Anbauempfehlungen für Öllein

Vereinigung / Association
TradiLin
Grossfeldweg 2
CH-8855 Wangen SZ
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Web : www.tradilin.ch
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Anbauempfehlungen für Öllein
Blau gefärbt : für Winterlein
Grün gefärbt : für Frühlingslein
Schwarz gefärbt: für beides
Frühlingslein
Empfholene Sorte: Niagara, weil sie ein gutes Ertragspotential hat und homogen ist (sehr
wichtig bei der Ernte, weil die grüne n Pflanzen ein reibungloses Ernteverfahren stören). Die
Sorte hat eine gute Standfestigkeit.
Andere Sorte : Barbara, Lutea, Mickael, Symphonia
Winterlein :
Empfohlene Sorte : Olive r hat das beste Ertragspotential
Andere Sorte : Fjord
Allgemein : Der Frühlingsöllein hat einen kurzen Anbauzyklus (130 bis 140 Tage). Sein
Bedarf an Nährstoffen setzt früh nach dem Vegetationsbeginn ein. Der Lein stellt 75% seiner
Trockenmasse innerhalb von 30 Tagen her (um die Blütezeit), sein täglicher Nährstoffbedarf
ist während dieser Periode hoch und eine gute Versorgung bestimmt den Erfolg der Ernte.
Während dieser Periode reagiert der Lein besonders empfindlich auf Wassermangel
(Pflanzealter zwischen 60 und 110 Tagen). Der Rückgang des Ertrags kann bis zu 30% sein.
Fruchtfolge : Der Lein passt sehr gut nach Getreideanbau. Um das Risiko von Taubährigkeit
zu vermindern ist eine Rotation von 6 Jahren empfehlenswert.
Der Lein reagiert besonders empfi ndlich auf Atrazinresten (auch Simazin-) sowie auf die
Napropamidresten (Devrinol). Mais oder Raps ist somit keine passende Vorkultur für
Frühlingslein, sofern die oben erwähnten Wirkstoffe gespritzt werden.
Parzellenwahl : Keine zu trockenen Parzelle n wählen.
Bodenbearbeitung : Wie für Raps. Achtung, nur bei guten Bedingungen ins Feld fahren : der
Lein ist für Bodenstrukturprobleme sehr empfindlich.
Grunddünger : Der Lein braucht wenig Phosphat und Kali - je 60 Einheiten genügen. Mist und
Gülle können ohne weiteres verwendet werden. Eine Fruchtfolgegrunddüngung passt dem
Lein gut.
Kopfdüngung : ca 80 E /ha Stickstoff - nicht überschreiten wegen Lagergefahr (Erfahrungen
zeigen, dass Mist + 60E Stickstoff bereits genügen). Für Winterlein ist die Stickstoffdüngung
so schnell wie möglich nach der Vegetationsruhe auszubringen (wie für Raps). Eine
Herbstkopfdüngung bringt nichts. Für Frühlingslein ist die ganze Stickstoffdüngung bei der
Aussaat einzubringen.
Spurenelemente : Der Lein braucht Zink. 4 kg/ha Zinksulfat (ZnSO4)
beim Stadium 2 cm einbringen. Zinkmangel erkennt man an
ausgebleichten Blättern oder stagnierendem Wachstum. Die
Chelateform von Zink eignet sich ebenfalls.
Ausbleichung der Endknospe
Saatzeit :
Frühlingslein : März, so schnell wie möglich
Bestandesdichte : ca. 450 Pflanzen pro m2. 60 bis 63 kg Lein /ha ansäen.
Vereinigung TradiLin® – Leinanbau 24/06/2004 Seite 2 / 4
Winterlein : um den 15. September.
Bestandesdichte : ca. 250 Pflanzen pro m2.
40 kg Winterlein /ha ansäen. Winterverluste an
Pflänzchen können hoch sein, wenn sie auffrieren. .
Der Lein hat eine niedrige Wettbewerbskraft. Es ist
deshalb sehr wichtig, eine gleichmässige Verteilung der
Pflanzen zu haben.
Lein während Kriechstadium am Winteranfang
Aussaat : Reihenabstand so klein wie möglich. Pflanztiefe : 1,5 cm (maximum 2 cm).
Unkrautbekämpfung :
Winterlein :
Gegen Gräser : Eine Herbstbekämpfung kann die Anfälligkeit der Pflanze für Frost erhöhen.
Deshalb ist davon abzusehen.
Targa Super (Quizalofop Ethyl) gegen alle Gräser ausser Schwingel.
Gallant 535 (Haloxyfop-r) gegen die meisten Gräser.
Anti-Dikotilen : Ally Class oder Concert oder Lexus (Metsulfuron Methyl und Flupyrsulfuron
Methyl) und Rasantan oder Hoestar (Amidosulfuron) mit einer Dosierung von je 15g/ha. Eine
zweite Behandlung nach der Vegetationsruhe einplanen.
Frühlingslein :
Gegen Gräser : Fusilade (Fluazifop-pBbutyl) gegen die meisten Gräser ausser Schwingel
und Rispengras.
Galland 535 (Haloxyfop Ethoxyethyl). Im Stadium 5 cm gegen alle Gräser.
Gegen Dikotilen : Basagran (Bentazon) ab Stadium 2 cm bis zur Blüte mit der Dosierung von
0,7 kg/ha. Wird in einem frühen Vegetationsstadium behandelt, kann mit der halben
Dosierung gearbeitet werden.
Nachteile : wirkt nicht gegen Blacken, Ehrenpreis, Stiefmütterchen, Vogelknöterich.
Aussentemperatur sollte mindestens 12°C sein.
Spezifische Herbizide : Lontrel 100 (Clopyralid) gegen Disteln, Ackerdisteln und
Sonnenblumennachtrieb. Teile ffekt auch gegen Flohknöterich, Vogelknöterich und
Ackerwinde.
Hoestar (Amidosulfuron) gegen Klettenlaubkraut, mit Teileffekt auf Kreuzblütler,
Hirtentäschchen und Knöterich.
Nie Herbizid gegen Gräser und gegen Dikotilen zusammenmischen. Mindestens
8 Tage zwischen den beiden Spritzungen warten.
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Schädlinge: Normalerweise keine Bekämpfung . Flöhe überwachen. Falls Einstiche
vorhanden, mit einem Pyretrinoid bekämpfen.
Die Ackerschnecken greifen den Lein nicht an. Keine Blattlausanfälligkeit. Blasenfuß
überwachen. Schäden treten ab Stadium 10 cm bis zur Blüte auf. Ab 5 Tiere pro Blatt
bekämpfen.
Krankheiten : Obwohl der Lein anfällig auf Botrytis ist, ist eine Behandlung nicht immer
notwendig. Wenn Sie behandeln müssen, können Sie ein Carbendazim gegen Botrytis
benutzen. Im gleichen Spritzgang können Sie Triazol für die Bekämpfung der anderen
Krankheiten beimischen. Bei Problemen rufen Sie die Pflanzenschutzzentrale an.
Die Ernte : Warten bis die Pflanze gut trocken ist, die Samen klingeln wie Schelle n in der
Kapsel (9% Feuchtigkeit). Ernten nur wenn die Luft ganz trocken ist. Bestücken Sie den
Balken des Mähdreschers mit einer Spezialvorrichtung (Faserpflanze).
Mähdrescheranpassung: Das Stroh kann sich um rotierende Werkzeuge wickeln und
Verstopfungen verursachen. Deshalb ist eine Umrüstung nötig, bei der rotierende
Werkzeuge wie z.B. der Haspel geschützt werden müssen. Gute Erfahrungen wurden mit
dem Schwaddrusch gemacht.
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