Die Gerinnung 19 - PDF Dokument
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6. Jahrgang 2005 Die Die GERINNUNG 1 G E R I N N U N G 19 Patientenratgeber zum Umgang mit der Blutgerinnung Leben mit Gerinnungshemmern: Gerinnungshemmer – welches Wissen haben wir? Die englische Organisation AntiCoagulation Europe hat 711 Patienten in sieben Staaten Europas über den Umgang mit Gerinnungshemmern befragt. Das Ergebnis ist ernüchternd. 66 % der Patienten gehen alle vier Wochen in eine Klinik oder Krankenhaus, um dort den INR-Wert bestimmen zu lassen. Sie fühlen sich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. 20 % der Befragten gaben an, zumindest einmal den Termin nicht wahrgenommen zu haben. So auch Gründe wie: „Ich nahm an, es ist nicht so wichtig.“ Auch wurde gefragt, welche Effekte schwankende INRWerte haben. 45 % der befragten Engländer und Schweden konnten dieses nicht beantworten. Nur 25 % der Patienten gaben an, dass Gerinnungshemmer eine Gerinnselbildung verhindern können. 62 % der Patienten war bekannt, dass INR-Werte außerhalb des therapeutischen Bereichs einen negativen Effekt auf die Gesundheit haben. Über ein Drittel fühlte sich durch den Arzt zu wenig informiert. Zumindest deutsche Patienten zeigten sich besser aufgeklärt und konnten eher Ursache und Wirkung im Umgang mit den Gerinnungshemmern erklären. Dennoch: Diese Befragung zeigt, dass eine gefährliche Wissenslücke bei antikoagulierten Patienten besteht. Daher auch die intensiven Bemühungen der ISMAAP, europäischen Patienten mehr Informationen über das Leben mit Gerinnungshemmern anzubieten. Und wie sieht es bei uns aus? Die erste Auswertung des Wissenstests 2004, der auf der website www.dieherzklappe.de seit November angeboten wird, bescheinigt den Teilnehmern, dass ein gutes Grundwissen über den Umgang mit Gerinnungshemmern besteht. 367 beantwortete Fragebögen haben wir vorab ausgewertet (s. Seite 4). Da es Mehrfachnennungen gab, lässt sich nur ein Trend ableiten. Die Auswertung hat aber auch gezeigt, dass z. B. hinsichtlich des Urlaubs immer noch eine gewisse Sorglosigkeit bei der Bestimmung der INR-Werte besteht. Trotzdem steht Sicherheit bei den Patienten, die das Gerinnungs-Selbstmanagement durchführen, an oberster Stelle, denn 81 % der Teilnehmer bestimmen ihren INR-Wert wöchentlich und häufiger. Chr. Schaefer ● 1 Inhalt/Editorial 2 3 4 Die GERINNUNG In dieser Ausgabe Editorial Ein Leck neben der neuen Herzklappe Unfraktioniertes Heparin, bitte! Dr. med. Heinrich Körtke berichtet über mögliche Risiken, die bei einem Leck neben der neuen Herzklappe auftreten können. Liebe Leserin, lieber Leser! Sonntag. Wie jede Woche bestimmte ich meinen INRWert. Doch dann: INR 1,5! Was war geschehen? Letzte Woche lag der INR noch bei 2,1 und das mit sehr leichtem Gegensteuern mit zweimal 1/4 Tablette. Irgendwie war ich verunsichert, denn ich konnte dies Christian Schaefer einerseits nicht nachvollziehen und andererseits wusste ich nicht, wie lange der INR schon unterhalb des therapeutischen Bereichs lag. So begab ich mich zur nächsten Klinik-Ambulanz. Dort angekommen, wollte die Schwester meinen Quick-Wert bestimmen, was ich aber ablehnte. Quick-Wert kenne ich nicht, ich kann Ihnen aber meinen aktuellen INR-Wert sagen. Keine Reaktion ihrerseits. Sie ließ den diensthabenden Arzt kommen. Ihm erklärte ich, dass mein INR-Wert außerhalb des therapeutischen Bereichs sei und ich unfraktioniertes Heparin benötige. Das haben wir nicht, so seine Antwort. Aber, entgegnete ich, das niedermolekulare Heparin ist für Herzklappen-Patienten noch nicht zugelassen. Ja, das wisse er; aber bei einem Aortenklappenersatz sei das noch zu akzeptieren. Gut, dass ich keine künstliche Mitralklappe habe, dachte ich mir. Aber jetzt soll ich gehen, um eine andere Ambulanz aufzusuchen? Ich blieb. So bat ich, mir die erste Spritze zu setzen, da ich noch keine Erfahrung damit habe. Die Schwester leitete mich an, die Spritze aufzuziehen, nachdem das Heparin von der Station geholt worden war. Die Stimmung hellte sich auf. Zwei weitere Spritzen gab man mir mit, damit ich gut über die Runden käme. Und ich fragte mich, warum nicht ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass niedermolekulares Heparin für Herzklappen-Patienten derzeit nicht anzuwenden ist. Wie sieht es nun bei einem wirklichen Notfall aus? Leserbriefe zeigen immer wieder, dass dieses Wissen noch nicht bei allen Ärzten verankert ist. Übrigens: Am nächsten Morgen war der INR wieder im therapeutischen Bereich. Gibt es Wissenslücken im Umgang mit Gerinnungshemmern? Erste Ergebnisse des Wissenstests 2004, welcher auf der website www.die-herzklappe.de Interessierten angeboten wird. 5 Homocystein und MTHFRPolymorphismen Dr. med. Hannelore Rott befasst sich in unserer Serie „Angeborene Thromboseneigungen“ mit der Erhöhung des Homocysteinspiegels – einer Entgleisung des Stoffwechsels. 8 9 12 Leserbriefe Patienten fragen – Experten antworten Ist eine Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und sonstigen Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll? Ilona Kempe-Linke, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren, geht der Frage nach, ob die Zufuhr von Vitaminen sinnvoll ist. 14 15 Veranstaltungshinweise Jetzt auch in der Schweiz – INRswiss Eine neue Patientenorganisation stellt sich vor. ISMAAP tagte in Hamburg 16 Selbsthilfegruppen Herzlichst Ihr Christian Schaefer 2 ● Titelthema Die GERINNUNG 3 Nach der Herzklappen-Operation: Ein Leck neben der neuen Herzklappe – was bedeutet das für mich? Besteht eine Undichtigkeit bei einer der vier natürlichen Herzklappen oder eine hochgradige Verengung oder eine Kombination aus beiden, ist eine Herzklappen-Operation häufig unumgänglich. In diesem Fall wird der Teil der angegriffenen Herzklappe herausgeschnitten und eine neue Herzklappe – sei es eine biologische oder eine künstliche – eingenäht. Zum Einnähen ist ein Stoffring (Nahtring) notwendig. Dieser stellt die Verbindung zwischen der neuen Herzklappe und dem menschlichen Gewebe her. Der Herzchirurg zieht die Fäden durch den Klappennahtring und das natürliche Gewebe, und die neue Herzklappe wird durch Verknotung stabilisiert. Hierbei kann es seitlich des Nahtringes zu kleinen Undichtigkeiten kommen, in der Fachsprache paravalvuläres Leck genannt. Der sog. Leckfluss strömt entgegengesetzt der natürlichen Flussrichtigung. Hauptschlagader in die linke Herzkammer. Ein kleineres paravalvuläres Leck lässt nur einen Dr. med. Heinrich Körtke geringgradigen Blutrückfluss zu. Hieraus resultiert eine geringe Volumenbelastung für das rechte bzw. linke Herz. Eine mechanische Beschädigung der roten Blutkörperchen findet nicht statt. (Zur Erklärung: Eine mechanische Schädigung wird hervorgerufen, wenn die roten Blutkörperchen aufgrund der Turbulenzen am Leck zerschlagen werden. Die Folge ist eine beginnende Blutarmut [Hämolyse]. Festzustellen ist dieses durch die Erhöhung des Labormesswertes LDH [Laktatdehydrogenase].) Aufgrund der Strömungsgeräusche kann der Kardiologe auch ein kleines Leck mit dem Stethoskop hören. Dieses Leck kann natürlich auch mittels der Echokardiografie sichtbar dargestellt werden. Leck aufgrund einer Endokarditis Aber auch bakterielle Entzündungen der Herzinnenhaut (Endokarditis) einige Monate nach der Herzklappen-Operation können Lecks am Nahtring entstehen lassen. Der Grund hierfür ist ein weich gewordenes Herzmuskelgewebe. Unter der natürlichen Druckbelastung können Nahtfäden ausreißen und so Undichtigkeiten hinterlassen. Aus diesen Gründen ist es wichtig, auf eine Endokarditis zu achten. Bei Eingriffen mit erhöhter Bakterieneinschwemmung in die menschliche Blutbahn kann es zur Bakterienansiedlung an den künstlichen Herzklappen mit Bakteriennestern mit und ohne bakterieller Verschleppung kommen. ❐ Mein Rat: Man sollte um das geringgradige Leck Bescheid wissen; aber sich nicht beunruhigen lassen. 2. Die Belastbarkeit nimmt ab. Besteht ein leckbedingter Blutrückfluss mit erhöhter Flussgeschwindigkeit, so kommt es zum Zerschlagen von roten Blutkörperchen. Die Folge kann eine zunehmende Blutarmut sein. Die physische Belastbarkeit des Patienten nimmt ab. Die Hautfarbe wird immer blasser. Eine Behandlung mit Tabletten (ACE-Hemmer, Calcium-Antagonisten) senkt häufig den Blutdruck und kann den leckbedingten Blutfluss unter Umständen reduzieren. Die Indikation eines erneuten operativen Vorgehens wird einerseits durch die echokardiografische Untersuchung und andererseits durch die Bestimmung des LDH-Wertes sowie weiterer Untergruppen und der Hämoglobinbestimmung festgestellt. Bestätigen die Laborabweichungen sowie die echokardiografischen Untersuchungen die Beschwerden des Patienten, so muss das paravalvuläre Leck operativ verschlossen werden. ❐ Lecks können im weiteren Verlauf vier klinische Auswirkungen nach sich ziehen: 1. Das paravalvuläre Leck ist unbedeutend. Ein Leckfluss beschreibt einen Blutfluss in die falsche Richtung: Bei einem Mitralklappenersatz von der linken Herzkammer in den linken Vorhof und bei einem Aortenklappenersatz von der 3 Titelthema/Rubriken 4 Die GERINNUNG 3. Das paravalvuläre Leck mit großem Durchmesser Gerinnungshemmer – welches Wissen haben wir? Hat das paravalvuläre Leck einen sehr großen Durchmesser, so kommt es infolge der hohen Blutrückflussmenge zu einer Volumenbelastung der linken und der rechten Herzkammern. Es fehlt eine ausreichende Blutauswurfmenge in den großen Kreislauf. Zusätzlich kann ein Rückstau bis hinein in den kleinen Kreislauf entstehen, verbunden mit erheblicher Luftnot. Die Behandlung wird zunächst mit Medikamenten (ACE-Hemmer, Calcium-Antagonisten) begonnen, um die Belastung des Herzens – die aufgrund des Leckflusses entstanden ist – zu reduzieren. Tritt eine Besserung ein, ohne Größenzunahme der Herzhöhlen, so kann eine Operation hinausgezögert werden. Bei weiterbestehender Luftnot sowie zunehmender Herzhöhlenvergrößerung wird eine Operation unumgänglich. Im November 2004 haben wir auf der website www.die-herzklappe.de einen Wissenstest mit Fragen über den Umgang mit Gerinnungshemmern angeboten. Die Antworten von 367 Teilnehmern (davon 92 % Selbstbestimmer) haben wir ausgewertet. Der jüngste Teilnehmer war unter 10 Jahre und die ältesten Teilnehmer über 80 Jahre alt; männlich: 74 %, weiblich: 26 %; Schüler/Studenten: 3 %, berufstätig: 46 % und im Ruhestand: 51 %. 83 % der sog. Nicht-Selbstbestimmer lassen ihren INR-Wert beim Hausarzt bestimmen. Die INR-Bestimmung wird bei 48 % dieser Patienten alle vier Wochen durchgeführt. Anders sieht es bei den Patienten aus, die Gerinnungs-Selbstmanagement durchführen. Hier bestimmen 81 % wöchentlich oder häufiger ihre INR-Werte. 34 % der Befragten führen das Gerinnungs-Selbstmanagement erst seit einem Jahr durch. Wenn man diesen Prozentsatz zu Grunde legt, sind die weiteren Ergebnisse hinsichtlich des Umgangs mit Gerinnungshemmern entsprechend zu bewerten. Auf die Frage: „Was bewirken Gerinnungshemmer?“ sind immerhin noch 10 % der Meinung, dass die Gerinnbarkeit des Blutes verkürzt wird. Auch zur Frage, wann die Wirkung des Gerinnungshemmers eintritt, besteht noch Unsicherheit – es handelt sich hierbei um ein Medikament, welches die volle Wirkung erst nach 72 Stunden freisetzt. So meinen 5 % nach 12 Stunden, 16 % nach 24, 34 % nach 36, 23 % nach 48 und 22 % nach 72 Stunden. Die Beeinflussung des INR-Wertes während des Urlaubs wird immer noch zu gering eingeschätzt. Denn: Bei den Patienten, die ihren INR-Wert beim Hausarzt bestimmen lassen, unternehmen 61 % während des Urlaubs nichts! Anders in der Gruppe, die den INR selbst bestimmen, hier kontrollieren 93 % der Befragten ihren INR-Wert zu Beginn des Urlaubs häufiger. Auch bei Neueinnahme von Medikamenten bestimmen 71 % der Befragten engmaschiger ihren INR-Wert und ändern die Dosierung nach Bedarf. Diese Daten zeigen, dass die Schulung zum Gerinnungs-Selbstmanagement die Grundlage für ein verantwortungsvolles Handeln ist. 4. Das Leck verschließt sich. In ganz seltenen Fällen kann sich ein Leck selbständig verschließen, z. B. durch eine Thrombosierung oder Überwucherung durch das Herzgewebe. ➔ Wichtig ist aber zu wissen, dass bei mechanischen Herzklappen das Umspülen der Klappenscharniere auch im geschlossenen Zustand erforderlich ist. Hierdurch wird eine permanente Klappenreinigung erreicht. Dieses nennt man einen prothesenbedingten Rückfluss. Die Zeitpunkte des Entdeckens Hin und wieder wird ein paravalvuläres Leck sofort nach der Operation festgestellt. Dann bleibt abzuwarten, wie es sich klinisch entwikkelt. Führt es zu keinerlei Symptomen, ist das Leck unbedeutend (siehe oben). Führt es nach gewisser Zeit zu Symptomen, besteht die Notwendigkeit der Behandlung (siehe oben). Tritt ein Leck nach einer postoperativen Endokarditis auf, d. h. in den ersten Wochen nach der Herzklappen-Operation, so spricht man von einem paravalvulären Leck nach früher Endokarditis. Die Behandlung richtet sich dann nach den oben beschriebenen Symptomen. Es kann aber auch sein, dass selbst bei fest eingewachsener Herzklappe eine Endokarditis später im Laufe des Lebens auftritt. Hier bleibt ebenfalls abzuwarten, wie sich das paravalvuläre Leck nach der Behandlung der Endokarditis entwickelt. Diese Fälle sind aber heutzutage eher eine Rarität. Verfasser: Dr. med. Heinrich Körtke, Herzzentrum NRW, Georgstr. 11, 32545 Bad Oeynhausen ● Christian Schaefer 4 ● Wissenschaftsforum Die GERINNUNG 5 Angeborene Thromboseneigungen (IV) Homocystein und MTHFR-Polymorphismen ➔ Eine Fehlernährung ist daher die häufigste Ursache für einen erhöhten Homocysteinspiegel! Auch das Rauchen spielt Dr. med. Hannelore Rott eine wesentliche Rolle, Raucher haben in der Regel deutlich höhere Homocysteinspiegel als Nichtraucher! In unserer losen Reihe zum Thema Thrombophilie möchten wir Ihnen heute eine häufige Entgleisung des Stoffwechsels vorstellen, die zu Gefäßverschlüssen führen kann: Die Erhöhung des Homocysteinspiegels (Hyperhomocysteinämie): 1. Was ist Homocystein? Homocystein entsteht im Blut beim Abbau bestimmter Eiweiße (der Aminosäure Methionin), die mit der Nahrung aufgenommen werden. Das Homocystein wirkt bei erhöhten Blutkonzentrationen schädlich auf die Innenschicht der Gefäße (Endothel), erleichtert die Anlagerung von „schlechtem“ Cholesterin (LDL) und führt so bei erhöhten Werten im Blut zu einem deutlich erhöhten Risiko von Gefäßverschlüssen sowohl der Arterien (Herzinfarkte, Schlaganfälle, Thrombosen, Embolien) als auch der Venen (Thrombose, Lungenembolie). Ein Zusammenhang mit einer erhöhten Rate von Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit erhöhtem Homocysteinspiegel wie z. B. Fehlgeburten ist ebenfalls beschrieben worden. Der Normalwert des Homocysteins liegt unter 13 µmol/l. Etwa 5 – 7 % der Bevölkerung haben einen erhöhten Homocysteinspiegel. ❐ Genetische Ursachen: Ein Enzym, das für den Abbau des Homocysteins verantwortlich ist, ist die sog. MTHFR (Methylentetrahydrofolatreduktase). Dieses Enzym kann in veränderter Form vorliegen (MTHFR-Polymorphismus C677T oder A1298C, ggf. noch weitere). Ein „Polymorphismus“ bezeichnet eine Genveränderung, die in der Bevölkerung sehr häufig vorkommt. Diese Polymorphismen führen zu einer Funktionsminderung des Enzyms und können damit zu erhöhten Homocysteinspiegeln führen. Da alle Chromosomen beim Menschen in doppelter Form vorliegen, kann entweder nur ein Chromosom betroffen sein (heterozygoter MerkmalsTräger) oder beide Chromosomen (homozygoter Merkmals-Träger). Homozygote Träger haben höhere Homocysteinspiegel als heterozygote. Insgesamt erhöht also das Vorliegen eines MTHFR-Polymorphismus die Wahrscheinlichkeit, einen erhöhten Homocysteinspiegel zu entwikkeln. Homozygote Merkmals-Träger der MTHFRPolymorphismen haben durchschnittlich höhere Homocysteinspiegel als heterozygote MerkmalsTräger, diese wiederum durchschnittlich höhere Homocysteinspiegel als Menschen ohne Polymorphismus im MTHFR-Gen. Die Polymorphismen im MTFHR-Gen sind recht häufig, ca. 45 % der Bevölkerung sind heterozygote MerkmalsTräger, ca. 15 % sind homozygote MerkmalsTräger. Die Polymorphismen der MTHFR sind in der Bevölkerung deutlich häufiger als erhöhte Homocysteinspiegel. Hieraus folgt, dass die Genetik nicht die entscheidende Rolle spielt bei der Entwicklung eines erhöhten Homocysteinspiegels, sondern vielmehr die Lebensweise des Patienten (s. o.) . Merke: Träger eines MTHFR-Polymorphismus, die einen normalen Homocysteinspiegel haben, 2. Was sind die Ursachen für erhöhte Homocysteinspiegel? ❐ Verhalten und Ernährung: Die wesentlichen Ursachen für einen erhöhten Homocysteinspiegel sind nicht angeboren, sondern liegen im Verhalten des Patienten, und zwar v. a. in seiner Ernährung! Ein erhöhter Homocysteinspiegel gibt meist Hinweis auf eine „ungesunde“ Lebensweise mit ungenügender Vitaminversorgung, meist essen die betroffenen Patienten zu wenig Salat und Gemüse. Insbesondere die Folsäure ist wichtig für den Homocysteinstoffwechsel, ein Folsäure-Mangel führt zu erhöhten Homocysteinwerten. Weitere unverzichtbare Vitamine im Homocysteinstoffwechsel sind die Vitamine B6 und B12. Sowohl die Folsäure als auch die genannten B-Vitamine werden im wesentlichen über Salat und Gemüse sowie Vollkornprodukte zugeführt (s. u.). 5 Wissenschaftsforum 6 Die GERINNUNG tragen kein erhöhtes Risiko für Gefäßverschlüsse und bedürfen daher auch keinerlei Behandlung. Lediglich die Genveränderung stellt also sicher keine „Erkrankung“ dar, sondern ist immer in Zusammenhang mit dem Homocysteinspiegel und anderen Laborwerten sowie den ggf. vorliegenden Vorerkrankungen zu bewerten! Tatsache, dass Homocystein auch über die Niere ausgeschieden wird. Bei Patienten mit Nierenschwäche häuft sich das Homocystein an (Kumulation). Bei Patienten, die eine Nierentransplantation erhalten, korreliert z. B. die Überlebensrate des Transplantates mit der Höhe des Homocysteinspiegels. ❐ Andere schwere angeborene Stoffwechseldefekte (Cystathionin-Beta-Synthase-Mangel, totales Fehlen der MTHFR u. a.) des Homocysteinkreislaufs können vorkommen, sind aber glücklicherweise extrem selten. Die Homocysteinerhöhung ist bei diesen Patienten so stark, dass oft schon betroffene Kinder an Gefäßverschlüssen und geistigen Störungen erkranken. ❐ Schilddrüsenunterfunktion; ❐ Medikamente: Methotrexat (Folsäure-Antagonist!), Antiepileptika, Theophyllin u. a. 3. Wie wird das behandelt? Wenn bei Ihnen ein erhöhter Spiegel von Homocystein gefunden worden ist, sollte dieser gesenkt werden. Man tut dies mit einer erfreulicherweise sehr harmlosen Therapie, nämlich mit einer Kombination aus Vit. B6, Vit. B12 und Folsäure. In der Regel reicht hier ein normales, auch im Super- oder Drogeriemarkt erhältliches Multivitaminpräparat aus. Es sollte darauf geachtet werden, dass tgl. 0,5 – 0,8 mg Folsäure, 2 – 6 mg Vit. B6 und 3 – 6 µg Vit. B12 enthalten sind (Empfehlungen der sog. DACH-Liga). Eine weitere Möglichkeit sind Frühstückscerealien (Müsli etc.), die mittlerweile häufig mit diesen Vitaminen angereichert sind. Es sollte eine dauerhafte Therapie erfolgen, bis der Homocysteinspiegel weit in den Normbereich abgesenkt wurde. Eine halbjährliche Kontrolle des Homocysteins sollte obligat sein, da nach Absetzen der Vitamine der Homocysteinspiegel in den nächsten 4 – 5 Monaten wieder sukzessive auf die erhöhten Ausgangswerte ansteigen kann. Auch die AHA (American Heart Association) empfiehlt seit Januar 1999 diese Vorgehensweise bei Herzinfarktpatienten. Folsäure ist im wesentlichen in folgenden Nahrungsmitteln enthalten: ❏ Leber; ❏ Vollkornprodukte; ❏ Hülsenfrüchte; ❏ Kartoffeln; ❏ Grünes Blattgemüse; ❏ Nüsse. ❐ Lebensalter: Kinder haben fast nie erhöhte Homocysteinspiegel (außer bei den o. g. schweren Stoffwechseldefekten), ab der Pubertät steigt der Homocysteinspiegel aber an, und zwar in der Regel je nach Lebensweise und genetischem Polymorphismus im Schnitt um ca. 1 – 1,5 µmol/l pro 10 Lebensjahre. Bei Kindern ist also die Untersuchung des Homocysteinspiegels im Rahmen einer Familienuntersuchung meist wenig sinnvoll, weil unergiebig. ❐ Perniziöse Anämie = Morbus Biermer: Bestimmte Patienten können Vitamin B12 nicht über den Magen-Darm-Trakt aufnehmen. Ihnen fehlt der sog. Intrinsic-Faktor, Vit. B12 kann aber nur mit Intrinsic-Faktor zusammen im Darm aufgenommen werden. Ursächlich ist hier eine bestimmte Erkrankung des Magens (sog. Autoimmungastritis, oft in Zusammenhang mit einer Infektion des Magens durch das Bakterium Helicobacter pylori). Diese Patienten haben schleichende neurologische Störungen (Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, Schwäche und Taubheitsgefühle, selten Depressionen und Halluzinationen u. a., oft (aber nicht immer) eine Blutarmut mit vergrößerten roten Blutkörperchen (sog. MCV erhöht) und in der Regel auch einen erhöhten Homocysteinspiegel mit einem entsprechend erhöhten Risiko für Gefäßerkrankungen. Die Homocysteinspiegel dieser Patienten sind bemerkenswerterweise oft außerordentlich hoch! Um den durchschnittlichen Tagesbedarf an Folsäure zu decken, reichen folgende Mengen der betreffenden Lebensmittel aus: ❏ Kalbsleber 160 g ❏ Sonnenblumenkerne 400 g ❏ Hühnerei, Eigelb 300 g ❏ Weizenkeime 130 g Für viele Menschen ist die Einhaltung dieser ❐ Nierenfunktionsstörungen: Patienten mit einer Schwäche der Nierenfunktion haben fast regelmässig einen erhöhten Homocysteinspiegel. Ursache hierfür ist die 6 Wissenschaftsforum Die Mengen aber schwierig, dann sollte eben auf ein Vitaminpräparat wie oben beschrieben zurückgegriffen werden. Eine Vermeidung der Aminosäure Methionin, aus der das Homocystein gebildet wird, ist kaum möglich, da es sich um eine sog. essentielle Aminosäure handelt. Essentielle Aminosäuren kann der menschliche Körper nicht selber herstellen, sondern sie müssen von außen mit der Nahrung zugeführt werden. Methionin ist im wesentlichen in Milchprodukten, Fleisch und Wurst enthalten. Ein Methioninmangel wäre schädlich. Manchmal müssen je nach Art des Gefäßverschlusses allerdings zusätzliche gerinnungshemmende Medikamente verabreicht werden. Die Gendefekte selbst kann man nicht behandeln, dieses wäre ohnehin nur bei den seltenen schweren Defekten interessant. GERINNUNG 7 spiegel sollte daher vor einer geplanten Schwangerschaft gesenkt werden. Die meisten Frauen erhalten heutzutage von ihren Gynäkologen bei Kinderwunsch oder Frühschwangerschaft glücklicherweise ohnehin eine Folsäureprophylaxe. Somit tritt die Problematik des erhöhten Homocysteinspiegels in der Schwangerschaft mehr und mehr in den Hintergrund, ist aber in Einzelfällen immer noch relevant! Daher sollte der Homocysteinspiegel bei Frauen mit unklaren Fehlgeburten und/oder anderen Schwangerschaftskomplikationen (sog. Gestose, z. B. Präeklampsie, Eklampsie, Wachstumsstörungen beim Ungeborenen, Thrombosen in der Schwangerschaft etc.) überprüft und ggf. behandelt werden. 6. Was kann ich tun? Bei erhöhtem Homocysteinspiegel wird dieser mit Folsäure und B-Vitaminen wie oben beschrieben gesenkt. Als Träger eines MTHFRPolymorphismus, insbesondere als homozygoter Träger, und normalem Homocysteinspiegel sollten Sie auf Ihre Ernährung achten und sich vollwertig und vitaminreich ernähren (viel Salat und Gemüse). Ggf. können sporadisch Vitaminpräparate wie oben beschrieben als Vorbeugung eingenommen werden. Weitere Risikofaktoren sollten vermieden werden (Rauchen aufgeben oder zumindest stark reduzieren!), eine Untersuchung der Blutfettwerte (Cholesterin etc.) sollte erfolgen und bei erhöhten Werten ebenfalls behandelt werden. Der Blutdruck sollte im Falle einer Hochdruckerkrankung optimal eingestellt werden, gleiches gilt für eine evtl. zusätzlich vorliegende Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Bei Übergewicht sollte eine Gewichtsreduktion angestrebt werden. Regelmäßige Bewegung und sportliche Aktivitäten sind als Gefäßschutz sehr zu empfehlen. Sind bereits Gefäßprobleme aufgetreten, sollten Sie sich zur Vermeidung eines erneuten Gefäßverschlusses sorgfältig an die vorgeschriebene gerinnungshemmende Medikation in Kombination mit den vom Arzt empfohlenen Vitaminen halten. ➔ Nochmals: Träger eines häufigen MTHFRPolymorphismus (MTHFR C677T oder A1298C), die einen normalen Homocysteinspiegel haben, tragen kein erhöhtes Risiko für Gefäßverschlüsse und bedürfen daher auch keinerlei Behandlung. Lediglich der Homocysteinspiegel sollte bei diesen Patienten etwa halbjährlich kontrolliert werden. 4. Wie ist das mit der Vererbung? Bei den MTHFR-Polymorphismen handelt es sich um erbliche Genveränderungen, die Männer und Frauen gleichermaßen betreffen (Erbgang autosomal dominant). Für Blutsverwandte 1. Grades (Kinder, Eltern, Geschwister) besteht daher eine hohe Wahrscheinlichkeit, ebenfalls MerkmalsTräger zu sein. Eine Familienuntersuchung kann somit bei an Gefäßverschlüssen erkrankten Familienmitgliedern sinnvoll sein, ist aber bei Kindern noch nicht zwingend notwendig. Da die ersten Gefäßprobleme in der Regel frühestens nach der Pubertät auftreten, sollte bei Kindern erst ab der Pubertät eine Bestimmung des Homocysteinspiegels erfolgen. 5. Schwangerschaft Anmerkung: Seit Anfang 2004 sind Vitaminpräparate für gesetzlich Versicherte nicht mehr verschreibungs- bzw. erstattungsfähig. Dies gilt leider auch für Patienten mit erhöhtem Homocysteinspiegel. Die Kosten der Therapie müssen also komplett selber getragen werden. Lassen Sie sich aber ggf. von Ihrem Arzt oder Apotheker ein passendes Vitaminpräparat empfehlen oder lassen Sie sich von Ihrem Arzt ein sog. „grünes Rezept“ hierüber ausstellen. Ein Folsäuremangel und damit ein erhöhter Homocysteinspiegel in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft bedeutet ein erhöhtes Risiko für bestimmte Missbildungen des Nervensystems des ungeborenen Kindes. Dies dürfte eine wesentliche Ursache für die erhöhte Fehlgeburtenrate bei Frauen mit erhöhtem Homocysteinspiegel sein. Ein erhöhter Homocystein- Dr. med. Hannelore Rott, Fachärztin für Transfusionsmedizin; Gemeinschaftspraxis Prof. Trobisch/Dr. Rott, Königstr. 53, 47051 Duisburg; www.trobisch.de, E-mail: [email protected] 7 ● Leserbriefe 8 Die GERINNUNG eingestellt und habe mit dem GerinnungsSelbstmanagement per CoaguChek® ab 1998 mehr persönliche Sicherheit bei der Prävention erhalten und dabei meinen Hausarzt und auch mich deutlich entlastet. So können wir – meine Frau und ich – ganz beruhigt öfter verreisen und unser Leben trotz Einschränkungen genießen. Von drei Erfahrungen möchte ich berichten: Jahrzehntelang habe ich unter schwerer Migräne zu leiden gehabt. Seit der Einnahme von Falithrom® habe ich keine Migräneanfälle gehabt – eine erfreuliche Nebenwirkung von Falithrom®. Die Probleme mit der Wirbelsäule, bedingt durch eine Osteoporose mit starken Schmerzen, wurden zwei Jahre lang mit VIOXX® erfolgreich behandelt – möglicherweise durch Falithrom® ohne Nebenwirkungen. Ich bedauere, dass VIOXX® vom Markt genommen wurde. Bei täglicher Dosis von einer Tablette Falithrom® ist mein INR von 2,5 bis 3,0 sehr stabil und kleine „Ausrutscher“ – ich verzehre viel Rohkostsalate – lassen sich bei engmaschiger Kontrolle durch geringe Dosisänderungen leicht „ausbügeln“. Meine Lebensqualität hat sich trotz zusätzlicher Krebserkrankung und zweier Organresektionen deutlich verbessert. Leserbriefe Internation a Betr.: Wenn Ärzte gegen das INRSelbstmanagement sind. l Bei mir muss ein Backenzahn im Oberkiefer gezogen werden und eventuell ist die Kieferhöhle mit davon betroffen. Die Operation wird in einer Zahnklinik erfolgen, wobei die Vorbereitung darauf (INR-Wert herunterfahren und Heparin spritzen) alles andere als routiniert verläuft. Das Desaster fing damit an, dass mein langjähriger Hausarzt in den Ruhestand ging und ich mir einen neuen Hausarzt suchen musste. Meinen ersten Versuch, einen Arzt zu finden, habe ich bereits im Forum der website www.die-herzklappe.de geschildert, es war der Frust pur. Er hielt gar nichts von den INR-Selbstbestimmern und zerpflückte alles von mir Erlernte in seine Einzelteile und stellte es als ad ab surdum dar. Die selbst ermittelten Werte würden nicht mit den Laborwerten übereinstimmen. Davon abgesehen wäre das Labor alle 4 Wochen billiger. Daraufhin fand ich Gott sei Dank einen anderen Arzt, der zumindest die INR-Wert-Selbstbestimmung unterstützt. Meine Werte stimmten mit den Laborwerten überein. Jetzt, wie gesagt, stehe ich vor dem Eingriff und muss mich selbst um den richtigen Zeitpunkt kümmern, da kein Arzt irgendein Konzept hat. Alle haben offensichtlich Angst. Mein INR ist zur Zeit auf 2,0, wobei der unterste therapeutische Bereich 2,5 sein soll. Nun versuche ich in der Zahnklinik einen OPTermin zu bekommen, damit ich rechtzeitig mit der Zugabe des Heparins beginnen kann. Die Art des Heparins und die Dosierung ist übrigens auch zwischen den Ärzten absolut strittig, von der Akzeptanz des INR-Wertes ganz zu schweigen. Mit freundlichen Grüßen G.D., Schönow Betr.: Nasenbluten – wer kann helfen? 1992 musste ich eine Herzklappen-Operation durchführen lassen, seit dieser Zeit nehme ich Falithrom® ein. Jetzt habe ich seit ca. drei Wochen sehr häufiges, starkes Nasenbluten. Dieser hässliche Zustand tritt rund um die Uhr auf, auch nachts beim Schlafen, obwohl mein therapeutischer Bereich zwischen INR 1,8 bis 2,3 liegt. Ohne Erfolg habe ich schon HNO-Ärzte aufgesucht, die immer nur eine Verschorfung vornahmen und mir sagten, meine Schleimhäute seien sehr dünnwandig. Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr und hoffe auf Hinweise von Gleichbetroffenen. Schreiben Sie mir: Marianne Metzner, Friedrich-Hegel-Str. 12, 01187 Dresden. ● Mit freundlichen Grüßen Klaus Schleimer Betr. Vielfältige Erfahrungen Seit Jahren bin ich Leser der „Gerinnung“ und möchte mich zunächst für die immer interessanten Beiträge bedanken. Wichtig ist für den so großen Kreis von Gerinnungs-Patienten, mehr zu erfahren und nicht allein gelassen zu sein mit den doch vielfältigen Problemen. Seit 1983 bin ich nach drei Herzinfarkten auf Falithrom® Sie suchen internatonale Kontakte mit Gerinnungs-Patienten? Dann besuchen Sie die Foren unserer website www.ismaap.org 8 Patienten fragen... Die Frau Dr. med. Hannelore Rott, Fachärztin für Transfusionsmedizin, anwortet: GERINNUNG 9 Mein Gynäkologe hat mir nun ein Gestagenpräparat vorgeschlagen. Erwähnen möchte ich, dass ich keine Gerinnungsstörung habe. Die Thrombose trat erstmals im Anschluss an eine ventrale WS-OP auf. Würden Sie mir zu dem G.L., M. Präparat raten? Betr.: Vegetarische Ernährung Unsere Antwort: Hallo an das Team, ich nehme seit 1995, nach einer Unterschenkelthrombose, nach der dritten Fußoperation und der dabei durch Untersuchungen durch Zufall entdeckten angeborenen Blutgerinnungsstörung Falithrom® als Langzeitmedikament ein. Bei mir besteht eine Faktor V Mutation und ich bin homozygot. Meine Frage: Können Menschen mit angeborener Blutgerinnungsstörung sich vegetarisch oder vegetarisch vegan ernähren? E.G. Da Sie Marcumar-Patientin sind, kann eigentlich jegliches hormonelle Präparat verwendet werden. Die Alternativen im Einzelnen: ❐ Ovulationshemmer (klassische Antibabypille mit Östrogenanteil (bei Marcumar-Einnahme kein Problem!) – die Monatsblutung wird meist deutlich abgeschwächt; ❐ ggf. Hysterektomie. Gestagenhaltige Zubereitungen mit dem Vorteil des oft vollständigen Ausbleibens der Regelblutung: ❐ reine gestagenhaltige Pille, z. B. Cerazette®; ❐ Spirale (IUP = Intrauterinpessar) Mirena® ❐ Depotpräparate (Depo-Clinovir® [3 Monatsspritze] oder das Implantat Implanon®, welches in die Oberseite des Oberarms eingesetzt wird und dort für drei Jahre verbleibt). Nebenbei sei erwähnt, dass Marcumar® in der Regel die Monatsblutung nicht wesentlich beeinflusst, so dass auch hormonelle (Gelbkörperschwäche) oder anatomische Gründe (Myome) ursächlich sein können sowie noch andere Gerinnungsstörungen, die bisher sicher nie untersucht wurden (z. B. relativ häufig: das sogenannte von Willebrand-Jürgens-Syndrom). Gegebenenfalls sollte man dieses noch in Betracht ziehen. Unsere Antwort: Sie können sich vegetarisch ernähren, müssen aber damit rechnen, dass sich die gewohnte Falithrom-Dosis etwas verschieben dürfte. Es ist in der Umstellungszeit unbedingt auf eine einmal wöchentliche INR-Kontrolle zu achten! Zu beachten ist allerdings auch, dass fast alle Frauen, die sich vegetarisch ernähren, einen Eisenmangel entwickeln. Fleisch ist nun einmal der wichtigste Eisenlieferant. Gemüse kann dieses auf keinen Fall vollständig ersetzen. Patienten unter bestehender Blutverdünnung haben einen erhöhten Eisenverbrauch. Deshalb sollten Sie überlegen, von vornherein regelmäßig ein Eisenpräparat einzunehmen und mindestens zweimal jährlich das Blutbild sowie den FerritinSpiegel kontrollieren zu lassen. Von einer veganischen Ernährung rate ich völlig ab, da unzureichend Fett zugeführt wird und damit fettlösliche Vitamine nicht oder nur schwer aufgenommen werden. Wir brauchen für die normale Ernährung auch tierische Fette. Der Mensch ist nun mal als „Allesfresser“ konzipiert worden! Betr.: INR bei Venenthrombosen Sehr geehrte Frau Dr. Rott, Sowohl bei der Schulung als auch bei meiner Hausärztin bekam ich unklare Auskünfte Quickund INR-Werte betreffend. Meine Diagnose: Paraplegia Komplett TH6, Bein-Beckenvenenthrombose beidseitig 1988, rezidiv 1998 Beinvenenthrombose rechts; seither Marcumarisierung. Letzte Ergebnisse Quick-Wert 22 % = INR-Wert 2,3, danach 29 % = 1,9. Laut Klinik und Hausarzt ist mein optimaler Quick-Wert 25 bis 30 %, das entspricht lt. Auskunft des Schulungspersonals einer INR von 3,5. Meine Hausärztin toleriert nach gezielter Befragung einen Quick-Wert von 20 - 35 %, d. h. ihrer Betr.: Starke Monatsblutungen Sehr geehrte Frau Dr. Rott, mit Aufmerksamkeit lese ich Ihre Antworten auf die Leseranfragen und bitte auch um einen Rat. Ich bin querschnittsgelähmt und nach zwei Rezidiv-Beckenvenenthrombosen marcumarisiert. Als Frau leide ich nun sehr stark unter der Monatsblutung. Ich werde regelmäßig anämisch. 9 ...Experten antworten 10 Die GERINNUNG einem erfahrenen Taucharzt untersuchen lassen. Möglicherweise wird man Ihnen die Zulassung wegen der Epilepsie verweigern, was meines Erachtens auch verständlich wäre. Aussage nach INR 3 bis 4,5. Wie verhält sich das bei meinem komplexen Krankheitsbild, damit die Verunsicherung des Unwissens ausgeräumt werden kann? Ich hatte einen operativen Eingriff und habe Wiederholungen vor mir, die jeweils einen QuickWert von 70 % = INR? voraussetzen. S.Sch. Betr.: Schlaganfall Sehr geehrte Frau Dr. Rott, seit etwa fünf Jahren nehme ich Marcumar® ein, um einem Schlaganfall durch Thrombenbildung vorzubeugen. INR 2,0 bis 3,0. Wie jedes Medikament hat auch Marcumar® Vor- und Nachteile. Ein großer Nachteil ist die Gefahr von Hirnblutungen und die Schädigung der Blutgefäße. In diesem Jahr soll es ein neues Medikament geben mit den gleichen Eigenschaften des Marcumars®, was zumindest die Thrombenbildung anbelangt. Wie heißt dieses Medikament, oder ist es nur im Ausland erhältlich? Mein Alter: 82, Größe 168 cm, 75 kg, Nichtraucher. L.G., St. Unsere Antwort: Bei allen Patienten, die wegen einer Thrombose und/oder Lungenembolie Marcumar® einnehmen, sollte der angestrebte INR-Wert bei 2,0 bis 3,0 liegen, also auch bei Ihnen. Bezüglich der operativen Eingriffe ist zu sagen, dass natürlich das Marcumar® vor einer OP abgesetzt werden muss, am besten ca. 7 Tage vor der OP. Der Quick-Wert sollte dann in der Tab bei über 79 % liegen, der INR-Wert bei ca. 1,5. Überlappend sollte dann ein niedermolekulares Heparin 1 x tgl. subkutan (in die Bauchfalte) gespritzt werden. Die Dosis in Ihrem Fall: 100Anti-Xa-IE/kg Kg. Unsere Antwort: Das neue Medikament ist bereits auf dem Markt und heißt Exanta®. Es ist aber vorerst nur zugelassen für die stationäre Behandlung von Patienten nach Hüft- oder Kniegelenksersatz zum Thromboseschutz. Im ambulanten Bereich wird dieses Medikament vorerst nicht erhältlich sein. Außerdem – so hat man festgestellt – steigen bei etwa 6 % der Patienten die Leberwerte stark an, so dass auch aus diesem Grund das Medikament für viele nicht in Frage kommen dürfte. Ob unter Exanta® weniger Hirnblutungen auftreten, bliebe noch zu zeigen in der breiten Anwendung. Betr.: Prothrombinmutation Sehr geehrte Frau Dr. Rott, mit 37 Jahren bekam ich ein Prolaktinom OP 10/ 02 mit einer Einblutung. Im Juli 03 dann eine Sinusvenenthrombose, später wurde festgestellt, dass ich eine Gerinnungsstörung habe (Prothrombinmutation). Falithrom-Patientin mit 7 bis 9 Tabletten die Woche. Schwer einstellbarer INRWert (INR-Wert 2 bis 3), oft ist er 1,8. Bin Selbstbestimmerin. Im August 03 hatte ich während der REHA einen Epianfall und bekam für ein Jahr lang das Medikament Convulex®. Meine Fragen: Ich verbringe meinen Urlaub gerne im Süden. Da man aber dorthin fliegen muss, möchte ich wissen, ab wann ich fliegen darf und wie lange die Flugzeiten sein sollen? Mein Hobby war bis jetzt das Tauchen und ich würde diesen Sport weiter gerne ausüben. Dürfte ich tauchen und wie tief? Für die Zusendungen der Ratgeber „Die Gerinnung“ möchte ich mich bedanken, da diese sehr B.W., H. informativ sind. Betr.: Erhöhte Cholesterinwerte Sehr geehrte Frau Dr. Rott, gibt es Erkenntnisse über einen Zusammenhang zwischen Marcumar® und erhöhten Cholesterinspiegeln (Cholesterin 280, HDL 43, LDL 162)? Seit 2002 bin ich Marcumar-Patientin aufgrund einer Phlebothrombose und Lungenembolie. H.M. Mein Alter: 72. Unsere Antwort: Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Zusammenhang zwischen der Marcumar-Einnahme und der Höhe des Cholesterinspiegels. Für die Höhe des Cholesterinspiegels sind im wesentlichen folgende Parameter wichtig: ❐ genetische Konstellation, so gibt es z. B. recht Unsere Antwort: Solange Sie Falithrom-/Marcumar-Patientin sind, gibt es keinerlei Einschränkung bezüglich der Dauer der Flugreisen. Eine zusätzliche Heparingabe ist nicht notwendig. Bezüglich des Tauchens müssen Sie sich von 10 Patienten fragen... Die 11 Dr. med. Heinrich Körtke, Facharzt für Kardiologie, antwortet: häufige Genvarianten in der Bevölkerung, die die Aktivität von bestimmten Lipidrezeptoren beeinflussen und hierüber die Höhe des Cholesterins determinieren. Träger des sogenannten Apo-E4Polymorphismus haben durchschnittlich höhere Cholesterinspiegel; ebenso Träger einer sog. Apo-B100-Mutation; weitere sind bekannt oder werden erforscht; ❐ Körpergewicht und Ernährung; ❐ Diabetes mellitus; ❐ körperliche Aktivität (ersichtlich am günstigen Lipidprofil von Ausdauersportlern, das sogenannte „Läuferlipidprofil“). Zu empfehlen bei hohem Cholesterin: ➔ Körpergewichtsreduktion und vor allem Bewegung, Bewegung und noch einmal Bewegung. Gegebenenfalls ist in einigen Fällen die medikamentöse Senkung des Cholesterins sinnvoll, zum Beispiel mit Statinen. Betr.: Rekonstruktion der Mitralklappe Sehr geehrter Herr Dr. Körtke, mein Alter 35 Jahre. Seit September belastet mich eine sehr einschränkende Belastungsdyspnoe (schon bei leichten Tätigkeiten im Haus). Nachdem ich stationär behandelt worden bin, geht es mir etwas besser; jedoch für mich nicht zufriedenstellend. Laut ECHO und TEE hab ich einen Mitralklappenprolaps mit mittelschwerer Mitralinsuffizienz. Laut Links- und Rechtsherzkatheter nur eine geringe Mitralinsuffizienz. Außerdem besteht ein paroxysmales Vorhofflimmern mit absoluter Arrhythmie. Therapie: Zunächst Metoprolol ohne ausreichende Wirkung; danach Novodigal®. In Wuppertal wurde dann die Medikation bei Entlassung auf Tambocor® und Concor® umgestellt. Seitdem ist die Dyspnoe zwar wesentlich besser geworden; jedoch fühle ich mich bei weitem nicht so belastungsfähig wie früher. Meine Frage: Würde eine Rekonstruktion der Mitralklappe eine Besserung versprechen? H.R., I. Gefährdung durch Marcumar®? Mein Freund ist 29 Jahre alt und nimmt aufgrund von zwei Thrombosen seit gut vier Jahren durchgehend Marcumar® ein. Meine erste Frage: Gibt es auch andere Möglichkeiten, um weitere Thrombosen zu verhindern? Die zweite, für mich sehr wichtige Frage ist: Kann die Einnahme von Marcumar® irgendwelche Auswirkungen auf eine Schwangerschaft, das heißt auf das ungeborene Kind haben? A.S. Unsere Antwort: Bei Ihnen besteht eine leicht- bis mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz (lt. Herzkatheter und Echobefund). Nach medikamentöser Behandlung berichten Sie über eine deutliche Rückläufigkeit der Beschwerden. Trotzdem besteht weiterhin eine gewisse Einschränkung der Belastbarkeit. Eine leicht- bis mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz würde man unserer Meinung nach nicht operativ behandeln. Ob ein operativer Eingriff eine von Ihnen erwartete Besserung bringen würde, ist nach den Untersuchungsergebnissen, die Sie uns mitgeteilt haben, nicht eindeutig zu beantworten. Dieses ist abhängig von mehreren Faktoren wie z. B. der Pumpleistung des linken und rechten Ventrikels. Das von Ihnen beschriebene Vorhofflimmern ist auch wahrscheinlich mitverantwortlich für Ihre Beschwerden. Ob die Mitralklappe rekonstruktionsfähig ist, wird allerdings erst intraoperativ endgültig entschieden. Falls die Mitralklappe nicht reparabel ist, wird eine künstliche oder biologische Klappenprothese eingebaut. Unsere Anwort: Aktuell gibt es keine Alternative zu Marcumar® als Langzeitprophylaxe für Thrombosen. Allerdings sollte sehr kritisch abgeklärt werden, ob Ihr Freund tatsächlich eine lebenslange Marcumar-Therapie benötigt. Sinnvoll wäre hierzu eine sog. „Thrombophilie-Abklärung“ zur Abschätzung seines Rezidiv-Riskos. Wenn der Vater Marcumar® einnimmt, hat dies keine Folgen für die Schwangerschaft bzw. für das ungeborene Kind. Allerdings könnte eine Thromboseneigung, so vorhanden, von Ihrem Freund auf das Kind vererbt werden. Auch zu dieser Frage wäre eine Thrombophilie-Abklärung anzustreben. Dr. med. Hannelore Rott, Fachärztin für Transfusionsmedizin; Gemeinschaftspraxis Prof. Trobisch/Dr. Rott, Königstr. 53, 47051 Duisburg; www.trobisch.de, E-mail: [email protected] GERINNUNG ● 11 ...Experten antworten 12 Die GERINNUNG Betr.: Zahnextraktion Heparin kann ab einem INR-Wert von 2,5 abgesetzt werden. Während der Dauer der HeparinGabe ist die Selbstbestimmung mittels CoaguChek® S nur kurz vor dem Verabreichen des Heparins möglich, da sonst Ungenauigkeiten auftreten können. Sehr geehrter Herr Dr. Körtke, was ist zu tun vor bzw. nach einer Zahnextraktion bei einem Patienten mit künstlicher Aortenklappe? Ich bin 68 Jahre alt und wiege bei einer Körpergröße von 188 cm 86 kg. Im Januar 1998 erhielt ich im DHZ, München, eine künstliche Aortenklappe (Carbomedics) eingesetzt. Seit April 1998 bestimme ich den Gerinnungsfaktor mit dem CoaguChek®. Mein Hausarzt gibt seine Praxis auf – hat mir aber meine Frage folgendermaßen beantwortet: Mindestens 3 Tage vor der Zahnextraktion Marcumar® absetzen, dabei täglich den INRWert messen. Ab einem INR-Wert von 2,5 gewichtsadaptiertes Fraxiparin 0,8 in 12stündigem Abstand unter die Haut spritzen. Die Extraktion kann ab einem INR-Wert ab 1,3 erfolgen. Am Tag nach der OP kann wieder mit der Marcumar-Einnahme begonnen werden (1. Tag 2 bis 2 1/2 Tabletten). Bei täglicher CoaguChekKontrolle ist die Heparin-Gabe bis zum Erreichen eines INR-Wertes von 2,5 fortzuführen. Da ich den Hausarzt wechseln muss, wäre ich C.M., M. um eine ärztliche Empfehlung dankbar. Betr. Chirurgische Eingriffe 1998 bekam ich eine SJM-Aortenklappe implantiert. Ich bin Selbstbestimmer und mein individueller therapeutischer Bereich liegt bei INR 2,0 bis 3,0. Seit dieser Zeit hatte ich mehrere chirurgische Eingriffe. Nach Absetzen von Marcumar® habe ich mir jedesmal bei einem INR-Wert unter 1,8 täglich 0,8 mg Clexane® unter die Haut gespritzt. Mein Körpergewicht: 68 kg. Nun lese ich in der neuesten Ausgabe der „Gerinnung“ in einer Antwort von Frau Dr. Rott, dass eine zweimalige Gabe empfohlen wird. Ich hatte bisher noch keinerlei Probleme, und meine Ärzte hatten H.P., N. offensichtlich auch keine Einwände. Unsere Antwort: Entsprechend den neuesten ESCAT-Daten reicht bei INR-Selbstbestimmung ein INR-Wert von 1,8 bis 2,8 bei Zustand nach mechanischem Aortenklappenersatz (SJM) aus. Hinsichtlich der Marcumar-Reduktion unter chirurgischen Begleiteinsätzen empfehlen wir nach wie vor das konventionelle (unfraktionierte) Heparin, nämlich 3 x 7.500 bis 10.000 iE subkutan zu geben, bei einer PTT-Verlängerung um das 2,0 bis 2,5fache. Das niedermolekulare Heparin, wozu auch Clexane® gehört, ist bisher bei künstlichen Herzklappen in einer entsprechenden Studie nicht untersucht worden. Sollten Sie es weiterhin spritzen, ist in der Tat eine 2malige Gabe am Tag sicherer. Unsere Antwort: Bei einer Zahnextraktion ist auf jeden Fall der INR-Wert abzusenken. Studien belegen, dass ein INR-Wert von 2,0 während einer Zahnextraktion noch toleriert werden kann. Dementsprechend sollte Marcumar® 4 bis 5 Tage vor dem Eingriff reduziert werden, um einen INR-Wert von 2,0 zu gewährleisten. Eine tägliche Kontrolle des INRWertes ist erforderlich. In ihrem Fall (Aortenklappe/Carbomedics) sollte ab 2,5 INR flankierend mit konventionellem Heparin behandelt werden. Wir empfehlen das Heparin-Natrium – das konventionelle (unfraktionierte) Heparin. Es gibt z. Zt. keine randomisierte prospektive Studie, die eine ausreichende Sicherheit bei gewichtsadaptierter Fraxiparin-Gabe nachgewiesen hat. Es werden 7.500 bis 10.000 iE 3mal täglich unter die Bauchdecke gespritzt. Hierfür ist zuvor eine PTT-Kontrolle notwendig. Während der HeparinGabe ist die PTT einmal täglich zu kontrollieren. Es empfiehlt sich, die PTT-Kontrollen bei Ihrem Hausarzt durchführen zu lassen. Zielwert der PTT ist das 2 bis 2,5fache des Ausgangs-PTTWertes. Am Tag der Zahnextraktion (nach Absprache mit Ihrem Zahnarzt) kann die Einnahme von Marcumar® wieder erhöht werden, damit Sie Ihren therapeutischen INR-Wert wieder erreichen. Betr.: Ablation Können Sie bitte über Erfahrungen in Deutschland berichten, bei denen das Vorhofflimmern mit Ablation im Herzen bzw. im Vorhof beseitigt werden kann? K.W., E. Unsere Antwort: Hinsichtlich der Ablationstechniken sollten Sie nur Zentren aussuchen, die große Erfahrung darin haben. Denn: Neueste Untersuchungen haben ergeben, dass selbst nach Ablation in 50 % der Fälle das Vorhofflimmern nach Ablauf eines Jahres wieder auftritt und ein Großteil der anderen Hälfte der Patienten weiterhin eine antiarrhythmische Behandlung benötigt. Dr. med. Heinrich Körtke, Herzzentrum NRW, Georgstr. 11, 32545 Bad Oeynhausen 12 ● Rubriken Die GERINNUNG 13 Ernährung: Ist eine Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und sonstigen Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll? ❐ Omega-3-Fettsäuren 2,5 – 6 g pro Tag; Ilona Kempe-Linke ❐ Vitamin E bis 400 IE pro Tag; ❐ Vitamin C 1000 – 3000 mg pro Tag in mehreren Einzelgaben oder als Depotpräparat; ❐ Zink 15 – 25 mg pro Tag; ❐ Selen 100 – 200 µg pro Tag; ❐ Kupfer 1,5 – 3 mg pro Tag; ❐ Folsäure 0,4 – 1 mg pro Tag (bei bestimmten Therapieformen der Rheumas auch mehr). Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) vertrat lange Zeit den Standpunkt, dass bei ausgewogener Ernährung und dem Verzehr von fünf Portionen Obst und Gemüse eine zusätzliche Zufuhr von Vitalstoffen nicht nötig sei. Inzwischen wird auch von der DGE eine Nahrungsergänzung für bestimmte Personengruppen befürwortet: Menschen mit Kinderwunsch, Schwangere, chronisch Kranke mit Dauermedikamenten, Senioren, Diabetiker ... Wenn die Böden ausgelaugt sind Diabetes Viele Lebensmittel enthalten durch ausgelaugte Böden, weite Transportwege, Lagerung und Zubereitung nicht mehr so viele Vitamine und Mineralstoffe wie noch vor 100 Jahren, als die Versorgung vom Bauern nebenan und aus dem Schrebergarten kam. Die Komplexität der Erkrankung erfordert eine ausgewogene Zufuhr von Antioxidanzien (Vitamin C, Vitamin E), den Vitaminen der B-Gruppe, Zink, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren, AlphaLiponsäure und L-Carnitin. ➔ Hier sollte eine individuelle Beratung erfolgen. Es gibt auch sog. Diabetiker-Vitamine, die eine entsprechende Zusammenstellung enthalten. Zwei Wege der Nahrungsergänzung Wer sicher gehen möchte, dass er von allen Vitalstoffen die ausreichende Menge erhält, aber nicht mehrere einzelne Präparate zu sich nehmen möchte, der kann sich für ein hochwertiges Vitamin- und Mineralstoffpräparat aus der Apotheke entscheiden. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eine gezielte Nahrungsergänzung vorzunehmen, abhängig von den eigenen Beschwerden und Bedürfnissen. Hier sollte man sich individuell beraten lassen, auch im Hinblick auf eine vorhandene Dauermedikamentengabe. ➔ Nachfolgend einige meiner Empfehlungen für bestimmte Problemkreise: Fettstoffwechselstörungen, erhöhtes Cholesterin Die Therapie mit Cholesterinsenkern, den sog. CSE-Hemmern, lässt die Eigenproduktion des Co-Enzyms Q 10 absinken. Q 10 hat eine zentrale Rolle für die Energiegewinnung der Körperzellen, es schützt, gemeinsam mit Vitamin C, die Zellwände. Weiterhin ist es wichtig für die Immunabwehr. ❐ Tagesdosis: 60 – 300 mg. ➔ Vorsicht: Co-Enzym Q 10 ähnelt von der Struktur her Vitamin K, es kann somit zum INRAnstieg kommen. Bei Therapiebeginn ist eine häufigere Kontrolle und Anpassung der Marcumar-Dosis nötig! Probleme mit Haut und/oder Haar ❐ Biotin (Vitamin H) 2,5 – 5 mg pro Tag; ❐ Zink 15 – 25 mg pro Tag; ❐ Trinkgelatine 1 – 2 Esslöffel. Lachsöl wirkt sich positiv aus Die Gabe von Omega-3-Fettsäuren („Lachsöl“) oder mindestens zwei Mahlzeiten fettem Seefisch wöchentlich wirken sich günstig auf den Cholesterinspiegel aus. Gelenkbeschwerden, insbesondere rheumatoide Arthritis ❐ Trinkgelatine; 13 Rubriken 14 Die GERINNUNG Erkrankungen des Herz-KreislaufSystems: Wertes hinweisen, weil einige Vitalstoffe hier einen Einfluss auf die Blutgerinnung haben. Bluthochdruck Literatur bei der Verfasserin. (In eigener Praxis niedergelassen seit 2001. Angeborener Herzfehler, 2003 mechanischer Pulmonalklappenersatz in Erlangen.) ❐ Magnesium, Kalium (bei entwässernden Medikamenten Rücksprache mit dem Arzt erforderlich!) ❐ Omega-3-Fettsäuren, Co-Enzym Q 10. Ilona Kempe-Linke, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren (Ernährungsmedizinerin DAEM/DGEM), Willy-Brandt-Str. 40, 92237 Sulzbach-Rosenberg, E-mail: [email protected] Verbesserung des myokardialen Energiestoffwechsels (z. B. bei Herzinsuffizienz) ● Aus eigenen Reihen 12. Jahrestreffen der „GSB-ler“ ❐ L-Carnitin 500 – 4000 mg pro Tag. Es hat in der Herzmuskelzelle eine zentrale Aufgabe bei der Energiegewinnung. ❐ Co-Enzym Q10 60 – 300 mg. Ist ebenfalls für die Energiegewinnung des Herzmuskels wichtig und steigert die Leistungsfähigkei der Herzmuskulatur. Die Klinik Höhenried gGmbH in Bernried/Oberbayern veranstaltet am 5. Mai 2005 zum 12. Mal das Jahrestreffen der Höhenrieder GSB’ler. Unter der Leitung von Oberarzt Dr. med. Dirk Michel werden auch dieses Jahr wieder für den Gerinnungsselbstbestimmer interessante Themen von 09.30 bis 16.00 Uhr angeboten. Erhöhtes Homocystein ❐ Folsäure 0,8 – 5 mg; ❐ Vitamin B6 5 – 250 mg; ❐ Vitamin B12 50 – 100 µg. Arzt-Patienten-Seminar „Das Leben nach der HerzklappenOperation“ Neigung zu Blutergüssen Für Patienten, die eine neue Herzklappe erhalten haben, bietet die Klinik Höhenried gGmbH in Bernried/Oberbayern das Seminar „Die Gerinnung“ am 7. Mai 2005 von 09.00 bis 13.30 Uhr an. Unter Gerinnungshemmern bekommt man natürlich leichter Blutergüsse, hier sollte man die kleinen Blutgefäße und das Bindegewebe stärken: ❐ Vitamin C 1 – 2 g pro Tag; ❐ Kupfer 2 - 4 mg (als Bestandteil eines ausgewogenen Mineralstoffpräparates). Interessenten für beide Seminare wenden sich bitte an: Klinik Höhenried gGmbH, Dr. med. Dirk Michel, 82347 Bernried, Tel.: 08158 24-2348, Fax: 08158 24-2460, E-mail: [email protected]. Internet: www.hoehenried.de ● Vitalstoffreiche Kost ist wichtig ... „Herzradtour 2005“ Wichtig für uns alle sollte eine möglichst ausgewogene und vitalstoffreiche Kost sein. Die Auswahl von Obst und Gemüse der Saison mit möglichst kurzen Transportwegen und die schonende Zubereitung hat daran einen großen Anteil. Die Klinik Bad Hermannsborn in Bad Driburg veranstaltet am 30. Juli 2005 das 3. HerzklappenPatienten-Seminar „Herzradtour“. ... und eine engmaschige INR-Kontrolle Voraussetzung „Dresden lädt ein“ Anmeldung: Frau Schmidt, Klinik für Kardiologie und Diabetologie, Hermannsborn 1, 33014 Bad Driburg, Tel.: 05253 407-612, ● Fax: 05253 407-645, E-mail: [email protected] Die traditionsreiche Weiterbildungsveranstaltung für Herzerkrankte der Dresdner Selbsthilfegruppen - Herzerkrankter e.V. findet in diesem Jahr wieder im September 2005 statt. Frau Marianne Metzner bittet alle Interessenten, sich schon jetzt unverbindlich anzumelden. Bei der Entscheidung für die zusätzliche Zufuhr von Vitalstoffen möchte ich nochmals eindringlich auf eine engmaschigere Kontrolle des INR- www.die-herzklappe.de mit über 5 500 Beiträgen von Patienten. Anmeldung: Frau Marianne Metzner, Friedrich-Hegel-Str. 12, 01187 Dresden 14 ● Rubriken Die GERINNUNG 15 Wenn Sie mehr wissen wollen, schreiben Sie uns: INRswiss, Postfach, CH-8800 Thalwil. International Albert O. Meyer designierter Präsident INRswiss Jetzt auch in der Schweiz ● ISMAAP tagte in Hamburg Vereinigung für Patienten, die die Gerinnungsselbstkontrolle durchführen: INRswiss Vertreter acht europäischer nationaler Patientenvereinigungen, die sich um die Belange antikoagulierter Patienten kümmern, trafen sich vom 2. bis 5. März 2005 im Mercure Hotel am Airport, Hamburg, zu der von der ISMAAP, Genf, einberufenen „1st International Patient Conference on Anticoagulant Therapy“. Ziel dieser internationalen Konferenz war es, herauszufinden, auf welchem Wege mehr Informationen über das Leben mit Gerinnungshemmern an Betroffene gelangen können. Aber auch inwieweit der Einsatz der Telemedizin hierzu in der Lage ist, Wissenslücken zu schließen. Red. ● Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die Gründung der INRswiss „Vereinigung für Patienten mit Gerinnungsselbstkontrolle“ unmittelbar vor der Gründung steht. Nach unserem Wissen führen ungefähr 600 Menschen in der Schweiz die GerinnungskonAlbert O. Meyer trolle selbst durch. Die entsprechenden Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und die Gründungsversammlung kann im Frühjahr 2005 stattfinden. Impressum Herausgeber: Arbeitskreis Gerinnungs- und HerzklappenPatienten, Hülsenbergweg 43, D-40885 Ratingen, Fax: (02102) 32991, E-mail: [email protected] Internet: www.die-herzklappe.de Redaktion: Christian Schaefer Redaktionsassistenz: Christiane Schaefer Titelfoto: Jutta Vogel Wissenschaftlicher Beirat: Dr. med. Angelika Bernardo, Gais/Schweiz; Dr. med. Artur Bernardo, Gais/Schweiz; Dr. med. Stefan Engelbart, Minden; Prof. Dr. med. Jürgen Ennker, Lahr/Baden; Prof. Dr. med Heinrich Klues, Krefeld; Prof. Dr. med. Reiner Körfer, Bad Oeynhausen; Dr. med. Heinrich Körtke, Bad Oeynhausen; Dr. med. A.P. Marolf, Genf/Schweiz; Dr. med. Hannelore Rott, Duisburg; Dipl. Sportl. Uwe Schwan, Bad Hermannsborn; Prof. Dr. med. Ulrich Tebbe, Detmold; Dr. med. Klaus Undeutsch, Bad Berleburg; Prof. Dr. med. Elke Zimmermann, Bielefeld. Das Logo der Patientenvereinigung. Für die Mitarbeit im Vorstand stellen sich folgende Personen zur Verfügung: In Zusammenarbeit mit: International Self-Monitoring Association of oral anticoagulated Patients (ISMAAP), Genf/Schweiz; Internet: www.ismaap.org; AnticoagulationEurope (ACE), Großbritannien; AKPatient, Dänemark; F.E.A.S.A.N./AVAC, Spanien; FEDER-A.I.P.A., Italien; STIZAN, Niederlande. ■ Frau Eva Troxler, Vizepräsidentin; ■ Frau Doris Zemp, Aktuarin; ■ Herr Silvio Buser, Beisitzer und besondere Aufgaben. Erscheinungsweise: Viermal jährlich. Bereits heute möchten wir unseren besten Dank aussprechen an Herrn Christian Schaefer, Präsident der ISMAAP, der uns mit Rat und Tat unterstützt. Ebenso geht ein grosser Dank an Roche Diagnostics (Schweiz) AG, insbesondere an Herrn Silvio Buser, durch welche wir ebenfalls grosse Unterstützung erfahren dürfen. Bezug: Arbeitskreis Gerinnungs- und Herzklappen-Patien- ten, Hülsenbergweg 43, D-40885 Ratingen. Die Verbreitung von Texten und Abbildungen darf, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung erfolgen. © Mitherausgeber: Roche Diagnostics GmbH, Mannheim. Mit freundlicher Unterstützung der Firma Roche Diagnostics GmbH, Mannheim. 15 ● Selbsthilfegruppen 16 Die GERINNUNG Selbsthilfegruppen für Gerinnungs- und Herzklappen-Patienten Marianne Metzner* Friedrich-Hegel-Str. 12 01187 Dresden Tel.: (0351) 4 01 49 61 Klaus-Dieter Zitzmann* Fritz-Weineck-Str. 19 06766 Wolfen Tel.: (03494) 38 39 51 Sieglinde Heidecke* Muldestraße 32 06122 Halle Tel.: (0345) 8 05 68 20 Reiner Röger Bernsdorfer Str. 45 09126 Chemnitz Tel.: (0371) 5 21 35 19 Waldemar Richter** c/o Deutsche Herzstiftung Brauhofstraße 16 10587 Berlin Tel.: (030) 3 41 97 99 Privat: (030) 7 21 81 12 Gunter Pröhl Ernst-Thälmann-Straße 25 15306 Niederjesar Tel.: (033602) 51 24 Oliver Brand Immenhof 28 22087 Hamburg Tel.: (040) 2 2 74 85 45 e-mail: [email protected] Eckhard Barthel* Sadowstraße 25 23554 Lübeck Tel.: (0451) 4 17 19 Günter Weck* Gerhardstraße 25 24105 Kiel Tel.: (0431) 56 26 40 Peter Plantikow** Prüne 7 24103 Kiel Tel.: (0431) 67 83 36 04666739990 햲 0305 – Karin Wiedenhöft** Hermann-Löns-Str. 44 27578 Bremerhaven Tel.: (0471) 6 00 91 Detlef Fortnagel Quellerstraße 126 33803 Steinhagen/Westf. Tel./Fax: (05204) 84 80 E-mail: [email protected] Siegfried Zimmermann* Weststr. 02 36448 Schweina Tel.: (036961) 3 19 15 Christel Barsun** Fliederstr. 13 38518 Gifhorn Tel.: (05371) 47 91 Fax: (05371) 59 09 27 Heinz-Dieter Aretz Rotdornweg 7 41569 Rommerskirchen Tel.: (02183) 74 87 Karin Kliemchen* Höhenstraße 41 42111 Wuppertal Tel.: (0202) 7 75 05 Bernhard Haske* Wiesbadener Str. 54 45145 Essen Tel.: (0201) 75 12 66 Barbara Streich* Overgünne 219 44269 Dortmund Tel.: (0231) 48 61 30 Fax: (0231) 4 96 00 27 E-mail: Barbara.Streich @t-online.de Maria Franken* Raadter Straße 21 45472 Mülheim/Ruhr Tel.: (0208) 49 13 53 Elisabeth Sprenker Hellerstraße 30 48301 Nottuln Tel.: (02509) 87 65 Heinz-Günther Dülken* Langenbruchweg 65 52080 Aachen Tel.: (0241) 1 69 18 93 Heinrich Buhlert Luneplate 4 28259 Bremen Tel.: (0421) 580542 Maria M. Goebel* Edith-Stein-Straße 12 53859 Niederkassel-Ranzel Tel.: (02208) 75 81 96 Edgar Hennigsen* Kaulbachstraße 12 30625 Hannover Tel.: (0511) 55 54 64 Heinz Eich* Kirchstr. 62 53859 Niederkassel-Ranzel Tel.: (02208) 76 72 95 Horst Jacob** Am Schildhof 2 33617 Bielefeld Tel.: (05621) 3 04 29 85 E-mail: [email protected] Harald Gaber** Jaspertstraße 40 60435 Frankfurt/Main Tel.: (069) 5481185 Fax: (069) 54 80 67 66 Horst Müller* Mondorfstraße 19 61231 Bad Nauheim Tel.: (06032) 3 21 28 Norbert Wiese* Beckstraße 59 64287 Darmstadt Tel.: (06151) 4 54 79 Evelyne Schmitt** Eisenbahnstraße 56 66117 Saarbrücken Tel.: (0681) 58 53 83 Elvira Roß Schlehdornweg 47 69469 Weinheim Tel.: (06201) 18 68 29 E-mail: [email protected] Peter Drescher* Karlstr. 3 71088 Holzgerlingen Tel.: (07031) 60 16 11 E-mail: [email protected] Gerhard Hipp Tübingerstr. 6 72144 Dusslingen Tel.: (07072) 92 17 37 Fax: (07072) 92 17 38 E-mail: [email protected] Edeltraud de Lepper* Gerhardtstraße 9 76139 Karlsruhe Tel.: (0721) 68 74 88 Fax: (0721) 68 87 12 Dr. Walter Taeschner Basler Straße 19 79540 Lörrach Tel.: (07621) 91 93 10 Fax: (07621) 1 38 29 E-mail: [email protected] Milan Sagner* Ursula-Herking-Weg 6 81739 München Tel.: (089) 63 49 66-53 E-mail: [email protected] Hans-Peter Günther Lupinenstr. 15 86179 Augsburg Tel.: (0821) 81 37 81 Rudolf Stark Neidsteiner Str. 11 90482 Nürnberg Tel.: (0911) 50 26 68 E-mail: [email protected] www.herzklappen-shg.de Heinz Braun* Oberhäuserstr. 46 91522 Ansbach Tel.: (0981) 6 47 77 16 Heinz Feldmeier** Birkenstr. 9 94369 Rain Tel.: (09429) 16 06 Fax: (09429) 94 98 19 E-mail: [email protected] Volker Willing* Ohrdrufer Str. 03 99310 Arnstadt Tel.: (03628) 4 45 66 Fax: (03628) 60 27 54 E-mail: [email protected] Günter Schleder** August-Rudloff-Straße 17 99817 Eisenach Tel.: (03691) 89 06 90 Marcumar SHG Herzklappen-Patienten SHG Elfie Pötzsch Ringstraße 11 84030 Ergolding (0871) 7 54 39 Bernd Pohl* Budweiser Weg 9 85221 Dachau Tel.: (08131) 13009 Fax: (08131) 5 46 46 E-mail: [email protected] www.fredl.net Herzrhythmusstörungen SHG Barbara Wieland* Heuchelbergstr. 82 74080 Heilbronn Tel.: (07131) 38 15 13 Selbsthilfe herzkranker Jugendlicher und junger Erwachsene c/o Klaus Sandner* Charlottenstraße 15 90433 Nürnberg Tel.: (0911) 9 41 55 16 E-mail: [email protected] Selbsthilfe Thrombose Cornelia Schmitt Alte Ziegelei 5 65812 Bad Soden Tel.: (06196) 2 27 26 E-mail: [email protected] www.selbsthilfe-thrombose.de „Marburger Gesprächskreis Langzeitantikoagulierter“ Christa Meyszner Tilsiter Str. 12, 35043 Marburg Tel.: (06421) 48 28 39 oder 912835 E-mail: [email protected] ** Beauftragte der Deutschen Herzstiftung e.V.; * Mitglieder der Deutschen Herzstiftung e.V.