Chinesische Weisheiten
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Chinesische Weisheiten
GESELLSCHAFT & KULTUR »Was Sie hier machen, ist Pionierarbeit« Chinas Botschafter informiert sich über TCM-Forschungskooperation mit Shanghai Die Erforschung der asiatischen Heilkunst, ihrer Wirkungsmechanismen und der Prozesse, die sie im menschlichen Körper in Gang bringt, hat sich das HanseMerkur Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin am Universitätsklinikum Ham- burg-Eppendorf zum Ziel gesetzt. Gemäß einem Memorandum der Partnerstädte Hamburg und Shanghai wurde das Forschungszentrum 2010 auf dem Gelände des Uniklini- Botschafter Shi Mingde (zweiter von rechts) mit Wissenschaftlern des HanseMerkur Zentrums für TCM am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Schulmedizin und Traditionelle Chinesische Medizin müssen in ihrer Bedeutung gleichgestellt werden. kums eröffnet. Die Zusammenarbeit von Medizinern verschiedener Fachrichtungen und sowohl östlicher als auch westlicher Medizin ist ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes. Gemeinsam mit Einrichtungen des Hamburger Uniklinikums und Chinesische Weisheiten „China ist eine stete Herausforderung … Dazu benötigt man nicht nur viel Wissen und Vertrauen, sondern auch unendlich viel Weisheit. Möge dieses Buch dazu beitragen.“ Chinesische Weisheiten Joerg Wuttke, President, European Union Chamber of Commerce in China 19,80 € inkl. Versand/ MwSt. Herausgegeben von Helmut Peters und Zhang Guangming Zitate_Buch_4_4_08 1 „So fern und doch so nah“, wird der Leser dieses Büchleins bemerken, einer individuellen Selektion geistesgeschichtlicher Preziosen aus drei Jahrtausenden. Die Miniaturen historischer Epochen sind lesenswert, zitierenswert! Prof. Dr. Gerlinde Gild, Ostasiatisches Seminar der Georg-August-Universität Göttingen 224 Seiten, 120 x 180 mm, Hardcover, Illustrationen Herausgegeben in Kooperation mit der Wirtschaftszeitschrift: 04.04.2008, 15:55:38 Uhr shop.owc.de/chinesische-weisheiten/ ChinaContact 45 06 ⁄ 2015 GESELLSCHAFT & KULTUR HanseMerkur Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf [email protected] www.tcm-am-uke.de Junge Brückenbauer Interview mit Lin Yu Der 2014 gegründete Bundesverein Junger Deutschland-Chinesen versteht sich als Brückenbauer zwischen den Kulturen. Der Verein ist nicht nur ein Netzwerk der jungen Deutschland-Chinesen, sondern sieht es auch als seine Aufgabe an, Vorbehalte abzubauen und die deutsch-chinesische Kooperation zu fördern, so der stellvertretende Vorsitzende Lin Yu. Lin Yu, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes Junger Deutschland-Chinesen (Mitte) mit dem Vorsitzenden Wu Gengjun (rechts) und Schriftführer Zhang Ruiyong (links). Herr Lin, »Zusammenhalt ist ein Fortschritt, Zusammenarbeit der Erfolg« steht auf Ihrer Website. Bezieht sich das ausschließlich auf in Deutschland lebende Chinesen? In der Tat ist der von unserem Vereinsvorsitzenden Wu Gengjun ausgesuchte Slogan in der heutigen digitalen Welt nicht auf Deutschland beschränkt. Dennoch wollen wir als Bundesverein mit Sitz in Berlin und mit Verantwortlichen in allen Großstädten, dass sich unsere Mitglieder ausschließlich oder überwiegend in Deutschland aufhalten, wobei ein zeitweiliger Aufenthalt in anderen Ländern, etwa in China, aus beruflichen oder familiären Gründen nicht schadet. Zehn-Zeichen-Kündigung entzückt Chinas Internet-Gemeinde Ein ganz besonderer Kündigungsbrief, der kürzlich in Chinas sozialen Netzwerken aufgetaucht ist, wird derzeit heiß diskutiert. Nur zehn chinesische Schriftzeichen umfasst das Schreiben und lässt sich ins Deutsche so übersetzen: »Die Welt ist so groß. Ich möchte mehr davon sehen.« Verfasst wurde die Kündigung von Gu Shaoqiang, die seit 2004 als Psychologielehrerin an einer Mittelschule in der 46 Provinz Henan arbeitet. Der Rektor der Schule hat das ungewöhnliche Kündigungsschreiben bereits akzeptiert. Die ebenso kurze wie ehrliche Kündigung wurde über die in China sehr beliebte App »WeChat« und den Mikroblog »Weibo« millionenfach geteilt und kommentiert. Die meisten Internetnutzer beneiden die Psychologin um ihren Mut und die neu gewonnene Freiheit. Einige könnten ihr ChinaContact 06 ⁄ 2015 Fotos: BJDC (links) |Internet (recht) Universitäten oder Forschungseinrichtungen in Europa und China werden Studien durchgeführt. Im April waren der Botschafter der VR China in Deutschland, Shi Mingde, und der chinesische Generalkonsul in Hamburg, Yang Huiqun, im Zentrum zu Gast, um sich über erste Ergebnisse zu informieren. Der ehemalige Wissenschaftsstaatsrat Roland Salchow, der gemeinsam mit dem Neurologen und TCM-Spezialisten Sven Schröder die Geschäfte des Zentrums führt, erläuterte dem ranghöchsten Diplomaten der VR China in Deutschland die aktuellen Forschungsvorhaben. Mit Verfahren der Zell- und Molekularbiologie wird im Zentrum Grundlagenforschung über die Wirkung chinesischer Arzneimittel durchgeführt. Erste Erfolge zeigt eine gemeinsame Untersuchung mit der Tongji-Universität Shanghai zu neuroprotektiven Wirkungen von chinesischen Heilkräutern, das heißt die Kräuterextrakte können Nervenzellen schützen. Weitere Studien gibt es zur Nervenerkrankung Polyneuropathie, zu Wundheilungsstörungen und zur Schmerzforschung. Auch die Anatomie, die Neurologie, die Unfallchirurgie, die Hautklinik und die Neurophysiologie des UKE sind daran beteiligt. Im Mai führte das TCM-Zentrum in Shanghai zusammen mit der Tongji-Universität einen Fachkongress über Chinesische Heilkräuter, die für die Behandlung der Parkinson-Erkrankung einmal eine Rolle spielen könnten, durch. Im Sommer wird eine pädiatrische Gastprofessorin aus Shanghai im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erwartet. Zu Hamburgs Partnerstadt im Mündungsgebiet des Jangtse gibt es einen regen wissenschaftlichen Austausch über China-Medizin. Neben der Tongji-Universität sind auch die TCM-Universität Shanghai und das Research Center for Acupuncture and Meridian wichtige Partner in China. »Was Sie hier leisten, ist beispielhaft«, resümierte der chinesische Botschafter. »Schulmedizin und chinesische Medizin müssen in ihrer Bedeutung gleichgestellt werden, in Respekt vor den jeweiligen Traditionen und Kulturen und als gegenseitige Ergänzung und Bereicherung.« K