Mythen

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Mythen
Heidi Hein (Marburg)
Historische Mythosforschung
1. Forschungsstand
2. Definition des politischen Mythos
3. Vermittlungs- und Ausdrucksformen
4. Die Grundfunktionen von politischen Mythen
5. Grundlegende Aussagen von politischen Mythen
6. Aufgaben historischer Mythosforschung
7. Bibliografie
Der Begriff Mythos ist „in“ – dies spiegelt sich im fast schon
umgangssprachlichen Gebrauch1 von „Mythos“ und in zahlreichen, auch
wissenschaftlichen Publikationen wider, die konkrete Haltungen und Bilder der
„Wahrheit“, den Fakten gegenüberstellen wollen. In der Regel werden auf diese
Weise bestimmte Vorstellungen einfach als Mythos diffamiert, weil Mythos als
etwas Irrationales verstanden wird. Bei der Benutzung des Begriffs „Mythos“
wird jedoch nicht über dessen Entwicklung, Gehalt, Bedeutung und Funktionen
nachgedacht. Dies ist, vor allem unter Einfluss einer kulturwissenschaftlichen
Perspektive, die grundsätzliche Aufgabe historischer Mythosforschung, da
Mythen gerade für den Bereich des Politischen eine wichtige Rolle spielen: Sie
werden verwendet, um politische Ansprüche und Ziele zu begründen und
durchzusetzen.
1. Forschungsstand
Obwohl der Begriff „Mythos“ in den letzten Jahren, auch im wissenschaftlichen
Bereich, fast schon inflationär2 verwendet wurde, gewinnt die historische
Mythosforschung seit den 1990er Jahren erst allmählich an Kontur. Es liegen
schon zahlreiche geschichtswissenschaftliche Werke vor, die sich mit einzelnen
1
Tepe, 16-46, hat allein 73 unterschiedliche Konnotationen und Bedeutungen des
Begriffes „Mythos“ in der Presse ermittelt. Eine präzise Abgrenzung von Ideologie,
Illusion, Täuschung, etc. scheint jedoch von den jeweiligen Erkenntniszwecken abhängig
zu sein, da der Mythos-Begriff an sich unscharf ist (Friedrich, Mythos, 17).
2
Es gibt eine große Anzahl von historischer Literatur, die im Titel das Wort Mythos
trägt, ohne dass sich all diese Werke mit einem mythentheoretischen Ansatz
auseinandersetzen oder gar den Begriff reflektieren. Dies weist letztlich auf die
inflationäre Verwendung des Begriffs hin, der häufig als Antonym zu „Wirklichkeit“
verwendet wird.
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
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politischen Mythen auseinandersetzen, die jedoch bezüglich ihres methodischen
Zuganges, ihres Umfanges und ihrer Qualität höchst unterschiedlich sind.
Trotz einer unüberschaubaren Anzahl an mythentheoretischer Literatur und
zahlreicher theoriegeladener Mythos-Konzepte, in denen einzelne kultur- und
geisteswissenschaftliche Disziplinen unterschiedlich behandelt werden, trotz
einiger neuerer Arbeiten zu einzelnen politischen Mythen und trotz des Bandes
des Politologen Christopher Flood3 fehlt nach wie vor eine fundierte
übergreifende und umfassende geschichtswissenschaftliche Analyse und
Theoriebildung.
Die historische Mythosforschung entwickelt sich gegenwärtig vor dem
Hindergrund moderner kulturwissenschaftlicher und konstruktivistischer Ansätze,
die den methodischen Rahmen liefern. Die Reflexionen und Ergebnisse der
Arbeiten über die „invention of tradition“ (Hobsbawm) und die „imagined
communities“ (Anderson), das kollektive und kulturelle Gedächtnis sowie
Erinnerungsorte und darauf aufbauend zu einzelnen Vermittlungsformen des
Mythos wie Denkmälern und Feiern stellen notwendige Voraussetzungen für die
historische Mythosforschung dar, da diese über die reine inhaltliche Deskription
von Mythen hinausgehen muss. Sie geben nicht nur den Impuls, sondern liefern
auch die methodischen Grundlagen, auf deren Basis die Fragen nach den
Ausdrucks- und Vermittlungsformen sowie nach den Funktionen politischer
Mythen beantwortet werden können. Darüber hinaus muss historische
Mythosforschung auch zu einem Vergleich politischer Mythen und zu einer
Theoriebildung beitragen, wofür ein intensiver, vergleichender Austausch über
verschiedene Mythen notwendig ist. Dieser kann auch die Konturen der einzelnen
historischen Mythen schärfen und Besonderheiten in Aussage und Funktion
herausarbeiten.
Obwohl die historische Mythosforschung zur Zeit en vogue ist, werden bislang
nur wenige historische Mythen und mythisch behaftete Erinnerungsorte aus der
Geschichte Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas analysiert, wobei auch hier die
Forschungslage höchst unterschiedlich ist. Während laufende4 und jüngst
abgeschlossene Projekte gerade jüngerer Kollegen und Kolleginnen zu Themen
aus diesen Geschichtsregionen eine fundierte Theoriekenntnis, ausgefeilte
Methodik sowie einen innovativen Ansatz aufweisen und für die
Geschichtswissenschaften insgesamt richtungsweisend sein können, sind gerade
die älteren Studien im Wesentlichen deskriptiv und weniger analytisch in Bezug
auf die Funktionen und Wirksamkeit von politischen Mythen. Festzustellen ist,
dass schwerpunktmäßig einige Mythen, wie etwa der Stalin- und Lenin-Mythos,
der Tannenberg-/Grunwald- und der Stalingrad-Mythos sowie der polnische
antemurale-Mythos behandelt wurden, während andere Mythen wie der des
„polnischen Freiheitskampfes“ ansatzweise oder gar nicht untersucht wurden.
Dies gilt insbesondere für Südosteuropa, dessen politische Mythen, abgesehen
3
Flood, Political Myth.
Dies zeigten etwa auch die vorgestellten Projekte während der Sommerakademie des
Herder-Instituts vom 29.8.-9.9.2004 in Marburg.
4
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
2
vom Kosovo-Mythos, bisher nur in vereinzelten Studien ansatzweise untersucht
wurden.
2. Definition des politischen Mythos
Ein Mythos ist eine sinnstiftende Erzählung, die Unbekanntes mit Bekanntem
erklären will. Er ist schon für den Begründer der modernen Mythosforschung in
der Philosophie, Ernst Cassirer, ein besonderer geistiger Bezugsrahmen, weil
mythisches Denken auf einem Raster apriorischer Prämissen beruht. Der
Unterschied zwischen einem politischen und religiösen Mythos liegt im Fehlen
einer escatologischen Heilserwartung, auch wenn der politische Mythos ein
(pseudo-)religiöses Vokabular benutzen kann. Ein Mythos entsteht immer dann,
wenn subjektiv spektakuläre, nicht alltägliche Ereignisse eintreten und über sie in
Form einer selektiven Interpretation berichtet wird, indem bestimmte historische
Ereignisse über Gebühr betont, andere dagegen vernachlässigt werden.5
Man kann einen politischen Mythos als „Erzählung über Begebenheiten der
Vergangenheit [definieren], die diesen Begebenheiten eine besondere Bedeutung
für die Gegenwart verleiht und dergestalt die Autorität derer erhöht, die in einer
bestimmten Gemeinschaft Macht ausüben.“6
Er stellt also eine selektive und erstarrte Interpretation der Vergangenheit dar,
indem er einzelne historische Sachverhalte nicht mehr den Tatsachen gemäß
interpretiert, so dass es eine „mythische Lesart der Wirklichkeit“7 gibt: Bestimmte
historische Aspekte werden über Gebühr betont, andere dagegen vernachlässigt.
Man kann ihn also als eine „Heroengalerie“ und als „Leistungsschau“ der
jeweiligen Gemeinschaft verstehen. Politische Mythen als stereotype, verfestige
Geschichtsbilder heben das im kollektiven Gedächtnis hervor, was die jeweilige
Gesellschaft bzw. Kultur für existenziell notwendig hält. Sie sind letztlich eine
Erklärung und Deutung historischer Vorgänge und eine Beglaubigung der
grundlegenden Werte, Ideen und Verhaltensweisen von Gruppen. Ein politischer
Mythos basiert somit letztlich auf einer „gemachten, erfundenen Erinnerung“, da
er die Vergangenheit zumindest stark idealisiert. Dabei inszeniert er - ähnlich den
religiösen Mythen – „den ewigen Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen
oder die grundlegende Unterscheidung zwischen dem Reinen und dem Unreinen,
dem Verbotenen und Gebotenen usw.“8 Hierbei ist der Mythos in modernen
Gesellschaften letztlich eine zur Rationalität komplementäre Verarbeitungsform
der Wirklichkeit.9
Im Sinne der Auffassung von Hans Blumenberg von der „Arbeit am Mythos“10
ist der Mythos durch seine semantische Struktur wandelbar, so dass er immer
5
Cassirer, Philosophie, 20, 65-70, 81-91, 270-285; ders., Mythos, 660ff. Zum Begriff
des politischen Mythos vgl. Hein, 9 und 270, von Saldern, Mythen, 14, 18; Flood, Myth.
6
Dörner, Politischer Mythos, 23.
7
Pouillon, Funktion, 69.
8
Bizeul, Theorien, S. 17.
9
Friedrich, Mythos, 16.
10
Blumenberg, Arbeit.
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
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neue Deutungsperspektiven ermöglicht. Dies ist besonders für veränderte
gesellschaftliche Kontexte von Bedeutung, in denen er einem erheblichen
Funktionswandel unterliegt. Ein politischer Mythos ist daher ein Produkt
bestimmter politischer Vorstellungen, die historisch und damit veränderlich sind,
so dass er als „an ideologically marked narrative [angesehen werden kann] which
purports to give a true account of a set of past, present, or predicts political events
and which is accepted as valid in its essentials by a social group.”11
Weil der Mythos komplexe Ereignisse entflechtet und in einfache Vorgänge
auflöst, erhält er durch seine sinnstiftende Erzählung eine politisch-soziale
Orientierungsfunktion. Er zeichnet sich daher durch komprimierte, mitreißende
Bilder aus, die als eine „im Nu wahrgenommene Ganzheit“ Werte, Ziele und
Wünsche der sozialen Gruppe repräsentieren und diese Anzahl von Menschen zu
geschichtlich wirksamen Einheiten zusammenschweißen. Er ist daher ein
zentrales Mittel zur Kommunikation und zur Mobilisierung von Massen. Eine
daraus sich ableitende symbolische Politik, die in der Gestaltung des Mythos
durch die Akteure politischen Handelns begründet liegt, ist daher ein wichtiges
Politikfeld, weil es zum Funktionieren und zur Organisation von Gesellschaft
beiträgt.
3. Vermittlungs- und Ausdrucksformen
Die Vermittlungsformen geben nicht nur auf vielfältige Weise den Mythos
wieder, sondern sind letztlich auch als dessen Ausdrucksformen zu werten, da ihre
Autoren bzw. Organisatoren dem Mythos unterliegen und ihn durch sie tradieren
wollen. Für jene gilt, dass sie über die entsprechenden (Macht-)Mittel verfügen,
den Mythos an eine breitere Basis zu vermitteln. Dies ist insbesondere bei den
nonverbalen Vermittlungsformen wie politische Rituale (Feiern) und Symbole
von Bedeutung.
Wesentliche Grundlage für die Vermittlung des Mythos ist die Narration, die
entsprechend interpretierte Erzählung eines historischen Ereignisses oder einer
historischen Person. Damit sich der politische Mythos im kulturellen Gedächtnis
einer Gemeinschaft festsetzen kann, muss er auf verschiedene Weise immer
wieder erzählt werden, wobei die narrative Form des Mythos große Elastizität
aufweist, so dass sie variiert und an die neuen Gegebenheiten angepasst werden
kann.12 Von Bedeutung ist, dass die mythische Narration dabei eine
Breitenwirkung erzielt und alle Glieder der Gemeinschaft erreicht. Sie wird daher
auf verschiedene Weise transportiert. Seit dem Aufkommen der modernen
Massenmedien spielten diese eine herausragende Bedeutung bei der Vermittlung
des Mythos, so etwa Propagandaplakate, Film, Kino, Fernsehen und Rundfunk. Es
werden in der Regel vor allem die Medien benutzt, die für ein größeres Publikum,
gedacht sind, wobei jeweils für die Zielgruppe nuancierte Texte angeboten
11
12
Flood, Myth, S. 44.
Friedrich, Mythos, 20.
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
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werden, da die Erzählung beispielsweise für Kinder anders aufbereitet werden
muss als für Erwachsene.
Die Historiographie spielt für die Mythenvermittlung eine wichtige Rolle, da
sie wesentlich zur Mythenbildung beiträgt und sie (pseudo-)“wissenschaftlich“
erklärt. Historisch-politische, populärwissenschaftliche Publizistik und Presse sind
unentbehrliche Medien, zumal durch Periodika einerseits die Narration vermittelt,
andererseits auch über die mit dem Mythos verbundenen Rituale und Symbole
berichtet werden kann. Darüber hinaus sind die Medien, die Ergebnisse der
Historiographie verwerten von Bedeutung, beispielsweise Schulunterricht bzw.
Schulbücher als „nationale Autobiographie“ (Jacobmeyer) in der Regel für das
Fach Geschichte und Staatsbürgerkunde, aber auch für den Unterricht in der
jeweiligen Landessprache, weil dort etwa die Texte der mythisch verklärten
Persönlichkeit oder Erzählungen über mythisch interpretierte Ereignisse gelesen
werden können. Hierfür spielen auch Museen und Ausstellungen, die dem Mythos
gewidmet sind, eine wichtige Rolle.
Des weiteren sind bildende und darstellende Kunst und Musik für die
Vermittlung des Mythos von Bedeutung, so etwa widmete der polnische
Historienmaler Jan Matejko der mythisch interpretierten Schlacht bei Racławice
ein Gemälde. Es gab entsprechende Theaterstücke, die die Schlacht selbst oder
das Motiv (die Kosynierzy/Sensenmänner, etwa bei Wojciech Bogusławski:
Krakowiacy i Góraly) aufgriffen. Musikstücke können einerseits den Mythos
behandeln, so etwa Lortzings „Zar und Zimmermann“ oder selbst zum Symbol
werden, das mit dem Mythos verbunden ist, wie der Marsz Pierwszej Brygady in
Bezug auf den Piłsudski-Mythos. All diesen Medien ist gemeinsam, dass sie den
„Mythos erzählen“ und gleichzeitig durch ihre spezifische Wirkungsweise die
Emotionen der zu beeinflussenden Massen ansprechen.
Darüber hinaus sind Symbole und Rituale als Vermittlungs- und zugleich als
Ausdruckform des politischen Kultes bzw. Mythos von Bedeutung. Mythen und
ihre nonverbale Umschreibung in Form von Symbol und Ritual stellen in
inhaltlicher und funktionaler Hinsicht die drei grundlegenden Elemente von
Kulten dar.13
Ein Symbol gibt in bildhafter, stark verkürzter Weise einen Sach- oder
Handlungszusammenhang wieder, den es letztlich ersetzt. Es visualisiert also die
mythische Narration in sehr komprimierter Weise, so dass diese für den Menschen
leicht einprägsam werden und gleichzeitig eine bestimmte politische Orientierung
repräsentieren. Symbole kann man als „Bausteine des Mythos“14 verstehen, da sie
ein nonverbales Mittel zur zwischenmenschlichen Verständigung sind und die
emotionale Verstehensebene ansprechen. Im öffentlichen Leben sind sie bewusst
eingesetzte Zeichen der Wirklichkeitsdeutung und als solche wesentliche
13
Siehe zu politischen Kulten ausführlich den Beitrag von Hein, Kultforschung, in
diesem digitalen Handbuch.
14
Doucet, Banne, S. 94.
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
5
Elemente eines „Polysystems“15, eines festen Kanons von Symbolen in einer
Gesellschaft.
Rituale sind eng mit dem Mythos verknüpft, sein „Lebensprinzip“.16 Sie
ergänzen als symbolische Handlung in nonverbaler Form den Mythos und
„paraphrasieren“17 ihn in eine Handlung. Und umgekehrt: Ein Mythos kann
gleichzeitig als eine „Erzählung verstanden werden, die den Ritus erklärt“,18 da
dieser einen sachlichen Zusammenhang sehr konzentriert und interpretierend
nonverbal darstellt und ihn entsprechend erklärt. So macht der Mythos das Ritual
glaubhaft und legitimiert es, da er ihm Signifikate zuweist.19 Ein Ritual
konkretisiert somit einen Mythos und vergegenwärtigt das durch den Mythos
erzählte Geschehen, wiederholt es auf nonverbale Weise. Es macht den Mythos
erlebbar, so dass es letztlich ein Ensemble von Praktiken ist, das den öffentlichen
Raum formt. Zugleich sorgt das Ritual für die Erhaltung des Mythos, weil es
„seine Wiederkehr sichert und ihn in einer konkreten wie auch affektiven Form
vorführt.“20 Rituale sind im Gegensatz zu Mythen aber nicht grundsätzlich
wandelbar und können nicht in Varianten auftreten, weil sie nur durch immer
wiederkehrende identische Handlungen zu einem zu vollziehenden Symbol
werden.
4. Die Grundfunktionen von politischen Mythen
Gerade die Nation – letztlich aber jede andere soziale Großgruppe - ist als ein
Produkt von Kommunikationsprozessen in besonderem Maße darauf angewiesen,
sich durch Mythen und ihre nonverbalen Umschreibungen Rituale und Symbole
im kollektiven Gedächtnis festzusetzen. Daraus ergeben sie die Grundfunktionen
von politischen Mythen, die allen inhärent sind, jedoch je nach Kontext nicht
immer gleichmäßig wirksam werden können.
Es lassen sich hierbei vier Hauptfunktionen nachweisen: Zunächst ist die
sinnstiftende Funktion dem Mythos inhärent. Er „sucht nach Ordnung, klarer
Trennung der Substanzen, einfachen Strukturen. Homologie und Analogie dienen
der restlosen Gestaltung der Welt“.21 Daher sind politische Mythen „narrative
Sinngebilde mit einem kollektiven, auf das grundlegende Ordnungsproblem
sozialer Verbände bezogenem Wirkungspotential“,22 so dass sie mit der
Rationalität um die Bewältigung der Wirklichkeit konkurrieren. Ohne diese
Ordnungsfunktion kann also kein politisches Gemeinweisen auskommen, denn
Mythen stellen in einer säkularisierten Welt einen Religionsersatz dar. Dies
bewirkt die Kraft und Bedeutung von Mythen für moderne Gesellschaften, denen
15
Even-Zohar, Polysystem Theory, 43.
Cassirer, Mythos, 41, vgl. auch Bizeul, Theorien,19.
17
Blumenberg, Wirklichkeitsbegriff, 35.
18
Behrenbeck, Kult, 52.
19
Bizeul, Theorien, 19.
20
Ebd.
21
Ebd., 21.
22
Dörner, Politischer Mythos, 43.
16
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
6
in einer säkularisierten Welt die Orientierungs- und Sinngebungsmöglichkeiten
einer Religion fehlen und die durch Mythen die Kosten der Rationalisierung
kompensieren müssen. Mythen sind daher zentrale Elemente politischer Kultur,
da sie Kommunikation und Anschließbarkeit in komplexen gesellschaftlichen
Strukturen sicherstellen. Diese Sinngebungs- und Orientierungsfunktion ist
insbesondere zu Krisen- und Umbruchszeiten von Bedeutung, so dass Mythen in
diesen Phasen immer wieder eine Renaissance erleben.
Aus dieser Orientierungsfunktion ergibt sich die Integrationsfunktion: Durch
die mythische Narration wird die Gemeinschaft gleichzeitig Autor und
Leser/Zuhörer ihrer eigenen Geschichte, da nur die Erzählung eine Vielzahl von
in der Vergangenheit und Gegenwart zerstreuten Sinngebungen verbinden kann
indem Fremdbestimmtes und/oder andere Entwicklungen ausgeklammert werden
können.23 Nur so kann ein Gemeinschaftsglauben im Sinne des kollektiven
Gedächtnisses aktiviert und eine „Vergemeinschaftung“ (Weber) erreicht werden.
Politische Mythen integrieren die soziale Gruppe zu einem Ganzen, weil durch sie
Gegensätze mediatisiert und erklärt werden, wobei dies mit einer Exklusion nicht
zur Gruppe zugehörig Erklärter verbunden ist. Man trifft daher immer wieder auf
mythische Erzählungen, um den Anfang und Zweck einer Gemeinschaft zu
begründen.24 Aus diesen beiden Aufgaben von Mythen ergibt sich die dritte, die
legitimierende Funktion. Die herrschaftliche Autorität wird genau begründet, das
soziale Selbstbewusstsein gestärkt und so zu gemeinsamen Handlungen animiert.
Politische Mythen werden zur „Legitimation real-existierender Machtverhältnisse
sowie [zu] der Akkumulation ökonomischen und symbolischen Kapitals
eingesetzt“25. Auf diese Weise können soziale Unterschiede und politische
Herrschaft erklärt und gerechtfertigt werden, zumal Mythen auch für Ideologien
nutzbar gemacht werden können, die selbst mythologische Züge (z.B. der
Klassenkampf im Sozialismus) aufweisen können.26
Dies führt zur eventuell vierten, emanzipatorischen Funktion:27 Mythen sind
„janusköpfig“ (Bizeul), da sie auch (gleichzeitig) durch die drei anderen
Funktionen einerseits eine konservative und andererseits gegebenenfalls auch eine
gewisse emanzipatorische Aufgabe zugewiesen bekommen, geht es doch um die
Einbindung des Einzelnen in die politische Gemeinschaft. Auf der einen Seite
werden bei Systemwechseln entsprechend neue Mythen geschaffen, die diesen
Wechsel begründen, andererseits kann zudem auf alte zurückgegriffen und diese
entsprechend nuanciert verwendet werden, um die Träger und Förderer des
Mythos selbst in eine historische Tradition zu stellen.
Von diesen Grundfunktionen lassen sich weitere Aufgaben von politischen
Mythen ableiten. Sie dienen der Selbstbestätigung, -identifizierung
und -verortung einer um ihr Ansehen ringenden Gruppe, deren soziales
23
Bizeul, Theorien, 21f.
Mayer, Mythos, 18,25.
25
Bizeul, Theorien, 25.
26
Ebd., 27.
27
Ebd., 21.
24
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
7
Bewusstsein, Integration, Gemeinschaft und Identität durch sie gefördert und
gestärkt werden soll. Sie rechtfertigen die Einheit aller Mitglieder in einer
einzigen, homogenen Gemeinschaft und markieren zwischen sich und den
anderen eine unüberwindbare Trennlinie, die als geistige Grenzziehungen den sich
herausbildenden territorialen Grenzen entsprechen. Daraus können schließlich der
Gedanke einer kollektiven nationalen oder anderen gesellschaftspolitischen
„Mission“ und die Verpflichtung abgeleitet werden, diese auch gegenwärtig und
in Zukunft zu verwirklichen, weiterzuentwickeln und ihrer würdig zu sein.28
Entsprechend können Mythen als Essenz, Ersatz, Umschreibung oder Erklärung
der vorherrschenden Doktrin gesehen werden.
Aus diesen grundlegenden Aufgaben lassen sich politische Mythen in vier
Kategorien einteilen. Es gibt Ursprungs- bzw. Gründungsmythen, Mythen, die zur
Beglaubigung dienen, Mythen, die eine Katharsis bzw. Urkatastrophe
beschreiben, und Verklärungsmythen. Die Mythenarten kann man kaum trennen,
da ihre Abgrenzungen fließend sind und die Grundaussagen sich nicht gegenseitig
ausschließen, sondern zumeist ergänzen.
Der politische Gründungsmythos ist hierbei aber als „Oberkategorie“ (Bizeul)
zu begreifen, da ein politischer Mythos über „den Ursprung einer politischen Ära
und/oder eines abgegrenzten politischen Raumes“29 kündet. Die Ursprungs- und
Gründungsmythen behandeln nicht irgendeine Person, -ein Ereignis oder -einen
Raum, sondern die Person, die – nach dem Mythos – einen fundamentalen Beitrag
zu Herausbildung eines Staates, einer Gemeinschaft geleistet hat, ein Ereignis, das
als Schlüsselereignis für die Existenz dieser Gemeinschaft bzw. des Staates zu
sehen ist, und einen Raum, der wesentlich für die Definition des eigenen
Territoriums ist. Dieses gilt für den Piłsudski-Mythos ebenso wie für den LeninMythos, die antemurale-Mythen oder Schlachten- und Revolutionsmythen.
Mythen der Katharsis, in der Regel Ereignismythen, stellen zunächst eine
„negative Leistungsschau“ dar, die durch den Mythos in eine positive verwandelt
wird. Etwa wird eine verlorene, als Katharsis dargestellte Niederlage als
Ausgangspunkt für das Entstehen einer neuen Gemeinschaft gewertet. Aus der
Niederlage, wie etwa aus der serbischen Niederlage auf dem Amselfeld (KosovoMythos) wird positive Kraft geschöpft, so dass ein solcher Mythos letztlich als
Unterart des Gründungsmythos verstanden werden kann.
Beglaubigungsmythen dienen der Bestätigung30 der Handelnden – und damit
ihrer Leitideen, ihrer Ideologie. Deutlich wird dies etwa in der mythenhaften
Erzählung über den technischen Fortschritt, der Partei, des Proletariats, des
Klassenkampfes etc.,31 in den sozialistischen Systemen, durch die die Ideologie
und letztlich auch etwa der Führerkult Stalins untermauert werden sollte. Wie
anders sollte die Masse davon überzeugt werden, dass der Sozialismus der richtige
Weg sei?
28
Hein, Pilsudski-Kult, 8f, 270.
Bizeul, Politische Mythen (Manuskript, S. 2).
30
Langewiesche, Krieg, 15, nennt diese Mythen daher „Bestätigungsmythen“.
31
Beyme, Revolution, 156.
29
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
8
Verklärungsmythen wie der Galizien-Mythos und der Mythos von der
Habsburgermonarchie in Polen nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg
idealisieren unwiderruflich verlorene Gebiete, Ereignisse und Personen. Sie
dienen, wie der Kresy-Mythos nach 1945 zeigt, als Gedächtnisorte der
Selbstwahrnehmung und der Identitätsbildung. Sie haben jedoch in weitaus
geringerem Maße als die Ursprungs- und Gründungsmythen eine weitergehende
Funktionen der Legitimierung.
5. Grundlegende Aussagen von politischen Mythen
Im Wesentlichen lassen sich in inhaltlicher Hinsicht drei grobe Kategorien
politischer Mythen feststellen: Mythen um Personen, Mythen im Zusammenhang
mit einem historischen Ereignis und Raummythen. Sie können sich dabei aus
mehreren kleinen Mythen zusammensetzen,32 einzeln vorkommen, sich aber auch
gegenseitig ergänzen und verstärken. Häufig bilden politische Mythen ein sich
gegenseitig ergänzendes „Mosaik“, wodurch auch sich bestimmte Nuancen
ergeben und bestimmte Funktionen besonders in den Vordergrund treten.
Bei der mythischen Verklärung von lebenden und/oder Personen bzw. ihren
Leistungen wird die Verbindung von Mythen, Ritualen und Symbolen besonders
deutlich, da sie, wenn sie in einem Deutungs- und Abhängigkeitsgeflecht
auftauchen, einen politischen Kult bilden, der daher als soziale Praxis von Mythen
verstanden werden kann.33 Mythen stellen seine inhaltliche Grundlage dar, da die
verehrte charismatische Gestalt bzw. ihre erbrachten historischen Leistungen
überbewertet und überhöht bzw. uminterpretiert, dann monumentalisiert und
schließlich mythisiert werden, indem die historische Entwicklung personalisiert
und allein auf die Person fixiert dargestellt wird.
Dies bedeutet, dass der Mythos, der sich auf eine kultisch verehrte lebende oder
schon längst verstorbene Persönlichkeit bezieht, sich allein auf die historische
Leistung des jeweiligen Kultobjekts konzentriert, die für alle verständlich
dargestellt wird. Dies zeigt z.B. die Entwicklung des Piłsudski-, des Lenin- und
des Stalin-Mythos. Durch die Berufung auf solche durch den Mythos
überbewerteten Persönlichkeiten wird eine historische Tradition geschaffen
und/oder eine (fiktive) historische Kontinuität hergestellt und dadurch das bisher
Erreichte in spezifischer Weise verklärt. Die historische Perspektive bzw. das
Geschichtsbild wird dadurch verengt, so dass andere konkurrierende Personen
und/oder Entwicklungen im Geschichtsbild keinen Platz haben. Ist dies ein
Mythos, der komplementär zu einem anderen ist, so wird die durch den Mythos
vermittelte Leistung so interpretiert, dass sie inhaltlich den Erfordernissen des zu
ergänzenden Mythos entspricht. Häufig stehen dabei die Personenmythen in
einem Zusammenhang mit der herrschenden Ideologie, mit anderen Mythen und
Kulten. Besonders deutlich wird dies etwa bei dem Aleksander-Nevskij-Mythos,
32
Bizeul, Theorien, 17.
Zur Forschung und zum Begriff von politischen Kulten siehe Hein, Historische
Kultforschung, in diesem digitalen Handbuch.
33
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
9
der eine spezifische Ausprägung im Zusammenhang im Stalinismus während des
„Großen Vaterländischen Krieges“ erhielt, oder bei dem Mythos um Ivan IV.
Grozny, der ebenfalls entsprechend ausgebaut wurde. Der Piłsudski-Mythos
stellte etwa letztlich die Essenz der Sanacja-Ideologie dar. Ein großer Teil der
politischen Kulte beruft sich auf Personen oder Ereignisse, die einen
Gründungsakt erklären: Lenin als Revolutionär und damit als Gründer der
Sowjetunion, Atatürk als Gründer der modernen Türkei, Bismarck als
Reichsgründer usw.
Daraus ergibt sich ein weiterer Teilaspekt des jeweiligen Mythos um die
verehrte Person. Sie wird häufig, besonders in staatlich geförderten Kulten, als
Erzieher bzw. Lehrer dargestellt, wodurch diese Person und ihre Taten eine
Vorbildfunktion annehmen. Lenin galt etwa als Lehrer und Vorbild des
Klassenkampfes. Ein wichtiger Topos beim Totenkult ist meistens das
Vermächtnis des jeweiligen Kultobjekts, das jedoch häufig quellenmäßig schwer
fassbar ist. So galt es, das Erbe Lenins in der Sowjetunion und das Mao Tse-tungs
in China zu bewahren. Auf diese Weise wird an das verehrte Leitbild angeknüpft
und eine Kontinuität geschaffen und propagiert.
Generell wird daher die kultisch verehrte Persönlichkeit meist als Landesvater
bzw. Staatsgründer, als „Vater des Vaterlandes“, als charismatischer, genialer,
heldenhafter und für sein Volk opferbereiter „Führer“ und als „Erzieher“ seines
Volkes gesehen. Diese Aspekte des Mythos kulminieren dann häufig in der
Vorstellung, dass die kultisch verehrte Person das Symbol des Staates bzw. der
Bewegung ist, so wie Hitler beispielsweise seit 1933 das „neue Deutschland“ und
Piłsudski das 1918 wiedererrichtete Polen symbolisierte.
Außerdem werden Personen (bzw. Ereignisse durch Kulte) mythisch überhöht,
die für die positive Weiterentwicklung von politischen Bewegungen bzw. Staaten
als besonders wichtig angesehen werden, so dass sie eine zentrale Funktion im
Geschichtsbild der Initiatoren eines politischen Kultes einnehmen. Zu solchen
Personen oder Ereignissen gehört auch die Totenverehrung von Gefallenen für das
eigene Vaterland. Hierbei steht neben dem Heldenmotiv das des Opfers bzw.
Märtyrers im Vordergrund. Dieses wird dann zum Vor- und Leitbild für das
Handeln der Gemeinschaft stilisiert. Daher wird in Mythen von der
Aufopferungsbereitschaft des Verehrten, der Vorfahren, für das Gemeinwesen
berichtet; ihre heldenhaften Taten werden dabei so „zerlegt, verkettet und ihre
Abfolge so interpretiert“34, dass sie als Gründungsakt oder Heilsgeschichte einer
politischen Gemeinschaft interpretiert werden können.
Ereignismythen behandeln in der Regel ein für die Entwicklung der
Gemeinschaft als Zäsur und als heldenhaft dargestelltes Ereignis, das wichtig für
die als „Leistungsschau“ imaginierte Geschichte ist. In der Regel werden keine
Prozesse und problemlos verlaufenden Ereignisse, sondern starke Zäsuren und
Wendepunkte der Geschichte, die auf ein konkretes Ereignis zurückgeführt
werden, in dieser Art von Mythen thematisiert. Sie haben im Sinne der
beschriebenen „Leistungsschau“ der Mythen einen eher martialischen und
34
Puillon zit. nach: Bizeul, Theorien, 17.
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
10
heldenhaften Charakter, wobei sie jedoch meist auch noch mit einem
Heldenmythos verbunden werden. Von besonderer Bedeutung sind hierbei
Kriegs- bzw. Schlachtenmythen, die die überwiegende Zahl der mythisch
verklärten Ereignisse darstellen, aber auch Revolutionsmythen. Durch sie wird der
Anfang oder der Schlussstrich unter eine Entwicklung gesetzt, so dass
beispielsweise Revolutionsmythen eine solche Zäsur markieren oder dass eine
Staatsgründung auf einen Krieg zurückgeführt wird. Gerade Ereignismythen
„reden vom Einst, meinen aber das Jetzt“.35 Sie stehen daher häufig im
Zusammenhang mit anderen Mythen, wie beispielsweise das „Wunder an der
Weichsel“ mit dem polnischen antemurale christianitatis-Mythos und, zumindest
bei dem autoritären Sanacja-Regime, mit dem Piłsudski-Mythos verbunden
wurde.
Raummythen sind vor allem dort zu finden, wo der (eigene) Raum definiert und
dessen Besitz beansprucht, gerechtfertigt und verteidigt werden muss, wo der
räumliche Bezug für die Identitätsbildung im Sinne einer Abgrenzung besonders
hergestellt werden muss. Raummythen sind daher eine spezifische Form von
Gründungsmythen, weil der eigene Raum für die jeweilige Gemeinschaft
fundamentale Bedeutung hat. Sie dienen letztlich der Produktion von
„vorgestellten Räume(n)“36 und der Verankerung von spezifischen territorialen
Vorstellungen. Sie sind für die jeweilige Großgruppe von besonderer Bedeutung,
da sie die räumlichen und zeitlichen Grenzen der Gemeinschaft konstruieren und
diese auch leichter umdeuten können. Raummythen dienen also der eigenen
Verortung, der Abgrenzung, denn erst durch einen normativ gegliederten Raum
wird Identität geschaffen.37 Sie bringen für die eingeschlossenen Mitglieder eine
besondere Art von Zusammengehörigkeit und fordern eine höhere affektive
Bindung. So wie die gemeinsame Geschichte und Tradition „erfunden“ und
„vorgestellt“ werden muss, so muss auch der eigene Raum „imaginiert“ werden.
Erst die von allen Mitgliedern einer Gruppe geteilte Vorstellung vom Raum, die
als Form der Selbstbeschreibung eine strukturelle Voraussetzung für Identität ist,
bildet bzw. fördert das kollektive Zusammengehörigkeitsgefühl und wirkt als
„emotionales Bindemittel“ der Gruppe. Raummythen kennzeichnen, wer dazu
gehört und wer nicht, und geben auf diese Weise Gestalt. Sie können nicht nur
den Lebensraum und den Anspruch auf diesen beschreiben und rechtfertigen, ihn
„aneignen“, sondern führen durch diese Prozesse auch zu einer Abgrenzung von
anderen Gemeinschaften.38 Die geopolitische Imagination und die Definition des
Raumes haben also mit den elementaren Prozessen von Identitätsbildung und der
Selbstunterscheidung von Nationen zu tun.39 Daher umfassen sie vor allem
spezielle Bilder von der Grenze bzw. von Grenzgebieten, die den Raum
„abstecken“, definieren, so z.B. der Sibirien-Mythos oder der Mythos vom
35
Geiger.
Haslinger, 31.
37
Davy, 59.
38
Schlögel, 137.
39
Ebd., 72f.
36
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
11
„Deutschen Osten“, während etwa der Galizien-Mythos ein verlorenes Gebiet und
dessen multikulturelles und –religiöses Leben verklärt.
Raummythen besitzen jedoch keinen Ausschließlichkeitscharakter, im
Gegenteil können auch sie von anderen Mythen ergänzt und überlagert oder in sie
eingebettet werden, was ihre Dauerhaftigkeit und Anpassungsfähigkeit an den
gesellschaftlichen Kontext zeigt. Sie können sich jedoch nicht nur auf den bloßen
Raum, sondern auch auf dortige historische Ereignisse rekurrieren, so dass der
durch den Mythos imaginierte Raum und mythisiertes historisches Handeln im
Sinne einer Leistungsschau der um Identität und Legitimität ringenden
Gemeinschaft zusammen gehören. Dieser Raum und dieses Handeln werden zu
einem Ganzen, zu einem Raummythos, verschmolzen, der wiederum die
Gemeinschaft in besonderem Maße begründet: Kein anderer Mythos erbringt
neben der historischen eine derartige räumliche Selbstverortung der Gemeinschaft
wie ein Raummythos und kann die fehlende Kontur des Staates stärker durch
imaginierte Räume „ausbessern“ als ein Raummythos. Besonders augenfällig ist
beispielsweise die Verbindung von Erinnerungsort mit einer symbolischen Aura
bei den antemurale Vorstellungen, die es in zahlreichen europäischen Regionen
mit einer politischen, kulturellen und/religiösen Grenzlage gibt. Antemurale wird
dabei als „Leistungsschau“ der jeweiligen Gemeinschaft verstanden: Der Begriff
Vormauer impliziert eine Abgrenzung von anderen, von denjenigen, gegen die
man sich verteidigen muss. Gleichzeitig hat eine „Vormauer“, ein Bollwerk gegen
etwas, eine das eigene Leben bzw. die eigene Lebensweise beschützende
Funktion. Daher beinhaltet der Begriff auch ein Bekenntnis zu etwas, nämlich zu
dem, was „antemurale“ beschützen soll: die Gemeinschaft, zu der man sich
zugehörig erklärt.
Über diese grobe inhaltliche Typologisierung von Mythen hinausgehend sind
jedoch die konkreten, spezifischen Inhalte des vermittelten politischen Mythos
von den spezifischen historischen und weltanschaulichen Bedingungen abhängig
und können sich im Laufe der Geschichte nuanciert wandeln. Deutlich wird dies
etwa beim polnischen antemurale christianitatis-Mythos, der sich nach 1920
wandelte und Polen als Bollwerk gegen den „Bolschewismus“ darstellte. Ein
weiteres Beispiel ist, dass Tadeusz Kościuszko unter den Bedingungen der
Teilungen Polens zunächst als Freiheitskämpfer für sein Volk und als Feind der
russischen Teilungsmacht verehrt wurde. Unter dem Einfluss der BauernBewegung wurde der Mythos später noch durch die Vorstellung ergänzt, dass
Kościuszko sich vor allem um die kämpfenden Bauern gekümmert habe.40 Dies
gilt auch für den Mythos um Lenin, der als „Führer der proletarischen Armee“,
als „Genius der Arbeiterklasse“, als deren Lehrer und Führer gesehen wurde, der
sich mit geradezu übermenschlicher Arbeitskraft in den Dienst der internationalen
Arbeiterklasse gestellt und sich für diese aufgeopfert habe. Dadurch wurde er zum
Symbol der neuen kommunistischen Welt. Nach Lenins Tod sollten - so die
Rhetorik des Lenin-Kults - in jedem Sowjetmenschen ein Teil Lenins, sein Geist
40
Micińska, Myth, 193f.
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
12
und sein Name weiterleben und sich in der Einheit von Arbeitern und Bauern
fortpflanzen.41
6. Aufgaben historischer Mythosforschung
Aus den Funktionen von politischem Mythos und ihrem Funktionieren als
selektive Erinnerung an die Vergangenheit der eigenen Gruppe ergeben sich
einerseits die Aufgaben und die Zielsetzungen, andererseits auch die
Leistungsfähigkeit historischer Mythosforschung. Von Bedeutung hierfür sind die
genannten kulturwissenschaftlichen Ansätze, die nicht nur den Impuls, sondern
auch die methodischen Grundlagen für die Frage nach den Ausdrucksformen,
Funktionen und Wirksamkeit des Mythos geben.
Um die Wirksamkeit von politischen Mythen zu analysieren und damit die
Mythen als solche zu entlarven und zu erklären, ist auch die Frage nach ihrer
Rezeption von erheblicher Bedeutung, die sicherlich die methodisch schwierigste
Frage ist. Für die Analyse der Rezeption von politischen Mythen ist bislang kein
eigenes methodisches Instrumentarium entwickelt worden, so dass man sich über
die Wirksamkeit von Mythen über zwei Ebenen klar werden kann. 1. Da Mythen
im kulturellen Gedächtnis verhaftet sind, kann über die theoretischen Texte zu
diesem eine Aussage über die Wirkung von Mythen gemacht werden. Darüber
hinaus kann die Rezeptionsforschung zu einigen Medien wie etwa zum Film, zur
Plakatkunst oder zur Schulbuchforschung einbezogen werden. 2. Die Verwendung
und die Beständigkeit von Mythen sind Indizien für die Wirksamkeit von Mythen.
Daher kann ihre jeweilige (Verwendungs-)Geschichte betrachtet werden. Tauchen
sie immer wieder in der historischen Erzählung auf, werden sie im Sinne der
„Arbeit am Mythos“ abgeändert, um für die Zeitgenossen verständlich zu sein, so
bedeutet dies, dass sie von ihren Förderern internalisiert wurden und dass die
Zielgruppe, in der Regel die Volksmassen, immer noch für sie empfänglich ist.
Das „Überleben“ von Mythen ist also der deutlichste Hinweis für ihre
Wirksamkeit. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass es Gegenerzählungen gibt, dass es
etwa zu „goldenen“ auch „schwarze“ Legenden gibt, die den Mythos, meist eine
verehrte Persönlichkeit, schlecht machen sollen – dies weist darauf hin, dass der
Mythos in der Gesellschaft vorhanden ist, aber nicht in das Geschichtsbild der
Förderer der Gegenlegende passt.
Grundlegende Aufgabe historischer Mythosforschung ist daher, die einzelnen
Mythen inhaltlich und in ihrer Entwicklungsgeschichte zu beschreiben sowie ihre
jeweiligen Ausprägungen und Funktionen zu analysieren. Dafür ist es auch von
Bedeutung, die „Erfinder“ historischer Mythen und ihre Ziele zu untersuchen, um
die mit der Verbreitung eines politischen Mythos verbundenen spezifischen
Intentionen zu untersuchen.
Da politische Mythen als „Leistungsschau“ und als „Meisternarrationen“
verstanden werden müssen und da sie eine Tradition und historische Kontinuität
erfinden, kann historische Mythosforschung einen wichtigen Beitrag zur
41
Ennker, Anfänge, 90-93.
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
13
Erforschung von Geschichtsbewusstsein und Identität ebenso leisten wie zur
Erklärung von Ideologien und politischer Kultur. Die Aufgaben historischer
Mythosforschung liegen insgesamt also darin, herauszuarbeiten, welche Rolle
Mythen bei der Bildung von Gemeinschaften bzw. Massengesellschaften wie der
Nation spielen, wie sie in der politischen Gemeinschaft wirken, durchgesetzt und
verstetigt werden. Auf diese Weise kann historische Mythosforschung einen
Beitrag zur Nationalismusforschung leisten, da gerade im Zeitalter des
Nationalismus zahlreiche historische Mythen aufkamen, aber auch zur
Erforschung von kollektiven Identitäten und dem Geschichtsbewusstsein
nationaler und anderer „imaginierter“ sozialer Großgruppen beitragen. So können
auch bestimmte Stereotypen und Ideologien erklärt werden wie auch die
Ausprägung von politischer Kultur. Die Verwendung von politischen Mythen, wie
auch die von politischen Kulten, ist daher letztlich als ein Barometer für die
Entwicklung des jeweiligen politischen Systems und seiner Gesellschaft zu sehen.
Weiterhin soll historische Mythosforschung zwischen Mythen vergleichen und zu
einer umfassenden Theoriebildung beitragen, die klären soll, ob es inhaltliche
Grundmuster in den mythischen Erzählungen und allgemeingültige Mechanismen
und Funktionsweisen gibt.
Zahlreiche Mythen sind in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa noch nicht
umfassend untersucht worden: Im Zuge des nationalen Erwachens, der
Nationswerdung, aber auch bei der Staatsbildung nach dem Zerfall der
Vielvölkerreiche und bei der Bildung, Festigung und Legitimierung der totalitären
und autoritären Systeme wurde auf mythische Weise interpretierte historische
Vorbilder, Ereignisse etc. rekurriert, um eigene Traditionen zu schaffen und so
Identitäts-, Integrations- und Legitimationsdefizite auszugleichen. Dies gilt auch
für die Staaten bzw. Nationen nach der politischen Wende 1989/90, die vor einem
ideologischen Vakuum standen und deren Gesellschaften teilweise stark
entwurzelt waren. In all diesen Krisensituationen wurden politische Mythen
virulent, so war der Piłsudski-Mythos in den beginnenden 1990er Jahren in Polen
ein wichtiges Moment des historischen und nationalen Bewusstseins. Auch aus
diesem Grund wird in diesem Jahr (2005), dem 60. Jahrestag der deutschen
Kapitulation nach dem Zweiten Weltkrieg, in Russland wieder in besonderer
Weise an den „Generalissimus“ Stalin und den „Großen Vaterländischen Krieg“
erinnert, weil dieser als „heldenhafte“ Zeit erscheint und damit letztlich als einzig
positive Leistung aus der Zeit der Sowjetunion empfunden wird, an die der
russische Staat heute anknüpfen kann. Die Verwendung von sich ergänzenden
Mythen oder aber von konkurrierenden Gegenmythen weist auf den Grad der
Integration in eine Gesellschaft und auch, im Falle der sozialistischen Staaten des
„Ostblocks“, in ein Staatensystem hin, denn „Mythenkämpfe sind
Machtkämpfe“42.
Da die historische Mythosforschung hilft, das Verständnis für das jeweilige
System und seine Gesellschaft zu vertiefen, indem sie zur Erklärung von
gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Prozesse beiträgt, kann die
42
Langewiesche, Krieg, 17.
Hein: Mythosforschung. Digitales Handbuch zur Kultur und Geschichte Russlands und Osteuropas
14
historische, aber auch politologische Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung
von ihren Ergebnissen profitieren und aufgrund der vorhandenen Desiderate
zugleich zu ihrer Weiterentwicklung beitragen.
7. Bibliographie
Anmerkung: In der Bibliographie werden außer den in den Anmerkungen
genannten Titeln nur neuere, seit 1995 erschiene Arbeiten mit Mythen-Bezug
sowie einige Studien mit Bezug auf die Medien der Mythen-Vermittlung wie
Filme oder Plakate aufgenommen, um dem Interessierten Ansatzpunkte für
weitere Recherchen zu ermöglichen. Nicht aufgenommen wurden Arbeiten, die
Personenkulte behandeln; hier sei auf die Bibliographie in meinem Beitrag zur
historischen Kultforschung in diesem digitalen Handbuch verwiesen. Ich danke
Herrn Dr. Aleksandar Jakir (Marburg) für Hinweise zu Mythen in Südosteuropa
sowie Herrn Alexej Tikhomirov (Petersburg) für Hinweise aus russischen
Bibliotheken.
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Stand: Januar 2005: Letzte Änderung: 24. März 2005
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