Geister der Vergangenheit

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Geister der Vergangenheit
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PANORAMA
LEUTE
Megan Fox nennt
Sohn Bodhi Ransom
DPA
US-Schauspielerin Megan Fox
(27) und ihr Ehemann und Kollege Brian Austin Green ((40) haben einen Namen für ihren zweiten Nachwuchs. Der am
12. Februar in
Los Angeles geborene Sohn
soll Bodhi Ransom Green heißen, berichtete
„TMZ.com“.
Das Internetportal stellte die Geburtsurkunde
mit den Angaben ins Netz. Eine
Sprecherin der Schauspielerin
hatte die zweite Schwangerschaft
des „Transformers“-Stars im vorigen August bestätigt. Sohn Noah
Shannon war im September
2012 geboren worden. Das Paar
hatte 2010 geheiratet. dpa
Matt Damon hält Rummel
von seinen Kindern fern
„Wenn ich nach Hause komme,
gebe ich den Hollywood-Star sofort an der Garderobe ab“, sagte
der 43-Jährige in einem Interview
mit dem Magazin „In-Style“. Seine Frau Luciana Barroso und er
kümmerten sich selbst um die
vier Töchter Alexia, Isabella, Gia
und Stella. „Ein Kindermädchen
kommt uns nicht ins Haus“, betonte Damon. Auch sonst setzt
der Star auf möglichst viel Normalität. So besuchen seine Kinder
keine privaten, sondern öffentliche Schulen. „Für uns ist es sehr
wichtig, dass sie Menschen aus
allen sozialen Schichten und
fremden Kulturen begegnen“,
sagte der Schauspieler. afp
Michelle Obama:
Sport ist gesund
DPA
Michelle Obama (50) hat in der
„Tonight“-Show von US-Moderator Jimmy Fallon (39) für einen
gesunden Lebenswandel geworben. „Sport ist
nicht „bäh“!
Man muss nur
herausfinden,
welche Aktivität am besten
für einen ist“,
sagte die First
Lady der USA
in einem überdrehten Sketch. Sie selbst halte
sich auch fit: „Ich tanze gerne,
spiele Tennis und mache Liegestütze.“ Jimmy Fallon und Schauspieler Will Ferrell (46), die sich
als Teenage-Girls verkleidet hatten, konnte sie allerdings nicht
ganz überzeugen. Tanzen als
Sport? Ja, sagte Obama, „solange
man sich bewegt und seinen Puls
oben hält“. dpa
Bob Carey wird auch in
Deutschland erkannt
Bob Carey, US-Fotograf, der sich
seit Jahren als „Mann im rosa Tutu“ ablichtet, wird auch in
Deutschland auf der Straße erkannt. „Kinder und Erwachsene
kommen auf mich zu und sprechen mich an“, sagte der 53-Jährige zur Eröffnung einer Fotoausstellung in Berlin. „Das ist wunderbar.“ Wenn Menschen mit Interesse aufeinander zugingen, sei
das großartig. Carey macht seit
rund zehn Jahren Selbstporträts
im rosa Ballettrock. dpa
Frankfurter Rundschau
Samstag / Sonntag, 22. / 23. Februar 2014*
70. Jahrgang
Nr. 45
Samstag / Sonntag, 22. / 23. Februar 2014*
70. Jahrgang
Nr. 45
Geister der Vergangenheit
Die frühere Skinhead-Band „Böhse Onkelz“ kehrt nach neun Jahren auf die Bühne zurück /
PANORAMA
Frankfurter Rundschau
200 000 Menschen wollen dabei sein
AUS ALLER WELT
Gerhard Ludwig Müller wird Kardinal
Acht Teenager in Malaysia
wahrscheinlich ertrunken
Von Regina Kerner
Von Arne Leyenberg
W
er das Phänomen „Böhse
Onkelz“ verstehen will,
muss hinten anfangen. Am Heck.
War der Wackeldackel auf der
Hutablage einst das Erkennungszeichen des großväterlichen Spießers, prangte rund zwei Jahrzehnte später der Schriftzug der
Band auf der Heckscheibe bundesdeutscher Kraftfahrzeuge. Die
gerne tiefergelegt. Ich bin unangepasst, freiheitsliebend, unbequem und laut, sollte das aus der
Innenperspektive des Wagens heißen. Von außen betrachtet lautete die Botschaft dagegen für viele:
Ich bin bildungsfern, prollig,
wenn überhaupt prekär beschäftigt und mindestens latent rechtsradikal.
Es gibt in Deutschland, das beweisen 200 000 verkaufte Eintrittskarten für die Bühnen-Rückkehr der Böhsen Onkelz im Sommer, eine Sehnsucht nach den
vier Musikern und ihren Liedern.
Nach Liedern, mit denen die anfänglichen Punkrocker aus einem
Kaff bei Aschaffenburg, die ihren
beispiellosen Aufstieg in Frankfurt begannen, zu Idolen der
Skinhead- und Hooligan-Szene
wurden und die sie später, als sie
längst zum Mainstream geworden waren, zu mehrfachen Millionären machten.
Die Böhsen Onkelz und ihre
Fans sind Gefangene ihrer Vergangenheit. Ihre Anhänger, weil
sie nach der Auflösung der Band
2005 keine Ersatzdroge gefunden
haben. Und die Gruppe, weil sie
der Ruch des Verbotenen, der Ruf
der Rechtsrocker nicht loslässt,
obwohl sie sich seit nun fast
30 Jahren davon distanzieren.
Andererseits leben sie gut davon.
Ihre Faszination speist sich auch
aus ihrem Vorleben, weshalb sie
ihren aus rechten Tagen belasteten Bandnamen nie ablegten.
Weil sie gesündigt haben und zu
ihren Fehlern stehen, geben sie
denen Halt und Orientierung im
Leben, die noch auf die zweite
Chance warten. Wenn es die Onkelz geschafft haben, kann ich es
doch auch.
Wem die Toten Hosen zu angepasst, zu harmlos und zu verkopft
und die Ärzte zu humorig waren,
der landete auf der Suche nach
Protest und Stärke, die er nie hatte, bei den verrufenen Onkelz. An
der Vergangenheit als SkinheadBand, auf deren Konzerte einst
rechte Arme in die Luft gereckt
wurden, durfte man sich freilich
nicht stören. Im Gegenteil, es
wirkte auf viele auch anziehend.
Das beste Argument, die Musik
der Böhsen Onkelz zu hören, war
schon immer das Gefühl von Unterlegenheit, das Bewusstsein eigener Unzulänglichkeiten. Euch
geht es da wie uns, lautete die
Botschaft der Onkelz, die sich nur
zu gerne als von Presse und Musikindustrie verfolgte Opfer stilisierten. Ihre große Stärke lag darin, die Komplexität und die Unwägbarkeiten des Lebens auf einfache, leicht mitzugrölende Formeln herunterzubrechen.
Sänger Kevin Russell, die Stimme aus der Gosse, der jahrzehntelange Junkie, der sich in seiner
Verzweiflung einst sogar Jägermeister in die Kanüle zog und in
die Vene ballerte, war die ideale
Nach neun Jahren in kleinen Gemeindehallen sehnt sich die Band nach einem großen Comeback.
Projektionsfläche für die im Leben Zukurzgekommenen. Ein
Volkstribun, der seine Schwäche
im Leben, den vielen Verlockungen nicht widerstehen zu können,
in eine harte Macker-Attitüde auf
der Bühne verwandelte.
Ihr Abdriften in die rechte Szene Anfang der 80er Jahre stellen
die Onkelz in ihrer offiziellen
Bandgeschichte, aufgeschrieben
vom späteren Biografen Peter
Maffays, Edmund Hartsch, als
beinahe logischen Sprung von
der Jugend-Subkultur Punk in die
Jugend-Subkultur Skinhead dar.
Sie spielten Benefizkonzerte
für Opfer rechter Gewalt und
sangen gegen Neonazis
Sie rechtfertigten ihre Gesinnung
damals in Talkshows und Dokumentationen, Sänger Russell
durfte in Stein gemeißelte Sätze
wie „Ich bin stolz darauf, Deutscher zu sein, auch wenn ich Engländer bin“ in die Kamera sagen.
Der Szene entfremdet haben wollen sie sich wegen der zunehmenden Politisierung und Instrumentalisierung durch sich formierende Rechtsparteien. Die Skinheads
mit der Parole Spaß ließen sich
die Haare wachsen und stiegen
aus. Tatsächlich gibt es Videoaufnahmen von einem ihrer letzten
Rechtsrock-Konzerte in Berlin,
die Onkelz in Chucks, mit ElvisTolle und Bürstenhaarschnitt auf
der Bühne, bullige Glatzen mit erhobenen rechten Armen davor.
Die Musiker, bis auf Schlagzeuger Peter Schorowsky (49) allesamt jenseits der 50, positionieren sich seit Jahrzehnten gegen
rechts, was von ihren Kritikern
gern unterschlagen wird. Ihr Potenzial, sie öffentlich als Vorbilder für einen gelungenen Ausstieg zu verkaufen und so vielleicht Nachahmer zu finden, wurde nie abgerufen. Stattdessen verübelte die Öffentlichkeit ihnen,
dass sie aus ihrer Vergangenheit
Kapital schlugen, dass sie nicht
ehrenamtlich Wiedergutmachung
betrieben, sondern ihr Vorleben
auf der Bühne kommerziell ausschlachteten. Sie spielten Benefizkonzerte für Opfer rechter Gewalt, sie sangen in ihren Liedern
gegen Neonazis an und auf ihren
Konzerten machte Bassist und
Bandchef Stephan Weidner Ansagen gegen „diese Wichser von der
NPD“. Zudem ließen sie vom Sicherheitspersonal Konzertbesucher mit rechtsradikalen Symbolen auf den T-Shirts oder mit
Hemden einschlägiger Bands aussortieren. Dass das überhaupt nötig war, offenbart bereits das Problem: Bis zuletzt kamen auch
Rechtsradikale zu den Konzerten
der Onkelz. Nach wie vor verehren auch Rechte die Musiker wie
eine Band aus ihrer Mitte. Dass es
unter den Rechten immer Rechtere gibt, die die Onkelz ablehnen,
dass die Nazi-Combos „Zillertaler
Türkenjäger“ und „Landser“ Lieder gegen sie schrieben, ist richtig. Dass ihre Musik aber wie eine
Einstiegsdroge in die rechte Szene wirken kann, ist ebenso richtig. Auch wenn sich die Ärzte für
ihre Textzeile „zwischen Störkraft
und den Onkelz steht ‘ne Kuschelrock-LP“ aus dem Anti-Nazi-Song
„Schrei nach Liebe“ inzwischen
entschuldigt haben. Und doch
macht all das die Onkelz nicht
mehr selbst zu Rechten, nicht einmal zu „Deutschlands schlimmster Band“, wie die „Bild“, die seit
jeher eine ganz besondere Obsession mit der Gruppe verbindet,
nach der Comeback-Ankündigung titelte.
2005 hatten sich die Böhsen
Onkelz aufgelöst, bis zur Ankündigung ihres Comebacks sorgte
lediglich ihr Sänger für Schlagzeilen. Völlig zugedröhnt, mit einem
Drogen- und Medikamentencocktail im Blut, hatte Russell mit seinem Sportcoupé einen Kleinwagen auf der Autobahn abgeschossen. Die beiden Insassen, zwei
junge Männer, wurden bei dem
Unfall schwer verletzt. Während
das Wrack brannte, machte er
sich auf in sein Luxushotel im noblen Taunusstädtchen Königstein,
wo der Brite damals zu residieren
DPA/ALEX LALJAK/BO2014
gedachte. Nicht ohne auf dem
Weg ein Bier am Kiosk zu kaufen.
Vor Gericht leugnete der frühere Seefahrer und Tätowierer,
obwohl er überführt war. Abgemagert und offenbar noch immer
unter dem Einfluss von Drogen
legte er vor Gericht gruselige Auftritte hin. Seine Bandmitglieder
distanzierten sich öffentlich von
ihm, machten ihn im Nachhinein
für die Auflösung der Onkelz verantwortlich. Sie hätten eigentlich
vorgehabt, ihm bei seinem vorherzusehenden Zerfall die öffentliche Bühne zu ersparen. Der Plan
ging nicht auf.
Das Ticket zu 66,50 Euro:
Damit nehmen die Onkelz mal
eben 13 Millionen Euro ein
Und nun? Als sei nie etwas vorgefallen, verkauften die Böhsen Onkelz für ihre Rückkehr auf die
Bühne am 20. Juni am Hockenheimring 100 000 Tickets innerhalb von 50 Minuten. Die nächsten 100 000 für das Zusatzkonzert am Tag darauf waren innerhalb von 40 Minuten vergriffen.
Bei einem Ticketpreis von jeweils
66,50 Euro spült das den vier Familienvätern noch einmal mehr
als 13 Millionen Euro in die Kassen – ein nettes Handgeld für den
kurz unterbrochenen Ruhestand.
Fortsetzung folgt. Die Onkelz
wollen weitermachen. „Eine Sache wird dieses Wochenende im
Juni 2014 ganz bestimmt nicht
werden: Eine zweite Band-Beerdigung“, teilt die Gruppe auf ihrer
Website mit. „Das Wochenende
auf dem Hockenheimring ist
nicht die letzte Chance für euch
alle, die Onkelz live zu sehen.“
Sie hätten wohl noch mehrere
Hunderttausend Eintrittskarten
verkaufen können. Die Onkelz
haben hingebungsvolle Fans wie
kaum eine andere deutsche Band.
2005, beim Abschied am Lausitzring, hatten sich 120 000 Fans vor
der Bühne hingekniet, um ihren
Idolen ein letztes Mal zu huldigen. Tätowierte weinten hemmungslos. Diese Geste war selbst
Bandchef Weidner zu viel.
Die vier Musiker haben nach
neun Jahren, in denen sie als Solokünstler unterwegs waren und
in denen es sie bei ihren Auftritten in kleine Gemeindehallen verschlug, genug von der Obskurität.
Sie sehnen sich nach Größe. „Wir
alle hatten unabhängig voneinander das Gefühl, dass es etwas gerade zu rücken gibt“, schreibt die
Band auf ihrer Website. Sie hätten verstanden, „dass diese Band
verdammt nochmal das Größte
ist, was man als Musiker in sieben
Leben erschaffen kann“. Im neueröffneten Fanshop der Band gibt
es wieder Autoaufkleber zu kaufen. Diesmal für die Motorhaube.
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Autoritärer Hardliner
Rom. Dass Gerhard Ludwig Müller sich von heute an in die Farbe
Purpur kleiden kann, erfreut bei
weitem nicht alle Katholiken. Der
deutsche Erzbischof wird am
heutigen Samstag in Rom von
Papst Franziskus gemeinsam mit
18 weiteren hohen Geistlichen
aus aller Welt in den Kardinalsstand erhoben. Damit darf er
künftig stimmberechtigt an der
Papstwahl teilnehmen. Doch
Müller, Präfekt der Glaubenskongregation und Hüter der katholischen Doktrin, ist zwar einer der
mächtigsten Männer im Vatikan,
aber auch einer der umstrittensten. Viele kirchliche Laien- und
Reformbewegungen sehen in
dem prinzipientreuen Konservativen einen autoritären Hardliner, Inquisitor oder gar katholischen „Ayatollah“.
Forderungen, die Kirche müsse die Lebenswirklichkeit der
Menschen stärker respektieren
und etwa Geschiedene nicht
mehr ausgrenzen, lehnt der
66-Jährige ab. Man dürfe die
Gläubigen hinsichtlich der kirchlichen Lehre über die Unauflöslichkeit der Ehe nicht verwirren.
Auch Frauen im Priesteramt oder
eine Lockerung des Zölibats sind
für ihn tabu. Glauben und Moral
dürften nicht verwässert werden,
das ist Müllers Überzeugung. Er
streitet gegen Relativismus, Verweltlichung und die Anpassung
der Kirche an den Zeitgeist.
Selbst im Vatikan sehen das einige kritisch. „Für ihn gibt es nur
richtig oder falsch, das war’s“,
sagt der honduranische Kardinal
Maradiaga über seinen Mitbruder.
In seiner Zeit als Bischof von
Regensburg zögerte Müller nicht,
Andersdenkende
mit
harter
Hand abzustrafen. Einem kritischen Theologieprofessor entzog
er die kirchliche Lehrerlaubnis,
rebellische Priester suspendierte
er, Reformgruppen beschimpfte
er als „parasitäre Existenzform“.
Angesichts des Missbrauchs-
Skandals bestritt er eine generelle Verantwortung der Kirche, die
öffentliche Empörung über den
Limburger Bischof Tebartz-vanElst tat er als Medienkampagne
ab.
Doch Müller, ein Mann von
hünenhafter Statur und strenger
Ausstrahlung, hat zwar große
Distanz zur kirchlichen Basis,
aber er gilt als brillanter Theologe – ganz wie sein enger Vertrauter Joseph Ratzinger, der zurückgetretene Papst Benedikt XVI.
Aus einer Mainzer Arbeiterfamilie stammend, studierte Müller in
seiner Heimatstadt, später lehrte
er an der Universität München
als Dogmatik-Professor. In Regensburg war er ab 2002 zehn
Jahre lang Bischof.
2012
holte ihn Benedikt nach Rom
und Müller bezog die frühere
Wohnung seines Mentors.
Den
mittlerweile zurückgezogen lebenden Ex-Papst besucht er nach wie vor regelmäßig.
Seit mit Franziskus ein offenerer Stil im Vatikan eingezogen ist,
galt der Glaubenspräfekt als der
konservative Gegenspieler. Müller bestreitet das, Franziskus und
er hätten ein herzliches Verhältnis. Dass er nun Kardinal wird, ist
nicht nur ein klares Signal an den
traditionalistischen Flügel der
Kurie. Es gibt tatsächlich auch
vieles, das den Argentinier, der
eine Kirche für die Armen will
und den Deutschen verbindet:
Müller ist Lateinamerika-Experte, seit Jahren ein engagierter
Kämpfer gegen die Armut auf
dem Kontinent und überraschenderweise ein Verfechter der Befreiungstheologie. In Peru wurde
er zum Ehrenbürger eines Slums
ernannt. Und gleich nach seiner
Kardinalsweihe erscheint Müllers
neues Buch: „Arm für die Armen“. Papst Franziskus hat das
Vorwort dazu geschrieben.
DPA
42
Initiative für Frieden
Venezuelas Schönheiten engagieren sich
A
ngesichts der eskalierenden
Gewalt in Venezuela haben
sich Schönheitsköniginnen des
südamerikanischen Landes zur
Friedensinitiative „Misses4peace“ zusammengeschlossen. „Das
ist keine politische Initiative,
aber wir wollen Frieden für unser
geliebtes Venezuela“, erklärten
rund ein Dutzend Schönheitsköniginnen aus mehr als vier Jahrzehnten. Zuvor war die amtierende Miss Tourismus des Bundesstaates Carabobo, Genesis Carmona, bei den derzeitigen Studentenprotesten erschossen worden. Im Januar wurde die Miss
Venezuela 2005, Monica Spear,
bei einem Überfall ermordet.
Die vielen tausend jungen
Menschen, die in den vergangenen 15 Jahren nicht mehr nach
Hause gekommen seien, dürften
nicht vergessen werden, erklärten die Schönheitsköniginnen.
Die „Misses4peace“ berufen sich
auf Zahlen der Nichtregierungsorganisation OVV, die für das vergangene Jahr 24 763 gewaltsame
Tode zählte. Die Regierung des
sozialistischen Staatspräsidenten
Nicolas Maduro zweifelt diese
Statistik an und geht von einer
niedrigeren Mordrate aus.
Acht Jungen im Teenageralter
sind wahrscheinlich in einem
Fluss im Süden Malaysias ertrunken. Drei der Opfer seien am Freitagmorgen beim Schwimmen von
der starken Strömung mitgerissen
worden, sagte der Chef des Rettungsdienstes der Stadt Segamat,
Aizat Mamat. „Fünf andere versuchten, ihre Freunde zu retten,
wurden aber auch mitgerissen.“
Die Teenager waren Teil einer
Gruppe von 13 Kindern, die am
frühen Morgen am Fluss entlang
joggen wollten, so Mamat. dpa
Sieben Tote bei Razzien
auf den Philippinen
Die Polizei auf den Philippinen
hat bei Razzien sieben mutmaßliche Drogendealer getötet. Wie eine Polizeisprecherin mitteilte,
wurden bei den Aktionen in Davao City 36 Menschen festgenommen. Zudem hätten die Beamten
die Droge Methamphetamin,
Waffen und Munition sichergestellt. Die sieben Verdächtigen
hätten sich gewehrt, sagte der
Bürgermeister von Davao City,
Rodrigo Duterte. Er widersprach
dem Vorwurf außergerichtliche
Tötungen von Verdächtigen angeordnet zu haben. dpa
Inderin bringt Baby
während Prüfung zur Welt
Eine junge Frau hat während ihres Examens in Indien Geburtswehen bekommen und noch im
Schulgebäude ein Kind zur Welt
gebracht. Die verheiratete Frau
Anfang 20 habe sich am Donnerstag bei der Prüfung in ihrem College im Bundesstaat Bihar auf
einmal unwohl gefühlt, berichtete
die Nachrichtenagentur IANS. Als
die Wehen einsetzten, sei ein
Krankenwagen gerufen worden,
der allerdings zu spät kam. Mutter und Kind sind laut dem Bericht wohlauf. dpa
New Yorks Bürgermeister
rast durch die Stadt
Nur zwei Tage nach Bekanntmachung einer Initiative gegen aggressives Fahren ist der Wagen
von New Yorks Bürgermeister Bill
de Blasio bei einem halben Dutzend Vergehen gefilmt worden –
mit De Blasio auf dem Beifahrersitz. In dem Beitrag, den der Sender CBS zeigte, sind die beiden
schwarzen Geländewagen mit De
Blasio und seiner Entourage zu
sehen, wie sie Stoppschilder überfahren, ohne zu Blinken auf den
Fahrspuren hin- und herspringen
und mit 45 Meilen fahren, wo nur
30 erlaubt sind – immerhin deutlich über 70 statt 48 Kilometern
in der Stunde. dpa
Brutaler Raubmord
Carmona starb bei einer Demonstration in Valencia an einer
Schussverletzung. Wer den tödlichen Schuss auf die 22 Jahre alte
Studentin abgab, ist unbekannt.
Innenminister Miguel Rodriguez Torres erklärte unter Berufung auf Zeugenaussagen, ein
„Schuss aus den eigenen Reihen“
habe Carmona getötet. Spear
wurde zu Jahresbeginn das Opfer
eines brutalen Raubmordes. Vor
den Augen ihrer Tochter eröffnete tötete eine Bande die Mutter
und ihren Ehemann. kna
Mann schlägt Mutter:
Peitschenhiebe zur Strafe
Weil er seine Mutter geprügelt
hat, ist ein Mann von einem Strafgericht in Mekka zu 2 400 Peitschenhieben und fünf Jahren
Haft verurteilt worden. Nach Angaben der Zeitung „Saudi Gazette“ hatte der Mittdreißiger seine
Mutter während einer Autofahrt
so heftig geschlagen, dass ihr ein
Zahn ausbrach. Die Frau habe daraufhin die Polizei zu Hilfe gerufen. Die Auspeitschung soll öffentlich vollzogen werden. kna