2 10 20 30 Artikel / Articles Informationen / Renseignements
Transcription
2 10 20 30 Artikel / Articles Informationen / Renseignements
Sammeln Collection / Nr. 107 INHALT | SOMMAIRE Artikel / Articles 2 Bauernkunst Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900 10 INKA – Könige der Anden 2 20 Chronographes sans compteur et montres Stop 30 Terres d’Islam L’Ariana sort de ses réserves II Informationen / Renseignements 39Restauratoren Restaurateurs Restauratori 10 40Organisatoren Organisateurs 43 Terminagenda Le Calendrier des Manifestations Calendario 48Ausstellungskalender Calendrier des expositions Calendario delle esposizioni 54Auktionskalender Salle des ventes Casa d’aste 20 60 Magazin – Veranstaltungsvorschau Aperçu des manifestations futures Rivista 63 Eurotime 64 Impressum Titelbild: Kasten, um 1820 Gehört dem Hs. Conrad Bodenmann und Elsbetha Bodenmann Appenzeller © Brauchtumsmuseum Urnäsch Foto: Stefan Rohner 30 1 Sammeln Collection / Nr. 107 Sammeln Collection / Nr. 107 ARTIKEL | ARTICLES ARTIKEL | ARTICLES Bauernkunst Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900 Die Ausstellung Bauernkunst im Kunstmuseum St.Gallen führt Schlüsselwerke der Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900 zusammen, um an wenigen, aber entscheidenden Künstlerpersönlichkeiten – auch wenn sie gelegentlich noch nicht mit Namen fassbar sind – die Entwicklung und den hohen Rang dieses einzigartigen Kulturerbes sichtbar zu machen. Die Ausstellung zeigt anschaulich, wie die Bauern ihre Welt über rund drei Jahrhunderte hinweg von ihren Malern darstellen liessen. Rudolf Hanhart, ehemaliger Direktor des Kunstmuseums St. Gallen von 1953 bis 1989, gehört zu den Kennern des Fachgebietes. Seine Forschungen und damit die Quintessenz seiner lebenslangen Beschäftigung mit dem Thema fliessen in die Präsentation ein. Mit mehr als fünfzig bedeutenden Exponaten gibt die Ausstellung einen reichhaltigen Überblick über die Entwicklung der verschiedenen Bildträger, von den bemalten Bohlenwänden der Frühzeit über die reiche Tradition der Toggenburger und Appenzeller Möbelmalerei im 18. Jahrhundert bis zu der sich ab 1830 entwickelnden gefeierten Senntum-Malerei auf Eimerbödeli, Sennenstreifen und Tafelbildern. In der Blütezeit dieser eigenständigen bäuerlichen Kultur entfaltete sich im Appenzellerland eine Bauernmalerei von einzigartigem Reichtum. Bauern wollten ihre Welt so dargestellt sehen, wie sie ihren eigenen Vorstellungen entsprach. Im Dorf tätige Handwerker entwickelten deshalb eine Formensprache, die den Dorf bewohnern angemessen war. Sie folgte anderen Regeln als die an Höfen und in Städten entstandene, auf die sich die Kunstgeschichte meistens beschränkt. In der Stadt wurde sie damals nicht begriffen, fehlte ihr doch die brillante Wiedergabe des Gegenständlichen, die dort verlangt wurde. Ihre Eigenart zu erkennen ist aufwendig, sind doch ihre Erzeugnisse nicht über Generationen hinweg gesammelt und erforscht worden. Ausser regelmässigen Datierungen fliessen Quellen, die Zusammenhänge verfolgen lassen, äusserst spärlich. Bekannt geben sich lediglich die Auftraggeber; Signaturen der Maler treten erst im 19. Jahrhundert auf. Erhalten gebliebene Werke der Bauernkunst sind oft in bedauernswertem Erhaltungszustand und vieles wurde zerstört. An Beispielen aus der Ostschweiz, aus Appenzell und Tog- genburg lässt sich immerhin aufzeigen, wie Bauern über rund drei Jahrhunderte hinweg ihre Welt darstellen liessen. Anfangs waren es reiche, im Dorf eine führende Stellung einnehmende Bauern, die ihr Haus standesgemäss ausstatten liessen. Sie müssen eine deutlich wahrnehmbare Beziehung zur Stadt gepflegt haben, sind doch Wappenscheiben bekannt, die von in den Städten tätigen Glasmalern für Bauern hergestellt wurden. Diese «Bauernscheiben» sind mit Motiven, die sich auf das Leben der Bauern beziehen, ausgestattet und sie wurden von im Dorf tätigen Malern als Vorbilder für Darstellungen verwendet, auf denen sich die Auftraggeber wie Fürsten auftretend in ihren Häusern an die Wände malen liessen. Lebensgross sind diese Gestalten heute noch an einigen Orten zu sehen. Auf den kurz vor 1600 entstandenen GaiserWänden tritt auch die Kuh gewichtig auf, bevor sie über nahezu 200 Jahre hinweg aus den Bauernstuben verbannt wurde. Der Maler der schönen Köpfe Himmelbett für Herr Pf leger Johaneß Abderhalden und Jfr. Rosina Loßerin, 1767 © Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen Foto: Stefan Rohner 2 3 Sammeln Collection / Nr. 107 Sammeln Collection / Nr. 107 ARTIKEL | ARTICLES ARTIKEL | ARTICLES INKA – Könige der Anden Das Imperium der Inka war das grösste indigene Reich, das jemals auf amerikanischem Boden erschaffen wurde. Mit Cusco in Peru als Machtzentrum erstreckte es sich über annähernd 5.000 km entlang der Anden von Kolumbien bis nach Chile. Die Ausstellung im Lokschuppen Rosenheim begibt sich auf die Spuren der legendären vorspanischen Inka-Kultur und zeigt diese von ihren Anfängen in der Mitte des 11. Jahrhunderts bis in die Kolonialzeit. Der Fokus der Schau liegt auf der imperialen Phase. Die Architektur, das Leben der Inka-Adligen in Cusco, die imperiale Religion mit dem Sonnentempel als Zentrum, Krieg, Landwirtschaft und nicht zuletzt die Verwaltung des riesigen Reiches mit Hilfe der Knotenschnüre stehen im Mittelpunkt. Anhand der berühmtesten Inka-Herrscher Viracocha, Pachacutec Yupanqui und TupacInca Yupanqui, die nicht nur als die Erschaffer des Inka-Reiches, sondern darüber hinaus als die Erbauer von Cusco und Machu Picchu gelten, wird der Besucher durch die Ausstellung geleitet. Wertvolle Kulturschätze, farbenkräftige und reich gemusterte Textilien, wertvolle und sehr seltene Opferschalen aus Stein, Goldschmuck, Knotenschnüre und Rekonstruktionen archäologischer Stätten vermitteln dem Besucher einen vielfältigen Eindruck der InkaKultur. Sie erklären die Herkunft, Religion, Architektur, Wirtschaft und Machtverhältnisse des Inka-Reiches. Den anhaltenden Einfluss der Inka unter spanischer Herrschaft belegen Ritualbecher, Textilien und Gemälde aus der Kolonialzeit. Am Anfang der Geschichte der Inka, so erzählt die Legende steht die Sonne. Nachdem sie ihren Blick auf die Erde geworfen hatte, soll sie ihren beiden Kindern Mama Occlo und Manco Capac voller Mitleid befohlen haben, auf den Boden hinab zusteigen und dort eine Herrschaft zu errichten. Daraus erwuchs ein riesiges Imperium: Im 15. und 16. Jahrhundert wurde es zum grössten indigenen Reich, das jemals auf amerikanischem Boden erschaffen wurde. Es bestand aus etwa 200 verschiedenen ethnischen Gruppen, die in einem Land extremer klimatischer Gegensätze auf annähernd 5.000 Kilometer entlang der Anden vom heutigen Kolumbien bis Chile lebten. Zusammengehalten und regiert durch ein straffes Ordnungssystem unter der Führung eines mächtigen Herrschers. Besucher des weltberühmten Machu Picchu oder der alten Inka-Hauptstadt Cusco stehen heute fasziniert vor den beeindruckenden Hinterlassenschaften der Inka. Ihr Erbe ist trotz der spanischen Eroberung immer noch sehr lebendig. Doch wer waren die Inka, die ihrem Staat den Namen gaben? Schachbrett-Tunika Kleidung eines Inka-Militärs, 14. – 16. Jh. © © Staatliches Museum für Völkerkunde München, Foto: Marianne Franke 10 11 Sammeln Collection / Nr. 107 Sammeln Collection / Nr. 107 ARTIKEL | ARTICLES ARTIKEL | ARTICLES Chronographes sans compteur et montres Stop Joël Pynson ←↑ Chronographe simple Ascot, fin du 19 e siècle Ascot était une marque de Henchoz Frères au Locle. Les premiers chronographes, réalisés dans la deuxième moitié du 19e siècle, ne comportaient qu’une seule aiguille, pour le décompte des secondes. On les appelle «chronographe simple» par opposition au «chronographe-compteur» disposant d’un compteur auxiliaire pour le décompte des minutes et permettant donc le chronométrage de temps plus longs. L’avantage d’un compteur de minutes sur un chronographe est tel que le chronographe simple, a été rapidement supplanté et de ce fait n’a eu qu’une existence relativement brève. 20 Avec l’arrivée de la montre-bracelet il a pourtant connu un regain d’intérêt à partir de la fin des années 1930, et une variante a même été développée sous la forme des montres Stop où l’aiguille des secondes centrale peut être remise à zéro mais où les trois fonctions du chronographe, départ, arrêt, remise à zéro, sont incomplètes. Relativement méconnues, ces montres ont pourtant un intérêt historique et technique certain. Leur étude permet de couvrir une bonne partie du 20e siècle horloger suisse et de croiser la destinée de nombreuses sociétés qui en ont creusé les jalons. Pour la commodité de la présentation, ces montres, assez nombreuses, seront classées en trois catégories : les chronographes sans compteur de Manufacture, les chronographes sans compteur sur base Ebauches SA et les montres Stop et leurs variantes. 21 Sammeln Collection / Nr. 107 Sammeln Collection / Nr. 107 ARTIKEL | ARTICLES ARTIKEL | ARTICLES Terres d’Islam L’Ariana sort de ses réserves II Bassin Atelier Théodore Deck, Paris (France), vers 1863, Faïence fine, décor de pâte en relief sous couverte, D 41 cm, Achat, 2013 – Inv. AR 2013-145 © Collection Musée Ariana, Ville de Genève, Photo Nicolas Amiache Apicella Le Musée Ariana conserve une collection de plus de 700 pièces de céramique, couvrant une période de douze siècles d’histoire (du IXe au XXe siècle) dans une large aire géographique s’étendant de la Transoxiane, l’Iran, la Turquie, la Syrie, l’Égypte jusqu’à l’Espagne. Cet ensemble conséquent provient d’achats et de dons successifs, échelonnés entre la fin du XIXe siècle et nos jours. La base de la collection a été rassemblée par le fondateur du Musée Ariana, Gustave Revilliod. En 1934, suite à la décision de regrouper à l’Ariana toute la céramique contenue dans les collections publiques de la Ville de Genève au Musée Ariana (à l’exception de la céramique antique), la céramique orientale du Musée d’art et d’histoire a également rejoint nos fonds, qui se sont continuellement enrichis au fil du XXe siècle. Cette collection conséquente n’avait pas encore fait l’objet d’étude approfondie. La présente exposition, et le catalogue qui l’accompagne, se proposent de combler cette lacune. 30 Bol Iran, fin du XIIIe ou début du XIVe siècle, Pâte siliceuse, décor peint sous glaçure, D 14,5 cm ; H 5,8 cm, Legs Parvine Meylan, 2012 – Inv. AR 2012-109 © Collection Musée Ariana, Ville de Genève, Photo Nathalie Sabato 31