Kunstinitiative

Transcription

Kunstinitiative
Strand_04_04_04_Neu 2
projectSTRAND.org
05.04.2004
21:49 Uhr
Seite 1
Programm April bis Juni 2004
projectSTRAND.org
Impressum & Kontakt
www.projectSTRAND.org
Projektraum
Potsdamer Straße 69
10785 Berlin
U-Bahn: Kurfürstenstraße
Bus: 148, 341, 348, N 2, N 5, N 48
Potsdamer Platz
Kulturforum
Nationalgalerie
Reichpietschufer
Schöneberger Ufer
www.projectSTRAND.org
Projektadresse
c/o Gerhard Haug
Potsdamer Straße 150
10783 Berlin
Tel / Fax + 49 (0) 30-215 23 43
D1: + 49 (0) 160 240 83 43
mail: [email protected]
© copyright
www.projectSTRAND.org
Berlin 2004
Am Karlsbad
Bissingzeile
Projektraum von projectSTRAND.org / Potsdamer Straße 69 / 10783 Berlin
Programm April bis Juni 2004
Aktuelle Programmhinweise und zusätzliche Informationen unter:
www.projectSTRAND.org
Projektraum
Potsdamer Straße 69
10785 Berlin
29.04.2004
Donnerstag
ab 18.30 Uhr
projectSTRAND.org / Potsdamer Straße 69 / 10783 Berlin
Kunstinitiative
projectSTRAND.org
StadtTraumRaumArtNeuDort
Lützowstraße
Tagesspiegel
Wintergarten
Pohlstraße
Kurfürstenstraße
www.projectSTRAND.org
»AM PFLASTERSTRAND«
Eröffnungs-Ausstellung der Kunstinitiative
Bülowstraße
Klaus W. Eisenlohr
Winterfeldtstr. / Alvenslebenstr.
Sozialpalast / Sportpalast
13.05.2004
Donnerstag
ab 18.30 Uhr
Michaela Habelitz:
»UPSIDE-DOWN-OPENING«
Diskussionsperformance
Pallasstr. / Goebenstr.
Michaela Habelitz
Königkolonnaden
Großgörschenstr.
27.05.2004
Donnerstag
ab 18.30 Uhr
Hans-Peter Klie:
»WAITING FOR THE MIRACLE«
Objekt- und Fotoinstallation zur Straße
03.06.2004
Donnerstag
ab 18.30 Uhr
Gerhard Haug
»DIE KRÜMMUNG DER STRASSE IST NULL«
Video- und Fotoinstallation zur Straße
10.06.2004
Donnerstag
ab 18.30 Uhr
Klaus W. Eisenlohr
»DER RAUM IST DIE STRASSE«
Foto-Projekt mit Jugendlichen aus dem Kiez
17.06.2004
Donnerstag
ab 18.30 Uhr
www.projectSTRAND.org
»STRANDPERSPEKTIVEN«
Perspektiven der Kunstinitiative
Gerhard Haug
Grunewaldstr.
Das Projekt wird unterstützt von:
Kleistpark
Hans-Peter Klie
Kunstprojekt Potsdamer Straße
www.projectSTRAND.org
Strand_04_04_04_Neu 2
projectSTRAND.org Konzept
05.04.2004
21:49 Uhr
Seite 2
Im Herbst 2002 entstand die
Kunstinitiative projectSTRAND.org,
von deren vier Mitgliedern Klaus.W.
Eisenlohr, Michaela Habelitz,
Gerhard Haug und Hans-Peter
Klie allein zwei langjährig in
Schöneberg wohnen und
arbeiten, zwei davon direkt an
der Potsdamer Straße.
Stadt Traum Raum Art Neu Dort
Stadt steht für Stadtkonzepte, die es weiterzuentwickeln gilt.
Traum steht für Traumentwürfe, für die utopische Komponente
unseres Denkens.
Raum fordern wir für die Realität, die Kunst und die Geschichte.
Art steht für Kunst, Art steht für das Medium und für die Sprache
die wir sprechen.
Neu sind News, neu ist was interessiert.
Das Neue ist das Alltägliche – schaut hin!
Dort ist der Ort,
Wir sind Wir = Wir sind dort, auf der Potsdamer Straße.
Die Künstler kennen sich aus z.T. langer, gemeinsamer Projektarbeit.
Für dieses Projekt verstehen sie sich als multimedial kooperierendes
Team, bei dem sich die kreative Kompetenz des Einzelnen in einem
gemeinsamen Pool bündelt, der in zukünftigen Aktivitäten auch von
anderen Quellen gespeist werden soll:
Die Kraftfelder der Straße, aller lokal operierenden Initiativ- und
Jugendgruppen, sowie die ethnischen Interessenverbände sollen in
ihrer Vielfalt als Energiefelder ebenso in diesen Pool einfließen wie die
Potenzen der etablierten Strukturen von Handel und Gewerbe, die
das Bild der Straße prägen, geprägt haben und auch weiterhin prägen werden.
Die Gruppe projectSTRAND.org will mit kreativen, straßengestaltenden Prozessen, die sich im alltäglichen Straßenbild der Potsdamer
Straße mittel- und langfristig verankern sollen, somit zwei Dinge auf
den Weg bringen:
Zum einen sollen die lokalen und übergeordneten Kräfte der Geschichte, die diese Straße geformt haben und noch weiter formen,
transparent und in ihrer Wirkungsmacht erfahrbar werden.
Zum anderen sollen so die tatsächlichen Nutzer von Straße und Quartier die Potsdamer Straße als das erkennen und mitgestalten, was
sie für uns alle werden kann:
ein Stück STRAND am Pool des eigenen Stadtquartiers, das sich nach
den Kräften derer geformt hat, die daran teilhaben.
Im neuen Projektraum Potsdamer Straße 69 zeigt STRAND.org zum
Auftakt individuelle Statements der Mitglieder.
projectSTRAND.org Do: 13.05.2004
Michaela Habelitz
»UPSIDE-DOWN-OPENING «
Eine Diskussionsperformance
zur achitektonischen Situation der
Potsdamer Straße 2004
projectSTRAND.org Do: 03.06.2004
Gerhard Haug
»DIE KRÜMMUNG DER STRASSE IST NULL«
oder: Die Geometrie der Straße«
Foto- und Videoinstallation zur
Potsdamer Straße 2004
Ein KUNSTANKER wird geworfen
vom Kulturforum über den Landwehrkanal hinaus, hinein in das
vielgestaltige Leben der Potsdamer
Straße. In der widersprüchlichen
Gegensätzlichkeit des alltäglichen Geschehens zeigen sich dem Passanten
grobe Wunden, die der Nachkriegsstädtebau
manifestiert hat. Das Projekt transformiert eine markante Straßenecke (Kreuzung Potsdamer Straße / Kurfürstenstraße).
Die Neuen Nationalgalerie wird architektonisch gedoppelt, verkleinert,
gedreht, gespiegelt und auf das Dach des Kaufhauses WOOLWORTH
montiert.
In welcher Weise die architektonische Dekonstruktion versus Konstruktion umgesetzt wird, ist als Bestandteil des Projektes abhängig
von sozialen, politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Bedingungen, wird dokumentiert und so auch ein Teil der wechselhaften
Baugeschichte der Potsdamer Straße.
Das moderne Weltbild ist vor
allem geprägt von der Vorstellung eines gekrümmten, nichteuklidischen Raumes. Mit Hilfe
dieser Vorstellung konnte Einstein
die Relativitätstheorie zur Allgemeinen Relativitätstheorie erweitern, in
deren wesentlichen Aussagen festgestellt wird,
dass es unmöglich ist, überhaupt einen absoluten Bewegungszustand zu beschreiben. Diese Erkenntnis hatte weitreichende Folgen
und spiegelt sich auch in der Potsdamer Straße, die stellvertretend
für viele andere Großstadtstraßen diese These veranschaulicht:
Was sich bewegt, was fließt und was sich krümmt, ist jenseits aller
Verkehrsplanung, jenseits aller optimierten Ampelschaltzeiten abhängig von der rush-hour im Kopf unserer Gesellschaft, der wir uns
aussetzen und an der wir teilhaben - ob wir wollen oder nicht. Die
Verkrümmung der Wahrnehmung schreitet fort, nicht nur auf der
Windschutzscheibe, sondern auch im Blick durch sie hindurch. Für
diese durchscheinenden Bilder spricht aber einiges: Ihre Diaphanität
zeigt uns zwar nichts Göttliches mehr, aber immerhin uns selbst.
Hans-Peter Klie
»WAITING FOR THE MIRACLE«
- die Philosophie der Straße
Objekt- und Fotoinstallation
zur Potsdamer Straße 2004
projectSTRAND.org Do: 10.06.2004
Klaus W. Eisenlohr
»DER RAUM IST DIE STRASSE«
Fotoprojekt in der Potsdamer
Straße mit Jugendgruppen
aus dem Kiez
Die Zeit der Flaneure ist vorbei.
Franz Hessels “Einladung zum
Spazierengehen” mag man heute
kaum mehr folgen. Aber inszeniert
wie eine Feldforschung folgt man
den anderen, alltäglichen, unattraktiven und unspektakulären Dingen der Straße
nach und erkennt, was sie auf den ersten Blick
verbirgt. Es sind Kräfte und Wirkungsmächte dieser Straße, die sich
unabhängig von den Eingriffen der Verkehrs- und Stadtplanung immer prägend durchsetzen, über die Zeitläufe hinweg. Die Straße
denkt in uns: Wer zum Beispiel im Traum eine Straße entlangläuft,
dabei in einen Unfall verwickelt oder angefahren wird, und am Tag vor
dem Traum von einem ähnlichen Unfall gelesen hatte oder am folgenden Tag ähnliches in der Zeitung liest, wird zwar jeweils keine
direkte Beziehung zwischen beiden Ereignissen stichhaltig begründen
können, es ist aber evident, das die Straße in seinen Traum eingedrungen ist, denn sie zeigt sich - selbst wenn man sie nicht wahrnehmen will, weil die Zeit des Flanierens vorbei ist.
Das Verschwinden des öffentlichen Raumes ist mit Umbrüchen der postindustriellen Gesellschaft verbunden. Städtischer
Raum muß wohl neu definiert
werden. Hierbei sollte man jedoch
nicht der Idee des konfliktfreien, homogenen Stadtraumes oder dem verklärten Bild
der italienischen Piazza nacheifern. Gerade die Selbstdarstellung
Jugendlicher im öffentlichen Raum stößt häufig auf ablehnende
Reaktionen der Bevölkerung. Dabei sie sind es, die fordern und
beanspruchen was Straßenraum zum öffentlichen Raum macht:
Kommunikation, Auseinandersetzung, Feld von Konfliktaustragung
und konkurrierender Inanspruchnahme. Das Fotoprojekt in der
Potsdamer Straße will dazu anregen, dass Jugendliche sich positiv
darstellen, gesehen werden, und dass Erwachsene sie wahrnehmen, respektieren und reagieren, statt ihnen einfach das Feld
zu überlassen. Vielleicht können Jugendliche und Erwachsene den
öffentlichen Raum neu bestimmen - ihn positiv besetzen.
projectSTRAND.org Do: 27.05.2004

Documents pareils