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SAMMELN COLLECTION / Nr. 120 INHALT | SOMMAIRE Artikel / Articles 2 2 &: Hilbert & Künzli Gestalten im Dialog: Therese Hilbert & Otto Künzli 8 Lust auf ein Spiel? Geschichten rund ums Kartenspiel 16 Trésors de L’orfèvrerie Allemande duXVIe Siècle Collection Rudolf-August Oetker 26 Roger Tallon – Le design en mouvement Informationen / Renseignements 31Restauratoren Restaurateurs Restauratori 8 35 Terminagenda Le Calendrier des Manifestations Calendario 47Auktionskalender Salle des ventes Casa d’aste 49 Magazin – Veranstaltungsvorschau Aperçu des manifestations futures Rivista 16 56Ausstellungskalender Calendrier des expositions Calendario delle esposizioni 63 Eurotime 64 Impressum Titelbild: Trésors de L’orfèvrerie Allemande du XVIe Siècle Collection Rudolf-August Oetker Nautile monté en hanap. 26 1 SAMMELN COLLECTION / Nr. 120 ARTIKEL | ARTICLES &: Hilbert & Künzli Gestalten im Dialog: Therese Hilbert & Otto Künzli 2 SAMMELN COLLECTION / Nr. 120 ARTIKEL | ARTICLES Therese Hilbert und Otto Künzli sind Schweizer Schmuckkünstler, die sich dem Autorenschmuck verschrieben haben. Seit über vierzig Jahren schaffen sie Werke von minimalistischer Klarheit und bestechender handwerklicher Präzision, voll Witz und sinnlicher Eindringlichkeit, Schmuck, der schmückt, und gleichzeitig einen autonomen ästhetischen Status gewinnt. Otto Künzli zählt im internationalen Raum zu den bedeutendsten zeitgenössischen Schmuckgestaltern überhaupt. Auch Therese Hilbert ist auf dem internationalen Parkett gut positi- Therese Hilbert: Stern, 1985, Brosche, Silber, Stahl, 15 x 12,5 x 3,2 cm. Foto: Otto Künzli Therese Hilbert: Anhänger, 2008, Silber, Obsidian-Kugeln, Ø 4,8 cm Foto: Otto Künzli Therese Hilbert: Brosche, 2014, Silber geschwärzt, Lack, 9,5 x 8,3 x 0,8 cm Foto: Therese Hilbert oniert, wenngleich sie stets den stilleren Weg gewählt hat. Seit ihrer gemeinsamen Ausbildung an der damaligen Zürcher Kunstgewerbeschule und der Münchner Akademie der Bildenden Künste teilen sie in München Atelier und Privatleben, stehen in einem kontinuierlichen Dialog und verfolgen trotzdem stets individuelle künstlerische Wege. Nun ist erstmals in der Schweiz ihr Werk in einer gemeinsamen Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur zu sehen und kann aus einer neuen Perspektive betrachtet werden. Die Ausstellung thematisiert gleichzeitig den kreativen künstlerischen Austausch, reflektiert das gemeinsame Leben eines Künstlerpaares mit je eigenem Werk einschliesslich der mitunter komplexen Facetten, die eine solche Gemeinschaft aufweisen kann. Die Schweizer Schmuckkünstler Therese Hilbert und Otto Künzli schaffen seit über vierzig Jahren Schmuck – Werke von minimalistischer Klarheit und bestechender handwerklicher Präzision, voll Witz und sinnlicher Eindringlichkeit. Schmuck, der schmückt, und gleichzeitig einen autonomen ästhetischen Status gewinnt. Seit Mitte der 1970er-Jahre lebt und arbeitet das Paar in München, es teilt Privatleben und Atelier und pflegt einen intensiven kreativen Austausch. Trotz dieses kontinuierlichen Dialogs verfolgen beide einen individuellen künstlerischen Weg. Sie haben nie gemeinsame Projekte entwickelt und sie zeigen ihre Werke in der Regel in getrennten Einzelausstellungen, oft im internationalen Raum. 3 SAMMELN COLLECTION / Nr. 120 ARTIKEL | ARTICLES Lust auf ein Spiel? Geschichten rund ums Kartenspiel Das Spiel mit Karten zieht Menschen seit Jahrhunderten in ihren Bann. Kaum ein Spielgerät ist bei Jung und Alt so beliebt und verbreitet. Die Ausstellung entführt Klein und Gross in diese bunte Welt und erzählt Geschichten rund ums Kartenspiel. Es ist die Kombination von Glück und Verstand, welche die Faszination des Kartenspiels ausmacht. Der Zufall entscheidet, welche Karten dem Spieler zugeteilt werden, den Spielverlauf aber bestimmt er selbst. Diese Verknüpfung verhalf dem Kartenspiel binnen kurzer Zeit zu grosser Popularität, und dies quer durch alle Bevölkerungsschichten. Bis heute sind weltweit über 500 unterschiedliche Kartenspiele bekannt. Geschichten rund ums Kartenspiel Das Museum zu Allerheiligen zeigt in seiner neuen Sonderausstellung Spielkarten vom Mittelalter bis in die Gegenwart, aber auch Schriftdokumente, Spieltische, Gemälde, Film- und Tondokumente rund ums Kartenspiel. Thematisiert wird unter anderem der sagenhafte Aufstieg des Jassens zum helvetischen Nationalsport, die geheimnisvolle Welt der Tarock-, Tarot- und Zauberkarten oder den Weg von den frühesten Lernspielen des 17. Jahrhunderts zu den modernen Quartettspielen der Gegenwart. Wie vielgestaltig das Spiel mit Karten im Lauf der Geschichte Kunst, Literatur, Film und Musik inspirierte, zeigt die Ausstellung mit zahlreichen Objekten, Film- und Hörstationen. Die Ausstellungsstücke stammen aus der museumseigenen Sammlung, die mit über 16‘000 Kartenspielen zu den bedeutendsten der Schweiz zählt. Leihgaben aus Schweizer Museen und Archiven bereichern die Schau. Tarockkarte «Die Liebenden» aus eine sogenannten «Besançoner Tarock» von Bernhard I. Schär (1743-1800), Mümliswil, 1784. Museum zu Allerheiligen Schaff hausen, Depositum Sturzengger-Stiftung. ← Postkarte, Spielende Dame auf Bank, um 1900. Museum zu Allerheiligen Schaff hausen. 9 SAMMELN COLLECTION / Nr. 120 ARTIKEL | ARTICLES Trésors de L’orfèvrerie Allemande duXVIe Siècle Collection Rudolf-August Oetker Cette exposition, en la Fondation Bemberg, de chefs-d’œuvre de l’orfèvrerie allemande issus de l’exceptionnelle collection de Rudolf August Oetker (1916-2007), s’annonce comme une véritable révélation pour le public français à deux titres. D’une part, montrée seulement deux fois en Allemagne, cette collection est visible pour la première fois en France et, d’autre part, l’orfèvrerie française étant elle-même particulièrement rare du fait des destructions opérées sous l’Ancien Régime puis la Révolution, l’orfèvrerie de la Renaissance est quasiment absente du paysage artistique et muséal de notre pays. (Le Groupe Oetker est une multinationale qui travaille dans divers domaines d’activités. Tout commença en 1891 en Allemagne dans une pharmacie de Bielefeld. C’est là qu’un jeune pharmacien du nom d’August Oetker développa une levure en poudre prête à l’emploi et posa ainsi les fondations d’une des marques les plus anciennes et reconnues en Allemagne). La collection Oetker est constituée de pièces d’orfèvrerie civile allemandes datées des XVIe et XVIIe siècles. Elle comporte de grandes pièces d’apparat, aux formes très éclectiques, allant du hanap à la chope, pièces dont la parfaite maîtrise atteste du savoir-faire d’artisans qui excellaient dans un répertoire ornemental imposant et utilisant une remarquable profusion naturaliste. ← Nautile monté en hanap 16