Segel setzen und fürs Leben lernen
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Segel setzen und fürs Leben lernen
SÜDKURIER NR. 134 | MP DONNERSTAG, 13. JUNI 2013 14 Leben und Wissen S ÜO DN KN UE RLeben D 14 ISETRA GN,R 1. 31.3 J4U |N M I 2P 0und 13 Wissen Tipps und Trends DER KALENDERSPRUCH „Die beste Erziehung ist die Erziehung zum Widerspruch.“ Alain Resnais, französischer Filmregisseur, geb. 1922 ........................................................................................... NAMENSTAGE Anton, Bernhard, Antonius, Gerhard, Victorin, Randolf, Rambert, Tobias ........................................................................................... VERBRAUCHER Warnung vor Salmonellen in Teewurst Der Wurstfabrikant Rügenwalder Mühle warnt nach dem Nachweis von Salmonellen vor dem Verzehr seiner groben Teewurst. Betroffen seien 125-Gramm-Becher mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 19. Juni 2013 und der Chargennummer GR320501, teilte die Internetseite Lebensmittelwarnung.de mit. Das Unternehmen habe bereits veranlasst, die betroffene Ware aus dem Handel zu nehmen. Die Verunreinigung sei im Rahmen der regelmäßigen Routinekontrollen nachgewiesen worden, erklärte die Rügenwalder Mühle. Andere Produkte der Marke seien von dem Rückruf nicht betroffen. (AFP) Segel setzen und fürs Leben lern en GESUNDHEIT Großes Gefälle bei Pflegezusatz-Versicherungen Bei staatlich geförderten privaten Pflegezusatzversicherungen gibt es große Leistungsunterschiede. Das ist das Ergebnis einer Studie des Analysehauses Morgen & Morgen. Je nach Pflegestufe liegen die Unterschiede beim sogenannten Pflege-Bahr bei über 50 Prozent. Untersucht wurden die Angebote von 20 Anbietern in den Pflegestufen I bis III für unterschiedliche Eintrittsalter. Ein 20-jähriger Versicherter zahlt für einen Pflege-Bahr-Vertrag bei allen Versicherern etwa 15 Euro im Monat. Die Leistungen sind aber sehr unterschiedlich: In Pflegestufe III zahlt der beste Anbieter hier 1980 Euro, der schlechteste 840 Euro. Ein 40-jähriger Versicherter muss monatlich zwischen 15 Euro und 17 Euro für den Vertrag aufbringen. In Pflegestufe III bekommt er 940 Euro monatlich beim besten und 600 beim schlechtesten Anbieter. (dpa) GESUNDHEIT Polyester schützt besser als Baumwolle vor Sonne Kleidung aus Polyester schützt die Haut besser vor Sonne als Textilien aus Baumwolle. Letztere hält UV-B-Strahlen, die Sonnenbrand auslösen, nur in geringem Umfang ab. Darauf weist die Initiative „Sonnenschutz? – Sonnenklar!“ hin. Enge und helle Bekleidung schütze außerdem nicht so gut wie weite und dunkle. Ungeeignet sei ein transparenter Stoff, weil er einen Teil des sichtbaren Lichts und auch UV-Strahlen durchlässt. Generell ist es wichtig, schon vor dem Gang ins Freie alle frei liegenden Hautpartien großzügig mit Sonnenschutzmittel einzureiben und die Mittagssonne zu meiden. Träger der Initiative sind unter anderem die Berufsverbände der Kinder- und Jugendärzte, der Augenärzte und der Kosmetiker. (dpa) REISE Maut für Golden-Gate-Bridge nur noch elektronisch Autofahrer können seit diesem Frühjahr die Maut an der Golden Gate Bridge nur noch elektronisch bezahlen. Pkw-Fahrer werden für eine Fahrt in die Stadt mit 6 US-Dollar (rund 4,50 Euro) zur Kasse gebeten. Ihr Kennzeichen wird automatisch erfasst. Zum Bezahlen gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Gebühr kann entweder bis zu 30 Tage im Voraus oder 48 Stunden nach Passieren der Brücke entrichtet werden: im Internet unter www.bayareafastrack.org, per Telefon unter 877/229 86 55 oder an einer Cash-Payment-Stelle. Geschieht dies nicht, verschickt der Betreiber eine Rechnung an den Inhaber des Fahrzeugs. Viele Mietwagenfirmen haben Mautprogramme im Angebot, die zum Auto dazu gebucht werden können. Urlauber sollten sich vorher erkundigen. (dpa) .......................................................................................... DER BIBELSPRUCH Jesus spricht: „Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?“ Lukas 15,4 Gewinnzahlen Lotto am Mittwoch: 5, 6, 7, 10, 15, 23 Superzahl: 6 Spiel 77: 5 5 7 6 3 1 5 Super 6: 4 5 3 8 4 4 Keno-Ziehung: Ziehung vom 12.06.2013: 2, 4, 5, 7, 11, 15, 25, 27, 28, 29, 32, 45, 51, 53, 57, 58, 59, 60, 62, 66 Plus 5: 07297 (Alle Angaben ohne Gewähr) Menschen und medien P H OEN IX S AT.1 Histotainment-Macher mischt wieder mit „The-Voice“-Juror will wieder mehr Musik machen TV-Historiker Guido Knopp (65), seit Februar in Rente, kennt keinen Ruhestand. In der neuen Gesprächsreihe „History live“ wird der ehemalige Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte auf dem Ereigniskanal Phoenix mit drei Experten über geschichtliche Themen diskutieren. In der ersten Ausgabe am 30. Juni gehe es unter anderem – auch anlässlich des aktuellen Besuches von US-Staatspräsident Barack Obama in Berlin – um die Rede von John F. Kennedy vor 50 Jahren. (dpa) Der Sänger Rea Garvey wird bei der dritten Staffel der CastingShow „The Voice of Germany“ nicht mehr als Coach und Juror mitmachen. „Rea kann leider in diesem Herbst nicht dabei sein“, bestätigte Sat.1. An den Gerüchten, Sänger Rea Garvey würde wegen mangelnder Unterstützung seines Schützlings und Vorjahresgewinners Nick Howard (31) aussteigen, soll nichts dran sein, wird berichtet. „Rea möchte sich wieder seinem Hauptberuf widmen“, sagte seine Managerin. (dpa) Sie hängen an einer sogenannten Rah und setzen die Segel: Schüler an Bord der Thor Heyerdahl. 190 Tage waren sie mit dem Segelschiff unterwegs. B ILD E R: PRIVAT ➤ Schüler segeln ein halbes Jahr lang durch die Welt ➤ Erlebnispädagogik bringt Jugendliche auch an Grenzen ➤ Rund um den Bodensee gibt es verschiedene Projekte VON LISA KÜBLER ............................................... Es ist so dunkel, dass man kaum die eigene Hand vor Augen sieht. Irgendwo mitten auf dem Atlantik schaukelt das Segelschiff Thor Heyerdahl heftig auf und ab. Bis zu zehn Meter hohe Wellen schwappen über Bug, Reling und Heck, der Wind bläst stark und zerrt an Kleidern und Haaren von allen, die sich nicht unter Deck verkrochen haben. Stefanie Schlüter, Lehrerin aus Salem im Bodenseekreis, erinnert sich noch genau an diese Situation: „Der Seegang war so stark, dass wir zu zweit all unsere Kraft aufbringen mussten, um das Ruder in die richtige Richtung zu bewegen“, sagt sie. Vor Kurzem kam die 29-Jährige von dem Projekt „Klassenzimmer unter Segeln“ zurück. Ein halbes Jahr lang war sie mit 34 Zehntklässlern, vier Lehrerkollegen und einer Schiffs-Crew an Bord des Schiffes Thor Heyerdahl und unterrichtete die 15- bis 17-Jährigen in Deutsch und Geschichte. Über Teneriffa und die Kleinen Antillen ging es nach Panama, Kuba und über die Bermudas und Azoren zurück nach Deutschland. Extremsituationen wie diesen Sturm hat Stefanie Schlüter in den 190 Tagen auf hoher See oft erlebt. Angst habe sie aber nie gehabt. Zu groß sei das Vertrauen in das fast 50 Meter lange und sechseinhalb Meter breite Schiff gewesen. „Und selbst die Schüler fanden es eher cool, einen Sturm zu erleben“, so die Pädagogin. Dieses Erleben stand bei dem erlebnispädagogischen Projekt im Mittelpunkt. „Nichts ohne die Schüler, lautete unser Motto“, sagt Stefanie Schlüter. Die Jugendlichen haben die Segel gesetzt, das Schiff navigiert, geputzt, gekocht und Unterricht gehabt. Über Strafen bei Regelverstößen diskutierten alle gemeinsam, wem aus Unachtsamkeit zum Beispiel Geschirr kaputt ging, musste es bezahlen. „In diesem halben Jahr ist jeder von uns an seine physische und psychische Grenzen gegangen“, so Stefanie Schlüter. Das gehört zur Erlebnispädagogik dazu, sagt Holger Seidel, erster Vorsitzender des Bundesverbandes für Individual- und Erlebnispädagogik in Dortmund. „Körperlich und geistig Neuland zu betreten und sich mit Widerständen auseinandersetzen ist nicht immer angenehm. Lernen tut manchmal weh.“ Es geht aber auch sanfter, betont Antje Großmann von eos-Erlebnispädagogik in Owingen am Bodensee. Die Mit- ................................................ „Man lernt Schüler als Menschen kennen und entdeckt ihre Talente.“ Stefanie Schlüter, Lehrerin ................................................ arbeiter dort beschäftigen sich vor allem mit Kindern und Jugendlichen bis zur siebten Klasse, ihnen passen sie auch ihre Arbeit an. „Es müssen nicht immer tagelange Abenteueraufenthalte in der freien Natur oder auf hoher See sein“, so Großmann. „Wir arbeiten stattdessen viel mit Bildern, Helden und Geschichten. Durch das Mitfühlen mit den Protagonisten erleben die Kinder Handlungen viel intensiver.“ Vor allem sei es wichtig, sich auf die Teilnehmer und deren Bedürfnisse und Fähig- keiten einzulassen. Dann könne man auch deren Kreativität und Phantasie fördern. „Zum Beispiel durch handwerkliche und künstlerische Elemente“, so Antje Großmann. Handwerk, das war auch auf der Thor Heyerdahl gefragt. „Das Geschick und Talent, das die Schüler auf dem Schiff beweisen, würde man im normalen Unterricht nie entdecken“, sagt Stefanie Schlüter. Alle müssen Einsatz zeigen, diszipliniert sein und mit anpacken, denn jeder ist für den anderen verantwortlich. „Durch diese Verantwortung wächst jeder an seinen Aufgaben.“ Erlebnispädagogik ist nicht umsonst eine handlungsorientierte Lernmethode, sagt Michael Hofmann, Inhaber von Kompass-Erlebnispädagogik in Neukirch und definiert: „Der Mensch als soziales Wesen und alle Sinne werden angesprochen, die Bewegungen des Körpers sind beteiligt, Veränderungen sind direkt sicht- und spürbar.“ Es geht um ganzheitliche Lernerfahrungen, die man, oft als Gruppe, in der Natur erlebt. „Es ist ein anderes Lernen“, beschreibt Stefanie Schlüter ihre Erfahrungen, „sowohl inhaltlich als auch menschlich. Alle haben sich geduzt, alle waren Teil der Gruppe, alle haben sich als Menschen kennengelernt und fürs Leben gelernt.“ Privatsphäre gab es kaum. „Dinge, die einen geärgert haben, musste man sofort klären, nur so ließ sich Streit vermeiden. Das nehmen die Schüler mit in den Alltag.“ Das ist das Wichtigste und die Herausforderung für Erlebnispädagogen, sagt Jugend- und Heimerzieher Michael Hofmann: Der Transfer der Erfahrungen und Erkenntnisse ins echte Leben. „Denn erst dieser ermöglicht bleibende Veränderungen im zwischenmenschlichen Umgang, in Schule oder Betrieb.“ Dass dieser Transfer in der Erlebnispädagogik häufig gelingt, liegt vor allem an der Motivation der Jugendlichen „Die einfachen Dinge haben die Der Pädagoge Holger Seidel spricht über Vor- und Nachteile der Erlebnispädagogik und über die Anforderungen für Betreuer Aufforderungscharakter und lassen Wagnisse zu. Bei den Aktionen gibt es fast immer eine unmittelbare Rückmeldung auf das eigene Handeln. Herr Seidel, was ist Erlebnispädagogik und was ist ihr Ziel? Doch. Denn schwierig ist es, die gesammelten Erlebnisse in Erfahrungen umzuwandeln und diese Erfahrungen dann in den Alltag zu transferieren. Also einfach ausgedrückt, was bringt mir die Überwindung am Kletterfels für den Schulalltag? Ich sehe Erlebnispädagogik als eine und nicht die Methode schlechthin an. Sie birgt enorme Lernmöglichkeiten, hat aber genauso Grenzen. Wir definieren Erlebnispädagogik als eine pädagogische Methode, die zielorientiert vor allem zur Förderung von Selbst- und Sozialkompetenz junger Menschen eingesetzt wird. Erlebnispädagogik geschieht vorwiegend in der Natur. Im Mittelpunkt stehen zum Großteil Gruppen von Kindern und Jugendlichen aus ganz verschiedenen Kontexten. Was sind ihre Vorteile im Vergleich zur normalen Lernformen? Erlebnispädagogik ermöglicht Lernprozesse außerhalb des verkopften Schulalltags. Oft sind die Aktionen nicht alltäglich, haben einen hohen Gibt es überhaupt keine Nachteile? Welchen Herausforderungen muss man sich als Gruppenleiter stellen? Unter anderem bringen wir Teilnehmer an ihre Grenzen und versuchen diese zu erweitern. Viele erkennen also ein Neuland in sich. Nun wissen wir aber auch, dass ein Ausloten von psychischen und physischen Grenzen nicht immer angenehm ist. Eine weitere Herausforderung ist auch, zum Großteil draußen unterwegs und damit dem Wetter ausgeliefert zu sein. Zu Beginn scheint es unmöglich, bei Regen oder Schnee auf Trekkingtour gehen zu können. Im Nachhinein ist es für Teilnehmer oft beeindruckend, wie wenig das Wetter sich auf die Aktion ausgewirkt hat. Erlebnispädagogik ist mitunter teuer. Können sich Eltern das leisten? Wir hoffen es. Das Preisspektrum ist hier mit Sicherheit breit gefächert. Ich kann es aber recht konkret machen, da meine Tochter auf eine erlebnispädagogische Klassenfahrt geht. Als Eltern zahlen wir 170 Euro für ein Kind, Verpflegung und Programm für fünf Tage, Unterbringung inbegriffen, zusätzlich kommt noch die Anfahrt hinzu. Mit etwa 200 Euro ist diese besondere Fahrt also nicht unbedingt teurer als eine normale Fahrt. SÜDKURIER NR. 134 | MP DONNERSTAG, 13. JUNI 2013 S ÜO DN KN UE R ISETRA GN,R 1. 31.3 J4U |N M D I 2P 0 1 3 Click! 15 Click! 15 INteraktiv SOFTWARE Adobe löst Flash Player ab Adobe und Microsoft haben an ihrem monatlichen Patchday Sicherheitsupdates für mehrere Programme veröffentlicht. Damit werden unter anderem Schwachstellen im auf vielen Rechnern installierten Flash Player geschlossen. Die neue, sichere Version trägt die Nummer 11.7.700.224. Wer noch den älteren Flash Player 10 benutzt, kann ein Update auf Version 10.3.183.90 herunterladen. Mit diesem Patch stellt Adobe die Unterstützung für den älteren Flash Player ein. Ab sofort soll es Updates nur noch für Version 11 geben. Welche Flash-Variante auf ihrem Rechner installiert ist, können Nutzer unter http:// dpaq.de/ObblC herausfinden. Die Updates für diverse Microsoft-Programme lädt Windows automatisch herunter. (dpa) COMPUTER SSD-Festplatte passt nicht in jeden Mac Erlebnispädagogik in der Region Rund um den Bodensee gibt es Organisationen, die erlebnispädagogische Tage, Ausflüge oder Klassenfahrten anbieten Das Segelschiff Thor Heyerdahl. BI L D: PRI VAT oder Erwachsenen im Teamtraining, die hier oft höher ist als bei herkömmlichen Lernmethoden. Segel setzen, Lernen an Deck und Delfine beobachten macht eben mehr Spaß als im Klassenzimmer Mathe zu büffeln. Und Spaß ist wichtig, denn auch auf ihm baut die Erlebnispädagogik auf. „Allerdings dürfen die Teilnehmer Floßbau, Kanu fahren oder Klettern nicht nur als witziges Event betrachten“, schränkt Michael Hofmann ein. Erlebnispädagogen müssen es schaffen, die Verbindung zum Alltag zu knüpfen und alle in ein Boot zu holen. „Das ist uns gelungen“, sagt Stefanie Schlüter und lacht. So genau, wie sie sich an den Sturm erinnern kann, hat sie noch eine Szene im Kopf: Es ist warm, die Sonne brennt, der Übergang zwischen dem strahlend blauen Himmel und dem Meer ist am Horizont kaum zu erkennen. Die Thor Heyerdahl gleitet irgendwo auf dem Atlantik elegant vor sich hin. „Zum ersten Mal hing ich oben auf einer Rah. Um mich herum gab es nichts außer Meer – das war ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit.“ Die Reise im Klassenzimmer unter Segeln kostet monatlich pro Schüler 2690 Euro. Weitere Informationen: www.kus-projekt.de ➤ Viertägiges erlebnispädagogisches Programm in Lindau: Veranstalter ist Kompass-Erlebnispädagogik aus Neukirch, Unterkunft in einer Jugendherberge. Kooperative Übungen und Reflektion am ersten Tag, Floßbau, oder Kanutour auf dem Bodensee mit kleinen Klassenaufgaben und Reflektion am zweiten Tag, Programm in der Stadt, abends Improvisationstheater oder Nachtgeländespiel am dritten Tag, Abschluss-Spiel, Rückblick, Gestaltung einer Collage am vierten Tag. Kosten: 80 Euro pro Teilnehmer plus Anreise, Übernachtung und Verpflegung. Weitere Informationen: www.kompass-bodensee.de ➤ Märchenerlebnistage in Salem: Veranstalter sind eos-Bodensee und die Stiftung Liebenau, finanziert werden die Märchentage von „Aktion Mensch“. Einen Tag lange tauchen Kinder und Jugendliche mit und ohne besondere Bedürfnisse unter Anleitung von zwei ausgebildeten eosErlebnispädagogen in verschiedene Märchen, Geschichten und Themen ein. Unterstützt werden sie je nach Anzahl der Teilnehmer von Helfern. Es wird gekocht, gespielt, erlebt und Abenteuer bestanden. Ziele sind Sozialerfahrung, Integration, Bewegung, Erzählfreude wecken und auch Entlastung der Eltern. Kosten: 25 Euro pro Tag für Kinder ohne, 50 Euro pro Tag für Kinder mit Behinderung. Weitere Informationen: www.eos-bodensee.de größte Wirkung“ Eine SSD-Festplatte macht auch ältere Mac-Rechner oft spürbar schneller. Bei den mobilen Macbooks funktioniert der Austausch gegen die alte Platte relativ unkompliziert und ist auch für Laien zu schaffen. Ältere Varianten des Apple-Notebooks können allerdings möglicherweise nicht mit dem aktuellen Standard Sata 6G umgehen und erreichen so nicht die maximal mögliche Übertragungsgeschwindigkeit. Welche SATAVersionen ein Mac unterstützt, können Nutzer im Systembericht im Ordner „Dienstprogramme“ herausfinden. Schwieriger ist der Festplattenwechsel beim stationären iMac: Seit Mitte 2009 gebaute Modelle des Rechners haben eigene Steckplätze für Festplatten, an die der Nutzer nur schwer herankommt und die außerdem nicht kompatibel mit anderen SSDs sind. Erfahrene Bastler können allerdings den DVD-Brenner im iMac durch eine SSD-Festplatte ersetzen. (dpa) TECHNIK Jeder Vierte hat eine Spielkonsole Gut jeder Vierte in Deutschland (27 Prozent) hat eine Spielkonsole. Das geht aus einer Aris-Umfrage im Auftrag desIT-Branchenverbandes Bitkom hervor. Besonders verbreitet sind Konsolen unter 14- bis 29-Jährigen – von ihnen hat mehr als jeder Zweite (60 Prozent) so ein Gerät. Es wird nicht nur zum Spielen, sondern auch als MultimediaZentrale genutzt: Jeder zweite Besitzer schaut mit seiner Konsole auch Filme, hört darüber Musik oder nutzt sie für Onlinedienste. (dpa) Die Telekom wollte den Datenfluss stark bremsen. Jetzt rudert sie zurück. B ILD : D PA Telekom lockert den Knoten ➤ Tempo-Bremse fürs Surfen wird entschärft ➤ Leitungen sollen weiter DSL-Geschwindigkeit haben ➤ Öffentlicher Widerstand gegen Pläne zeigt Wirkung Der massenhafte Protest zeigt Wirkung: Die Deutsche Telekom lenkt nach der heftigen Kritik an ihrer Internet-Tempo-Bremse ein und wird die Geschwindigkeit einer gedrosselten Verbindung (bei Neukunden seit Mai) deutlich erhöhen. Statt der bisher vorgesehen 384 kBit pro Sekunde soll auf 2 MBit pro Sekunde gebremst werden, wie die Telekom jetzt mitteilte. Mit 2 Megabit pro Sekunde wäre auch eine gedrosselte Leitung noch doppelt so schnell wie die langsamste DSL-Verbindung, würde aber zum Beispiel kein Video-Streaming in hoher Auflösung erlauben. Bereits am Dienstagabend hatte der Technologieblogger Carsten Knobloch von der geplanten Änderung berichtet: „Wir haben verstanden, dass sich unsere Kunden Sorgen machen, und deswegen handeln wird jetzt“, sagte der Marketingchef für Deutschland, Michael Hagspihl. Allein im kommenden Jahr werde die Telekom sechs Milliarden Euro ins Festnetz in Deutschland investieren. „Wir müssen dieses Geld aber auch zurückverdienen“, sagte der Manager. An der Strategie, die Tarife zu differenzieren, ändere sich grundsätzlich nichts. Die Telekom habe bisher keine negativen Auswirkungen der Diskussion auf die Kundenzahlen festgestellt. Die Telekom hatte am 2. Mai für Neukunden im Festnetz Daten-Obergrenzen eingeführt, bei deren Überschreiten die Geschwindigkeit der InternetVerbindung gedrosselt werden kann. Die Tempo-Bremse soll allerdings nicht vor 2016 greifen. Dann will die Deutsche Telekom für einen Aufpreis aber auch Flatrates ohne Einschränkungen anbieten. Das könnte 10 bis 20 Euro mehr kosten, hieß es. Der Erhalt der „echten“ Flatrates war die erste Abweichung von den ursprünglichen Plänen nach den kritischen Reaktionen. Doch das Echo auf das Umsteuern ist geteilt. Ein bekannter Kritiker der Drosselpläne bezeichnete die Änderung als ein „minimales Zugeständnis“. Auch mit 2 MBit pro Sekunde werde man 2016 kaum mehr als E-Mails lesen können, erklärte Markus Beckedahl von dem Verein Digitale Gesellschaft. Haushalte mit mehreren Internetnutzern wie Familien wären weiter benachteiligt. „Wenn mehr als eine Person im Haushalt Videos schaut, ist das Internet für die anderen nicht mehr benutzbar.“ Pochen auf Netz-Neutralität Der „entscheidende Punkt“ bleibe unverändert, sagte Beckedahl: Angebote, die Teil der „Managed Services“ der Telekom sind, würden nicht in das monatliche Freivolumen eingerechnet. Er sieht dadurch das Gebot der Netzneutralität verletzt, nach dem alle Inhalte im Internet gleichberechtigt behandelt werden sollen. Dieses Prinzip müsse per Gesetz verankert werden, forderte er. Hagspihl bekräftigte, die Telekom sehe keine Diskriminierung anderer Anbieter. Das Telekom-Fernsehangebot „Entertain“ zehrt als „Managed Service“ nicht an dem Freivolumen. Wie der hauseigene Online-Videodienst Videoload behandelt werde, sei noch nicht entschieden, sagte Hagspihl. Ein zentraler Kritikpunkt war, dass VideoloadKonkurrenzdienste etwa von Apple oder Amazon nach aktuellem Stand das Datenvolumen verbrauchen würden. Die Deutsche Telekom betont auch weiterhin, dass alle Eckwerte für das Surfen im Netz bis 2016 an die aktuelle Marktentwicklung angepasst werden sollen. Für durchschnittliche Nutzer solle es auf jeden Fall keine negativen Auswirkungen der neuen Tarifstruktur geben, wiederholte Hagspihl. Die Telekom wolle nur, dass Vielnutzer mehr bezahlen. (dpa) Neue Musik aus dem Netz PAYPAL-PANNE Wie gefragt ist Erlebnispädagogik? Der Markt ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Erlebnispädagogik ist heute keine Randsparte mehr. Sie hat sich innerhalb der Pädagogik etabliert und ist allgemein anerkannt. schlanker aber nicht weniger lernintensiv. Die einfachen Dinge sind die wirkungsvollsten. Zum Beispiel eine Trekkingtour. Hier sehe ich die größten Lernpotentiale. Unglaublich, was man in ein bis zwei Tagen zu Fuß alles zusammen erleben kann. Was haben Kinder davon? Für Kinder kann es eine unvergessliche Klassenfahrt oder Ferienprogramm werden, sie haben die Möglichkeit, ihre Klasse intensiver kennenzulernen und sie als Gemeinschaft zu erleben. Ebenfalls können sie neue persönliche Potentiale entdecken. Die Eltern wiederum können Impulse weiterverfolgen. Welche Erkenntnis haben Sie als Erlebnispädagoge gewonnen? Weniger ist mehr. Zu Beginn meiner erlebnispädagogischen Arbeit überfrachtete ich meine Kurse oft mit Programmpunkten. Alle sollten in den Genuss der unzähligen Möglichkeiten kommen. Heute sind meine Programme oft FRAGEN: LISA KÜBLER Zur Person Holger Seidel, 38, ist erster Vorsitzender des Deutschen Bundesverbands für Individual- und Erlebnispädagogik in Dortmund. Er arbeitet seit 1996 im erlebnispädagogischen Bereich und ist Vertretungsprofessor für angewandte Sport- und Bewegungswissenschaften an an der Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel. (lik) Anwalt empfiehlt Aufbewahrung der Mail Kunden des Internet-Bezahldienstes Paypal, die versehentlich über einen Gewinn von 500 Euro benachrichtigt wurden, sollten diese E-Mail einem Verbraucheranwalt zufolge aufbewahren. Der Anwalt Christian Solmecke sagte, es sei nicht sicher, ob Paypal seine Gewinn-Mail für ungültig erklären oder anfechten könne. Es sei juristisch noch umstritten, ob Anfechtungen bei Gewinnzusagen überhaupt möglich seien, sagte Solmecke. Er meint: Paypal-Kunden könnten Anspruch auf Schadenersatz haben, falls sie im Glauben an den Gewinn einen Teil des Geldes ausgegeben haben. Dies ist allerdings schwierig zu beweisen. (AFP) Streaming-Dienste wie Spotify sind bereits gut im Geschäft. Jetzt will ProSiebenSat.1 ein Stück vom großen Kuchen abhaben ProSiebenSat.1 baut sein Musik-Geschäft weiter aus und hat die neue Plattform Ampya gestartet. Über die Plattform sind mehr als 20 Millionen Songs, 57 000 Musikvideos und 100 000 Radiostationen verfügbar. „Unsere Vision ist es, Musikfans die komplette Bandbreite aus MusikStreaming, Music Discovery, Musik-Videos, Charts, News und Entertainment zu bieten“, sagte Manuel Uhlitzsch, Geschäftsführer der Betreiberin Magic Internet Musik GmbH. „Wir wollen Spotify die Stirn bieten“, sagte Uhlitzsch. Mit einem „360-Grad-Service“ tritt Ampya gegen Streaming-Dienste wie Napster, Spotify oder Simfy an. Zwei Jahre hätten 60 Software-Ingenieure und 20 Redakteure an der Entwicklung der Plattform gearbeitet, sagte Uhlitzsch. Napster hatte erst vor knapp einer Woche bekannt gegeben, seine Präsenz in Europa massiv auszubauen. Ampya will als Komplettangebot für Musikliebhaber alles aus einer Hand bieten. Die Redaktion berichtet tagesaktuell aus der Musikwelt. Der Nutzer erhält auf Basis dessen, was er hört, personalisierte Musikempfehlungen. Als einziger Streaming-Dienst biete Ampya auch Musik-Clips, betonte Uhlitzsch. Eine Verknüpfung mit Sozialen Netzwerken wie Facebook ist möglich. Mit dem Music Player können die Nutzer ihre eigenen Musiklisten anlegen. Neben einem werbefinanzierten kostenlosen Service ist Ampya für ein monatliches Abo für 4,99 Euro ohne Werbung verfügbar. Wer den Dienst auch offline und auf anderen mobilen Geräten hören will, soll dafür 9,99 Euro zahlen. Mit Musik- und Casting-Shows ist die Sendergruppe bereits länger im Musikgeschäft aktiv. (dpa)