Wirbel im Wasser - lucie

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Wirbel im Wasser - lucie
Die Ernährungsberaterin
Phosphor gehört zu den lebensnotwendigen Mineralstoffen und muss mit der
Nahrung aufgenommen werden. Phosphor, auch Phosphat genannt, wird vom
menschlichen Organismus u.a. im Energiestoffwechsel benötigt, reguliert den
Säure-Basen-Haushalt, spielt eine Rolle bei
der Weitergabe der genetischen Information und sorgt zusammen mit Calcium für
die Stabilität der Knochen. Dort befindet
sich das meiste Phosphor des Körpers
gespeichert.
Ernährung
Manche Krankheiten wie z.B. eine eingeschränkte Nierenfunktion führt zu erhöhten
Blut-Phosphatwerten, da das Mineral nicht
mehr ausreichend über die Niere ausgeschieden werden kann. Langfristig führt
dies zu Knochenveränderungen.
Da Phosphor in fast allen Lebensmitteln
enthalten ist, gibt es an diesem Mineral
keinen Mangel. Hauptsächlich findet es
sich in eiweißreichen tierischen Lebensmitteln wie Milch- und Milchprodukte,
Fleisch, Fisch und Eiern.
Als vergleichsweise phosphatarm gelten
dagegen pflanzliche Lebensmittel wie
Obst, Gemüse, (Vollkorn-)Getreide- und
Getreideprodukte. Ausnahmen sind Nüsse
und Samen sowie Hülsenfrüchte.
Außerdem wird Phosphor häufig als Lebens­
mittelzusatzstoff in Form von Phosphorsäure
(E–Nr. 338-344, E 450) in Cola, Schmelzkäse und Wurst verwendet; diese Lebensmittel sind daher sehr phosphatreich.
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Folgende Grundregeln sind bei einer
phosphatarmen Ernährung zu beachten:
Lebensmittel mit einem hohen Gehalt
an Phosphat dürfen in kleinen Mengen
verzehrt werden. Bevorzugen Sie ökologische Fleisch- und Wurstwaren, denn
sie enthalten keine Zusatzstoffe wie
Phosphor und –
mit einer betont
vegetarischen
Kost ist es leichter die Phosphatzufuhr einzuschränken.
L. Nusbaum
Wirbel im
Wasser
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel.
Durch die Leitungen fließt es direkt in jeden
modernen Haushalt. Schon seit längerem
gibt es die verschiedensten Methoden, die
das Wasser durch Magnetschwingungen
oder auf andere Weise verbessern sollen.
Am bekanntesten ist das levitierte oder verwirbelte Wasser. Was hat es damit auf sich?
burger Verbraucherzentrale betrachtet
die Sache nüchtern: „Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage, die den Kauf dieses
Wassers rechtfertigt. Aber im Gegensatz zu
herkömmlichen Wasserfiltern, die Verkeimun­
gen verursachen können, geht von der Verwirbelung des Wassers keine Gefahr aus.“
Mysterium Wasser
Anfang der 90er Jahre hatte Thomas
Ammon eine Nierenentzündung. Als die
Anti­biotika versagten, empfahl ihm eine
Bekann­te, es doch einmal mit levitiertem
Wasser zu versuchen. Zwei Tage später
war die Nierenentzündung überwunden.
Heute betreibt der ehemalige Dokumentarfilmer eine von rund 500 Wasserstellen in
Deutschland, die Leitungswasser levitieren.
Viele Heilpraktiker und einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass sprudeln­des
Bergquellwasser eine natürliche Struktur
hat, die es verliert, wenn es unter hohem
Druck durch Leitungen und Rohre gepresst
wird. Nach der Theorie des Physikers
Wilfried Hacheney lagern sich die Moleküle
im Leitungswasser zu großen Clustern zusammen, die es schwer haben, organische
Zellwände zu passieren. Hacheneys patentiertes Levitationsverfahren soll die Cluster
verkleinern und dem Wasser damit seine
natürliche Struktur zurückgeben. Dafür wird
Leitungswasser in einer Maschine verwirbelt und zerstäubt. Der Erfinder verwendet den Begriff Levitation als Gegenprinzip
zur Gravitation: „Das Wasser wird auseinander gezogen statt zusammengepresst“,
so Hacheney. Was das konkret bedeutet,
ist unklar. Friedrich Hacheney, Sohn des Erfinders, schränkt selbst ein, es gebe „leider
keinen direkten experimentellen Zugang
zur Wasserstruktur“, man könne sich den
physikalischen Eigenschaften des Wassers
nur durch Denkmodelle annähern.
Das Trinken von levitiertem Wasser soll
das Blutbild und die Cholesterin- und Harnstoffwerte verbessern, den Stoffwechsel
positiv beeinflussen und den Körper entschlacken. Ingrid Koops, die seit drei Jahren
täglich levitiertes Wasser trinkt, ist von der
Wirkung überzeugt. Die Thrombose ihres
Sohnes sei geheilt und Pflanzen, die früher
eingegangen seien, wucherten wie verrückt, berichtet sie. Eine wissenschaftliche
Begründung gibt es für derart positive
Effekte nicht. Armin Valet von der Ham-
Das Element Wasser ist noch immer ein
wissenschaftliches Mysterium, das sich
oftmals anders verhält, als es aufgrund
physikalischer Gesetze eigentlich müsste.
Ein eindrucksvolles Beispiel ist die so genannte Dichteanomalie, die den Fischen
das Überleben in zugefrorenen Seen sichert.
Normalerweise nimmt die Dichte von Flüssigkeiten mit steigender Temperatur zu. Wasser
aber hat bei 4 Grad Celsius die größte Dichte.
Es gab verschiedene Versuche, die veränderte Struktur von levitiertem Wasser wissenschaftlich nachzuweisen. Bislang sind
alle gescheitert. Das wiederum muss aber
nicht zwangsläufig belegen, dass dieses
Phänomen nicht existiert.
Und was die Wirkung auf den Menschen
angeht, muss man vielleicht einfach seine
eigenen Erfahrungen machen. Thomas
Ammon jedenfalls ist davon überzeugt,
dass die richtige Einstellung dazu gehört:
„Da steckt eine Geisteshaltung dahinter.
Levitiertes Wasser aktiviert die Selbstheilungskräfte des Menschen. Der muss es
aber auch wollen, sonst kann er jeden Tag
20 Liter davon trinken und es nützt nichts.“
Levitiertes Wasser ist für circa 60 Cent
pro Liter in Wasserstellen und Bioläden
erhält­lich. Levitationsgeräte für den Hausgebrauch gibt es für 2000 bis 3500 EUR
in Wasserstellen.
S. Lipphardt
Zum Weiterlesen:
·www.kristallklar.de
·Friedrich Hacheney: Levitiertes Wasser in Forschung und Anwendung, Michaelis Verlag, April 2005, 24,80 EUR
·Wilfried Hacheney und Christiane Polasek:
Wasser, ein Gast der Erde, Michaelis-Verlag,
November 2005, 29,80 EUR
© Foto liniks oben: Forum Trinkwasser e.V.
Verbraucherfrage
Helma W. aus Lüneburg fragt: Mein Mann
hat hohe Phosphorwerte im Blut. Welche
Lebensmittel enthalten wenig Phosphor?
Enthält Vollkorngetreide viel oder wenig
davon?