1.000 SAP-Führungskräfte arbeiten nun nach
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1.000 SAP-Führungskräfte arbeiten nun nach
Porsche Consulting – DAS MAGAZIN Porsche Consulting – DAS MAGAZIN SAP im Umbruch: Der weltbekannte Konzern beschränkt sich nicht länger auf sein Kerngeschäft Unternehmenssoftware. Mit Cloud Computing, Mobility und In-Memory Computing sind jetzt Informationen überall abrufbar. „Wir müssen noch schneller und innovativer werden“, sagt Co-Vorstandssprecher Jim Hagemann Snabe. -chef beschleunigt mit dem porsche-turbo _ rainer hupe und sarah kaiser foto_SAP _uli regenscheit Jim Hagemann Snabe, Co-Vorstandssprecher D ass sowohl die deutsche Krankenkasse AOK als In den Medien wird die In-Memory-Anwendung SAP HANA, die die Daten auch die japanische Elektromarktkette Yodobashi Fir- nicht mehr auf der Festplatte, sondern im Arbeitsspeicher bereithält, mensoftware von SAP nutzen, ist wenig überraschend. bereits als neue „Wunderwaffe“ gefeiert: Zum ersten Mal seit zwanzig Wie sehr die beiden Unternehmen mit der neuen In- Jahren, seit dem Unternehmens-Informationssystem R/3, ist es SAP wie- Memory-Datenbank SAP HANA ihre Leistungen be- der gelungen, eine bahnbrechende Innovation auf den Markt zu bringen. schleunigen konnten dagegen schon: Die AOK benö- tigt für Auswertungen, die vorher 150 Stunden in Anspruch nahmen, Für diesen Erfolg musste SAP hart arbeiten. „Wir haben vor ein paar nur noch 20 Minuten. Und Yodobashi filtert die Treueboni für seine Jahren gemerkt, dass wir Schwierigkeiten hatten, Innovationen zuver- Kunden nun innerhalb von zwei Sekunden aus eingehenden Daten. Zu- lässig auf den Markt zu bringen“, sagt Georg Kniese, verantwortlich für vor hat dies bis zu drei Tage gedauert. die Organisation der Entwicklungseinheiten bei SAP. „Inzwischen p Porsche Consulting – DAS MAGAZIN Porsche Consulting – DAS MAGAZIN haben wir uns erheblich verbessert, was Qualität, Geschwindigkeit und HANA zeigt, dass SAP die Chancen dieser drei neuen Wachstumsmärkte Effizienz der Entwicklung angeht.“ Und SAP wird nicht nachlassen dür- erkannt hat. Und es zeigt, dass SAP eine Lösung für die damit verbun- fen: „Es gibt derzeit einen großen Wandel im Softwaregeschäft“, sagt denen Herausforderungen gefunden hat: systematische Prozesse nach Jim Hagemann Snabe, Co-Vorstandssprecher. Bislang reichte es für SAP den schlanken Prinzipien des Lean Management (siehe rechts: „Der aus, Software zur Steuerung von Unternehmensprozessen zu entwickeln, Weg zur schlanken Wissensarbeit“). Schon vor drei Jahren hatte sich um die Position als Weltmarktführer zu behaupten. „Und hier wollen wir ein kleines Team innerhalb des Unternehmens mit der Frage beschäftigt, auch in Zukunft der globale Marktführer bleiben“, so Snabe. Doch zum ob sich Wissensarbeit takten ließe. Schließlich ist die Entwicklung von Kerngeschäft von SAP sind drei Geschäftsfelder hinzugekommen, die Software ein hoch komplexer, kreativer Prozess. Und der Apparat ist künftig immer wichtiger sein werden und bei denen es vor allem auf ei- groß: 15 000 Mitarbeiter in elf Ländern arbeiten gleichzeitig an rund 150 nes ankommt: Geschwindigkeit. Die drei großen Software-Trends Cloud Projekten. Deshalb dauerte es bei SAP oftmals bis zu anderthalb Jahre, Computing, Mobility und In-Memory Computing (siehe auch unten) mar- ein neues Produkt auf den Markt zu bringen. Bei einem Besuch in der kieren für die IT-Welt den größten Wandel seit der Einführung des Inter- Porsche- Produktion in Stuttgart-Zuffenhausen 2008 wurde Snabe dann nets vor 20 Jahren. Gleichzeitig verschärft sich der Wettbewerb und auf Porsche Consulting aufmerksam – und sofort stand fest, dass er den wird von wachsenden Ansprüchen der Kunden angeheizt: Diese möchten Porsche-Turbo auch für sein Unternehmen haben wollte: „Ich war voll- jederzeit und überall bequem auf Informationen zugreifen können – per kommen überzeugt, dass Lean Management der richtige Ansatz für uns App auf einem Smartphone oder Tablet-Computer, oder per Cloud auf ist. Wir mussten aber einen Weg finden, es auf SAP zuzuschneiden, denn dem Notebook. Die Konsequenzen sind dramatisch, weiß Snabe: „SAP wir können Softwareentwicklung nicht im 4-Minuten-Takt organisieren.“ wird erheblich schneller. Statt nach Monaten liefern wir Innovationen nun nach wenigen Wochen. Und wir haben unsere Prozesse noch viel stärker Die anschließenden Diskussionen im Unternehmen waren nicht einfach, auf die Kunden ausgerichtet, um zu verstehen, was sie wirklich brauchen.“ waren doch viele Mitarbeiter bei SAP der Meinung, dass sich Der WeG zur SCHlANKeN WISSeNSArBeIT lässt sich Wissensarbeit takten? Können kreative Prozesse wie die entwicklung von Software nach den methoden der lean Production gemanagt werden? Organisiert, diszipliniert, standardisiert, nach strikten zeitvorgaben, mit Teams für klar definierte Aufgaben? Die Antwort lautet: Ja – wenn die methoden richtig an die Bedürfnisse von Wissensarbeitern angepasst werden. Nach einem Pilotprojekt 2008 hat SAP die Prinzipien des lean management in der gesamten entwicklung ausgerollt. Aktuell werden Vertrieb und unterstützungsfunktionen schlank gemacht. Nicht nur die Strukturen und Prozesse, sondern auch die Führungskultur stehen im Fokus. Am Band einer Produktion wird schnell offensichtlich, ob sich Verschwendung eingeschlichen hat. zum Beispiel, wenn mitarbeiter nach Teilen suchen. Die Arbeit eines Softwareentwicklers ist weniger transparent. „uns war schnell klar, dass wir die lean-Prinzipien auf die spezifischen Bedürfnisse der Wissensarbeiter zuschneiden müssen“, sagt Dr. ulrich Guddat, Partner bei Porsche Consulting. Sein Team betrachtete deshalb im ersten Schritt nicht die Firma als Ganzes, sondern einzelne mitarbeiter von SAP und deren Arbeitsprozesse: „Wir haben einzelne entwickler in ihrem Arbeitstag begleitet, um zu erfassen, wie dieser aussieht und mit welchen Aufgaben und Herausforderungen er verbunden ist“, sagt Darius Khodawandi, Geschäftsbereichsleiter von Porsche Consulting. Dabei stellte sich heraus, dass nur ein Viertel der zeit mit wertschöpfenden Aufgaben verbracht wurde. ursache war die grundsätzliche Arbeitsweise gemäß dem sogenannten V-modell: zu Beginn jeder entwicklung bei SAP verfasste der Produktverantwortliche – auf Basis der Kundenanforderungen – eine mehrseitige unterlage mit den notwendigen Spezifikationen der Software. Daraufhin wurden die Aufgaben auf unterschiedliche Teams verteilt, die allerdings isoliert voneinander arbeiteten. Oftmals war ein entwickler in fünf bis zehn p p SCHlANKe SOFTWAreeNTWICKluNG DIe DreI GrOSSeN SOFTWAre-TreNDS Cloud Computing mobility In-memory Computing Vereinfacht bedeutet Cloud Computing, dass Computerprogramme auf Nutzerseite nicht mehr selbst betrieben oder örtlich bereitgestellt werden, sondern bei einem externen Anbieter als Dienst gemietet werden. Die Anwendungen und Daten befinden sich dann nicht mehr auf dem lokalen rechner oder im Firmenrechenzentrum, sondern in einer „Wolke“ (engl. „cloud“). Der zugriff auf die entfernten Systeme erfolgt über ein Netzwerk, zum Beispiel das Internet. Statt die wachsenden Datenmengen mühsam per uSB-Stick oder e-mail von einem Gerät zum anderen zu übertragen, sorgt die Cloud für den ständigen zugriff auf alles – ob vom PC, Smartphone oder Tablet-rechner. Cloud Computing verspricht reduzierte Kosten, höhere Flexibilität sowie die möglichkeit, aktuelle Applikationen und Technologien sofort nutzen zu können. mobility bezeichnet die Abwicklung von Aufträgen und Geschäftsprozessen über das Internet, d. h., dass Informationen „mobil“ für jeden Nutzer zu jeder zeit an jedem Ort bereitstehen. möglich ist dies durch technische Innovationen wie etwa Softwareagenten und die Kommunikation zwischen maschinen. Beispiel: Der eishersteller langnese koppelt neuerdings den Wetterbericht an seine Software und kalkuliert so bedarfsgerecht die Herstellmenge an eiscreme. Die Datenmengen in unternehmen wachsen exponenziell – gleichzeitig aber wird die zeit, die für fundierte und datengestützte entscheidungen zur Verfügung steht, immer kürzer. In-memory Computing stellt Informationen in echtzeit bereit – so können auch große Datenmengen schnell und kostengünstig analysiert und gleichzeitig die Komplexität der gesamten IT-landschaft verringert werden. Dies funktioniert, weil beim In-memory Computing Daten nicht mehr auf Festplatten oder im Cache, sondern im Arbeitsspeicher gehalten werden. So steigt die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung rasant an. SAP hat sich hier mit SAP HANA einen Namen gemacht. AlT Neu SOFTWARE- ANFORDERUNGEN (OHNE PRIORISIERUNG) SOFTWARE- ANFORDERUNGEN (MIT PRIORISIERUNG) A B C D E A B C D E TeAm 1 TeAm 2 : TeAm 1 TeAm 2 TeAm 3 TeAm 1 TeAm 2 TeAm 3 : N N TeAm N JAN. MÄRZ JULI DEZ. ZEIT QUALITÄTSPROBLEME WERDEN ZU SPÄT ENTDECKT HOHE INTRANSPARENZ RÜCKSPRACHE MIT DEM KUNDEN ERFOLGT ERST SPÄT KEINE STANDARDISIERTEN ARBEITSPAKETE ES IST NICHT VORHERSEHBAR, WANN UND IN WELCHER QUALITÄT DIE SOFTWARE FERTIGGESTELLT WIRD Die Softwareentwicklung von SAP im Vorher-/Nachher-Vergleich JAN. FEB. MÄRZ ZEIT + DIE WICHTIGSTEN ANFORDERUNGEN WERDEN ZUERST UMGESETZT + DIE ERGEBNISSE WERDEN ALLE VIER WOCHEN ÜBERPRÜFT + DIE TEAMS SETZEN SICH AUS VERSCHIEDENEN SPEZIALISTEN ZUSAMMEN (ENTWICKLER, QUALITÄTSEXPERTEN, TESTER), DIE SICH AUF EIN PROJEKT KONZENTRIEREN KÖNNEN + ES LASSEN SICH PRÄZISE AUSSAGEN TREFFEN, WANN UND IN WELCHER QUALITÄT DIE SOFTWARE FERTIGGESTELLT WIRD Porsche Consulting – DAS MAGAZIN Porsche Consulting – DAS MAGAZIN leAN leADerSHIP BASIerT AuF eINem lerNKreIS e uSTAuSCH NGSA > & > WOrKS HO HING P AC CO 3 S lean-leadership-Programm (llP). Denn die Führungskräfte müssen die schlanken Prinzipien vorleben, um kontinuierliche Verbesserungen zu erzielen. Das Vorgehen erfolgt gemäß einem standardisierten modell (siehe Grafik oben): zunächst gibt es eine einführungsveranstaltung (Phase 1), bei der ziele und Ablauf des Programms vorgestellt und diskutiert sowie individuelle unterstützungsbedarfe thematisiert zu umSeT NG & „eine Führungskraft darf keine Angst vor ,roten Ampeln‘ haben.“ > Bu S IN eS um „lean“ dauerhaft in den Köpfen zu verankern, durchlaufen rund 1000 Führungskräfte aus der entwicklung weltweit das sogenannte Business Coach und Geschäftsbereichsleiterin Anette Bartram: NG NI 1. r mit unterstützung von Porsche Consulting hat SAP ein neues, schlankes entwicklungsmodell („Schlanke Softwareentwicklung“, Seite 23) aufgesetzt: Die Aufgaben werden heute in Takten von vier Wochen gebündelt und von Teams mit jeweils etwa zehn Personen erledigt („Teams of Ten“), die an einem Ort arbeiten („Co-location“). Die entwickler konzentrieren sich auf ein einziges Projekt. Die Spezifikationen werden nach Wichtigkeit bearbeitet und die ergebnisse nach jedem 4-Wochen-Takt überprüft. Produktivitätssteigerungen von mehr als 40 Prozent sind ein beeindruckendes ergebnis. Dank kontinuierlicher Verbesserungen wird dieser Fortschritt stetig ausgebaut. Das schlanke entwicklungsmodell ist nicht die einzige Veränderung bei SAP. Gemeinsam mit Porsche Consulting hat SAP ein Anforderungsmodell für den „perfekten Arbeitstag“ erarbeitet. Dabei wurden in den drei Dimensionen „mein Arbeitsplatz“, „meine Kunden und Kollegen“ sowie „mein unternehmen“ Kriterien festgelegt, die die Produktivität der Wissensarbeiter beeinflussen. Dazu gehört zum Beispiel, dass die mitarbeiter eine rollenkonforme Ausbildung passend zu ihrer zugehörigkeit genießen. Oder dass sie konstruktives und zeitnahes Feedback zu ihren Arbeitsergebnissen erhalten. „Die Ansatzpunkte, mit denen sich die Produktivität eines Wissensarbeiters steigern lässt, sind extrem facettenreich. Je besser die zehn Anforderungen des perfekten Arbeitstages erfüllt sind, desto leistungsfähiger ist der Wissensarbeiter“, sagt Khodawandi. „Der ‚perfekte Arbeitstag‘ hilft uns, die echten Schwachstellen aus Sicht einer rolle transparenter zu machen und damit die Arbeitsproduktivität jedes einzelnen mitarbeiters zu steigern“, sagt Herbert Illgner, Chief Process Officer bei SAP. 4 AI verschiedenen Projekten gleichzeitig im einsatz. Die Anforderungen überprüfte der Produktverantwortliche erst ganz am ende der entwicklung und er hielt auch erst dann rücksprache mit dem Kunden. Die Nachteile liegen auf der Hand: Qualitätsprobleme oder Nachbesserungsbedarf bei veränderten Kundenwünschen wurden erst sehr spät entdeckt. „Der einzelne mitarbeiter verschwendete sehr viel zeit mit ‚geistigem rüsten‘ zwischen den parallel verlaufenden Projekten“, so Khodawandi. Die Teamarbeit wurde so erschwert. Be Tr NG 5. erGe BN Hru ü F IS 4. 2 . S YST le e Ol ICH 2 u Hr A rF & FeeDBACK > meIN ArBeITSPlATz 1 ABSCHluSS & BIlANz NG eN meINe KuNDeN uND KOlleGeN ANAlYSe Tu er meIN uNTerNeHmeN eINFüHruNG W eN lT umGeBuNG 10 eITS . Ve B rH Ar 9. A T ü z T u S NG r e e T 7 .I uN N 6. K A T . I V 3 ITä T me T Pu 8. z Iel Der PerFeKTe ArBeITSTAG werden. In Phase 2 wird das Verhalten der Führungskräfte analysiert, indem sie von Business Coaches einen Tag lang begleitet werden („Shadowing“). „Dabei identifizieren wir bestimmte Auffälligkeiten, Talente und Potenziale der Führungskräfte sowie merkmale der Führungskultur. zum Beispiel, dass die Führungskräfte keine Feedbackgespräche führen oder zu wenig in Prozessen denken“, sagt Geschäftsbereichsleiterin Anette Bartram. Nach Phase 2 wird festgelegt, wie und wann an den Führungskulturmerkmalen und persönlichen Potenzialen in den nächsten monaten zu arbeiten ist. zusätzlich werden die Talente gestärkt – sie sind die Basis für das zu verbessernde Führungsverhalten. In Workshops wird das Führungsverhalten trainiert und bewertet (Phase 3). Abschließend wird gemeinsam Bilanz gezogen (Phase 4). Die ergebnisse sind positiv: „lean leadership ist das erfolgreichste Programm, das wir bisher bei SAP durchlaufen haben“, sagt Björn Goerke, Senior Vice President für Technology and Platform Core bei SAP. und Bartram beobachtet: „Die Führungskräfte gehen nun reflektierter mit ihrer umwelt um. Sie haben gelernt, die richtigen Fragen zu stellen, klar definierte Aufgaben zu verteilen und angenehme wie auch unangenehme Dinge auszusprechen.“ f Porsche Consulting – DAS MAGAZIN Porsche Consulting – DAS MAGAZIN Nicht nur die Prozesse und die Führungspolitik haben sich bei SAP verändert. Auch die Arbeits flächen wurden räumlich umge staltet und fördern so den Austausch foto_zooey braun und Innovationen. Das „Office Space for Teams“ von SAP sieht vor, dass die Projektteams künftig in offenen Büros und an einem Ort arbeiten. „Wir haTTen schwierigkeiten, Innovationen zuverlässig auf den markt zu bringen.“ „Lean passt gut zur SAP, weil es die Mitarbeiter in den Mittelpunkt rückt.“ Porsche Consulting D A S M agazin Nr. 12, Dezember 2012 Herausgeber Eberhard Weiblen (V. i. S. d. P.) Vorsitzender der Geschäftsführung Porsche Consulting GmbH Chefredaktion Heiner von der Laden, Porsche AG Projektleitung | Redaktion Sarah Kaiser Herbert Illgner, Chief Process Officer SAP Grafische Gestaltung | Artdirection Alex Bernet, Gianluca Sarra VISCHER&BERNET GmbH, 70180 Stuttgart Titelfoto Christoph Bauer Georg Kniese, Chief Operating Officer Products&Solutions SAP 2009 fiel der endgültige Startschuss für Lean in allen großen Entwick- ship“ aus? „Ein Lean Leader führt ergebnisorientiert“, erklärt Anette lungsbereichen. Für die neue webbasierte Softwarelösung „Business Bartram, Geschäftsbereichsleiterin bei Porsche Consulting und verant- ByDesign“ zeichnete sich ab, dass sie nur unter großen Schwierigkeiten wortlich für das Thema Lean Leadership. „Er berücksichtigt Kennzah- und mit rund 18 Monaten Verspätung auf den Markt kommen würde. Allen len zu Qualität, Kosten, Lieferservice und Motivation und reagiert auf war klar, dass SAP für dieses On-Demand-Produkt zudem alle sechs Abweichungen.“ Dafür müsse ein Lean Leader wissen, was vor Ort pas- Monate ein Update anbieten müsste – und sich solche Verzögerungen siert und dürfe keine Angst vor „roten Ampeln“ haben. In traditionellen künftig nicht mehr leisten könnte. Die Lösung: Die Entwicklungsprozesse Unternehmen dagegen würden Probleme oft verschleiert – aus Angst wurden nach den Methoden des Lean Management „durchgetaktet“. An- der Führungskräfte, „schlecht“ auszusehen. Produktivitätssteigerungen statt die Softwareentwicklung auf bis zu anderthalb Jahre zu strecken, von mehr als 40 Prozent bei SAP sind ein überzeugender Erfolgsnach- wurden die Aufgaben in Takte von vier Wochen zerlegt und auf Teams weis. Snabe sieht zudem große Wettbewerbsvorteile für SAP. Früher von jeweils rund zehn Personen verteilt. 2010 gelang der Durchbruch: habe man eine Software den Kunden nach einem Jahr Entwicklung vor- Mit dem Relaunch von ByDesign wurde SAP zum ersten Mal seit Langem geführt. „Und waren diese nicht zufrieden, brauchten wir ein weiteres zum geplanten Termin und in der geplanten Qualität fertig. Nicht nur das: Jahr, um ihre Anregungen umzusetzen.“ Jetzt kann SAP alle vier Wochen Auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter bezüglich der Teamarbeit wurde ein Ergebnis präsentieren. Snabe resümiert: „Die Konsequenz ist, dass besser, das „Einzelkämpfertum“ ist Vergangenheit. Um den teambasier- wir sehr viel schneller sind und viel besser auf die Wünsche der Kun- ten Ansatz weiter zu unterstützen, wurde in der Technologieentwicklung den eingehen können.“ SAP Hana ist der beste Beweis dafür. „Hana ist Softwareentwicklung nicht in eine „Lean-Schablone“ pressen das Projekt „Office Space for Teams“ ins Leben gerufen. Ein neues, of- das am schnellsten wachsende Produkt in der SAP-Geschichte“, sagt lasse. „Lean passt gut zur SAP, weil es die Mitarbeiter in den Mittel- fenes Raumkonzept fördert die Kommunikation und Zusammenarbeit der Snabe. Im Jahr 2011 hat das Walldorfer Unternehmen 160 Millionen punkt rückt“, sagt Herbert Illgner, als Chief Process Officer für die interdisziplinären Teams und hat sich in der Pilotierung bereits bewährt. Euro damit umgesetzt. p Organisation zuständig. „Lean verschafft den Entwicklern Freiraum für Innovationen durch Prozessverbesserungen und sichert ihnen Neben den Strukturen und Prozessen wurde die Führungskultur auf den Weiteren Antrieb für Innovationen bringt ein neues Konzept namens die volle Unterstützung der Führungskräfte, um diese wirksam umzu- Prüfstand gestellt. „Da bei Wissensarbeit keine physischen Ergebnisse „Design Thinking“: Dieser Ansatz stellt beim Entwickeln von Lösungen setzen.“ Hilfreich für den Veränderungsprozess war die Haltung von sichtbar werden, ist Führung umso wichtiger“, sagt Dr. Ulrich Guddat, Bedürfnisse und Motivation des Kunden in den Mittelpunkt. Bei einem Pilotprojekt mit der deutschen IT-Kaderschmiede, dem Hasso- Porsche Consulting. Normalerweise kämen Berater mit großem Sen- Partner von Porsche Consulting. Erst mit der Veränderung des Führungs- dungsbewusstsein in ein Unternehmen und erklärten den Leuten verhaltens wird das Modell des Lean Management wirklich im Unterneh- Plattner-Institut, gelang es erstmals innerhalb von nur drei Monaten, eine „soundso müsst ihr das machen“, sagt Kniese. „Porsche Consulting men verankert und ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess etabliert, App zur Planung, Durchführung und Nachbereitung von Segeltörns zu war aber offen genug, die Diskussion innerhalb von SAP zuzulassen und der über die einmalige Einführung einer neuen Methode hinausgeht und erstellen. Auf diesen Turbo will Snabe weiter setzen: „Innovationen sind mitzutragen, auch wenn das manchmal nicht einfach war.“ von den Mitarbeitern getragen wird. Doch was zeichnet „Lean Leader- Basis für jedes Wachstum.“ f Porsche Consulting GmbH Porschestraße 1 74321 Bietigheim-Bissingen Deutschland Telefon +49 (0)711 911 - 1 21 11 Telefax +49 (0)711 911 - 1 22 03 E-Mail [email protected] Internet www.porsche-consulting.com Gesamtherstellung Henkel GmbH Druckerei, 70499 Stuttgart (Weilimdorf) Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingegangene Fotos, Dias, Filme oder Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Porsche Consulting GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart Beirat Dr. Michael Macht (Vorsitzender) Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG, Geschäftsbereich Konzern Produktion Thomas Edig Stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Personal- und Sozialwesen der Porsche AG Wolfgang Leimgruber Vorstand für Produktion und Logistik der Porsche AG