karriereführer handel 2014.2015 - karriereführer-Bewerbung

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Das Jobmagazin für Hochschulabsolventen #11.2014 – 10.2015
handel
Themen und Menschen
Gehaltsstudie • E-Commerce • Einstieg für Modeliebhaber •
Unverpackt umweltfreundlich • Precycling • Auszeit in der
Ferne • Unternehmerin Sina Trinkwalder
Top-Interview: im Gespräch mit
Olaf Koch
Vorstandsvorsitzender der
Metro Gruppe
Warenströme
steuern
Die neuesten Trends in
der Handelslogistik
Partner:
QR-Code mit dem Handy scannen und Firmenprofile direkt mobil lesen
Jetzt bewerben: Aktuelle Firmenporträts
Köln im Oktober 2014
natürlich leben wir alle anders als noch vor 10 oder 20 Jahren. Schauen wir jedoch
auf unser Einkaufsverhalten, werden die Veränderungen besonders offensichtlich. Ein Beispiel: Kaum hat sich die Handelsbranche auf das Online-Shopping am
heimischen Rechner eingestellt, kann man beinahe von einem Trend von gestern
reden. Längst hat sich das Smartphone zum wichtigsten Shopping-Tool entwickelt, mit dessen Hilfe man Preise und Anbieter vergleicht, Informationen einholt,
Bestellungen aufgibt und bezahlt. Und es wird weitergehen: Vernetzte Uhren und
Brillen werden die nächsten Produkte sein, die den Einkauf verändern werden.
Der Handel muss mit diesen Entwicklungen Schritt halten. Das ist eine große
Herausforderung. Zum Beispiel für die Logistik: Immer flexibler und effizienter
müssen die Warenströme sein. Aber nicht nur das: Die Kunden erwarten auch
eine nachhaltige, ökologische und faire Lieferkette. Wir haben uns für unser TopThema bei führenden Handelskonzernen umgehört und erfahren, was moderne
Logistik heute leisten muss und welche Karrierechancen dieser Bereich für Absolventen bietet (ab Seite 8).
Außerdem standen uns zwei prominente Köpfe in Gesprächen Rede und Antwort:
Olaf Koch ist Vorstandsvorsitzender der Metro Gruppe, eines der größten Handelsunternehmen der Welt. Uns hat er ein sehr persönliches Interview gegeben (Seite
18). Die talkshow-erprobte Augsburgerin Sina Trinkwalder führt ein ökologisch und
sozial organisiertes Handels- und Textilunternehmen – und spricht auch bei uns
Tacheles (Seite 32). Die zwei Handelsprofis sind in verschiedenen Welten zu Hause,
und doch gibt es eine Gemeinsamkeit: Beide wissen, dass man nur mit motivierten
Mitarbeitern erfolgreich wird, die wissen, was sie tun. Im Umkehrschluss bedeutet
das: Wer heute mit Leidenschaft und klaren Ideen im Handel einsteigt, findet die
besten Voraussetzungen für spannende Karrierewege.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen
Impressum: karriereführer handel 10. Jahrgang, 11.2014-10.2015 Das Jobmagazin für Hochschulabsolventen ISSN: 1864-6336 Herausgeber: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG,
Weyertal 59, 50937 Köln Fon: 0221 4722-300 Fax: 0221 4722-370 E-Mail: [email protected] Web: karrierefuehrer.de Redaktionskonzept: Viola Strüder, Transmedia Verlag
GmbH & Co. KG Redaktion dieser Ausgabe: André Boße; Christiane Martin (verantwortlich), Wortfuchs, Ottostr. 3, 50823 Köln; Sabine Olschner Freie Mitarbeit: Stefan Trees
Anzeigen: Thomas Böttcher (verantw.), Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln Anzeigendisposition und -technik: Verlag LOSS JONN Meike Goldmann,
Neufelder Straße 18, 51067 Köln, Fon: 0221 6161-267, E-Mail: [email protected] Onlineauftritt www.karrierefuehrer.de Thomas Böttcher (verantw.) Grafik: Olaf Meyer,
Köln DTP/Lithografie: Köllen Druck+Verlag GmbH, Bonn+Berlin Druck: westermann druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig, Fon: 0531 708-501, Fax: 0531
708-599 Coverfoto: Fotolia/Fiedels Verlag: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln, Fon: 0221 4722-300, Fax: 0221 4722-370 Geschäftsführerin: Viola Strüder.
In der karriereführer-Reihe erscheinen in der Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Köln, die Publikationen: karriereführer frauen in führungspositionen: März karriereführer recht:
März und September karriereführer wirtschaftswissenschaften: März und September karriereführer ingenieure: April und Oktober karriereführer hochschulen: April und Oktober
karriereführer banken/versicherungen: Mai karriereführer consulting: Mai karriereführer green-tech: Juni karriereführer naturwissenschaften: September karriereführer informationstechnologie: Oktober karriereführer handel: November karriereführer bauingenieure: November. Der karriereführer handel wird auf 100 % chlorfrei gebleichtem Papier
gedruckt. Alle Rechte vorbehalten. Auszüge dürfen nicht ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Dies gilt auch für die Vervielfältigung
per Kopie oder auf CD-ROM sowie die Aufnahme in elektronische Datenbanken.
1
Foto: Fotolia/Gresel
Top-Thema
Top-Manager
Einsteigen
Warenströme steuern
Olaf Koch
E-Mail für Dich
Sarah Leider ist Modeliebhaberin
und hat bei Zalando ihren Traumjob
gefunden.
08
Die neuesten Trends in der
Handelslogistik.
10
Logistik morgen – digital und innovativ
Nachwuchskräfte, die systemisch
denken und Freude daran haben, neue
Konzepte zu entwickeln, sind in der
Logistik der Handelsbranche gefragt.
14
„Stellhebel für mehr Nachhaltigkeit“
Der Ansatz von Tchibo-Logistikchef
Marc-Stephan Heinsen heißt „Handeln
mit Verantwortung“. Im Interview
erklärt er, was das bedeutet.
2
Foto: METRO AG
Foto: Fotolia/adisa
Inhalt :
18
Der Vorstandsvorsitzende der
Metro Gruppe erklärt, vor welchen
Umbrüchen der Handel steht – und wie
Einsteiger davon profitieren.
22
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Jung und erfolgreich bei: Sportscheck
Paul Schmitt berichtet von seinem
Karrierestart.
24
Die Liebe zu Lebensmitteln
Marianne Altgeld absolviert ein
Traineeprogramm bei Edeka und
schildert ihren Arbeitsalltag sowie
die vielen Stationen, die sie dabei
durchläuft.
Foto: Privat
Foto: Fotolia/Christian Jung
Foto: Fotolia/beermedia.de
Aufsteigen
Projekt
Handzeichen
Aufgestiegen zur stellvertretenden
Filialleiterin
Kristin Michael über ihren Weg nach
oben bei Enterprise-Rent-A-Car.
Das Gute liegt so nah
Wie regionale Produkte auch in
Supermärkten auf dem Vormarsch sind.
Prof. Dr. Jörg Kühnapfel
Handschriftliches von einem Ökonom,
der Kosten-Nutzen-Rechnungen auch
in Beziehungen anwendet.
26
28
Mehr als Schleifebinden
Anabell Hohmann berichtet über ihren
Arbeitsalltag in der Douglas-Parfümerie.
30
32
„Geht nicht? Geht doch!“
Im Interview beschreibt Sina
Trinkwalder, wie ihr Modeunternehmen
funktioniert: Hier arbeiten nur
Mitarbeiter, die auf dem Arbeitsmarkt
benachteiligt sind.
34
Precycling – unverpackt und
umweltfreundlich
Im Blickpunkt: Läden, die ihre Waren
ohne Verpackung anbieten.
Work-Life-Balance
36
Ayurveda statt Caipirinha
Eine Auszeit in der Ferne kann heilende
Selbsterfahrung bieten.
40
Standard
01
01
02
04
06 Editorial
Impressum
Inhalt
Inserenten
Kurz + knapp
Service
38
Firmenporträts
karriereführer crossmedial
Diese Ausgabe erscheint als:
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3
Fotos: Fotolia/Fiedels
karriereführer handel
2014.2015
Inserenten
ALDI GmbH & Co. KG
Unternehmensgruppe ALDI SÜD
IQB Career Services AG
Jobware Online-Service GmbH
15
7
Kaufland
U2
Lidl Personaldienstleistung GmbH & Co. KG
U4
Peek&Cloppenburg KG Hamburg
Süddeutsche Zeitung GmbH
WiSo-Führungskräfte-Akademie (WFA)
4
5
13
U3
17
Kurz+
knapp
karriereführer finanzdienstleistungen
2007/2008
Service
von Christiane Martin
Gehälter von Einkäufern
Einer Gehaltsstudie des Düsseldorfer Consultingunternehmens Kloepfel zufolge verdienen Einkäufer in der Automobilzuliefererbranche mit durchschnittlich 65.306 Euro Jahresgehalt am meisten. Dahinter kommt der Healthcare-Bereich mit 64.300 Euro und der
Sonderfahrzeugbau mit 63.750 Euro. Das niedrigste Durchschnittsgehalt lag mit 52.706
Euro bei Dienstleistungsunternehmen. Kloepfel hat für seine Studie im Juni 2014 insgesamt 794 Personen aus Deutschland, davon über die Hälfte Einkäufer und 40 Prozent
Einkaufsleiter, befragt. Von den teilnehmenden Einkäufern war weniger als ein Fünftel
weiblich. Hier sind die Gehaltsunterschiede von besonderem Interesse: So verdienen die
befragten Einkäuferinnen im Schnitt 15 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen,
auf das durchschnittliche Jahresgehalt gerechnet sind das 9.268 Euro. Den Gehaltsreport können Interessierte unter folgendem Link ohne Anmeldung herunterladen: www.
kloepfel-consulting.com/gehaltsreport-2014
Aus Liebe zur Musik
Seit 1977 versorgt der gut sortierte Laden „Michelle Records“ seine Kunden mit Musik. In
der Hamburger Innenstadt bieten seine Inhaber Schallplatten und CDs an, bekannt ist
des Geschäft aber vor allem wegen seiner Schaufensterkonzerte. Im März 2014 wurden
sie jetzt mit dem Echo-Preis in der Kategorie „Handelspartner des Jahres“ ausgezeichnet. Michelle Records steigt damit in die Fußstapfen der Vorjahrespreisträger Amazon
und iTunes. Auf die Frage, ob auch sie die Krise in der Musikindustrie spüren und schon
mal schließen wollten, antworteten die beiden Inhaber im Spiegel-Interview: „Nein, nie.
Aber die Jahre 2006 und 2007 waren schwierig. Da war klar, dass es nicht weiter absacken darf. Sonst hätte es sich nicht mehr gelohnt. Wir wussten aber, dass uns und unsere Kunden die Liebe zur Musik verbindet und dass es weitergehen musste. Wir haben
dann Ideen wie unsere Schaufensterkonzerte entwickelt und einen Newsletterverteiler
eingeführt.“ www.michelle-records.de
Foto: Olaf Meyer
E-Commerce-Boom – Berufsbilder im Wandel
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Dass die Deutschen das Online-Shopping längst für sich entdeckt haben, beweisen Zahlen des Statistischen Bundesamts: Mit rund 45 Millionen Internetkäufern war 2013 etwa
die Hälfte der Bevölkerung im Netz auf Einkaufsbummel. Kleidung gehörte dabei neben
Sportartikeln zu den beliebtesten Artikeln. Kein Wunder also, dass sich dieser Boom des
E-Commerce auch auf die Berufsbilder im sogenannten stationären Einzelhandel auswirkt. Beim Hamburger Modehaus Peek & Cloppenburg heißt es deshalb für alle Unternehmensbereiche, auch online zu denken. Neben der klassischen Kundenberatung in
der Filiale kennen sich die Verkaufsmitarbeiter auch mit dem Angebot des Onlineshops
aus, um ihren Kunden die Ware bei Bedarf ins Geschäft oder nach Hause bestellen zu
können. Auch die Ausbildung hat das Unternehmen auf diese Veränderungen ausgerichtet. So werden zum Beispiel die Trainees nicht mehr nur für die klassischen Unternehmensbereiche Verkauf, Einkauf und Marketing ausgebildet, sondern auch für die
neuen Omni-Channel-Positionen.
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karriereführer handel
2014.2015
Die neuesten Trends in der Handelslogistik
Warenströme
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Foto: Fotolia/adisa
steuern
Logistikmanagement. Intelligente Logistik ist der Schlüssel für erfolg-
reichen Handel. Die Unternehmen müssen heute nicht nur verschiedene Kanäle
bespielen, sondern sie auch miteinander verknüpfen. Aufgabe der Logistikmanager ist es, die immer komplexer werdenden Warenströme zu steuern – und zwar
effizient, nachhaltig und mit Blick auf die Qualität. Das ist eine große Herausforderung. Und eine spannende Karriereperspektive.
10
14
Top-Thema
Logistik morgen – digital und innovativ
Komplexe Prozesse und Kunden mit wachsenden Ansprüchen verlangen immer neue
Konzepte in der Warenlieferung und -bereitstellung. Deshalb sind in der Handelsbranche
Absolventen gefragt, die ein hohes Maß an
Veränderungs- und Leistungsbereitschaft mitbringen.
„Stellhebel für mehr Nachhaltigkeit“
Tchibo-Logistikchef Marc-Stephan Heinsen
erklärt im Interview, wie es seinem Unternehmen gelingt, seinen Ansatz „Handeln mit Verantwortung“ umzusetzen.
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Foto: Fotolia/lucadp
karriereführer handel
2014.2015
Logistik morgen –
digital und innovativ
In Zukunft wird die Logistik der
Handelsunternehmen noch stärker
von IT-Konzepten und dem „Omni-
Channel“-Vertrieb geprägt werden.
Daher sucht die Branche verstärkt
nach Nachwuchskräften, die syste-
misch denken und Freude daran
haben, neue Konzepte zu entwickeln.
Von André Boße
Der Gebäudekomplex war nicht preiswert, rund 140 Millionen Euro hat er
gekostet. Mehr als 1700 Mitarbeiter
sind hier tätig und sorgen dafür, dass
die täglich auf bis zu 2500 Paletten
angelieferte Ware dorthin kommt, wo
sie später verkauft wird, nämlich in die
rund 1500 Märkte der Drogeriekette
dm. Der neue Logistikkomplex des Handelsunternehmens in Weilerswist bei
Köln gehört zu den modernsten Verteilerzentren Europas. Für das Unternehmen bedeutete der Bau die bislang
größte Investition der Geschichte – ein
Schritt, der zeigt, wie wichtig der Handelsbranche das Thema Logistik ist.
Und das vor allem aus zwei Gründen:
zum einen, weil sich mit modernen
und effizienten Abläufen Zeit und Geld
sparen lässt; zum anderen, weil die
Kunden heute einen deutlich höheren
Anspruch an die Logistikkompetenz
der Shops haben. Früher war es normal,
dass eine Filiale ein Produkt auch mal
nicht vorrätig hatte. Der Satz: „Wir hoffen auf die Lieferung Ende der Woche“
gehörte durchaus zum Standardrepertoire. Heute funktioniert der Handel
anders: Wenn der Kunde etwas nicht
sofort findet, geht er zur Konkurrenz
– und wenn es diese lokal nicht gibt,
wandert er ins Internet ab. Und zwar
verstärkt auch bei Produkten wie Drogerieartikeln oder Lebensmitteln.
Kunden mit Anspruch
Aufgrund dieser Entwicklung steigt die
Verantwortung der Logistikmanager
10
in den Unternehmen der Handelsbranche. Die Prozesse zur Steuerung der
Waren werden immer komplexer, der
Kunde immer anspruchsvoller. Hinzu
kommen hohe Erwartungen an die
Nachhaltigkeit der Logistik, die heute
eben nicht nur effizient, sondern auch
umweltschonend und fair organisiert
werden muss. Auch dieses „grüne Denken“ wird vom Kunden verlangt, weshalb sich viele Handelsunternehmen
die Nachhaltigkeit als einen wesentlichen Aspekt der Unternehmensstrategie auf die Fahne schreiben. Für Absolventen wird das Logistikmanagement
in der Handelsbranche somit zu einem
interessanten Einstiegsbereich: Es gibt
viele Herausforderungen – und damit
auch viele Chancen, Dinge anzustoßen
und weiterzuentwickeln.
Ausgezeichnete Perspektiven bieten Handelsunternehmen mit guter
Wachstumsperspektive. Wie zum
Beispiel dm: Für die Drogeriekette
wird das neue Verteilerzentrum mit
zuletzt mehr als 150 neu eröffneten
Märkten pro Geschäftsjahr und einem
Portfolio von derzeit rund 12.500 Produkten schon wieder zu klein. „Durch
unseren schnellen Expansionskurs
müssen wir unsere Kapazitäten in
den bestehenden Verteilzentren erhöhen und, wie bereits im laufenden
Geschäftsjahr geschehen, weitere in
Betrieb nehmen“, sagt Christian Bodi,
der als Geschäftsführer für das Ressort
Logistik verantwortlich ist. Natürlich
Foto: Fotolia/adisa
Top-Thema
steigt dadurch auch der Personalbedarf in diesem Bereich, wobei Bodi von
Einsteigern ins Logistikmanagement
erwartet, dass sie wie „verantwortliche
Dienstleister“ denken und handeln.
„Dabei kommt es weniger darauf an,
ein Logistikexperte zu sein“, sagt der
Geschäftsführer, „sondern vielmehr
darauf, die gesamte Wertschöpfungskette vom Industriepartner bis hin zum
Kunden zu begreifen und zu gestalten.“
IT-Trends in der Logistik
Das funktioniert in modernen Logistikzentren natürlich längst nicht mehr
so wie früher im Tante-Emma-Laden,
wo alleine die Erfahrung zeigte, welche
Produkte wann und wie häufig nachgefragt werden. Längst arbeiten die Logistikmanager mit moderner IT: „Innovative Software sowie leistungsstärkere
Rechner und Datenbanken sorgen
heute für eine hohe Vernetzung der
Systeme“, beschreibt Christian Bodi die
Herausforderungen. Darüber hinaus
beobachtet der dm-Geschäftsführer
den Trend einer weiteren Automatisierung im Bereich der Kommissionierung
sowie immer flexiblere Produktionsabläufe. „Hier hilft in Zukunft die neue
Verzahnung der Tätigkeiten von Menschen und Maschinen“, prognostiziert
Bodi mit Blick auf die „Industrie 4.0“, in
der sich über das „Internet der Dinge“
Maschinen vernetzen und miteinander
kommunizieren.
Mit „Big Data“ wird in naher Zukunft
außerdem ein weiteres IT-Trendthema
Einzug ins Logistikmanagement halten, wie Kay Schiebur, Chief Supply
Chain Officer beim Großhandelsunternehmen Lekkerland, sagt: „Durch
den Einsatz verbesserter IT-Lösungen
werden wir in der Logistik verstärkt
relevante Daten nutzen, um die Kundenbedürfnisse zu analysieren und
auszuwerten.“ Das Großhandelsunternehmen mit Deutschlandsitz in
Frechen bei Köln beliefert vor allem
Kioske und Tankstellen-Shops und
ist damit ein Handelsexperte für „ToGo“-Produkte – einen Bereich, der in
den vergangenen Jahren deutlich an
Bedeutung gewonnen hat. „Das Konsumverhalten der Menschen hat sich
geändert“, erläutert Schiebur. „Konsumenten wünschen sich verstärkt auch
unterwegs frische Produkte, und die
Erwartungshaltung in Bezug auf die
Qualität nimmt ständig zu.“ Zum Beispiel wünschen Endkunden sich heute
auch in Tankstellen Back-Shops mit
frischen Brötchen oder Kaffeespezialitäten, früher eindeutig Domänen von
Bäckereien und Cafés.
Logistik
Die Logistik gehört zu den heimlichen
Motoren der deutschen Wirtschaft. „Es ist
weitgehend unbekannt, dass die Logistik
– gemessen am Umsatz – der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland
ist. Etwa die Hälfte der Leistung wird in
den Logistikbereichen von Industrie und
Handel erzeugt, die andere Hälfte bei den
Logistikdienstleistern“, sagt Prof. Raimund
Klinkner, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik (BVL), anlässlich
des „Tages der Logistik“. Mit insgesamt
2,85 Millionen Beschäf­tigten erzielte
der Wirtschaftsbereich im Jahr 2013 laut
BVL-Pressemeldung rund 230 Milliarden
Euro Umsatz – Tendenz steigend. Zum
Vergleich: In der Autoindustrie finden laut
Bundeswirtschaftsministerium deutlich
weniger Menschen Beschäftigung, nämlich gut 756.000.
Ein Lkw, drei Temperaturen
Für Tankstellen und Kioske sind diese
Geschäftsfelder eine gute Chance auf
Mehreinnahmen. Für den Großhändler
sind sie eine logistische Herausforderung. Um ihr gerecht zu werden, hat
Lekkerland ein innovatives Konzept
entwickelt und es „MultitemperaturLogistik“ genannt. „Unser Ausgangspunkt war, einen Mehrwert für unsere
Kunden zu schaffen, indem wir den
administrativen Aufwand bei der
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karriereführer handel
2014.2015
Foto: Fotolia/adisa
Top-Thema
Info-Portal zu Studiengängen
Ob Bachelor oder Master, ein MBA mit
Logistikschwerpunkt oder ein dualer Studiengang: Das Internetportal logistik-studieren.de bündelt alle nötigen Informationen über relevante Hochschulabschlüsse.
Zudem bietet das Portal Beschreibungen
zu Jobprofilen für Logistikmanager, Erfahrungsberichte von Einsteigern, Stipendien
und Fördermöglichkeiten sowie eine
Übersicht über die Verdienstmöglichkeiten je nach Funktion und Abschluss.
www.logistik-studieren.de
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Anlieferung im Shop verringern“, sagt
der Logistikleiter. Bislang war es üblich,
dass für jede notwendige Lagertemperatur eigene Großhändler verantwortlich waren: jeweils einer für zum
Beispiel ungekühlte Chips, gekühlten
frischen Salat und tiefgekühlte Brötchen. Die Shopbetreiber mussten drei
Bestellungen aufgeben, annehmen
und prüfen.
Die Innovation: Die Logistikexperten
des Großhändlers haben spezielle
Lkw konzipiert, die mit einer einzigen
Fahrt Produkte aller Temperaturklassen transportieren können. „Wir sind
hierbei einem interdisziplinären Ansatz
gefolgt“, erklärt Kay Schiebur. „In die
Entwicklung waren viele Bereiche
von der Warendisposition und der
Qualitätskontrolle über das Lager und
den Transport bis hin zum Vertrieb
involviert.“ Die Lkw-Aufbauten wurden zusammen mit einem externen
Fahrzeugbauer entwickelt, die Abläufe
und Vorrichtungen durch den TÜV
zertifiziert. „Dabei haben wir besonderen Wert darauf gelegt, neben der
externen Expertise auch unsere Fuhrparkleiter und Fahrer einzubinden“, so
Schiebur. Hier wird deutlich: Logistik
ist auch im IT-Zeitalter ein praktisches
Geschäft, denn die Waren werden auch
weiterhin von Menschen verpackt,
geladen und transportiert. Logistikmanager müssen daher ein Verständnis
für die Bedürfnisse und Kompetenzen
ihrer Mitarbeiter haben, sonst erweist
sich das auf dem Papier schöne neue
Logistikkonzept in der Praxis schnell als
wenig brauchbar.
Transparenz ist ein Muss
Während es für den Großhandel vor
allem auf flexible und effiziente Logistik ankommt, steht die Textilbranche
vor einer zusätzlichen Herausforderung: Seit einiger Zeit schaut ein Teil
der Öffentlichkeit sehr genau hin,
wo die Kleidungsstücke hergestellt
wurden und welchen Weg sie von der
Näherei in den Shop gegangen sind.
Die logistische Herausforderung seiner
Branche bringt Carsten Schmelting,
Direktor des Bereichs Supply Chain
Management des Hamburger Modekonzerns Tom Tailor, wie folgt auf den
Punkt: „Schnelligkeit und Flexibilität zu
geringen Kosten vor dem Hintergrund
von Transparenz und Kontrolle des
Warenstromes vom Ursprungsland
bis zu Kunden.“ Integrierte IT-Systeme
haben hier die Aufgabe, die Logistikwege offenzulegen. „Transparenz ist
das Schlüsselwort. Das bedeutet, sein
Handeln für alle sichtbar zu machen“,
antwortet Schmelting auf die Frage,
was die Logistik leisten kann, damit das
Textilhandelsunternehmen Vertrauen
beim Kunden gewinnt.
Mit Blick auf die notwendigen
Fähigkeiten der Absolventen für den
Berufseinstieg nennt der Supply-ChainManagement-Experte Verständnis
für die logistischen Grundlagen, also
die organisatorischen Prozesse und
Strukturen. „Zudem muss der Logistikmanager ein Controller sein, und
zwar im Sinne von Planung, Kontrolle
und Steuerung.“ Verstärkt suchen die
Handelsunternehmen in der Logistik
Anzeige
zudem Nachwuchskräfte, die ein hohes Maß an Veränderungs- und Leistungsbereitschaft mitbringen.
„Wir setzen auf Mitarbeiter, die bestehende Abläufe
konsequent in Frage stellen“, sagt der LekkerlandLogistikverantwortliche Kay Schiebur. Nur so werde
es möglich sein, die richtigen Antworten auf eine
der wichtigsten Herausforderungen der Zukunft zu
finden: auf den „Omni-Channel“-Vertrieb.
Foto: Fotolia/pictoores
Herausforderung „Omni-Channel“
Der Begriff beschreibt eine Weiterentwicklung des
„Multi-Channel“-Handels. Ging es dabei vor allem
darum, möglichst viele Kanäle zu bedienen, verlangt „Omni-Channel“ danach, diese so zu verknüpfen, dass der Kunde den Eindruck hat, es gebe einen
großen Kanal mit sehr vielen Möglichkeiten. „Ein
Beispiel ist ein Kiosk, der seine Produkte nicht nur
stationär, sondern auch online verkauft und gleichzeitig die Möglichkeit bietet, als Abholstation für
Online-Käufe zu fungieren“, beschreibt Kay Schiebur den Ansatz aus der Perspektive seiner Großhandelskunden. Shops werden dann zu „Touchpoints“,
an denen verschiedene Absatzkanäle zu einem großen Kanal verschmelzen. Für die Endkunden ist das
praktisch. Für die Shops ergeben sich Chancen für
Mehreinnahmen. Und für die Logistik eine weitere
spannende Herausforderung für die Zukunft.
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karriereführer handel
2014.2015
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Top-Thema
„Stellhebel für mehr
Nachhaltigkeit“
Das Hamburger Handelsunternehmen Tchibo hat für sein Projekt
„Handeln mit Verantwortung“ den
Nachhaltigkeitspreis Logistik 2013
gewonnen. Was diesen Ansatz aus-
zeichnet und wie es gelingen kann,
ein nachhaltiges Konzept mit Leben
zu füllen, erklärt Tchibo-Logistikchef
Marc-Stephan Heinsen im Interview.
Die Fragen stellte André Boße.
14
Herr Heinsen, was zeichnet Ihr
Logistikkonzept aus?
Neben unserem Stammgeschäft mit
Kaffee bieten wir wöchentlich wechselnde Non-Food-Produkte an. Kunden
können ihre Mobilfunk- und Energieverträge bei uns abschließen, ihre
nächste Reise buchen oder sich Blumen
nach Hause liefern lassen. Grundsätzlich bieten wir diese Produkte – bis
auf die Blumen – sowohl in unseren
Filialen als auch im Internet sowie in
den Verkaufsregalen unserer Lebensmittelpartner an. Diese Vielfalt an verschiedenen Sortimenten und Vertriebswegen definiert die Anforderungen an
unsere Logistik. Wir müssen die Besonderheiten der Food-Logistik genauso
gut erfüllen wie die bedarfsgerechte
Aussteuerung der Non-Food-Produkte.
Als weitere Komplexitätssteigerung
beeinflussen die Anforderungen des
Cross-Channel-Geschäfts unser Logistikkonzept, da wir über unsere diversen
Kanäle alle Vertriebswege miteinander
verknüpfen. Damit ist es dem Kunden
zum Beispiel möglich, von zu Hause
aus über das Internet eine Ware zur
Abholung in eine Filiale zu bestellen
– oder aber umgekehrt in einer Filiale
via Tablet Artikel zu ordern, die wir ihm
dann nach Hause liefern.
Wie kann es gelingen, diese komplexe
Logistik möglichst umweltfreundlich
zu gestalten?
Nachhaltigkeit ist ein integraler
Bestandteil unserer Geschäftsstrategie, wobei die Logistik hier ein wichtiger Stellhebel ist. Klar, wir möchten
Umsatz und Gewinn erzielen. Jedoch
nicht auf Kosten der Umwelt und
nicht zu Lasten der Menschen, die für
unser und mit unserem Unternehmen
arbeiten. Wesentliche Bestandteile
einer nachhaltigen Logistik sind eine
ressourcenschonende Beschaffung,
effiziente Transportkonzepte sowie
ein abgestimmtes Zusammenspiel
der Vertriebswege. Entscheidend ist
zudem, dass alle relevanten Unternehmensbereiche entlang der Wertschöpfungskette in das nachhaltige Konzept
eingebunden werden.
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karriereführer handel
2014.2015
Foto: Fotolia/peshkova
Top-Thema
Zur Person
Marc-Stephan Heinsen ist Direktor für
Supply Chain Management und Logistik
beim Einzelhandelsunternehmen Tchibo.
Neben dem Stammgeschäft mit Kaffee
verkauft die Hamburger Firma unter
anderem Konsumartikel – und zwar
sowohl in eigenen Shops als auch in Verkaufsregalen in Supermärkten sowie über
das Internet.
Was bedeutet das konkret?
Zum Beispiel denken wir schon bei
der Konzeption eines neuen Produkts
über die Größe der Verpackung nach.
Bei diesen Überlegungen arbeiten die
Produktentwicklung, das Marketing, der
Einkauf und der Vertrieb zusammen.
Konzipiert, priorisiert und gesteuert
werden alle Maßnahmen zur Nachhaltigkeit in der Corporate-ResponsibilityFachabteilung, kurz CR. In jedem Fachbereich gibt es darüber hinaus Nachhaltigkeitsexperten, die mit den Kollegen
der CR-Abteilung ein Tandem zu den
jeweiligen Nachhaltigkeitsthemen bilden. Damit bündeln wir die Erfahrungen
und Ideen der spezialisierten Nachhaltigkeitsmanager mit dem ExpertenKnow-how der Logistikmanager.
Wie stellen Sie sicher, dass das
ganze Logistiknetzwerk nach Ihrem
Nachhaltigkeitsgrundsatz handeln?
Die internen Fachabteilungen orientieren sich an zentralen Nachhaltigkeitsrichtlinien mit konkreten Jahreszielen.
Externe Partner müssen schon im Ausschreibungsprozess besondere Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen.
Dies gilt für Hersteller von Non-FoodProdukten genauso wie für Transportunternehmer. Und selbstverständlich
kontrollieren wir stetig die Einhaltung
der geforderten Nachhaltigkeitsanforderungen bei den Geschäftspartnern.
Bei uns sind die Begriffe Vertrauen und
Kontrolle eng miteinander verknüpft.
Sie stehen nicht im Widerspruch, weil
wir denken, dass Kontrollen kontinuierlich das Vertrauen bestätigen und Zielabweichungen transparent machen.
16
Welche Fähigkeiten sind für die
Mitarbeiter in der Logistik wichtig?
Es ist absehbar, dass die Anforderungen an Logistik weiter steigen werden.
Dadurch bilden sich weitere spezifische Anforderungsprofile heraus. Das
eine, allgemeingültige Zukunftsbild
eines Logistikmanagers gibt es damit
nicht mehr. Wir erwarten, dass in
Zukunft spezialisierte Logistikmanager mit verschiedenen Rollenprofilen
nachgefragt werden.
Können Sie diese Rollenprofile
konkretisieren?
Zum Beispiel wird eine noch stärkere
Verknüpfung von Logistik und IT stattfinden. Studiengänge wie IT-Logistik
werden diese Lücke schließen, indem
sie analytische Kompetenzen, IT-Knowhow sowie logistisches Prozesswissen
verbinden. Zudem werden Logistikmanager gute Chancen haben, ihre
Kompetenzen im Change Management sowie in der Prozessoptimierung
globaler Wertschöpfungsketten einzubringen.
Was raten Sie Absolventen für den
Karriereeinstieg in die Logistik?
Neben einer fundierten fachlichen Spezialisierung ist praktische Erfahrung
das A und O. Praktika und Auslandsaufenthalte sind heute und in Zukunft
von großer Bedeutung. Zudem ist es
vorteilhaft, wenn Einsteiger es verstehen, in Prozessen zu denken, und eine
gewisse Zahlenaffinität mitbringen.
Ebenso wichtig sind Fremdsprachen.
Foto: METRO AG
karriereführer handel
2014.2015
Top-Manager
Der Vorstandsvorsitzende der Metro Gruppe im Interview
Olaf
Koch
Der Großhändler. Olaf Koch ist Vorstandsvorsitzender der Metro Gruppe, einem
der größten Handelsunternehmen der Welt mit Marken wie Saturn, Media Markt und Kaufhof. Im Interview erzählt der 44-Jährige, vor welchen Umbrüchen der Handel steht, wie Einsteiger davon profitieren – und warum laute Rockmusik einen wichtigen Einfluss auf die
Konzernstrategie hat. Die Fragen stellte André Boße.
18
Foto: METRO AG
karriereführer handel
2014.2015
”
Top-Manager
Herr Koch, wie bleibt man als
Vorstandsvorsitzender eines großen
Unternehmens authentisch?
Wichtig ist, sich selber treu zu bleiben.
Sich auch dann nicht zu verändern,
wenn das berufliche Umfeld es erwartet, weil man eine neue Hierarchiestufe erreicht hat. Um es auf den Punkt
zu bringen: Ich versuche weiterhin, mir
das Privileg der Normalität zu erhalten.
Gelingt mir dies, dann fühle ich mich
wohl. Und dann kann ich auch gegenüber unseren Mitarbeitern authentisch
auftreten, weil sie merken, dass da kein
Schauspieler auf die Bühne tritt, der
sich hier und jetzt nahbar gibt – aber
nachher wieder zu einer ganz anderen
Persönlichkeit wird.
Zum Privileg der Normalität gehört
auch, dass Sie häufig selbst Auto fahren
und dabei laute Rockmusik hören.
Welche Musik hören Sie denn so?
Derzeit läuft sehr häufig das Album
der US-Band Walking Papers, eine sehr
vielfältige Platte. Ich höre aber auch
gerne Bands wie Monster Magnet,
auch wenn es in deren Schaffen schon
einige schwächere Phasen gab. Wenn
es was Ruhigeres sein soll, greife ich zu
The National, die eine Musik zum entspannten Dahinfahren spielen. Brauche ich dagegen einen Energieschub,
höre ich Kasabian.
Geben Ihnen diese Autofahrten mit
Musik Inspiration für Ihre Arbeit?
Durchaus. Auf dem Weg nach Hause
fahre ich bis zu vier Stunden, da habe
ich viel Zeit zum Sinnieren und Nachdenken. Einmal zum Beispiel habe
ich die Band Royal Teeth gehört, die
in einem ihrer Refrains singen: „Just
Wichtig ist, sich selber treu zu bleiben. Sich auch
dann nicht zu verändern, wenn das berufliche Umfeld es erwartet, weil man eine neue
Hierarchie­stufe erreicht hat.“
because we‘re growing up, it doesn‘t
mean we‘ve had enough.“ Als ich das
hörte, wurde mir klar: Das ist genau
die Botschaft, die zum 50-jährigen
Bestehen unserer Großhandelstochter
Metro Cash & Carry passt: Wir werden
50 – sind aber immer noch jung und
wild. Wir haben dazu mit unseren Mitarbeitern einen kleinen Clip gedreht,
den man im Internet finden kann.
Ist das eine coole Geste? Oder kann so
eine Aktion mehr leisten?
Ich denke, es war ein wichtiges Aufbruchsignal, gerade mit Blick auf unsere Cash-and-Carry-Märkte, bei denen
wir vor notwendigen Umbrüchen stehen. Die Botschaft lautet: Leute, hört
auf, den Kopf in den Sand zu stecken,
wir haben hier ein tolles Geschäft –
lasst uns was daraus machen, indem
wir wieder mutiger und zuversichtlicher sind. Wir haben den Clip vor rund
einem Jahr erstmals vorgestellt, und
der Film funktioniert noch immer, weil
er die Leute emotional packt. Ich bin
davon überzeugt, dass Musik die Sinne
öffnet. Ein guter Song mit einer klaren und nachvollziehbaren Botschaft
besitzt viel Kraft, um Menschen zu
motivieren.
Gibt es etwas, was Manager von
großen Musikerpersönlichkeiten wie
Bruce Springsteen oder Mick Jagger
lernen können?
Das ist schwierig. Große Künstler sind
irgendwann selber zu einer Marke
geworden. Dieser Versuchung sollte
man als Manager widerstehen, denn
wer sich zu sehr um die eigene Vermarktung kümmert, schlägt einen
falschen Weg ein. Man tut dann Dinge
nur, um diese Marke weiter zu formen.
Manager sind keine Stars. Manager
sind Menschen, die für die Geschicke
vieler anderer mitverantwortlich sind.
Was raten Sie in dieser Hinsicht
Einsteigern, die sich im Unternehmen
ja zunächst einmal einen Namen
machen müssen?
Wer zum ersten Mal Verantwortung
übernimmt, wird im Unternehmen
bekannter und schärft sein Profil. Dagegen ist nichts zu sagen. Ich rate jungen
Menschen aber davon ab, mit dem
„Posen“ anzufangen – also eine Show
zu machen, um besser rüberzukommen.
Nun leben Künstler immer auch
von der Geschichte, die sie zu
erzählen haben. Mit Blick auf die
Handelsbranche: Wie wichtig es für
Ihr Unternehmen, Ihren Kunden eine
Geschichte zu bieten?
Das wird immer wichtiger. Der Handel
ist nicht nur eine Funktion, sondern
lebt immer stärker auch von den Emotionen. Die Aufgabe von Handelsunternehmen ist es daher, den Kunden
nicht nur mit logischen Argumenten,
sondern auch auf der Gefühlsebene
zu vermitteln, warum es sinnvoll ist
und Spaß macht, hier einzukaufen. Bei
unseren Cash-&-Carry-Märkten ist die
Geschichte schnell erzählt: Unser Ziel
ist es, andere Unternehmer erfolgreich
zu machen. Wir sind also Dienstleister
im Sinne des Kunden. Das ist eine ganz
andere Story als früher, als wir die
große, internationale, mächtige Metro
verkörpert haben. Heute sagen wir: Wir
möchten nicht, dass der Kunde über
unsere Größe staunt, sondern dass er
mit uns – also seinem Servicepartner –
„Hier sind frische Ideen von Absolventen gefragt. Wir sagen: Traut Euch,
denn es gibt in diesen Zeiten eigentlich keine dumme Idee mehr.“
20
Foto: METRO AG
Welche Möglichkeiten bieten Sie
jungen Nachwuchskräften, die sich bei
diesem Wandel einbringen möchten?
Es geht ja in vielen Bereichen darum,
Herangehensweisen, die im privaten
Leben schon erprobt sind, auch im
Geschäftsumfeld zu etablieren. Zum
Beispiel im Umgang mit dem Internet
und sozialen Netzwerken. Wir bieten
einen Innovationsbereich, der sich
damit befasst, wie man den Handel
der Zukunft gestalten kann. Generell
haben jedoch alle Mitarbeiter die
Möglichkeit, über verschiedene Kanäle und Formate Ideen und Wünsche
einzubringen. Hier sind natürlich auch
junge Menschen und frische Ideen von
Absolventen gefragt. Wir sagen: Traut
Euch, denn es gibt in diesen Zeiten
eigentlich keine dumme Idee mehr.
Zur Person
Olaf Koch, geboren 1970 in Baden Soden
am Taunus bei Frankfurt am Main,
studierte BWL an der Berufsakademie
Stuttgart. 1994 stieg er bei Daimler ein,
wo er schnell als Führungskraft unter
anderem im Bereich E-Commerce aufstieg. 2002 wurde er bei Daimler Mitglied
der Geschäftsleitung der Mercedes
Car Group und war verantwortlich für
Finanzen, Controlling und Strategie.
2007 wechselte er als Managing Director
zum Finanzinvestor Permira. Zur Metro
Gruppe kam er 2009 zunächst als Finanzvorstand. Seit Januar 2012 ist Olaf Koch
Vorstandsvorsitzender der Metro AG.
Zum Unternehmen
Die Metro Gruppe mit Stammsitz in
Düsseldorf gehört zu den größten
internationalen Handelsunternehmen
mit weltweit rund 2200 Standorten in
31 Ländern in Europa und Asien sowie
rund 250.000 Mitarbeitern, von denen
rund 60 Prozent in Deutschland tätig
sind. Die Gruppe verfügt über fünf
Vertriebsmarken: Metro Cash & Carry
ist weltweiter Marktführer im Selbstbedienungsgroßhandel, Media Markt
und Saturn zählen europaweit zu den
führenden Elektrofachmärkten. Hinzu
kommen die Real-Warenhäuser sowie
die Kaufhauskette Galeria Kaufhof.
Foto: METRO AG
Wie sieht das konkret aus?
Es muss uns gelingen, bei allen unseren Vertriebsmarken dafür zu sorgen,
dass der Kunde das Geschäft betritt
und sich denkt: Wow, hier erhalte ich
die beste Lösung für meine Bedürfnisse. Nehmen wir Media Markt, auch
hier hieß es lange: Wir bieten die Vielfalt. Heute muss es heißen: Wir bieten
die Vielfalt. Zu den besten Preisen. Und
dazu noch die besten Innovationen,
die der Markt hergibt. Wir müssen der
Ort werden, an dem der Kunde die
Dinge erleben kann, über die man in
den Medien noch als Zukunftsvision
spricht. Bei allen unseren Vertriebsmarken zentrieren wir uns also deutlicher auf den Kunden. Wir sehen erste
Erfolge dieser neuen Strategie. Aber es
gibt auch noch sehr viel zu tun.
Foto: METRO AG
eine enge Beziehung eingeht. Wir merken: Gelingt uns das, dann machen wir
sehr gute Geschäfte. Also gilt es, die
Idee des Handels weiterzudenken.
21
karriereführer handel
2014.2015
@
E-Mail für Dich
Von: Sarah Leider
Gesendet: 28. Oktober 2014
An: Studenten und Absolventen der Wirtschaftswissenschaften
Betreff: Ein Traumberuf für Modeliebhaber
Einsteigen
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mein Herz schlägt für Mode, seit ich denken kann. Daher stand mein Berufswunsch schon früh fest – ich wollte Mode für ein internationales Unternehmen
einkaufen. Und heute bin ich dort angekommen: Nach meinem Bachelorstudium der Internationalen BWL und dem Master in Strategic Fashion Marketing in
London arbeite ich seit rund zwei Jahren bei Zalando und kaufe Mode für unsere
15 internationalen Märkte ein.
Zunächst habe ich mit meinem Bachelor-Schwerpunkt im Internationalen
Management ein fundiertes Verständnis für wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhänge erlangen können. Meine Leidenschaft für Mode hat mich dabei die
ganze Zeit begleitet. Zum Abschluss meines Studiums schrieb ich schließlich
meine Bachelorarbeit über die Ausgliederung von Eigenmarken in der Modebranche mit dem nächsten Ziel bereits fest vor Augen: einen spezialisierenden
Master im Bereich Fashion zu absolvieren. Für meinen Master im Strategic
Fashion Marketing zog es mich nach London – mit ausgefallenen Streetstyles
und einem hohen Modebewusstsein ist das für mich eine der inspirierendsten
Fashion-Metropolen.
Mit meinem akademischen Background und Fremdsprachenkenntnissen bewarb
ich mich nach meinem Studium bei Zalando und bin als Einkaufsassistentin
eingestiegen. Von Anfang an bekam ich hier spannende Aufgaben und viel Verantwortung übertragen und konnte meine Leidenschaft für den Modehandel
ausleben. Seit meiner Weiterentwicklung zum Junior Buyer habe ich bereits
unterschiedliche Marken betreut und bin nun für die Sortimentsgestaltung und
Budgetplanung der britischen Damen-Marken im Fast Fashion Team verantwortlich. Ich bleibe London damit treu und reise häufig in die Modemetropole, um
mir die monatlichen Kollektionen anzuschauen und direkt vor Ort das beste Sortiment für unsere Kunden zusammenzustellen.
Foto: Fotolia/Bartkowski
Zurückblickend kann ich sagen, dass die Kombination aus BWL- und Modestudium für meine Entwicklung genau der richtige Schritt war. Denn als Einkäufer
braucht man nicht nur einen ausgeprägten Modeinstinkt und tiefe Branchenkenntnisse, sondern muss auch ein gutes Zahlenverständnis und ausgeprägte
analytische Fähigkeiten mitbringen. Neben dem Reisen verbringe ich viel Zeit
damit, die Trends für unsere Kunden zu analysieren und zu übersetzen. Denn
bei Zalando kaufe ich Mode für 15 europäische Märkte ein – natürlich ticken die
Kunden unterschiedlich und wünschen sich somit auch unterschiedliche Stücke.
Daher führen wir regelmäßig Trend- und Abverkaufsanalysen durch und stimmen unser Sortiment stark auf die Wünsche und Ansprüche unserer mehr als
13,5 Millionen Kunden ab.
22
Mein Tipp an alle Modeliebhaber und Analysefans: Wenn Ihr herausfinden
möchtet, ob Ihr beide Kompetenzen vereint und für den Beruf als Einkäufer
geschaffen seid, dann sammelt schon während des Studiums möglichst viele
praktische Erfahrungen. Das hilft für den Einstieg in den künftigen Traumberuf.
Viel Erfolg und Freude beim Berufseinstieg.
Sarah Leider
Junior Buyer Fast Fashion
Zalando SE
www.corporate.zalando.de
karriereführer handel
2014.2015
Position: Junior Projektmanager Verkaufsförderung
Stadt: München
Foto: Sportscheck
Name: Paul Schmitt
Einsteigen
Wer unterwegs zum Gipfel ist, braucht
ein Basislager. Einen Ort, an dem man
Energie tanken und Ressourcen erneuern kann und sein Ziel klar vor Augen
hat. Dieser Slogan von Sportscheck
stach mir auf der Suche nach einem
Partner für mein duales Studium sofort
ins Auge – und es fiel mir nicht schwer,
mich für den Sportartikelhändler zu
entscheiden.
Nach Abitur und Zivildienst bereiste ich
zunächst für drei Monate Singapur und
Australien, bevor ich mein betriebswirtschaftliches duales Studium an der
DHBW in Ravensburg startete. Später
hatte ich noch die Möglichkeit, ein Auslandssemester an der kalifornischen
Küste an der University of California
in Santa Barbara zu absolvieren. In
meinem letzten Studienjahr konnte
ich mich sowohl im Studium als auch
bei meinem Praxispartner in den
Fachbereichen Marketing und Vertrieb
spezialisieren. Ein großer Vorteil des
dualen Studiums ist, dass man neben
der Verknüpfung von praktischem und
theoretischem Wissen auch bereits
„einen Fuß in der Tür“ eines Unternehmens hat. Dieses hat nicht nur Geld in
meine Ausbildung investiert, sondern
man stand mir auch stets als Berater
und Praxispartner zur Seite. So konnte
ich mich direkt im Anschluss an mein
Studium über eine Übernahme in ein
unbefristetes Angestelltenverhältnis
freuen und in der Abteilung, in der ich
mich spezialisiert hatte, weiterarbeiten.
tige mich mit allen frequenz- und
umsatzsteigernden Themen in unseren
Filialen. Ich kann mir meine Aufgaben
selbst einteilen und mich somit auch
frei entfalten. Wichtig ist, immer die
Brücke zwischen Marketing und Vertrieb zu bauen: Zum einen sollen alle
Maßnahmen kundenfreundlich und
optisch attraktiv sein, zum anderen
dürfen wirtschaftliche Faktoren wie
Umsatz, Deckungsbeitrag und andere
Kennzahlen nicht leiden. Neben der
Planung, Entwicklung und Umsetzung
von verschiedenen Werbemaßnahmen
organisiere ich auch Sonderaktionen in
unseren Filialen. Hierzu gehört neben
Autogrammstunden mit Prominenten
oder Events mit Lieferanten auch die
Organisation aller Aktionen, die zur
Eröffnung einer neuen Filiale gehören.
Blicke ich auf mein erstes halbes
Jahr im Beruf zurück, kann ich guten
Gewissens sagen, dass ich bis dato mit
meiner persönlichen und beruflichen
Entwicklung sehr zufrieden bin. Ich
hoffe, ich werde in Zukunft genauso
wie in der Vergangenheit von meinem
Arbeitgeber darin unterstützt, mich
weiterzuentwickeln. Junge, gut ausgebildete Leute sind die Zukunft eines
jeden Unternehmens.
Foto: Sportscheck
Jung und erfolgreich bei: Sportscheck
Alter: 24
Jahre
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schluss:
Abitur
Studien
gang: BW
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Seit Oktober verantworte ich meinen
eigenen Themenbereich und beschäf-
23
Foto: Fotolia/yanlev
karriereführer handel
2014.2015
Einsteigen
Die Liebe zu Lebensmitteln
Kopf: Marianne Altgeld,
Foto: Edeka
26 Jahre, Trainee bei Edeka
Marianne Altgeld hat unter anderem
Ernährungswissenschaften studiert
und absolviert jetzt ein Trainee­
programm bei Edeka. Sie schildert
ihren Arbeitsalltag und die vielen
Stationen, die sie durchläuft.
Ich liebe Lebensmittel – das hat sich während meines Studiums an der Universität
Bonn noch einmal bestätigt. Dort habe ich im Bachelorstudiengang Ernährungsund Lebensmittelwissenschaften und im Masterstudiengang Food and Resource
Economics and Management studiert. Die Lebensmittelbranche hat mich mit ihren
zahlreichen Warengruppen und Berufsfeldern einfach fasziniert. Mit Lebensmitteln
hat jeder zu tun und das täglich.
Es lag also nahe, meine theorethischen Kenntnisse in einem Praxissemester im
Einkauf eines Lebensmitteleinzelhändlers weiter zu vertiefen. Da mir die Aufgaben
sehr viel Spaß gemacht haben, hängte ich ein weiteres Semester als Werkstudentin dran. Spätestens danach war klar, wo die Reise nach dem Studium hingehen
sollte:­in den Einkauf. Bei meinen Recherchen stieß ich auf Edeka. Hier gefiel mir die
­Kombination von starkem Markengeschäft und breiten Eigenmarkensortimenten,
was mir damals schon als perfekte Kombination erschien, um meine persönlichen
Vorlieben beruflich auszuleben. Dieser Eindruck bestätigte sich schnell in ersten
Telefonaten sowie dem Kennenlernen im Assessment Center vor Ort in Hamburg.
Als ich dann ein Jobangebot von Edeka bekam, habe ich mit Freude zugesagt. Seit
Oktober 2013 bin ich nun als Trainee im Einkauf der Hamburger Zentrale tätig.
Den Übergang von der Theorie ins Berufsleben fand ich sehr spannend. Nach sechs
Jahren Studium konnte ich es kaum abwarten, meine Kenntnisse aus Studium und
24
Praktika einzubringen. Die neuen Kollegen haben mich herzlich empfangen und
mir den Start sehr leicht gemacht. Besonders gut fand ich, gleich ein eigenes Projekt zu übernehmen: Die Koordination einer Sortimentsarbeit im Cash-and-CarryBereich. Mit Unterstützung des zuständigen Einkäufers analysierte und bewertete
ich drei Produktkategorien. Nach der Ausarbeitung konkreter Handlungsempfehlung durfte ich die Ergebnisse den Facheinkäufern aus dem Bereich Cash & Carry
vorstellen. Zudem lernte ich die Arbeitsweise in der Zentrale, die Vernetzung mit
den sieben regionalen Großhandelsbetrieben sowie die Zusammenarbeit mit
Geschäftspartnern aus der Lebensmittelindustrie kennen.
In den jeweiligen Bereichen unterstütze ich die Warenbereichsleiter und Einkäufer.
Unter anderem führe ich Gespräche mit Lieferanten, entscheide über die Weiterentwicklung des Sortiments und setze mich intensiv mit den Warengruppen
auseinander. Das Arbeiten mit Excel und den Warenwirtschaftssystemen gehört
natürlich auch dazu.
Das Traineeprogramm umfasst vier feste Trainingsmodule zu Teambuilding, Projektmanagement, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. Diese werden
ergänzt durch Seminare und Lehrgänge, etwa zu den Themen Kommunikation oder
Projektmanagement. Während der Traineezeit begleiten uns erfahrene Trainer und
Coaches. Sie geben uns Feedback und fördern die persönliche Weiterentwicklung.
Die internen Seminare stärken zudem den Zusammenhalt unter den Trainees.
Die Entscheidung, meiner Liebe zu Lebensmitteln zu folgen und das Traineeprogramm in der Edeka-Zentrale zu beginnen, habe ich keinen Moment bereut. Hier
wachse ich täglich an meinen Aufgaben und habe tolle berufliche Perspektiven. Als
Trainee kann ich während des 18-monatigen Programms meinen Platz im Unternehmen finden. Ich bin gespannt, was das nächste halbe Jahr bringt. Mit Abschluss
des Programms im März 2015 hoffe ich, eine abwechslungsreiche und erfüllende
Position im Einkauf Food zu besetzen.
Foto: Fotolia/Gresel
Einen typischen Arbeitsalltag, im Sinne von Routine, habe ich bisher selten erlebt.
Als Trainee durchlaufe ich verschiedene Geschäftseinheiten und wechsle etwa
alle drei Monate die Abteilung. Der Einkauf Cash & Carry war meine erste Station, dann folgte eine Schnittstellenabteilung zu meinem Schwerpunkt Einkauf,
die Abteilung Administration, Prozesse und Organisation. Nach den ersten sechs
Monaten in der Zentrale hatte ich zudem die Möglichkeit, in einen der EdekaGroßhandelsbetriebe zu gehen sowie vier Wochen das Discountgeschäft bei Netto
Markendiscount kennenzulernen. So werde ich immer wieder in neue Themen
und Arbeitsfelder einbezogen. Außerdem laufen viele Projekte parallel. Das sorgt
für Abwechslung und Vielfalt.
Redaktionstipp:
Traineeprogramme
Viele Unternehmen bieten Traineeoder Graduate-Programme an. Sie richten sich an Hochschulabsolventen und
dauern in der Regel zwischen 12 und 24
Monaten. Die Trainees durchlaufen in
dieser Zeit spezielle Förderprogramme
und arbeiten in den Unternehmen in
den unterschiedlichsten Abteilungen.
Informationen und auch Angebote zu
Traineeprogrammen halten zahlreiche
Internetportale bereit, zum Beispiel:
www.trainee-gefluester.de.
25
Foto: SXC
karriereführer handel
2014.2015
Aufsteigen
Aufgestiegen zur
stellvertretenden
Ein Erfahrungsbericht von
Kristin Michael, 30 Jahre
Wirtschaftswissenschaftliches
Studium
eingestiegen 2012
als Management-Trainee
aufgestiegen 2014
zur stellvertretenden Filialleiterin
26
Foto: Fotolia/beermedia.de
bei Enterprise-Rent-A-Car
Filialleiterin
Vor meinem dualen Studium der Wirtschaftswissenschaften mit der Spezialisierung Event- und Sportmanagement
und auch währenddessen habe ich
bereits Erfahrungen in verschiedenen
Berufsfeldern gesammelt: Ich war
sechs Jahre Zeitsoldatin bei der Bundeswehr, habe ein halbes Jahr in einer
Eventagentur gearbeitet und ebenso
lang in der Geschäftsführung eines
Breitensportvereins. Ich habe während
dieser Stationen wichtige Erfahrungen
gesammelt, aber auch festgestellt, dass
ich mir keinen dieser Jobs langfristig
vorstellen kann. Ich dachte mir also nach
meinem Studium, dass der Bereich der
Wirtschaftswissenschaften ja so breit
gefächert ist, dass ich nun ein Berufsfeld
wählen kann, indem ich mich in vielen
unterschiedlichen Gebieten bewege
und einen abwechslungsreichen und
spannenden Arbeitsalltag habe. Ich
suchte also nach Jobangeboten, die zum
einen zu meinen bisherigen Qualifikationen passten und zum anderen ein
vielseitiges Tätigkeitsfeld boten.
In diesem Zusammenhang bin ich beim
Stöbern in den unterschiedlichsten
Internet-Jobbörsen auf das Management-Trainee-Programm von Enterpri-
se-Rent-A-Car aufmerksam geworden.
Die generalistische Ausbildung mit der
Mischung aus Marketing und Vertrieb,
der operativen Planung und den guten
Karrierechancen waren genau das, was
ich mir gewünscht hatte. Ich bin sehr
ehrgeizig und sah in dem Traineeprogramm die Möglichkeit, durch meine
eigene Leistung und Arbeit meine Ziele
zu erreichen.
Nach meiner Onlinebewerbung folgten
innerhalb weniger Wochen ein Telefon­
interview, der erste Filialbesuch und
der Assessment-Tag – bevor endlich
der ersehnte Anruf mit der Zusage
kam, dass ich zum Oktober 2012, direkt
im Anschluss an mein Studium, mein
Traineeprogramm beginnen darf. Nach
einer Orientierungsphase mit verschiedenen Trainingskursen ging es dann in
die Filiale in Chemnitz, für die ich für
den Beginn meines Programms eingeteilt war. Vom ersten Arbeitstag an
konnte ich im neuen Job durchstarten.
Ich wurde sofort ins Team integriert
und begann bereits ab dem zweiten
Tag Stück für Stück die ersten Aufgaben
weitgehend selbstständig zu erfüllen.
Natürlich stand mir das gesamte Team
mit Rat und Tat zur Seite und ich hatte
Foto: Enterpriese
Kristin Michael
arbeitet seit 20 Monaten im Unternehmen und ist seit
zwei Monaten stellvertretende Filialleiterin. Studiert hat
sie Wirtschaftswissenschaften.
„Befördert zum Management-Assistant hieß es für mich, auf den bisherigen
Leistungen aufzubauen und den nächsten Karriereschritt zur stellvertretenden
Filialleiterin bzw. zum Assistant-Manager ins Auge zu fassen.“
immer jemanden, an den ich mich mit
meinen 1000 Fragen wenden konnte.
Ich hatte sehr schnell das Gefühl, eine
Hilfe für alle zu sein und das Team zu
bereichern. In der ersten Woche legte
mein Filialleiter gemeinsam mit mir
die Termine für die einzelnen Stufen
des Traineeprogramms fest, wir setzten
Ziele und besprachen sowohl meine
Erwartungen als auch die Erwartungen
an mich als neues Teammitglied.
Die ersten Wochen waren sehr spannend und herausfordernd. Der Umgang
mit unbekannten Computersystemen
bei direktem Kundenkontakt, die Einführung in den Bereich des Sales und
Marketing und die Aufgaben im Backoffice – all das war neu für mich und
bot mir die Gelegenheit, in kürzester
Zeit enorm viel zu lernen. Mein Einsatz
wurde stets belohnt und somit durfte
ich, ausgestattet mit den ersten Erfahrungen, schon nach zwei Monaten die
Verantwortung einer kleinen Zweigstelle der Filiale übernehmen. Gestärkt
durch die ersten Erfolge im Sales- und
Marketingbereich führte mich mein
Karriereweg im März 2013 weiter in
eine unserer Filialen nach Dresden,
wo ich mit überdurchschnittlichen
Verkaufsleistungen und regelmäßigen
Marketingerfolgen überzeugen konnte.
Ich war vor Beginn des Traineeprogramms immer der Ansicht, dass mich
der Sales-Bereich vor die größten
Herausforderungen stellen würde. Ich
bin ein sehr kommunikativer Mensch,
allerdings hatte ich schlichtweg keine
Erfahrungen im Verkauf. Das Traineeprogramm und die Unterstützung
des Unternehmens haben mir sehr
dabei geholfen, meine anfänglichen
Unsicherheiten abzulegen. Außerdem
machte ich mir die Erfahrungen und
Erfolge meiner Kollegen zum Vorbild
und konnte so meine Leistungen
kontinuierlich verbessern – sogar so
weit, dass ich heute zu einer der Erfolgreichsten auf meiner Karrierestufe in
diesem Gebiet gehöre.
Gemäß des Plans durchschritt ich nach
und nach die einzelnen Stufen des
Traineeprogramms, übernahm weitere
Aufgaben und damit auch mehr Verantwortung. Als ich krankheitsbedingt
für zwei Monate ausfiel, befürchtete
ich zunächst einen Rückschlag. Meine
Sorge blieb allerdings unbegründet
und durch die Unterstützung aller
Teammitglieder konnte ich nicht nur
sehr schnell die mir verloren gegangene Zeit aufholen, sondern schon kurze
Zeit nach meiner Rückkehr erfolgreich
die Abschlussprüfung des Trainneeprogramms absolvieren. Befördert
zum Management-Assistant hieß es
für mich, auf den bisherigen Leistungen aufzubauen und den nächsten
Karriere­schritt zur stellvertretenden
Filialleiterin bzw. zum Assistant-Manager ins Auge zu fassen. Was das bedeu-
tet? Konsequent weiter die gesteckten
Ziele zu erfüllen und proaktiv dazu beitragen, das eigene Team und die Filiale
voranzubringen.
Bei Enterprise gleicht kein Tag dem
anderen, was vor allem mit dem
engen Kundenkontakt zusammenhängt. Das macht viel Spaß, birgt aber
natürlich Herausforderungen, kann
durchaus auch mal anstrengend sein
und erfordert viel Flexibilität sowie
absolute Kundenorientierung. Einer
der Unternehmensgrundsätze lautet
„Wir arbeiten hart und belohnen harte
Arbeit“ und das trifft auch zu. Was
ich bisher bei all meinen Stationen
feststellen konnte ist, dass sich alle
Teammitglieder gegenseitig motivieren
und auf dem Karriereweg anspornen.
Durch meine weiter konsequent guten
Leistungen und die tolle Unterstützung meiner Kollegen konnte ich mich
nach fünf Monaten als ManagementAssistant auf die Ausschreibungen
für eine Stelle als Assistant-Manager
in Berlin oder in Leipzig bewerben.
Nach insgesamt nur 18 Monaten bei
Enterprise-Rent-A-Car wurde ich zur
stellvertretenden Filialleiterin in Leipzig
befördert und bin selbst sehr glücklich,
diesen Weg gewählt zu haben.
Ich freue mich auf tolle zukünftige Karrieremöglichkeiten und bin im Zuge unserer europäischen Expansion gespannt,
was die Zukunft für mich bereit hält.
27
karriereführer handel
2014.2015
Foto: Fotolia/Africa Studio
Aufsteigen
Mehr als
Schleifebinden
Anabell Hohmann, 24 Jahre,
hat ein duales Studium bei der
­Douglas Holding absolviert. Heute
arbeitet sie in der Parfümerie im
Bereich Einkaufsservices.
„Darf ich Ihnen den Duft als Geschenk
verpacken?“ Dieser Satz beschreibt
meinen Start bei Douglas sehr treffend.
Während der Oberstufe arbeitete ich
an den Wochenenden und im Weihnachtsgeschäft als „Verpackungsfee“ in
einer Iserlohner Filiale des Parfümerieunternehmens. Das Zupfen der traditionellen Douglas-Schleife, welches mir
als Kind wie ein großes Mysterium vorkam, beherrsche ich heute nach zahlreich verpackten Geschenken aus dem
Effeff. Außerdem erhielt ich im Rahmen
meiner Aushilfstätigkeiten einen guten
Einblick in die Prozesse eines Handelsunternehmens, und ich konnte mich
über das Verpacken hinaus auch im
Verkauf ausprobieren. Spätestens nach
meinem ersten Weihnachtsgeschäft
wusste ich, dass ich zukünftig in der
Kosmetik- und Parfümbranche arbeiten
wollte. Der Ansturm auf die Innenstädte ist in dieser Zeit enorm, und jeder
sucht nach besonderen Geschenken
für Familie und Freunde. Es war schön,
den Kunden bei der Suche unterstützen
zu können und zu sehen, dass so viele
Menschen die Begeisterung für unsere
Produkte teilen.
Zu meinem Glück ergab sich nach
meinem Abitur die Möglichkeit ein
duales Studium bei der Douglas Holding zu beginnen. Das praxisorientierte
28
Studienkonzept besteht aus einer
Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau und aus dem Studiengang Handelsmanagement an der
EUFH (Europäische Fachhochschule) in
Brühl. In abwechselnden Theorie- und
Praxisblöcken durchlief ich diverse
Abteilungen in den unterschiedlichen
Sparten der Holding. So erhielt ich in
den Praxisphasen beispielsweise einen
Einblick in das Marketing von Christ, in
die Buchhaltung von Thalia oder auch
in die Logistikprozesse von Douglas.
Auf Reisen in Deutschland
Jede der Stationen war sehr lehrreich
und interessant, mir jedoch nicht „vertriebsnah“ genug, und so wurde mir
von meiner Ausbildungsleitung das
Projekt „Regalplatzoptimierung“ vorgestellt. Im Zuge des Projektes reiste ich
mit dem Projektteam durch Deutschland und räumte jeweils innerhalb von
einigen Tagen die Regale des Duft- und
Pflegebereichs um. Eine tolle Zeit, in
der ich viel Neues gelernt habe.
Nach meinem Studium blieb ich bei
Douglas. Ich arbeite heute im Bereich
Einkaufsservices und verantworte das
Thema Regalplatzierungsoptimierung,
welches nun fester Bestandteil des
Einkaufsprozess ist. Aber was bedeutet Regalplatzierungsoptimierung
Foto: Douglas
Anabell Hohmann, 24 Jahre, beherrscht heute das Zupfen der Douglas-Schleife aus dem Effeff –
und vieles mehr. Seit 2011 arbeitet sie bei der Parfümerie.
eigentlich? Aufgrund der großen Vielfalt unserer Produkte ist eine logische
Strukturierung der Regale notwendig. Bei der Regalplatzoptimierung
betrachte ich die unterschiedlichen
Sortimentsteile einer Filiale und platziere die Duftlinien so, dass der Kunde
das gewünschte Produkt eigenständig
im Regal findet. Dazu nutze ich Kennzahlen wie Umsätze und Absätze von
Produkten sowie Erkenntnisse zum
Kaufverhalten aus Marktforschungen. Beispielsweise suchen Kunden
beim Betreten eines Geschäftes nach
Anhaltspunkten, an denen sie sich
orientieren können. Dieser Anhaltspunkt ist oftmals der Duft, der bereits
bei ihnen im Bad steht. Mit dieser
Erkenntnis platziere ich Marken mit
einer hohen Bekanntheit zu Beginn der
Duftabteilung und stelle sicher, dass
ich einen ersten Orientierungspunkt
für den Kunden setze.
Wissen weitergeben
Im Gegensatz zu früher bereise ich
nicht mehr so regelmäßig Filialen, sondern erstelle gemeinsam mit meinem
Team sogenannte Planogramme, die
von den Mitarbeitern in den Filialen
umgesetzt werden. Natürlich versuche
ich so oft wie möglich, Filialen zu besuchen, um direkt vor Ort zu optimieren,
denn vom Schreibtisch aus lässt sich
nicht immer alles planen.
Neben der Erstellung der Planogramme
verfasse ich Schulungsunterlagen und
unterrichte das Thema Regalplatzierung im Vertrieb. Eine Multiplikation
des Wissens ist wichtig, da die Parfüm-
und Kosmetikbranche immer häufiger
Neuheiten lanciert, sodass die Regalplatzierung der Filialen mit jeder neuen
Duftlinie angepasst werden muss. Bei
uns zu Hause ist es ja nicht anders: Wir
haben nur beschränkt Platz im Schrank,
das heißt, wenn wir eine neue Bluse
kaufen, müssen wir diese unterbringen
und dafür eine abgetragene Bluse zu
den Altkleidern geben.
Da die Regalplatzoptimierung nie
Inhalt einer meiner Vorlesungen an
der Uni war und nur ein Teilprozess
eines großen Ganzen ist, machte ich im
Rahmen eines Weiterbildungsangebots
meines Arbeitgebers die Zertifizierung
zur Category Managerin an der GS1
Academy und wurde in ein internes
Nachwuchsförderungsprogramm aufgenommen.
Teamgeist ist gefragt
Wer bei uns anfangen möchte, sollte
sich bewusst sein, dass wir ein stark
service- und erlebnisorientiertes Lifestyleunternehmen sind. Dadurch ist
meiner Meinung nach eine Affinität
für Kosmetik und/oder Parfüm sowie
Kundenorientierung in vielen Tätigkeitsbereichen unumgänglich. Eine der
wichtigsten Voraussetzungen für die
Arbeit ist die Teamfähigkeit. Dies mag
zwar in jeder Stellenausschreibung als
Standardvoraussetzung genannt werden, öffnet einem aber auch bei uns
die eine oder andere Tür. Nach einem
Studium profitieren Einsteiger am
meisten von dem Wissen, das Kollegen
mit ihnen teilen.
Buchtipp der Redaktion
Thorsten Turrek:
Category Management im MultiChannel-Retailing: Marketing und
Marktverhalten.
VDM Verlag Dr. Müller 2008.
ISBN 978-3836473552. 49 Euro
Es ist heute wichtiger denn je, individuell auf den Kunden einzugehen
und seine Bedürfnisse umfassend
zu befriedigen. Für den Einzelhandel ist es von hoher Bedeutung diesen aktuellen Trend nicht zu verpassen. Das Category Management bildet hier unter den Gesichtpunkten
moderner Marketingerkenntnisse
eine Strategie, die versucht diverse
Produkte im Zusammenhang mit
anderen Waren zu kombinieren.
Die Gestaltung, Anordnung und
die Auswahl der Nachbarprodukte
spielt eine übergeordnete Rolle.
29
karriereführer handel
2014.2015
Das Gute
Regional heißt der
neue Trend –­Lebensmittel, die
nicht aus fernen Ländern kommen,
sondern frisch vom Bauern aus der
Gegend erfreuen sich wachsender
Beliebtheit. Ob im Supermarkt oder
im Internet – der Markt für regionale
Produkte wächst.
30
Foto: Fotolia/Pavel Timofeev
Von Christiane Martin
liegt so nah
Äpfel aus Neuseeland, Möhren aus Israel und Trauben aus Südafrika – längst
ist die Globalisierung auf unseren
Lebensmittelmärkten angekommen.
Doch was uns einerseits ein breites
Warenangebot zu jeder Jahreszeit
beschert, führt andererseits zu immer
weniger Transparenz. Und so stellen
die Verbraucherzentralen in ihren
Befragungen immer häufiger fest, dass
Kunden vom Überangebot verunsichert sind und ein neuer Trend an Fahrt
gewinnt: die Liebe zur Regionalität.
Auch eine 2013 erschienene Studie der
Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) konstatiert, dass Regionalität „in“ ist und die latente Sehnsucht
älterer wie jüngerer Konsumenten
nach Überschaubarkeit und Vertrauen
stillt.
Umkreis von 50 Kilometern
Große Lebensmittelhändler haben sich
diesen Kundenwünsche inzwischen
angepasst und bieten vermehrt regional und lokal erzeugte Waren an. Diese
erfreuen sich dabei weitaus größerer
Beliebtheit als die Bioprodukte. Rewe
hat bereits 2012 seine Eigenmarke
„Rewe Regional“ geschaffen, deren Sortiment je nach Saison 10 bis 40 Obstund Gemüsesorten umfasst. Diese
kommen in der Erntezeit zwischen Mai
und November von regionalen Anbaubetrieben in Deutschland und werden
im Supermarkt der jeweiligen Gegend
verkauft. „Die Resonanz der Kunden auf
die Regional-Eigenmarke ist sehr positiv, und die Umsätze mit den Produkten
sind sukzessive und deutlich gestiegen“, erklärt Thomas Bonrath, Pressereferent bei Rewe. Die an den Waren
ausgewiesene Region sei entweder das
Bundesland, eine traditionelle Gegend
wie das Münsterland oder die topografische Region wie beispielsweise der
Niederrhein. „Die Deklaration auf der
Verpackung und der Text unter dem
Produktnamen zeigen an, aus welcher Region das Produkt kommt. Die
Erzeugerstrukturen sind dabei so dicht
angelegt, dass das Regional-Produkt
im jeweiligen Markt in aller Regel aus
einem Umkreis von rund 50 Kilometern
stammt“, so Thomas Bonrath weiter.
Ein Regionalpartner in NRW ist beispielswiese der Familienbetrieb Holthausen in Nettetal am Niederrhein. In
dritter Generation geführt werden hier
auf rund 150 Hektar Lauch, Zwiebeln
und Kartoffeln angebaut. „Diese Betriebe profitieren von einer Absatz- und
Preissicherheit, außerdem unterstützen wir je nach Ernteverlauf variabel
mit Preisaktionen den Abverkauf. Im
Gegenzug nehmen wir Einfluss auf
Sorten und Anbaubedingungen und
damit auf die Qualität“, erklärt Thomas
Bonrath.
Gute Chancen für Start-ups
Doch nicht nur in den Supermarktregalen finden sich die Produkte aus der
Foto: Fotolia/fotoman
Projekt
Foto: Fotolia/Christian Jung
Kennzeichnung regionaler
Lebensmittel
Heimat. Zunehmend wird auch die
Direktvermarktung über das Internet
gefördert. Plattformen wie www.bauersucht-koch.de bringen ländliche Erzeuger mit Hoteliers und Gastronomen
aus der Region zusammen.
Für junge Absolventen, die auf der
Suche nach einer Geschäftsidee für ein
eigenes Start-up sind, bieten sich hier
gute Chancen. So hat ein Cottbuser
Gründer-Trio für Landmarkt Brandenburg, einen Onlinemarkt für regionale
Lebensmittel, einen Preis der Brandenburgischen Technischen Universität
Cottbus für den besten Businessplan
erhalten. Seit Oktober 2013 können
Erzeuger aus Brandenburg hier kostenlos ihre aktuellen Produktangebote
online stellen und Gastronomen und
Einzelhändler aus der Nähe diese
bestellen. Alle Marktplatzteilnehmer können dabei ihr Unternehmen
anschaulich präsentieren, bei Bedarf
wird sogar die passende Logistik vermittelt, wird auf der Internetseite versprochen.
Eine etwas andere Herangehensweise
verfolgen die sogenannten Foodkoops. Hier schließen sich Verbraucher
und Erzeuger direkt zusammen. Eine
Gruppe von Personen oder Haushalten
kauft gemeinsam bei einem Bauern
seine Lebensmittel, die meist in einem
bestimmten Rhythmus in die Stadt
geliefert werden. Aber auch eine Art
Abonnement erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Hinter Bezeichnung wie
„Gemüsekiste“ oder „Gemüsetüte“ verbergen sich Lieferservices von frischen
und meist regionalen Bioprodukten.
Kennzeichnung ist wichtig
Doch egal ob im Supermarktregal,
im Internet oder beim Gemüse-Abo
– wichtig ist zu definieren, was überhaupt „aus der Region“ bedeutet. Die
Verbraucherzentrale NRW beklagt auf
ihrer Website, dass für die Kennzeichnung und Werbung von Lebensmitteln
durch Hersteller oder Händler häufig
Begriffe wie „Region“, „Nähe“ und „Heimat“ verwendet werden, ohne dass
ein konkretes geografisches Gebiet
ausgewiesen wird. Inzwischen herrsche
auf dem Markt eine unüberschaubare
Vielfalt regionaler Werbebegriffe und
Zeichen, die Regionalität suggerieren,
aber keine oder nur eine unklare regionale Herkunft ausweisen.
Dem entgegenwirken soll ein neues
bundesweites Siegel, dass es seit Januar 2014 gibt: das Regionalfenster (siehe
Randspalte). Die Deklaration ist freiwillig, wird aber als wichtiger Impuls für
eine europaweit verpflichtende Kennzeichnung gesehen – was einmal mehr
beweist, dass das Thema „Regionalität“
weiter im Trend bleibt und somit
auch relevant für Absolventen, die im
Lebensmittelhandel einsteigen wollen.
Seit Januar 2014 gibt es das „Regionalfenster“, das eine bundesweit einheitliche Kennzeichnung regionaler Produkte
ermöglicht und Auskunft darüber gibt,
aus welcher Region Rohstoffe stammen
und wo die Verarbeitung erfolgt ist. Das
Siegel wurde vom Trägerverein Regionalfenster e. V. konzipiert, dessen Mitglieder
aus der Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung, dem ökologischen Landbau,
dem Handwerk, dem Lebensmittelhandel
und aus dem Bereich der Regionalinitiativen kommen.
www.regionalfenster.de
Linktipp
Regionaler geht es nicht: Tomatenretter
werden und die Patenschaft für ein Stück
Land übernehmen, auf dem eine alte
Tomatensorte wächst.
www.tomatenretter.de
31
Foto: Fotolia/Africa Studio
karriereführer handel
2014.2015
Interview
Projekt
Sina Trinkwalder :
Geht nicht?
Geht doch!“
Sina Trinkwalder führt in
Augsburg das Modeunternehmen
Manomama. Eine erfolgreiche Han-
delsfirma – aber auch eine ungewöhnliche: Die 36-Jährige stellt
nur Mitarbeiter ein, die auf dem
Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Die
Kernwerte des Unternehmens sind
Wertschätzung und Werthaltigkeit.
Warum die Inhaberin findet, dass
Arbeit Spaß machen sollte und weshalb sie das Aufräumen der Küche
für einen guten Test für Handels­
talente hält, erzählt sie im Interview.
Die Fragen stellte André Boße
Frau Trinkwalder, wie sehen Sie die
Wirtschaft in einigen Jahren?
Die Zeit der traditionellen Wirtschaft
läuft ab. Wir werden bald keine Hierarchien mehr haben. Was zählt, sind
Kompetenzen. Wobei eine Kompetenz
eine große Rolle spielen wird, die sehr
vielen Managern abhandengekommen
ist, nämlich die Empathie. Schließlich
wird Spitzenkräften in den Unternehmen immer wieder eingetrichtert:
Entscheidend ist, dass die Zahlen stimmen, die Menschen sind egal.
Hoffen Sie auf die Generation Y, der
man ja nachsagt, auf andere Dinge Wert
zu legen als auf die übliche Karriere?
Ich bin skeptisch, weil ich nicht sehe,
dass diese Generation bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Stattdessen werden dünne Bretter gebohrt,
und es wird betont, wie wichtig die
Freizeit ist. Schön und gut, aber darum
geht es nicht, wenn man etwas erreichen möchte. Dann muss man doch
darüber nachdenken, wie man am
schnellsten Dinge verwirklichen kann.
Wie war das bei Ihnen?
Ich habe mit 13 angefangen, für die
Zeitung zu schreiben. Nach dem Abi-
32
tur führte mein erster Weg zum Amt,
um mir den Gewerbeschein für meine
Werbeagentur zu holen. Wenn die
anderen in der Disko waren, habe ich
Nachtschichten geschoben. Mir hat
das Spaß gemacht. Die Generation Y
sollte aufhören, die Arbeit als etwas
Schlechtes zu sehen. Arbeit kann auch
Spaß machen. Man muss sich nur die
richtige aussuchen.
Was ist denn richtige Arbeit?
Eine, mit der ich etwas positiv bewege.
Und zwar nicht für mich, sondern für
andere. Es bringt ja nun nichts, Dinge
doof zu finden, sich zu empören – aber
nichts dafür zu tun, dass sich diese
Dinge ändern. Wunder geschehen nicht.
Wunder muss man selber machen.
Haben Sie Rückschläge erlebt?
Und ob, ich musste oft bluten. Vor
allem zu Beginn meiner Unternehmerkarriere habe ich einige falsche Entscheidungen getroffen.
Und dann?
Aufstehen, Krone richten, weitergehen.
Und eben nicht sagen: „So ein Mist, ich
lasse es lieber.“ Nein! Jetzt erst recht –
und zwar besser!
Foto: Stefan Puchner
Was halten Sie davon, dass Ketten
Erfolge feiern, die nicht viel mit
den Begriffen Wertschätzung und
Werthaltigkeit zu tun haben?
Ich schimpfe nicht über deren Kunden,
weil ich von einer Konsumgeneration
nicht erwarten darf, dass sie von heute
auf morgen den sinnvollen Konsum für
sich entdeckt und danach handelt. Auf
der anderen Seite kaufen diejenigen,
die sich als verantwortliche Konsumenten bezeichnen, ihre Klamotten nach
irgendwelchen Nachhaltigkeitssiegeln, die nichts weiter als der kleinste
gemeinsame Nenner der großen
Industrie sind. Diese Siegel sollen das
Gewissen beruhigen. Wer danach kauft,
macht die Dinge aber nicht besser.
Wie macht man es denn besser?
Gehen Sie doch mal, bevor Sie einen
Laden betreten, zu Ihrem Kleiderschrank und schauen Sie, ob Sie überhaupt etwas Neues brauchen.
Moment, müssen Sie als Handelsunternehmerin nicht dafür sorgen,
dass die Leute denken, Sie bräuchten
ständig etwas Neues?
Nein! Falsch! Es ist doch viel geiler, an
80 Millionen Deutsche eine Jeans zu
verkaufen, die zehn Jahre hält, als an
100.000 Deutsche eine Jeans, bei der
nach acht Wochen die Nähte kaputt
gehen. Mit unseren Jeans schonen wir
Ressourcen, verkaufen unsere Kunden
nicht für dumm und sorgen dafür, dass
die Mitarbeiter gerne Jeans nähen, weil
sie eben keinen Mist herstellen. So einfach ist das.
Warum setzt es sich nicht durch, wenn
es so einfach ist?
Weil alles, was einfach ist, nicht sein
darf. Denn wohin dann mit den vielen
Managern, Verwaltern und Beratern?
Die müssten dann auch alle Jeans
nähen. Wir haben 150 Mitarbeiter –
aber nur eine halbe Stelle in der Verwaltung. Andere Mittelständler lachen
darüber, aber uns reicht es. Und wir
haben Erfolg: Wir schreiben schwarze
Zahlen und sind als Unternehmen in
den vergangenen drei Jahren zu einem
Mittelständler gewachsen, finanziert
mit 100 Prozent Eigenkapital und mit
Mitarbeitern, die sonst keiner mehr
haben wollte. Geht nicht? Geht doch!
Angenommen ein Absolvent, der in
den Handel einsteigen möchte, hat
einen freien Tag vor sich. Wie kann er
diesen mit Blick auf seine Laufbahn
sinnvoll nutzen?
Er sollte die Küche aufräumen. Alles
Geschirr und Besteck raus aus den
Regalen und neu ordnen. Dann sollte
er seine Mutter anrufen und ihr sagen:
Decke bitte mal den Tisch. Wenn dann
die Mutter intuitiv alles findet, weil die
Teller, Tassen, Untertassen und Kuchengabeln sinnvoll strukturiert angeordnet sind, dann ist dieser junge Mensch
im Handel gut aufgehoben. Kommt die
Mutter im Chaos nicht zurecht, sollte
er sich einen neuen Tag frei nehmen –
und es noch einmal probieren.
Zur Person
Sina Trinkwalder, geboren am 28. Januar
1978 in Augsburg, arbeitete schon als
Schülerin für die Zeitung Augsburger
Allgemeine und gründete kurz nach dem
Abitur ihre eigene Werbeagentur. Ihr Politik- und BWL-Studium in München brach
sie ab. 2010 gründete sie die Textilfirma
Manomama, in der sie auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen beschäftigt und ökosozial wirtschaftet. 2013
erschien ihr Buch „Wunder muss man
selber machen. Wie ich die Wirtschaft auf
den Kopf stelle“. Sina Trinkwalder ist ein
gern gesehener Gast in politischen Talkshows, aber auch als engagierte Rednerin
bei Kongressen und Unternehmensveranstaltungen.
Sina Trinkwalder:
Wunder muss man selber machen.
Wie ich die Wirtschaft auf den Kopf stelle.
Droemer 2013. ISBN 978-3426276150.
16,99 Euro
„Wenn man etwas erreichen will, muss man darüber nachdenken, wie man am schnellsten Dinge verwirklichen kann.
33
Foto: Photocase/Jürgen W.
karriereführer handel
2014.2015
Blickpunkt:
Projekt
Precycling –
unverpackt und umweltfreundlich
Wer täglich kocht und dazu verschiedene Zutaten benötigt, bemerkt
schnell, wie viel Verpackungsmüll sich dabei ansammelt. Das muss nicht
sein, dachten sich mehrere Gründer in Deutschland – und eröffneten
Läden, in denen man Lebensmittel ohne Verpackung einkaufen kann.
Von Sabine Olschner
Läden ohne Verpackung
Unverpackt in Kiel
www.unverpackt-kiel.de
Original Unverpackt in Berlin
www.original-unverpackt.de
Freikost in Bonn
www.freikost.de
Lunzers Maß-Greißlerei in Wien
www.mass-greisslerei.at
Eine weitere müllvermeidende Idee
Die Franchise-Kette Kochhaus verkauft
ihre Zutaten passend zu ihren Rezepten
– immer nur so viel, wie für das Rezept
notwendig ist.
34
Das Mehl wandert in die mitgebrachte
Tupperdose, die Äpfel in den Jutesack,
die Bonbons in die recycelbaren Papiertüten – so funktioniert Einkaufen in
den verpackungslosen Geschäften.
Die ersten gibt es bereits in Deutschland: Einer hat im Februar 2014 in Kiel
eröffnet, ein weiterer im September
in Berlin-Kreuzberg. Marie Delaperrière, BWLerin und Inhaberin des Kieler
Unverpackt-Ladens, erklärt, wie sie auf
die Idee gekommen ist: „Mich störten
schon lange die vielen Plastikverpackungen nach dem Einkauf. Als ich
dann ein Buch in die Hände bekam, in
dem jemand davon berichtete, wie er
ein Jahr lang keinen Müll produziert
hat, war ich von der Idee fasziniert und
machte mich auf die Suche nach passenden Lieferanten.“
Bei Marie Delaperrière gibt es auf rund
60 Quadratmetern über 300 Produkte:
Getreide, Teigwaren, Hülsenfrüchte,
Nüsse, Öle und Essig, Oliven, Knabbereien, Tee, Kaffee, Obst, Gemüse,
Trockenfrüchte, Spirituosen, Süßwaren,
Reinigungsmittel sowie Duschgel und
Seifen. Die Produkte sind überwiegend
biologisch und werden in Spendern
oder anderen Behältern angeboten.
„Leicht verderbliche Waren wie Fisch,
Fleisch und Molkereiprodukte bieten
wir derzeit noch nicht an, weil die
Hygieneauflagen dafür zu hoch sind“,
erklärt die 40-Jährige, die sich bei der
Konzeption ihres Ladens eng mit den
Gesundheitsbehörden abgestimmt hat.
Kunden können ihre eigenen Mehrwegbehälter mitbringen oder diese im
Geschäft kaufen.
Hygienisch einwandfrei
Ein ähnliches Prinzip verfolgen Sara
Wolf und Milena Glimbovski, die vor
Kurzem ihren Laden „Original Unverpackt“ in Berlin eröffnet haben: „Unsere Kunden können in unserem Laden
Foto: Fotolia/Es75
Blickrichtung Precycling:
Hierbei geht es darum, beim Einkauf erst gar keinen Müll
entstehen zu lassen. Zum Einsatz kommen Dosen, Tüten,
Flaschen, Schachteln, Gläser – immer wieder.
Pfandbehälter kaufen, oder sie bringen
ihre eigenen Schalen mit, die dann bei
feuchten Produkten, wie etwa Käse,
von unseren Mitarbeitern ausgewischt
werden, damit sie hygienisch einwandfrei sind.“ Die Behälter kommen am
Eingang auf eine Waage, sodass die
Kunden wirklich nur den Inhalt zahlen.
Dank eines spülmaschinenfesten Etiketts müssen die Behälter nicht immer
wieder neu gewogen, sondern können
mehrfach verwendet werden.
Die 31-jährige Sara Wolf hat Internationale Beziehungen studiert, Milena
Glimbovski, 24 Jahre alt, ist Mediengestalterin und Kommunikationswissenschaftlerin. Die beiden haben sich
als Kolleginnen in einer Kommunikationsagentur kennengelernt und
beim gemeinsamen Kochen immer
wieder gemerkt, wie unsinnig die vielen Verpackungen beim Einkauf sind.
Daraus entstand die Geschäftsidee, die
sie seitdem voller Elan verfolgen. Das
notwendige Kapital haben sie durch
ein Crowdfunding-Projekt zusammenbekommen: 20.000 Euro war das
Ziel – am Ende sind über 115.000 Euro
zusammengekommen. „Das Ergebnis
hat alle unsere Erwartungen übertroffen und zeigt, wie viele Leute sich eine
Alternative zu dem Verpackungswahn
wünschen“, erklärt Sara Wolf.
Bewusste Standortwahl
Den Standort Berlin-Kreuzberg haben
die beiden bewusst gewählt, weil sie
sich hier in guter Nachbarschaft befinden: Nebenan gibt es zum Beispiel
einen veganen Burgerladen, und auch
die Anwohner sind eher alternativ
geprägt und daher von dem Konzept
sehr angetan. Die Suche nach einem
passenden Ladenlokal hat zwar lange
gedauert, aber nun sind die beiden
Gründerinnen mit ihrem Geschäft
zufrieden. „Mittelfristig planen wir,
noch weitere Läden zu eröffnen“, so
Milena Glimbovski.
Marie Delaperrière. „Wo Plastik unvermeidbar ist, achte ich darauf, dass es
nicht auch noch überflüssige Überverpackungen gibt.“ Sara Wolf und Milena
Glimbovski arbeiten am liebsten mit
kleinen, regionalen Lieferanten zusammen. „Diese sind flexibler als Großlieferanten, ihre Produktionsprozesse auf
unser Konzept anzupassen. Gemeinsam entwickeln wir Ideen, wie sich Einwegverpackungen vermeiden lassen.“
Die Preise in den verpackungsfreien
Läden sind übrigens nicht höher als in
herkömmlichen Supermärkten. Außerdem haben Kunden den Vorteil, dass sie
nur so viel mitnehmen können, wie sie
auch tatsächlich brauchen – und seien
es nur wenige Gramm.
Sowohl die Kieler als auch die Berliner
Unternehmerinnen achten bereits
beim Einkauf darauf, dass auch ihre Lieferanten möglichst ohne Verpackung
arbeiten. Precycling nennt sich diese
umweltfreundliche Variante – also erst
gar keinen Müll entstehen zu lassen.
„Viele meiner Lieferanten benutzen
Papiersäcke oder Kartons“, berichtet
Die Idee vom Einkaufen ohne Verpackung wird sicherlich weitere Kreise
ziehen. Ob die Kunden auch langfristig
begeistert sein werden, wird sich zeigen. In London musste der Shop „Unpackaged“ mit angegliederter Bar und
Restaurant schon nach einem Jahr wieder schließen. Aber das ist eine andere
Geschichte …
„Das Kapital für ihren Laden ,Original Unverpackt‘ haben die
Gründerinnen durch Crowdfunding erworben: 20.000 Euro
brauchten sie, über 115.000 Euro haben sie bekommen.“
35
karriereführer handel
2014.2015
Foto: Fotolia/Tharakorn
Work-Life-Balance
Ayurveda statt Caipirinha
Meditieren in Bhutan,
Pilgern auf dem Jakobsweg oder
Freiwilligenarbeit in Brasilien: Die
Suche nach Glück, Sinn und innerer
Balance führt oftmals in die Ferne.
Von Stefan Trees
@ Stefans Blog: Die kommenden Tage
Auf www.karrierefuehrer.de/blog-diekommenden-tage schreibt Stefan Trees
über Work-Life-Balance, Nachhaltigkeit,
Führungskultur, gesellschaftliche Verantwortung und all das, was in den kommenden Tagen wichtig sein wird.
Der Mensch ist ein Reisender. Das
haben ihm seine nomadisierenden Vorfahren vermutlich in die Gene gelegt.
Der Mensch ist aber auch ein Sinnsuchender. Der dreiwöchige Karibik­
urlaub ist vielleicht für die einen eine
Belohnung für einen stressigen Alltag,
doch vielen ist er nicht sinnstiftend
genug. „Nicht der Ort als solcher ist
das Ziel, sondern die Erfahrungen, die
dort gemacht werden“, lautet daher
einer der Trends, den das Zukunftsinstitut in seinem Tourismus-Report
2014 ausmacht. Gegen die Suche nach
Erfahrungs- und Erkenntnisgewinn
kommt das All-inclusive-Angebot an
der Hotelbar demnach nicht mehr an.
Der Caipirinha bekommt Konkurrenz
durch Ayurveda und Co.
Goethes Work-Life-Balance
Schon lange vor der Tourismusindus­
trie wusste Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, dass sich Erholung
und innere Einkehr wunderbar vereinbaren lassen: Wenn eine Reise „zu
gewissen Zeiten zerstreut, so führt sie
uns zu anderen desto schneller auf uns
selbst zurück“, schrieb der Vielreisende
1797 an seinen Dichterkollegen Schiller,
eine Reise „belebt, berichtigt, belehrt
und bildet“.
Goethes Erfahrung von Work-LifeBalance durch Reisen hat die Arbeitsund Organisationspsychologin Dr.
36
Jessica de Bloom, Wissenschaftlerin an
der Universität Tampere in Finnland,
nun in einer Studie belegt. Ob sich
ein Urlaub positiv auf Leib und Seele
auswirkt, liegt demnach weniger an
seiner Dauer als an der Häufigkeit.
Ob Kurz­urlaub oder dreiwöchiger
Wanderurlaub: In jedem der untersuchten Urlaubssegmente stellte die
Wissenschaftlerin vergleichbare Steigerungen von Gesundheit und Wohlbefinden fest. Jessica de Bloom sieht
eine Parallele zum Schlaf: „Genauso
wie Schlaf kann man Erholung nicht
aufsparen. Ein langer Sommerurlaub
reicht nicht aus, um ein ganzes Jahr
an harter Arbeit und Überstunden zu
kompensieren.“ Vielmehr sei regelmäßige Erholung wichtig, um auf Dauer
gesund zu bleiben. Und: Urlaub ist gut
für die Gesundheit und kann glücklich
machen. Die Glücksforschung belegt:
Menschen mit Sinn für Erfahrung und
Erlebnis sind glücklicher als Menschen
mit ausgeprägter materieller Weltsicht. Im Gegensatz zu materiellen
Dingen „verschleißen Erlebnisse nicht“,
sagt Jessica de Bloom.
Vom Kuhstall in die Sauna
Die Tourismusindustrie richtet sich
allmählich auf die veränderten Bedürfnisse ihrer Kunden ein. „Was einmal
als Nischenprodukt für eine Handvoll
Spezialisten galt, gehört heute zu den
rasch wachsenden Segmenten der
Foto: Fotolia/Maygutyak
Bewusst reisen bedeutet aber auch
Selbsterfahrung statt Konsum. Quer
durch Europa führen mehrere Jakobswege bis in das nordwestspanische Santiago de Compostela. Pilger schätzen das
Eintauchen in die Natur, die Begegnung
mit der Bevölkerung, anderen Pilgern
und sich selbst. Es gilt als ehrenwert,
einem Pilger kostenlos Essen und eine
Schlafstatt anzubieten. Wer nach den
Strapazen des Wandertages wenigstens
für die Nacht komfortabel gebettet
sein möchte, kann auf die oft weniger
ehrenwert eingepreisten Angebote des
florierenden Gastgewerbes entlang der
Jakobswege zurückgreifen.
Wer sich traut, den geistigen Boden der
Heimat zu verlassen, findet bei spezialisierten Anbietern Reisen zu Schamanen
nach Peru oder spirituelle WellnessBehandlungen in traditionellen Zentren
Asiens. Der spirituelle Reisende, der im
Sommerurlaub im indischen Ashram
meditiert, ist dabei längst im Main-
stream angekommen. Als Julia Roberts
im Film „Eat Pray Love“, der Verfilmung
des gleichnamigen Bestsellers von
Elizabeth Gilbert, nach einjähriger Weltreise in Bali zu sich selbst fand, löste
das eine Tourismuswelle Sinnsuchender
nach Indonesien aus.
Übernachten bei Freunden
Reisen geht auch mit kleinem Budget, das zeigt der Trend zu günstigen
Unterkünften, der im Kielwasser von
Billigflügen und der Allwissenheit des
Internets entsteht. Couchsurfer beispielsweise tauschen nur allzu gerne
das Schokolädchen auf dem Kopfkissen gegen authentische Gastfreundschaft. Auf der Couchsurfing-Plattform
sind sieben Millionen Mitglieder mit
einem Durchschnittsalter von 28
Jahren registriert, die sich gegenseitig einen Schlafplatz in der eigenen
Wohnung anbieten und sich über den
Familienanschluss freuen.
Auch beim „WWOOFen“ ist man mittendrin statt nur dabei. Das weltweite
Netzwerk bringt Menschen zusammen, die einen naturverbundenen
Lebensstil auf dem Land führen – oder
kennenlernen wollen. Die Abkürzung
steht für „World Wide Opportunities
on Organic Farms“, und dahinter steht
ein einfaches Prinzip – egal ob in Bangladesch, Brandenburg oder Brasilien,
die Bedingungen sind überall gleich:
Freiwillige helfen auf ökologischen
Bauernhöfen und bekommen dafür
Kost und Logis gratis.
Unterwegs Erfahrungen sammeln
Nachhaltiges und spirituelles Reisen
www.neuewege.com
www.renatour.de
www.forumandersreisen.de
Freiwillig mitarbeiten
www.freiwilligenarbeit.de
www.travelworks.de
www.wwoof.de
Reisen mit Familienanschluss
www.couchsurfing.org
www.deutsch.hospitalityclub.org/
indexdeu.htm
Foto: Fotolia/nothingbutpixel
Reise­industrie“, unterstreicht Dr. Martin
Buck, Direktor des Kompetenz-Centers
Travel & Logistics der Messe Berlin, den
Trend des nachhaltigen Reisens. Ökologische und soziale Aspekte werden
hierbei immer wichtiger. Weil Reiseziele,
die sich ohne Flugzeug erreichen lassen, den persönlichen CO2-Fußabdruck
verkleinern, boomt beispielsweise der
Agrotourismus in Europa: Urlaub auf
dem Bauernhof, lange Zeit der Inbegriff
der spießigen Jodelferien, ist heutzutage eine Kombination aus aktiver Erholung, Naturerlebnis, ländlicher Kultur
und Wellness.
Buchtipp
Für alle, die zu Hause bleiben, aber
gedanklich unterwegs sein möchten:
Christiane Schlüter: Der Jakobsweg für
zu Hause. In 52 Schritten auf dem Weg zu
mir selbst. Gräfe und Unzer 2012.
ISBN 978-3833823527. 14,99 Euro
37
Firmenporträts
erbung unter:
Checkliste Bew
ehrer.de
fu
re
www.karrie
ALDI GmbH & Co. KG
Unternehmensgruppe ALDI SÜD
Am Seegraben 16
63505 Langenselbold
Internet: www.karriere.aldi-sued.de
Kontakt
Annika Jung
Fon: 06184 804-223
E-Mail: [email protected]
Branche
Lebensmitteleinzelhandel
Produkte/Dienstleistungen
Firmenporträts
Food, Non-Food
Anzahl der Standorte
Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD besteht aus 31
Gesellschaften mit mehr als 1830 Filialen in Westund Süddeutschland. Hinzu kommen 47 internationale Gesellschaften mit über 3080 Filialen – und es
werden national und international stetig mehr.
Anzahl der MitarbeiterInnen
Über 35.000 in Deutschland,
über 93.450 weltweit
Bedarf an HochschulabsolventInnen
70 bis 100 pro Jahr
Gesuchte Fachrichtungen
Wirtschaftswissenschaftliche Studienausrichtung
Einsatzmöglichkeiten
Vertrieb, Verkauf, Management
Einstiegsprogramme
Training-on-the-Job zum Regionalverkaufsleiter
(m/w)
Duales Master-Studienprogramm mit Abschluss
Master of Arts (m/w)
Mögliche Einstiegstermine
Jederzeit
Auswahlverfahren
Einzelgespräche
Einstiegsgehalt
63.000 Euro im ersten Jahr
Auslandstätigkeit
Die Entsendung in ausländische Regionalgesellschaften ist in Abhängigkeit von verfügbaren Positionen
– bei wirklich herausragenden Leistungen – möglich.
Angebote für StudentInnen
Foto: Fotolia/andreas reimann
Kompaktpraktika (4 Wochen) werden im Inland
generell, längerfristige Praktika teilweise angeboten,
Studien- und Diplomarbeiten sind vereinzelt möglich. In unseren ALDI SÜD Regionalgesellschaften
finden außerdem regelmäßig Praxistage für Studierende und Hochschulabsolventen statt. Termine und
Bewerbungen unter www.karriere.aldi-sued.de.
38
Siehe Anzeige Seite 5
Kaufland
Rötelstraße 35
74172 Neckarsulm
Internet: www.kaufland.de/arbeitgeber
www.facebook.de/kauflandkarriere
www.xing.com/companies/kaufland
www.kununu.com/kaufland
Kontakt
E-Mail: [email protected]
Branche
Lebensmitteleinzelhandel
Produkte/Dienstleistungen
Kaufland bietet seinen Kunden eine Sortimentsauswahl von über 60.000 Artikeln. Dabei reicht das
Angebot von Markenartikeln über Eigenmarken bis
hin zu 1000 Bioprodukten.
Anzahl der Standorte
Europaweit über 1150 Filialen, davon in Deutschland
über 635
Anzahl der MitarbeiterInnen
Europaweit über 143.000 Mitarbeiter, davon in
Deutschland über 81.700 Mitarbeiter
Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 50 pro Jahr
Gesuchte Fachrichtungen
Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen, (Wirtschafts-)Informatik
Einsatzmöglichkeiten
Bau/Einrichtung, Beschaffung, Expansion, Fleischwaren, Immobilien, IT, Logistik, Personal, Rechnungswesen/Controlling/Finanzen/Steuern, Revision, TIP
Werbeverlag, Vertrieb, Zentraleinkauf
Einstiegsprogramme
Kaufland-Managementprogramm, Traineeprogramm, Direkteinstieg
Mögliche Einstiegstermine
Kaufland-Managementprogramm: Monatlich
Direkteinstieg: Jederzeit möglich
Traineeprogramm: Jeweils zum Quartalsbeginn
Lidl Personaldienstleistung GmbH
& Co. KG
Rötelstraße 30
74172 Neckarsulm
Internet: www.karriere-bei-lidl.de
www.facebook.com/lidl
www.twitter.com/lidl
www.xing.com/company/lidl
Kontakt
Abteilung Recruiting
E-Mail: [email protected]
Branche
Lebensmitteleinzelhandel
Produkte/Dienstleistungen
Über 1600 verschiedene Artikel des täglichen Bedarfs
– neben Qualitätseigenmarken auch Markenartikel.
Dazu gehören Molkereiprodukte, Tiefkühlkost, Wurstwaren, Frischfleisch und -geflügel, täglich frisches
Obst und Gemüse sowie ein vielseitiges Brotsortiment.
Anzahl der Standorte
26 Länder, 38 Regionalgesellschaften in Deutschland
Jahresumsatz
Verkaufsumsatz in Deutschland ca. 18 Mrd. Euro
(brutto) im Geschäftsjahr 2012/2013
Anzahl der MitarbeiterInnen
In Deutschland über 70.000
Peek&Cloppenburg KG Hamburg
Mönckebergstraße 8
20095 Hamburg
Internet: www.peek-und-cloppenburg.de
Kontakt
Julia Pauly
Fon: 040 33967-181
E-Mail: [email protected]
Branche
Textiler Einzelhandel
Produkte/Dienstleistungen
Bekleidung
Anzahl der Standorte
23 Inland, 12 Ausland
Anzahl der MitarbeiterInnen
Ca. 4000 im In- und Ausland
Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 5 Trainees für den Retail sowie weitere Kandidaten (w/m) für Zentralpositionen
Gesuchte Fachrichtungen
Überwiegend Betriebswirtschaft; IT, Jura u. a. nach
Bedarf
Einsatzmöglichkeiten
Retail, E-Commerce, Einkauf, Personal u. a.
Einstiegsprogramme
Bedarf an HochschulabsolventInnen
Über 100 pro Jahr
Traineeprogramm Retail, Führungsnachwuchspositionen im Retail, Direkteinstieg in zentrale JuniorPositionen
Gesuchte Fachrichtungen
Mögliche Einstiegstermine
Vorzugsweise Studiengänge mit wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung sowie Informatik und Wirtschaftsinformatik
Einsatzmöglichkeiten
Deutschlandweit als Verkaufsleiter (w/m) oder an
unserem Hauptsitz in Neckarsulm in den Fachbereichen IT, Einkauf, Personal, Logistik, Verwaltung u. v. m.
Traineeprogramm: Jeweils zum 01. April und 01. Oktober; Direkteinstieg nach Bedarf jederzeit
Auswahlverfahren
Persönliche Einzelgespräche
Auslandstätigkeit
Möglich und individuell zu vereinbaren
Einstiegsprogramme
Angebote für StudentInnen
Auswahlverfahren
Traineeprogramm International am Hauptsitz in
Neckarsulm, Direkteinstieg mit umfangreicher Einarbeitung für den Job des Verkaufsleiters (w/m)
Einstiegsgehalt
Mögliche Einstiegstermine
Siehe Anzeige Seite 13
Telefoninterview, Vorstellungsgespräche
Kaufland-Managementprogramm: ca. 52.000 Euro
pro Jahr
Traineeprogramm: ca. 43.000 Euro pro Jahr
Auslandstätigkeit
Abhängig vom Bereich
Angebote für StudentInnen
Praktika ab 4 Wochen und Abschlussarbeiten
Siehe Umschlagseite 2
Jederzeit nach Ausschreibung
Praktika, Abschlussarbeiten, Aushilfstätigkeiten im
Retail in den Häusern, Werkstudententätigkeiten in
der Zentrale
Auswahlverfahren
Mehrstufiges Auswahlverfahren, je nach angestrebter Position
Einstiegsgehalt
Als Verkaufsleiter (w/m) 63.000 Euro Einstiegsgehalt
zzgl. eines neutralen Firmenwagens
Ein individuelles Gehalt für andere Positionen in
einer Lidl Regionalgesellschaft oder am Hauptsitz in
Neckarsulm
Auslandstätigkeit
Möglich, abhängig von Bereich. Teil des Traineeprogramm International
Angebote für StudentInnen
Werkstudententätigkeit und Praktika je nach Ausschreibung
Siehe Umschlagseite 4
39
Handzeichen
Foto: Privat
Als Professor für Management und Controlling an der Hochschule Ludwigshafen
kennt sich Jörg Kühnapfel mit Kosten-Nutzen-Rechnungen aus. Doch der Ökonom wendet den Begriff nicht nur bei Betrieben oder Behörden an. Seine Idee,
auch Beziehungen nach ökonomischen Gesichtspunkten auf ihr Funktionieren
zu prüfen, verschaffte ihm eine große Aufmerksamkeit. Gefragt ist sein Wissen
auch beim Versuch, herauszufinden, warum sich Verbraucher entscheiden, wie
sie sich entscheiden. Sein Fazit: Ob Liebe oder Konsum, die Sache ist kompliziert –
doch die Ökonomie hilft, sich dem Problem zumindest anzunähern.
Prof. Dr. Jörg Kühnapfel
Professor für Management und Controlling
1.
Wann haben Sie zuletzt als Verbraucher eine nicht rational erklärbare Entscheidung getroffen?
2.
Der Verbraucher erlebt heute eine ungeahnte Vielfalt der Optionen. Wie ändert sich dadurch sein Verhalten?
3.
Wie erklären Sie sich als Verhaltensökonom den Erfolg eines „Café Latte to go“ im Pappbecher für mehr als vier Euro?
4.
Sie sagen, es reicht nicht aus, Partnerschaften auf der Basis von Liebe zu führen. Was kann Partnerschaftscontrolling leisten, was Romantik nicht leisten kann?
5.
Angenommen, eine Beziehung ist zu Ende. Zwei Menschen sind wieder zu haben. Sie sind also wieder auf dem Markt.
Hilft es bei der Suche nach einer neuen Liebe, sich an der Ökonomie zu orientieren?
6.
Gibt es überhaupt einen Bereich des Lebens, der sich nicht mit ökonomischen Ideen fassen lässt?
7.
Welcher häufig gemachte Fehler im Handel irritiert Sie besonders?
8.
Und wann macht der Handel in Ihren Augen alles richtig?
9.
Wenn fast das ganze Leben eine Kosten-Nutzen-Rechnung ist: Wie entsteht Glück?
10.
40
Angenommen, Sie dürften die behördliche Formulierung bei der Eheschließung ändern. Was würden Sie den Standesbeamten kurz vor der Trauung sagen lassen?
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