Die_Glocke_120915 - Krebsberatung Münster

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Die_Glocke_120915 - Krebsberatung Münster
Dirk Baldus
Westfalen
Samstag, 12. September 2015
Treffen mit „Wilsberg“-Darstellern
Sommer-
Zahlen & Fakten
Aktion
Die Bertelts erobern
sich Münster zurück
Wadersloh/Münster (osi). Eine
schöne Stadt, in die sie gerne zum
Einkaufen fuhren – das war Münster für Angela (48), Thomas (45),
David (16) und Philipp (10) Bertelt
aus Wadersloh bis zum Sommer
2013. Dann änderte sich die Bedeutung der Stadt für die Familie
schlagartig: Bei dem damals achtjährigen Sohn Philipp wurde
Lymphknotenkrebs festgestellt. Er
musste in der Kinderonkologie der
Uniklinik Münster behandelt werden. „Unzählige Tage Klinikaufenthalt, weit mehr als 100 Fahrten
zu Chemobehandlungen, Untersuchungen und Kontrollen haben wir
hinter uns“, erinnert sich Thomas
Bertelt, der bei einem Hammer
Unternehmen als Betriebsleiter arbeitet. Seit diesem Sommer hat
Philipp den Krebs überwunden,
und die Familie erobert sich ihr
„altes“ Münster allmählich zurück. Das Treffen mit den Darstellern der ZDF-Krimiserie „Wilsberg“ war für die Bertelts ein
wichtiger Beitrag auf diesem Weg.
Das war für den zehnjährigen Philipp der Höhepunkt des Tages: Die Darsteller der ZDF-Krimiserie „Wilsberg“ stellten sich mit ihm vor dem
Promikellnern in Münster zum Gruppenfoto auf. Mit Spaß bei der Sache waren (v. l.) Ina Paule Klink (in der Serie Alex Holtkamp), Leonard
Lansink (Georg Wilsberg), Philipp Bertelt und Roland Jankowsky (Polizeikommissar Overbeck).
Bilder: Baldus/Ostermann
Diese Begegnung wird
Philipp nicht vergessen
Von unserem Redaktionsmitglied
RALF OSTERMANN
Münster (gl). Philipp strahlt
übers ganze Gesicht. Leonard
Lansink, Ina Paule Klink und
Roland Jankowsky haben den
Zehnjährigen in ihre Mitte genommen und lassen sich vom Fotografen geduldig ablichten. Ein
Foto mit den Stars der ZDF-Krimiserie „Wilsberg“ – für den Jungen aus Wadersloh der Höhepunkt dieser „Glocke“-SommerAktion. Vater Thomas, Mutter
Angela und Bruder David freuen
sich mit ihrem Jüngsten, der zwei
harte Jahre hinter sich hat.
Seit 1998 verkörpert Leonard
Lansink in der ZDF-Krimiserie
„Wilsberg“ den Antiquar und
Privatdetektiv Georg Wilsberg.
Wussten Sie, dass…
a …in der ersten „Wilsberg“-Folge „Und die Toten lässt man ruhen“ (1995) Georg Wilsberg ein
Briefmarkenhändler war und von
Joachim Król gespielt wurde?
a …die Leichen in der Krimiserie
immer außerhalb der Promenade
und damit außerhalb des Stadtkerns gefunden werden?
a …Leonard Lansink keinen
Führerschein besitzt? Wenn er im
Film als Georg Wilsberg durch
die Stadt fährt, werden die entsprechenden Straßen gesperrt.
a …bislang 47 „Wilsberg“-Folgen ausgestrahlt wurden? Die
48 Folge mit dem Titel „48 Stunden“ sendet das ZDF am 10. Oktober um 20.15 Uhr.
a …Georg
Wilsbergs
bester
Freund Manfred Höch (Heinrich
Schafmeister) in der 15. Folge als
Amtsleiter nach Bielefeld versetzt wurde? Seitdem gibt es in
der Serie immer wieder Spitzen
gegen die OWL-Metropole.
a …in der Serie ein UniversitätsGebäude zum Polizeipräsidium
wird und das Amtsgericht in früheren Folgen als Rathaus dargestellt wurde?
(osi)
Nachhaltig beeindruckt sind die
Bertelts an diesem Sonntag in
Münster von Hauptdarsteller Leonard Lansink. Der Berliner nimmt
sich vor „Wilsbergs Promikellnern“ viel Zeit, stellt sich zwanglos
zu ihnen an den Stehtisch und
plaudert über Gott und die Welt.
Die Wadersloher sind ganz Ohr. Sie
erfahren, dass Lansink mit seinen
Kollegen im Jahr vier „Wilsberg“-Folgen abdreht. „Gefilmt
wird zwei Wochen im Frühjahr und
zwei Wochen im Herbst“, erläutert
der 59-Jährige. Nicht immer ist
Münster Drehort. Die Innenaufnahmen finden in Köln statt.
Was er denn lieber mache,
Theater oder Fernsehen?, will Angela Bertelt wissen. „Ganz eindeutig Fernsehen“, antwortet
Lansink ohne Umschweife. „Das
ist einfacher. Man ist abends auch
mal zuhause und kann selbst mal
ins Theater gehen.“
Lansink ist direkt, seinen Gästen zugewandt – ein sympathischer Typ ohne jegliche Allüren.
Die Bertelts genießen die ungezwungene Atmosphäre, tauschen
sich auch über Privates aus. Etwa
über ihre Liebe zu Hunden. Der
des Wilsberg-Darstellers heißt
Artur, kurz „Atze“. „In der ersten
Zeit habe ich ihn aber meistens
,Lass das‘ gerufen, erzählt Lansink. Philipp und David quittieren es mit einem Grinsen.
Doch auch ernste Themen kommen zur Sprache. Lansink informiert sich über Philipps mittlerweile überwundene Krebserkrankung. Er hört aufmerksam zu,
fragt hier und da nach. Das Interesse ist nicht geheuchelt. Der
Schauspieler war selbst vor
15 Jahren an Lymphknotenkrebs
erkrankt, musste sich einer Chemotherapie unterziehen. „Die
fand ich richtig schlimm“, erzählt
er. Zum Abschied hat der 59-Jährige für seinen jungen Freund
noch ein Geschenk: ein Buch mit
dem Titel „Wilsberg – auf den
Spuren der Schauplätze“.
Das Buchpräsent, Autogramme
vor allem aber das gemeinsame
Foto mit den „Wilsberg“-Schauspielern – Philipp ist überglücklich. Vater Thomas klopft ihm auf
die linke Schulter: „Das Foto
nimmt Dir keiner mehr.“
Von Overbeck alias Roland Jankowsky (r.) ließ sich Philipp Bertelt in
Münster ein Autogramm ausstellen. Der Darsteller des überheblichen
Polizeikommissars ist dem Zehnjährigen in guter Erinnerung: „Im
Film versucht der immer, Frauen anzubaggern.“
Auf den Spuren des kauzigen Detektivs
Pause beim Promi-Kellnern: Ina Paule Klink lässt sich spontan mit
Philipp ablichten. In der Krimiserie spielt die 35-Jährige Wilsbergs
Nichte, die Rechtsanwältin Alex Holtkamp.
Münster (osi). Eine Stadtführung auf Wilsbergs Spuren – die
kann nur vor dem Antiquariat
Solder gegenüber dem Portal der
Überwasserkirche beginnen. Von
hier aus löst Buchliebhaber und
Privatdetektiv Georg Wilsberg seine Fälle. Hier laufen in der ZDFKrimiserie alle Fäden zusammen.
Hier nimmt folgerichtig Stadtführer Hartwig Homann die Familie
Bertelt in Empfang.
An den abgenutzten Fensterrahmen der kleinen Schaufenster ziehen sich Spinnweben entlang. Mit
urig ist das Ambiente angemessen
beschrieben. „Vor dem ersten
Dreh hat Inhaber Michael Solder
noch die Fenster geputzt“, erzählt
Homann. Zum Schrecken der
Filmschaffenden. Denn die hätten
gerade auf den speziellen Charme
der Örtlichkeit Wert gelegt. Seitdem kommt den Spinnen keiner
mehr in die Quere.
Anekdoten wie diese machen
den Reiz der Führung aus. Die vier
Bertelts fühlen sich gut unterhalten. Langsam schlendern die Wadersloher an den Schaufenstern
vorbei, werfen einen Blick auf die
ausgestellten Buch-Schätze. Dabei ist der Antiquar Wilsberg eine
Erfindung des ZDF, wie Homann
berichtet. Denn Jürgen Kehrer,
Erfinder des kauzigen Privatdetektivs, hatte seine Hauptfigur
1990 eigentlich als Briefmarkenund Münzhändler geschaffen.
Dass der künstlerischen Freiheit
keine Grenzen gesetzt sind, erfahren die Bertelts auch andernorts.
Am Schlossplatz ist weit und breit
kein Café zu sehen, auch wenn Homann eine Fotografie zeigt, die anderes belegt. „Das Café vor dem
Schloss wurde nur für einen Wilsberg-Dreh aufgebaut“, erläutert
der Stadtführer. In der Folge hätten
in Münsters Touristen-Information
immer wieder mal Leute angeru-
fen, die wissen wollten, wo der
Gastronomiebetrieb geblieben sei.
Wenig genau nahmen es die
Filmemacher auch mit dem nahegelegenen Amtsgericht. In den ersten „Wilsberg“-Folgen wurde es
als Rathaus ausgegeben. Das Institut für Erziehungswissenschaften funktionierten sie kurzerhand
zum Polizeipräsidium um.
„Sehr informativ“, lobt Angela
Bertelt nach eineinhalb Stunden
die kurzweilige Stadtführung.
Und Sohn David will bei der
nächsten „Wilsberg“-Ausstrahlung genau darauf achten, welche
Örtlichkeit ins Bild gerückt wird.
Hintergrund
Mit der Benefiz-Aktion „Wilsbergs Promikellnern“ unterstützen Schauspieler und regionale
Prominenz seit Jahren die Krebsberatungsstelle in Münster. Bereits zum 13. Mal servierten Chefkellner Leonard Lansink und seine Gehilfen Ina Paule Klink und
Roland Jankowsky am vergangenen Sonntag an den Münsteraner
Aaseeterrassen Heiß- und Kaltgetränke sowie Leckereien. Als
Aushilfskellner im Einsatz waren
außerdem „Tatort“-Gerichtsmediziner Joe Bausch, „Wilsberg“-Autor Jürgen Kehrer, Musiker Steffi Stephan und andere
münsterländische Persönlichkeiten aus Sport, Kultur und Politik.
Flankiert wurde das Promikellnern von einem umfangreichen
Unterhaltungs- und Informationsangebot. In Filmspots einer
Präventionskampagne riefen Prominente wie Leonard Lansink,
Dressurreiterin Ingrid Klimke
und Bundesliga-Fußballer Dennis Aogo zur Krebsvorsorge auf.
Zu guter Letzt wurde der neue
„Wilsberg“-Krimi „48 Stunden“
als Vorpremiere gezeigt.
www.krebsberatung-muenster.de
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Thomas, David, Philipp und Angela Bertelt fühlten sich von Stadtführer Hartwig Homann (v. l.) bestens informiert und unterhalten.
Stadtführung auf Wilsbergs Spuren mit Halt am Antiquariat: (v. l.) Thomas und David Bertelt, Stadtführer Hartwig Homann, Angela und Philipp Bertelt.
Vorfreude ist die schönste Freude: Vor dem Treffen mit den „Wilsberg“-Stars entdeckten (v. l.) David, Philipp, Thomas und Angela Bertelt ein Plakat, das für „Wilsbergs Promikellnern“ warb.
Station Schlossplatz: Nur in der „Wilsberg“-Serie
ist hier ein Café beheimatet, wie Stadtführer Hartwig Homann anhand eines Fotos erläutert.

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