Himmelfahrt 2016 - Dekanat Ingelheim

Transcription

Himmelfahrt 2016 - Dekanat Ingelheim
GOTTESDIENST MIT TAUFE
AUS EINER
WOLKE
CHRISTI HIMMELFAHRT 5. MAI 2016
EVANGELISCHE KIRCHE PARTENHEIM
Orgelvorspiel
EG 455 Text: Jürgen Henkys (1987) 1990 nach dem englischen »Morning has broken« von
EG 455 Morgenlicht leuchtet, rein wie am Anfang
Eleanor Farjeon vor 1933 Melodie: gälisches Volkslied vor 1900; geistlich vor 1933
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Tag?
Morgenlicht
leuchtet,
reinrein
wie wie
am Anfang.
Morgenlicht
leuchtet,
am Anfang. Frühlied der Amsel,
2.
Frühlied
der Amsel,
Schöpferlob
klingt.
Schöpferlob
klingt.
Dank für die
Lieder, Dank für den Morgen, Dank
Dank
für
die
Lieder,
Dank
für
den
Morgen,
für das Wort, dem beides entspringt. Sanft fallen Tropfen, sonnenDank
für das Wort, dem beides entspringt.
durchleuchtet.
Sanft
fallen
Tropfen,
sonnendurchleuchtet.
3. Sanft fallen
Tropfen,
sonnendurchleuchtet. So lag auf erstem Gras
Soerster
lag auf
erstem Gras
erster
Tau. Gottes im Garten, grünende Frische,
Tau.Dank
für die
Spuren
Dank
für die Spuren
vollkommnes
Blau.Gottes im Garten,
grünende Frische, vollkommnes Blau.
4. Mein ist die Sonne, mein ist der Morgen, Glanz, der zu mir aus Eden
Mein
ist die Sonne, mein ist der Morgen,
aufbricht! Dank überschwenglich, Dank Gott am Morgen! WiedererGlanz,
der zu mir aus Eden aufbricht!
schaffen grüßt uns sein Licht.
Dank überschwenglich, Dank Gott am Morgen!
Wiedererschaffen grüßt uns sein Licht.
Begrüßung
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EG 153 Der Himmel, der ist
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Votum
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes.
Gott ist die Kraft, die uns Leben schenkt.
Jesus der Christus hat mit der eigenen Kraft andere gestärkt. In Gottes Geist können wir uns in Schwächen beistehen
und an Stärken freuen. Amen
Psalm n. H.D. Hüsch
Gott Es gibt Leute, die behaupten,
der Sommer käme nicht von dir;
und begründen mit allerlei und vielerlei TamTam
und Wissenschaft und Hokuspokus,
daß keine Jahreszeit von dir geschaffen,
und daß ein Kindskopf jeder,der es glaubt;
und daß noch keiner dich bewiesen hätte,
und daß du nur ein Hirngespinst.
Ich aber hör’ nicht drauf
und hülle mich in deine Wärme
und saug’ mich voll mit Sonne
und laß die klugen Rechner um die Wette laufen.
Ich trink den Sommer wie den Wein.
Die Tage kommen groß daher,
und abends kann man unter deinem Himmel sitzen
und sich freuen,
daß wir sind - und unter deinen Augen
leben. Amen
MKL 7 Text Wilhelm Willms, Melodie Peter Janssens
!
Gebet
Du zeigst mir die Sterne, öffnest Welt und Raum Du bleibst nicht in der Ferne, pflanzt in mir Vertraun.
Doch ist der Himmel trübe, nur mein Zweifel ist noch da
Mein Glaube eine Lüge, auch dann bist du mir nah.
Fährt mich das Leben an die Wand,
so bin ich doch in deiner Hand Bin ich dir fern, bist du mir nah, ich bin mir sicher: Du bist da! Ich laufe, ich falle
Ich schweige, ich schwalle Triumphier und verlier – doch du bist bei mir. Ich liebe, ich hasse Ich komm und verlasse Ich flüchte und bin doch umgeben von dir. Ich lache, ich weine, ich bin und ich scheine. ich strahl und schockier – doch du bist bei mir. Ich baue, ich breche, vergebe und räche. Ich schäm mich und bin doch geborgen in dir. Der Himmel geht über allen auf
Gebet
Hier bin ich, Gott, vor dir.
So wie ich bin.
ich öffne mich deiner Nähe.
Deine Lebenskraft fliesst in mir,
mein Atem,
der mich trägt und weitet...
Lass Ruhe in mich einkehren...
Stille
Hier bin ich, Gott, vor dir. So wie ich bin.
Mit meiner Anspannung, meiner Freude, meiner Traurigkeit und Enttäuschung.
Mit meiner Wut und meiner Ungeduld.
Mit meinem Stolz.
Mit meiner Sehnsucht.
Gott, Quelle des Lebens,
reinige mich, erneuere mich. Heile mich. Amen.
Der Himmel geht über allen auf
Lesung Die Apostelgeschichte 1,4-11
Einmal – es war bei einer gemeinsamen Mahlzeit –
wies Jesus sie an, Jerusalem vorläufig nicht zu verlassen, sondern die Erfüllung der Zusage abzuwarten, die
der Vater ihnen gegeben hatte. »Ich habe darüber ja
bereits mit euch gesprochen«, sagte er.»Johannes hat
mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit dem Heiligen
Geist getauft werden, und das schon in wenigen Tagen.«
Diese Ankündigung führte dazu, dass die Apostel, als
sie ein weiteres Mal mit Jesus zusammen waren, ihm
die Frage stellten: »Meister, ist jetzt die Zeit gekommen, in der du das israelitische Reich
wiederherstellst?« Jesus gab ihnen zur Antwort: »Es steht euch nicht zu,
Zeitspannen und Zeitpunkte zu kennen, die der Vater
festgelegt hat und über die Gott allein entscheidet.
Aber wenn die Heilige Geistkraft auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden,
und das wird euch dazu befähigen, meine Zeuginnen
und Zeugen zu sein – in Jerusalem, in ganz Judäa und
Samarien und ´überall sonst auf der Welt, selbst` in den
entferntesten Gegenden der Erde.«
Nachdem Jesus das gesagt hatte, wurde er vor ihren
Augen emporgehoben. Dann hüllte ihn eine Wolke
ein, und sie sahen ihn nicht mehr. Während sie noch
wie gebannt zum Himmel hinaufblickten – dorthin, wo
Jesus verschwunden war -, standen mit einem Mal zwei
Männer in leuchtend weißen Gewändern bei ihnen.
»Ihr Leute von Galiläa«, sagten sie, »warum steht ihr
hier und starrt zum Himmel hinauf? Dieser Jesus, der
aus eurer Mitte in den Himmel genommen worden ist,
wird wiederkommen, und zwar auf dieselbe Weise, wie
ihr ihn habt gehen sehen.«
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte. Amen.
Der Himmel geht über allen auf
Taufe
Glaubensbekenntnis
Das Glaubensbekenntnis ist auf der ganzen Welt — in
allen Kirchen und Konfessionen — das Taufbekenntnis,
auf das hin die Menschen getauft werden. —
Wir bekennen nun zusammen mit der ganzen Christenheit auf Erden (- stehend -) unseren Glauben:
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde;
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
AMEN
Taufbefehl Mt 28, 18f
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Darum gehet hin und a machet zu Jüngern alle Völker:
Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes
und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles,
was ich euch befohlen habe. Und siehe, a ich bin bei
euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Tauffragen und Taufhandlung
Geht hin und tauft sie, hat der Auferstandene gesagt.
Tauft sie - mit Wasser, kühlen quellenden Nass, damit
sie frisch werden und in ihrer Welt mehr sehen, als sie
vor Augen haben.
Denn was wir so oft vor Augen haben:
Das Ende unserer Möglichkeiten, das Schwinden der
Kraft, das Ende aller Bewegung - all das ist hier versunken, in diesem Becken, in diesem Wasser.
Das bedeutet Taufe, dass Gott sagt:
Was dich belastet, was dich bindet und schwächt, ich
wasche es ab - hier in der Taufe.
Wasser wird ins Taufbecken eingegossen.
Das Wasser soll dich stark machen, zu neuem Leben,
wenn du es brauchst - damit du frisch und erfrischt,
munter und mit neuer Kraft lebst und tust, was Gott
gefällt.
Maximilian Stahl,
ich frage dich: Willst du diesem Jesus auf der Spur bleiben?
Willst du in die Gemeinde Jesu Christi aufgenommen
werden?
Willst du getauft werden auf den Namen des Vaters,
des Sohnes und des Heiligen Geistes?, so antworte
bitte Ja, mit Gottes Hilfe
Maximilian: Ja, mit Gottes Hilfe
Marcel Stahl, nun frage ich Dich als Maximilians Paten:
Willst Du Maximilian auf seinem Weg unterstützen,
ihm helfen, wenn ihn Zweifel und Sorgen plagen und
ihn stark machen, wenn er seinen Weg gefunden hat,
so antworte bitte ja, mit Gottes Hilfe
Marcel: Ja, mit Gottes Hilfe
Taufe
Maximillian. So taufe ich dich im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
So spricht Gott: Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen!
(Taufspruch Genesis 26, 24b)
Gott segne Dich -Amen.
Fürbitte Pate
Segen
Gott hat die Welt geschaffen und hat dir den Himmel weit aufgetan.
Gottes Glanz erleuchte dich.
Christus, der die Welt versöhnt hat, hat dir seinen
Geist gegeben. Gottes Friede stärke dich.
Gottes Geist, der die Welt durchdringt, hat dich zu Gottes Kind und Erben gesalbt. Gottes Kraft erfülle dich.
EG
Manfred
Siebald 1973
Melodie:
Kurt Stein
Kaiser 1965
HN621
621Text:Ins
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heim - lich still und
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Got - tes gro - ße
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zieht doch
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Lie - be
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da
wirkt sie fort in
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aus
in
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uns - re
Welt.
Tat
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InsEin
Wasser
fällt
ein Stein,
2.
Funke,
kaum
zu sehn, entfacht doch helle Flammen, und die im
ganz
heimlich
still die
undruft
leise,
Dunkeln
stehn,
der Schein zusammen. Wo Gottes große Liebe
und
ist
er
noch
so
klein,
in einem Menschen brennt, da wird die Welt vom Licht erhellt, da
er bleibt
zieht doch
weite
nichts,
wasKreise.
uns trennt.
Wo
Gottes
große
Liebe
3. Nimm Gottes Liebe an. Du brauchst dich nicht allein zu mühn, denn
in seine
einen Liebe
Menschen
kannfällt,
in deinem Leben Kreise ziehn.Und füllt sie erst dein
daLeben,
wirkt sie
fortsetzt sie dich in Brand, gehst du hinaus, teilst Liebe aus,
und
in denn
Tat und
Wort,
Gott
füllt dir die Hand.
hinaus in unsre Welt.
Ein Funke, kaum zu sehn,
entfacht doch helle Flammen,
Ansprache
und die im Dunkeln stehn,
Liebe Gemeinde,
die ruft der Schein zusammen.
Wo Gottes große Liebe
die Himmelfahrtsgeschichte endet mit einer einfachen
Erwartung: Dieser Jesus, der aus eurer Mitte in den
Himmel genommen worden ist, wird wiederkommen,
und zwar auf dieselbe Weise, wie ihr ihn habt gehen
sehen.
So wie er gegangen ist, wird er auch wiederkommen.
Plötzlich und vermittelt, ohne Pauken und Trompeten,
eben noch mitten unter uns, dann auf einmal weg, im
Wolkennebel verschwunden - in der Cloud sozusagen.
Und umgekehrt soll es genauso sein: eine Wolke und
plötzlich ist er mitten unter uns.
Eine immer wieder befremdliche Vorstellung: Plötzlich
mitten unter uns, aus einer Wolke. Vielleicht ein
Flüchtling, aus der Staubwolke eines Treks durch die
Wüste. Ein Minenarbeiter in Südafrika aus einer Kohlstaubwolke, Ein Trekkerfahrer aus der Staubwolke
beim bestellen des Feldes; Oder eine alte Frau, aus
der Rauchwolke ihrer Zigaretten?
Der Gedanke macht mich ein bisschen unruhig wer
das alles sein könnte. So unvorhersehbar, so ungewiß.
Wenn es an Ende gar einer wie Donald Trump wäre,
einer der das genaue Gegenteil von dem verkörpert,
was mir wert und heilig ist?
Und mahnend fallen mir die Frauen vom Ostermorgen
ein, die den auferstandenen Jesus ja auch nicht erkannten.
Dieser Jesus wird wiederkommen, und zwar auf die-
selbe Weise, wie ihr ihn habt gehen sehen…
Das zu glauben, ja zu leben, das braucht eine ganze
Menge Mut und Gottvertrauen fürchte ich.
Es geht um eine innere Haltung. Eine Haltung, die ich
mir immer am besten am Beispiel von besondern
Menschen deutlich mache:
Der eine ist Christian Fürchtegott Gellert, ein Lehrer
Goethes:
Er studierte damals noch Theologie und Philosophie,
musste aber aus Geldmangel sein Studium unterbrechen. Daher gab er jungen Adeligen Privatstunden.
Eine Gräfin ließ den jungen Gelehrten kommen, um
sich den jungen Mann anzuschauen. Sie war tief beeindruckt von dessen einfacher Frömmigkeit und großer Klugheit. Auffällig war auch seine Schüchternheit.
Daher machte sie ihm ein großzügiges Angebot, das
sie mit einem Wunsch verband:
„Ich bitte mir eines aus. Sie genießen wegen Ihrer Gelehrsamkeit den besten Ruf. Ich verlange nichts weiter
als einen leichten Anstrich von Sprachen, Geografie
und Geschichte. Sie genießen wegen Ihrer Frömmigkeit den besten Ruf. Machen Sie aber aus meinem
Jungen keinen ständig betenden Christen. Es genügt
mir vollkommen, wenn mein Sohn die zehn Gebote
lernt und sonntags in die Kirche geht. Verstehen Sie
mich recht, ich verlange von allem nur den rechten
Anstrich!“ Darauf erwiderte der Gellert, der schüchterne Theologiestudent: „Gnädige Frau, wenn das Ihr Ernst ist, rate
ich Ihnen, nehmen Sie lieber einen Anstreicher!“ Er
empfahl sich und ließ die Gräfin baff staunend stehen.
Für Gellert war sofort klar, dass ein frommer Anstrich
viel zu wenig ist. Ja, die 10 Gebote zu kennen – und
zu beherzigen! – und sonntags in die Kirche gehen, ist
nur äußerlicher „Anstrich“, ist nur Fassade. Das reicht
nicht. Viel wichtiger ist die Haltung, ein Vertrauen darin, getragen zu sein, gerade wenn es einem schlecht
geht. Mit Gott in Verbindung zu stehen, auf Gott zu
hören, das macht gläubige, sich getragen wissenden
und hoffnungsfrohe Christinnen und Christen aus. Das
ist der Unterschied zwischen Schein und Sein, zwischen fromm tun und aus dem Glauben leben.
Dieser Jesus wird wiederkommen, und zwar auf dieselbe Weise, wie ihr ihn habt gehen sehen… Und wir
werden nicht wissen, wer, wann und wo!
Dabei ist es gerade in unsere Zeit wieder so wichtig
geworden, daraus zu achten, was mit anderen geschieht. Wenn andersgläubige diffamiert werden,
Frauen auf althergebrachte Rollen reduziert werden,
unsere Umwelt als Selbstbedienungsmarkt ohne Gedanken an diejenigen, die darin Leben und arbeiten
verkauft wird.
Dieser Jesus wird wiederkommen und vielleicht ist es
die verschleierte dunkelhäutige Frau, die illegal in einem Hinterhof die Treppe putzt.
Haltung ist gefragt. Ein anderer mit Haltung war Pastor Martin Niemöller.
Martin Niemöller war nicht nur ein evangelischer
Theologe und ein führender Vertreter der Bekennenden Kirche, sondern auch Vorbild für die Menschen. Er lebte, was er sagte. Und er sagte, was ihm
sein Gewissen befahl. Als U-Boot-Kommandant des
ersten Weltkriegs war zunächst angetan vom wiedererstarkenden Deutschland mit seinem Führer.
Doch er blieb nicht dabei stehen. Er bewahrte seine
Haltung.
Er lernte leibhaftig kennen, was es bedeutete, Mut
gegenüber einem wahnsinnigen Terrorregime unter
Hitler aufzubringen.
Sein starkes Eintreten für den Frieden ereignete sich
in ihm als Prozess eines immer stärkeren Erkennens
durch praktisches Erleben. Er blieb bei allem Eintreten für Menschenrechte und Frieden sehr differenziert in seinen Aussagen und seiner inneren Haltung.
Vielleicht war es aber auch das, was ihm eine besondere Stärke verlieh?
Neutralität war seine Sache nicht. Was er erkannte,
dazu bekannte er sich auch gegen alle
Widerstände.. Dabei wusste er auszuteilen und
scharf zu formulieren. Er war der geborene Polarisierer, mit dem Ergebnis von viel Freundschaft oder
Feindschaft.
In den 50er Jahren - als Kirchenpräsident unser Landeskirche hier - wurde er radikal pazifistisch, arbeitete mit Kommunisten und stellte sich gegen den Militärdienst, den er mit dem christlichen Glauben als
unvereinbar hielt.
Politik und Glauben war für ihn eine untrennbare
Einheit in der persönlichen Haltung. Hier gab es für
ihn keine Kompromisse. Die Zentralfrage für das eigene Gewissen war stets: "Was würde Jesus dazu
sagen?“
Über seine Zeit als Häftling im Konzentrationslager
in Sachsenhausen sagte er später einmal: .
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein
Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen
mehr, der protestieren konnte.
Ich muss derzeit oft an diesen Satz denken, wenn ich
schweige, wenn gegen den Islam als Ganzes gepredigt wird, gegen alle vermeintlich Fremden, Gegen
alles, was nicht dem unmittelbar persönlichen Interesse dient.
Wer wird für morgen mich sprechen wenn ich heute
schweige? Wenn erst die Moscheen und dann die
Synagogen überwacht werden, wann sind unsere Kir-
chen dran?
Das ist die Größe von Martin Niemöller, er klagt nicht
nur andere lebenslang an, wo er sich seiner ethischen
Haltung sicher war, sondern vor allem auch sich selbst.
Er zeigte er Haltung und Mut, sondern wird zum Vorbild für zahllose Menschen, die ebenfalls wie er einen
aufrechten Weg gehen wollen weil sie darauf
warten, .dass dieser Jesus wiederkommen wird.
Schwere Worte an einem Himmelfahrtstag, in der
Sonne, kurz vor den Grillwürsten? Sicher - ja.
Aber es gibt einen guten Grund, hier dabei zu bleiben, nicht zu verzagen, sondern - so gut es eben geht
diese Haltung zu leben. Gewissermaßen ein biblisches
‚Yes we can‘, oder ‚wir schaffen das‘! Wir haben es
heute schon gehört; bei der Taufe von Maximillian:
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich
segnen. Genesis 26,24b. Dieses an Isaak, dem Sohn
Abrahams gerichtete Wort, dürfen wir alle hören. Es ist
der Mutmacher jene Haltung einzunehmen, die es gerade an Himmelfahrt braucht.
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich
segnen. Was, und wer und wann kommen wird - wir
wissen es nicht; aber Gott will uns segnen, und gut
reden, uns stark machen für den Moment: Dieser Jesus wird wiederkommen, und zwar auf dieselbe Weise,
wie ihr ihn habt gehen sehen!
Amen.
EG
Wilhelm Willms
Melodie:
Edelkötter ist
1976
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622Text:Weißt
du,1976
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Him - mel ist,
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ei - ne Hand - breit
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drin- nen.
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au - ßen o - der
   
rechts und links.
   
Du bist mit -ten

Du
  
drin- nen.
Weißt du, wo der Himmel ist,
2. Weißt du, wo der Himmel ist, nicht so tief verborgen, einen Sprung
außen oder innen,
aus dir heraus, aus dem Haus der Sorgen, aus dem Haus der Sorgen.
eine Handbreit rechts und links.
3.
du, wodrinnen.
der Himmel ist, nicht so hoch da oben, sag doch ja zu
DuWeißt
bist mitten
und
mir, du
bist aufgehoben, du bist aufgehoben.
Dudirbist
mitten
drinnen.
Fürbitten
Weißt du, wo der Himmel ist,
nicht so
tief verborgen,
Zum
Gebet
bitte ich aufzustehen!
einen Sprung aus dir heraus,
Gott,
deine
ist unermesslich, aus dem
Haus Größe
der Sorgen,
aus dem Länge,
Haus derHöhe
Sorgen.und Tiefe können wir nicht fassen. Breite,
Weißt
du,inwo
derund
Himmel
ist, uns von allen Seiten.
Du
bist
uns
umgibst
nicht so hoch da oben,
Du
gibstjauns
Kraft
sag doch
zu dir
und und
mir, die Gewissheit, dass
nichts von deiner Liebe zu trennen vermag.
du bistuns
aufgehoben,
du bist aufgehoben.
Gott, wir beten zu Dir
HNdie
622
Weißt du,
wo der
Himmel
Für
Menschen,
die jungen
und
die alten,ist
Weißt du, wo der Himmel ist,
dass
außensie
odernicht
innen,aufhören ihre Fragen zu stellen und
Raum finden
eine Handbreit
rechts für
undsich
links.und ihre Ideen. Du bistsie
mitten
drinnen. finden, Dass
Menschen
Du bist mitten drinnen.
die sich fragen lassen und offen sind für neue Wege. Weißt du, wo der Himmel ist,
nicht so tief verborgen,
dass sie mitten im Alltag, mitten im Leben immer wieder die
Schönheit deiner Erde sehen und darin Freude finden können.
Für unsere Gesellschaft in Deutschland und Europa, dass die Menschen dort bei allen ihren gemeinsamen Herausforderungen im Frieden miteinander leben können und dass Menschen den Mut haben, sich trotz Schwierigkeiten immer neu für Schwächere einzusetzen.
Für unsere christliche Gemeinden, dass sie Gemeinschaften sind, die gut tun, dass sie Orte sind, wo Menschen miteinander Freud und Leid teilen und neue Kräfte sammeln können. dass sie ganz besonders den Verfolgten, den Unsicheren, den
Suchenden, den Fliehenden und Hilfsbedürftigen beistehen.
Für uns selbst, dass wir in Momenten, in denen wir an uns selbst zweifeln, erkennen, wie sehr du jede und jeden von uns als dein Kind annimmst und wir spüren: wie gut, daß du mich siehst! Du kennst mich
Denn du, Gott, beschenkst uns mit Gutem und machst uns deiner Güte immer neu gewiss. stärkst uns für Aufgaben, zu denen wir berufen sind,
für die Arbeit, die wir haben oder brauchen. wir danken dir für das, was wir brauchen, um glücklich und zufrieden zu sein. Amen.
EG 188 Textgestaltung und Melodie: Ernst Arfken 1958 nach einem westindischen Calypso
!
Abkündigungen
Herzliche Einladung an alle, gleich hierzubleiben
es gibt Grillwurst und mitgebrachte Salate, dafür herz-
lichen Dank
Vielen Dank auch für alle Vorbereitungen.
Die Kollekte ist für die Arbeit der eigenen Gemeinde
bestimmt; die Spenden und Kollekten der vergangenen Woche erbrachten
Dafür herzlichen Dank.
Am kommenden Sonntag ist um 9:00h Gottesdienst in
Vendersheim, (um 10:00 Gottesdienst in Jugenheim),
und um 10:15h Tauf-Gottesdienst hier in Partenheim.
Segen
Wir beschliessen diesen Gottesdienst mit der Bitte um
Gottes Segen:
Eine/r:
Eine/r:
Eine/r:
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Eine/r:
Eine/r:
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Eine/r:
Eine/r:
Eine/r:
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Gottes Macht erhalte dich.
Gottes Weisheit leite dich.
Gottes Liebe mache dich zum Segen.
Gottes Ohr sei in dir wach.
Gottes Auge in dir hell.
Gottes Hand sei in dir stark zum Frieden.
Gottes Glanz umhülle dich.
Gottes Nähe tröste dich
Gottes Geist erfülle dich mit Hoffnung.
Gott begleite und behüte dich
Heute und für alle Zeit!
EG 590 Text und Melodie: Peter Strauch (1977) 1979
!
2. In die Nacht der Welt hast du uns gestellt, deine Freude auszubreiten.
In der Traurigkeit, mitten in dem Leid, laß uns deine Boten sein.
3. In den Streit der Welt hast du uns gestellt, deinen Frieden zu verkünden, der nur dort beginnt, wo man, wie ein Kind, deinem Wort Vertrauen schenkt.
4. In das Leid der Welt hast du uns gestellt, deine Liebe zu bezeugen.
Laß uns Gutes tun und nicht eher ruhn, bis wir dich im Lichte sehn.
Orgelnachspiel
Harald
Sylvia
Hiltrud
Alexandra S
Alexandra N
Lilli