erhöhen.“ Die m&i-Klinik sei Partner geworden, weil sie die Einzige in Bad Pyrmont mit einer geriatrischen Abteilung sei. Um Alterstraumazentrum werden zu können, ist das Krankenhaus laut Walter mit rund 150 000 Euro – für Personal, Implantate und Geräte – in Vorleistung getreten, denn eine besondere Finanzierung dieser Leistung gebe es noch nicht. „Aber ich habe Hoffnung, dass der Gesetzgeber der Versorgung älterer Patienten künftig mehr Aufmerksamkeit schenkt. Dann zahlt sich unsere Investition aus.“ Immerhin geht es um jährlich 600 bis 700 Patienten. Auch für die Kostenträger zahlt sich das Zentrum laut Blömker aus. „Das Risiko einer Wiederaufnahme des Patienten reduziert sich deutlich. Das spart Kosten.“ Das ist auch im Interesse des Krankenhauses, denn für den zweiten Aufenthalt eines Patienten bekommt es laut Walter nichts. Von hinten zur Beute Bio hat seinen Preis Einbrecher stehlen Zigaretten aus Tabakladen Gar nicht so einfach: Stadt sucht biologisch abbaubare Hundekotbeutel Bad Pyrmont. Bisher unbe- kannte Täter sind in der Nacht zum Dienstag in ein Tabakund Lottogeschäft in der Brunnenstraße eingebrochen und haben aus einem Lager eine derzeit nicht genau bekannte Menge Zigaretten gestohlen. Das hat die Pyrmonter Polizei am Dienstag berichtet. Die Einbrecher waren vom Postweg über einen Verbindungsweg und einen Hinterhof auf die Rückseite des Gebäudes gekommen und hatten dort mit dem runden Betonfuß eines Sonnenschirmes die Scheibe eingeschlagen. Laut Polizeiangaben haben die Täter dabei um 2.30 Uhr die Alarmanlage des Geschäfts ausgelöst und sind daraufhin unerkannt ge- flüchtet. Die Ermittler bitten unsere Leser nun um Mithilfe, um den Einbruch aufklären zu können und fragt: Wer hat zur Tatzeit gegen 2.30 Uhr verdächtige Beobachtungen gemacht oder kann sonstige tatrelevante Hinweise geben? Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Bereits in der Nacht zum vergangenen Freitag war es zu einem versuchten Einbruch in Geschäft gekommen, das in neben dem Tabakladen liegt. Hier hatten die Täter vergeblich versucht, eine rückwärtige Stahltür gewaltsam zu öffnen. Die Polizei prüft nun, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten gibt. uk Bad Pyrmont. Sie liegen zu Hunderten oder gar Tausenden in den Büschen, am Wegesrand oder unter Hecken, nur nicht in den Mülleimern – Hundekotbeutel. Sinn macht das eigentlich nicht, geht man davon aus, dass sich Herrchen oder Frauchen zuvor die Mühe gemacht haben, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner aufgeklaubt zu haben. Nur die Entsorgung scheint dann doch zu mühsam. Es ist ein Problem, das die SPD-Fraktion bekanntlich mit der Einführung von biologisch abbaubaren Beuteln in den Griff bekommen möchte. Die würden zumindest im Laufe der Zeit auf natürliche Weise verschwinden – auch, wenn es möglicherweise Jahre dauern Hundekotbeutel gibt es viele, doch welche sind die richtigen? könnte, bis es so weit ist. Doch so einfach ist die Sache nicht. „Was bedeutet biologisch abbaubar?“, musste Sabine Jösten, zuständige Fachbereichsleiterin bei der Stadtverwaltung Bad Pyrmont kürzlich den Antrag- stellern sagen. Für biologisch abbaubare Kunststoffbeutel gebe es eine EU-Norm, allerdings müsse man sagen, dass auch kompostierbare Beutel lediglich in Kompostierwerken kompostierbar seien. Eines weiß sie schon: Die Kosten würden sich verfünffachen. Bio hat eben seinen Preis. Bei den 120 000 Beuteln, die die Stadt jährlich in die dafür aufgestellten Beutel füllt, dürfte das eine nennenswerte Summe sein. Immerhin gibt es zurzeit in der Kurstadt 1328 amtlich registrierte Hunde. „Vielleicht sollten wir auch über mehr Mülleimer nachdenken“, sinnierte Bürgenmeister Klaus Blome. Die SPD will sich nun kundig machen, welche Beutel in Frage kommen. uk Die Heilquellen sind der Ursprung all dessen, was als Weltkulturerbe geltend gemacht wird. In vielen Gremien wird über das Weltkulturerbe diskutiert. „Bei den Beratungen treten die Heilquellen aber eher in den Hintergrund“, meint Brunnenführer Werner Lange. „Dabei gäbe es ohne die Heilquellen Bad Pyrmont nicht. Die wenigsten Pyrmonter kennen diesen Ursprung und die Besonderheiten unseres Mineralquellenvorkommens. Es wäre schön, wenn sich das ändern würde“, meint er. Im Auftrag des Staatsbades lädt Lange seit über 15 Jahren zum „Quellenspaziergang“ ein, an dem zumeist aber nur Kurgäste teilnehmen. Der nächste Quellenspaziergang findet heute statt. Treffpunkt ist um 15 Uhr der Brunnentempel auf dem Brunnenplatz (Foto). TOP IM INTERNET Meistgelesen auf pyrmonter-nachrichten.de: 1. Heimatgefühle 2. Frühstück mit Freunden 3. 32-Jähriger auf Bahnsteig zusammengeschlagen 4. „Wald ist nicht gleich Wald“ 5. Ein Offizier und Pyrmonter 6. Diedrichs fordert Aufarbeitung der Stadtwerke. NOTDIENSTE Bad Pyrmont: Ärztlicher Notdienst: Es gilt die bundeseinheitliche Gratis-Nr. 116117. Notaufnahme: Bathildiskrankenhaus, Maulbeerallee 4, 05281/991500. Augenarzt: 05151/22222. Zahnarzt: ZA Dr. Ehrhardt, Vordere Str. 25, Lügde, 05281/7440. Lügde: Ärztlicher Notdienst, auch HNO-, Kinderarzt- und Augenarzt-Notdienst in Westfalen-Lippe: Heute, 13 Uhr, bis morgen, 8 Uhr, die einheitliche Gratis-Nr. 116117. Apotheken: Heute, 9 Uhr, bis Do., 9 Uhr: Arminius Apotheke, Mittlere Str. 46, Lügde, 05281/7266, freecall 0800/7266000. KONTAKT Redaktion: Tel. 05281/9368-610 E-Mail-Adresse Redaktion: [email protected] E-Mail-Adresse Leserbriefe: [email protected] Fax Lokalredaktion Bad Pyrmont: 05281/9368-622 Anzeigen-Annahme: Tel. 05281/9368-606 Persönlich erstellt für: Gabi Büscher Mittwoch, 15. Juli 2015 BAD PYRMONT