Halbfinalisten Demi-finalistes PREMIO 2015

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Halbfinalisten Demi-finalistes PREMIO 2015
Halbfinalisten
Demi-finalistes
PREMIO 2015
Cie Tétanotwist : Le festin mue
Collettivo Ingwer : Princesses karaoke or something like that
Cosima Grand : CTRL–V (LP)
EberhardGalati : Seh’ ich dich im Strahlenmeer
Lea Moro : (b)reaching stillness
:objective:spectacle: CLAP
Old Masters : Constructionisme
Cie Peter&Pan : On fait aller
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Cie Tétanotwist / Le festin mue
« Soyez les bienvenus, vous êtes ici chez moi. Je vous invite à prendre place: installez-vous confortablement et construisons
un espace d’intimité. Dans le respect et la confiance, cherchons ensemble la distance des corps, la résonance des esprits,
l'écho organique de la chair et des os. Divaguons. Laissons-nous aller à la découverte des recoins les plus merveilleux et
morbides de notre consistance. Délicatement, comme on pèle une orange : enlevons la peau. Emporté(e)s par les courants
de nos fluides internes, écoutons les remous de la vie fécale. Descendons dans nos entrailles en putréfaction. Sentons comme
‘’ ça sent l’être ‘’, ‘’ là où ça sent la merde‘’ .»
Antonin Artaud, 1947
Le corps humain, donc : vaste contrée traversée de cette « interne liqueur », qu’on appelle aussi plus
communément : « caca ». Par l’odeur qu’elle dégage et l’apparence qu’elle revêt, notre propre
merde, nous nous sommes visiblement résolu(e)s à la regarder comme un rebut…Passage pourtant
obligé pour accéder au bien-être, le caca nous dégoute…Pourquoi ?
Le festin mue (forme théâtrale solo en pleine gestation), c’est le début d’une réflexion sur les
fluides corporels. C’est une tentative de théoriser notre rapport à notre propre merde. C’est une
autre façon d’affronter le caractère trivial de la mort, en faisant l’hypothèse d’un « devenirmerde »…
C’est une sorte de « Philosophie dans l’urinoir », sur canapé synésthésique. C’est un divan décadent
garni de fourrures et de peaux de bêtes (si douces, si kitsch et si morbides) : « trône » du haut duquel
il sied de songer à cette « chose » concrète et omniprésente, depuis un endroit naïf, idiot,
clownesque, solitaire et merdique.
Cie Tétanotwist
L’équipe artistique qui travaille à l’élaboration de ce projet est composée d’Isabelle Vesseron
(interprétation, dramaturgie et mise en scène), Claire Deutsch (dramaturgie et mise en scène), Cédric
Leproust (collaborateur artistique), Laurence Mayor et Sarah-Lise Salomon-Mauffroy ( intervenantes
texte ) et Géraldine Chollet ( intervenante corps ).
www.tetanotwist.com
2
Collettivo Ingwer / Princesses Karaoke or something like that
In antiken Märchen sowie in der modernen Abstraktion haben die Figuren –oberflächlich gesehen –
nichts mit gemeinen menschlichen Wesen zu tun: Märchen spielen in “anderen Welten”, die mit der
Welt des Lebens und der Menschen in Kontrast stehen. Princesses Karaoke beschäftigt sich also mit
unseren aktuellen Modellen – den modernen Archetypen könnte man mit einem Oxymoron sagen –
in einer immer mehr auf sich selbst bezogenen Gesellschaft, wo die Nachahmung die meist
erwünschte Lebensform darstellt. Princesses Karaoke bringt die imaginäre Identität, den Wunsch zu
sein und den Formalismus des modernen Menschen auf die Bühne. Auf der Bühne stehen zwei
Frauen, die zugleich Schauspielerinnen und Benutzerinnen, Stars und Fans, Prinzessinnen und
Möchtegern sind: Camilla Parini und Anahì Traversi.
Collettivo Ingwer ist eine künstlerische Arbeitsgruppe, die im Jahr 2013 gegründet wurde. Ihr Ziel ist
zeitgenössische Arbeiten zu schaffen in denen künstlerische Disziplinen auf transversale Art
angewendet werden. Die Gruppe wird aus all denen zusammengesetzt, die bei den Projekten dabei
waren, sind und sein werden. Bis heute zählen zum Collettivo Ingwer die Performance "A. ( studio
per una Giselle d'appartamento )" die Stücke "STILL LEBEN", "La Extravagancia#0" und das
fotografische Projekt "Io sono un'altra".
Camilla Parini inizia a seguire i primi corsi di teatro all’età di 14 anni. Nel 2004 incontra il Teatro delle
Radici con il quale inizia un percorso di formazione e di lavoro viaggiando in diversi festival e rassegne
in Svizzera e all’estero. Nel 2008 si laurea come operatrice sociale mentre nel 2012 si diploma presso
la Milano Teatro Scuola Paolo Grassi di Milano seguendo il corso professionale di teatrodanza. Si
perfeziona inoltre con altre realtà artistiche nell’ambito della danza, del teatro e della performance
tra le quali Les Ballets C de la B, Wuppertal Tanztheater, Trisha Brown Dance Company, Peeping Tom,
Nicole Seiler, Geraldine Pilgrim, Iris Erez.
Anahì Traversi ha frequentato il liceo artistico e successivamente ha studiato Lettere e filosofia
presso l'Università degli Studi di Milano. Nel 2010 si diploma come attrice presso la Scuola di Teatro
del Piccolo di Milano. In seguito si perfeziona presso il Teatro Laboratorio Toscana con Federico
Tiezzi, Peter Stein, Sandro Lombardi, Franco Graziosi, Ermanna Montanari (Teatro delle Albe) e
Roberto Latini. Attualmente è coinvolta come attrice nella compagnia del Teatro Sociale di Bellinzona
e parallelamente lavora in progetti indipendenti.
www.collettivoingwer.com / www.camillaparini.com / www.anahitraversi.com
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Cosima Grand / CTRL-V (LP)
„If you had 3 wishes for pop culture today what would they be? – Well, first wish is: Do not pray to it. Look down on it.
Trample on it. Destroy it. And take from its ruins what you want. And rebuild something better.“
In der Performance Ctrl-V werden Rap-Songs seziert. Instrumental, Text, Köpersprache, Bewegungsund Bildmaterial werden in Einzelteile zerlegt und neu gesampelt. Mit den Codes und Methoden der
Rap-Musik und der Hiphop-Kultur werden neue Songs produziert. Daraus entsteht ein performatives
Album (LP) im Pastiche-Charakter aus gesampelten, zerstückelten und fragmentierten Versatzteilen.
Der Kosmos einer ganzen Kultur spiegelt sich in einer einzigen Person und ihrem Körper wider.
Die Performerin und Tänzerin Cosima Grand untersucht in Ctrl-V, was sie auch im Alltag beschäftigt:
Die Beziehung zwischen Geste und Wort, Körper und Sprache, Emotion und Intellekt. Dies wird
besonders im Rap durch die Verbindung von Musik und Text spürbar: Rap-Musik erzeugt mit
verführerischen, einlullenden Beats soghaft Melancholie oder Euphorie – sie berauscht, macht
aggressiv und traurig. Zugleich vermitteln die expliziten und klaren Texte politische und
gesellschaftliche Botschaften.
In Bezug auf die Ästhetiken des Hiphop, stellt sich die Frage, wie diese von einer einzelnen Person
angeeignet, übernommen, abgelehnt oder transformiert werden. Cosima Grand stellt sich die Frage,
wie die gerappten Wörter die Performerin oder den Performer bewegen. Wie wird im Freestyle
Sprache und wie in der Tanzimprovisation Bewegung generiert? Wie ist mit den homophoben oder
misogynen Ausdrücken und Verhaltensweisen im Hiphop umzugehen? Die Mittel der
Selbstdarstellung in Videoclips, die Selbststilisierung in Rap-Texten oder die stereotype Gestik und
Körperhaltung der Rappenden werden mit den Chiffren des zeitgenössischen Tanzes verglichen und
ergänzt.
Cosima Grand, geboren in Leuk (VS), absolvierte die Ausbildung Formation d’Artiste Chorégraphique
am CNDC d’Angers, unter der Leitung von Emmanuelle Huynh. Sie war Mitglied der
formation/compagnie Marchepied in Lausanne und studierte Übersetzung in Genf. Sie arbeitet
regelmässig mit Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Sparten zusammen, wie zum
Beispiel mit der Texterin Sabrina Zimmermann für Me myself and I und mit dem Filmemacher Davide
Prudente für das Kurzstück BeMyselfAndDie, das am Festival Antigel 2013 uraufgeführt und mit dem
Förderpreis der Fondation Bea pour jeunes artistes ausgezeichnet wurde. Am Choreographic
Laboratory 2015 lernt sie den Videokünstler und Performer Aldir Polymeris kennen, mit dem sie für
Ctrl-V das erste Mal zusammenarbeitet. Mit Oliver Roth, der Ctrl-V als Dramaturg begleitet, hat sie
schon für mehrere Projekte und Recherchearbeiten kollaboriert.
4
EberhardGalati / Seh‘ ich dich im Strahlenmeer
«Vergessen wir einmal unsere religiösen, politischen und ethnischen Vorbelastungen und Meinungen und lassen Sie uns
einfach mal Mensch sein, wie ein kleines Kind, das noch offen und lernfähig ist. Und versuchen wir einmal, das, was hier
gesagt werden soll, nicht mit einer bestehenden Ansicht oder der Meinung eines Anderen zu vergleichen, sondern gehen wir
einfach einmal nach unserer Intuition, unserem Gefühl und spüren selbst, ob die Informationen stimmig sind – auch wenn sie
im Endeffekt beunruhigend sein mögen. Dieser Abend wird Sie mit schockierenden Tatsachen konfrontieren, die in den
vergangenen Jahrhunderten vorsätzlich und mit grosser Sorgfalt aus dem öffentlichen Bewusstsein herausgefiltert wurden.
Die Vorstellung einer massiven Verschwörung – einer ‹verborgenen Hand›, einer ‹geheimen Kraft›, die die Schweiz in den
endgültigen Zusammenbruch führt, damit eine gottlose, totalitäre Herrschaft errichtet und rücksichtslos durchgesetzt
werden kann, muss von jedem nachdenklichen Menschen ernsthaft in Betracht gezogen werden. Hinweise dafür finden sich
überall – sogar in der zweiten Zeile unserer Nationalhymne. ‹Seh ich dich im Strahlenmeer›: Der Erkennungscode der
schweizerischen Ur-Verschwörer von 1291, nachträglich zu ‹Eidgenossen› nivelliert, de facto aber Mitglieder einer obskuren,
‹Licht› genannten, Gruppierung. Mit jedem Anstimmen der Hymne wird die Identifikation mit und der Bezug auf den
geheimen Bund unserer politischen Elite weiter ritualisiert. Das muss ein Ende haben.»
Die heutige Gesellschaft wird beherrscht von einem tiefen Misstrauen gegenüber der Politik, den
Medien, unsichtbaren Lobbyisten und fremden Mächten, die unser abendländisches System
unterminieren wollen. Mögen die Ängste auch teilweise nicht ganz unbegründet sein, so ist die
Richtung dennoch beunruhigend, in die sich unsere Gesellschaft entwickelt, weg von
Aufgabenteilung, Vertrauen und Zusammenarbeit, hin zu Isolierung, Einzelkampf und Argwohn.
Eine extreme Ausdrucksform dieser Entwicklungen sind Verschwörungstheorien, die heute wieder
starken Auftrieb erfahren – vom 11. September über die Bio-Lüge bis hin zum schleichenden EUBeitritt. Anhand einer selbst gesponnenen Verschwörungstheorie, die teils im Vorfeld und teils auf
der Bühne entwickelt wird, will EberhardGalati die Mechanismen der Verschwörungsbildung vor und
mit dem Publikum durchexerzieren: was anfangs fadenscheinig und an den Haaren herbeigezogen
wird, erscheint plötzlich plausibel, wenn die Argumentationskette und die Präsentationsform
stimmen. Seh ich dich im Strahlenmeer ist ein musikalischer Theaterabend ohne absoluten
Wahrheitsanspruch. Er spielt mit den Mechanismen von Propaganda und Macht und steuert
gleichzeitig Wahnsinn und Selbsterkenntnis an.
EberhardGalati machen Theater, das zwischen Konzept, Diskurs und Pop flottiert – kritisch,
alltagsrelevant und am Puls der Zeit. Ihr Material sammeln sie in den öffentlichen Medien, in
Zeitdokumenten sowie beim Zivilisten und schaffen daraus gesellschaftsanalytische, musikalische
Theaterabende mit Unterhaltungsanspruch. Die Regisseurin Eveline Eberhard und der Schauspieler
und Musiker Mauro Galati gründeten EberhardGalati 2011 als Theaterformation. Zum Kernteam
gehören
auch
die
Dramaturgin
Lisa
Letnansky
und
der
Sounddesigner
Rolf
Näpfer.
Produktionsbezogen werden Gäste eingeladen. Für Seh ich dich im Strahlenmeer sind dies: der
Schauspieler Jürg Plüss und die Bühnenbildnerin Angelica Paz Soldan.
www.eberhardgalati.ch
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Lea Moro / (b)reaching stillness
„Was entstanden ist, das muß vergehen! Was vergangen, auferstehen! Hör auf zu beben! Bereite dich zu leben!“
Lebendige und tote Materie, Stillstand und Bewegung, Schönheit und Vergänglichkeit werden in
(b)reaching stillness zu ineinanderfließenden Zuständen. Teil der Recherche sind Prozesse des
Verwesens oder Verwelkens von Objekten, das Erkalten und Erstarren eines gerade getöteten Tieres
und das Altern des Körpers. Ausgehend von der barocken Stilllebenmalerei und Gustav Mahlers
Auferstehungssinfonie inszeniert die Choreografin Lea Moro die Langsamkeit und vermeintliche
Erstarrung dreier Körper. Durch die Re-Integration dieser klassischen Werke in eine zeitgenössische
Choreografie breitet sich auf der Bühne in ungewöhnlicher und humorvoller Weise ein Arsenal an
Formen der dynamischen Stasis und verhaltenen Bewegung aus. In störrischer Ruhe widmen sich die
liegenden Körper glamourösen Höhepunkten und flächiger Monotonie. Einer gnadenlosen zeitlichen
Zerdehnung hingegeben, streben sie einer verheißungsvollen heutigen Auferstehung entgegen.
(b)reaching stillness verhandelt die Vitalität von Materie, das physische Potenzial der Langsamkeit
und die Dynamik theatralen Verweilens.
Lea Moro (CH) lebt und arbeitet als Choreografin / Tänzerin in der Schweiz und in Berlin. Sie studierte
Bewegungstheater an der Scuola Teatro Dimitri, Tanz am LABAN Centre London und am
Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin. Ihre Solo Performance Le Sacre du Printemps, a ballet
for a single body (2013/14) wurde u.a. am HAU Berlin, Festival Tanztage 2015 Sophiensaele Berlin,
Het Veem Theater Amsterdam gezeigt und 2015 in die Dampfzentrale Bern sowie zum Festival Zürich
Tanzt eingeladen. Lea Moro arbeitet 2015/16 als Residenzchoreografin bei K3 Tanzplan Hamburg,
2015 erhielt sie das Elsa-Neumann Stipendium des Landes Berlin, 2014 das DanceWEB Stipendium
und seit 2014 wird sie durch das PAP-Mentoring Programm Berlin unterstützt. Eine kontinuierliche
Zusammenarbeit verfolgt sie mit der Performerin Désirée Meul in ihrem Kollektiv meulmoro. 2013
gründete sie zusammen mit Désirée Meul und Maja Zimmermann das Acker´Festival Berlin.
Das Bühnenstück (b)reaching stillness entsteht in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Tänzern
Jorge de Hoyos und Enrico Ticconi, dem Komponisten Marcus Thomas, der Szenografin Katrin Fürst,
der Lichtdesignerin Annegret Schalke und der Produktionsleiterin Marie Schmieder. Der Prozess wird
dramaturgisch von Maja Zimmermann und auf gestalterischer, künstlerischer Ebene von Désirée
Meul begleitet.
www.leamoro.com / www.meulmoro.com
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:objective:spectacle: / CLAP
Was ist langsamer als ein Atemzug aber dauert länger als ein Schrei? Glaubt man soziolinguistischen
Untersuchungen des Phänomens, dann ist es der Applaus. CLAP ist eine Arbeit am Framework der
Performance – Situation als solcher. Was normalerweise als Konvention oder Ritus das theatrale
Ereignis rahmt, rückt hier ins Zentrum der performativen Auseinandersetzung: Warum applaudieren
wir und wie? Wem oder was applaudieren wir?
Gegeben sei: Ein Abend, der nur aus dem „Rohstoff der Affirmation“, dem Material des
Applaudierens entsteht. Anstelle der Repräsentation einer Vorstellung sieht das Publikum eine
Repräsentation seiner selbst. Eine choreographierte Claqueurmenge, die in rhythmisch – repetitiven
Mustern durch verschiedene Gesten, Formen, historische wie soziale Konstellationen des
Applaudierens „zappt“: Mal mutieren die Claqueure zu einer jubelnd-orgiastischen Fancrowd, dann
wirken sie wie eine faschistisch agitierte Menge. Ein anderes Mal zerfallen sie in gelangweilt oder
unsicher vor sich hinklatschende, erschöpfte Einzelne ...
In einem stetigen Loop von Auf- und Abtritten und intensiven Momenten des Ausharrens entlädt sich
so die Spannung der Erwartung in immer neuem Beifall der Claqueurmenge. Ein exzessives
szenisches „perpetuum mobile“ soll über die Dauer der Performance entstehen, die Bühne als
„Applausmaschine“, die Blackbox als Noisekonzert des Beifalls. Offen gelassen werden soll allerdings,
worauf sich der Vorgang des Applaudierens tatsächlich bezieht. Dennoch ist natürlich der spannende
Moment: Wann wird das Publikum einsteigen und selbst applaudieren? Und was, wenn die
Claqueure antworten? Wer wird die Vorstellung beenden?
CLAP wird produziert von :objective:spectacle: in Koproduktion mit Treibstoff Theatertage Basel 2015
und L´OUTIL (FR).
:objective:spectacle: ist eine lose Assoziation von Künstlern, die projektabhängig in wechselnden
Konstellationen und unterschiedlicher hierarchisch- funktionaler Ausdifferenzierung agiert.
Ästhetisch arbeitet :objective:spectacle: an den produktiven Grenzen und transversalen
Verbindungen zwischen Musik, Choreografie, Architektur, bildender Kunst und Performance. Die
Assoziation hat sich 2014 gegründet und besteht aus dem Kernteam um die Bühnenbildnerin und
Architektin Clementine Pohl (Berlin/DE), dem Regisseur, Dramaturg und Musiker Christoph Wirth
(Berlin/DE) und den Regisseuren/Klangkünstlern/Performern Victor Lénoble und Olivier Veillon
(Dijon/FR). Für CLAP arbeitet : objective:spectacle: mit dem in Berlin lebenden New Yorker
Komponisten und Musiker Bryan Eubanks zusammen.
www.objective-spectacle.net
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Old Masters / Constructionisme
Dans quel monde vivons-nous ? De quels objets est-il constitué ? Comment pouvons-nous nous
réapproprier les objets, les discours qui le composent ? Par une approche analytique et intuitive,
Constructionisme se propose de reprendre le pouvoir sur la construction sociale de la réalité.
Il s’agit d’abord de construire collectivement les objets d’études, nos objets d’études. Ceux-ci sont
réalisés en journée avec les spectateurs, les passants, les curieuses dans l’Atelier. Aussi bien
laboratoire, atelier protégé que cabinet de Grand Maître, il permet à toutes et à tous de réaliser des
sculptures, créer des formes, travailler les matériaux dans une perspective d’Arts modestes.
Le soir, après un brin de nettoyage, l’Atelier est transformé en salle de conférence, en auditoire, en
théâtre anatomique. Un orateur brillant présente, analyse, dissèque – détruit, s’il le faut – les objets
réalisés dans la journée. Méticuleux, érudit, passionné, il reconstitue le sens qui réside au fond – ou à
la surface – de ses objets qui deviennent des instruments, des cadavres, des chefs d’œuvres.
Old Masters est un jeune collectif formé par et de Marius Schaffter et Jérôme Stünzi. Après leur
formation initiale respective, Jérôme et Marius ont commencé à collaborer ensemble à l’âge de 6 ans
et demi, entre les montagnes neuchâteloises, le Val d’Anniviers et la Bresse. Attirés par une
esthétique du dérisoire, ils entreprennent de déconstruire les discours scientifique et artistique en
convoquant la beauté et la vérité à la table de l’anodin et de l’insignifiant, tout en s’appuyant sur une
solide économie des moyens et des compétences. Inspirés par les compositions picturales des
maîtres anciens, et surtout par leur propre visite des musées, ils s’inscrivent allègrement, par leur
nom et leur pratique, dans leur sillage prometteur.
En valorisant autant le contexte de réception de l’œuvre par le public que sa qualité propre, ils
questionnent méthodiquement le dispositif dont ils s’emparent, qu’ils soit muséal, conférençal ou
scénique. Ils ont collaboré sur la pièce Introducing Schaffter & Stauffer créée au Théâtre de l’Usine en
2014 et repris au festival Something Raw à Amsterdam et aux Journées de la danse suisse à Zürich en
février 2015. Par ailleurs, ils développent pour 2016 une installation scénographique et théâtrale sur
la thématique de la nature morte dans les arts vivants.
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Cie Peter&Pan / On fait aller
On fait aller évoluera dans un « salon-laboratoire », pour ainsi dire un salon où l’on expérimente,
cherche, découvre, questionne. Cet espace est un terrain privilégié pour l'expression et le partage et
sera rempli des traces de nos réflexions. Tout comme le premier spectacle, il s’agira d’une création
originale prise en charge par les protagonistes de la compagnie. Peter & Pan cherche à créer des
moments d'ouverture et de sincérité totale, envers eux-mêmes et envers le public. Il s’agit donc de
s’intéresser à des thématiques qui ont une importance directement liée à un questionnement ou à
un problème personnel.
Dans cette nouvelle création, nous nous pencherons sur une sorte de « combat ordinaire » que nous
partageons dans notre quotidien, à savoir un déchirement entre la résignation et l'utopie. Notre
intérêt se porte sur cet état à mi-chemin entre les rêves d'enfance et le pragmatisme d’une maturité
grandissante. Ce passage charnière d’une jeunesse en quête d’elle-même, dans lequel il faut
s'investir et s'engager pour rester en accord avec ses propres idéaux. Pourtant, malgré cette fougue
et malgré nous, nous nous retrouvons peu à peu à faire des compromis, à revoir certaines ambitions
à la baisse. Nous sentons aujourd’hui cette peur d'être en train de baisser les bras, d'avoir déjà « jeté
sa gourme ». Nous avons donc lancé une recherche sur les causes de ce conflit, dans une célébration
de la normalité et de la faiblesse. Car s'il y a un espoir que la compagnie refuse d'abandonner, c'est
que le partage honnête et humble de ce qui nous affaibli puisse nous approcher d'une sincérité
partagée et d’un « vivre-ensemble » meilleur.
La compagnie Peter & Pan est née en 2013 de la volonté commune de Cyril Hänggi et de Tobias
Frötscher de créer des pièces théâtrales à partir de leur vécu intime. Leur premier spectacle, Dehors
la nuit, a été créé dans le Jura suisse puis joué en plein air à Delémont, Porrentruy, La Chaux-deFonds et Romont. Cette année la compagnie désire confirmer ses choix artistiques en réalisant un
nouveau spectacle, cette fois adapté à la salle. La comédienne jurassienne Fanny Krähenbühl a
rejoint les fondateurs de la compagnie pour ce nouveau projet.
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