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maschinentechnik Bohlenheizungen für Fertiger Gleichmäßig, schnell und effizient Der Einbau von Asphalt kann auf der Baustelle nur dann starten, wenn der Fertiger betriebsbereit ist. Ihn an die Startlinie zu fahren, reicht dabei nicht aus. Ohne ausreichend aufgeheizte Bohlen wird die geforderte Einbauqualität nicht erreicht werden können. Die Fertigerhersteller haben technische Lösungen dafür. Wir gehen ins Detail. Auch die weiteren Bohlenteile, die verdichtende oder glättende Aufgaben übernehmen, sollten aufgeheizt sein. Die Temperatur sollte dabei gleichmäßig sein und konstant bleiben. Ein Ausfall der Heizung führt zwangsläufig zum Stillstand der Baustelle. Bohlenheizungen spielen deshalb bei der Prozess- und Qualitätssicherung im Asphaltstraßenbau eine wichtige Rolle. Die Hersteller von Asphaltfertigern haben sich in den letzten Jahren diesem Thema gewidmet, unterschiedliche Akzente gesetzt und unterschiedliche Lösungen gefunden. Ziel aller war es, eine schnelle Aufheizzeit zu erreichen und mit der notwendigen Energie, die zum Aufheizen und gleichbleibenden Betrieb notwendig ist, effizient umzugehen. In einem Aluminiumblock vergossene Heizstäbe sorgen für eine hohe Betriebssicherheit Foto: Bomag 34 Aluminiumheizplatten für eine homogene Temperatur über die gesamte Glättblechfläche Foto: Bomag Gut einsehbare Bedienkonsole mit Soll und aktuellen Ist-Temperaturen für jeden Heizkreis pro Bohlensegment Foto: Bomag Bomag: Sicher, leiser, schneller sachten Qualitätsmängel an der neuen Asphaltoberfläche werden zuverlässig vermieden. Besonders bei kühlem Temperaturen oder stärkerem Wind müssen die kritischen Randbereiche der Bohle extra vor Auskühlung schützt werden. Daher werden die Seitenschilder unabhängig von den Stampfern und Glättblechen geheizt. Mit dem Bohlenheizsystem Magmalife besitzt jedes Bohlenteil, inklusive aller Anbauteile, eine Betriebsüberwachung der drei Heizkreise. Der erste Heizkreis ist für die Stampferheizung und jedes Aluminium-Heizelement für die Glättbleche ist sogar mit zwei Heizkreisen ausgestattet. Dies verkürzt einerseits die Aufheizzeiten bei Einbaubeginn und stellt während des Einbaus eine Redundanz der Bohlenheizung dar. Die Bedienung und Überwachung der verschiedenen Heizsysteme für Glättbleche, Stampfer und Seitenschilder sind in einer gut zugänglichen Bedienkonsole im Blickfeld der Einbaumannschaft angebracht. Sowohl die Soll- als auch die aktuellen Ist-Temperaturen jeder Bohlen-Sektion werden über ein kontrastreiches Display angezeigt. Das Aufheizen der Bomag Hochleistungsbohlen erfolgt standardmäßig mit dem Magmalife Heizsystem. Dabei sind die Heizelemente in einem Aluminiumblock eingegossen und somit besonders robust und langlebig. Dieses System hat nach Angaben von Bomag eine signifikante längere Lebensdauer und eine erhöhte Ausfallsicherheit verglichen mit den herkömmlichen Systemen. Selbst nach dem verschleißbedingt durchzuführenden Wechsel der Glättbleche nach zirka zwei Jahren, können die robusten Magmalife-Heizplatten, im Gegensatz zu den im Markt üblichen Heizstäben, problemlos wieder eingebaut und erneut verwendet werden. Die notwendige Vorlaufzeit der Asphaltkolone bis zum tatsächlichen Einbaubeginn wird auch von der Bohlenheizung maßgeblich beeinflusst. Die Glättbleche einer Bohle sollten zum Einbaubeginn mindestens 120 °C haben. Aluminium ist ein hervorragender Wärmeleiter, dementsprechend sind kurze Aufheizzeiten von 20 bis 30 Minuten, selbst bei maximaler Bohlenverbreiterung, die Regel. Das moderne Heizungsmanagement mit der Energieeffizienz der Aluminiumplatten und einem optimal dimensioniertem Generator erlauben das Aufheizen auch im sparsamen und leisen Leerlauf des Dieselmotors. Dies ist ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz, sowie zur Reduzierung der Rüstund Betriebskosten. Ein weiterer bedeutender Vorteil von Aluminium ist die Eigenschaft, Wärme zu speichern und eine perfekte Wärmeverteilung. Dies sichert eine homogene Temperatur über die gesamte Fläche der Glättbleche, schnell und dauerhaft, auch bei ungünstigsten Wetterverhältnissen. Asphaltanhaftungen an der Bohle aufgrund von lokalen kühleren Stellen und die davon verur- Die Bestandteile der Heizung einer Elektrobohle bei Dynapac Foto: Dynapac 1 | 2014 maschinentechnik Die Steuerung über das Display: Im Hauptmenü (oben) wird die aktuelle Temperatur der Bohlenheizung angezeigt (1); im eigentlichen Menü (unten) lassen sich die Temperatur der Bohlenheizung anzeigen und verstellen (1) und die der einzelnen Teile anzeigen wie der Grundbohlen (2 und 3) sowie der Ausfahrteile (4 und 5). Bei Elektrobeheizung wird auch die Anzahl der beheizten Bohlensektionen angezeigt (6) Foto: Dynapac Dynapac gibt Gas Elektrisch oder Gas – natürlich hat man auch bei Dynapac die Wahl. Wobei bei drei von vier verkauften Bohlen die Befeuerung per Gas gefordert wird. Diese ist nicht nur preiswerter in der Anschaffung und Unterhaltung, sondern bietet zahlreiche Vorteile. So werden die Bodenplatten direkt beheizt, es steigt der Wirkungsgrad, während der Kraftstoffverbrauch sowie die CO2-Emissionen sinken. Der Motor muss erst zum Ende der Aufheizzeit, die im Durchschnitt um 40 % kürzer ist, als bei der Elektrobohle, hinzugeschaltet werden. Somit werden weniger Betriebsstunden gezählt. Die Propangasheizung ist einfach zu handhaben und wird elektronisch überwacht (Temperatur und Flammen). Eine Zwischenschichtisolierung über der Bodenplatten und den Luftkanäle sorgt für eine effiziente Übertragung der Wärme zu den Stampfermesser. Das neue, optimierte elektrisches Heizsystem von Dynapac zeichnet sich durch eine bessere Isolierung und einen stärkeren Generator aus, so dass die Aufheizzeit verkürzt werden konnte. Der Generator wird über eine flexible Welle vom Getriebe angetrieben. Mehrere separat überwachte und gesteuerte Heizabschnitte gewährleisten eine konstante Temperatur. Neu konzipiert wurden auch die Heizspiralen für Bodenplatten und Stampfer, die nun eine gleich- mäßige Wärmeverteilung erzielen. Die Form der Heizstäbe wurde so gewählt, so dass sie auf den Bodenplatten, wie auch auf den Stampfermesser jeder Sektion exakt angeordnet werden konnten. Sowohl für die Elektro- als auch für die Gasheizung gilt: Werden weitere Anbauteile montiert, ist nur ein einziges Versorgungs- und Steuerleitungskabel zum vorherigen Bohlenteil notwendig. Die Heizungsanlage wird überwacht und gesteuert über den abgesicherten Schaltschrank. Natürlich ist die Bohlenheizung auch in den Steuerungen am Bedienstand zu finden. Sie kann bequem und in wenigen Schritten über das Hauptmenü intuitiv gesteuert und auch überwacht werden. Die hier vorgenommenen Änderungen werden in die weiteren Eingabegeräte (Fernbedienung, Schaltschrank) übernommen. Optional können auch Seitenschilde mit einer elektrischen Beheizung versehen werden, womit eine Anhaftung des Materials verhindert wird. Vögele: vor allem elektrisch Die Joseph Vögele AG verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung im Bereich elektrischer Heizung. Bereits seit 1952 verwendet das Unternehmen dieses Heizsystem bei Ausziehbohlen und starren Bohlen. Mit Hilfe der Elektroheizung werden sämtliche glättend und ver- dichtend wirkenden Aggregate optimal auf die richtige Temperatur gebracht. Bei allen Vögele-Fertigern versorgen leistungsstarke und robuste Drehstromgeneratoren die Heizung mit der nötigen Energie. Dank intelligentem Generatormanagement erzielen sie einen optimalen Wirkungsgrad. Das Generatormanagement sorgt dafür, dass unabhängig von der Motordrehzahl immer die Generatorleistung zur Verfügung steht, die für die aktuelle Arbeitsbreite benötigt wird. Bereits bei Leerlaufdrehzahl können die Verdichtungsaggregate in kurzer Zeit auf Betriebstemperatur gebracht werden. Arbeitet der Fertiger beim Einbau im Automatikbetrieb, wird dem Heizsystem jederzeit die benötigte Heizleistung zugeführt. Dank einer Intervallschaltung wird der Energiebedarf reduziert und somit der Kraftstoffverbrauch gesenkt. Wärmebild eines Glättblechs. Die konstante und gleichmäßige Heizleistung über die gesamte Fläche ist eine wichtige Voraussetzung für hohe Einbauqualität Foto: Vögele Um die Verdichtungsleistung optimal zu unterstützen und eine saubere Oberflächenstruktur herzustellen, werden alle Verdichtungsaggregate über die gesamte Bohlenbreite hinweg beheizt. Die Bohlenglättbleche werden standardmäßig mit großflächig wirkenden Heizelementen beheizt. Diese Heizelemente sind nach oben hin bestens isoliert, damit die Wärme zu 100 % dort wirkt, wo sie gebraucht wird: an der Kontaktstelle mit dem Material. Die Tamperund Pressleisten werden über eingebaute Heizstäbe schnell und gleichmäßig von innen erwärmt. In Kombination mit modernster Steuerungstechnik kann die gesamte Heizleistung automatisch geregelt werden. Volvo: schnell und effizient Ein Vergleich der Aufheizzeit bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen Foto: Dynapac 1 | 2014 Alle Verdichtungsaggregate werden über die gesamte Bohlenbreite beheizt Foto: Vögele 1999 wurde von ABG das heutige Bohlenkonzept konstruiert, und seither ist die kontinuierliche Verbesserung eine Herausforderung für die Ingenieure bei Volvo. Die Aufheizzeit von Elektrobohlen eines Volvo-Fertigers gibt der Hersteller mit unter 20 Minuten an. Dazu werden leistungsfähige Generatoren verbaut. Die Bohle auf Betriebstemperatur zu bringen erfolgt leise, fast flüsternd, schnell und wirt- 35 maschinentechnik Die Dreikreis-Temperaturregelung mit Temperaturfühlern auf den Bodenplatten erlaubt eine individuelle Dosierung der Heizenergie Foto: Volvo Die Aufheizzeit von Elektrobohlen eines Volvo-Fertigers gibt der Hersteller mit unter 20 Minuten an schaftlich. Denn bereits bei niedriger Motordrehzahl erzielt der Volvo-Fertiger die maximale Heizleistung. Dabei wird nur so viel Leistung abgefordert wie nötig. Eine elektronische Steuerung passt die Drehzahl des Dieselmotors automatisch dem Bedarf der Elektroheizung an. Volvo Variomatic Bohlen mit Elektroheizung besitzen serienmäßig drei separate Regelkreise, um Temperaturunterschiede ausgleichen zu können. Ab 7,5 m Arbeitsbreite sind es sogar fünf. Eine Temperaturregelung kontrolliert ständig die Heiztemperatur der Bodenplatten und sorgt für eine gleichmäßige Hitzeverteilung über die gesamte Einbaubohle inklusive der Seitenbegrenzungen. Die Heiztemperatur wird separat für jeden Heizkreis gemessen und über das EPM-Bedienpult (Electronic Paver Management) angezeigt. Dadurch können Temperaturunterschiede über die Bohlenbreite - hervorgerufen z.B. durch konstanten Seitenwind - ausgeglichen werden. Auf dem Display im Steuerstand kann man die momentane Temperatur der Bohle ablesen. Die Dreikreis-Temperaturregelung mit Temperaturfühlern auf den Bodenplatten erlaubt eine individuelle Dosierung der Heizenergie, ist die vorgegebene Temperatur an den Bodenplatten und Stampfern erreicht, so wird die Heizung automatisch abgeschaltet. Die dadurch frei werdende Energie kann für andere Hydrauliksysteme genutzt werden, beziehungsweise spart effektiv Treibstoff ein. Die Temperaturanzeige im EPM kann auch als Thermometer genutzt werden, weil der heiße Asphalt unter der Bohle die Bohle aufheizt bis Asphalt und Bohle die gleiche Temperatur aufweisen. So kann die momentan 36 eingebaute Asphalttemperatur ermittelt werden. Mit den beheizbaren Seitenbegrenzungen der Volvo-Variobohlen erzielt der Anwender saubere Einbauergebnisse bis an die Kante. Die Seitenbegrenzungen können auch elektrisch beheizt werden (Option). Das bewirkt besonders beim Anbau an vorhandenen Bahnen eine bessere Verzahnung der Asphaltschichten und somit auch eine bessere Oberflächenebenheit. Bei der Volvo-Doppelstampferbohle ist kein Mehrverbrauch an Heizleistung notwendig. Die Heizleistung bleibt gleich, da der zweite Stampfer nicht beheizt werden muss. Der neue patentierte geteilte Stampfer bietet gegenüber dem alten Stampfer wesentliche Vorteile. Der alte Stampfer wurde in einem Foto: Volvo Stück gefertigt und gehärtet. Der neue Stampfer ist zweiteilig und kann nun optimaler in der Höhe und in der Länge gehärtet werden und das bietet erhebliche Vorteile. Besonders die Verschleißfestigkeit des Stampfers wurde um 40 % angehoben. Der untere Teil des Stampfers ist wie früher – sowie bei der Gasheizung – durchgehärtet. In der Länge und Höhe in zwei Teilen gefertigt wurden Verwerfungen und Verformungen entgegen gewirkt. Der selbstklemmende Heizstab wird jetzt am Stampfer mittels Rahmen festgehalten, so ist er keinen Vibrationen und keinen Reibungen mehr ausgesetzt, die eine Fehlfunktion auslösen könnten. Eine einfachere und schnellere Montage ist dadurch ebenfalls gewährleistet. mai Leistungsstarke und gut zugängliche Drehstromgeneratoren sorgen für perfekte Heizleistung über die gesamte Arbeitsbreite der Auszieh- und starren Bohlen Foto: Vögele 1 | 2014