Kulturanleitung für winterharten Bambus

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Kulturanleitung für winterharten Bambus
19. Jahrgang · ISSN 1867-5751
European Bamboo Society – Sektion Deutschland e.V.
4
2008
Bambus
Journal
Bambus
Journal
Bambus
Journal
Editorial ...................................................................................................
3
Gerhard Sieber, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim
Fargesia spec. ‚Scabrida‘ .........................................................................
4
Dr. Steffen Greiner, Konrad Adenauer Straße 102, 63073 Offenbach
ISSN 1867-5751
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Jean-Pierre Demoly stellte diesen Bambus wegen seiner für Fargesia untypisch offenen Infloreszenzen und relativ langen Rhizomhälsen zu Yushania. Dies ist jedoch nicht allgemein akzeptiert und so
wird diese Pfanze meist als Fargesia scabrida bezeichnet.
Auf den Seiten 4 und 5 bringt Dr. Greiner etwas Licht ins Dunkel.
Zeigt her eure Haare! .......................................................................................
Einblicke in den Wissensschatz der EBS .........................................................
7
Südamerikareise mit den Franzosen ...............................................................
7
Bankeinzug der Mitgliedsbeiträge ..................................................................
7
Bambustrimmer ................................................................................................
7
Gräfin Sonja Bernadotte ist tot .......................................................................
8
Gerhard Sieber, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim
Kulturanleitung für winterharten Bambus .....................................................
8
Phyllostachys prominens (W. Y. Xiong): Bambus des Jahres 2009 ................
9
Jos van der Palen · Zandbergstraat 14, 05555 LB Valkenswaard, Niederlande
Dr. Steffen Greiner, Konrad Adenauer Straße 102, 63073 Offenbach
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Die Herausgeberin EBS Deutschland e.V.
...ist eingetragen beim Amtsgericht Wiesbaden.
Die EBS-Deutschland hat sich folgende Ziele gesetzt:
· Förderung der Kultur des Bambus in Deutschland
· Austausch und Verbreitung der Erfahrungen und des
Wissens über die Eignung des Bambus als Zier- und
Nutzpflanze
· Vermittlung der
- kulturellen Bedeutung des Bambus in seinen Heimatländern
- wirtschaftlichen Nutzung des Bambus als Baumaterial
und Nahrung
- Rolle des Bambus als Motiv und Material in Kunst
und Kunsthandwerk sowie als Musikinstrument
Der Verein pflegt zur Förderung dieser Zwecke Kontakte
und den Austausch mit Personen und Institutionen im
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Das Bambus-Journal
...erscheint viermal im Jahr. Für die Mitglieder der EBS Deutschland e.V. ist der Bezug der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag
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Die Auffassung der Autoren und die Inhalte derer Beiträge
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Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu ändern oder
zu kürzen.
6
Franz Nijakowski, Zum Ueltgesforthof 20, 47441 Moers
Phyllostachys prominens (W. Y. Xiong) ist der Bambus des Jahres 2009.
Doch was zeichnet ihn aus? Jos van der Palen und Dr. Steffen Greiner
stellen ihn ausführlich vor.
Wasserbambus mit Weihrauch-Duft ............................................................... 12
Gerhard Sieber, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim
Bambus in winterkalter Region ....................................................................... 13
Petra Deml, Schneeglöckchenstraße 71, 80995 München
Petra Deml informiert auf den Seiten 13 bis 16 über Bambus in winterharter
Region. Denn die meisten bei uns kultivierten Bambusse stammen aus China,
einem Land, in dem es nicht nur tropische sondern auch überaus kalte Regionen gibt – man denke nur an den Himalaya. Bambus wird in für uns beeindruckenden Höhen gefunden, was zumindest auf eine gute Winterhärte hoffen
lässt, doch die natürlichen Bedingungen sind nicht mit unseren zu vergleichen,
da sie von extrem hoher Luftfeuchte und Niederschlagsmenge (in den Wintermonaten in Form von Schnee) geprägt sind.
Der Buchsbau vom Sommerfest ...................................................................... 18
Wolfgang Riede, Wilhelm-Pitt-Weg 17, 07749 Jena
American Bamboo Dream (Teil 1) .................................................................... 19
Eric Fandel, Vogelpothsweg 130b, 44227 Dortmund
Spinnmilbenbekämpfung im Bambus in der Praxis ....................................... 22
Karl-Martin Schott, Großmatt 3, 79341 Kenzingen-Hecklingen
Spinnmilben – das Grauen für jeden Bambus-Liebhaber.
Karl-Martin Schott erklärt, wie man sie wieder los wird.
Wilsons Klon der Fargesia murieliae – auf weitere hundert Jahre sicher? ... 23
Max Riedelsheimer, Cran Canaria, Monte Rojo 55, G. Los Margeritas 9, 35100 San Augustin, Spanien
Der Bambus-Kalender ....................................................................................... 25
Kleinanzeigen ................................................................................................... 25
Die Bücherkiste ................................................................................................. 26
Service (Neue Mitglieder, Mitteilungen der Geschäftsstelle...) ..................... 27
Ehrenmitglieder
Gräfin Sonja Bernadotte, Schloß Insel Mainau
Prof. Dr. Dr. mult. h.c. Walter Liese, Hamburg
Palmengarten (Leitung Dr. Jenny), Frankfurt am Main
Werner Vogel, Hebertsfelden
Christine Recht, Neuried-Altenheim
Liebe Leserin, lieber Leser!
Aaa
Gerhard Sieber
Präsident der EBS-Deutschland
editorial
Jahrgang 1949, verheiratet.
EBS-Mitglied seit 1992, Präsident seit
Januar 2000. Seit 1971 Baumschulmeister. In leitender Funktion in der
Stadtverwaltung Flörsheim / Main tätig.
Journal
3 Bambus
■ Dr. Steffen Greiner
Fargesia spec. ‚Scabrida‘
Fargesia spec. ‚Scabrida‘ ist eine von
mindestens 77 endemischen FargesiaArten in China. Sie kommt natürlicherweise in höher gelegenen regenreichen
Wäldern Pingwus im nördlichen Sichuan, China vor. Erstmals beschrieben
wurde die Art Fargesia scabrida von
Professor T.P. Yi vom Chengdu Forestry
Abbilung 2: Die blaugrün bereiften, jungen Halme
konstrastieren gut zu den Halmen des Vorjahres.
Bambus
Journal 4
College1. Die Art hat für Fargesia untypisch offene Infloreszenzen und relativ lange Rhizomhälse, was Jean-Pierre
Demoly bewog, die Art zu Yushania
zu stellen2, 3. Allerdings ist dies nicht
allgemein akzeptiert und die Pflanze
wird üblicherweise als Fargesia sca­
brida bezeichnet.
Nach Europa kam die Pflanze dann
durch die Baumschulen „De Groene
Prins“ und „Kimmei“. Jos van der Palen
schreibt dazu4: „...Wieder einmal kam
im Frühjahr 1997 eine kaputte Schachtel mit in freier Natur gesammelten
Bambussen bei uns an. Dieses Überraschungspaket enthielt große Klumpen mit dicken, abgesägten, unbeblätterten Halmen, die einen großen Teil
des Pakets in Beschlag nahmen. Einige
Halme hatten einen Durchmesser von
fast 2 cm. Auf den Etiketten stand
Fargesia scabrida. Unserem chinesischen Sammler zufolge hatte er diese Pflanzen bei Pingwu im Norden
Szechuans in einer Höhe von 2.700m
gefunden – einem Sammelplatz, der
eine ausreichende Winterhärte erwarten lässt. Wir prüften sogleich die Artbeschreibung von Fargesia scabrida.
Die Ausmaße der Halme schienen dazu
nicht zu passen. Oder sollte dies zufällig ein Riese von Fargesia scabrida sein?
Aus der Basis der abgesägten Halme
entwickelten sich im ersten Jahr mühsam kleine Triebe mit schmalen, langen, zierlichen Blättchen. Es dauerte
die ganze Vegetationsperiode, bis die
Pflanzen kräftig zu wachsen begannen. Im darauf folgenden Frühjahr entwickelten sich früh starke Triebe. Eine
Pflanze wurde ins Freiland gesetzt. Im
Spätsommer entwickelte dieser Bambus zum zweiten Mal Triebe, die sich
noch vor dem Winter verzweigten
und Blätter ausbilden konnten. Im
Herbst zog der starke Farbkontrast
der orangebraunen Schutzblätter zu
den jungen purpurfarbigen Halmen
die Aufmerksamkeit auf sich. Der erste
Winter war mit -12 °C nicht sonderlich
kalt; die Pflanze trug keine Schäden
davon. Ein Jahr später schien dieser
Bambus auch an kälteren Standorten
in Süddeutschland mit Frost bis -20 °C
keine Probleme zu haben...“
Um auf die Zweifel van der Palens an
der Bestimmung der Pflanze als Farge­
sia scabrida zurückzukommen, das ist
Abbildung 3: Besonders auffallend sind
die rotbraunen Halmscheiden. Ältere Halme
sind später olivgrün bis
schwach orange gefärbt.
Fargesia spec. ‚Scabrida‘ kam durch
Ned Jaquith und Susan Lucas um die
Jahrtausendwende auch in die USA.
Das ist deshalb interessant, weil dieser
Bambus auch dort unter ganz anderen
klimatischen Bedingungen seine Gartenwürdigkeit unter Beweis gestellt
hat. So verträgt der Bambus auch dort –
zumindest im pazifisch geprägten
Nordwesten (Oregon) – volle Sonne,
außerdem wurden Temperaturen zwischen -20 und -23 °C überstanden und
die Pflanzen kommen im Gegensatz zu
anderen Fargesien auffallend gut belaubt durch den Winter7.
Auch wenn die Identität dieses Bambusses noch nicht abschließend geklärt
und seine Tauglichkeit in extremen
Wintern und unter schwierigen Stand-
ortbedingungen noch nicht gesichert
ist, eine optische Bereicherung des verfügbaren Fargesien-Sortiments ist er
auf jeden Fall.
Fußnoten:
1 Quelle: Yi, T.P., Fargesia scabrida. Journal of
Bamboo Research, 1985. 24(4(2)).
2 Quelle: Demoly, J.-P., Yushania scabrida. Bambou, 2005. 46(7).
3 Anmerkung des Autors: Mit der gleichen Argumentation könnte man die Art meiner Ansicht
nach auch zu Borinda zählen.
4 Quelle: Palen, J.v.d., Fargesia scabrida? GartenPraxis, 2005. 5.
5 Anmerkung des Autors: Die Experten sind sich
einig, dass das, was derzeit als Fargesia rufa Verbreitung findet, nicht die echte F. rufa ist.
6 Quelle: Yi, T.P., Fargesia rufa. Journal of Bamboo
Research, 1985. 27(4(2)).
7 Quelle: Bell, N., Introducing Fargesia sp. ‘Scabri­
da’. http://www.shweeashbamboo.com/Fargesia
%20sp.%20‘Scabrida‘.htm
8 Quelle: persönliche Mitteilung von Jos van der
Palen
Fotos: Noah Bell · Alois Münst
der Grund warum sie hier Fargesia spec.
‚Scabrida‘ genannt wird. Das heißt soviel wie es ist eine Fargesia, aber die
Art ist nicht sicher (daher spec. wie
species = irgendeine Art) und vorläufig
wird sie Scabrida genannt. Die eingeführte Pflanze ist also nicht zwingend
mit der von Professor T.P. Yi1 beschriebenen identisch. In Frage kommen so
auch andere Arten im Verbreitungsgebiet und mit ähnlichen Charakteristika wie lange Rhizomhälse zum Beispiel Fargesia rufa5, 8. Allerdings würde
in dem Fall die Austriebszeit nicht passen. Fargesia spec. ‚Scabrida‘ treibt im
zeitigen Frühjahr etwa zeitgleich mit
Fargesia robusta aus und hat ebenfalls
sehr stark behaarte Austriebe (Abbildung 1), während echte Fargesia rufa
erst im Frühsommer treiben soll6.
Leider wird die beschriebene Unsicherheit bei der Bestimmung der Pflanze
weitgehend ignoriert, so dass sie meist
einfach als Fargesia scabrida verbreitet wird. Es gibt ausgehend von der
Ersteinführung4 auch eine mikrovermehrte Fargesia spec. ‚Scabrida‘ im
Handel, die unter dem Namen Farge­
sia scabrida ‚Asian Wonder‘ vertrieben
wird. Ob diese Pflanzen in ihren
Wuchseigenschaften mit herkömmlich geteilten Fargesia spec. ‚Scabrida‘
identisch sind, ist auch unter denen,
die Vergleichspflanzungen haben, umstritten. Ich selbst kann mir in diesem
Punkt kein Urteil erlauben. Ich kenne
nur eine seit 4 Jahren ausgepflanzte
‚Asian Wonder‘, die bei einem Horstdurchmesser von 1 m etwa 1,8 m hoch
ist, recht dünne Halme hat und auch
keine blaugrüne Bereifung im Austrieb
zeigt. Eine Vergleichspflanzung fehlt
allerdings an diesem Standort.
Wie hoch kann nun Fargesia spec. Sca­
brida werden? Sowohl in den USA als
auch in Europa gibt es Pflanzen, die
4 m erreicht haben7, 8, aber die Halmdicke von 2 cm bei der Einführung der
Art lassen Höhen über 5 m möglich erscheinen, auch wenn dies u. U. viele
Jahre dauert. Aufgrund der oben erwähnten langen Rhizomhälse sind die
Halme bei F. spec. ‚Scabrida‘ manchmal
bis zu 20 cm auseinander, was dazu
führt, dass nach einigen Jahren mehrere Quadratmeter eingenommen werden. Obwohl horstig ist dieser Bambus
daher für schmale Hecken eher ungeeignet, man sollte ihn vielmehr als
Solitär pflanzen. So kommt auch die
ganze Farbenpracht dieses Bambusses
zur Geltung: Die anfangs blaugrün bereiften Halme kontrastieren gut zu den
rotbraunen Halmscheiden und den
älteren olivgrün bis schwach orange
gefärbten Halmen (Abbildung 2). In
der Sonne verfärben sich die jungen
Halme im Lauf einer Wachstumsperiode sogar tief purpurn4.
Abbildung 4: Fargesia scabrida eine optische Bereicherung des verfügbaren Fargesiensortiments.
Journal
5 Bambus
■ Franz Nijakowski
Zeigt her eure Haare!
Das Sommerfest der EBS-D findet am
29. und 30. August 2009 auf Schloss
Dyck am Niederrhein statt. An SommerWochenenden rechnet man mit einigen
Tausend Besuchern in der wunderschönen Gartenanlage. Eine ausgezeichnete Gelegenheit einer großen Schar
von Pflanzenfreunden unser Lieblingsgras näher zu bringen.
Karl Foerster, der großartige Gärtner,
gab uns die Top-Vorlage: „Die Gräser sind die Haare von Mutter Erde“.
Daran angelehnt zeigen die EBSRiesengrasfans Bilder zum Thema
‚Gestalten mit Bambus’. Jedes EBS-DMitglied sollte im Jubiläumsjahr zwei
Fotos bereitstellen.
Fotos: Stiftung Schloss Dyck
Die EBS-D informiert
Um die Vielfalt der Bepflanzung mit
dem faszinierenden Riesengras darzustellen, benötigen wir eine große
Anzahl Bilder der unterschiedlichsten
Gartensituationen.
Bambus
Journal 6
Themen für die Fotoauswahl:
1. Mein Lieblingsplatz im Garten: Das
lauschige Plätzchen im eigenen
Garten. Die idyllische Kuschelecke
(lt. Duden: Darstellung einer sehr
persönlichen Atmosphäre). Der gesamte Garten kann natürlich auch
der Lieblingsplatz sein. Dachterrasse
und Balkon sind auch geeignet.
2. Mein Favorit. Der Lieblingsbambus
im Garten. Der kann auch im Kübel
auf der Terrasse oder dem Balkon
stehen.
Fotos aus dem Botanischen Garten sind
diesmal nicht erste Wahl, auch ist das
Ganze kein Fotowettbewerb, sondern
eine Fotosammlung. Die Qualität der
Fotos ist sekundär. Natürlich sind Spitzenbilder sehr eindrucksvoll. Aber die
rein fototechnischen Feinheiten sind
nicht unbedingt für die Darstellung
der großen Bandbreite erforderlich.
MegaPixel, Tiefenschärfe, Kontrast
und Belichtung werden ausnahmsweise in die zweite Reihe verbannt; schön,
wenn vorhanden, muss aber nicht sein.
Ich freue mich auf 1.294 tolle Fotos.
Das Bildformat: Je größer desto besser.
Bilder bitte mit Autorenadresse und
einer kurzen Beschreibung versehen.
Der Termin: Ab sofort, falls entsprechende Bilder schon vorhanden sind. Ansonsten: Stelle merken und im Frühjahr
losknipsen und dann gleich schicken.
Zusendung mit der guten, alten Post
oder per E-Mail.
Die Nutzung: Mit der Zusendung der
Bilder bzw. der Bilddateien gestatten
Sie die Nutzung der Bilder in allen
Publikationen der EBS-D und anderer
Sektionen der EBS.
Der Sammler:
Franz Nijakowski
Zum Ueltgesforthof 20, 47441 Moers
Telefon 0 28 41 / 8 81 54 74
E-Mail [email protected]
20 Jahre EBS Deutschland:
Das Jubiläums-Sommerfest
am 29. und 30. August 2009 auf Schloss Dyck in Jüchen
■ Redaktion
Einblicke in den Wissensschatz der EBS
Ihre persönlichen Zugangsdaten, wenn
Sie sich im Mitgliederbereich hierfür
registrieren.
Wem das zu lange dauert, der kann zumindest die Bambus-Journale der Jahre 2000 bis 2007 in digitaler Form auf
zwei CDs bei der Redaktion erstehen:
Redaktion Bambus Journal
Ilse Rauch
Rheinstraße 91
65462 Ginsheim
[email protected]
Mitglieder zahlen einen vergünstigten
Stückpreis von 15,00 Euro inkl. Versandkosten (bitte bei Bestellung Mitgliedsnummer und Bankverbindung für den
Einzug angeben).
Auch Nichtmitglieder können unsere beiden CDs erwerben, dann allerdings zum
Stückpreis von 19,95 Euro inkl. Versand.
Viel Spaß einstweilen beim Schwelgen
in alten Zeiten.
■ Carsten Bornemann
■ Jost Wallis
Südamerikareise mit den Franzosen
Bambustrimmer
Monsieur Demoly wird im Februar 2009
eine Reise nach Südamerika durchführen. Er lässt fragen, ob deutsche
Bambusfreunde an seiner Reise teilnehmen möchten. Es gibt noch drei
Plätze. Voraussetzung: Die Mitstreiter
müssen Französisch verstehen, da die
Gruppe – bisher circa 10 Personen –
offenbar nur aus Franzosen besteht.
Falls jemand Interesse hat oder einen
deutschen Bambusfreund kennt, der
diese Voraussetzung erfüllt, Zeit und
Geld hat, so kann er mit mir Kontakt
aufnehmen. Monsieur Demoly begibt
sich schon vorher nach Südamerika,
um alles vorzubereiten und zu organisieren.
Kontakt:
Carsten Bornemann
Telefon 02 37 / 12 99 35
[email protected]
Die EBS-D informiert
Vom grün-weißen DIN-A5Heft zum farbigen Journal.
Alle Ausgaben des Bambus-Briefes und
Bambus-Journals von 1989 bis 1999
können jetzt als PDF auf unserer Homepage im öffentlichen Bereich eingesehen werden. Sie können sich diese Dateien auch ausdrucken. So haben
Sie Gelegenheit, ältere Artikel
und interessante Beiträge noch
einmal nachzulesen.
Ein weiterer Vorteil für die Mitglieder der EBS: Für sie gibt es
auch die neueren Hefte von
2000 bis 2006 ab dem nächsten Jahr als PDF-Dateien in
unserem geschlossenen Mitgliederbereich. Sobald diese Ausgaben online sind,
werden wir informieren.
Bedenken Sie bitte, dass
Sie für den Zugang zum
geschlossenen Bereich angemeldet sein müssen. Sie
erhalten vom Webmaster
Hallo liebe Bambusfreunde, wenn ihr
euren Bambus nach Japanart trimmen
wollt , findet ihr in dem Freischneidegerät der Firma Stihl in Verbindung mit
einer Spezialstahlkreissäge das ideale
Gerät zum Trimmen. In aufrechter Haltung kann man durch den Bambuswald
schreiten und die schmäleren Bambushalme bodeneben absägen. Viel Spaß
mit Bambus!
Anmerkung der Redaktion: Das Gerät
ist von der Berufsgenossenschaft unter
Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften zugelassen.
■ Vorstand
Eine Ehrensache ist die ehrenamtliche
Arbeit der EBS-Geschäftsstelle und des
gesamten Vorstandes. Aus diesem Grund
sind wir bemüht, den Aufwand hierfür so gering wie möglich zu halten,
denn auch unsere Vorstandsmitglieder
sind Bambus-Fans und deshalb (und
gerade darum) viel lieber im Garten
als im Büro. Daher stellen wir die Beitragszahlung jetzt vollständig auf den
Bankeinzugum .
Wir hoffen, dass nun bald alle Mitglieder sich dem Bankeinzugsverfah-
ren für den Beitrag anschließen; er
ist Bedingung für eine Mitgliedschaft
in der EBS und für die Zusendung des
Bambus-Journals.
So kann ein nicht unerheblicher Aufwand für Erinnerungsschreiben und
Telefonate vermieden werden, jeder
seinen Bambus genießen und alle
pünktlich das neu erschienene Journal
lesen.
Foto: Jost Wallis
Bankeinzug der Mitgliedsbeiträge
Wer so viel Bambus hat wie unser Mitglied Jost
Wallis ist darauf angewiesen, sich nach Möglichkeiten umzusehen, wie das Auslichten rationell
bewerkstelligt werden kann.
Journal
7 Bambus
■ Gerhard Sieber
Gräfin Sonja Bernadotte ist tot
Es war der 30. April 1992 auf der Blumeninsel Mainau. Rund 60 Mitglieder
der noch recht jungen EBS Deutschland
pflanzten mit „Gräfin Sonja“ einen
Phyllostachys aureosulcata´Spectabilis´
und eine Bashania fargesii. Dies war
der Auftakt für Bambus am Bodensee.
Als Dank für diese Pflanzaktion wurde
die Gastgeberin unser erstes Ehrenmitglied.
Zwischenzeitlich sind 16 Jahre vergangen und wir hatten noch einmal
die Gelegenheit einen Bambus zu
pflanzen, diesmal mit Ihrer Tochter Katharina.
Die Gräfin war nicht immer den Pflanzen so nahe. Ab 1961 half sie als Siebzehnjährige hin und wieder ihrem Vater in der Telefonzentrale und in der
Verwaltung aus; er war zu dieser Zeit
Verwaltungsdirektor auf der Mainau.
Gräfin Sonja hieß damals noch Sonja
Haunz.
1972 heiratete sie den Begründer der
Blumeninsel, den aus dem schwedischen Königshaus stammenden Lennart Graf Bernadotte. Aus dieser Ehe
gingen 5 Kinder hervor.
Sie hatte viele Ehrenämter inne. Am
bekanntesten war sie als jahrelange
Präsidentin der Deutschen Gartenbaugesellschaft. Über 20 Jahre war sie Geschäftsführerin des größten Tourismusbetriebes am Bodensee; dieses Amt
gab sie im Januar 2007 an ihre älteste
Tochter Bettina Gräfin Bernadotte ab.
Die Gräfin war bereits 1995 an Krebs
erkrankt. Sie starb am Dienstag, den
21.Oktober, nach langer Krankheit, in
einer Klinik in Freiburg.
Die EBS-Deutschland trauert um einen
weltoffenen und sehr naturverbundenen Menschen. Wir werden Gräfin
Sonja Bernadotte in bester Erinnerung
behalten. Unsere besondere Anteilnahme gilt Ihrer Familie.
Die EBS-D informiert
■ Redaktion
Kulturanleitung für winterharten Bambus
Fotos. Mainau GmbH · Ilse Rauch
„Obwohl Bambus nur eine ‚Grünpflanze’ ohne Blütenschmuck darstellt, geht
von ihm eine Faszination aus. Dies mag
an seinem exotischen, frischen, immergrünen und z.T. grazilen Aussehen
oder an der beeindruckenden Höhe
und Halmdicke mancher Arten liegen.
Jedenfalls möchten sehr viele Bambus im Garten oder, im Kübel, auf der
Terrasse oder auf dem Balkon haben.
Durch die vielen zu beobachtenden
Phyllostachys nigra im Herbst.
Bambus
Journal 8
Fehler bei der Pflanzung und Pflege
von Bambus schlägt die anfängliche
Begeisterung häufig in Enttäuschung
um. Außerdem werden immer wiederkehrende elementare Fragen zu Bambus gestellt. Die mündlichen Hinweise
und Antworten werden schnell wieder vergessen. Diese Tatsachen haben
mich veranlasst, eine knappe Zusammenfassung der wichtigsten Details zu
schreiben, die in der Literatur und im
Internet weit verstreut und nur mühsam zusammen zu suchen sind. Diese
Kulturanleitung ist für Anfänger und
Laien gedacht, aber auch ‚alte Hasen‘
werden einige nützliche Hinweise finden…“
So beginnt die „Kulturanleitung für
winterharten Bambus“, geschrieben von
unserem Mitglied Dr. Erhard Schulte,
Münster. Wir stellen sie zu Beginn des
nächsten Jahres auf unsere Homepage.
Herr Dr. Schulte informiert in der Einleitung über die botanische Stellung,
die Heimat, das Wuchsverhalten, die
wirtschaftliche Bedeutung und gärtnerische Verwendung des Bambus. Der
Hauptteil beschäftigt sich mit der Pflanzung (zum Beispiel empfehlenswerte
Arten, optimale Pflanzzeit, Standort,
Bodenansprüche, Rhizombegrenzung),
der Pflege (zum Beispiel Wässern und
Düngen, Winterschutz, Auslichten und
Schneiden, Schädlinge) und mit weiteren Aspekten rund um den Bambus.
Hinweise auf bedeutende Bambuspflanzungen in Deutschland und Westeuropa, Literaturhinweise und Anschriften der Bambusgesellschaften
schließen diese hilfreiche Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte rund
um den Bambus ab.
Journal
9 Bambus
Bambus des Jahres 2009
■ Jos van der Palen · Dr. Steffen Greiner
Phyllostachys prominens (W. Y. Xiong):
Bambus des Jahres 2009
Foto vorherige Seite: Eric Fandel · sonstige Fotos: Eric Fandel · Jos van der Palen · Steffen Greiner
Dieser Bambus wurde erst 1980 botanisch beschrieben1 und ist in China
besonders in den Provinzen Jiangsu
und Zhejiang verbreitet in Kultur, ein
natürliches Vorkommen ist nicht be-
Bambus
Journal 10
kannt. Nach Europa eingeführt wurde
er 1995 aus dem Botanischen Garten
Shanghai durch die Baumschule „Kimmei“. Mit Sicherheit gibt es davon unabhängige Einfuhren allerdings meist
Abbildung 1:
Phyllostachys prominens im
Garten von Jos van der Palen.
Deutlich sind die kurzen Internodien und charakteristischen
Halmscheiden zu sehen.
unter falschem Namen, da dieser Bambus nachweislich schon als Phyllosta­
chys vivax oder Phyllostachys dulcis
verbreitet wurde2.
In Holland hat die Art innerhalb von
12 Jahren 10 m Höhe und 8 cm Halmdurchmesser erreicht und zählt damit
– zumindest in unserem Klima – zu
den mächtigsten Phyllostachys (Abbildung 1). Nur bei sehr jungen Pflanzen können die Halme leicht schräg
aus dem Boden kommen, richten sich
aber in einem kurzen Bogen zu geradem Wuchs auf (möglicherweise
wachsen hier noch bevorzugt Rhizomenden zu Halmen aus). Bei etablierten Pflanzen kommen die Halme
immer gerade aus dem Boden, stehen
auffallend straff aufrecht und selbst
die Spitzen der Halme hängen normalerweise nicht über. Dieser Bambus
gehört zusammen mit Phyllostachys
atrovaginata zu den am besten aufrecht wachsenden Phyllostachys. Junge Halme sind anfangs dunkelgrün, im
Alter reifen sie aber zu gelbgrün bis
fast grau. Selbst junge Halme sind
nicht, oder nur ganz geringfügig direkt unterhalb der Knoten, bereift. Auf
der Sonnenseite bekommen die Halme
mit dem Alter oft kleine bräunliche
Flecken (Abbildung 2). Die Knoten
(Nodien) sind für einen Phyllostachys
auffallend verdickt (prominent, daher
der Artname), wobei die Verdickung
am Nodium selbst viel deutlicher ist
als an der darunter liegenden Narbe
der Halmscheiden (Abbildung 3). Dünne Halme zeigen eine viel auffälligere
Verdickung der Nodien als sehr dicke
Halme (vgl. Abbildung 2 und 3). Die
Internodien sind recht gleichmäßig
und kurz, in der Regel höchstens
Abbildung 2: Phyllostachys prominens im Garten von Jos van der Palen. Im linken Teil der Abbildung kann man gut die typischen Blattspreiten der Halmscheidenblätter sehen, während man rechts gut die bräunlichen Flecken an älteren Halm erkennen kann.
22 cm lang. Die Halmscheiden sind gelbbraun, spärlich behaart, mit braunen
Rändern und Flecken unterschiedlicher
Größe, die sich zur Spitze (Apex) hin
deutlich verdichten und gelegentlich
sogar zusammenfließen. Die Blattspreite der Halmscheiden ist grün oder
violett-grün mit orange oder zart gelben Rändern und stark gewellt – gut
erkennbar in Abbildung 2. Die Blätter
sind verhältnismäßig groß, aber relativ variabel zwischen 8,5 cm und 18 cm
lang und 1,3 cm bis 2,2 cm breit.
Der Ausbreitungsdrang ist sicher – wie
bei allen Phyllostachys – sehr vom
Standort abhängig. Bisher scheint es
aber so, als würden bevorzugt wenige
kurze Ausläufer gebildet (im Garten
von Jos van der Palen steht die Pflanze seit 12 Jahren ohne Rhizomsperre
und hat bisher nur kurze Ausläufer
gemacht). Phyllostachys prominens
scheint recht gute Winterhärte zu besitzen, im direkten Vergleich jedenfalls
härter als beispielsweise Phyllostachys
vivax. Konservativ geschätzt sollte man
die Härte der Art bei etwas unter -20 °C
ansiedeln. Die Pflanze in Abbildung 1
und 2 hat als junge Pflanze -21 °C gut
überstanden, während unter gleichen
Abbildung 3: Phyllostachys prominens im Garten von Steffen Greiner. In diesem jungen Bestand sind an den noch relativ dünnen Halmen (< 3 cm Durchmesser)
die verdickten Nodien besonders gut zu erkennen. Diese Pflanze hatte Steffen Greiner ursprünglich als Phyllostachys vivax erhalten.
Journal
11 Bambus
P. prominens
sehr auffällige Verdickung der Nodien
Internodien bis 22 cm
Halmscheiden gelbbraun, spärlich behaart, mit Flecken, die zum Apex hin
deutlich dichter sind
Halme normalerweise nicht bemehlt
Öhrchen (Halmscheiden) grün oder
violett mit langen Haaren/Fransen
P. dulcis
weniger auffällige Verdickung der
Nodien
Internodien bis 25 cm
Halmscheiden gelb oder schmutzig
weiß, gelegentlich grün oder violett
meliert (insgesamt viel heller als bei
Prominens), spärlich behaart, wenige
kleine Flecken
Halme anfangs leicht bemehlt
Öhrchen (Halmscheiden) grün oder
grün/violett mit Haaren/Fransen
P. vivax
kaum verdickte Nodien und wenn,
dann asymetrisch
Internodien 25-35 cm
Halmscheiden gelbgrün oder gelbbraun gelegentlich violett meliert,
unbehaart, viele Flecken, am dichtesten in der Mitte der Halmscheiden
Halme anfangs leicht bemehlt
Halmscheiden ohne Öhrchen und
Haare/Fransen
Tabelle: Wichtigste Unterscheidungsmerkmale zwischen Phyllostachys prominens, Phyllostachys dulcis und Phyllostachys vivax.
Bedingungen Phyllostachys vivax und
Sorten teilweise bis zum Boden erfroren waren.
Abschließend möchten wir noch einmal auf die Ähnlichkeiten dieses
Bambus zu Phyllostachys vivax und
Phyllostachys dulcis zurückkommen.
Gewisse Gemeinsamkeiten dieser drei
Arten haben in der Vergangenheit zu
leicht verständlichen Verwechslungen
geführt und vielleicht war daher dem
einen oder anderen EBS Mitglied zum
Zeitpunkt der Wahl gar nicht bewusst,
welcher Bambus da eigentlich zur
Wahl stand. Um die Identifizierung
zukünftig etwas leichter zu machen,
haben wir versucht, die wichtigsten
Unterschiede anhand der Artbeschreibungen3 zusammenzufassen (Tabelle).
Mit Phyllostachys prominens wurde
ein imposanter „Riesenbambus“ zum
Bambus des Jahres gewählt, der trotz
mancher Ähnlichkeit zu anderen großen Phyllostachys seinen ganz eigenen
Charme besitzt und so sicher rasch weitere Verbreitung finden wird.
Fußnoten:
1 Quelle: Xiong, W.Y., Phyllostachys prominens.
Acta Phytotax. Sin., 1980. 18(2): p. 182.
2 Anmerkung des Autors: Phyllostachys vivax wur-
de 1995 in großen Mengen aus China eingeführt, zumindest dachten das damals die Züchter. Inzwischen ist aber deutlich geworden, dass
unter dem Namen Phyllostachys vivax viele neue
Sorten ankamen, aber wenig oder gar kein Phyl­
lostachys vivax. Eine Sorte, die bei diesen Importen dabei war, lies sich leicht identifizieren. Dieser Bambus schien in Bezug auf die Wuchskraft
sehr auf Phyllostachys vivax hinzuweisen, aber
die Blätter waren kleiner und weniger hängend.
Zunächst schienen die Sprosse auf Phyllostachys
dulcis hinzudeuten, ein genauer Vergleich mit
Fotos von Prominens-Sprossen im „A Compendium of Chinese Bamboo“ machten aber klar,
dass es sich um Phyllostachys prominens handeln musste.
3 Quelle: Zhengyi, W., P.H. Raven, and H.
Deyuan(editors), Flora of China. 2006. 22, Poaceae.
■ Gerhard Sieber
Wasserbambus mit Weihrauch-Duft
Zitat aus Taspo 31/2008:
Die Bremer Container Baumschulen
(26655 Westerstede) stellen im Rahmen der Oldenburger Vielfalt drei
Neuheiten vor: Phyllostachys atrovaginata ‘Green Perfum’ gehört zu
der Gruppe der Wasserbambus und
kann sich aufgrund von Luftkanälen
in den Wurzeln und Rhizomen feuchten und nassen Standorten sehr gut
anpassen. Dadurch eignet er sich zur
Verwendung an Teichen und auch im
Bereich der Sumpf- und NiedrigwasserZone. Phyllostachys a. ‘Green Perfume’
wächst sehr rasch. Seine dicken attraktiven Halme werden vier bis sechs
Meter hoch, bei Berührung entströmt
ihnen ein leichter Weihrauchduft. Sein
Wuchs ist dicht und geschlossen straff
aufrecht, was bei der Verwendung im
Garten von Vorteil ist. Dieser Wasserbambus bevorzugt einen sonnigen
Standort, wächst aber auch im Halbschatten. Er ist sehr winterhart, hebt
die Baumschule hervor.
Daneben präsentiert die Baumschule
Cortaderia selloana ‘Comet’, ein weiß
gestreiftes Pampasgras. Diese europaweit geschützte Neuheit ist eine Art
aus Südamerika mit schopfartigen,
etwa 80 Zentimeter hohen Horsten.
Die Blütenhalme ragen weit darüber
hinaus – die Blütenstände sind fast
Bambus
Journal 12
200 Zentimeter hoch. Die Blütezeit
reicht von September bis Oktober, die
großen, creme-weißen, federartigen
Rispen sitzen auf straffen Halmen. Das
wintergrüne Blatt ist schmallinealisch,
scharfrandig, überhängend, grün mit
weißem Längsstreifen und sehr ausdrucksstark. Der Standort sollte sonnig und nährstoffreich sein, der Boden
durchlässig. Ein trockener Winterschutz ist zu empfehlen.
Als weitere Neuheit stellt das Unternehmen Panicum virgatum „Heiliger
Hain“ vor. Sie fällt durch ihre bläulichgrün-violette Laubfärbung auf, die im
Gegensatz zu anderen Sorten bereits
im Juli einsetzt und dann im Herbst
noch ausgeprägter rötlich-violett erscheint. Die Wuchshöhe beträgt 60 bis
80 Zentimeter. Die Blüten erscheinen
von August bis Oktober in schleierartigen braunen Rispen.
Kontakt: Bremer Container-Baumschulen, Omorikastraße 5, 26655
Westerstede, Tel.: 04488-2268, Fax:
04488-72295, E-Mail: [email protected], Internet: www.baumschulebremer.de
Unser Präsident antwortete darauf:
Sehr geehrter Herr Hanselmann, ich
habe mit viel Interesse den Bericht über
Wasserbambus in der TASPO Nr.31, Seite 8, vom 01.August 2008 gelesen.
Die Bezeichnung Wasserbambus ist
sehr irreführend, denn es gibt keine
Gruppe der Wasserbambusse, Bambus,
egal welcher, ist ein Gras und sollte
nicht mit Schilf verwechselt werden.
Phyllostachys atrovaginata ´Green Perfum´ ist eine sehr interessante und empfehlenswerte Sorte aus dem leptomorphen Komplex. Bambusse, egal welche
Gattung, vertragen nur kurzfristig sehr
nasse Standorte und gehen bei den
von der Firma Bremer beschriebenen
Standorten (Sumpf- und Niedrigwasser-Zone) unweigerlich zugrunde. An
Teichen die mit Folie abgedichtet sind
ist eine Kultur möglich, aber bitte nur
mit HDPE-Wurzelschutzfolie, denn die
Art-Sorte ist sehr invasiv.
Die Art Phyllostachys atrovaginata wird
in vielen Mitgliedergärten der EBS-D
(European Bamboo Society, SektionDeutschland e.V.) kultiviert, in Deutschland erreicht sie eine Höhe bis zu 7m,
die Sprossen sind essbar. Ph. atrovaginata ist absolut winterhart.
Mit freundlichen Bambusgrüßen,
Gerhard Sieber
Präsident der EBS-D
■ Petra Deml
Bambus
Die meisten bei uns kultivierten Bambusse stammen bekanntlich aus China.
Die Klimazonen dieses riesigen Landes
reichen von tropischen Regionen bis
hin zum Himalaya, dem mächtigsten
Gebirge unseres Planeten. Bambus
wird in für uns beeindruckenden Höhen gefunden (F. sp. Nanping 97 auf
2800m/Borinda yulongshanensis bis
auf 4200m). Diese lassen zumindest
auf eine gute Winterhärte hoffen,
doch die natürlichen Bedingungen
sind nicht mit unseren zu vergleichen,
da sie von extrem hoher Luftfeuchte und Niederschlagsmenge (in den
Wintermonaten in Form von Schnee)
geprägt sind. Schon der Name weist
darauf hin: hima bedeutet Schnee.
Eine dicke Schneedecke ist eine zuverlässige Isolierschicht und schützt
vor schädigenden Sonnenstrahlen, vor
austrocknenden Winden und vor extremen Tiefsttemperaturen (vergleichbar mit dem Iglu-Effekt). Genau diese
Faktoren Kälte/Sonne/Wind, bei der
in unserem Klima nicht ausreichenden
Luftfeuchte (trockene Kälte) führen
in unseren winterkalten Regionen zu
Winterschäden, vor denen wir unsere
immergrünen Bambusse schützen können. Ungeschützt drohen unsere Pflanzen bei anhaltendem Frost zu vertrocknen. Da sie permanent über ihr Laub
verdunsten benötigen sie ausreichend
Feuchtigkeit. Ist der Boden bis in tiefe Schichten gefroren, ist die Wasserzufuhr nicht mehr gewährleistet. Mit
nachhaltigen Wassergaben, besonders
wichtig vor Frostperioden und dicken
Mulchschichten lässt sich Schaden vermeiden, in Extremsituation zumindest
hinauszögern. (Besonders in kleinen
Sperren muss wegen der fehlenden
Kapillarwirkung für Feuchtigkeit gesorgt werden.) Nicht wasserhaltende
Böden sollten aufgebessert werden.
Je dicker die Mulchschicht, desto mehr
Schutz bietet sie vor Durchfrierung in
tiefere Schichten. Gut zersetzter Mist,
der im Frühjahr zusätzlich düngt, kann
ebenso wie Laub- oder Häckselmaterial dazu beitragen. Gegen die winterliche Sonne und austrocknende Winde
hilft am Besten die Wahl eines begünstigten Standortes in unseren Gärten.
Ideal sind windgeschützte Stellen, die
durch den niedrigen Sonnenstand im
Winter zusätzlich schattig liegen. Doch
mit unserer Leidenschaft wächst auch
die Anzahl, so sind diese begehrten
Plätze schnell belegt. Stehen die Pflanzen während heftiger Frostperioden in
Sonne und Wind, können die kleineren
noch umwickelt werden. Große werden bei mir niedergelegt und abgedeckt. Kommt das weiße Winterschutzgeschenk von oben, erledigen die
dicken Schneeflocken diese Aufgabe
auf natürliche Weise. Platz dafür sollte
bei der Pflanzplanung unbedingt berücksichtigt werden. Sinnvollerweise
sollten keine empfindlichen Gehölze,
die unter der Last brechen können,
begraben werden. Doch für so manche
empfindlichen Sorten kann sich dies als
schützend erweisen, solange sie biegsam genug sind, um sich anschließend
wieder aufzurichten. Bruchgefährdete
Arten und Sorten sind für schneereiche
Regionen grundsätzlich nicht zu empfehlen. Während beispielsweise die
Vivax-Sorten für ihre Brechgefährdung
durch ihre Dünnwandigkeit bekannt
sind, kann man die Fähigkeit des Wiederaufrichtens bei Phyllostachys flexuosa schon am Namen erahnen. Manchen
Halmen muss man beim Aufstehen
Fotos: Petra Deml
in winterkalter Region
Journal
13 Bambus
helfen, notfalls muss man sie sogar behutsam anbinden. Das Abdeckmaterial
sollte stets gut durchlässig sein oder
nur kurzzeitig (während der Kälteperiode) verwendet werden, sonst drohen
die Pflanzen zu ersticken.
Alternativ für Strohmatten mit denen
umwickelt werden kann, funktionieren
die ausgedienten Weihnachtsbäume
meiner erfreuten Nachbarn. Diese werden möglichst nah an meine empfindlichsten Kandidaten gestellt, die ich
vorher z. T. zusammenbinde und evtl.
noch mit Winterschutzflies umwickle. So habe ich nach Weihnachten ein
typisches regionales winterliches Bild
in meinem Garten, ausschließlich auf
diese Zeit beschränkt! Empfindliche
Topfpflanzen überwintern in meinen
Kellerschächten, die ich bei Bedarf von
oben mit Luftposterfolie abdecke. Die
robusteren bekommen Plätze an der
Nordwand meines Hauses, der dort
vorhandene Kellerschacht bringt etwas Wärme von unten. Wird es richtig
kalt, umwickle ich in einem Pack mit einer Schilfrohrmatte. Reichlich vorhandenes Laub füllt die Zwischenräume.
Kommt es knüppelhart, wird in Kellerschächten, Garage oder ins beheizte
Gewächshaus befreundeter Gärtner
evakuiert.
Solche Aktionen, die nur in strengen
Wintern anfallen, mögen so Manchen
aus wärmeren Klimazonen fragwürdig erscheinen, doch mir ist es diesen
Aufwand nach Abwägung des Nutzens
allemal wert. Im Frühjahr, bei all dem
saftig sprießenden Grün, wintergeschädigte, vertrocknete Bambusblätter
ansehen zu müssen ist mir zuwider.
Hinzu kommt der relativ lange Zeitraum bis die frische Blattbildung ab-
Diese Abb. stammt ebenfalls aus dem Bambuszentrum München. Sie zeigt im Vergleich zur gebeugten
Phyllostachys propinqua ‚li yu gan‘ die winterharte Fargesia spec. ‚Jiuzhaigou‘, die ihre Blätter zum
Schutz fast nadelartig zur Blattoberseite hin einrollt.
geschlossen ist, der Prozess kann sich
bis in den Frühsommer hineinziehen.
Geschädigte Halme können gleich bodeneben abgeschnitten werden, sofern die Blattknospen geschädigt sind.
Doch selbst nach verheerenden Schäden können die Rhizome wieder austreiben, solange sie noch intakt sind.
Die Pflanzen versuchen sich mit möglichst vielen Nottrieben wieder aufzubauen. Statt dem einst stattlichen
Bambushain erlebt man kniehohes
Bambusgestrüpp. Es dauert Jahre, bis
die Pflanzen wieder das Ausmaß vor
der Katastrophe erreichen. Generell,
alle noch so mühevollen Schutzmaßnahmen können zwar hinauszögern,
Diese Abb. stammt ebenfalls aus dem Bambuszentrum München. Sie zeigt im Vergleich zur gebeugten
Phyllostachys propinqua ‚li yu gan‘ die winterharte Fargesia spec. ‚Jiuzhaigou‘, die ihre Blätter zum
Schutz fast nadelartig zur Blattoberseite hin einrollt.
Bambus
Journal 14
doch bei außergewöhnlich extremen,
anhaltenden Kälteperioden versagen
letztlich auch sie. Ab einer gewissen
genetisch bedingten Tiefsttemperatur
ist bei jeder Art und Sorte ein Ende
ihrer Belastbarkeit erreicht. Schon bei
der Pflanzung sollte berücksichtigt
werden, dass die bewährt Winterharten ein Grundgerüst bilden. Sie können
geschickt gepflanzte, empfindlichere
Arten und Sorten obendrein schützen.
Bewährte Arten und Sorten: Einige
bekannte Fargesien überstehen kalte
Winter besser als andere Gattungen.
Jene, die die Fähigkeit des Blattrollens besitzen, schützen sich so vor UVStrahlung und vor übermäßiger Verdunstung. Der Anblick ist allerdings für
Verwöhnte aus wintermilden Regionen
nicht leicht zu ertragen. Fargesia murieliae, nidita, spec. ‚Jiuzhaigou‘ und
denudata besitzen diese Eigenschaft.
Fargesia dracocephala ‚Rufa‘ und spec.
‚Scabriada‘ rollen nicht, erstere hat sich
trotzdem als winterhart erwiesen, für
letztere steht dieser Nachweis noch
aus. ‚Campbell‘ ist die härteste unter den F. robusta, doch ihr sollte ein
sehr geschützter Standort gewährt
werden. Von Winterschäden wird sogar aus milderen Regionen berichtet,
doch ich konnte ein stattliches Exemplar (geschätzte 4m Höhe) an einem
bayerischen Voralpenlandsee bewundern. Die dortige Hanglage begünstigt
den Abfluss der Kaltluft. (Gegensätzlich dazu sind Tallagen, in denen sich
die Kälte über einen langen Zeitraum
staut).
Unter den Phyllostachys haben sich
folgende schon lange bewährt: angusta, bissetii, humilis, nuda, und die alt
bekannte Aureosulcata-Familie. Die
als Phyllostachys propinqua ‚li yu gan‘
bekannte Pflanze ist auch für kleinere
Flächen empfehlenswert, da sich ihr
Rhizomwachstum in winterkalten Regionen durch die kürzere Vegetationsperiode in Grenzen zu halten scheint.
Phyllostachys parvifolia mit ihren dicken Halmen im Kontrast zu den kleinen Blättern ist eine Verlockung. Im
Würmtal, südlich von München überstand sie einen ersten harten Winter,
um in einem folgendem, mit schlechterem Witterungsverlauf, doch zu kapitulieren. Allerdings bestehen dort
durch Kältestau Extrembedingungen,
wobei die zuerst Genannten seit Jahrzehnten etabliert sind. Auch vielen
anderen Phyllostachys wird eine ausgezeichnete Winterhärte nachgesagt.
Wir sollten nicht müde werden, sie zu
testen.
Pseudosasa japonica ist wegen ihrer
guten Regenerationsfähigkeit noch
erwähnenswert, doch zumindest mit
regelmäßigen Blattschäden muss man
leben. Bashania fargesii ist die winterhärtere Alternative, doch diese benötigt viel Platz und ist berüchtigt für ein
tiefes Rhizomwachstum, vor allem in
Rhizomsperren.
Was nicht unerwähnt bleiben soll und
Diskussionsstoff ergeben kann: Im
Münchner Raum gedeihen die meisten Phyllostachys ohne Rhizomsperre,
wenn dies platzbedingt möglich ist. Im
Bot.Garten nach Aussage der Gärtner
problemlos. Obwohl in der Stadt liegend, bietet er durch die weitläufigen
Flächen (der Schlosspark Nymphenburg schließt an) nicht den Schutz von
beheizten Gebäuden. Zwar schützen
hohe Kiefern vor winterlicher Sonne,
doch diese behindern in negativem
Sinne die Erwärmung des Bodens, ein
weiterer wichtiger Einfluss. Über die
Jahre sind Winterschäden bekannt.
Faszinierend dagegen einen Stadtteil
weiter das Arten- und Sortenwachstum in einem Münchner Stadtgarten.
Unter anderen Phyllostachys violascens, vivax aureocaulis, nigra und Chimonobambusa tumidissinoda allesamt
ohne Sperre. Meine Frage, wie groß
der Aufwand der Rhizom-Entfernung
sei, wurde mit einem Lächeln samt
Kopfschütteln beantwortet. Gebäude strahlen im Winter Wärme aus. Im
dicht besiedelten Stadtgebiet schützen
die umliegenden Häuser und gepflasterten sowie geteerten Flächen, die
Wärme abgeben. Als Negativbeispiel
ohne Rhizomsperre dient ein Technologiezentrum im Norden der Stadt. In
dessen Innenhof, windgeschützt, umNicht nur das Arten- und Sortenwachstum faszinieren, auch das Ausmaß beeindruckt. Phyllostachys vivax aureocaulis in Dimensionen wie in wintermilderen Regionen.
Journal
15 Bambus
Der Stadtgarten von Barbara und Hans Schilling offenbart unglaubliche, dort
gedeihende Schätze, wie man sie nicht für möglich gehalten hätte.
geben von beheizten mehrgeschossigen Bauten, heben Phyllostachys aurea, iridescens und nigra nach wenigen
Jahren die so angenehm wärmenden
Pflastersteine. Zu ideale Bedingungen
dort, die Geschäftsleitung wünscht die
Eliminierung. „Auf keinen Fall nochmals Bambus!“, ist deren Aussage.
So offenkundig zeigen sich die unterschiedlichen Bedingungen innerhalb
einer Stadt!
Somit muss jeder für sich seine Bedingungen einschätzen und durch
genaues Beobachten herausfinden,
wie die einzelnen Pflanzen auf den
möglichst gut gewählten Plätzen kultiviert werden können. Das Mikroklima
(beeinflusst von der Umgebung), die
Standortbedingungen (geschützt oder
freistehend) sowie die Bodenverhält-
Bambus
Journal 16
Phyllostachys violascens seit 12 Jahren in typisch lockerem Wuchs. Frech zitiere ich auch noch unseren Reinhard Trautmann: „Toll, was mein Lieblingsbambus sogar in Bayern schafft – mit den beeindruckenden Farben…“
nisse (Wasserhaltevermögen) spielen
die entscheidende Rolle für Bambus in
winterkalten Regionen.
Noch zum Wetter, dem auslösenden
Faktor für Schutzmaßnahmen: Exotenfreunde sollten die Vorhersagen stets
im Auge behalten. Solange Atlantikluftmassen unser winterliches Klima
beherrschen besteht kein Anlass zur
Sorge. Gefährlich ist die kalte Polarluft, die über Nord/Ost hereinbrechen
kann. Westwinde sind mild und gehen
oft mit Feuchtigkeit einher, Ostwinde
sind dagegen kalt und trocken. Ausmaß, Dauer, Zeitpunkt sowie der Verlauf der Kälteperiode sind ausschlaggebend. Heftige Kälteeinbrüche im
zeitigen Frühjahr (noch schlimmer nach
vorher mildem Witterungsverlauf) sind
besonders gefährlich, da die Frostresi-
stenz unserer Bambusse schon wieder
abgenommen hat. Extreme Wettersituationen können auch in Zukunft bevorstehen. Diese sind in winterkalter
Region „natürlich“ wahrscheinlicher,
doch auch in klimatisch begünstigten
Gebieten kann der Winter zuschlagen.
Der letzte „Killerwinter“ (2005) traf
auch einige, die damit nicht gerechnet
hatten. 2007 konnte ich Hans Prins besuchen. Auch er selbst schilderte, welch
dramatische Schäden seine Pflanzen
zum großen Teil erlitten haben. Doch
in 2007 empfing uns eine grüne Pracht.
Was aufzeigt, wie regenerationsfähig
Bambus ist. Sicherlich, in winterkalter
Region hätte es „etwas“ länger gedauert und viele Arten und Sorten können
sich nicht einmal etablieren weil die
Winter zu kalt und die Vegetationsperiode zu kurz ist. Doch unter günstigen
Bedingungen, die man mit entsprechendem Aufwand noch verbessern
kann, erlaubt Experimentierfreudigkeit
auch positive Überraschungen. Ferner
Erkenntnisse, wenn auch des Öfteren
von negativer Art. Dazu noch ein Zitat
vom Schöpfer des außergewöhnlichen
Münchner Stadtgartens: „Natürlich bin
ich nicht gefeit, das eine oder andere
„sinnlose“ Experiment aufs Neue zu
wagen. Immer eingedenk der schon
missglückten Versuche! Wenn es dann
doch wider erwarten klappt, umso
schöner.“
Latzke
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■ Wolfgang Riede
Der Buchsbaum vom Sommerfest
Im Spätherbst des Jahres 2007 war ich
in Seeheim in der Hessischen Bergstraße, um Familie Weiss zu besuchen.
Im Garten in der Herrmannstraße war
ich schon mehrmals, aber immer nur
wegen Bambus oder Poncirus. Auch
mein Clerodendrum amurense stammt
von dort. Nunmehr, mit dem mittlerweile geschulten Blick des Buchsophilen, fiel mir gleich am Weg ein im
Unterholz stehender Buxus auf, der
mir völlig unbekannt war. Mannshoch,
1 m breit, ungeschnitten, malerisch
aufrecht gewachsen, relativ sparsam
verzweigt, jedoch mit einer fast unwirklich anmutenden Blattdichte,
konnte ich gar nicht verstehen, wieso
ich eine solche Besonderheit bisher
hatte übersehen können. Darauf angesprochen, sah Albrecht in seinen
Aufzeichnungen nach und stellte fest,
dass er am 5. Juni 1971 während einer
Exkursion der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft am Naturstandort bei Ahn an der Mosel (Luxemburg)
eine interessante Sämlingsmutation
entdeckt und einige Stecklinge entnommen hatte. Und nun stand in seinem Garten die Nachkommenschaft,
drei frei gewachsene, absolut gesunde
Prachtexemplare von Buxus sempervirens mit bis dato völlig unbekannter
morphologischer Datenkombination.
Auf meine Anfrage hin gestattete mir
Albrecht, eine seiner drei Ahn-Klone
auszugraben. Dazu waren meine Frau
und ich am 1. August dieses Jahres auf
der Anreise zum Sommerfest der EBS
wieder in Seeheim...Ausgraben und
Ballieren des mehr als 37-jährigen Exemplars verliefen problemlos. Allerdings mussten wir die Pflanze noch 2
Tage an einem schattigen Plätzchen
auf Holger Ehrlichs Gelände „parken“,
da wir ja eigentlich zum Sommerfest
der EBS gekommen waren.
Gleich nach der Ankunft in Jena wurde
der Buchs an den seit Monaten freige-
haltenen Standort gepflanzt und ausgiebig gewässert. In Abstimmung mit
Familie Weiß führe ich ihn unter dem
Namen von Frau Weiss ein. Er heißt
Buxus sempervirens „Sun He“.
Seine Höhe beträgt nach 37 Jahren
185 cm. Das bedeutet einen durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von
5 cm. Die Blätter sind 14 bis 18 mm lang
und 4 bis 6 mm breit. Sie sind schmal
lanzettlich und an beiden Enden spitz
zulaufend. Die Blattdichte beträgt
Albrecht Weiss und Wolfgang Riede beim Ballieren des Buchsbaumes.
Bambus
Journal 18
maverhältnisse am bisherigen Standort
muss von einer extremen Trockenheitsverträglichkeit ausgegangen werden.
Fazit: Buxus sempervirens „Sun He“
ist eine bedeutende Bereicherung des
vorhandenen Sortimentes an Gartenbuchs. Er ist als kleine Sorte einzustufen, die aufgrund der erwähnten
Alleinstellungsmerkmale in Einzelstellung gepflanzt werden sollte. Für
kleinere Formschnitte sowie als niedrige Einfassungshecke ist die Sorte
ebenfalls bestens geeignet.
Fotos: Wolfgang Riede
52 Stück pro 10 cm Zweiglänge und
ist das entscheidende Alleinstellungsmerkmal dieser neuen Sorte.
Ungeschnitten ist er vom Stamm aus
mäßig verzweigt. Jedoch vermitteln
die leicht herabhängenden und dicht
belaubten Äste ein überaus eindrucksvolles Bild. Buxus sempervirens „Sun
He“ ist eben ein richtiger Typ und
praktisch unverwechselbar.
Zahlreiche kurze Stammaustriebe lassen
den Schluss zu, dass bei entsprechenden
Schnittmaßnahmen auch ein überaus
dicht beasteter und gut verzweigter
Formschnittstrauch entwickelt werden
kann.
Winterschäden oder Schädlingsbefall
waren während 37 Jahren Standzeit
nicht zu verzeichnen. Aufgrund der Kli-
Der Buxus sempervirens „Sun He“ am neuen
Standort in Jena.
■ Eric Fandel
American Bamboo Dream
Teil 1
Im Oktober dieses Jahres habe ich zusammen mit meinem Sohn den äußersten
Südwesten der USA bereist. Hier bei uns
in „good old Europe“ sind die Amerikaner ja eigentlich nicht so bekannt für sehenswerte Gartenkultur, aber diese Reise
sollte mich eines Besseren belehren. Kalifornien hat auch zu diesem Thema einiges zu bieten!
Natürlich sollten für mich als Bambuspuristen vor allem Bambuslokalitäten auf
dem floralen Reiseprogramm stehen und
nach einiger Recherche stellte sich heraus,
dass es viele und zudem auch sehr sehenswerte Bambuspflanzungen in Kalifornien
gibt. Ein paar meiner Bambuserlebnisse
will ich in den nächsten Ausgaben des
Bambus-Journals mit Euch teilen.
Fotos: Eric Fandel
Chusquea circinata.
Journal
19 Bambus
Die Bambussammlung von
Dr. Cliff Sussman
Durch Vermittlung von Carl Rowland
bekam ich Kontakt zu Dr. Cliff Sussman,
dem jetzigen Direktor des Southern
California Chapters der ABS. Cliff hat
die wohl größte Sammlung an Tropical
Clumpers an der Westküste der USA.
Umso erfreuter war ich, als er mich
einlud mir seine Sammlung zu zeigen.
Tropische Bambusse sind für mich noch
völliges Neuland und so war ich gespannt, was mich erwarten würde.
Cliff ist Internist in einem medizinischen Zentrum in San Dimas, einem
Vorort von Los Angeles. Wir trafen uns
Sonntagmorgens an seinem Arbeitsplatz, dem San Dimas Family Care, wo
ein großer Teil seiner Sammlung steht.
Rund ums Gebäude und die Parkplätze
davor und dahinter erwartete uns eine
Dr. Cliff Sussmann
auch von Cliff selbst eingeführte und
zum Teil noch unbestimmte Species.
Seine allerneusten Schätze konnte uns
Cliff aber leider nicht zeigen, er hat sie
erst vor einigen Monaten aus Thailand
mitgebracht und sie stehen noch unter
Quarantäne in den Gewächshäusern
des Quail Botanic Gardens. Die amerikanischen Vorschriften für die Einfuhr
von Pflanzen sind extrem streng. In
der ein Jahr dauernden Quarantäne
wird mit Insektiziden und Fungiziden
solange gespritzt, bis die für die Genehmigung zuständige Kommission
auch mit dem Mikroskop keine Tiere
oder Pilzbefall mehr feststellen kann.
So gestresst überleben etwa ein Drittel
der Pflanzen die Quarantäne nicht.
Interessant für mich war, dass die American Bamboo Society einen Teil von
Cliffs Reisekosten bezahlt hat. Alle
paar Jahre wird von der ABS so die Be-
Bambusa Lako
tropische, eindeutig von Bambus dominierte Bepflanzung. Riesige Kracher
wohin man schaute, war das beeindruckend!
Als Cliff mit uns seinen Rundgang begann, wurde ich immer stiller. Hier
konnte ich absolut nicht mehr mitreden, denn viele Bambusse waren mir
völlig unbekannt. Beruhigend, dass
umgekehrt Cliff null Ahnung von den
winterharten Sorten hat. Eine der wenigen leptomorphen Spezies die er besitzt, muss ich für ihn bestimmen, denn
er hat den Namen längst vergessen.
Hibanobambusa tranquillans ‚Shiroshima‘, ... zum Glück eine leichte Übung!
Wir sahen nicht nur Dendrocalamus Giganteus oder Bambusa Lako, sondern
Bambus
Journal 20
Bambusa vulgaris Vittata
schaffung und Einfuhr neuer Arten und
Sorten aktiv unterstützt. Das nenne ich
Förderung der Kultur von Bambus! In
der Vereinssatzung der EBS steht ja
eigentlich auch: „Der Verein verfolgt
den Zweck, die Kultur des Bambus in
Deutschland zu fördern“. Könnten wir
denn nicht auch mal so eine Expedition
unterstützen und neue Bambussorten
einführen?
Nach der ausgedehnten Führung
durch die sehr gepflegte Anlage des
San Dimas Family Care fuhren wir noch
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Dendrocalamus hamiltonii
zu Cliffs Wohnhaus. Oben auf einem
bewaldeten Hügel gelegen stehen am
steilen Hang zwischen den Bäumen
noch weitere tropische Schätze. Hier
wirkt alles eher verwildert, denn hier
kümmert sich nicht mehr der bezahlte
Gärtner und hier kann es auch vorkommen, dass mal ein Bär im Bambus rumklettert und großen Schaden anrichtet.
Eigentlich konnte ich es kaum glauben, als ich von Bären in Los Angeles
hörte, aber die gibt es in den Vororten
wohl wirklich! Eindeutige Kratzspuren
an Bäumen beweisen es. So haben wir
nicht nur Neues über tropischen Bambus gelernt…
Thank you Cliff, for getting me in touch
with impressive tropical clumpers!
Journal
21 Bambus
■ Karl-Martin Schott
Spinnmilbenbekämpfung im Bambus in der Praxis
Fotos: Karl-Martin Schott · Ilse Rauch
In meiner Bambussammlung hat sich
die Spinnmilbe im Jahr 2007 derart
stark ausgebreitet, dass ich mich im
Frühjahr 2008 für eine chemische Bekämpfung entschieden habe. An allen
Sorten waren die Schadbilder nicht
zu übersehen, wobei folgende Sorten
besonders stark befallen waren: Phyllostachys viridiglaucescens, Phyllostachys aurea und Phyllostachys nigra.
Als Gärtnermeister war mir natürlich
klar, dass mein Vorhaben sowohl rechtlich nicht einfach und in der praktischen
Ausführung fast unmöglich war. Rechtlich ist es in Deutschland so, dass kein
spezielles Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Spinnmilben im Bambus
zugelassen ist. Das bedeutet, dass man
ein anderes zugelassenes Mittel (z.B.
aus dem Wein- oder Obstbau) anwenden kann, wenn man vorher die dafür
geforderte Sondergenehmigung (nach
§ 18b PflSchG vom 14.05.1998, zu beantragen beim zuständigen Pflanzenschutzamt) einholt. Bei diesem Antrag,
den nur sachkundige Personen, also
z.B. ausgebildete Gärtner, Landwirte
usw., stellen dürfen, muss unter anderem folgendes angegeben werden:
Welches Schadbild bei welcher Kultur,
Mittel, Aufwandmenge, Zeitpunkt und
Ort. Die Genehmigung ist natürlich
auch nicht kostenlos und auf 2 Jahre
befristet.
Bambus
Journal 22
Und nun zum praktischen Teil meines
Vorhabens: Um die Spinnmilben wirksam zu bekämpfen, müsste die gesamte Blattmasse ausreichend mit dem
entsprechenden Pflanzenschutzmittel
benetzt werden. Ich entschied mich für
Vertimec (Zulassungs Nr. 033704-00)
mit dem Wirkstoff Abamectin. Dieses
Mittel ist nur für sachkundige Personen
erhältlich, d. h. es ist in einem normalen Gartencenter für
einfache Gartenbesitzer nicht erhältlich.
Die technischen Voraussetzungen zum
Ausbringen des Mittels sind bei uns gegeben, da wir im Nebenerwerb Weinbau
betreiben. Die Ausrüstung besteht aus
einem Hochleistungsgerät (Vicar Nachläuferspritze) mit langem
Spritzschlauch
und
Spritzpistole,
sowie einem Pflanzenschutz-Anzug mit
Atemschutz.
Die Anwendung selbst
erfolgte dann vom Innern des Hains nach
außen. Doch trotz der
guten
technischen
Ausrüstung gelang es
mir nicht, alle Blätter
und Halme ausreichend zu benetzen,
da der Wald einfach
zu dicht ist und der
Spritzstrahl aus der Pistole nicht vollständig durchdringen kann. Auch der
Versuch von außen zu bekämpfen
scheiterte an der Größe des Hains. Was
noch zu erwähnen wäre ist dies: Es
wäre fahrlässig, ohne PflanzenschutzAnzug und Atemschutz (Vollmaske) zu
arbeiten, da die Spritzbrühe so stark
abtropft, dass man unweigerlich wie
im Regen steht. Auf eine erforderliche
zweite Spritzung habe ich verzichtet,
da mir klar wurde, dass der Aufwand
in keinem Verhältnis zur Wirkung
steht. Die Lösung wäre ein vollsystemisches Pflanzenschutzmittel, das über
die getroffenen Blätter in die Leitungsbahnen aufgenommen und somit in
der ganzen Pflanze verteilt wird. Leider fand ich bisher kein solches Mittel,
das ich dann natürlich wieder separat
beantragen müsste.
Eine Überlegung von uns ist nun der
Einsatz von Raubmilben. Darüber erkundigen wir uns zurzeit und werden
dann wieder berichten.
Dieser Bericht ist wie meine anderen
im Bambusjournal vom „Praktiker“
geschrieben und hat keinen Anspruch
auf Vollständigkeit. Es macht mir halt
immer wieder Spaß, alle meine Erfahrungen mit dieser phantastischen
Pflanze aufs Papier zu bringen und
damit anderen „Bambusspinnern“ Interessantes zu berichten und eventuell auch zu helfen. Über Äußerungen
jeder Art würde ich mich sehr freuen.
Auch sind Besucher bei uns in der „Toskana Deutschlands“, nach kurzer Anmeldung jederzeit willkommen.
■ Max Riedelsheimer
Wilsons Klon der Fargesia murieliae –
auf weitere hundert Jahre sicher?
In 1976 gab es, so viel ich weiß, noch
keine Microvermehrung bei Bambus.
Das kam später und die Microvermehrer nahmen sich – offiziell zwar
nicht – der „alten“ Murieliae an, in der
Hoffnung, ihr die ungebührliche Blühneigung auszutreiben.
Wie es anfangs schien, mit Erfolg,
denn Unmengen der „alten“ wurden
vermehrt und auch vermarktet. Zuerst
wohl als ‚Themse’; als die sich dann
erlaubte, durch Blüte zu enttäuschen,
wechselte man nicht etwa das Material, sondern nur die Namen. Sobald
unter neuer Bezeichnung wieder Blüten auftauchten, ging man zum nächsten Namen über. ‚Kranich’, einer der
letzten, doch da das Material immer
noch aus -noch- nicht blühenden Pflanzen besteht, wird auch bald einneuer
Name gefunden werden. Vielleicht
‚Oriental Dream’ oder ‚Oriental Phantasy’. Authentischere Bezeichnungen,
den Traum und Phantasie kommen
der Wirklichkeit schon näher, so man
immer noch auf das Überwinden des
Blühimpulses bei der alten Murieliae
hofft.
So könnte es zumindest sein.
In Stockdorf in meinem Garten hatte
ich seit Jahren ‚Themse’, die in 2006
voll blühte und – so sieht es aus – völlig abstarb. Später bekam ich dann das
vermutlich Selbe als ‚Kranich’, bald darauf die Hiobsbotschaft, auch der ‚Kranich’ blühe. Auch an meiner Pflanze
kamen die ältesten, kleinsten Halme
in Blüte. Halmneubildung fand keine
mehr statt. An sich ein untrügliches
Zeichen in diesem Zusammenhang,
dass die ganze Kraft ausschließlich in
die Blütenbildung gehen werde. Die
erwähnten kleinen Halme blühten
auch im Folgejahr, doch das mit Sicherheit erwartete Blühen der jüngeren,
also größeren Halme, blieb aus. Wieder ein Jahr später gemäßigtes Einsetzen des Neutriebs von Halmen. Die
kleinen blühten noch weiter, doch das
Gros der Halme ohne Blüte wuchs wiederum rein vegetativ weiter.
Damals als in Bayern (und anderswo)
die ‚Kraniche’ überall in den Gärten
munter blühten, informierte ich mich
auch anhand von Beispielen in anderen
Gärten. Einer dieser Gärten im Großraum München war schon mit relativ
großen Murieliae-Pflanzen bestückt
worden. Ein Exemplar in Hausnähe,
von der Straße nicht gut einzusehen,
schien schon in Vollblüte zu stehen.
Für intensivere Beobachtung also uninteressant.
Ein zweites Exemplar jedoch, nahe am
Zaun und dadurch gut einzusehen, hatte ebenfalls kleine, also ältere Halme,
an denen sich die Reste von Blüten
befanden. Die Mehrzahl jedoch war in
rein vegetativem Zustand und sie sind
es bis heute auch geblieben. Keinerlei
Anzeichen sich weiter ausbreitender
Blüten. So auch im Mai dieses Jahres.
Irgendwie fand ich diesmal einen günstigen Blickwinkel, um auch dorthin sehen zu können, wo in Hausnähe schon
vor Jahren eine der neu gepflanzten
Murieliae anscheinend in Vollblüte
gestanden hatte. Zu meiner Überraschung existierte die Pflanze noch. Eine
Menge der alten, damals blühenden
Halme, waren bis zum Grund ausgeschnitten worden, doch zwei Partien
innerhalb des Horstes erfreuten durch
völlig grüne Halme, die nicht blühten.
Drei Beispiele – in eine Richtung? Wie
soll man sie deuten? War durch die
Microvermehrungspraktiken tatsächlich zu einem geringen Prozentsatz die
Blühstimmung nicht nur unterdrückt,
sondern aufgeschoben worden? Mehr
dazu könnten vermutlich diejenigen
beitragen, von denen die Pflanzen
stammten. Diese müssen die Existenz
Büro: Heidelberger-landstr. 179
Schon einmal gab es diese Hoffnung.
Mit Beginn der Murieliae-Blüte in Dänemark, damals in 1976. Ein Teil der
„Mutterpflanze“ habe die Blüte überlebt! Ein Vierteljahrhundert Hoffen
und Bangen, bis letzteres zur Gewissheit wurde, als auch die Mutterpflanze
dem Beispiel anderer, blühender Murieliae folgte. Gründe für das Zustandekommen der damaligen „frohen Botschaft“ könnten genannt werden. Um
diesen Bericht aber kurz zu halten, soll
darauf verzichtet werden.
Also keine gute Basis, das von damals,
um nun wieder damit anzufangen?
alter Murieliae als Grundlage für
‚Themse’ und ‚Kranich’ etc. allerdings
abstreiten. Folglich wird von dort auch
kein „erleuchtender“ Beitrag zu erwarten sein. Reichen drei Beispiele aus, um
die Hoffnung zu nähren, dass letztendlich die alte Murieliae uns doch noch
für weitere hundert Jahre erhalten
bleiben wird?
Wenn mir drei Beispiele unterkamen,
wie viel andere mögen gleich lautende Beobachtungen gemacht haben? Bräuchten wir die alte Murieliae
überhaupt, da nun schon so vieles an
„neuer“ Generation heranwächst, das
in Einzelpflanzen an Güte durchaus
Wilsons Klon übertreffen könnte? Wir
kennen die alte aber seit Jahrzehnten.
Welche Schwächen bei den Nachfolgepflanzen noch auftreten können,
lässt sich in dem bisherigen, relativ
kurzen Zeitraum nicht sagen. Ein anderer, grundsätzlicher Aspekt: Sind die
Fortschritte in der Microvermehrung
mittlerweile so weit gediehen, dass –
besser dosiert etwa – die völlige Unterdrückung der Blühstimmung sicherer
bewirkt werden kann?
Dazu bräuchte man den Diskurs mit
den Fachleuten. Wenn deren Kenntnisse aber weiterhin als Betriebsgeheimnis gehütet werden, haben die
In-vitro-Laien schlechte Karten. Angenommen, ein gewisser Prozentsatz
alter Murieliae hat durch die Vermehrungsprozedur den Blühimpuls auf
Dauer aufgegeben, so könnte dasselbe
nun bei F. nitida angewandt, noch einige der uns vertraut gewordenen Klone
retten.
„Schnelles Geld“, so wie bei der alten Murieliae beabsichtigt, ließe sich
im Falle Nitida zwar nicht machen. Es
wäre eine Investition in die Zukunft,
denn jahrelang müsste das Material
genau beobachtet werden, um es erst,
wenn man sicher ist, zu vermarkten.
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Journal
23 Bambus
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■ Redaktion
Der Bambus-Kalender
01. Dezember 2008 bis XX. Februar 2009
Hausmesse der Bremer Pflanzen GbR
Die Containerbaumschule Bremer Pflanzen lädt zu ihrer Hausmesse ein. Ein
Highlight der Hausmesse ist die Sonderausstellung „Faszination Bambus“.
Es gibt neben einem großen BambusSortiment die Bambusfiebel, die viel
Wissenwertes über Arten und Sorten
enthält.
Weitere Infos: Bremer Pflanzen GbR,
Herrn Hinrich Bremer, Omorikastraße 5,
26655 Westerstede, Telefon 0 44 88 /
22 68, www.bremer-pflanzen.de, E-Mail
[email protected]
16. bis 25. Januar 2009
Internationale grüne Woche in Berlin
Ausstellung für Ernährungswirtschaft,
Landwirtschaft und Gartenbau. Täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
Weitere Infos: www.gruenewoche.de
29. Januar bis 1. Februar 2009
Internationale Pflanzenmesse IPM
...in der Messe Essen.
Weitere Infos: www.ipm-messe.de
15. Januar bis 8. Februar 2009
Kamelien im Palmengarten
Ausstellung im Frankfurter Palmengarten.
Weitere Infos: Palmengarten der Stadt
Frankfurt am Main, Siesmayerstraße 61,
60323 Frankfurt am Main, Telefon
0 69 / 21 23 39 39 oder 0 69 / 21 23 66 89,
www.palmengarten-frankfurt.de
14. Februar 2009
Wildpäonien für den Garten
Vortragsveranstaltung der Regionalgruppe Bonn-Köln im Restaurant
Bellevue, 51465 Bergisch-Gladbach. Referent: Horst Bäuerlein. Unkostenbeitrag: 3 Euro (Nicht-Mitglieder: 5 Euro).
Beginn: 15 Uhr. Einlass: 14 Uhr. Anmeldung erforderlich.
Weitere Infos: Gesellschaft der Staudenfreunde, Regionalgruppe Bonn-Köln,
Frau Kappes-Horn, Telefon 02 28 / 23 51 61
19. Februar bis 22. März 2009
Mein Garten 2009
Verkaufsausstellung & Raritätenbörse
im Frankfurter Palmengarten.
Weitere Infos: Palmengarten Frankfurt,
s. Termin 15. Januar 2008
14. bis 15. März 2009
Bonsai-Workshop
Essen Grugapark-Pflanzenschauhaus
Weitere Infos: Telefon 02 01 / 8 88 33 38,
[email protected]
25. April bis 03. Mai 2009
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Führung durch das Arboretum
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Journal
25 Bambus
■ Redaktion
Urs Eggli
Sukkulenten
Eugen Ulmer Verlag, 2. Auflage 2008
ISBN 978-3800153961
408 Seiten, 600 Farbfotos
69,90 Euro
Nach einer kompakten Einführung in die Botanik der
sukkulenten Pflanzen mit besonderem Augenmerk
auf ihre speziellen ökologischen Anpassungen an
Trockenheit folgen Bemerkungen zur systematischen
Botanik und zur Arbeitsweise des Botanikers. Danach
folgen detaillierte Angaben zur Kultur der sukkulenten
Pflanzen unter verschiedenen Bedingungen (Fensterbank, Frühbeetkasten, Kleingewächshaus, Garten)
sowie zur Behandlung von Krankheiten und Schädlingen. Auch dem Aufbau einer Sammlung und der
Behandlung von Spezialsammlungen werden einige
Abschnitte gewidmet. Der Haupteil des Buches ist der
lexikalischen Behandlung der kultivierten Sukkulenten
gewidmet und beginnt mit zwei SchlüsselnText(für
blühende und nichtblühende Pflanzen) zu den insgesamt 48 botanischen Familien mit sukkulenten
Vertretern. Diese Familien werden in alphabetischer
Reihenfolge vorgstellt. Mit wenigen Ausnahmen
Günter Faltin
Kopf schlägt Kapital
Fotos: Pixelquelle.de · jeweilige Verlage
Verlag Hanser, September 2008
ISBN 978-3446415645
248 Seiten
19,90 Euro
Viele glauben zu wissen, wie es geht. Wenige tun es
wirklich. Noch weniger sind damit erfolgreich. Etwas
ist falsch an der Art, wie wir versuchen Unternehmen
zu gründen.
Dabei geht es auch ganz anders: Ein Ideen-Kunstwerk
schaffen und das eigene Unternehmen aus vorhandenen, jedermann zugänglichen Komponenten zusammensetzen. Den Kopf freihalten für die wichtigen
Fragen. Den Horizont im Auge behalten, statt in den
Alltagsanforderungen unterzugehen.
Nur ein schöner Traum? Keineswegs. Wer heute erfolgreich gründen will, muss sogar so vorgehen. Günter
Faltin zeigt an vielen Beispielen, wie jeder ganz praktisch an eigenen Ideen arbeiten kann, sie wie ein
Puzzle kombiniert und daraus etwas Neues schafft das eigene Unternehmen. Je unkonventioneller man
denkt, um so besser!
Buchhaltung und Rechnungswesen? Sollte ein Gründer denen überlassen, die das schnell, zuverlässig und
zu niedrigen Preisen erledigen. Versand, Verpackung
und Logistik? Auch dafür gibt es Profis.
Günter Faltin lehrt seine Methode seit vielen Jahren – und ist damit sehr erfolgreich: Die von ihm
Bambus
Journal 26
enthält das Werk
für jede Familie
auch einen Schlüssel zu den kultivierten Gattungen. Der
Gattungsbeschreibung und Bemerkungen über Verwandtschaft, Nutzpflanzen,
Kultur
und
Vermehrung
folgt eine repräsentative Auswahl kultivierter oder kulturwürdiger Arten.
Für jede behandelte
Art werden neben
einer kurzen Beschreibung eine vollständige Synonymie und Verbreitungshinweise gegeben. Insgesamt
sind über 1000 Arten erwähnt, knapp 300 sind auch
abgebildet. Botanische Grundlagen, Heimatgebiete
und Lebensansprüche dieser vielfältigen Pflanzengruppe. 50 Familien, 250 Gattungen und über 1.000
Arten. Ausführliche Informationen zum Aufbau einer
Sukkulentensammlung.
gegründete „Teekampagne“ funktioniert nach diesem Modell: Sie hat
mehr als 180.000
Kunden, ist das
größte Teeversandhaus Deutschlands
und der größte Importeur von Darjeeling-Tee weltweit.
Eine ganze Reihe
weiterer Unternehmen, die im Umfeld
des Hochschullehrers
entstanden,
wenden seine Prinzipien erfolgreich
an.
Dieses Buch ist die
Chance für Menschen mit Ideen, die engagiert sind, die etwas verbessern wollen.
„Günter Faltin, selbst ein sehr erfolgreicher Unternehmer, hat ein inspirierendes Buch geschrieben: Es kann
all denen als Leitfaden dienen, die das Beste aus ihren
Fähigkeiten machen wollen – indem sie ihr eigenes Unternehmen gründen.“
(Muhammad Yunus, Friedensnobelpreisträger)
Neue Mitglieder... Liebe Bambusfreunde,
Herzlich willkommen,
der Jahreswechsel rückt näher und damit auch die neue Beitragszahlung.
· Erika Keller
Am Obersthof 1, 40883 Ratingen
· Ralf und Birgit Lehnert-Lohoff
Bischof-Konrad-Ring 14, 29399 Wahrenholz
· Marco Lehnert
Hauptstraße 29, 38518 Gifhorn
Sofern Sie aus dem Ausland überweisen ändert sich für Sie nichts.
Bitte veranlassen sie, dass auf dem Konto der EBS 40,00 Euro ankommen.
Die Gebühren gehen zu Lasten des Verursachers.
IBAN: DE 5075 0094 0027001068 · BIC: HELADE1GEL
Sofern Sie ein Bankkonto in Deutschland haben, können wir nur noch das Lastschriftverfahren als Zahlungsweise anbieten. Dies hat organisatorische Gründe, die auf Seite 7
in dieser Ausgabe beschrieben sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest
und alle guten Wünsche für das Neue Jahr.
Bleiben Sie gesund und uns weiterhin gewogen.
· Barbara Gietzelt-Graeff
Am Friedhof 6, 04824 Zeischa
· Frank Katlun
Hohe Wegen 2d, 29313 Hambühren
Edeltraud Weber
Geschäftsstelle
· Bernd Rösemann
Adelungstraße 30a, 64283 Darmstadt
· Bärbel Raschak
Donnerstag-Straße 7, 67256 Weisenheim
am Sand
Sie möchten wissen, ob weitere Mitglieder
der EBS-D in Ihrer Umgebung wohnen? Unser Vizepräsident H. J. Demmerle hat den
Überblick. Fragen Sie Ihn nach Mitgliedern
([email protected],
0 61 42 / 16 27 14) und er setzt sich mit diesen in Verbindung und fragt, ob sie an
einem Kontakt Interesse haben. Ist dies der
Fall, gibt er in einer Mail oder einem Anruf
die Kontaktinformation an Sie weiter. Und
schon kann der Erfahrungsaustausch unter
Bambusliebhabern beginnen.
beitrittserklärung
Wir weisen darauf hin, dass auf unserer
Homepage www.bambus-deutschland.de
im geschlossenen Mitgliederbereich auch
eine Liste einzusehen ist, in die sich die
Mitglieder selbst eintragen können. Wir
freuen uns, wenn von dieser Möglichkeit
reger Gebrauch gemacht wird. So können
die Kontakte untereinander intensiviert
werden.
Name:
gute Gründe für eine EBS-Mitgliedschaft
1. Als EBS-Mitglied nehmen Sie in Europas größter Bambusgesellschaft am internationalen Wissensnetzwerk teil und erfahren damit aus erster Hand mehr über Bambus als
Zier- und Nutzpflanze, Baustoff, Kunstobjekt u.v.m.
2. Im Bambus Journal kommen international anerkannte Fachleute und Wissenschaftler zu Wort und
berichten über Neuigkeiten aus der Welt des Bambus. Das Journal ist nicht im Handel erhältlich –
Mitglieder bekommen es druckfrisch ins Haus geliefert.
3. In der EBS-D tauschen Mitglieder ohne kommerziellen Hintergrund ihre Erfahrungen aus. Dadurch
können Sie von Raritäten erfahren, die im Handel noch nicht erhältlich sind.
4. Mitglieder der EBS-Deutschland werden zu Besichtigungen und Führungen in Gärten und Parks
eingeladen, die teilweise für die Öffentlichkeit unzugänglich sind.
5. Mitglieder der EBS-Deutschland können diverse Angebote nutzen, die Nichtmitgliedern vorenthalten sind (z.B. die praktische Bambus Journal-CD mit allen Ausgaben von 2000 bis 2005 u.a.m.).
6. Als Mitglied der EBS-Deutschland profitieren Sie nicht nur von den vielen vereinsinternen Vorteilen
wie z.B. dem EBS-Wissensnetzwerk oder dem Mitgliederbereich auf der Website der EBS-D. Durch
die Vorlage Ihres Mitgliedsausweises erhalten Sie bei vielen Firmen Vergünstigungen die sich in
barer Münze auszahlen.
7. Private Kleinanzeigen im Bambus Journal (bis maximal 200 Zeichen) sowie die Veröffentlichung von
Terminen sowohl im Bambus Journal als auch auf der EBS-Homepage sind für Mitglieder der EBSDeutschland kostenlos.
8. Gewerbliche Mitglieder veröffentlichen ihre firmenbezogenen Termine (Sonderschauen, Tage der
offenen Tür, Jubiläen) im Bambus-Journal und auf unserer Homepage. So lernen alle Mitglieder
immer wieder neue Betriebe kennen.
9. Mit dem beim Beitritt ausgehändigten Mitgliedsausweis weist sich jedes Mitglied gegenüber der
Unfallversicherung „Die Continentale“ als anspruchsberechtigt aus, falls die für unsere Mitglieder
abgeschlossene Unfallversicherung in Anspruch genommen werden müsste.
Vorname:
Name:
Straße:
Straße:
PLZ / Ort:
Ort:
Telefon:
Fax:
E-Mail:
Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft bei der EBS-Deutschland.
 Der Betrag von  35,– 2 (für Einzelmitglieder) bzw.  50,– 2
(für Ehepaare) soll von meinem / unserem nebenstehend
genannten Konto abgebucht werden.
 Der Betrag von 20,– 2 gegen Nachweis nur für Schüler und
Studenten bis 28 Jahre für die Dauer von 3 Jahren soll von
meinem nachstehend genannten Konto abgebucht werden.
 Für Mitglieder im Ausland – der hohen Bankgebühren wegen –
übersende ich den Betrag von 40,– 2 in bar / per Postanweisung.
Ort, Datum
Unterschrift
Vorname:
Hiermit ermächtige ich bis auf Widerruf die EBS Deutschland
den Jahresbeitrag von z. Zt.  35,– 2,  50,– 2 bzw.  20,– 2
von meinem Konto Nr.
Bank / Sparkasse:
in:
BLZ:
einzuziehen.
Ort, Datum:
Unterschrift:
einzugsermächtigung
· Peter Albrecht
Hangweg 8, 58091 Hagen
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