Bewerbung Skandinavien
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Bewerbung Skandinavien
Bewerbung Skandinavien Die Bewerbungsverfahren in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander. Überfüllte Bewerbungsmappen sind in den skandinavischen Ländern unüblich. In der Regel sollten Sie Ihr letztes Ausbildungs-, wie auch Arbeitszeugnis beilegen, gegebenenfalls mit beglaubigter Übersetzung. Ein Bewerbungsfoto ist nicht nötig. Für eine erfolgreiche Arbeitsplatzsuche in Dänemark, Finnland, Norwegen oder Schweden sind die Kenntnisse der jeweiligen Landessprache sehr hilfreich, in manchen Fällen auch unerlässlich. Selbst bei internationalen Unternehmen, bei denen Sie Ihre Bewerbung auch auf Englisch einreichen können, sollten Sie Grundkenntnisse der Landessprache aufweisen. Machen Sie Ihre Sprachkenntnisse in jedem Fall in Ihrem Anschreiben und im Lebenslauf deutlich. Jobsuche & Bewerbung Dänemark Dänemark ist zwar bekannt für seine informellen Praktiken, der Arbeitsmarkt ist allerdings streng durchorganisiert und durch eigene Gesetze und Vorschriften gekennzeichnet, die zum größten Teil auf die Tarifverträge der Sozialpartner zurückgehen. Der Stil in Bewerbungsschreiben ist geschäftlich und deutlich. Kopien von Diplomen und Zeugnissen werden normalerweise nur im öffentlichen Sektor verlangt. Außerberufliches Engagement wird bei Bewerbungen in Dänemark als sehr wichtig angesehen. Bereiten Sie sich gut vor und zeigen Sie Motivation für die Aufgabe sowie Interesse an der Firma und deren Geschäftstätigkeit. Bei den meisten Einstellungsfragebögen ist kein Foto vorgesehen, wobei internationale Unternehmen hier zum Teil anders verfahren. Ein dänischer Lebenslauf sollte kurz und ordentlich präsentiert und nicht länger als zwei Seiten sein (A4 Format). Freizeitaktivitäten wie Sport oder Hobbys sollten auf jeden Fall genannt werden. Zum Bewerbungsgespräch sollte man Kopien des Lebenslaufs, von Diplomen, Arbeitgeberzeugnissen und anderen nützlichen Dokumenten mitbringen. Jobsuche & Bewerbung Finland Auch in Finnland gibt es Online-Jobbörsen, z.B. www.stepstone.fi. Ansonsten verfügt der Arbeitnehmer für die Stellensuche in Finnland über ähnliche Möglichkeiten wie in den meisten anderen Mitgliedstaaten der Union. In Finnland gibt es insgesamt 200 Arbeitsämter, über die etwa 70 Prozent aller Stellenangebote vermittelt werden. Das European Employment Services (EURES), das sich auf internationale Stellenvermittlung spezialisiert hat, ist mit allen großen Arbeitsämtern in verschiedenen europäischen Ländern verbunden. Selbstverständlich kann sich der Arbeitnehmer bei allen interessanten Unternehmen und Einrichtungen direkt bewerben oder auf Stellenangebote in der finnischen Presse (allgemeine Zeitungen und Fachpresse) reagieren. Hier lohnt sich z.B. der Blick in die Sonntagsausgabe von "Helsingin Sanomat". Auch private Vermittlungsagenturen sind vorhanden, an die man sich wenden kann. Die Vermittlungsgebühren werden vom Arbeitgeber bezahlt, nicht von Arbeitnehmer. Auch in Finnland verliert die klassische Papierbewerbung an Bedeutung und immer mehr Unternehmen bieten über ihre Website die Möglichkeit, sich online zu bewerben. Die schriftliche Bewerbung enthält ein Anschreiben mit Angaben zu Qualifikation, Motivation und Persönlichkeit des Bewerbers sowie einen tabellarischen Lebenslauf, der mit der aktuellen/letzten Position beginnt. Angaben zu Hobbies sind durchaus üblich und erwünscht. Dagegen sind umfangreiche Anhänge nicht üblich, Zeugnisse etc. werden bei Bedarf vom Unternehmen nachträglich angefordert. Wer sich unsicher ist, sollte vor Abschicken seiner Bewerbung beim Unternehmen anrufen und erfragen, welche Unterlagen in die Bewerbungsmappe gehören. Jobinterviews verlaufen in Finnland ähnlich wie in Deutschland auch. Allerdings werden die ersten Gespräche häufig telefonisch geführt, um lange Anfahrtswege zu vermeiden. Jobsuche & Bewerbung Norwegen Die moderne norwegische Wirtschaft ist zum größten Teil von Exporten abhängig und somit sehr international ausgerichtet. Dabei sind die wichtigsten Absatzmärkte die anderen europäischen, vor allem die anderen nordischen Länder. Neben den traditionellen Wirtschaftszweigen wie Schiffbau und Wasserkraft sind auch die neuen Branchen der Kommunikationstechnik und Softwareentwicklung zu wichtigen Säulen geworden. Außerdem tragen zahlreich vorhandene Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas, aber auch Fischvorkommen zum Wirtschaftswachstum bei. Wer in Norwegen Arbeit sucht, kann sich online über ausgeschriebene Stellen informieren, z.B. auf der Internetseite der staatlichen norwegischen Arbeitsvermittlung Aetat. Da viele Stellen in Norwegen von den Arbeitsgebern nicht ausgeschrieben werden, kann sich auch ein Inserat in der Tageszeitung ‚Aftenposten' lohnen. Noch besser und auch üblich sind Initiativbewerbungen. Ihre Bewerbungsunterlagen sollten neben einem Anschreiben und einem Lebenslauf auch Zeugnisse (unbedingt übersetzen lassen!) und Referenzen enthalten. Stellen Sie sicher, dass Ihre Referenzgeber ausführlich Auskunft zu Ihren Fähigkeiten geben können. Ein Foto ist nicht obligatorisch. Punkten können Sie mit norwegischen Sprachkenntnissen. Erklären Sie in der Bewerbung, wie gut diese sind und wo Sie sie erworben haben. Haben Sie vor Ihre Bewerbung auf Englisch zu erstellen, dann klären Sie vorher ab, ob das Unternehmen diese akzeptiert. Jobsuche & Bewerbung Im Prinzip haben gibt es in Schweden die gleichen Möglichkeiten bei der Jobsuche wie in Deutschland. Sehr gut lassen sich Jobs im Internet finden, beispielsweise die Eures-Seite. Wer schwedisch spricht, sollte die Online-Portale aus Schweden besuchen, auf denen aktuelle Jobangebote in Schweden von Firmen aller Größen und Branchen zu finden sind. Natürlich können Sie sich bei in Frage kommenden Unternehmen auch direkt bewerben oder auf Stellenangebote in der schwedischen Presse reagieren. Ihr Anschreiben sollte etwas von Ihrer Persönlichkeit zeigen und nicht viel länger sein als eine Seite. Der beigefügte Lebenslauf darf 2 Seiten umfassen und in rücklaufender, chronologischer Reihenfolge aufgebaut sein. Fügen Sie Ihrer Bewerbungsmappe nur die wichtigsten Zeugnisse bei und vergessen Sie nicht, Referenzen zu nennen. Weitere Unterlagen sollten Sie zum Vorstellungsgespräch mitnehmen (beglaubigte Übersetzungen). Auch wenn viele Schweden die englische Sprache gut beherrschen, sind Kenntnisse der Landessprache sehr wichtig. Wenn Sie also Ihre Bewerbung auf Schwedisch erstellen können, haben Sie auf jeden Fall Vorteile. Wenn nicht, klären Sie vorher telefonisch ab, ob Ihre Bewerbung auch auf Deutsch oder Englisch akzeptiert wird. Anschreiben Das skandinavische Anschreiben unterscheidet sich kaum vom Deutschen. Es soll auf jeden Fall mit dem Computer geschrieben und ein bis zwei Seiten lang sein. Während in Dänemark und Norwegen das Anschreiben lediglich mit einer Überschrift versehen wird, werden in Schweden und Finnland direkt Personen angesprochen. Bewerben Sie sich für diese Länder, ist es nur von Vorteil den Namen des Zuständigen durch ein Telefonat oder per E-Mail ausfindig zu machen. In den skandinavischen Ländern schätzt man die persönliche Note im Anschreiben. Der Eindruck eines "Massen-Anschreibens" sollte daher auf jeden Fall vermieden werden. Verfallen Sie jedoch auch nicht in Plauderei, sondern bleiben Sie sachlich und präzise. Lebenslauf Für skandinavische Lebensläufe gibt es kaum starre Vorgaben. Zwei übersichtliche und computergeschriebene Seiten sind jedoch die geläufigste Form und werden von allen Personalleitern gerne gesehen. Der Lebenslauf wird tabellarisch und achronologisch aufgebaut, also beginnend mit Ihrer aktuellen, beziehungsweise zuletzt ausgeführten Tätigkeit. Auf Datum, wie auch auf Unterschrift kann verzichtet werden. Damit der Personalleiter weiß, was Ihre Abschlussnoten zu bedeuten haben, sollten Sie diese unbedingt in das Notensystem des jeweiligen Landes umrechnen. Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auf Ihre Hobbys und Interessen verwenden. Auf diese Angaben wird auch im Vorstellungsgespräch gerne eingegangen. Punkten können Sie mit freiwilligem Engagement und Interessen, die einen Bezug zu Ihrem gewünschten Arbeitsplatz haben. Auch Angaben über Geburtsort, - tag, und Familienstand sollten im Lebenslauf nicht fehlen. Besonders wichtig ist auch, dass Sie einen ehemaligen Arbeitgeber oder Hochschulprofessor als Referenz angeben können. Dabei erwähnen Sie den Namen der betreffenden Person, sowie seine/ihre Telefonnummer und geben an, in welcher Position er/sie zu Ihnen stand. Da die Referenzpersonen mit Namen und Telefonnummern angegeben werden, sollten Sie darauf achten, dass die Kontaktperson auch die jeweilige Landessprache, beziehungsweise Englisch beherrscht und etwas Gutes über Sie sagen kann. Informieren Sie die betreffenden Personen auf jeden Fall. In der Regel greifen Unternehmen gerne auf diese Informationen zurück, um Näheres über Sie zu erfahren Bewerbungsbesonderheiten Dänemark • Bewerbung: Die Bewerbung an dänische Unternehmen besteht aus einem Anschreiben, dem Lebenslauf und Anlagen. Zum letzteren gehören Zeugniskopien, sowie Arbeitszeugnisse, wobei beides nicht unbedingt nötig ist, und auch erst zum Vorstellungsgespräch mitgebracht werden kann. Die Versendung der Bewerbung per Fax oder E-Mail ist üblich. • • • • Anschreiben: Dieses ist computergeschrieben, ein- bis zweiseitig und möglichst auf Dänisch verfasst. Es wird keine Person angesprochen, sondern das Anschreiben wird lediglich mit einer Überschrift versehen. Lebenslauf: Er ist tabellarisch und antichronologisch aufgebaut. Datum und Unterschrift sind nicht üblich. Lebenslauf-Kategorien: Angaben zur Person - personlige data; Ausbildung uddannelse; Berufserfahrung - arbejdserfahring; Hobbys/Interessen - interesser. Vorstellungsgespräch: Fragen nach persönlichen Dinge, wie Ehe, Kinder, Schwangerschaft und auch finanzielle Stellung sind üblich. Die Gesprächsatmosphäre ist meist lockerer als in Deutschland, oft duzt man sich auch. In der Regel wird vor dem Vorstellungsgespräch ein Persönlichkeitstest durchgeführt. Bewerbungsbesonderheiten Finnland • • • • • Bewerbung: Wie in allen anderen Ländern Skandinaviens, setzt sich auch die finnische Bewerbung aus einem Anschreiben, dem Lebenslauf und maximal vier Anlangen zusammen. Es werden Zeugniskopien und Referenzen beigelegt, diese sollten jedoch auch zum Vorstellungsgespräch mitgebracht werden. Die Versendung mit Post ist üblich, die Unterlagen werden meist nicht zurückgeschickt. Anschreiben: Das Anschreiben wird in finnisch oder englisch verfasst. Es sollte computerverfasst werden, gut strukturiert sein, und ein- bis zwei Seiten umfassen. Lebenslauf: Dieser sollte auf Finnisch oder Englisch verfasst werden. Die Struktur ist tabellarisch und antichronologisch. Lebenslaufkategorien: Angaben zur Person - henkilötiedot; Ausbildung/Praktika/Kurse - koulutus; Berufserfahrung - työkokemus; Sprachkenntnisse - kielitaito; Hobbys/Freizeitaktivitäten - harrastukset; Referenzen suositukset. Der Lebenslauf wird mit Datum und Unterschrift versehen. Vorstellungsgespräch: Im ersten Teil des Vorstellungsgesprächs geht der Personalleiter auf den Betrieb und die an den Bewerber gestellten Anforderungen ein, dann kommt das Gespräch auf die Ausbildung und die Qualifikationen des Bewerbers, sowie seine Persönlichkeit und seine Interessen. Fragen nach Privatleben und Schwangerschaft müssen nicht beantwortet werden. Bewerbungsbesonderheiten Norwegen • • • • Bewerbung: Wie in allen anderen Ländern Skandinaviens, setzt sich auch die norwegische Bewerbung aus einem Anschreiben, dem Lebenslauf und Anlagen zusammen. In Letzten werden Zeugniskopien und Referenzen beigelegt, diese können jedoch auch persönlich zum Vorstellungsgespräch mitgebracht werden. Die Versendung mit E-Mail oder Fax ist gebräuchlich. Anschreiben: Ungewöhnlich für deutsche Bewerber ist, dass das Anschreiben an norwegische Unternehmen nicht an eine bestimmte Person gerichtet ist, sondern mit einer Überschrift versehen wird. Alle anderen Formalia unterscheiden sich jedoch nicht vom deutschen Anschreiben: Es sollte computergeschrieben werden, gut strukturiert, und nicht länger als eine Seite sein. Lebenslauf: Dieser sollte in Norwegisch oder Englisch verfasst werden. Die Struktur ist tabellarisch und antichronologisch. Datum und Unterschrift sind nicht nötig. Da es in Norwegen keine formalen Kriterien gibt, nach denen ein Lebenslauf aufgebaut sein muss, sind auch kleinere Lücken im Lebenslauf kein Problem. Lebenslaufkategorien: Angaben zur Person - personalia; Ausbildung - utdaning; Berufserfahrung - arbeidserfaring; Hobbys/Freizeitaktivitäten - hobbyer; Referenzen referanser. • Vorstellungsgespräch: Das Vorstellungsgespräch ist weniger förmlich als in Deutschland. Fragen zur Ausbildung, Interessen und Gehaltsvorstellungen sind üblich, auch Gegenfragen sind erwünscht. Bewerbungsbesonderheiten Schweden • • • • • Bewerbung: Die schwedische Bewerbung wird per Mail, Fax oder Post versand. Sie umfasst ein Anschreiben, Lebenslauf, sowie Anlagen, die sich aus Zeugniskopien und Arbeitszeugnissen zusammensetzen. Diese können jedoch auch erst zum persönlichen Vorstellungsgespräch mitgebracht werden. Anschreiben: Dieses wird bestenfalls in schwedisch - andernfalls in englisch verfasst, ist eine Seite lang und mit dem Computer geschrieben. Lebenslauf: Auch der Lebenslauf wird auf Schwedisch oder Englisch geschrieben. Er wird tabellarisch und antichronologisch aufgebaut. Formale Vorgaben, in denen ein Lebenslauf aufgebaut sein muss, gibt es in Schweden nicht. Lebenslaufkatergorien: Die üblichen Kategorien eines Lebenslaufes sind: Angaben zu Person - personuppgifter; Arbeitserfahrung/Praktika - arbetslivserfahrenhet; Ausbildung - utbildning; Weitere Qualifikationen - övrigt; Referenzen - referenser. Vorstellungsgespräch: Das Vorstellungsgespräch verläuft weniger förmlich als in Deutschland. In der Regel sind mehrere Personen des Unternehmens beim Gespräch dabei. Im ersten Teil wird meist der Arbeitgeber Auskunft über die Firma und die gesuchte Stelle geben, dann erst werden Ihnen Fragen zu Themen, wie Berufserfahrung, Gehaltsvorstellung, Interessen und vor allem auch zu Ihrer Motivation gestellt. Assessemt-Center sind für höhere Positionen durchaus üblich.