assessment dienstleistungsbereich
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assessment dienstleistungsbereich
Service Engineering Buchtipp Entwicklung und Gestaltung innovativer Dienstleistungen Die schnelle und effiziente Realisierung innovativer Dienstleistungen stellt zunehmend einen Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Dienstleistungsunternehmen dar. Dienstleistungen werden in der Praxis jedoch oft „ad hoc“, das heißt ohne systematische Vorgehensweise entwickelt. Das Konzept des „Service Engineering“ beschreibt Vorgehensweisen, Methoden und Werkzeugunterstützung für die systematische Planung, Entwicklung und Realisierung innovativer Dienstleistungen. Bullinger, H.-J., Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), Stuttgart; Scheer, A.-W., IDS Scheer AG, Saarbrücken (Hrsg.) Service Engineering. Entwicklung und Gestaltung innovativer Dienstleistungen 84,07 Euro Ziel des Herausgeberbandes Service Engineering - Entwicklung und Gestaltung innovativer Dienstleistungen ist es, Wissenschaftlern und Praktikern gleichermaßen einen Überblick über den aktuellen Kenntnisstand zum Service Engineering zu geben. Namhafte Wissenschaftler, unter anderem aus dem FIR, zeigen darin Grundlagen und aktuelle Tendenzen auf. Praktiker aus unterschiedlichen Branchen stellen ihre Erfahrungen aus aktuellen Service-EngineeringProjekten vor. Dienstleistungsqualität sichern und entwickeln Assessment Center als zielgerechtes Instrument der Dienstleistungsförderung Die gestiegenen Anforderungen der Kunden an die Qualität von Dienstleistungen erfordern Instrumente, die diese sicherstellen und fördern. Die aus der Personalauswahl bekannten Assessment Center bieten sich in modifizierter Form hierfür als ein vielseitiges Instrument an. Diese stellen ein Instrument zur Potenzialanalyse und Förderung von Dienstleistungsqualität dar, wobei sie sich nicht nur auf Dienstleistungsunternehmen beschränken. Denn Dienstleistungen können überall dort vorliegen, wo interpersonelle Prozesse (zum Beispiel zwischen verschiedenen Mitarbeitern) oder Intergruppenprozesse (zum Beispiel zwischen verschiedenen Abteilungen, Bereichen oder Niederlassungen) innerhalb eines Unternehmens ablaufen. Der Dienstleistungsgedanke durchdringt die gesamte (Wirtschafts-) Welt. Längst schon spricht man nicht mehr nur im Zusammenhang mit Dienstleistungen im Einzelhandel oder Hotel- und Gaststättenwesen von Dienstleistungsqualität. Dienstleistungen können überall dort vorliegen, wo im Arbeitsprozess personelle Schnittstellen vorliegen: Die einzelnen Mitarbeiter oder Teams übernehmen vielfach nur Teilaufgaben im Rahmen einer umfassenderen Prozesskette. Diese Prozesskette umschließt alle Abteilungen und Bereiche eines Unternehmens. Somit müssen sich (horizontal) alle Bereiche und (vertikal) alle Ebenen als interne Dienstleister verstehen. Doch die Qualität von Dienstleistung ist keine Selbstverständlichkeit: „made in Germany“ bezieht sich bisher auf materielle Güter, nicht auf Dienstleistungen. Im Zusammenhang mit Dienstleistungen ist eher der Begriff „Servicewüste Deutschland“ geläufig (vgl. Eversheim, 2000). Daher werden in letzter Zeit mehr und mehr Anstrengungen unternommen, die aus dem Produktionsbereich bekannten Qualitätsansprüche auch auf den Dienstleistungsbereich zu übertragen. Will man die Qualität der Dienstleistung verbessern, sind die vorhandenen Potenziale (auf Seiten der Mitarbeiter, der Führung etc.) auszuschöpfen und zu fördern. Die Prozesse der Dienstleistungsentwicklung, -implementierung, -erbringung und -kontrolle müssen optimiert und die Dienstleistungsergebnisse (auf der Empfängerseite zum Beispiel in Form der Kundenzufriedenheit, auf der Anbieterseite in Form der Mitarbeiterzufriedenheit) evaluiert werden. Als ein vielseitiges Instrument bietet sich für viele der genannten Punkte das Assessment Center (kurz: AC) an. Bei diesem ursprünglich aus der Personalauswahl bekannten Instrument handelt es sich um ein multiples Verfahren, bei dem mehrere eignungsdiagnostische und/oder förderungsrelevante Aufgaben kombiniert und die Teilnehmer unter verschiedenen vorher festgelegten Dimensionen beobachtet und beurteilt werden. Ursprünglich primär für die Personalauswahl gedacht, zieht das Assessment Center zunehmend in die Personalentwicklung ein. Denn neben dem diagnostischen Aspekt, aus dem zielgerechte Förderungsmaßnahmen abgeleitet werden können, bietet sich auch die Möglichkeit an, die Übungen so zu gestalten, dass gezielt bestimmte Einstellungs- oder Verhaltensänderungen vorgenommen werden können. Als Zielgruppe kommen sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter in Frage. Da die Dienstleistungserbringung, wie oben beschrieben, insbesondere durch soziale Prozesse geprägt ist, bietet es sich an, gerade diese sozialen Prozesse in den Mittelpunkt zu rücken und ganze Arbeitsteams und Gruppen ein Dienstleistungs-AC durchführen zu lassen. Nicht der Personalauswahl- Dienstleistungsqualität Dipl.-Psych. Dirk Rösler arbeitet seit 1999 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe „Arbeitsorganisation“ am IAW. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Arbeits- und Tätigkeitsanalysen, Organisationsdiagnostik, Personalauswahl, Personal- und Organisationsentwicklung sowie leistungsund erfolgsorientierte Entgeltsysteme. Tel.: 02 41/80 99-466 E-Mail: [email protected] Dipl.-Psych. Jens Brgeas arbeitet seit 2001 am IAW in der Forschungsgruppe „Arbeitsorganisation“. Seine thematischen Schwerpunkte sind Personalauswahlinstrumente und variable Entlohnungssysteme. Tel.: 02 41/80 99-466 E-Mail: [email protected] 21 FIR+IAW — UNTERNEHMEN DER ZUKUNFT 1/2003 Dienstleistungsqualität gedanke, sondern die unternehmensinternen Aspekte der Statusdiagnostik und Förderung von Dienstleistungsqualität stehen dabei im Vordergrund. Dies hat zur Folge, dass sich dieses Instrument vor allem dann bewährt, wenn es nicht als einmalige Anwendung oder im Bedarfsfall zum Einsatz kommt, sondern als dauerhaftes Instrument im Unternehmen implementiert und im Qualitätsmanagement beziehungsweise in der Personalentwicklung verortet wird. Am Anfang eines Dienstleistungs-AC steht die Analyse der Dienstleistungen, die in bestimmten Bereichen oder im gesamten Unternehmen erbracht werden (bottom-upAnalyse) beziehungsweise als Qualitätsstandards definiert und von den Mitarbeitern erwartet werden (top-down-Analyse). Aus dieser Anforderungsanalyse wird ein Anforderungsprofil abgeleitet, das die Qualität und das Ausmaß der zu erbringenden Dienstleistungen definiert. Auch bei einem dauerhaft installierten Dienstleistungs-AC wird empfohlen, die Anforderungsanalyse regelmäßig zu wiederholen und das Anforderungsprofil gegebenenfalls anzupassen, da sich die von außen herangetragen Dienstleistungsansprüche mit der Zeit verändern: Was gestern noch „Dienstleistungsluxus“ war, kann morgen schon eine Selbstverständlichkeit sein. Zudem bietet die Anforderungsanalyse die Gelegenheit, nicht nur die personellen, sondern auch die organisationalen Bedingungen der Dienstleistungsqualität zu hinterfragen und gegebenenfalls strukturelle Veränderungen zu initiieren. Angelehnt an das Anforderungsprofil werden entsprechende Übungen und Testverfahren des Dienstleistungs-AC zusammengestellt und konzipiert. Der Schwerpunkt liegt dabei gewöhnlich auf interaktiven Übungen. In Rollenspielen und Gruppenübungen können dienstleistungsrelevante Verhaltensweisen durchgeführt, beobachtet und analysiert werden. Diese Art von Übungen eignet sich nicht nur zur Diagnose der Sozialkompetenzen der Teilnehmer. Werden die Beobachtungen im Sinne eines Survey-Feedbacks wieder an die Teilnehmer zurückgespiegelt oder werden in den Übungen Aspekte der Dienstleistungsqualität thematisiert, kommt es auch zu einer Förderung der Methodenkompetenz: Die Teilnehmer reflektieren ihr bisheriges Dienstleistungsverhalten, lernen neue Methoden und Verhaltensweisen und erweitern somit ihr Verhaltensrepertoire. Neben der Überprüfung und Einübung von dienstleistungsrelevanten Verhaltensmustern können in Gruppendiskussionen und schriftlichen Übungen auch Einstellungsänderungen in Bezug auf Dienstleistungsqualität vorgenommen werden. Die Übungen werden dazu gezielt mit Sachinformationen über das gewünschte Dienstleistungsverhalten angereichert, die in Einzel- oder Gruppenarbeit herausgearbeitet und verwertet werden. Hierfür bieten sich insbesondere Gruppendiskussionen oder Fallstudien an. gen wie zum Beispiel der Postkorb entfallen, andere Übungen sind zusätzlich mit Lernmaterial angereichert, und erarbeitete Ergebnisse des AC können als Verbesserungsvorschläge in die Organisation einfließen. Zusammenfassend lässt sich festhalten: Wenn ein Assessment Center, wie im hier skizzierten Fall eines Dienstleistungs-AC’s, auf einen bestimmten Zielbereich abgestimmt wird, lässt es sich nicht nur als reines Personalauswahlinstrument anwenden, sondern bietet sich auch als zielgenaues Instrument der Personalentwicklung an. Als Auswahl- und Kontrollinstrument lassen sich Verhaltens- und Einstellungsleistungen und -defizite diagnostizieren und entsprechende Maßnahmen ableiten. Diese Maßnahmen können in problemspezifischen Fördermaßnahmen oder in unternehmensinternen Auswahlprozessen (beispielsweise für Beförderungen oder Versetzungen) bestehen. Als Personalentwicklungsinstrument können themenspezifische Assessment Center zur Einübung von Verhaltensmustern, zu Änderungen von persönlichen Einstellungen und zur Motivierung der Mitarbeiter oder auch zur Erarbeitung von Lösungsvorschlägen für spezielle Probleme und Fragestellungen benutzt werden. Somit beinhaltet ein Dienstleistungs-AC andere Übungen als ein klassisches Auswahl-AC: typische Assessment Center-Übun- Holger Luczak, Walter Eversheim (Hrsg.) Christian Gill, Irene Schmitt, Anja Sluytermann Band 5 Praxis Edition Buchtipp Entwicklung eines Marketingkonzeptes für Forschungsdienstleistungen Der gezielte Einsatz von Marketinginstrumenten zur praxisgerechten Bestellung/FAX-Antwort Fax: (+49) 2 41/4 77 05-199 E-Mail: [email protected] 9 Ja, ich/wir bestelle(n) Exemplar(e) von Band 5 der Reihe FIR+IAW-Praxis Edition (ISBN 3-934318-22-3) zum Preis von 25,– EUR inkl. 7 % MwSt. und Versand. Ihre Bestellung richten Sie bitte an: Waltraut Feldges, Tel.: +49 (0)2 41/4 77 05-151. 22 FIR+IAW — UNTERNEHMEN DER ZUKUNFT 1/2003 Firma Ansprechpartner Telefon Straße PLZ, Ort Datum, Unterschrift Telefax