Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von GMO - swiss-food
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Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von GMO - swiss-food
Sonderdruck aus Offprint from HEFT ISSUE 4 2004 D 4316 E Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von GMO Labelling and traceability of GMO PRINZIPIEN ZUR PRAKTISCHEN UMSETZUNG DER GESETZGEBUNG PRINCIPLES OF PRACTICAL IMPLEMENTATION OF THE LEGISLATION Now that the theme of Genetically Modified Organisms (GMO) has been a central topic of discussion in the feed industry for years without any clear legal basis being provided, two EU Regulations expected to have farreaching impacts on supplies of raw materials and positioning of individual firms will enter force in April 2004. This article presents the resulting challenges for the feed industry and provides guidance on how to comply with the legislation by adopting simple principles. The procedure presented is based essentially on a standard for GMO monitoring,1 devised by the firm GeneScan Analytics GmbH. Nachdem das Thema Gentechnische Modifizierte Organismen (GMO) die Futtermittelindustrie nun über Jahre beschäftigt hat ohne dass eine eindeutige Gesetzesgrundlage vorhanden war, treten im April 2004 zwei EU-Verordnungen in Kraft die weitreichende Auswirkungen auf die Rohwarenversorgung und Positionierung der einzelnen Unternehmen erwarten lassen. Dieser Artikel stellt die Anforderungen, die sich daraus für die Futtermittelindustrie ergeben vor und gibt Anleitungen wie der Gesetzgebung mit einfachen Prinzipien entsprochen werden kann. Das vorgestellte Verfahren beruht im wesentlichen auf einem Standard zur GMO Kontrolle,1 der von der Firma GeneScan Analytics GmbH erarbeitet wurde. Author Regulation (EC) No. 1829/2003 on genetically modified foods and feedingstuffs sets out the guidelines for authorisation of such foods and hence for their suitability for placing on the market. These provisions ensure the safety of GMOs placed on the market and of foods and feedingstuffs made from them. Furthermore it is required that the authorised GMO and the products made from them must be labelled accordingly when they are passed on to final consumers. This should serve to inform consumers and guarantee their right of free choice. Put in simple terms, labelling is requi1GeneScan Autor Dipl. Chem. Philipp Hauser, Freier Mitarbeiter der GeneScan Analytics GmbH Engesserstr. 4 D-79108 Freiburg E-mail: [email protected] Tel +49 (0) 761 5038217 red when a food or feedingstuff or one of its ingredients was made from a GMO. Furthermore, criteria are specified that must be satisfied by products not liable to labelling. Regulation 1829/2003 enters into force on 19 April 2004. Regulation (EC) No. 1830/2003 concer- General Standard – General Measures to control the presence of geneti- Die Verordnung (EG) Nr. 1829/2003 über gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel legt die Richtlinien für die Zulassung solcher Lebensmittel und somit für deren Verkehrsfähigkeit fest. Diese Bestimmungen gewährleisten die Sicherheit der in den Verkehr gebrachten GMO und der daraus hergestellten Lebens- und Futtermittel. Darüber hinaus wird gefordert, dass die zugelassenen GMO und daraus hergestellte Produkte bei Abgabe an den Endverbraucher entsprechend zu kennzeichnen sind. Dies soll der Information des Verbrauchers dienen und sein Recht der freien Wahl ge1GeneScan währleisten. Vereinfacht dargestellt wird eine Kennzeichnung dann gefordert, wenn ein Lebens- oder Futtermittel oder eine seiner Zutaten aus einem GMO hergestellt wurde. Darüber hinaus werden Kriterien festgelegt, die von nicht kennzeichnungspflichtigen Produkten erfüllt werden müssen. Die VO 1829/2003 tritt zum 19. April 2004 in Kraft. Die Verordnung (EG) Nr. 1830/2003 über die Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung von genetisch veränderten Organismen und daraus hergestellte Lebens- und Futtermittel betrifft hingegen jede Phase des Inverkehrbringens. Zweck dieser Ver- General Standard – General Measures to control the presence of geneti- cally modified material in food, feed and seed production (February 2004) available cally modified material in food, feed and seed production (February 2004) erhältlich under http://www.genescan.com unter http://www.genescan.com FEED MAGAZINE / KRAFTFUTTER 4/ 04 1 LEGISLATION GESETZGEBUNG ordnung ist es, die in VO 1829/2003 geforderte Kennzeichnung von Endprodukten zu erleichtern. Zudem soll damit ein Instrument zur gezielten Beobachtung und Untersuchung von möglichen Auswirkungen der freigesetzten GMO auf die Umwelt etabliert werden. Im Fall von unvorhergesehenen, schädlichen Auswirkungen der GMO auf die Umwelt oder Gesundheit von Mensch und Tier, soll außerdem ein gezieltes Zurückziehen von Produkten ermöglicht werden. Die Verordnung tritt zum 15. April 2004 mit voller Gültigkeit in Kraft. Unklarheiten der Gesetzgebung Obwohl die Verordnungen schon seit längerer Zeit vorliegen, gibt es zum Teil noch erhebliche Unklarheiten hinsichtlich ihrer Interpretation und Umsetzung. So ist noch offen, wie die Kennzeichnungsanforderung mit Zutaten oder Zusatzstoffen umgeht, die durch Fermentation oder mehrstufige chemische Umsetzungen aus kennzeichnungspflichtigen Substraten hergestellt wurden. Diese Frage betrifft die Futtermittelindustrie aufgrund der zahlreich verwendeten Zusatzstoffe zwar sehr direkt, kann aber hier nicht weiter behandelt werden. Stattdessen wird auf einen entsprechenden Artikel verwiesen 2 Anforderungen an den Handel Die VO 1829/2003 betrifft Futtermittel, die direkt an den Tierhalter abgegeben werden und fordert eine entsprechende Kennzeichnung wenn darin GMO oder aus GMO hergestellte Zutaten enthalten sind (Im weiteren Verlauf zusammenfassend als GM-Materialien bezeichnet). Dies ist im Vergleich zur alten Rechtslage, deren Geltungsbereich kein Tierfutter umfasste, ein Novum. Die VO 1830/2003 hingegen betrifft den Handel von GV-Materialien und verlangt deren Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit auf jeder Stufe des Inverkehrbringens. Dabei unterscheiden sich die Anforderungen für GMO, also nicht 2 verarbeitete und somit potentiell keimfähige Organismen, beispielsweise Sojabohnen, und aus GMO hergestellte Produkte, wie Soja- oder Kornglutenmehl. Marktteilnehmer, die ein entsprechendes Produkt erstmals in der EU in Verkehr bringen, müssen informieren, dass die Ware GMO ist oder enthält, beziehungsweise daraus hergestellt wurde. Sind GMO enthalten, muss zudem der entsprechende spezifische Erkennungsmarker angegeben werden. Dabei handelt es sich um einen für einen GMO eindeutigen alpha-numerischen Code, der nach einem von der EU Kommission veröffentlichten Verfahren festgelegt wird3. Diese Information muss von den Beteiligten über alle folgenden Stufen des Inverkehrbringens schriftlich weitergegeben und dokumentiert werden. Die entsprechenden Dokumente müssen mindestens fünf Jahre aufbewahrt und auf Verlangen den Behörden vorgelegt werden. Vorverpackte Produkte, die aus GMO bestehen oder GMO enthalten sowie nicht vorverpackte Produkte, die dem Endverbraucher direkt angeboten werden, müssen zudem gesondert auf dem Etikett oder Behältnis gekennzeichnet werden. Rückverfolgbarkeit von GM-Futtermitteln Aus der vorliegenden Gesetzgebung ergibt sich eine Bringschuld für den Lieferanten. Dieser ist verpflichtet, seinen Kunden den GM-Status des Produktes mitzuteilen. Darüber hinaus muss jeder Beteiligte dokumentieren, von wem er eine entsprechende Ware bezogen und an wen er sie abgegeben hat. Dies entspricht – abgesehen von der zu übermittelnden spezifischen Information – der Stufenrückverfolgbarkeit, die ohnehin schon innerhalb der VO 178/2002 für alle Nahrungs- und Futtermittelprodukte gefordert wird4. Diese tritt am 1. Januar 2005 in Kraft. Eine spezielle Verantwortung ergibt sich zudem für den Marktteilnehmer, der ein Produkt erstmals in die EU einführt, denn er ning the traceability and labelling of genetically modified organisms and foods and feedingstuffs made from them, on the other hand, deals with the phase of placing on the market. The purpose of this Regulation is to facilitate the labelling of final products required in Regulation 1829/2003. Furthermore, it is intended that this should be an instrument for specific observation and examination of possible impacts on the environment of the GMOs released. Targeted withdrawal of products is also to be made possible in the event of unforeseen, harmful impacts of the GMO on the environment or on the health of humans and animals. The Regulation will enter into force with full validity on 15 April 2004. Unclear points in the legislation Although the Regulations have been on the agenda already for a relatively long period, there are still some partly substantial unclear points regarding their interpretation and implementation. Thus it is still not settled how the requirement for labelling deals with ingredients or additives produced by fermentation or multiple-stage chemical conversions of substrates that have to be labelled. In view of the large number of additives used this question concerns the feed industry very directly, but it cannot be dealt with in more depth here. Instead reference is made to a relevant article 2. Requirements addressed to the trade Regulation 1829/2003 concerns feedingstuffs that are sold directly to livestock farmers and requires corresponding labelling if they contain GMOs or ingredients made from GMOs (in the further course of this article described together as GM materials). By contrast with the old legal situation, which did not cover animal feed, this is an innovation. Regulation 1830/2003, on the other hand, relates to trade with GM materials and requires that they be labelled and traceable at every stage of placing on the market. The requirements for GMO, in other words non-processed and thus potentially germinable organisms, for example soybeans, and for products made from GMO, such as soy or corn gluten meal, differ. Participants in the market who bring corresponding products into traffic in the EU for the first time must provide information that the merchandise is a GMO or contains such, or was produced from GMO. If GMOs are contained, the corresponding specific labelling marker must also be stated. This is a distinct alphanumerical code for a GMO, which is stipulated by a procedure published by the EU Commission.3 This information must be passed on in writing by the participants in all following stages of placing on the market and must be documented. The relevant documents must be kept in storage for at least five years and be presented to the authorities on request. Prepackaged products consisting of or container GMO as well as non-pre-packaged products which are offered directly to the final consumer must additionally be labelled separately on the product label or container. Traceability of GM feedingstuffs The present legislation makes it quite clear that the supplier is responsible for producing the information. He is obliged to inform his customers of the GM status of his products. Furthermore each participant must document from whom he procured the relevant merchandise and to whom he sold it. This corresponds to the stage traceability that is required in any case - apart from the specifics to be transmitted - in Regulation 178/2002 for all food and feedingstuff products.4 This Regulation enters into force on 1 January 2005. Market participants who first introduce a product into the EU have special responsibilities. Not only must FEED MAGAZINE / KRAFTFUTTER 4/ 04 LEGISLATION GESETZGEBUNG they make the necessary information available, but they must also guarantee that the product is suitable for traffic (placing on the market). Since this requirement also applies for dealings with products not subject to labelling, your attention is drawn to the following. Suitability for traffic Requirements for feedingstuffs not subject to labelling Throughout the world, especially in the USA and Argentina, a large number of GMOs are authorised, cultivated and marketed. Since not all of these are authorised in the EU there can be a substantial risk that imports are not suitable for placing on the market, depending on their nature and the origin of the goods. Since in particular seed from non-EU countries is imported too, a certain risk for corresponding EU products as well cannot be ruled out completely. Within the framework of Regulation 1829/2003 therefore, a tolerance level of 0.5 per cent is defined for GM materials that have received a supporting comment from the European Food Safety Authority or corresponding scientific committees, and whose application for authorisation has not been rejected. However, this only applies for such GM materials as have achieved this status by the date the Regulation 1829/2003 enters into force. Consequently the Commission will only publish a detailed and binding list after this. GM materials without this status will still be subject to zero tolerance. In order to show the practical relevance of this situation a few examples compiled by Mr. Waiblinger from the Office for Chemical and Veterinary Inspection Freiburg are set out in Table 1. The lawmaker requires not only observance of tolerance levels, but also insists that appropriate steps be taken to exclude these GM materials and states that this must be proven. 2 In view of the supplier’s obligation to provide notification, if no such notification is given the customer could actually assume that the product is free from labelling obligations. Furthermore, no explicit requirement concerning traceability then exists. However, Regulation 1829/2003 defines in detail what criteria must be satisfied for products free of labelling obligations. The proportion of authorised GM materials may be up to 0.9 percent at all stages of the production chain, provided that this share is technically unavoidable. This technical unavoidability must be demonstrated by evidence of “appropriate steps“ taken to avoid GM material. The question of how to implement such a requirement, which also applies for ruling out GM materials that are not suitable for placing on the market, will be discussed later in this article. First of all the following should be noted. The present legislation is moving away from the principle of demonstrability. In other words, it is no longer important whether the GM material is still detectable in the product by analysis, but instead whether a product was made from GMOs. Since such evidence can only be provided by auditing the documents accompanying the process, there is an implicit traceability requirement for commodities not subject to labelling too. Die Neue Gentechnik-Kennzeichnung und -Rückverfolgbarkeit; A. Berger, B. Kniel, U. Berg, bmi aktuell 3 / December 2003, p. 9ff 3 Regulation (EC) No. 65/2004 of the European Commission of 14 January 2004 esta- muss nicht nur die geforderte Information zur Verfügung stellen, sondern auch die Verkehrsfähigkeit des Produktes gewährleisten. Verkehrsfähigkeit Weltweit, vor allem in den USA und in Argentinien, sind eine Vielzahl von GMO zugelassen, werden angebaut und vermarktet. Da diese nicht alle in der EU zugelassen sind, kann bei einem Import, je nach Art und Ursprung der Ware, das erhebliche Risiko der Nichtverkehrsfähigkeit bestehen. Da insbesondere auch Saatgut aus Nicht-EU Ländern importiert wird, kann auch bei entsprechenden EU Produkten ein gewisses Risiko nicht ausgeschlossen werden. Im Rahmen der VO 1829/2003 wird deshalb für GM-Materialien, die von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit oder entsprechenden wissenschaftlichen Ausschüssen eine befürwortende Stellungnahme erhalten haben und deren Zulassungsantrag nicht abgelehnt wurde, ein Toleranzschwellenwert von 0,5 Prozent definiert. Dies gilt jedoch nur für solche GM-Materialien, die diesen Status bis zum Datum des Inkrafttretens der VO 1829/2003 erreicht haben. Auch hier herrscht somit noch Unklarheit und die Kommission will daher erst danach eine detaillierte und verbindliche Liste veröffentlichen. GM-Materialien ohne diesen Status werden nach wie vor einer Null-Toleranz unterliegen.Um die praktische Relevanz dieser Situation darzustellen finden sich in Übersicht 1 einige Beispiele, die von Herrn Waiblinger vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg, zusammengestellt wurden. Er geht dabei davon aus, dass nur die Sicherheitsbe2 wertungen der EFSA (European Food Safety Authority) Gültigkeit haben. Der Gesetzgeber verlangt neben der Einhaltung der Grenzwerte auch, dass geeignete Schritte zum Ausschluss dieser GM-Materialien unternommen und nachgewiesen werden müssen. Da diese Forderung auch für den Umgang mit kennzeichnungsfreien Produkten gilt, wird auf die folgenden Ausführungen verwiesen. Anforderungen für kennzeichnungsfreie Futtermittel Basierend auf der Mitteilungspflicht des Lieferanten, könnte der Kunde beim Fehlen einer entsprechenden Mitteilung eigentlich von einer Kennzeichnungsfreiheit des Produktes ausgehen. Zudem existiert dann auch keine explizite Anforderung nach Rückverfolgbarkeit. Die VO 1829/2003 definiert jedoch eingehend, welche Kriterien für kennzeichnungsfreie Produkte erfüllt sein müssen: Der Anteil an zugelassenen GM-Materialien darf hier in allen Stufen der Produktionskette bis zu 0,9 Prozent betragen, sofern dieser Anteil technisch unvermeidbar ist. Diese technische Unvermeidbarkeit muss durch den Nachweis von „geeigneten Schritten“ zur Vermeidung von GM-Material demonstriert werden. Die Frage nach der Umsetzung dieser Anforderung, die es ja auch für den Ausschluss von nichtverkehrsfähigen GM-Materialien gibt, soll uns im weiteren Verlauf dieses Artikels beschäftigen. Vorauszuschicken ist dabei Folgendes: Die vorliegende Gesetzgebung wendet sich vom Prinzip der Nachweisbarkeit ab; das heißt, es kommt nicht darauf an, ob Die Neue Gentechnik-Kennzeichnung und -Rückverfolgbarkeit; A. Berger, B. Kniel, U. Berg, bmi aktuell 3 / Dezember 2003, S. 9ff 3 Verordnung (EG) Nr. 65/2004 der Europäischen Kommission vom 14. Januar 2004 blishing a system for the, Official Journal of the European Union No. L 10 of 16 January über ein System für die Entwicklung und Zuweisung spezifischer Erkennungsmarker 2004, p. 5 ff.. für genetisch veränderte Organismen, Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 10 vom 4 Regulation (EC) No. 178/2002 of the European Parliament and the Council of 16. Januar 2004, S. 5 ff. 28 January 2002 laying down the general principles and requirements of food 4 law..., Official Journal of the European Union No. L 31, of 1 February 2003, p. nuar 2002 zur Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen des Lebens- 8ff). mittelrechts, Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 31, vom 1. Februar 2003, S. 8ff). FEED MAGAZINE / KRAFTFUTTER 4/ 04 Verordnung (EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 28. Ja- 3 LEGISLATION GESETZGEBUNG Übersicht 1 : GMO in Lebens und Futtermitteln – Schwellenwerte und Grenzwerte Table 1 : GMO in Food and Feedingstuffs - Treshold values and Tolerance levels Status des GMO Status of GMO Grenzwert Tolerance level Zugelassen / Authorised 0,9% Nicht zugelassen, aberpositiv sicherheitsbewertet durch EFSA Not authorised but positive safety assessment by EFSA 0,5% Nicht zugelassen Not authorised Nulltoleranz (analytisch) Zero-Tolerance das GM-Material im Produkt analytisch noch nachweisbar ist, sondern nur darauf, ob das Produkt daraus hergestellt wurde. . Da dies nur durch Überprüfung der prozessbegleitenden Dokumente geschehen kann, ergibt sich auch für kennzeichnungsfreie Ware eine implizite Forderung nach Rückverfolgbarkeit. Geeignete Maßnahmen Als praktische Maßnahmen für die GMO Kontrolle stehen vier Prinzipien zur Verfügung: • Beprobung zur repräsentativen oder stichprobenartigen Musternahme • Analyse zur Identifikation eines Produktes • Warenstromtrennung zum Schutz der Warenidentität vor Vermengung mit kennzeichnungspflichtigen oder nichtverkehrsfähigen GM-Materialien • Rückverfolgbarkeit für Kontrolle und Nachweis der Produktidentität sowie zur Minimierung des Beprobungsund Analysen Aufwandes. Die genannten generellen Maßnahmen müssen in geeigneter Weise angewendet und kombiniert werden, um die Gesetzgebung in spezifischen Fällen zu erfüllen. Auch wenn dies kein Thema der Lebensmittelsicherheit ist, muss die Nichterfüllung der Gesetzgebung als Risiko gewertet werden. Um ein geeignetes System des Risikomanagements aufzubauen, muss sich das Unternehmen über seine Politik, Aktivitäten und die damit verbundenen Risiken bewusst werden. 4 0,5 % Beispiele 5 Examples 5 Maßnahme bei Überschreitung des Grenzwertes Measure if tolerance level is exceeded Soja : Roundup-Ready™ Mais/ Maize : Bt176; Bt11, MON 810;T25 Mais: NK 603 Raps: GT 73, Maize: NK 603 Raps: GT 73, Kennzeichnung / Labelling Kennzeichnung / Labelling Kennzeichnung / Labelling Verkehrsverbot Verkehrsverbot Ban on bringing into traffic Ban on bringing into traffic Mais: GA 21 Maize GA 21 Verkehrsverbot Ban on bringing into traffic Firmenpolitik und Qualitätsziel Appropriate measures? Zunächst muss ein Unternehmen definieren, ob es sich auf kennzeichnungsfreie oder pflichtige Ware beschränken möchte oder beide Optionen angeboten werden sollen. Im letzteren Fall kann, in Abhängigkeit von der Produktionsstruktur, ein gesteigertes Risiko der unbeabsichtigten Vermengung auftreten. Im Falle von kennzeichnungsfreier Ware fordert das Gesetz, dass der Anteil an – zugelassenen – GM-Spuren im Produkt nicht höher als 0,9 Prozent sein darf. Zudem muss dieser Anteil technisch unvermeidbar sein. Dies lässt Raum für Interpretationen. So sind im Falle von Sojaprodukten in der Lebensmittelindustrie technisch durchaus weit niedrigere Werte erreichbar und werden vielfach auch als Standard angesehen. Aufgrund der Massengutlogistik in der Futtermittelindustrie lassen sich solche Werte jedoch oft nur unter hohen Kosten realisieren. Man muss sich aber auch vor Augen führen, dass entlang einer Wertschöpfungskette viele kritische Punkte für den Eintrag von GM-Materialien auftreten und dass somit nicht schon bei der Rohware die volle Toleranz ausgeschöpft werden kann, denn dies würde das Risiko für die Abnehmer unzumutbar erhöhen. Ein Unternehmen das kennzeichnungsfreie Ware am Markt absetzen möchte, muss sich bei der Definition seines internen Grenzwertes für GV-Material, hier auch als Qualitätsziel bezeichnet, also Four principles are available as practical measures for GMO monitoring: • Sampling, for representative samples or random samples • Analysis for identifying a product • Separation of commodity flows, to protect the commodity identity against mixing with GM materials that are liable to labelling or are not suitable for bringing into traffic • Traceability, for monitoring and evidence of product identity and for minimising the sampling and analysis outlay. These general measures must be applied suitably and be combined in order to satisfy the legislation in specific cases. Even if this is not a matter of food safety, failure to satisfy the legislation must be assessed as a risk. In order to build up a suitable system of risk management, the company must become aware of its policy, activities, and the associated risks. Company policy and quality goal First of all a company must define whether it wishes to restrict itself to goods free of labelling requirements or to goods that must be labelled, or to offer both options. In the latter case, depending on the production structure, there is an enhanced risk of unintentional mingling. In the case of goods free from labelling requirements, the law states that the share of - authorised - GM traces in the product may not be higher than 0.9 per cent. Furthermore, this proportion must be technically unavoidable. This allows scope for interpretation. Thus in the case of soya products in the food industry, much lower values are certainly technically achievable and are frequently considered to be standard. On the basis of bulk product logistics in the feedingstuff industry, however, such values can only be achieved at high cost. However, it is necessary to remember that there are critical points where GM materials can enter along the value-adding chain and that thus the full tolerance level should not be completely exhausted already by the raw materials. This would increase the risk for the customer intolerably. When defining the quality goal, a company that wishes to sell goods free of labelling requirements on the market must orient its goals not only to the law, but also to customer requirements, in order to specify a suitable internal tolerance level on this basis. Of course the quality goal for all kinds of products naturally also means that GM materials not fit for traffic must be ruled out. In the case of materials for which the law tolerates up to 0.5 percent, the question of a suitable internal tolerance level arises again. FEED MAGAZINE / KRAFTFUTTER 4/ 04 LEGISLATION GESETZGEBUNG Risk-dependent definition On the basis of the defined quality goal it is now necessary to analyse what could jeopardise achieving this quality. First of all the status of all purchased raw materials must be considered. In the case of potential GM raw materials it is important to know how probable carry-over of authorised and non-authorised GM material is, and to what extent this must be reckoned with. This can be determined on the basis of international authorisation and cropping data, as well as general and analytical experience. If the probability of a specific GMO carry-over is known, the specific risk connected with a raw material can be estimated in connection with the damage that may potentially result (for example non-suitability for placing on the market, labelling obligation, rejection by customers, etc.). It is not possible to make any generally valid recommendations for this estimation since the underlying variables depend strongly on the market position and policy of a company. It is also crucially important to what extent longterm delivery safety is targeted. If a firm is clear about the specific risks, it can derive the nature and stringency of the measures for effective risk management from this. Sampling and analysis Although the results of analysis are not solely responsible as evidence of suitability for placing on the market or freedom from labelling, they do play a central role – on the one hand as a quality assurance instrument, and on the other hand within the framework of state controls. Although the draft of the Commission's recommendation on technical guidance for sampling and evidence of GM materials 5 5 Draft suggests stringent principles for conducting inspections and random type controls by Member States, it also makes it clear that sampling and testing of the goods at each phase of bringing into traffic is not demanded of the participants. Furthermore, the Commission describes general principles according to which the conditions for inspection under Regulation 1830/2003 are to be implemented: the reliability and appropriateness of the checks conducted with regard to the relevant goal, the associated risks, and the experience gained to date are to be taken into consideration here. Thus this indicates what is to be understood by suitable measures in the case of an inspection. Consequently it is advisable for participants to devise and implement a sampling and analysis plan on the basis of the relevant quality goal and the specific risk. Sampling Sampling – especially in the case of bulk products traded internationally – plays a central role. At the start of a classic production and trade chain for soya, for instance, there are hundreds of independent farmers whose products are passed via small rural silos to the port or to the soy mill. A number of different product batches may be combined when loading the vessel. Thus when importing soya or soy protein batches from third countries such as Brazil, the USA or Argentina – compiled without any prior monitoring – we must assume that this is a completely non-homogenous product. The EU Commission takes this situation into account within its above suggestion: the principles presented for sampling large batches of grain with unknown features are designed in such a way that despite this they allow representative results and the greatest possible precision. Yet in daily handling of bulk products of a recommendation of the EU Commission for the technical handling of sam- nicht nur an den gesetzlichen Anforderungen sondern auch den Ansprüchen des Kunden orientieren. Zum Qualitätsziel bei jeder Art von Ware gehört zudem, dass nicht verkehrsfähige GV-Materialien ausgeschlossen werden. Besonders bei Materialien, für die ein gesetzlicher Grenzwert von 0,5 Prozent besteht, muss wiederum ein geeigneter interner Grenzwert definiert werden. Risikoabhängige Definition Auf der Basis des definierten Qualitätszieles muss nun analysiert werden, was das Erreichen dieser Qualität gefährden kann. Zunächst muss der Status aller eingekauften Rohwaren betrachtet werden. Bei potentiellen GMRohwaren kommt es darauf an, wie wahrscheinlich und in welchem Umfang mit einem Eintrag von zugelassenem und nicht zugelassenem GM-Material gerechnet werden muss. Dies lässt sich auf Grund von internationalen Zulassungs- und Anbaudaten sowie allgemeiner und analytischer Erfahrung ermitteln. Ist die Wahrscheinlichkeit eines spezifischen GMO Eintrages bekannt, so lässt sich im Zusammenhang mit dem potentiell entstehenden Schaden – beispielsweise Nichtverkehrsfähigkeit, Kennzeichnungspflicht, Ablehnung beim Abnehmer und andere – das spezifische Risiko einschätzen, das mit einer Rohware verknüpft ist. Dabei lassen sich keine allgemeingültigen Empfehlungen für diese Einschätzung geben, denn die zugrundeliegenden Variablen hängen stark von der Marktposition und Politik einer Firma ab. Zudem kommt es auch maßgeblich darauf an, inwieweit eine langfristige Liefersicherheit angestrebt wird. Ist sich ein Unternehmen über die spezifischen Risiken im Klaren, so kann es daraus Art und Stringenz der Maßnahmen für ein effektives Risikomanagement ableiten. Probennahme und 5 Entwurf Analyse Obwohl es beim Nachweis der Verkehrsfähigkeit oder Kennzeichnungsfreiheit nicht nur auf das analytische Ergebnis ankommt, spielt dieses weiterhin eine zentrale Rolle – einerseits als Instrument der Qualitätssicherung, andererseits im Rahmen der staatlichen Kontrolle. Innerhalb des Entwurfes der Empfehlung der Kommission zu einer technischen Anleitung für Probennahme und Nachweis von GM-Material5, werden zwar stringente Prinzipien für das Durchführen von Inspektion und stichprobenartiger Kontrolle durch die Mitgliedsstaaten vorgeschlagen; es wird aber auch klargestellt, dass von den Beteiligten ein Beproben und Prüfen der Ware in jeder Phase des Inverkehrbringens nicht verlangt wird. Darüber hinaus beschreibt die Kommission allgemeine Grundsätze, nach denen die Inspektionsauflagen der VO 1830/2003 umgesetzt werden sollen: Die Zuverlässigkeit und Angemessenheit der durchgeführten Kontrollen hinsichtlich des jeweiligen Zieles, der damit verbundenen Risiken und der bisher gesammelten Erfahrungen sind dabei in Betracht zu ziehen. Hier wird also umschrieben, was im Falle einer Inspektion unter geeigneten Maßnahmen verstanden werden soll. Somit empfiehlt es sich, dass der Beteiligte einen Beprobungs- und Analysenplan auf der Basis des jeweiligen Qualitätszieles und des spezifischen Risikos ausarbeitet und implementiert. Die Probennahme Die Probennahme spielt – speziell wenn es sich um international gehandelte Massengüter handelt – eine zentrale Rolle. Zu Beginn einer klassischen Produktions- und Handelkette für Soja stehen beispielsweise Hunderte unabhängige Farmer, deren Produkte über kleine Landsilos dem Hafen oder aber der So- für eine Empfehlung der Kommission zu einer technischen Anleitung für Pro- pling and proof of GMO and of GMO derived material as product or in products in Con- benahme und Nachweis von GMO und aus GMO hergestelltem Material als Produkt text of Regulation (EG) Nr. 1830/2003 dated 22. September 2003 oder in Produkten im Kontext der Verordnung (EG) Nr. 1830/2003 vom 22. September 2003 FEED MAGAZINE / KRAFTFUTTER 4/ 04 5 LEGISLATION GESETZGEBUNG jamühle zugeführt werden. Bei der Beladung des Schiffes können verschiedene Produktchargen kombiniert werden. So müssen wir beim Import von Soja- oder Sojaproteinchargen aus Produktionsländern wie Brasilien, den USA oder Argentinien – die ohne vorherige Kontrolle zusammengestellt wurden – von einem völlig inhomogenen Produkt ausgehen. Dieser Situation trägt die EU Kommission innerhalb des oben angeführten Vorschlages Rechnung: Die vorgelegten Prinzipien zur Beprobung von großen Kornpartien mit unbekannten Merkmalen sind so ausgelegt, dass sie dennoch Repräsentativität und größtmögliche Genauigkeit gewährleisten. Die vorgeschlagene Methode ist jedoch äußerst aufwändig und kann im tagtäglichen Umschlag der Massengüter jedoch weder logistisch noch finanziell umgesetzt werden. Der Beteiligte hat gegenüber dem Inspektor aber den Vorteil, dass er gewisse Kenntnis über Ursprung und Zusammensetzung der Ware, deren Homogenität sowie schon durchgeführte Maßnahmen zur GMO-Kontrolle haben kann. Je mehr gesicherte und zuverlässige Informationen über vorherige Produktions- und Transportstufen vorliegen, desto mehr kann auf aufwendige Beprobung und Analyse verzichtet werden. Beim Erstellen eines Beprobungsplanes sollte also die Situation entlang der gesamten bekannten Produktionskette in Betracht gezogen werden. Folgende Prinzipien sind dabei zu beachten: • Die GMO-Kontrolle soll möglichst früh in der Warenkette an Risikopunkten stattfinden an denen Korrekturmaßnahmen möglich sind. • Die Probennahme, speziell bei Eignerwechsel, soll gemäß international anerkannter Beprobungs-Richtlinien durchgeführt werden. Bei Warenein- und Ausgang sind entsprechende Rückstellproben zu ziehen. • Die Probennahme soll gemäß 6 verifizierbarer Prozeduren und unter Umständen durch unabhängige Agenten durchgeführt werden. • Probendichte und die maximale repräsentierte Chargengröße einer Probe soll sich am Qualitätsziel, dem Risiko und der vorliegenden Erfahrung orientieren. Analyse Die Zuverlässigkeit und internationale Vergleichbarkeit der Analytik, aber auch die auf das Qualitätsziel und die Risiken maßgeschneiderte Methodenanwendung spielt eine entscheidende Rolle. Für die praktische Anwendung stehen dabei zwei Methoden zur Verfügung: Die Proteinanalytik Für viele der kommerziell relevanten GMO sind validierte Testkits zum Nachweis des GMProteins erhältlich. Es handelt sich dabei um qualitative Tests in Form von sogenannten „Lateral Flow Strips“ (LFS) oder um halbquantitative Tests in Form eines ELISA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay). Speziell die LFS sind eine kostengünstige und schnelle Möglichkeit, um innerhalb eines Prozesses vor Ort ein qualitatives Ergebnis über Ab- oder Anwesenweit von GMO zu erhalten. Über statistische Modelle lässt sich zudem eine gewisse quantitative Aussage treffen. Da diese Tests in der Regel nur für unverarbeitete Rohwaren geeignet sind, ist Ihre Anwendung meist auf die Agrarproduktion und Primärindustrie beschränkt, bei der sie aber eine wichtige Rolle spielen. Die PCR Analytik Die „PCR-(Polymerase Chain Reaction) Analytik“ zum Nachweis und der Quantifizierung von GM-Materialien hat sich in den letzten Jahren als Standardmethode durchgesetzt. Sie lässt sich, sofern die Produkte noch genügend DNA enthalten, entlang der gesamten Wertschöpfungskette – also auch bei den hochwertigen Endprodukten – this extremely costly method of spot sampling cannot be implemented either logistically or financially. However, the participant has the advantage over the inspector that he can have certain knowledge concerning the origin and composition of the product, its homogeneity and GMO checking measures already carried out. The more secured and reliable information about previous production and transport stages is available, the more it is possible to dispense with costly sampling and analysis. Consequently when drawing up a sampling plan the situation along the known production chain should be taken into account. The following principles are to be observed in this connection: • GMO checks should be started as early as possible in the product chain at risk points at which correction measures are still possible. • Sampling, especially on change of ownership, should be carried out in accordance with internationally recognised sampling guidelines. Corresponding reserve samples should be drawn when goods are received and shipped. • The sampling should be carried out in accordance with verifiable procedures and under certain circumstances by impartial agents. • The sample density and maximum batch size represented by a sample should be oriented to the quality goal, the risk and the experience available. Analysis The reliability and international comparability of analysis methods, as well as the application of methods tailored to the quality goal and the risks plays a crucial role. Two methods are available for practical use: Protein analysis Validated test kits to demonstrate GM protein are available for many of the commercially relevant GMOs. These are qua- litative tests in the form of socalled “Lateral Flow Strips“ (LFS), or semi-quantitative tests in the form of an ELISA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay). The LFS in particular represent a low-cost and fast option for achieving a qualitative result within a process concerning the presence or absence of a GMO. Furthermore, via statistical models it is possible to make a certain quantitative statement. Since these tests are generally only suitable for raw materials their application is generally restricted to agricultural production and primary industry, but they play a major role here. PCR analysis The “PCR (Polymerase Chain Reaction) analysis“ for providing evidence and quantification of GM materials has asserted itself as the standard method in recent years. It can be applied along the entire value-adding chain, in other words for high value final products too provided that the products still contain sufficient DNA. Its quantitative results have also been crucial for labelling obligations to date and critical in international trade. Since the new legislation makes the responsibility of market participants much clearer, a reliable, standardised analytical method is a prerequisite for smooth market transactions. In order to take this situation into account Regulation 1829/2003 makes the Joint Reference Laboratory (JRC) in Ispra and a group of nationally named laboratories (ENGL) responsible for drawing up appropriate guidelines and providing support concerning the relevant test methods. According to this the following demands must be made of a laboratory6: • Accreditation in accordance with ISO/IEC 17025/2000 • Regular participation in (inter) national ring experiments and proficiency tests. • Work in accordance with the relevant preliminary standards for sample preparation, extraction, analytical testing. Information zum aktuellen Stand der Zulassungen: http://GVOinfo.jrc.it/gmc_browse.asp 6 Information on the current status of authorisations: http://GVOinfo.jrc.it/gmc_browse.asp 6 FEED MAGAZINE / KRAFTFUTTER 4/ 04 LEGISLATION GESETZGEBUNG • Use of methods validated in accordance with international criteria. An appropriate list of validated methods can be downloaded under: http://engl.jrc.it, “methods database“ • The analysis should be made on the basis of certified reference material as far as this is available. As mentioned above, the specific risk situation must be taken into account when selecting the appropriate analysis strategy. Thus suitable qualitative screening methods can be used to exclude non-authorised GMO varieties. By applying such methods the required specific identification markers can be defined and checked in GMO trade transactions. However, in order to ensure the freedom from labelling obligations or fitness for traffic on the basis of a labelling and tolerance level it is necessary to use suitable specific quantitative methods. It is thus advisable to develop a case-specific analysis strategy from the start on the basis of the quality goal and risk analysis. Individual, multiplestage strategies can be agreed with the laboratory that can be carried out automatically and without loss of time in the event of unexpected results. Separating flows of commodities Sampling and analysis can thus be applied more efficiently if one considers the characteri- Die Lateral Flow Stripes sind einfach zu handhaben stics of the entire commodity chain. Furthermore, it makes sense to carry out a reliable incoming goods check as early as possible in the chain. Ideally 7Questions this can be an analytical control of the seed, or at least of the harvested material, but where appropriate of a later intermediate product too. From this first control point onwards it is now necessary to implement suitable measures for separating flows of commodities. The EU Commission states7: The measures for coexistence are to be efficient and cost-effective without exceeding what is necessary to observe the Union's tolerance levels for GMO labelling. They are to apply for different kinds of cultures, since the probability of mixing varies: in cultures such as oil seed rape the probability is very high, but in the case of potatoes, for instance, it is relatively low. It is therefore expected that low-cost and efficient measures will be established for separating flows of commodities depending on the specific risk. The generally acknowledged HACCP concept offers a suitable method here for identifying and monitoring potentially critical points along the commodity and production chain. If one considers the GM materials liable for labelling and/or not authorised as contaminants, the logic of the HACCP quickly makes it possible to define the control points and suitable control methods. The following measures are suitable for separating commodity flows: • In the sector of farm cultivation, effective cropping mana- The Lateral Flows are easy to use gement must minimise the plant-specific risks of GMO carry-over by cross-breeding or farming practice. • In the course of the production and answers concerning GMO rules in the EU, MEMO/04/16, Brussels - of 28 February 2004 FEED MAGAZINE / KRAFTFUTTER 4/ 04 anwenden. Ihre quantitativen Resultate waren auch bisher schon für eine Kennzeichnungspflicht maßgeblich und sind im internationalen Handel entscheidend. Da durch die neue Gesetzgebung die Verantwortung der Marktbeteiligten deutlich klarer wird, ist eine zuverlässige, standardisierte Analytik Vorbedingung für ein reibungsloses Marktgeschehen. Um dieser Situation Rechnung zu tragen, wird innerhalb der VO 1829/2003 dem gemeinschaftlichen Referenzlabor (JRC) in Ispra sowie einer Gruppe von national benannten Laboren (ENGL) die Verantwortung zugewiesen, entsprechende Leitlinien und Unterstützung zu den betreffenden Prüfverfahren zur Verfügung zu stellen. Danach müssen an ein Labor die folgenden Ansprüche gestellt werden6 • Akkreditierung gemäß ISO/IEC 17025/2000 • regelmäßige Teilnahme an (inter-) nationalen Ringversuchen und Proficiency -Tests. • Arbeiten nach den relevanten Vornormen für Probenvorbereitung, Extraktion, Analytische Prüfung • Verwendung von Verfahren die nach internationalen Kriterien validiert wurden. Eine entsprechende Liste validierter Methoden ist abrufbar unter:http://engl.jrc.it, „methods database“) • die Analyse sollte, sofern Vorhanden, auf der Basis von zertifiziertem Referenzmaterial erfolgen. Wie eingangs angeführt, muss bei der Auswahl der geeigneten Analysenstrategie auch die spezifische Risikosituation in Betracht gezogen werden. So können geeignete qualitative „ScreeningMethoden“ für den Ausschluss der nicht zugelassenen GMOSorten verwendet werden. Im Handel mit GMO können durch Anwendung solcher Methoden die geforderten Spezifischen Erkennungsmarker definiert und überprüft werden. Um jedoch die Kennzeichnungsfreiheit oder Verkehrsfähigkeit anhand eines 7 Kennzeichnungs- und Toleranzschwellenwertes sicherzustellen, müssen geeignete spezifische quantitative Methoden verwendet werden. Es empfiehlt sich somit auf der Basis von Qualitätsziel und Risikoanalyse von vornherein eine fallspezifische Analysenstrategie zu entwickeln. Dabei können mit dem Labor individuelle, mehrstufige Strategien vereinbart werden, die im Falle unerwarteter Ergebnisse automatisch und ohne Zeitverlust durchgeführt werden. Warenstromtrennung Probennahme und Analyse lassen sich also effizienter anwenden, wenn man sich die Charakteristika der gesamten Warenkette vor Augen führt. Zudem macht es Sinn, möglichst früh in der Kette eine verlässliche Eingangskontrolle der Ware durchzuführen: Idealerweise kann dies eine analytische Kontrolle des Saat- oder zumindest Erntegutes, gegebenenfalls auch eines späteren Zwischenprodukts sein. Ab diesem ersten Kontrollpunkt müssen nun geeignete Maßnahmen der Warenstromtrennung implementiert werden. Die EU Kommission schreibt dazu 7 : Die Maßnahmen zur Koexistenz sollen effizient und kostenwirksam sein ohne über das hinaus zu gehen, was zur Einhaltung der Schwellenwerte der Union für die GMO-Kennzeichnung nötig ist. Sie sollen für unterschiedliche Arten von Kulturen gelten, da die Wahrscheinlichkeit der Vermischung unterschiedlich groß ist: bei Kulturen wie Raps ist sie sehr groß, bei Kartoffeln beispielsweise eher gering. Es wird also erwartet, dass in Abhängigkeit vom spezifischen Risiko, kostengünstige und effiziente Maßnahmen zur Warenstromtrennung etabliert werden. Das allgemein anerkannte HACCP Konzept bietet hierbei eine geeignete Methode, um potentiell kritische Punkte entlang der Waren- und Produktionskette zu erkennen und zu kontrollieren. Betrachtet man die kennzeichnungspflichtigen und / oder nicht zugelassenen GM-Materialien als Kontaminanten, so erlaubt es die Logik des HACCP schnell, die Kontrollpunkte Fragen und Antworten zur GMO-Regelung in der EU, MEMO/04/16, Brüssel - vom 28. Februar .2004 7 LEGISLATION GESETZGEBUNG sowie geeignete Kontrollmaßnahmen zu definieren. Als geeignete Massanahmen zur Warenstromtrennung sind zu nennen: • Im Bereich des Agraranbaus muss ein effektives Anbaumanagement die pflanzenspezifischen Risiken des GMO-Eintrags durch Einkreuzung oder landwirtschaftliche Praxis minimieren. • Im Laufe der Produktions- und Transportkette sollten möglichst exklusive Strukturen verwendet werden, andernfalls können stringente Reinigungsmaßnahmen notwendig werden. • Der Rohwareneinkauf muss einer geeigneten Lieferantensicherung unterliegen, bei Neuanlieferung von risikoreicher Ware sollte diese isoliert und erst nach analytischer Verifizierung für die Weiterverarbeitung freigegeben werden (Hold & Release). Rückverfolgbarkeit Die Rückverfolgbarkeit ermöglicht es durch die Dokumentation und Weitergabe der relevanten Informationen, die bisher diskutierten Maßnahmen in effizienter Weise zu verbinden, ihre Wirksamkeit zu kontrollieren und zu demonstrieren. Wie schon angesprochen, ist eine Stufenrückverfolgbarkeit für den Handel mit GMO explizit gefordert. Im Umgang mit Massengütern ergibt sich dabei jedoch das Problem, dass sich nicht immer eindeutige Chargen identifizieren lassen. So werden beispielsweise Großraumsilos über lange Zeit kontinuierlich befüllt und gleichzeitig Ware entnommen, was eine eindeutige Chargenzuordnung unmöglich macht. In solchen Fällen muss die Identität der Ware durch eine kontinuierliche Einund Ausgangskontrolle mit entsprechender Massenbilanz belegbar sein. Eine spezielle Anforderung an die Rückverfolgbarkeit ergibt sich für kennzeichnungsfreie Produkte, bei denen eine analytische Nachweisbarkeit nicht mehr gegeben ist. Hier muss durch stufenübergreifende Dokumentation der Rückver- 8 folgbarkeit eine Verwendung von nicht GM-Rohware nachvollziehbar sein. Kombination praktischer Maßnahmen Praktische Maßnahmen der GMO-Kontrolle können in geeigneter Weise kombiniert werden. GMO-Monitoring Ist die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens von unerwünschtem GM-Material – kennzeichnungspflichtig oder auch nichtverkehrsfähig – in einem bestimmten Produkt – möglicherweise aus einer bestimmten Region – sehr gering, so kann es hinreichend sein, die Ware an einer geeigneten Stelle des Warenstroms zu beproben und zu analysieren. So kann der Status der Ware kontrolliert und demonstriert werden, ohne dass aufwändige Maßnahmen der Segregation und ausgedehnte Rückverfolgbarkeit nötig werden. Solche Waren und Systeme werden oft auch als „Soft-IP“ bezeichnet. GMO Kontrollprogramm: Kann ein Auftreten von GM-Materialien im Einzugsbereich der Produktionskette nicht mehr ausgeschlossen werden, so muss die Beprobung und Analyse mit geeigneten Maßnahmen der Eingangskontrolle und Warenstromtrennung kombiniert werden, dies bedeutet, positiv identifizierte Chargen werden ausgesondert. Dies kann einen Eintrag von GM-Material wirkungsvoll verhindern und eine gewisse Liefersicherheit wiederherstellen. Solche Waren und Systeme werden oft mit dem Begriff „Hard-IP“ bezeichnet. Das IP Programm: Speziell für Produkte, bei denen eine hohe ozunehmende Wahrscheinlichkeit des Auftretens von GMO besteht oder bei denen eine langfristige Liefersicherheit der gewünschten Qualität wichtig ist, kann eine Kontrolle des Anbaus erforderlich sein. Ein weiterer Vorteil eines solchen Programms ist, dass das verwendete Saatgut einfach und effizient zu kontrollieren ist und in Verbindung mit effizien- and transport chain, structures that are as exclusive as possible should be used, otherwise stringent cleaning measures may become necessary. • Purchases of raw materials must be subject to suitable assurances by suppliers, and in the case of new deliveries of high-risk products, these should be isolated and only be released for further processing after analytical verification (Hold & Release). Traceability By documenting and passing on the relevant information, traceability makes it possible to combine the measures discussed so far efficiently and to monitor and demonstrate their effectiveness. As already mentioned, step-by-step traceability is explicitly demanded for trade with GMOs. In dealings with bulk materials, however, the problem arises that it is not always possible to identify batches distinctly. For example, large-scale silo tanks are filled continuously over a long period and produce is removed at the same time, which makes it impossible to allocate batches clearly. In such cases it must be possible to document the identity of the commodity by continuous intake and outtake monitoring with a corresponding weight balance. There is a special requirement regarding the traceability of products not liable to labelling for which analytical detectability no longer exists. Here it must be possible to show via a step-by-step documentation of the traceability that non-GM raw materials were used. Combination of practical measures Now that practical measures of GMO monitoring have been discussed, these can be combined as appropriate. GMO monitoring If the probability of undesirable GM material – liable to labelling or not suitable for traffic – occurring in a certain product, possibly from a certain region, is very low, it may suffice to sample and analyse the commodity at a suitable point of the commodity flow. In this way it is possible to check and demonstrate the status of the commodity without expensive segregation measures and extensive traceability being necessary. Such commodities and systems are often described as “Soft-IP“. GMO monitoring programme If it is no longer possible to rule out the possibility of GM materials occurring in the catchment area of the production chain, sampling and analysis must be combined with suitable intake checking and commodity flow separation measures. This means that batches identified as positive will have to be separated out. This can effectively prevent the carry-over of GM material and restore a certain delivery safety. Such commodities and systems are often described as “Hard-IP“. The IP programme In the case of products where there is a high or increasing probability of the occurrence of GMO, or for which long term delivery safety of the desired quality is important, it may be necessary to monitor cropping. A further advantage of such a programme is that the seed used can be checked easily and efficiently, and in conjunction with efficient separation of commodity flows expensive sampling and analysing of bulk goods is largely avoided. Although traceability is necessary within the framework of GMO monitoring and the GMO control programme for identity securing too, an IP programme is thus characterised by complete traceability from the seed to the final product. This need not be a cross-stage method, but it must at least be verifiable. Establishing and maintaining the system Since the positioning of the company on the question of labelling is strategic, it is advisable to involve the company ma- FEED MAGAZINE / KRAFTFUTTER 4/ 04 LEGISLATION GESETZGEBUNG nagement directly. The priority here is to compare the question of direct and indirect costs for the company with the relevant market advantages. However, since the exact costs of such GMO monitoring can only be defined within the programme development, the process should be tracked on this basis. To establish and manage the system it is necessary to be aware of the legislation, as well as of the occurrence, the use and the behaviour of GMO and the corresponding methods of sampling and analysis. The quality management must ensure smooth and efficient implementation, back-up and monitoring of the procedures. Scope of responsibility within the system In order to ensure efficient risk minimising and delivery safety, it is necessary to involve the suppliers, possibly already in the exporting countries. These suppliers, especially if they are not subject to European legislation, must be integrated by contractually stipulated obligations (e.g. product specifications, control measures). The company can take one of two main paths to ensure implementation of controls by the supplier: • Delegating responsibility to the suppliers Here the supplier must stipulate binding product specifications in agreement with his objective and with the supplier, and check these appropriately. In addition to analyses of incoming goods, inspection and sampling by the company's agents, delivery audits or independent certification by the supplier are suitable methods here. • Integration of the supplier In cases in which long-term bonding and cooperation with the supplier is desirable, requirements can be cemented contractually and the company itself can thus take over monitoring of the measures implemented. Monitoring of the system The system should be based on suitable documentation. It should be clear from this how FEED MAGAZINE / KRAFTFUTTER 4/ 04 and according to what criteria the system is built up and according to what principles appropriate measures were defined. These should be integrated into the relevant procedures and be embodied verifiably, which presupposes regular training of all participants. It is advisable to review observance and effectiveness of the procedures within the internal audit and to adapt these where necessary. Furthermore, a suitable deviation management schedule should be defined within the system in order to ensure efficient response even in unforeseen situations. Evidence of appropriate measures A core requirement of the legislation is provision of evidence that appropriate measures have been implemented. When deviations occur despite this it is always particularly important to be able to furnish such evidence beyond all doubt and thus to show that the company has fulfilled its obligation to take care completely. The better and more clearly the efficiency and implementation of such a system can be reconstructed, the more the risk of the buyer is reduced, who after all is also subject to the obligation to take care. It is initially sufficient for the company to maintain a self-monitored verifiable system which can also be verified by the customer within the supplier audit. An alternative to this is certification of the system by an impartial organisation. The advantage of this for the company and its customers is that the number of necessary supplier audits is reduced, but also that the responsibility of the participants is diminished by the impartiality of the verification and greater credibility is achieved. Furthermore, involving an independent auditor makes it possible to review and improve one’s own system and know-how. Costs of GMO monitoring ter Warenstromtrennung ein aufwändiges Beproben und Analysieren der Massengüter weitgehend vermieden wird. Obwohl die Rückverfolgbarkeit auch im Rahmen des GMO-Monitorring und des GMO-Kontrollprogramms zur Identitätssicherung nötig ist, zeichnet sich ein IP- Programm somit durch eine komplette Rückverfolgbarkeit vom Saatgut bis zum Endprodukt aus. Diese muss dabei nicht stufenübergreifend, aber zumindest verifizierbar sein. Aufbau und Unterhalt des Systems Da die Positionierung des Unternehmens in der Kennzeichnungsfrage strategisch ist, empfiehlt es sich, die Unternehmensleitung direkt zu involvieren. Vorrangig ist dabei die Frage der direkten und indirekten Kosten für das Unternehmen, die den Marktvorteilen gegenübergestellt werden müssen. Da sich die genauen Kosten für eine solche GMO-Kontrolle aber erst innerhalb der Programmentwicklung definieren lassen, sollte der Prozess in dieser Hinsicht begleitet werden. Für den Aufbau und die Betreuung des Systems sind Kenntnisse der Gesetzgebung sowie über das Auftreten, die Verwendung und das Verhalten von GMO und über die entsprechenden Methoden der Probennahme und Analytik nötig. Das Qualitätsmanagement muss eine reibungslose und effiziente Implementierung, Betreuung und Kontrolle der Prozeduren gewährleisten. Geltungsbereich ind Verantwortung im System Um eine effiziente Risikominimierung und Liefersicherheit zu gewährleisten müssen die Lieferanten, möglicherweise schon in Exportländern, einbezogen werden. Diese, zumal wenn sie nicht der europäischen Gesetzgebung unterliegen, müssen durch vertragliche Festlegung der Verpflichtungen (Produktspezifikationen, Kontrollmaßnahmen) eingebunden werden. Um die Umsetzung der Kontrolle beim Lieferanten sicherzustellen kann das Unternehmen zwei prinzipielle Rich- tungen einschlagen: • Delegation der Verantwortung auf den Lieferanten Hier muss das Unternehmen, im Einvernehmen mit seiner Zielsetzung und dem Lieferanten, bindende Produktspezifikationen vorgeben und diese in geeigneter Weise kontrollieren. Hierzu eignen sich neben anderem Eingangsanalysen, Inspektion und Probennahme durch Agenten des Unternehmens, Lieferantenaudits oder eine unabhängige Zertifizierung des Lieferanten. • Integration des Lieferanten In Fällen, in denen eine langfristige Bindung und Zusammenarbeit mit dem Lieferanten erwünscht ist, kann diese vertraglich verankert werden und das Unternehmen kann so selbst die Kontrolle über die durchgeführten Maßnahmen übernehmen. Kontrolle des Systems Das System soll auf einer geeigneten Dokumentation beruhen. Daraus sollte ersichtlich sein; wie und nach welchen Kriterien es aufgebaut und nach welchen Prinzipien geeignete Maßnahmen definiert wurden. Diese sollten in die relevanten Prozeduren eingearbeitet und verifizierbar gelebt werden, was auch ein regelmäßiges Training aller Beteiligten voraussetzt. Es empfiehlt sich die Einhaltung und Wirksamkeit der Prozeduren innerhalb der internen Audit zu überprüfen und diese gegebenenfalls anzupassen. Innerhalb des Systems sollte zudem ein geeignetes Abweichungsmanagement definiert sein, um auch in unvorhergesehenen Situationen ein effizientes Reagieren zu gewährleisten. Nachweis geeigneter Maßnahmen Eine zentrale Anforderung der Gesetzgebung ist der Nachweis, dass geeignete Maßnahmen implementiert wurden. Diesen Nachweis zweifelsfrei führen zu können und damit zu zeigen, dass man seiner Sorgfaltspflicht voll nachgekommen ist, spielt besonders dann eine wichtige Rolle, wenn es dennoch zu Abweichungen kommen sollte. Je besser und 9 LEGISLATION GESETZGEBUNG klarer die Effizienz und die Implementierung eines solchen Systems nachvollziehbar ist, desto mehr reduziert sich auch das Risiko des Abnehmers, der ja ebenfalls der Sorgfaltspflicht unterliegt. Für das Unternehmen ist es dafür zunächst hinreichend, ein eigenkontrolliertes verifizierbares System zu unterhalten, das zudem innerhalb von Lieferantenaudits durch den Kunden verifiziert werden kann. Eine Alternative dazu stellt die Zertifizierung des Systems durch eine unabhängige Partei dar. Dies hat für das Unternehmen sowie seinen Kunden den Vorteil, dass die Zahl der nötigen Lieferantenaudits reduziert wird, durch die Unabhängigkeit der Verifizierung aber auch die Verantwortung der Beteiligten vermindert und eine höhere Glaubwürdigkeit erzielt wird. Zudem bietet das Einbinden eines unabhängigen Auditors die Möglichkeit, das eigene System und Know-how zu prüfen und zu verbessern. Kosten der GMO Kontrolle Unternehmen, die von den Anforderungen der neuen Gesetzgebung betroffen sind, die also potentiell mit GM-Planzenprodukten umgehen, sind–auch wenn sie kennzeichnen wollen – deutlichen Mehrkosten ausgesetzt: • Es muss ein gewisses Know How vorgehalten werden • die Rückverfolgbarkeit von GM-Materialien muss implementiert werden • das Auftreten nicht verkehrsfähiger GMO muss ausgeschlossen werden. Entschließt sich ein Unternehmen zum Handel mit nicht kennzeichnungspflichtigen Produkten, so müssen vor allem die folgenden Kostenfaktoren in Betracht gezogen werden: • Es fallen teilweise signifikante Prämien für kontrollierte Rohware an, insbesondere wenn Vertragsanbau betrieben wird. Da die Marktsituation speziell in Brasilien unklar ist, kann nur schwer eine allgemeine Prognose über die Prämienentwicklung getroffen werden. • Durch die Abkehr vom Massenmarkt und um die gewünschte 10 Liefersicherheit zu erzielen, schränkt sich das Angebot ein was Preis und Prämie stützt. • Warenstromtrennung in einem Massenmarkt, der auf hohe Tonnage und billige Transportund Lagerkosten angewiesen ist, kann die Kosten der Operation signifikant erhöhen. Im Vergleich deutlich weniger schwerwiegend sind in der Regel die Aufwendungen für die praktische GMO Kontrolle: • interne Kosten für Aufbau und Management der GMO Kontrolle • erhöhter Aufwand für unabhängige Inspektion und Probennahme • Produkt- und Servicedienstleistung zur Analyse Weitere Kosten entstehen durch den Einkauf von externem Know-how oder einer Zertifizierungsdienstleistung. Diese im Vergleich geringe Aufwendungen, können jedoch die (Kosten-)Effizienz und den Mehrwert eines solchen Programms deutlich steigern. Zusammenfassung Aus der neuen Gesetzgebung über den Umgang mit GMO ergibt sich für die Unternehmen der Futtermittelindustrie eine völlig neue Situation in der sie sich entscheiden müssen mit GM-Materialien zu handeln und ihre Produkte entsprechend zu kennzeichnen oder aber mit erheblichem Aufwand die Kennzeichnungsfreiheit ihrer Produkte sicherzustellen. Die Anforderungen, die sich in beiden Fällen ergeben, lassen sich durch systematische Definition und Anwendung von Maßnahmen wie Probennahme und Analyse, Warenstromtrennung und Rückverfolgbarkeit erfüllen. Dabei kommt es darauf an ein effizientes, zielgerichtetes und auditierbares System zum Risikomanagement zu implementieren, das den Ansprüchen der Behörden und Abnehmer genügt. Unter Einbindung von spezifischen Kenntnissen zur GMO Kontrolle lässt sich ein solches System auf der Basis des klassischen Qualitätsmanagement aufbauen, kontrollieren und bei Bedarf auch extern zertifizieren. Companies affected by the requirements of the new legislation, in other words those that potentially deal with GM plant products, even if they wish to label these, are exposed to distinct extra costs: • A certain level of know-how must be maintained. • The traceability of GM materials must be implemented. • The occurrence of GMOs not suitable for traffic must be ruled out. If a company decides to deal with products not liable to labelling, the following cost factors above all must be taken into account: • Premiums – in some cases significant premiums - occur for monitored raw materials, especially when these are produced under contract cropping. Since the market situation is unclear especially in Brazil, it is difficult to make a general forecast concerning the development of premiums. • As a result of the departure from mass markets and in order to achieve the desired delivery safety, the supply side is restricted, which supports price and premium. • Separating commodity flows in a mass market that relies on high tonnage and cheap transport and storage costs can significantly increase the costs of the operation. By comparison, the expenditures for practical GMO monitoring are generally much lower: o internal costs for establishing and managing the GMO monitoring unit • increased outlay for independent inspection and sampling • product and services for analysis Further costs result from the purchase of external know-how or a certification service. However, these costs – that are low in comparison – can substantially increase the (cost) efficiency and added value of such a programme. Philipp Hauser war bis Februar 2004 für die GeneScan Analytics GmbH als Berater für den Aufbau von GVO Kontrollprogrammen tätig. Derzeit absolviert er ein MBA Studium am Institut COPPEAD-UFRJ der Föderalen Universität von Rio de Janeiro, Brasilien. to February 2004 as consultant for the implementation of GMO Control-Programmes at GeneScan Analytics GmbH. Currently he is engaged wit a MBA Education at the Institute COPPEAD-UFRJ at the Federal University of Rio de Janeiro, Brazil Summary The new legislation on dealing with GMO results in a completely new situation for companies in the feed industry in which they must decide whether to deal with GM materials and label their products accordingly, or at substantial cost to ensure that their products need not be labelled. The requirements resulting in both cases can be satisfied by systematic definition and application of measures such as sampling and analysis, separation of commodity flows, and traceability. It is important here to implement an efficient, targeted, and auditable system for risk management that satisfies the demands of the public authorities and customers. By integrating specific knowledge on GMO monitoring, it is possible to build up and monitor such a system on the basis of classic quality management and also to have this certified by an external body when needed. Phillip Hauser was engaged up FEED MAGAZINE / KRAFTFUTTER 4/ 04