2 Jahresbericht 2007-kreuz
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2 Jahresbericht 2007-kreuz
Kreisverband in der Region Osnabrück e.V. Verband für soziale Arbeit über die offene Arbeit im Kindertreff Kreuzhügel, die mobile Arbeit mit jugendlichen Migranten im Stadtteil und die Jugendarbeit im Stadtteiltreff Heinz-Fitschen-Haus Verfasserinnen: Anja Ferguson & Karen Steenbock Januar 2008 4 Vorwort Dieser Praxisbericht1 soll über die sozialpädagogische Arbeit im Kinder- und Jugendtreff Kreuzhügel sowie über die des Jugendbereichs im Heinz-Fitschen-Haus informieren. Besondere Berücksichtigung findet in Kapitel I.3 das an den Treff Kreuzhügel angegliederte Projekt über die „Mobile Arbeit mit jugendlichen Migranten“ in den Stadtteilen Schinkel, Lüstringen, Gretesch und Darum. Die beiden im Schinkel angesiedelten Standorte der Jugendhilfe unterliegen der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt in der Region Osnabrück e.V. 1 Im Verlauf dieses Praxisberichts ist bei Verwendung der männlichen Form von z.B. Besucher oder Teilnehmer, wenn nicht ausdrücklich anders darauf hingewiesen, auch die weibliche mit eingeschlossen. 5 Gliederung I Sozialpädagogische Arbeit im Kindertreff Kreuzhügel und mobile Arbeit mit jungen Migranten im Sozialraum Ost 4 1. Hintergrundinformationen zum Kinder- und Jugendtreff Kreuzhügel 1.1 2. 3. 4 Mitarbeiter 4 Sozialpädagogische Arbeit im Kindertreff 5 2.1 Öffnungszeiten 5 2.2 Besucherstrukturen 6 2.3 Offene Arbeit im Kindertreff 7 2.4 Hausaufgabenhilfe 9 2.5 Einzelfallhilfe in der Arbeit mit Kindern 9 Jugendarbeit im Sozialraum Ost: Schinkel-Darum-Gretesch-Lüstringen 3.1 Besucherstrukturen 3.2 Die Jugendarbeit aus dem Kreuzhügel heraus 10 10 im Stadtteiltreff Heinz-Fitschen-Haus 12 3.3 Mobile Jugendarbeit 12 3.4 Einzelfallhilfe im Jugendbereich 13 4. Elternarbeit 14 5. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Vereinen 14 5.1 Zusammenarbeit der AWO Jugendhilfeeinrichtungen im Stadtteil 16 6 6. Ausblick 2008 16 II Stadtteiltreff Heinz-Fitschen-Haus „Der Jugendbereich“ 17 1. Besucherstruktur des Jugendbereichs 17 2. Besucherzufriedenheit (Evaluations-Ergebnisse) im Jugendbereich 18 3. Akutelle Situation im offenen Jugendbereich 19 4. Mädchenarbeit 20 5. Fahrten und Freizeiten 21 6. Berufliche Orientierung und Lebensplanung 22 7. Kooperationen 23 8. Weiterer Ausblick 23 Kontakt 24 Anhang: exemplarische Monatsprogramme vom Kindertreff Kreuzhügel 7 Impressionen der Jugendarbeit im Stadtteiltreff Heinz-Fitschen-Haus 8 I Sozialpädagogische Arbeit im Kindertreff Kreuzhügel und mobile Arbeit mit jungen Migranten im Sozialraum Ost 1. Hintergrundinformationen zum Kinder- und Jugendtreff Kreuzhügel Das Wohnbild in der Straße „Kreuzhügel“ im Osnabrücker Stadtteil Schinkel ist durch die bis zu achtstöckigen Plattenbauten geprägt. Die Anwohner des Wohnblocks (ca. 90 Mietparteien) sind zumeist Familien mit Migrationshintergrund und Familien mit geringen finanziellen Mitteln. Der AWO-Kindertreff ist ein zentraler Treffpunkt am Kreuzhügel und befindet sich in einer ca. 73 m² großen Erdgeschosswohnung im dortigen Plattenbau. Die Wohnung verfügt neben Küche, Bad und WC noch über einen Gruppenraum, einen Ruheraum und ein Büro. Des Weiteren steht ein Fiat-Bulli mit neun Sitzplätzen für die Arbeit bereit. 1.1 Mitarbeiter Der Kindertreff am Kreuzhügel wird von einer Diplom Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin mit 20 Stunden pro Woche betreut. Zudem stehen aktuell fünf Wochenstunden für die mobile Jugendarbeit zur Verfügung. Auch im Jahr 2007 erhielt die Sozialarbeiterin Unterstützung in der pädagogischen Arbeit durch den Einsatz von Praktikantinnen. So führte Frau Olga Knoll bis Ende August 2007 ihr freiwilliges einjähriges Praktikum zur Vorbereitung auf die anschließende Ausbildung zur Erzieherin mit 25 Stunden pro Woche fort. Des Weiteren absolvierte Frau Simone Kaczinsky ab Mitte Oktober ihr achtwöchiges Praktikum im Rahmen der Ausbildung zur Erzieherin (Franz-von-Assisi-Schule) im Kinder- und Jugendtreff, ebenfalls mit 25 Wochenstunden. 2. Sozialpädagogische Arbeit im Kindertreff Die sozialpädagogische Arbeit im Kindertreff versteht sich als Gemeinwesenarbeit im Sozialraum und beinhaltet unter Einbeziehung des familiären und sozialen Umfelds offene Gruppenarbeit sowie Einzelfallhilfe. Die Arbeit mit Kindern in ihrem Lebensumfeld hat einen hohen präventiven Stellenwert mit dem Ziel, Benachteiligungen und Ausgrenzung aufgrund von Herkunft, Geschlecht oder familiärem Umfeld zu beseitigen und gleichzeitig eine verbesserte Lebenssituation zu schaffen. Weitere Ziele in der sozialpädagogischen Arbeit im Kindertreff sind: • • • Aufzeigen von alternativen Mustern zur Konfliktlösung Förderung und Integration der Kinder mit Migrationshintergrund Schulung des Sozialverhaltens auf niedrigschwelliger Basis 9 • • • • • • • • 2.1 Förderung von Selbständigkeit und Eigenverantwortung Training von Konzentration und Durchhaltevermögen Stärkung des Selbstvertrauens und der Selbstsicherheit Aufzeigen und Ausprobieren von neuen und alternativen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung Abbau von Vorurteilen Einübung von Toleranz und Akzeptanz gegenüber Mitmenschen mit einem anderen kulturellen oder religiösen Hintergrund Ausbau der Kritikfähigkeit Förderung und Vertiefung der deutschen Sprache Öffnungszeiten Der Kindertreff am Kreuzhügel ist montags bis freitags geöffnet. Die folgenden Öffnungszeiten sind außerhalb der Ferienzeiten gültig: Montag 13.00-14.00 Uhr 14.00-15.00 Uhr 15.00-17.00 Uhr Sprechzeit Hausaufgabenhilfe Offener Treff Dienstag 13.00-14.00 Uhr 14.00-15.00 Uhr 15.00-18.00 Uhr Sprechzeit Hausaufgabenhilfe Offener Treff Mittwoch 14.00-15.00 Uhr 15.00-17.00 Uhr Hausaufgabenhilfe Offener Treff Donnerstag 13.00-14.00 Uhr 14.00-15.00 Uhr 15.00-18.00 Uhr Sprechzeit Hausaufgabenhilfe Offener Treff Freitag Offener Treff 14.00-17.00 Uhr Da in den Oster-, Sommer-, Herbst- und Weihnachtsferien vermehrt Ganztagsausflüge und Vormittagsaktionen angeboten werden, variieren hier die Öffnungszeiten. Sie können dem jeweiligen Ferienprogramm entnommen werden. Zudem belegen externe Gruppen die Räumlichkeiten des Kindertreffs folgendermaßen: Mittwoch 10.00-12.00 Uhr 17.00-19.30 Uhr Mutter-Kind-Gruppe Zeichenunterricht/ Neubürger e.V. Freitag 17.00-19.30 Uhr Zeichenunterricht/ Neubürger e.V. Samstag 10.00-12.30 Uhr Russischunterricht/ Leben & Integration e.V. 10 2.2 Besucherstrukturen Die Angebote des Kindertreffs werden täglich von durchschnittlich 15 Kindern in Anspruch genommen. Insgesamt gehören 36 Kinder im Alter von 5-12 Jahren zum festen Besucherstamm des Treffs. Die folgende Grafik verdeutlicht die Verteilung der Geschlechter, sowie die der Altersklassen. 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 5 Jahre 6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre 11 Jahre 12 Jahre weiblich männlich Alter und Geschlecht der Kinder Zu den Besuchern des Kindertreffs zählen Kinder aus 9 verschiedenen Nationen. Der Anteil der Besucher mit Migrationshintergrund im Kindertreff Kreuzhügel liegt bei rund 86%. Das folgende Diagramm stellt detailliert die Herkunft der 36 Stammbesucher des Treffs dar. Ukraine; 3 ; Polen; 2 Deutschland; 5 Aserbaidschan; 1 Türkei; 13 Moldavien; 1 Weißrussland; 3 Albanien; 2 Kasachstan; 6 Herkunftsländer der Kinder 11 2.3 Offene Arbeit im Kindertreff Im Kindertreff Kreuzhügel handelt es sich um ein offenes Angebot auf niedrigschwelliger Basis. Die Kinder können während der Öffnungszeiten im Rahmen der Möglichkeiten im Treff selber entscheiden, wie sie ihren Nachmittag gestalten möchten. So können sie Gesellschaftsspiele spielen, basteln, malen oder sich in den Ruheraum zurückziehen, um dort zu lesen oder eine „Butze“ zu bauen. Besonders beliebt bei den Kindern ist der Computertag am Mittwoch. Hier haben sie die Möglichkeit, nach Klassenstufen unterteilte Lernprogramme wie z.B. „Galswin–Deutsch und Mathematik für Klasse 1-4“ oder altersgerechte Computerspiele wie z.B. „Die Sims 2 Haustiere“ kontrolliert und zeitlich auf maximal 30 Minuten begrenzt zu spielen. Auf diese Weise wird ein verantwortungsvoller Umgang mit dem PC und dem Internet spielerisch erlernt. Des Weiteren wird in Zusammenarbeit mit den Kindern ein Monats- und Ferienprogramm erstellt. Besondere Wünsche wie z.B. Koch- und Backnachmittage, DVD-Nachmittage oder Feste zu Karneval/ Weihnachten sowie Ausflüge werden hier berücksichtigt. Im Anhang dieses Berichts befinden sich exemplarisch Programme des Kalenderjahrs. Der Bewegungsradius vieler Kinder am Kreuzhügel beschränkt sich oftmals auf das Wohngebiet und den Stadtteil. Diese Kinder nehmen gerne die vom AWOKindertreff angebotenen Ausflüge wahr und nutzen so die Möglichkeit, an Veranstaltungen, die sie zusammen mit ihren Eltern oftmals aus Kostengründen nicht besuchen können oder würden, teilzunehmen und auch Ausflugsziele außerhalb des Osnabrücker Stadtgebiets zu erkunden. Vom Kreuzhügel ausgehend werden ca. drei- bis viermal pro Monat Ausflüge angeboten. So besuchte der Kindertreff im Jahr 2007 z.B. den Osnabrücker Zoo, den Freizeit- und Naturerlebnispark „Ketteler Hof“, die Spieleparadiese „Zappelphillip“ und „Bullermeck“, den Tier- und Freizeitpark „Thüle“, den Zirkus „Universal Renz“, das Kino und Picknickplätze im Wald. Die Teilnahmegebühr liegt je nach Höhe Eintrittspreises zwischen 0,50 € und 5,00 €. 2.4 Hausaufgabenhilfe Die kostenlose Hausaufgabenbetreuung wird täglich von 7-11 Grundschülern und 1-3 Schülern weiterführender Schulen in Anspruch genommen. Im Kalenderjahr gab es nach den Sommerferien die Entwicklung, dass insbesondere Schüler der Heiligenweg-Grundschule nicht mehr am Ganztagsunterricht und an der schulischen Hausaufgabenbetreuung teilnahmen. Diese Kinder und die Kinder der Schulen ohne Ganztagsunterricht sind direkt nach Unterrichtsschluss in den Kindertreff gekommen, so dass die Hausaufgabenbetreuung bereits montags – donnerstags ab 13.00/13.30 Uhr, und nicht wie ursprünglich angesetzt ab 14.00 Uhr, begann. Wegen des sehr hohen Migrantenanteils spielt die Hausaufgabenbetreuung im Kindertreff Kreuzhügel eine sehr wichtige Rolle. Viele Kinder können bedingt durch die unzureichenden Deutschkenntnisse ihrer Eltern keine Unterstützung von zu Hause erfahren. 12 Aufgrund der regelmäßigen Teilnahme an der Hausaufgabenhilfe im Treff wird gewährleistet, dass ein Ausgleich dieser Benachteiligung durch fachgerechte Hilfestellungen erfolgt, und die Kinder motivierter und selbstbewusster ihre Hausaufgaben erledigen und Fehler sofort korrigiert werden. Diese intensive und kontinuierliche Arbeit führt bei vielen Kindern zu Erfolgserlebnissen und zu erheblich besseren Leistungen in der Schule. An der Hausaufgabenbetreuung nehmen Schüler der Heiligenwegschule, AstridLindgren-Schule, Albert-Schweitzer-Schule, Hermann-Nohl-Schule, Förderschule in der Dodesheide, Hauptschule Innenstadt, Erich-Maria-Remarque-Realschule, Gesamtschule Schinkel und des Ratsgymnasiums teil. 2.5 Einzelfallhilfe in der Arbeit mit Kindern Im Kindertreff werden neben Gruppenaktivitäten auch individuelle Hilfen angeboten. Die Kinder wenden sich in Konfliktsituationen, die meistens aus dem sozialen oder familiären Umfeld stammen, an die Sozialpädagogin. Sie wissen, dass ihre Probleme ernst genommen und vertraulich behandelt werden. In Zusammenarbeit mit den Kindern werden mögliche Strategien zur Lösung der Probleme gesucht. Die Sozialarbeiterin übernimmt die Rolle der Vermittlerin zwischen den Streitenden und begleitet und unterstützt die Kinder. Falls einzelne Kinder eine intensivere Betreuung benötigen, massive Verhaltensauffälligkeiten aufzeigen oder gravierende Probleme im familiären Umfeld vorliegen, wird - bislang immer in Zusammenarbeit mit den Eltern - der Kontakt zum Regionaldienst Ost hergestellt. 3. Jugendarbeit im Sozialraum Ost: Schinkel-Darum-Gretesch-Lüstringen Im Sommer 2005 mussten die Räumlichkeiten für Jugendliche am Kreuzhügel wegen Eigenbedarf des Vermieters geschlossen werden. Da im Wohngebiet um den Kreuzhügel keine adäquaten Räume zur Fortführung des Stadtteilprojekts zu finden waren, wurden die Räumlichkeiten des Jugendtreff Kompass, der montags nicht geöffnet war, für die Arbeit mit jugendlichen Migranten vom Kreuzhügel zur Verfügung gestellt. Seit August 2005 wird der Kompass außerhalb der Ferienzeiten montags von 17.00-20.00 Uhr von der Mitarbeiterin des Kreuzhügels geöffnet. Zu Beginn besuchten an den Montagen überwiegend Jugendliche vom Kreuzhügel den Treff. Nach kurzer Zeit kamen immer mehr reguläre Besucher des Kompass dazu. Mittlerweile hat sich der Montag als zusätzlich geöffneter Tag auch bei den Jugendlichen des Kompass etabliert und wird von durchschnittlich 25 Besuchern genutzt. Ebenso besuchen die Jugendlichen vom Kreuzhügel den Treff auch zu den regulären Öffnungszeiten dienstags bis freitags. Aufgrund der Vermischung beider Besuchergruppen wurden seither gemeinsame Aktionen wie z.B. ein Grillnachmittag oder eine Fahrt in den Freizeitpark „Slagharen“ durchgeführt. Im Jahr 2007 fanden eine Ganztagsfahrt zur Nordsee und ein Kinobesuch mit jeweils 16 Teilnehmern statt. 13 3.1 Besucherstrukturen Zum festen Besucherstamm in der Jugendarbeit am Kreuzhügel zählen 28 Jugendliche im Alter von 12-19 Jahren, davon sind 9 männlich und 19 weiblich. Die folgende Grafik verdeutlicht die Verteilung der Geschlechter, sowie die der Altersklassen. weiblich männlich 7 6 5 4 3 2 1 0 12 Jahre 13 Jahre 14 Jahre 15 Jahre 16 Jahre 17 Jahre 18 Jahre 19 Jahre Alter und Geschlecht der Jugendlichen Die Besucher, die die Angebote für Jugendliche vom Treff Kreuzhügel nutzen, stammen aus 8 verschiedenen Nationen. Der Anteil der Besucher mit Migrationshintergrund liegt hier bei rund 86%. Das folgende Diagramm stellt detailliert die Herkunft der 28 Jugendlichen dar. Deutschland; 4 ; Ukraine; 1 Kirgistan; 1 Moldavien; 2 Türkei; 11 Weißrussland; 3 Albanien; 2 Kasachstan; 4 Herkunftsländer der Jugendlichen 14 3.2 Die Jugendarbeit aus dem Kreuzhügel heraus im Stadtteiltreff Heinz-Fitschen-Haus Die Räumlichkeiten im Jugendtreff Kompass/ Heinz-Fitschen-Haus werden nun bereits seit über zweieinhalb Jahren außerhalb der Ferien montags von 17.0020.00 Uhr für die Jugendlichen vom Kreuzhügel geöffnet. Zu den 8-12 Besuchern vom Kreuzhügel kommen an jedem Montag noch zwischen 15 und 20 reguläre Besucher des Jugendtreff Kompass dazu. Das offene Angebot beinhaltet Spiel-, Kreativ-, PC-/Internet- und Kochangebote, sowie DVD-Nachmittage. Aufgrund der Vermischung der Besucher beider Treffs besteht ein regelmäßiger Austausch zwischen den Kompass-Mitarbeitern und der Sozialarbeiterin vom Kinder- und Jugendtreff Kreuzhügel. 3.3 Mobile Jugendarbeit Das Büro des AWO-Kindertreffs am Kreuzhügel dient als zentrale Anlaufstelle und Ausgangspunkt der mobilen Jugendarbeit im Wohngebiet. Die Planung der gemeinsamen Aktionen erfolgte auch im vergangenen Jahr zumeist über die OSCommunity im Internet. Treffpunkte und Abfahrtszeiten wurden über Telefonketten weitergeleitet. Der Fiat-Bulli vom Kreuzhügel kommt bei zahlreichen Ausflügen zum Einsatz. Bis zu acht Jugendliche können an den angebotenen Fahrten teilnehmen. Zu den Ausflugszielen zählten im Jahr 2007 Kinos, die Bowlingbahn in Damme, das Eissportcenter, Picknick- und Grillplätze, der Rubbenbruchsee, die Stadt Münster, der Naturzoo in Rheine, der Moviepark in Bottrop und weitere. Die Teilnahme an den Aktionen ist für die Jugendlichen in den meisten Fällen kostenlos. Falls Eintrittsgelder zu entrichten sind, zahlen sie anteilig eine Teilnahmegebühr zwischen 1,00 € und 5,00 €. 3.4 Einzelfallhilfe im Jugendbereich Die Sozialpädagogin ist für die Jugendlichen zusätzlich zu der Öffnungszeit im Kompass auch montags bis freitags zu den Öffnungszeiten des AWO-Kindertreffs am Kreuzhügel erreichbar. Dort besteht für die Jugendlichen die Möglichkeit, Termine für individuelle Hilfen zu vereinbaren oder parallel zum Betrieb im Kindertreff die Computer im Büro zu nutzen und Bewerbungen zu schreiben, Hausaufgaben zu erledigen oder Internetrecherchen zu betreiben. Zwischen zwei und sechs Jugendliche beanspruchen dieses Angebot im Büro des Kindertreffs täglich. Die Jugendlichen nahmen in 2007 besonders Hilfen in den folgenden Bereichen wahr: • • • • • Bewerbungstraining Praktikums- und Lehrstellensuche Vermittlung und Begleitung in Projekte Hilfen bei schulischen Problemen oder Problemen im Job Hausaufgabenhilfe 15 • • Hilfen beim Schriftverkehr mit Behörden Hilfen bei Problemen mit der Familie oder Gleichaltrigen Gerade für jugendliche Migranten ist diese im Rahmen der Einzelfallhilfe angebotene Unterstützung von Bedeutung. In vielen Lebenslagen erfahren sie kaum oder keine Hilfen durch ihre Familien und sind deshalb oftmals auf sich allein gestellt. Die hier angebotenen Hilfestellungen gleichen Benachteiligungen aus und verändern somit nicht nur die Chancen der Jugendlichen in Schule und Beruf zum Positiven, sondern tragen auch maßgeblich zur Verbesserung der Lebenssituation und Integration bei. Schulische Hilfen und Unterstützung bei der Berufsfindung werden auch in Zukunft zentrale Aufgaben der Arbeit vor Ort sein. 4. Elternarbeit Durch die zentrale Lage des Kindertreffs und die Präsenz der Sozialarbeiterin im Wohnblock besteht ein regelmäßiger Elternkontakt zu wenigstens einem Elternteil der Kinder und Jugendlichen. Aufgrund der langjährigen und zuverlässigen Beziehungsarbeit hat sich eine Vertrauensbasis entwickelt. Die Eltern wissen, dass ihre Kinder gut betreut werden und erlauben nahezu uneingeschränkt die Teilnahme an Angeboten des Treffs. Da die Arbeit eine hohe Akzeptanz erfährt, wenden sich die Eltern bei Erziehungsfragen, aber auch bei Problemen mit Ehepartnern oder benötigten Hilfestellungen im Umgang mit Lehrern oder Behörden an die Sozialpädagogin. In diesen Fällen fungiert der Kindertreff als „Drehkreuz“, in dem den Eltern schnell und unbürokratisch geholfen wird und sie an passende Stellen weitergeleitet werden. 5. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Vereinen Kinderarbeitskreis: Auch in 2007 kamen die Mitarbeiter der neun Osnabrücker Kindertreffs unter freier und städtischer Trägerschaft einmal im Monat mit dem Ziel des Ideen- und Erfahrungsaustauschs zusammen. Der Arbeitskreis nahm an der Aktion zum Weltkindertag im September mit einem Informationsstand und einem Kreativangebot für Kinder teil. Jugendschutz im Internet: Im Juli 2007 hat sich auf der Webseite www.os-community.de eine Gruppe mit dem Ziel des pädagogischen Fachaustauschs im Hinblick auf den Jugendschutz in der Community und im Internet zusammengeschlossen. Der Austausch erfolgt über das interne Forum der Homepage, auf welches nur Mitglieder dieser JugendschutzGruppe zugreifen können. Die Gruppe hat mittlerweile 33 Mitglieder und setzt sich aus Lehrern, Pädagogen, Mitarbeitern der Online-Suchtberatung und anderen in der Kinder- und Jugendarbeit Tätigen, sowie den Administratoren und dem Jugendschutzbeauftragten von www.stayblue/ www.os-community.de zusammen. 16 Zudem findet einmal monatlich im Haus der Jugend ein Treffen dieser Gruppe zum direkten Austausch statt. Mutter-Kind-Gruppe: Auch in diesem Jahr trafen sich Mütter mit Kleinkindern bis zu drei Jahren unter der Leitung von Frau Mefasen Copur mittwochs von 10.00-12.00 Uhr am Kreuzhügel. Während die Kinder durch das Spiel mit Gleichaltrigen soziale Umgangsformen erlernen, tauschen die Mütter beim gemeinsamen Frühstück Erfahrungen rund um die Kindererziehung aus. Verein Neubürger e.V.: Außerhalb der Öffnungszeiten des Kindertreffs werden die Räumlichkeiten nach wie vor mittwochs und freitags von 17.00-19.30 Uhr vom Verein „Neubürger e.V.“ genutzt. Unter professioneller Anleitung des freischaffenden Künstlers Konstantin Janz nutzen Kinder ab neuen Jahren die Gelegenheit, diverse Zeichentechniken wie z.B. Kohlezeichnungen, Aquarellmalerei, Zeichnungen mit Pastellkreide oder Acryl-/Ölfarben zu erlernen. Verein Leben & Integration e.V.: Seit Mai 2007 findet samstags von 10.00-12.00 Uhr ein Russischkurs für Kinder ab 7 Jahren in den Räumlichkeiten des Kindertreffs statt. In diesem Kurs sollen Kinder, deren Eltern aus russisch-sprachigen Ländern stammen, lernen, kyrillische Schrift zu lesen und zu schreiben. Der Kinder- und Jugendtreff Kreuzhügel arbeitet mit den nachfolgenden Institutionen und Vereinen zusammen: • • • • • • • • • • • • • • • • • • Fachdienst für Kinder Jugendliche und Familien, Regionaldienst Ost Kinder- und Jugendbüro der Stadt Osnabrück Klassenlehrer Heiligenwegschule und Albert-Schweitzer-Schule Freiwilligenagentur Franz-von-Assisi Schule AWO-Einrichtungen in Stadt und Landkreis (Jugendwohnen, Jugendgerichtshilfe, Schulsozialarbeit an der Gesamtschule Schinkel) Nachbarn, Eltern und Geschwister AWO Ortsverein Lüstringen Berufliche Orientierungshilfe für junge Erwachsene - BOJE Eltern der Jugendlichen Anwohner des Kreuzhügels Stadtteiltreff Heinz-Fitschen-Haus Jugendtreff Kompass Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße Haus der Jugend Stadtteiltreff Haste Stadtteiltreff Alte Kasse Westwerk 17 • • • 5.1 Ostbunker Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink Heinz-Fitschen-Haus Zusammenarbeit der AWO - Jugendhilfeeinrichtungen im Stadtteil Die Arbeiterwohlfahrt ist langjährig als Kooperationspartner und anerkannter Träger von Jugendhilfeeinrichtungen im Osnabrücker Stadtteil Schinkel tätig. Im Kalenderjahr 2007 führten die folgenden vier Mitarbeiter der AWO offene Kinderund Jugendarbeit in Treffs, mobile Jugendarbeit im Stadtteil sowie Schulsozialarbeit durch: • • • • Anja Ferguson, Jugendtreff Kompass im Heinz-Fitschen-Haus (seit 2001) Tom Schneider, Kindertreff im Heinz-Fitschen-Haus (seit 2001) Karen Steenbock, Kindertreff Kreuzhügel/ Mobile und offene Jugendarbeit (seit 2004) Katrin Batke, Schulsozialarbeit an der Kooperativen Gesamtschule Schinkel (seit 2007) Des Weiteren nahmen die Kollegen in Zusammenarbeit mit freien und städtischen Trägern an Veranstaltungen und Projekten, wie z.B. dem Stadtteilfest oder der Praktikumsbegleitung teil. Ein regelmäßiger Fachaustausch zwischen den AWO-Kollegen findet statt. 6. Ausblick 2008 Auch im kommenden Jahr wird sich die Sozialarbeiterin vom Kinder- und Jugendtreff Kreuzhügel für die Belange der Bewohner des Wohngebiets, insbesondere der Kinder und Jugendlichen, einsetzten und dazu alle fachlichen und materiellen Ressourcen bündeln. Der Kindertreff Kreuzhügel wird zum 01.03.2008 die Räumlichkeiten wechseln und in eine Nachbarwohnung im Erdgeschoss ziehen. Die neue Wohnung ist ca. 10 m² größer und verfügt über einen zusätzlichen Raum. Ein weiterer Vorteil der neuen Wohnung ist, dass sie einen separaten Eingang bekommt, so dass der Kindertreff direkt vom Hof betreten werden kann. Aufgrund der großen Nachfrage wird auch im Jahr 2008 die Hausaufgabenhilfe montags bis donnerstags von 13.00/13.30 – 15.00 Uhr stattfinden. Ebenso wird ein weiterer PC-Platz mit Internetanschluss für die Kinder und Jugendlichen eingerichtet. 18 II Stadtteiltreff Heinz-Fitschen-Haus „Der Jugendbereich“ 1. Besucherstruktur des Jugendbereichs 2007 wurde der offene Treff täglich von etwa 15 bis 40 Jugendlichen im Alter von 12 bis 24 Jahren besucht. Im Durchschnitt hatte der Jugendtreff über das Jahr verteilt etwa 20 Besucher pro Tag. Hierbei war der Großteil der Jugendlichen, die den Treff nutzten, 15 bis 19 Jahre alt. Der Anteil der Mädchen lag bei 39 %. Der größte Anteil der Jugendlichen hatte einen Migrationshintergrund. 71 % der Besucher waren Muslime (aus der Türkei, dem ehemaligen Jugoslawien, Tunesien, Marokko, Pakistan usw.). Der Anteil der Spätaussiedler war nach wie vor gering und lag bei ca. 15%, ebenso wie der Anteil der deutschen Jugendlichen (14 %) Altersgruppen und Geschlechterverteilung 16 14 12 7 10 Personenzahl 8 3 6 5 6 1 8 4 4 8 6 5 4 2 1 1 12 13 4 1 2 2 2 20 21 22 1 1 23 24 0 14 15 16 17 18 Alter Jungen Mädchen 19 19 Herkunftsländer 6% 3% 3% 1% 1% 1% 6% 43% 8% 13% 15% Türkei Pakistan Russland Spanien Deutschland Marokko Kosovo Tunesien Bosnien England Serbien Zur Ermittlung dieser Daten haben wir 72 uns bekannte Besucher zugrunde gelegt, die 2007 den Jugendtreff zum größten Teil regelmäßig besucht und an unseren Angeboten teilgenommen haben. (Teilnehmer von stadtweit ausgeschriebenen Aktionen, die uns nicht persönlich bekannt sind, haben wir bei unserer Erhebung nicht berücksichtigt.) 2. Besucherzufriedenheit (Evaluations-Ergebnisse) im Jugendbereich Im Jahr 2007 wurden mehrere Besucherbefragungen im offenen Treff, auf Fahrten und bei anderen Aktionen durchgeführt. Die Befragungen werden kontinuierlich weiter geführt. Sie dienen einerseits der Qualitätssicherung und kritischen Beurteilung der Arbeit und bieten andererseits den Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern und somit aktiv auf die Programmgestaltung Einfluss zu nehmen. Den offenen Jugendtreff bewerteten die Besucher im Jahre 2007 überdurchschnittlich positiv. Es wurde deutlich, dass die Jugendlichen das Betreuungspersonal als wichtige Ansprechpartner und Vertrauenspersonen wahrnehmen und den Jugendtreff als Ort empfinden, an dem sie Rat und Unterstützung erhalten. Das Gruppenklima sowie die Gestaltung der Räumlichkeiten und die Ausstattung des Hauses empfand eine weit überwiegende Mehrheit der Befragten als sehr gut oder gut. Dies galt auch für die Programmgestaltung, die sie als abwechslungsreich und ihren Wünschen entsprechend bewerteten. Dennoch blieben bezüglich des Angebots bei einigen Besuchern noch Wünsche offen. So wurden längere Öffnungszeiten und zusätzliche Fahrten (z.B. nach Berlin) gefordert. Auch die Aktionen des Jugendtreffs wurden von den Teilnehmern als sehr gut bewertet. Neben dem Ablauf und der Organisation wurde vor allem das gute Preis20 Leistungs-Verhältnis der Angebote gelobt. Vereinzelt gab es Kritik am zeitlichen Umfang der Aktionen (sie hätten nach Aussage der Befragten länger dauern sollen). 3. Akutelle Situation im offenen Jugendbereich Das Jahr 2007 hat uns erneut gezeigt, dass die Beziehungsarbeit im offenen Treff der wichtigste Bestandteil unserer Arbeit war und ist. Neben der Befragung wurde dies auch dadurch deutlich, dass die Jugendlichen dieses Bedürfnis immer wieder aus eigenem Antrieb äußerten, indem Sie uns um Gespräche baten. Im Gegensatz zu den positiven Erfahrungen mit den Besuchern des Jugendtreffs stand in diesem Jahr die Situation auf unserem Außengelände. Hier versammelten sich spät abends bzw. nachts uns unbekannte Gruppen von Jugendlichen, die teilweise durch beunruhigend hohen Alkoholkonsum auffielen, sowie durch enorme Verschmutzung und Sachbeschädigung. Hiervon waren maßgeblich auch der Kindergarten und die Grundschule betroffen. Für 2008 ist es eines unserer Ziele, zu den beteiligten Jugendlichen einen Kontakt aufzubauen, um die Situation nachhaltig zu verbessern. Durch die immer wieder schwierige Situation auf dem Außengelände des Stadtteiltreffs gewann die mobile Jugendarbeit im Jahr 2007 wieder sehr an Bedeutung. Auch an Wochenenden und spät abends besuchten wir als Betreuer des Jugendtreffs immer wieder das Gelände, um den Kontakt zu den Jugendlichen zu pflegen, die den Schulhof zu diesen Zeiten nutzen und eventuell mit den Problemen (s.o.) in Zusammenhang stehen könnten. Über diese Kontaktaufnahmen fanden zwar neue Jugendliche den Weg in den Treff, die Probleme kehrten jedoch immer wieder. Auch im neuen Jahr ist es eines unserer Ziele, an diesem Punkt weiter zu arbeiten. Der Gang durch den Stadtteil und das Aufsuchen von Treffpunkten der Jugendlichen soll uns zudem dazu verhelfen, wieder mehr Kontakt zu den Aussiedler-Jugendlichen aufzubauen und sie zu gemeinsamen Unternehmungen zu motivieren. Im Rahmen der offenen Jugendarbeit wurden 2007 verschiedene Aktionen wie ein großes Fußball-Turnier, verschiedene Übernachtungs-Aktionen, Schwimmbad-, Kino- oder Eishallenbesuche, eine Computer-Nacht, Kochen, Filmabende, diverse Billard- oder Kicker-Turniere, Bowling sowie Grill-Abende und vieles mehr angeboten. Der Kraftraum musste nach einem erheblichen Wasserschaden im Frühjahr 2007 saniert werden. Diese Bauarbeiten ziehen sich bereits über Monate hin, was für die Jugendlichen bedeutet, dass dieses Angebot bereits seit längerer Zeit nicht nutzbar ist. Wann genau die Renovierung abgeschlossen sein wird, ist noch unklar. Die Jugendlichen freuen sich jedoch auf eine mögliche Wiedereröffnung im Frühjahr, zu der auch neue Kraftgeräte beschafft werden sollen. Da auch die Mädchen den Raum nutzen, seit es das Mädchensport-Angebot gibt, bringen sich nun Jungen wie auch Mädchen in die Gestaltung des Raumes mit ein. 21 Die Nachfrage nach dem Internetcafe ging 2007 deutlich zurück. Aufgrund dessen planen wir für 2008 den Raum umzugestalten und mit bedarfsgerechten medienpädagogischen Angeboten wieder attraktiver zu machen. Anstatt unserer ursprünglichen Idee, auf dem Schulhof einen Bauwagen aufzustellen, haben wir den Jugendlichen 2007 eine Holzhütte zur Verfügung gestellt. Der zusätzliche Treffpunkt stellt für uns zudem ein Beteiligungsprojekt dar, durch das wir die Jugendlichen dazu bewegen möchten, mehr Eigenverantwortung zu entwickeln. Jeweils ein Mädchen und ein Junge haben einen Schlüssel erhalten und einen Vertrag unterschrieben, und haben sich damit zu einer gewissen Verantwortung verpflichtet, wodurch sie sich untereinander organisieren und sich gleichzeitig um den Erhalt der Hütte kümmern müssen. Hierbei haben Mädchenund Jungengruppen gleiche Möglichkeiten. Unsere Erfahrung ist bisher, dass sie sich auch gemeinsam bzw. in gemischten Gruppen gut verständigen können. Um das Außengelände für die Jugendlichen attraktiver und nutzbarer zu gestalten, wurden 2007 auch weitere Tische und Bänke vor dem Treff aufgestellt. Hier traf man sich im Sommer zum Kartenspielen, Klönen und vielem mehr. Die Veränderungen wurden gut angenommen. 4. Mädchenarbeit Auch 2007 wurde im Rahmen der Mädchenarbeit einmal wöchentlich der offene Mädchentag angeboten, bei dem die Besucherinnen stets dazu motiviert wurden, ihre Wünsche in die Programmgestaltung einfließen zu lassen. Der Mädchentreff ist ein fester Programmpunkt des Jugendtreffs und bleibt weiterhin bestehen. Der Mädchensport, bei dem bisher eine feste Gruppe einmal die Woche durch eine ausgebildete Honorarkraft trainiert wurde, soll auch in Zukunft fortgeführt werden, so lange bei den Mädchen der Bedarf besteht. Das Besondere an diesem Programmpunkt ist, dass die anleitende Honorarkraft in verschiedenen Sportarten versiert ist und so flexibel auf die Wünsche der Mädchen eingehen und immer wieder neue Inhalte mit ihnen ausprobieren kann. Zusätzlich wurde in diesem Jahr innerhalb der Mädchenarbeit ein neues Angebot erprobt. Hierbei handelte es sich um ein befristetes Projekt zur Ernährungsberatung, das von einer ausgebildeten Oecotrophologin (Ernährungsberaterin) begleitet wurde. Sie arbeitete mit einer festen Gruppe von Mädchen zum Thema Ernährung, Körperlichkeit und Selbstwahrnehmung. Die Idee war dabei, das Bewegungsangebot für Mädchen, welches seit 2006 besteht, um den ErnährungsAspekt zu ergänzen und damit das Thema zu vervollständigen, welches gerade für Mädchen oft eine sehr große Bedeutung hat. Da die Stamm-Besucherinnen inzwischen allmählich dem Jugendtreff-Alter entwachsen, bestehen seit 2007 neue Planungen, um über die Kooperation mit der Gesamtschule (GSS) neue Mädchen (ab 13 Jahren) in die offene Mädchenarbeit im HFH einzubinden. Hier ist eine Zusammenarbeit sinnvoll, weil die Schule für diese Altersklasse keine mädchenspezifischen Angebote mehr macht. Die bereits 2006 geplante Kooperation konnte leider 2007 aufgrund personeller Veränderungen innerhalb der Schule nicht umgesetzt werden, ist jedoch für das kommende Jahr geplant. Bei der Zusammenarbeit geht es unter anderem darum, 22 sich fachlich auszutauschen und im Sinne der Bedürfnisse der Mädchen gegenseitig zu ergänzen. Selbstverständlich wurde der Arbeitskreis Mädchenarbeit auch 2007 regelmäßig besucht. An gemeinschaftlichen Aktionen, wie z.B. die Mädchenaktionstage, waren wir in Planung und Durchführung beteiligt. 5. Fahrten und Freizeiten Im Bereich Fahrten und Freizeiten wurde in diesem Jahr ein erweitertes Angebot realisiert. So wurden neben Tagesfahrten (wie z.B. an die Nordsee, nach Enschede, in den Heidepark Soltau oder nach Amsterdam) auch mehrtägige Freizeiten angeboten. In diesem Punkt mussten wir jedoch feststellen, dass zwischen dem geäußerten Wunsch nach solchen Aktionen und der tatsächlichen späteren Umsetzung eine Diskrepanz besteht, was bedeutet, dass die Jugendlichen verstärkt um mehrtägige Fahrten (insbesondere in Großstädte) bitten, sich jedoch mit den Anmeldungen schwer tun. So wurde in diesem Jahr, um solche Angebote zu etablieren, zunächst eine kostenlose dreitägige Freizeit nach Hamburg angeboten, worauf kurze Zeit später eine zweite, kostenpflichtige, folgte. Die Fahrten waren, wenn gleich auch die Anmeldungen schleppend verliefen, ein voller Erfolg, und wir hoffen, im kommenden Jahr an diesem Punkt anknüpfen und weitere Ideen umsetzen zu können. Besonders bereichernd ist für uns die Möglichkeit, unser Angebot über Kooperationen erweitern und gleichzeitig Jugendliche aus verschiedenen Treffs und Wohngebieten miteinander bekannt machen zu können. So wurde z.B. im Sommer 2007 in Zusammenarbeit mit einer Kollegin vom Kinder- und Jugendtreff Kreuzhügel (AWO) eine Fahrt an die Nordsee durchgeführt, bei der Jugendliche aus beiden Einzugsbereichen teilnahmen und gemeinsam diesen Tag gestalteten. Am ASS-Programm und an der Und-Tschüss-Broschüre 2007 waren wir mit insgesamt 5 Aktionen beteiligt (Fahrt zum Heidepark Soltau, zur You-Messe Essen, Tag am Meer, Klettern im Nettetal, Streetball und Lagerfeuer und eine Fahrt nach Amsterdam zusammen mit dem Ostbunker). Die You-Messe in Essen wurde leider in diesem Jahr erneut durch den Veranstalter abgesagt. Auch das Klettern im Kletterwald musste leider aufgrund eines Gewitters verschoben werden, alle anderen Aktionen fanden wie geplant und gut besucht statt. Teilnehmerzahlen unserer Fahrten und Freizeiten: Ziel Enschede Heidepark Soltau Nordsee-Fahrt Amsterdam Hamburg-Freizeit I Hamburg-Freizeit II Teilnehmerzahl (gesamt) 15 48 10 34 5 7 23 Mädchen/Frauen Jungen/Männer 3 12 27 7 18 5 4 21 3 16 3 6. Berufliche Orientierung und Lebensplanung Das Projekt „Berufliche Orientierung und Lebensplanung“ fand in 2007 zum siebten Mal in Zusammenarbeit mit der Kooperativen Gesamtschule Schinkel im Heinz-Fitschen-Haus statt. Erstmalig wurde im Kalenderjahr das überarbeitete Konzept mit neuer Struktur sowie neuen Methoden umgesetzt. Das Projekt richtet sich an die Schüler der achten Klassen des Haupt- und Realschulzweigs der Gesamtschule Schinkel. Die Schüler werden nach Geschlechtern getrennt in insgesamt sechs Gruppen eingeteilt, so dass jede Gruppe an einem Block à zwei Vormittagen teilnimmt. Des Weiteren gibt es zu Projektbeginn für alle 70 Schüler eine Einführungsveranstaltung. Die Mädchengruppen werden durch die AWO-Mitarbeiterinnen Anja Ferguson (Kompass) und erstmalig auch von Karen Steenbock (Kreuzhügel), sowie von einer Studentin der Sozialen Arbeit betreut. Für die Jungengruppen sind Martin Niemann (Heinz-Fitschen-Haus) und Michael Rudolph (erzieherischer Kinder- und Jugendschutz/ Stadt Osnabrück) sowie ebenfalls ein Student der Sozialen Arbeit zuständig. Die Teilnahme der beiden AWO-Kolleginnen am Projekt ist von großer Bedeutung. Während der Vormittagsveranstaltungen wird der Kontakt zu neuen Jugendlichen, mit dem Ziel diese zur Teilnahme an Aktionen von Kompass und Kreuzhügel oder zum Besuch im Treff zu motivieren, gesucht. Durch die offene und mobile Arbeit sind bereits einige der jugendlichen Projektteilnehmer bekannt. Diese Kontakte werden vertieft und ausgebaut, indem den Jugendlichen vermittelt wird, dass die Kolleginnen an zwei Standorten im Stadtteil als Ansprechpartnerinnen anzutreffen sind und über den regulären Betrieb im Treff hinaus auch Hilfestellungen in vielen Bereichen, wie z.B. dem Suchen von Ausbildungs- und Praktikumsstellen, geben. Seit September 2007 ist die AWO mit Frau Katrin Batke in der Funktion als Schulsozialarbeiterin im Rahmen des Hauptschulprofilierungsprogramms an der Kooperativen Gesamtschule Schinkel vertreten. Zu ihren Aufgabengebieten zählt unter anderem die Koordination der Schülergruppen für die berufliche Orientierung und Lebensplanung. Aus diesem Grund wird die Kollegin im kommenden Jahr ebenfalls das Projekt im Heinz-Fitschen-Haus zusammen mit den Kolleginnen des Kompass und Kreuzhügels durchführen. Ein neuer Baustein, die Praktikumsbegleitung, wurde dem Konzept in diesem Jahr hinzugefügt. Hierbei handelt es sich um eine Vor- und Nachbereitung der Betriebspraktika, die die Schüler der GSS in der 9. Klasse ableisten müssen. Das Projekt wurde 2007 erstmals durchgeführt, ist noch nicht abgeschlossen und befindet sich somit noch in der Erprobungsphase. Ein Beratungs-Angebot mit dem Schwerpunkt Beruf (Praktika, Bewerbungen usw.) mit festen Zeiten war schon seit längerer Zeit geplant und wurde Ende 2007 installiert. Die Beratung wie auch praktische Hilfe fand auch zuvor schon innerhalb der offenen Arbeit statt, hatte aber keinen festen Rahmen. Nun wissen die Jugendlichen, dass jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr Zeit und Raum für diese Belange ist. So haben wir ihnen z.B. beratende Gespräche, Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz, bei Bewerbungen, Unterstützung im Konfliktfall (z.B. im Praktikum), Vermittlung bei Problemen untereinander und vieles mehr geboten. 24 Auch den Teilnehmern des Projektes zur Beruflichen Orientierung und Lebensplanung sowie der Praktikumsbegleitung wurde dieses Angebot zugänglich gemacht, so dass es als ein weiterer Baustein das Projekt abrundete. Hiermit möchten wir im Sinne der Jugendlichen eine größere Nachhaltigkeit für unsere Projektarbeit erreichen. 7. Kooperationen Wie zuvor haben wir auch in diesem Jahr mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen gearbeitet, wie z.B. mit der Kollegin von der Arbeiterwohlfahrt (Kinder- und Jugendtreff Kreuzhügel, s.o.), der Gesamtschule Schinkel (GSS, s.o.), dem Jugendzentrum Ostbunker, dem Sozialen Dienst Ost, der Dammstraße, der Abteilung Kinder- und Jugendschutz, der Jugendgerichtshilfe (JGH) und anderen Jugend-/ Gemeinschaftszentren (z.B. über den Arbeitskreis Mädchenarbeit). Die Kooperationen sind fortlaufend. Sie dienen dem Austausch, der Ideensammlung, punktuellen gemeinsamen Angeboten sowie konkreter Projektarbeit und haben für uns einen hohen Stellenwert, da hier Ressourcen gebündelt werden können. So spielt zum Beispiel in den Sozialraumkonferenzen, wo wir gemeinsam mit anderen Einrichtungen an der Jugendarbeit im Stadtteil arbeiten, die ergänzende Arbeit eine besondere Rolle. 8. Weiterer Ausblick Neben den oben genannten Zielen ist für die Planung des Jahres 2008 auch für den Jugendbereich das Stadtteilfest ein weiterer Höhepunkt. Wir möchten zusammen mit den Jugendlichen überlegen, welches Angebot sie sich von unserer Seite wünschen und wie wir es gemeinsam umsetzen können. Das gleiche gilt für die Jugendkulturtage, die im Herbst 2008 stattfinden. Auch hierfür werden wir gemeinsam mit den Jugendlichen unseren Beitrag gestalten. Zudem möchten wir uns im kommenden Jahr insbesondere an die „Übergangskinder“ wenden (12-/13-Jährige), die vom Kinderbereich in den Jugendbereich wechseln. Dieser Übergang fällt den Kindern oft schwer, doch sie sind sehr gut für gemeinsame Unternehmungen zu motivieren. Deshalb soll 2008 ebenfalls einer unserer Schwerpunkte sein, den Kindern den Übergang vom Kinder- in den Jugendbereich zu erleichtern. 25 ________________________________________________________ Kontakt: Arbeiterwohlfahrt in der Region Osnabrück e.V. Johannisstraße 37/38 49074 Osnabrück Tel. 0541-181800 Fax. 0541-1818022 www.awo-os.org [email protected] AWO Kinder- und Jugendtreff Kreuzhügel Kreuzhügel 11b 49086 Osnabrück Tel. 0541-385377 Fax. 0541-7506021 www.awo-os.org [email protected] Stadtteiltreff Heinz-Fitschen-Haus/ Jugendbereich Heiligenweg 40 49084 Osnabrück Tel. 0541-7700914 [email protected] Anhang: exemplarische Monatsprogramme vom Kindertreff Kreuzhügel Impressionen der Jugendarbeit im Stadtteiltreff Heinz-Fitschen-Haus 26