Résumé - Treuhänder - Der Schweizer Treuhänder

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Résumé - Treuhänder - Der Schweizer Treuhänder
CONSEIL ECONOMIQUE
François Manach, Jean-Dipak Sen, La Nouvelle économie a besoin d’instruments pour une plus grande transparence
la difficulté de déterminer sa véritable
valeur de marché. Si l’entreprise en
question réussit à dépasser ce seuil critique, le processus de retransformation
de valeur en cash (pay back) peut commencer et ainsi assurer la pérennité de
la société et le succès des investisseurs.
Pour beaucoup d’entreprises de la
Nouvelle économie, nous arrivons dans
cette phase critique. En Suisse, les sociétés Miracle et Complet-e en sont
l’illustration. Pour Complete-e, sa débâcle s’annonçait même avant la publication de résultats financiers désastreux. Il y a eu des démissions en série,
un manque de leadership et de consensus, un retard dans la publication des
comptes et finalement la suspension du
titre.
Avant son effondrement, Boo.com
avait pris plus de six mois pour recruter
un CFO (Chief Financial Officer),
quatre mois pour trouver un CTO
(Chief Technology Officer) et elle n’a
jamais eu de COO (Chief Operating
Officer). Le lancement de son site web
avait été retardé de six mois. Le projet
de Boo.com était sans doute trop ambitieux car la société voulait vendre simultanément dans 18 pays ayant des
langues et monnaies différentes.
Boo.com dépensait près de $ 1 million
par mois uniquement pour photographier ses produits pour son site web.
ZUSAMMENFASSUNG
Die New Economy benötigt Instrumente
für eine höhere Transparenz
Die finanziellen Schwierigkeiten, mit
welchen sich die Unternehmen der
New Economy seit kurzer Zeit konfrontiert sehen, stellen die Aussagekraft der traditionellen Führungsinstrumente in Frage und heben neue
Krisen-Indikatoren hervor, wie z.B.
die cash burn rate. Die Autoren dieses
Artikels erklären die Besonderheiten
der Unternehmen der New Economy
und plädieren für eine höhere Transparenz sowie die Offenlegung zusätzlicher Indikatoren.
Die Bezeichnung New Economy beinhaltet sowohl fortschrittliche Technologie- als auch konventionelle Informatikunternehmen. Während der letzten Monate haben vermehrt Zusammenbrüche von vielversprechenden,
der New Economy angehörigen Unternehmen stattgefunden. So musste im
Mai der Verteiler Boo.com seine Bilanz
deponieren, obwohl namhafte Investoren wie Groupe Arnault, Benetton
oder Goldman Sachs mehr als $ 130
Millionen investiert hatten.
1. Sind die Regeln der traditionellen
Buchführung auf die Unternehmen
der New Economy überhaupt noch
anwendbar?
Seit ihrer Börseneinführung (IPO) sind
die Titel der New Economy durch eine
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extrem hohe Börsenkapitalisierung
charakterisiert, auch wenn sie seit letztem März 2000 einen Rückgang erlitten. Als Beispiel kann man die Titel
von Yahoo (Price/Earning ratio von
329) und Amazon (negative Price/Earning ratio) nennen.
Im Vergleich weisen die Titel der Old
Economy, wie z.B. die Titel von Nestlé
oder Novartis, eine P/E-Kennzahl in
der Grössenordnung von um die 25 aus.
Somit kann behauptet werden, dass die
Börsenkapitalisierung der Unternehmen der New Economy um den Faktor
6 bis 30 (Yahoo um den Faktor 35) zu
den Buchwerten variieren, während
dieses Verhältnis bei den Old Economy
Unternehmen 1:1 oder 2:1 (Nestlé) beträgt.
Ein Verhältnis von Börsenkapitalisierung zum Buchwert von 6 bedeutet,
dass weniger als 20% der Aktiven in
der Bilanz sichtbar sind. Die extrem
hohe Börsenkapitalisierung der New
Economy wird von den Marktakteuren
durch die Tatsache gerechtfertigt, dass
zwar ein grosser Anteil der Aktiven
nicht im Finanzbericht erscheint, jedoch als immaterielles Gut zu werten
sei.
Immaterielle Güter, im speziellen
diejenigen der New Economy, haben
einige spezifische Charaktermerkmale.
Sie können leicht einer Hebelwirkung
unterworfen sein. Eine traditionelle
Zeitung kann nur von einer Person in
einem spezifischen Zeitpunkt gelesen
werden. Eine Internetversion der Zeitung wird dagegen mehreren Personen
gleichzeitig zugänglich, und dies ohne
zusätzliche Investitionen. Die Auswirkung des Hebels auf die Verteilung ist
faktisch unbegrenzt. Die physische Zirkulation der traditionellen Zeitung dagegen ist durch die Haltbarkeit und
Wertbeständigkeit des Materials Papier zeitlich limitiert (wie auch durch
seine Resistenz der Wertverminderung
durch Abnutzung). Ein schwerwiegender Nachteil der immateriellen Aktiven ist ihr erhöhtes Risikolevel. Sie
benötigen einen erhöhten Investitionsbedarf, um ihre Entwicklung sowie um
ihre Vermarktung sicherzustellen, wobei der Erfolg der Investition nicht garantiert ist.
Trotz der hohen Börsenkapitalisierung der Titel der New Economy, sind
zahlreiche Experten der Meinung, dass
die traditionelle Finanzanalyse immer
noch genügend zuverlässig sei, wobei
sie jedoch darauf hinweisen, dass Zusatzinformationen unabdingbar seien,
um eine vollständige Beurteilung zu
vollziehen. Diese zusätzlichen Indikatoren sollten die verbesserte Leistungsmessung der immateriellen Güter zum
Ziel haben.
Der Schweizer Treuhänder 12/00
CONSEIL ECONOMIQUE
François Manach, Jean-Dipak Sen, La New Economy a besoin d’instruments pour une plus grande transparence
Cette situation fut exacerbée par le
manque de contrôle opéré par un conseil d’administration trop passif.
3. Conclusions
De nombreuses débâcles se laissent
arithmétiquement prévoir (cash burn
rate, Z-score et autres indicateurs). La
question est souvent de savoir com-
ment les investisseurs vont réagir face à
cette situation. En raison de l’absence
de biens corporels à réaliser dans le
cadre d’une liquidation, ils seront tentés de fournir à l’entreprise une
deuxième chance et ainsi de repousser
l’échéance de quelques mois. Ils devraient être demandeur d’une plus
grande transparence et d’une gestion
des moyens financiers plus rigoureux.
Pour beaucoup, le retour à la réalité
économique ne fera que commencer,
confirmant le slogan: E-business is
business.
Notes
1
2
3
4
Neue Zürcher Zeitung du 2/3 septembre 2000.
Manuel suisse d’audit, Tome 1, page 195.
Neue Zürcher Zeitung du 28 août 2000.
Expertise PricewaterhouseCoopers UK et
Fletcher Advisory, 27 septembre 2000
(www.pwcglobal.com/extweb/ncpressrelease.nsf)
ZUSAMMENFASSUNG
Als mögliche Beispiele führen wir einige Schlüsselindikatoren auf, welche
speziell auf die New Economy konzipiert wurden, und in die folgenden vier
Gruppen: Innovation, Human-Ressourcen, Kundschaft und Netzwerk
eingeteilt werden können.
Innovation
rend welcher ein Unternehmen ihre
Liquiditätsreserven erschöpfen wird,
unter der Annahme, dass keine Kapitalerhöhung (EK oder FK) stattfindet.
Kürzlich erstellte Studien schätzen,
dass eine grosse Anzahl der InternetUnternehmen ihr Kapital in den näch-
Umsatz mit neu lancierten Produkten
Produktivitätsgewinne aus Forschung und Entwicklung
Umsatz aus Lizenzen und Marken
Human-Ressourcen
Fluktuationsrate des Personals
Ausbildungsgrad des Personals
Kundschaft
Kundenloyalität
Durchschnittlicher Kundenumsatz
Markenwert
Netzwerk
Umsatzanteil durch Forschungs- und EntwicklungsAllianzen geschaffener Produkte
Umsatzanteil, geschaffen durch Marketing-Allianzen
Umsatzanteil, geschaffen durchs Web
Kombiniert mit den traditionellen Finanzkennzahlen der Bilanz- sowie Erfolgsrechnungsanalyse erlauben diese
neuen Indikatoren eine vertiefte Analyse der Unternehmen der New Economy.
2. Ist es möglich, den Zusammenbruch
und den Eintritt eines Konkurses
vorauszusagen?
Ein Phänomen, von welchem man im
Zusammenhang mit den Internet-Gesellschaften häufig spricht, ist die cash
burn rate. Sie gibt die Dauer an, wäh1342
sten 24 Monaten aufgezehrt haben
werden. Gemäss den Experten werden
mehr als 75% der Unternehmen in den
nächsten 2 Jahren vom Markt verschwinden (durch Aufkauf oder durch
Deponierung der Bilanz). Ein Analyst
von Lehman Brothers hat vorausgesagt, dass, wenn es Amazon.com nicht
gelingt, ihre cash burn rate zu reduzieren, sie anfangs 2001 Liquiditätsprobleme haben wird.
Es ist zu bemerken, dass die Anwendung der cash burn rate nicht eine Besonderheit der Internet-Gesellschaften
ist. Die traditionellen Gründe des Konkurses können sowohl auf die Unternehmen der New Economy wie auch
auf die der Old Economy angewendet
werden. Die Probleme wie Fehlbarkeit
des Managements, unzureichende oder
gar fehlende Finanzkontrolle oder eine
wachsende Konkurrenz sind universell.
Die Unterscheidungsmerkmale der
zwei Märkte sind hauptsächlich in der
Wichtigkeit der Kapitaleinbringung
wie auch in der Geschwindigkeit des
Umwandlungszyklusses von Flüssigen
Mitteln in immaterielle Güter sowie
der Vermarktung zu sehen.
3. Schlussfolgerung
Unternehmenszusammenbrüche lassen sich arithmetisch durch z. B. die
cash burn rate und andere Indikatoren
vorhersagen. Es stellt sich auch die
Frage, wie die Investoren reagieren,
wenn sie mit einer Krisensituation konfrontiert werden. Aufgrund des Fehlens von materiellen Anlagegütern zur
Verflüssigung im Falle einer Liquidation, tendieren die Investoren dazu,
den Unternehmen eine weitere Chance einzuräumen sowie für einige Monate die laufenden Verbindlichkeiten
aufzuschieben. Im Gegenzug dazu werden sie eine grössere Transparenz und
ein rigoroseres Management der finanziellen Mittel fordern. Für viele ist die
Umkehr zur wirtschaftlichen Realität
der Beginn, den folgenden Slogan zu
bestätigen: e-business is business.
MFC/HNH
Der Schweizer Treuhänder 12/00

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