SUPPLEMENT INFO Glutamin oder genauer L

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SUPPLEMENT INFO Glutamin oder genauer L
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27.01.2005
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SUPPLEMENT INFO
GLUTAMIN &
G
BCAA`S
Text: Dr. Martina Herget
lutamin oder genauer L-Glutamin ist eine Aminosäure. Sie
wird eigentlich zu den nichtessentiellen Aminosäuren gerechnet, da
der menschliche Körper sie selber herstellen kann, d.h. Glutamin müsste
nicht mit der Nahrung zugeführt werden. Doch kann Glutamin sehr schnell
zu einer essentiellen Aminosäure werden, weil man leicht in eine Situation
kommt, in der die körpereigene Syntheseleistung nicht mehr ausreicht um
einen erhöhten Glutaminbedarf zu
decken. Stress, Infektionen, Krankheiten, Verletzungen aber auch schweres
Training sind solche Situationen.
Glutamin ist mit 60% Anteil die Aminosäure, die im Blutplasma und im Muskel am meisten vorkommt. Ein Glutaminmangel führt sofort zum Muskelabbau also in eine katabole Phase.
Glutamin entsteht im Stoffwechsel aus
Glutaminsäure (Glutamat) zusammen
mit Ammoniak und dient damit der
Entgiftung, da Ammoniak ein Stoffwechselgift ist, das besonders das
Gehirn schädigen kann. In katabolen
Phasen, also immer dann wenn Muskeleiweiß abgebaut und zur Energiegewinnung benutzt werden muss (hartes Training, kalorienreduzierte Diät)
werden die daraus gewonnen Aminosäuren zu Glucose umgewandelt. Dabei fällt Stickstoff an (Stickstoff ist charakteristischer Bestandteil von Aminosäuren) in Form von Ammoniak. Dieser
wird an Glutamat gebunden und das
entstandene Glutamin transportiert das
„Gift“ in die Leber wo es
abgebaut werden kann.
Glutamin kann aber auch
den Stickstoff für wichtige
Stoffwechselwege
z.B.
dem Aufbau von Aminosäuren wieder zur Verfügung stellen.
Erkenntnisse über die Wichtigkeit von
Glutamin die weit über die einer nichtessentiellen Aminosäure hinaus geht,
erhielt man aus klinischen Studien an
Patienten mit schweren Verbrennungen oder großen Operationen. Oft tritt
hier nämlich zu dem eigentlichen Problem zusätzlich eine extreme katabole
Phase ein, die tödlich enden kann.
Zum Beispiel degeneriert die Darmschleimhaut. Sie kann dann weder
Nährstoffe optimal aufnehmen, noch
ihre Schutzfunktion als Barriere gegen
Mikroorganismen erfüllen. Mit dem
Zusatz von Glutamin in Sondenlösungen oder Infusionen konnte man diesen katabolen Zustand nicht nur verhindern, sondern sogar in einen anabolen Zustand umwandeln und so eine
Genesung herbeiführen. Zudem hat
Glutamin einen positiven Effekt auf das
Immunsystem, es wird gestärkt und
krankheitsbedingte Ausfälle kommen
seltener vor. Als Bestandteil von Glutathion, einem Antioxidans, schützt es die
Zelle vor Schäden durch freie Radikale,
die z.B. entstehen wenn Nährstoffe abgebaut werden und somit vor Alterung.
Das Problem „Darmzelle“
Die Zellen des Darmes (Enterozyten)
stellen ein Problem für die Glutaminversorgung des restlichen Körpers dar.
Die sich schnell teilenden Darmzellen
benutzen Glutamin ganz bevorzugt für
ihre Energieversorgung, viel lieber noch
als Glucose. Sie sind wahre Glutaminvernichter: bis zu 85% des oral
zugeführten Glutamins behalten die
Enterozyten für ihren eigenen Stoffwechsel. So erklärt sich der Einwand
der Kritiker der Glutaminsupplementierung: „Glutamin bringt gar nichts,
weil die Darmzellen alles für sich
behalten und nichts im Muskel ankommt“. Dem liegt ein kleiner Denk-
fehler zugrunde. Die Darmzellen haben
zwei Möglichkeiten sich mit Glutamin
zu versorgen, zum einen aus dem mit
der Nahrung zugeführten Glutamin
aber genauso auch aus dem Glutamin
was im Blut zirkuliert. In Hungerphasen
(Zeit zwischen zwei Mahlzeiten) bedienen sich die Enterozyten hemmungslos aus dem Blut. Wenn man also Glutamin supplementiert, kommt von dem
oral eingesetzten vielleicht nur 20% im
Blut an ABER die Enterozyten sind
nicht gezwungen sich Glutamin aus
dem Blut zu beschaffen, sodass im Blut
letztendlich doch mehr Glutamin für die
Muskelzelle zur Verfügung steht.
Funktion von Glutamin
➢ Erhöht Zellvolumen/Zellhydratation
(Wassergehalt der Zelle) dadurch
vermehrte Proteinsynthese
➢ Stärkt das Immunsystem
➢ Bestandteil von Glutathion, einem
Antioxidans, das Zellschädigungen
durch freie Radikale verhindert
➢ Stickstofftransportsystem (Versorgung mit Stickstoff, Entgiftung von
Ammoniak)
➢ Wirkt antikatabol
➢ Vermindert Ermüdungs- und Übertrainingserscheinungen
➢ Erhöht die Glycogensynthese
➢ Dient als Substrat für die Energiegewinnung
Zusammenspiel mit Supplements
Glutamin lässt sich besonders erfolgreich mit anderen Supplements kombinieren. Von Wheyprotein weiß man,
dass es die Proteinsynthese in der
Muskelzelle ankurbelt, das gilt auch für
Glutamin. Zusammen eingesetzt kann
man diesen Effekt auf die Proteinsynthese noch verstärken. Von Creatin
ist bekannt, dass es einen Teil seiner
Wirkung über eine vermehrte Wassereinlagerung in der Muskelzelle (Zellhydratation) entfaltet. Glutamin erhöht
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noch die Zellhydratation, was wiederum in einer verstärkten Synthese von
Muskelprotein resultiert. Ein erhöhtes
Kohlenhydratangebot nach dem Training verbessert die Synthese von Glycogen (Kohlenhydratspeicher) im Muskel – kombiniert mit Glutamin kann man
noch einmal deutlich mehr Glucose in
Form von Glycogen einlagern.
Diese Erkenntnisse wurden im Hardcore Zyklus, der aus TRI PLEX (Proteinkombination aus bioaktiven Wheypeptiden plus Creatin Monohydrat),
ZELL TECH GS (spezielle Kohlenhydratkombination ULTRA CARB für
maximale Glycogenspeicherung plus
Creatin Monohydrat + Co-Faktoren)
und L-GLUTAMIN besteht, umgesetzt.
Ein echter Profitipp für Masseaufbau!
BCAA’S –
Verzweigtkettige Aminosäuren
BCAA ist die Abkürzung für branched
chain amino acids, verzweigtkettige
Aminosäuren, deren Name sich von
ihrer speziellen chemischen Struktur
ableitet. Es gibt drei verschiedene verzweigtkettige Aminosäuren: Valin,
Leucin und Isoleucin. Sie gehören zu
den essentiellen Aminosäuren, d.h.
man muss sie mit der Nahrung zuführen, da der menschliche Körper sie
nicht selbst herstellen kann.
Besonderheiten der BCAA’S
BCAA`S weisen einige Besonderheiten
auf, die sie von den anderen 20 in
menschlichen Proteinen vorkommenden Aminosäuren unterscheiden. Wie
alle dieser Aminosäuren sind die
BCAA`S Bausteine von Proteinen, darüber hinaus können sie jedoch auch
zur Energiegewinnung benutzt werden.
Das gilt besonders dann, wenn die
Glycogenreserven im Muskel aufgebraucht sind z.B. während einer kalorienreduzierten Diät, die selten gefüllte
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Glycogenspeicher zulässt, oder auch
bei langanhaltendem, intensivem Training. In dieser Situation muss der Muskel auf Aminosäuren zur Energiegewinnung zurückgreifen. Wenn ihm dann
nicht BCAA`S aus dem Blut angeboten
werden, beginnt er mit dem Abbau von
Muskelprotein um seinen Aminosäurebedarf zu decken. Es ist also für den
Muskelerhalt und natürlich besonders
für den Muskelaufbau erforderlich,
BCAA`S im Überschuss anzubieten.
Verbesserte Regeneration
Auch der durch „normales“ Training ausgelöste Proteinabbau im Muskel kann
durch erhöhte Blutspiegel an BCAA`S
reduziert werden. Deswegen ist es so
überaus wichtig, BCAA`S vor und sofort
nach dem Training einzusetzen. Eine
absolute Ausnahme bilden die BCAA`S
was ihre Verstoffwechslung in der Leber
angeht. Werden alle anderen Aminosäuren auf dem Weg aus der Nahrung
vom Dünndarm zur Endstation Gewebe
(Muskulatur) zuerst einmal von der
Leber aufgenommen und dort zurükkgehalten, können die BCAA`S direkt in
den Muskel gelangen wo sie bevorzugt
als Energiesubstrat dienen. Wichtig für
das „Vorbeischleichen“ an der Leber ist,
dass die BCAA`S nicht nüchtern, sondern immer in Kombination mit anderen
Aminosäuren/Eiweißprodukten eingenommen werden. Zusätzlich konnte in
wissenschaftlichen Studien gezeigt werden, dass die im Training im Blut auftauchende Lactatmenge (Muskelermüdung) nach Supplementation mit
BCAA`S deutlich geringer ausfiel als
ohne Supplementation, was ebenfalls
die Regeneration verbessert.
Vermindern von
Ermüdungserscheinungen
Eine mögliche Ursache für das Auftreten von Ermüdungserscheinungen
ist der Anstieg von Serotonin (ein
Botenstoff, der müde macht) im Gehirn. Serotonin wird aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt. Um ins
Gehirn zu gelangen muss Tryptophan
gegen die verzweigtkettigen Aminosäuren um einen Platz auf dem Transporter, der die Blut-Hirnschranke überwinden hilft, kämpfen. Je mehr BCAA`S
im Blut sind, desto geringer ist die
Chance für Tryptophan einen solchen
Transporterplatz zu bekommen. Sinkt
jedoch die Konzentration der verzweigtkettigen Aminosäuren im Blut
aufgrund des intensiven Trainings ab,
kann plötzlich viel mehr Tryptophan ins
Gehirn gelangen und zu Serotonin
umgebaut werden. Man wird müde....
Würde man den BCAA-Spiegel durch
Supplementation künstlich hoch halten, könnte man diese Ermüdungserscheinungen umgehen. BCAA`S dienen
außerdem als Baustein für Glutamin,
d.h. wenn der Glutaminspiegel im Blut
sinkt, werden BCAA`S genutzt um daraus neues Glutamin herzustellen. Um
den BCAA Pool zu schützen sollte man
besonders nach dem Training BCAA`S
und Glutamin zusammen zuführen.
Funktion im Stoffwechsel
➢ Einbau in Proteine
➢ Energiesubstrat bevorzugt für
Muskelzelle
➢ Insulinausschüttung
➢ Anregung der Proteinsynthese
➢ Schutz vor Proteinabbau, besonders des durch Training ausgelösten
Proteinabbaus
➢ Bausteine für die Glutaminsynthese
➢ Verringern von Ermüdungserscheinungen
Einnahmeempfehlung
Vor und nach dem Training, besonders
in Diäten – immer zusammen mit anderen Aminosäuren/Proteinquellen.

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