SoSe 15 - Universität Bremen
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SoSe 15 - Universität Bremen
Erfahrungsbericht: University of Helsinki im Zeitraum Januar bis Mai 2015 1. Vorbereitungen Während meines Bachelorstudiums habe ich die Möglichkeit nicht genutzt ein Semester im Ausland zu verbringen. Dies wollte ich nun unbedingt im Masterstudium nachholen und habe mich gleich zu Beginn des Masterstudiums beim International Office und der Auslandskoordinatorin unseres Fachbereiches erkundigt, welche Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt bestehen. Von den Universitäten, mit denen unser Fachbereich Kooperationen pflegt, kamen für mich vor allem die Universitäten in den skandinavischen Ländern in Frage, da dieser Teil Europas für mich weitestgehend unentdeckt geblieben ist. Zudem bieten die Universitäten in diesen Ländern eine Vielzahl an englischsprachigen Kursen an und verlangen keinen Sprachnachweis in der jeweiligen Muttersprache. Die Bewerbung für einen Auslandsaufenthalt im Sommersemester 2015 musste bis zum 15.02.2014 über das Portal mobilityonline erfolgen und zeitgleich bei der Auslandskoordinatorin eingereicht werden. Dementsprechend sollte man sich frühzeitig über die Länder bzw. Städte und Universitäten informieren, die für einen in die nähere Wahl kommen. Da man bei der Bewerbung eine Prioritätenliste mit drei Universitäten angeben sollte, habe ich mich für Helsinki, Oslo und Midsveden in dieser Reihenfolge entschieden und letztendlich auch die Zusage für meine Wunschuniversität in Helsinki erhalten. Weiterhin sollte man sich alle erforderlichen Nachweise frühzeitig organisieren und zudem viel Wert auf ein aussagekräftiges Motivationsschreiben legen. Da es für mich bereits zu Beginn meines Masterstudiums klar war ins Ausland gehen zu wollen, hatte ich im Wintersemester 2013 genügend Zeit mich ausreichend zu informieren und alles für die Bewerbung vorzubereiten. Demnach kann ich nur empfehlen sich frühzeitig mit der Planung des Auslandssemester auseinanderzusetzen, damit man sich vor den diversen Deadlines keinen Stress machen muss. Nach der Zusage für einen Studienplatz in Helsinki musste ich mich zudem separat über das mobilityonline Portal der Universität Helsinki bewerben. Hierzu wird man aber rechtzeitig per E-Mail aufgefordert. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Zeit man einplanen sollte und wie lange die Vorbereitungsphase letztendlich dauern wird, sind nachfolgend die wichtigsten Deadlines zusammengefasst und ergänzt um weitere wichtige Termine: - Oktober 2013 bis 15.02.2014: Informationssuche, Vergleich von Universitäten / Städten / Ländern, Bewerbung - April 2014: Zusage für einen Erasmus-Platz an der Universität Helsinki - Sommer 2014: Separate Bewerbung über mobilityonline der Universität Helsinki - September / Oktober 2014: Bewerbung für ein Zimmer / Apartment über www.hoas.fi 1 - Anfang Dezember 2014: Zusage für ein Einzelapartment im Studentenwohnheim Domus Academica - 02.01.2015: Frühestmögliches Einzugsdatum in Domus Academica - 08./09.01.2015: Orientierungswoche - 02.01.2015 bis 08.03.2015: Erstes Quartal des Sommersemesters (inkl. Prüfungszeitraum am Ende) - 09.03.2015 bis 31.05.2015: Zweites Quartal des Sommersemesters (inkl. Prüfungszeitraum am Ende) - 01.06.2015 bis 30.06.2015: Einreichen aller erforderlichen Unterlagen zum Abschluss des Auslandsaufenthalts (Transcript of Records, Erfahrungsbericht, Confirmation Letter etc.) 2. Formalitäten Für die Einreise nach Finnland selbst muss man sich um keine weiteren Formalitäten kümmern, da man keine Aufenthaltsgenehmigung benötigt. Jedoch sollte man sich zuvor darüber Gedanken machen, wie man sich im Ausland versichern möchte. Hierfür gibt es verschiedene Anbieter, die teilweise auch gekoppelt eine Haftpflicht- und Krankenversicherung für das europäische Ausland anbieten. Ich selbst habe mich nicht zusätzlich abgesichert, was zugegebenermaßen ein finanzielles Risiko im Falle des Falles hätte sein können. Das muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden. Die Anmeldung des Wohnsitzes in Helsinki kann man bei der örtlichen Polizei für 60 Euro vornehmen lassen. Es ist ausreichend ein deutsches Bankkonto mit Kreditkarte zu haben, mit der man im Ausland kostenlos Geld abheben oder auch bezahlen kann. Hier hat sich bei mir die DKB bewährt. Da man in Finnland wirklich überall mit Kreditkarte zahlen kann und auch Geldautomaten (meist mit dem Namen Otto) an jeder Ecke stehen, war ich mit meiner VISA-Karte auf der sicheren Seite und hatte nie Probleme. Wer so wie ich keinen speziellen Europa-Tarif mit seinem Mobilfunkanbieter abschließen kann, sollte sich vor Ort einfach eine Prepaid-Karte kaufen. Jeder R-Kioski verkauft diese in Finnland und ich kann nur den Anbieter Saunalahti empfehlen. Bei diesem kann man online Geld auf die Karte buchen oder spezielle Pakete kaufen, so z.B. unbegrenztes Datenvolumen, Telefonate und SMS in alle Netze für 25 Euro pro Monat. Das bemerkenswerte an dieser Stelle ist, dass die Laufzeit eines solchen Pakets immer nur einen Monat beträgt und man bei Bedarf einfach online das gleiche Paket oder ein anderes für den nächsten Monat buchen kann. 2 Ansonsten lohnt es sich ein paar Passbilder von daheim mitzunehmen, da man diese hier und da für Ausweise braucht und Passbilder machen in Helsinki etwas teurer ist. Alle weiteren universitären Formalitäten werden einem weitestgehend während der Orientierungswoche von den Tutoren abgenommen. Neben einer Campus-, Bibliotheks- und Mensaführung erhält man alle wichtigen Unterlagen, Nachweise und Formulare wie: - Antragsformular für Public Transport Card (inkl. Studentenrabatt, sehr zu empfehlen!) - Bibliotheksausweis (kostenloses Drucken inkl.) - Mitgliedschaft in der Student Union HYY (kostet 45€, ermöglicht kostenlose Inanspruchnahme der Student Health Services & die Beantragung eines richtigen Studentenausweises für weitere 15€) - Certificate of Attendance (Blatt Papier, was als Studentenausweis gilt) - Erasmus Network Card (5€, für Vergünstigungen auf ESN Events) - Uni Sport Card (66€ für 6 Monate inkl. freie Kurswahl, Gym, Sauna – in allen Studios, die in der Stadt verteilt sind) 3. Studium an der Universität Helsinki und studentisches Leben Gleich zu Beginn möchte ich erwähnen, dass seitens der Universität Helsinki empfohlen wird, als Austauschstudent 20 ECTS pro Semester zu machen. Mehr geht natürlich immer und kann seitens der Heimatuniversität auch erwartet werden, ist aber doch sehr sportlich, da für die Kurse in der Regel viel geleistet werden muss. Hier sollte man sich auf jeden Fall vor Abreise erkundigen, wie viel Credits man wirklich im Ausland sammeln möchte / muss und in Absprache mit der AuslandskoordinatorIn abstimmen. Ansonsten steht einem ein breites Angebot an englischsprachigen Kursen zur Auswahl, für die man sich aber frühzeitig über weboodi anmelden sollte, da die Nachfrage manchmal größer ist als die Anzahl der Plätze pro Kurs. Neben dem Studium soll das studentische Leben natürlich nicht zu kurz kommen. Hierfür gibt es unzählige studentische Organisationen und Projekte, die ein breites Angebot an Aktivitäten und Ausflügen organisieren und bei denen man mitmachen bzw. teilnehmen kann, z.B. - „Buddy Project Groups“ für die Bereiche Natur, Kultur und Sport - Tandemprogramm ALICE zum Sprachenlernen - ESN Trips, u.a. nach Lappland, Stockholm, St. Petersburg und Tallinn oder kleinere Tagesausflüge nach Nuuksio, Vuosaari, Suomenlinna, Seurasaari etc. - ESN Events wie Parties, Strickkurse, Saunaabende, Internationale Kochabende, Kneipentouren etc. 3 - SitSits (sehr traditionell für finnische Studenten, ein MUSS für jeden Austauschstudenten) Zudem lohnt es sich stets nach lokalen Events Ausschau zu halten, da in Helsinki jede Woche ein sehr breit-gefächertes kulturelles Programm angesagt ist, z.B. - Art Walks und Besichtigungen von verschiedenen Galerien - Kostenloser Eintritt in Museen an bestimmten Tagen zu gewissen Zeiten - Living Art Room Exhibition (Finnen öffnen ihre Wohnungstüren für Besucher und stellen Kunst in ihren Räumlichkeiten aus) - Viele Konzerte in Buchläden, Cafés und Bars - Etc. 4. Unterkunft Man sollte sich über HOAS (www.hoas.fi) als Exchange Student für ein Zimmer / Apartment im Wohnheim bewerben, da sich die Suche nach Privatunterkünften und WG´s als recht schwierig gestalten kann. Auch hier sind wieder die Deadlines für die Bewerbung zu beachten. Ich hatte mich damals für ein Zimmer in einer WG in einem „normalen“ Studentenwohnheim beworben, welches vergleichsweise günstig ist. Wie viele andere Austauschstudenten auch wurde mir dann jedoch ein Einzelapartment im Wohnheim Domus Academica zugeteilt, wo ausschließlich „International Students“ wohnen. Das Zimmer hier hat dann 600 € im Monat gekostet, dafür könnte die Lage nicht besser sein (zu Fuß 5 Minuten zum Strand und zum UniSport Töölö, 20 Minuten in die Zentral-Uni) und man hat allerlei inklusive: eine Sauna, einen Waschraum, einen Recyclingraum (ist auf jeden Fall einen Besuch wert, da Studenten Einrichtungsgegenstände dort lassen und zur weiteren Benutzung kostenlos zur Verfügung stellen können), Gemeinschaftsraum sowie Reinigung des Apartments und Austausch von Handtüchern und Bettzeug im 2-Wochentakt. 4