Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotenziale
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Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotenziale
|0 Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotenziale von Billigautos Eine Studie von Marketing Partner, Wiesbaden Die Studie gibt einen Ausblick auf das Marktpotenzial von Billigautos in Verbindung mit neuen Vertriebswegen. Inhalt 1| Management Summary | 2 Ziele der Studie und Methodik | 6 Hintergrund und Ausgangssituation | 7 Marktpotenzial unterschiedlicher Billigautos in Deutschland | 11 Ausstattungsmerkmale | 13 Betriebskosten | 14 Dienstleistungen | 15 Service | 20 Chinesische Fahrzeuge in Deutschland | 21 Fazit und Ausblick | 22 Zu Marketing Partner | 23 Notizen | 24 Impressum | 25 Management Summary Management Summary Automobil-Studie: 23 % der potenziellen Käufer von Billigautos bevorzugen ein Fahrzeug aus China Studie Billigautos: 11 % der über 1.000 Befragten in Deutschland würden den Kauf eines Billigautos innerhalb der nächsten 12 Monate in Erwägung ziehen. Binnen drei Jahren können sich sogar 47 % der Verbraucher vorstellen ein solches Fahrzeug zu erwerben. 33 % zeigten sich unentschlossen, und für 20 % kommt ein solches Auto auch innerhalb der nächsten drei Jahre nicht in Frage. Auf diesen Bedarf hat der größte Teil der Automobilhersteller bereits mit Modellen unter 10.000,– Euro reagiert oder plant, dies zu tun. Allerdings: Bei einem Preisvorteil von rund 17 % gegenüber einem vergleichbar ausgestatteten Modell eines etablierten Herstellers würden bereits heute 23 % dieser potenziellen Käufer ein Automobil aus China präferieren (Ausgangswert: 8.500,– Euro). Dies ist das Ergebnis einer Studie der Beratungsgruppe Marketing Partner, Wiesbaden. Die Studie basiert auf einer bundesweiten Befragung von 1.112 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Skopos im Juli 2005 über das Onlinepanel „Euro-Panel“ Internet-repräsentativ erhoben wurde. Titel der Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotenziale von Billigautos. 2| |3 Management Summary Billigautos: Was erwartet der Kunde? Um den Preis unter die 10.000-Euro-Marke zu drücken, haben die etablierten Hersteller zumeist die Produktion in Billiglohnländer verlagert und/oder die Ausstattung der Kleinwagenmodelle abgespeckt. Nur: Entspricht eine eher spartanische Ausstattung den Erwartungen der Käufer solcher Billigautos? Im Gegenteil – die Ergebnisse der Untersuchung der Beratungsfirma Marketing Partner zeigen: Auch bei Neufahrzeugen mit einem Preis von unter 10.000–Euro sind die Kaufinteressenten nicht bereit, auf eine gute Sicherheits- und Komfortausstattung zu verzichten. Der überwiegenden Mehrheit sind auch hier Airbags (96 %), ABS (94 %), Servolenkung (90 %) und Klimaanlage (70 %) wichtig bzw. sehr wichtig. Gleiches gilt für die Betriebskosten, auch sie sind von Bedeutung: Kraftstoffkosten (95 %), Versicherung (88 %), Wartungskosten (86 %), Reparaturkosten (85 %), Steuer (76 %). Auf den Wertverlust hingegen schauen nur 47 %. Gefragt nach der generellen Fahrzeugsicherheit, gaben 98 % an, dass ihnen diese wichtig bzw. sehr wichtig sei. Das bedeutet: Einsparungen, die zulasten der eben genannten Sicherheits- und Komfortausstattungsmerkmale oder der Wirtschaftlichkeit gehen, entsprechen nicht den Bedürfnissen und Forderungen der potenziellen Käufer von Billigautos. Die größten Einsparpotenziale liegen im Vertrieb Marketing Partner untersuchte daher in der vorliegenden Studie auf Basis einer bundesweiten Verbraucherbefragung unter anderem die Frage: In welchen Bereichen könnten die etablierten Automobilhersteller weiter die Kosten senken, worauf würden die potenziellen Kunden verzichten? Die Studie ergab: Das größte Optimierungspotenzial liegt im Vertrieb. Hier sind Einsparungen von bis zu 1.000,– Euro pro Pkw möglich. Wie dies erreicht werden kann, zeigen die folgenden Ergebnisse. Bei der Beurteilung verschiedener Dienstleistungen rund um den Autokauf ergab sich folgendes Bild: Wichtig bzw. sehr wichtig ist den potenziellen Käufern von Billigautos die Garantie, das gaben 92 % der Befragten an. An zweiter Stelle der Nennungen kam mit 80 % die Probefahrt. Service und Reparaturarbeiten direkt beim Händler durchführen zu lassen hielten 64 % für wichtig. Für 57 % spielt die persönliche Beratung durch den Händler eine Rolle, Fahrzeugabholung direkt beim Händler für 46 %. Auf den beiden letzten Plätzen folgen Finanzierungsangebote (39 %) und Leasingangebote (18 %). Management Summary Billigautos: Die deutschen Verbraucher werden flexibel, wenn es ums Geld geht Weiterhin wurden die Verbraucher dahingehend befragt, inwieweit sie sich unkonventionelle Angebote in Bezug auf Dienstleistungen rund um den Autokauf vorstellen könnten. Dabei stellte sich heraus: Die Probefahrt beispielsweise bei einer Autovermietung zu machen ist für 80 % vorstellbar, 73 % der Deutschen würden den Service (Inspektion und Garantie) auch bei einer freien Servicekette vornehmen lassen, 72 % hätten keine Probleme damit, das Auto bei einer Tankstelle oder Autovermietung abzuholen. Die Hälfte würde – vornehmlich nicht sicherheitsrelevante – Servicearbeiten am Fahrzeug gerne selbst durchführen (Ölwechsel, Räder, Zündkerzen, Kühlflüssigkeit wechseln). Das Fahrzeug über Telefon oder Internet zu bestellen können sich 45 % vorstellen. Für einen preislichen Vorteil würden 31 % auf eine Garantie verzichten und sich mit der gesetzlichen Gewährleistung begnügen. Um diese Ergebnisse weiter ausdifferenzieren und besser quantifizieren zu können, wurden den Kaufinteressenten vier mögliche Versionen von Billigautos anheim gestellt: Variante 1 – Markenauto mit Dienstleistungen: Kleinwagen, 4-Sitzer, mittelgroßer Kofferraum, ABS, Klimaanlage, Produktinformationen beim Händler, Möglichkeit zur Probefahrt, Übergabe beim Händler, 1 Jahr Garantie, Service beim Händler, Preis: 8.500,– Euro Variante 2 – Markenauto ohne Dienstleistungen: Kleinwagen, 4-Sitzer, mittelgroßer Kofferraum, ABS, Klimaanlage, Produktinformationen nur im Internet oder per Telefon, keine Probefahrten, Übergabe an einem zentralen Ort, nur gesetzliche Gewährleistung (wie z. B. bei BMW), keine Zusatzgarantie, Service bei ATU oder PointS, Preis: 15 % weniger als Variante 1 Variante 3 – Chinesisches Auto mit Dienstleistungen: Kleinwagen, 4-Sitzer, mittelgroßer Kofferraum, ABS, Klimaanlage, Produktinformationen beim Händler, Möglichkeit zur Probefahrt, Übergabe beim Händler, 1 Jahr Garantie, Service beim Händler, Preis: 7.000,– Euro Variante 4 – Chinesisches Auto ohne Dienstleistungen: Kleinwagen, 4-Sitzer, mittelgroßer Kofferraum, ABS, Klimaanlage, Produktinformationen nur im Internet oder per Telefon, keine Probefahrten, Übergabe an einem zentralen Ort, nur gesetzliche Gewährleistung (wie z. B. bei BMW), keine Zusatzgarantie, Service bei ATU oder PointS. Preis: 15 % weniger als Variante 3 Ergebnis: Variante 1 sagte 57 % der potenziellen Käufer am meisten zu. 20 % entschieden sich für Variante 2, 14 % favorisierten Variante 3 und 9 % wählten Variante 4. 4| |5 Management Summary Was die Kostenoptimierung des Vertriebs anbelangt, lassen sich auf Basis der Studienergebnisse Handlungsempfehlungen für die etablierten Hersteller und Importeure ableiten, welche einerseits die Wünsche der potenziellen Käufer berücksichtigen und zum anderen den Markenherstellern Einsparungspotenziale aufzeigen. Das No-Frills-Auto eines etablierten Markenherstellers (Billigauto ohne diejenigen Dienstleistungen, die für den Kunden kaum von Bedeutung sind) sollte ABS, Airbags, Servolenkung, Klimaanlage und Radio in der Serienausstattung beinhalten. Dieses Fahrzeug wird nicht über den herkömmlichen Handel vertrieben. Im Gegenteil: Die Produktinformationen gibt es per Telefon oder im Internet, eine Probefahrt findet bspw. bei einer Autovermietung statt. Bestellt wird das Fahrzeug ebenfalls im Internet oder per Telefon. Die Fahrzeugabholung könnte über ein alternatives Vertriebsnetz (Tankstelle, Autovermietung) abgewickelt werden. Aufgrund der radikalen Kürzung der Vertriebskette lassen sich Kosten von bis zu 1.000,– Euro pro Auto einsparen, die an die Kunden weitergegeben werden können. Ein derartiger Kostenvorteil in dieser preissensiblen Klasse bringt erhebliche Wettbewerbsvorteile mit sich. Das No-Frills-Auto eines chinesischen Herstellers sollte ABS, ESP, Airbags, Servolenkung, Klimaanlage und Radio in der Serienausstattung beinhalten. Ebenso wird das Fahrzeug mit einer werkseitigen Garantie ausgeliefert. Der Vertrieb erfolgt über den herkömmlichen Handel. Vertriebsalternativen werden nur von einer kleinen Kundengruppe akzeptiert. Marketing Partner Unter den Eichen 5 65195 Wiesbaden www.marketingpartner.de Pressekontakt: Torsten Lorenz Public Relations MP Marketing Partner AG (Holding) [email protected] Tel. 06 11-9 52 71-1 35 Ziele der Studie und Methodik Ziele der Studie und Methodik Titel der Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotenziale von Billigautos Thema: Marktpotenzial neuer Billigautos in Deutschland in Verbindung mit neuen Vertriebswegen Erscheinungsdatum: September 2005 Stichprobe: 1.112 Grundgesamtheit: Erwachsene Bevölkerung in Deutschland über 18 Jahre Erhebungsmethode: Die Studie basiert auf einer bundesweiten Befragung von 1.112 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Skopos im Juli 2005 über das Onlinepanel „Euro-Panel“ Internet-repräsentativ erhoben wurde. Fragestellung: Gibt es in Deutschland eine breite Akzeptanz gegenüber Billigautos, welche auf neuen Wegen vertrieben werden? Auf welche Ausstattungsmerkmale und Dienstleistungen legen die Kunden Wert? 6| |7 Hintergrund und Ausgangssituation Hintergrund und Ausgangssituation Der Trend zum Billigauto in der Automobilindustrie Spätestens seit der pressewirksamen Ankündigung des Dacia Logan für einen Verkaufspreis von 7.200,– Euro steht die Automobilindustrie vor der Gewissheit: Das Billigauto kommt. Zwar war der smart fortwo vor einigen Jahren zu einem ähnlichen Einstiegspreis angeboten worden, der Stadtfloh konnte wegen eingeschränkten Nutzungskonzepts und Premiumpositionierung mit langer Aufpreisliste den Anspruch eines echten Billigautos aber nie wirklich erfüllen. Heute steht die Automobilindustrie vor einer echten Herausforderung – der Logan ist ein vollwertiges, 4-sitziges Auto mit Renault-Technik, und auch sicherheitsrelevante Features wie ABS und Airbags sind mit an Bord. Mittlerweile haben weitere große Hersteller nachgezogen: VW hat den in Brasilien gebauten Fox ins Programm aufgenommen (8.950,– Euro), Citroën, Peugeot und Toyota die weitgehend baugleichen Modelle C1, 107 und Aygo (Preise um 9.000,– Euro) und Ford das Ka-Sondermodell Student (7.990,– Euro). Viele der restlichen Anbieter entwickeln derzeit ebenfalls Fahrzeuge für das entsprechende Segment. Der Trend zum Billigauto hat eine neue Qualität Nun könnte man diese Entwicklung mit der Bemerkung abtun, dass es Billigautos wie den Fiat 500 oder später den Panda, den Renault R4 oder den 2CV („Ente“) schon immer gegeben hat. Der heutige Trend zum Billigauto hat aber eine andere Qualität: Die Preissensitivität der Konsumenten nimmt weiter zu. Im Jahr 2003 achteten 34 % der Kunden beim Autokauf in erster Linie auf den Preis, 2004 immerhin schon 38 %.* Markenbewusstsein und -treue nehmen weiter ab. Folglich sinkt die Bereitschaft, für Premiumprodukte mehr zu bezahlen (der Markenwert vieler Premiumhersteller liegt weit unter dem jeweiligen Börsenwert)**: Das Statussymbol Auto als Kaufargument zieht nicht mehr so wie früher. Im Segment der Billigautos gibt es zunehmend auch vollwertige 4-Sitzer mit Kofferraum, nicht mehr nur kompakte Stadtwagen. Der Preis eines Billigautos wird aggressiver als früher zum Alleinstellungsmerkmal stilisiert – Produktfeatures rücken in den Hintergrund. Spätestens seit „Geiz ist geil“ und Ryanair sind „Billig“ und „No Frills“ Trend-Themen in ganz Europa. * Quelle: TdW 04/05 ** Quelle: Seber, H. G., Automobilwirtschaftliche Wertschöpfungskette am Scheideweg Hintergrund und Ausgangssituation Die Kostenreduktionen belaufen sich bisher aufs Produkt Bisher belaufen sich die Kostenreduktionen der Hersteller weitgehend auf das Produkt. Selbst Fertigungsstandorte werden nach Rumänien, Polen, Südamerika und in Zukunft auch nach China verlegt. Produktfeatures, die Anzahl möglicher Varianten und die teure Fahrzeugelektronik werden abgespeckt. Betrachtet man die übrigen Kosten, die den Endpreis eines Fahrzeugs bestimmen, dann schlagen gegenwärtig die Marketing- und Vertriebskosten mit mindestens 20 % zu Buche. Wenn hier die Kostenschraube angezogen würde, ließen sich die Endpreise der Fahrzeuge um mindestens weitere 15 % reduzieren. Der Fox z. B. könnte dann schon für weniger als 8.000,– Euro angeboten werden – im höchst preissensitiven Segment der Billigautos ein gravierender Wettbewerbsvorteil. Die Airline-Industrie hat die Vermarktungsrevolution bereits hinter sich Eine andere Industrie, die klassisch von hohen Preisen und hohen Marketingund Vertriebskosten geprägt war, hat die Revolution bereits hinter sich: Ryanair und Co. haben das Leistungsangebot radikal abgespeckt und verzichten in der Leistungserbringung auf jeglichen Schnickschnack („No Frills“). Der Blick in diese Branche und die Frage, was die Automobilhersteller davon lernen können, bietet sich an. Im Prinzip haben die Billigairlines nichts anderes getan, als die Wertschöpfungskette der Airline-Industrie in ihre Bestandteile zu zerlegen und in jedem Element die Kosten so weit wie möglich zu reduzieren. Die Ausgangssituation in der Automobilindustrie: Viele „Frills“ und hohe Marketing- und Vertriebskosten Betrachtet man die Wertschöpfungsketten der Automobilhersteller – Billiganbieter oder nicht –, dann haben sich über die Jahre des Wohlstands und dicker Wachstumszahlen einige Fettpölsterchen angesammelt, deren sich die Industrie sehr wohl bewusst ist. Solange man die Kosten über die Endpreise direkt an den Kunden weitergeben kann, ist der Leidensdruck jedoch gering. In Zeiten des Billigautos, in denen 1.000,– Euro mehr oder weniger den Ausschlag geben können, könnte die Zeit aber reif sein. 8| |9 Hintergrund und Ausgangssituation Die Ausgangssituation in der Automobilindustrie: Viele „Frills“ und hohe Marketing- und Vertriebskosten Die größten Kostenblöcke fallen in den folgenden Bereichen an (die Prozentangaben beziehen sich jeweils auf den Listenpreis):* – – – – Vertrieblich bedingte Personalkosten: 2% Marketingkosten: 3% Kosten für Garantien und Kulanzen: 1% Zentrale Vertriebskosten: 3% Ö Vertriebskosten insgesamt: ~ 10 % – Verkaufskosten des Handels: ~ 10 % Ö vertikalkettenübergreifende Vertriebskosten von über 20 % Wenn man davon ausgeht, dass zumindest ein Teil dieser Kosten reduziert werden kann (nach zurückhaltender Schätzung ist eine Kürzung um 50 % möglich), ergeben sich für das Billigauto Preisvorteile in Höhe von ca. 1.000,– Euro pro Fahrzeug. Kosteneinsparungspotenziale der jeweiligen Sales-Opportunity-Slots Sales-Impulse und Sales-Interest Die Hersteller investieren hohe Summen in Massenkommunikationsmaßnahmen – wie TV oder Printmedien. Dabei sind sich die Fachleute einig, dass ein Großteil des hier investierten Geldes in Zeiten von Reizüberflutung und Werbeimmunität verschwendet wird. Alternative Ansprachekonzepte, um auf die „Einkaufsliste“ der Kunden zu kommen, sind hier gefragt. Kosteneinsparungen sind bspw. somit durch Mundpropaganda und klassische PR möglich. Presales-Information Klassisch spielt der Handel hier eine große Rolle. Jedoch informieren sich schon heute 73 % der Kunden zuerst im Internet über das in Frage kommende nächste Fahrzeug**, nur gut die Hälfte macht überhaupt eine Probefahrt***. Folglich kann ein Großteil der Informationsbeschaffung auf neue Medien übertragen werden. Sales-Act In Zeiten, in denen die punktuelle Vermarktung von Billigcomputern, Bahntickets u. Ä. über die Discountmärkte ungeahnte Verkaufserfolge erzielt, sollte man zusätzlich über die Vermarktung durch ein fremdes Vertriebsnetz nachdenken. Ebenso ist die Bestellung im Internet oder per Telefon direkt beim Hersteller in Erwägung zu ziehen. * Quelle: Diez, W., Preissenkungen bei Neuwagen – Fakt oder Illusion ** Quelle: Studie „European Automotive Survey“ *** Quelle: MP-Studie „Probefahrten“ Hintergrund und Ausgangssituation Sales-Delivery Auch hierbei können Einsparungen erzielt werden, indem die Auslieferung über fremde Vertriebsnetze erfolgt. Gleichzeitig kann in Betracht gezogen werden, dass Kunden, die ihr Fahrzeug direkt ab Werk abholen, ein weiterer Preisvorteil eingeräumt wird. Aftersales und Kundenbindung Wie bei Billigfliegern könnte ein Teil der kostenintensiven Serviceleistungen direkt auf den Kunden übertragen werden. Interessant hierfür wäre: – Verzicht auf Garantieleistungen – Übertragung einfacher Servicearbeiten auf den Endkunden im Do-it-yourself-Verfahren – Nutzung von markenunabhängigen Serviceketten (z. B. Pit-Stop, ATU o. Ä.) für Fahrzeugwartung und umfangreiche Reparaturen 10 | | 11 Marktpotenzial unterschiedlicher Billigautos in Deutschland Marktpotenzial unterschiedlicher Billigautos in Deutschland Ausgangsbasis Kleinwagen/4-Sitze/mittelgroßer Kofferraum/ ABS/Klimaanlage Variante 4 – Chinesisches Auto ohne Dienstleistungen Variante 1 – Marken-Auto klassisch Variante 2 – Marken-Auto ohne Dienstleistungen Variante 3 – Chinesisches Auto klassisch Produktinformationen beim Händler Möglichkeit zur Probefahrt Übergabe beim Händler 1 Jahr Garantie Service beim Händler Produktinformationen nur im Internet oder per Telefon Keine Probefahrt Übergabe an einem zentralen Ort Nur gesetzliche Gewährleistung Service bei ATU oder PointS Produktinformationen beim Händler Möglichkeit zur Probefahrt Übergabe beim Händler 1 Jahr Garantie Service beim Händler Produktinformationen nur im Internet oder per Telefon Keine Probefahrt Übergabe an einem zentralen Ort Nur gesetzliche Gewährleistung Service bei ATU oder PointS Preis: 8.500,– Euro Preis: 15 % niedriger als Variante 1 Preis: 7.000,– Euro Preis: 15 % niedriger als Variante 3 Marktpotenzial unterschiedlicher Billigautos in Deutschland Abb. 1: Frage: „Wann würden Sie den Kauf eines solchen Fahrzeuges in Erwägung ziehen?“ (Bewertung von 1 = auf jeden Fall bis 5 = keinesfalls; [Kauf innerhalb von einem Jahr, Kauf innerhalb von drei Jahren] Ö Zusammenfassung 1+2 = auf jeden Fall, eher ja; 3 = keine Meinung; 4+5 = eher nein, keinesfalls; Angaben in %) Innerhalb von einem Jahr 11 Innerhalb von drei Jahren 23 66 47 33 0 20 50 auf jeden Fall, eher ja keine Meinung 100 eher nein, keinesfalls Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Abb. 2: Frage: „Welches Fahrzeug sagt Ihnen am meisten zu?“ (Alle Personen, die den Kauf eines Billigautos nicht ausgeschlossen haben) Marken-Auto klassisch 9% Marken-Auto ohne Dienstleistungen 14 % 57 % 20 % Chinesisches Auto klassisch Chinesisches Auto ohne Dienstleistungen 23 % der potenziellen Käufer von Billigautos bevorzugen ein Fahrzeug aus China. Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos 12 | | 13 Ausstattungsmerkmale Ausstattungsmerkmale Abb. 3: Frage: „Wie beurteilen Sie folgende Ausstattungsmerkmale im Kleinwagensegment?“ (Bewertung von 1 = sehr wichtig bis 5 = unwichtig; Ö Zusammenfassung 1+2 = sehr wichtig, wichtig; 3 = unentschlossen; 4+5 = weniger wichtig, unwichtig; [Alle Personen, die den Kauf eines Billigautos nicht ausgeschlossen haben] Angaben in %) Airbags 96 4 ABS 94 51 Servolenkung 90 Radio 7 3 Klimaanlage 70 EPS 18 65 MetallicLackierung 18 0 25 12 10 58 24 sehr wichtig, wichtig 8 14 78 50 unentschlossen 100 weniger wichtig, unwichtig Die potenziellen Kaufinteressenten von Billigautos sind nicht bereit, auf eine gute Sicherheits- und Komfortausstattung zu verzichten. Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Abb. 4: Frage: „Wie wichtig ist Ihnen generell die Fahrzeugsicherheit?“ (Alle Personen, die den Kauf eines Billigautos nicht ausgeschlossen haben) 2 % 1 (sehr wichtig) 2 (wichtig) 18 % 3 (unentschlossen) 4 (weniger wichtig) 80 % 5 (unwichtig) Das Thema Fahrzeugsicherheit ist von höchster Relevanz! Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Betriebskosten 14 | Betriebskosten Abb. 5: Frage: „Welche Betriebskosten spielen für Sie eine besondere Rolle?“ (Bewertung von 1 = sehr wichtig bis 5 = unwichtig; Ö Zusammenfassung 1+2 = sehr wichtig, wichtig; 3 = unentschlossen; 4+5 = weniger wichtig, unwichtig; [Alle Personen, die den Kauf eines Billigautos nicht ausgeschlossen haben] Angaben in %) Kraftstoffkosten 95 Versicherung Wartungskosten Reparaturkosten Steuer 41 88 9 3 86 12 2 85 13 2 17 76 Werteverlust 30 47 0 23 50 sehr wichtig, wichtig unentschlossen 7 100 weniger wichtig, unwichtig Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos | 15 Dienstleistungen Dienstleistungen Abb. 6: Frage: „Wie beurteilen Sie folgende Dienstleistungen rund um den Autokauf?“ (Bewertung von 1 = sehr wichtig bis 5 = unwichtig; Ö Zusammenfassung 1+2 = sehr wichtig, wichtig; 3 = unentschlossen; 4+5 = weniger wichtig, unwichtig; [Alle Personen, die den Kauf eines Billigautos nicht ausgeschlossen haben] Angaben in %) Garantie 7 1 92 Probefahrt 64 Persönliche Beratung durch den Händler 18 24 30 39 Leasingangebote 16 27 46 Finanzierungsangebote 13 23 57 Fahrzeugabholung direkt beim Händler 6 14 80 Service- und Reparaturarbeiten direkt beim Händler 38 23 59 23 0 50 sehr wichtig, wichtig unentschlossen 100 weniger wichtig, unwichtig Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Abb. 7: Frage: „Wie beurteilen Sie folgende Dienstleistungen rund um den Autokauf?“ (Bewertung von 1 = sehr wichtig bis 5 = unwichtig; Ö Zusammenfassung 1+2 = sehr wichtig, wichtig; 3 = unentschlossen; 4+5 = weniger wichtig, unwichtig; [Version 1: Personen, die das Marken-Auto mit Dienstleistungen präferieren] Angaben in %) Garantie 21 97 Probefahrt 9 3 88 Service- und Reparaturarbeiten direkt beim Händler 77 Persönliche Beratung durch den Händler 74 Fahrzeugabholung direkt beim Händler 58 Finanzierungsangebote 20 0 sehr wichtig, wichtig 6 21 5 14 28 41 Leasingangebote 17 35 24 54 26 50 unentschlossen 100 weniger wichtig, unwichtig Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Dienstleistungen 16 | Abb. 8: Frage: „Wie beurteilen Sie folgende Dienstleistungen rund um den Autokauf?“ (Bewertung von 1 = sehr wichtig bis 5 = unwichtig; Ö Zusammenfassung 1+2 = sehr wichtig, wichtig; 3 = unentschlossen; 4+5 = weniger wichtig, unwichtig; [Version 2: Personen, die das Marken-Auto ohne Dienstleistungen präferieren] Angaben in %) Garantie Probefahrt 42 Persönliche Beratung durch den Händler 19 Leasingangebote 14 46 21 24 Fahrzeugabholung direkt beim Händler 24 34 33 Finanzierungsangebote 15 26 59 Service- und Reparaturarbeiten direkt beim Händler 1 16 83 40 35 47 34 69 17 0 50 sehr wichtig, wichtig 100 unentschlossen weniger wichtig, unwichtig Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Abb. 9: Frage: „Wie beurteilen Sie folgende Dienstleistungen rund um den Autokauf?“ (Bewertung von 1 = sehr wichtig bis 5 = unwichtig; Ö Zusammenfassung 1+2 = sehr wichtig, wichtig; 3 = unentschlossen; 4+5 = weniger wichtig, unwichtig; [Version 3: Personen, die das chinesische Auto mit Dienstleistungen präferieren] Angaben in %) Garantie 93 61 Probefahrt 92 6 2 Service- und Reparaturarbeiten direkt beim Händler 58 Persönliche Beratung durch den Händler 57 18 Leasingangebote 26 29 41 Finanzierungsangebote 11 32 45 Fahrzeugabholung direkt beim Händler 17 25 38 21 62 20 0 sehr wichtig, wichtig 50 unentschlossen 100 weniger wichtig, unwichtig Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos | 17 Dienstleistungen Abb. 10: Frage: „Wie beurteilen Sie folgende Dienstleistungen rund um den Autokauf?“ (Bewertung von 1 = sehr wichtig bis 5 = unwichtig; Ö Zusammenfassung 1+2 = sehr wichtig, wichtig; 3 = unentschlossen; 4+5 = weniger wichtig, unwichtig; [Version 4: Personen, die das chinesische Auto ohne Dienstleistungen präferieren] Angaben in %) Garantie Probefahrt 39 Service- und Reparaturarbeiten direkt beim Händler 44 32 18 49 33 17 Leasingangebote 35 30 24 Persönliche Beratung durch den Händler 38 23 35 Fahrzeugabholung direkt beim Händler 13 35 52 Finanzierungsangebote 5 22 73 62 21 0 50 sehr wichtig, wichtig unentschlossen 100 weniger wichtig, unwichtig Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Abb. 11: Frage: „Können Sie sich folgende Dienstleistungsangebote vorstellen?“ (Bewertung von 1 = auf jeden Fall bis 5 = keinesfalls; Ö Zusammenfassung 1+2 = auf jeden Fall, eher ja; 3 = keine Meinung; 4+5 = eher nein, keinesfalls; [Alle Personen, die den Kauf eines Billigautos nicht ausgeschlossen haben] Angaben in %) Probefahrt bspw. bei einer Autovermietung 80 15 5 Service bei einer freien Servicekette 73 16 11 Fahrzeugabholung bei einer Autovermietung, einer Tankstelle o. ä. 72 16 12 Servicearbeiten am Fahrzeug selbst durchführen 50 Bestellung des Fahrzeugs im Internet oder per Telefon 24 45 Verzicht auf Garantie für einen preislichen Vorteil 32 0 19 33 26 36 35 50 auf jeden Fall, eher ja keine Meinung 100 eher nein, keinesfalls Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Dienstleistungen 18 | Abb. 12: Frage: „Können Sie sich folgende Dienstleistungsangebote vorstellen?“ (Bewertung von 1 = auf jeden Fall bis 5 = keinesfalls; Ö Zusammenfassung 1+2 = auf jeden Fall, eher ja; 3 = keine Meinung; 4+5 = eher nein, keinesfalls; [Version 1: Personen, die das Marken-Auto mit Dienstleistungen präferieren] Angaben in %) Probefahrt bspw. bei einer Autovermietung 71 Service bei einer freien Servicekette 21 63 Fahrzeugabholung bei einer Autovermietung, einer Tankstelle o. ä. 21 60 Servicearbeiten am Fahrzeug selbst durchführen 30 Verzicht auf Garantie für einen preislichen Vorteil 19 26 30 20 20 16 21 44 Bestellung des Fahrzeugs im Internet oder per Telefon 8 50 35 0 45 50 auf jeden Fall, eher ja 100 keine Meinung eher nein, keinesfalls Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Abb. 13: Frage: „Können Sie sich folgende Dienstleistungsangebote vorstellen?“ (Bewertung von 1 = auf jeden Fall bis 5 = keinesfalls; Ö Zusammenfassung 1+2 = auf jeden Fall, eher ja; 3 = keine Meinung; 4+5 = eher nein, keinesfalls; [Version 2: Personen, die das Marken-Auto ohne Dienstleistungen präferieren] Angaben in %) Service bei einer freien Servicekette 93 52 Fahrzeugabholung bei einer Autovermietung, einer Tankstelle o. ä. 92 5 3 Probefahrt bspw. bei einer Autovermietung 92 5 3 Bestellung des Fahrzeugs im Internet oder per Telefon 16 75 Servicearbeiten am Fahrzeug selbst durchführen 56 22 Verzicht auf Garantie für einen preislichen Vorteil 52 31 0 9 22 17 50 auf jeden Fall, eher ja keine Meinung 100 eher nein, keinesfalls Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos | 19 Dienstleistungen Abb. 14: Frage: „Können Sie sich folgende Dienstleistungsangebote vorstellen?“ (Bewertung von 1 = auf jeden Fall bis 5 = keinesfalls; Ö Zusammenfassung 1+2 = auf jeden Fall, eher ja; 3 = keine Meinung; 4+5 = eher nein, keinesfalls; [Version 3: Personen, die das chinesische Auto mit Dienstleistungen präferieren] Angaben in %) Probefahrt bspw. bei einer Autovermietung 88 Fahrzeugabholung bei einer Autovermietung, einer Tankstelle o. ä. Service bei einer freien Servicekette Servicearbeiten am Fahrzeug selbst durchführen 9 3 80 12 8 78 14 8 21 55 Bestellung des Fahrzeugs im Internet oder per Telefon 21 41 Verzicht auf Garantie für einen preislichen Vorteil 24 38 34 27 0 39 50 auf jeden Fall, eher ja keine Meinung 100 eher nein, keinesfalls Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Abb. 15: Frage: „Können Sie sich folgende Dienstleistungsangebote vorstellen?“ (Bewertung von 1 = auf jeden Fall bis 5 = keinesfalls; Ö Zusammenfassung 1+2 = auf jeden Fall, eher ja; 3 = keine Meinung; 4+5 = eher nein, keinesfalls; [Version 4: Personen, die das chinesische Auto ohne Dienstleistungen präferieren] Angaben in %) Probefahrt bspw. bei einer Autovermietung 95 32 Fahrzeugabholung bei einer Autovermietung, einer Tankstelle o. ä. 94 42 Service bei einer freien Servicekette 90 Bestellung des Fahrzeugs im Internet oder per Telefon 8 2 12 80 Verzicht auf Garantie für einen preislichen Vorteil 72 Servicearbeiten am Fahrzeug selbst durchführen 68 0 auf jeden Fall, eher ja 8 18 20 10 12 50 keine Meinung 100 eher nein, keinesfalls Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos Service 20 | Service Abb. 16: Frage: „Welche der folgenden Servicearbeiten möchten Sie in Zukunft selbst ausführen?“ (Bewertung von 1 = auf jeden Fall bis 5 = keinesfalls; Ö Zusammenfassung 1+2 = auf jeden Fall, eher ja; 3 = keine Meinung; 4+5 = eher nein, keinesfalls; [Alle Personen, die den Kauf eines Billigautos nicht ausgeschlossen haben] Angaben in %) Räder wechseln 6 4 90 Zündkerzen erneuern Öl wechseln 10 78 Kühlflüssigkeit wechseln 70 Keilriemen erneuern Bremsschreiben wechseln 28 0 auf jeden Fall, eher ja 41 16 36 Auspuff wechseln 28 21 43 12 16 14 51 Bremsflüssigkeit wechseln 8 9 83 44 20 54 18 50 keine Meinung 100 eher nein, keinesfalls Quelle: Marketing Partner Studie: Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotentiale von Billigautos | 21 Chinesische Fahrzeuge in Deutschland Chinesische Fahrzeuge in Deutschland Die Chinesen machen Ernst Der niederländische Autohändler Peter Bijvelds hat in den letzten Tagen die ersten 200 Fahrzeuge aus chinesischer Produktion erhalten. Die nächsten Autos werden folgen. Nach Einschätzung von Prof. Dr. Wolfgang Meinig, Leiter der Bamberger Forschungsstelle Automobilwirtschaft (FAW), wird der erfolgreiche Markteintritt chinesischer Hersteller in den nächsten zwei bis fünf Jahren immer wahrscheinlicher. Dieser Meinung schließt sich Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Gelsenkirchen, an. Laut Dudenhöffer werden die Chinesen „in drei bis vier Jahren den europäischen Markt aufmischen und früher oder später die Rolle einnehmen, die heute koreanische Autos spielen“. Der Schritt nach Europa ist für chinesische Hersteller unumgänglich. Überkapazitäten und wachsender Wettbewerb auf dem Heimatmarkt drängen die Hersteller über ihre Landesgrenzen hinaus. Verantwortlich für die neue Konkurrenz aus China sind die europäischen Autohersteller selbst. Schließlich sind sie in den letzten Jahren verstärkt Joint Ventures mit chinesischen Automobilfirmen eingegangen. Ford, BMW und weitere westliche Hersteller haben den Chinesen beigebracht, moderne Fahrzeuge zu bauen. Die folgende Grafik verdeutlicht die komplizierten Verflechtungen auf dem chinesischen Markt. Beijing Auto Beijing Jeep Beijing Hyundai Chang‘an Auto Chang‘an Suzuki Chang‘an Ford Nanjing Auto Nanjing Fiat Hainan Mazda FAW-VW SAIC-VW CITIC TAIC FAW Guangzhou Auto Guangzhou Honda JV for Export Zhengzhou Nissan SAIC GM JV for SUV Brilliance BMW Tianjin Toyota Dongfeng Peugeot Kia Dongfeng Yueda Kia Dongfeng Motor Brilliance Auto JV SAIC GM Wuling Wuling Fazit und Ausblick Fazit und Ausblick Die Studie zeigt vor allem eins: Das chinesische Billigauto hat – auch im Premiummarkt Deutschland – eine Chance. Wenn die chinesischen Hersteller es schaffen, kurzfristig ihren Service und Vertrieb zu organisieren (z. B. im Rahmen von Kooperationen), steht ihnen der Markt offen – mit signifikanten Marktanteilen. Für die Markenhersteller gilt deshalb: Durch die konsequente Verschlankung der Vertriebswege – zum Teil auch unter Umgehung des Handels – und die damit verbundene Reduktion des Endpreises für den Kunden lassen sich zusätzliche Einheiten verkaufen. Damit kann den chinesischen Herstellern Paroli geboten werden. Die Kraft der Marke erlaubt auch weiterhin eine deutliche Preisprämie. Gleichzeitig sind die potenziellen Kunden bereit, im Vertrieb auf gewohnten Service zu verzichten. Zumindest im preissensitiven und für die Händler margenschwachen Segment der Billigautos liegt darin eine Chance zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, aber auch zum Test neuer Vermarktungskonzepte. Das bedeutet für den Handel: Im Bereich der Vermarktung von Markenautos steht seine Funktion auf dem Prüfstand. Was zunächst beiden niedrigpreisigen Fahrzeugen beginnt, könnte später auch auf andere Segmente übergreifen. Wie die Studie zeigt, ist den Kunden der Mehrwert des Handels im Neuwagenvertrieb kaum transparent oder "Geldwert". Auch wenn der Handel am Billigauto wenig bis kein Geldverdient, machen sich spätestens die Umsatzeinbußen im Servicebereich beim Gewinn negativ bemerkbar. Um Billigautos günstig verkaufen zu können, sind der Handel und die Hersteller gefordert, gemeinsam Konzepte zu entwickeln, die es dem Hersteller zwar erlauben, an den Endkunden direkt zu vertreiben, diese Käufer aber dennoch in Sachen Kundendienst und Service dem Handel zuzuführen. Potenziale ergeben sich für den Handel ferner durch die Übernahme von Vertriebsverträgen chinesischer Billigautos. Mit gutem Service und niedrigen Preisen könnte auch der Handel an den zukünftigen Marktpotenzialen partizipieren. „Die Zeit, sich entspannt zurückzulehnen und auf einen Markteintritt der Chinesen ab 2010 zu warten, ist vorbei: Die Hersteller stehen vor der Tür und der Markt ist aufnahmefähig“, so Daniel Rexhausen, Manager Strategisches Marketing Management und verantwortlich für den Bereich Automotive bei der Beratungs- und Agenturgruppe Marketing Partner, Wiesbaden. 22 | | 23 Zu Marketing Partner Marketing Partner Marketing Partner (www.marketingpartner.de) ist eine Beratungs- und Agenturgruppe für Marketing und Vertrieb. Sie begreift sich sowohl als Unternehmensberatung wie auch als kreativer Agenturverbund für absatzfördernde Kommunikation und Qualifizierung von Mitarbeitern, der auf neu definierte, interdisziplinäre Arbeitsprozesse setzt: Aufgabengerecht zusammengestellte Spezialistenteams erarbeiten innovative Strategien und setzen kreative Konzepte um. Der integrierte Ansatz gewährleistet, dass sich entwickelte Ideen und Empfehlungen eng am Markt orientieren und effizient umsetzen lassen. Zu den Kunden von Marketing Partner zählen Unternehmen wie Deutsche Bahn, T-Com, T-Online, Volkswagen oder Vaillant. Marketing Partner wurde 1989 in Wiesbaden gegründet. Gemäß dem Motto „We create sales results“ arbeiten heute mehr als 100 Spezialisten unter einem Dach an Marketing- und Vertriebskonzepten und entwickeln Strategien zur Absatzförderung. Gründung 1989 heute MP Marketing Partner AG Referenzkunden Deutsche Bahn AG Lufthansa Cargo AG T-Online International AG Volkswagen AG Marketing Partner Leistungen im Überblick Market Intelligence Marketing Management Sales Communication Sales Management Relationship Management Business Design Brand Management Marketing Partner Unter den Eichen 5 65195 Wiesbaden www.marketingpartner.de Pressekontakt: Torsten Lorenz Public Relations MP Marketing Partner AG (Holding) [email protected] Tel. 06 11-9 52 71-1 35 Notizen 24 | | 25 Impressum Sales Results in der Automobilindustrie – Marktpotenziale von Billigautos 2005 Herausgegeben von Marketing Partner MP Marketing Partner AG Unter den Eichen 5 65195 Wiesbaden www.marketingpartner.de [email protected] Pressekontakt: Torsten Lorenz Public Relations MP Marketing Partner AG (Holding) [email protected] Tel. 06 11-9 52 71-1 35