Universitäts- und Landesbibliothek Bonn

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Signaturvergabe nach der ‚Regensburger Verbundklassifikation’ (RVK)
an Bibliotheken der Universität Bonn
Stand: Juli 2015
Vorbemerkung
Die folgenden Vereinbarungen für die Signaturvergabe gelten ausschließlich für die Bibliotheken der Universität Bonn, an denen die RVK als Aufstellungssystematik verwendet wird.
Sie basieren auf den an der Universität Regensburg geltenden Regeln, sind aber verkürzt
und in einigen Punkten entsprechend der an der ULB Bonn eingeführten Praxis abgewandelt. Zusätzlich sind die Anwendungsbestimmungen für die Signaturvergabe zu beachten.
Zum Klassifizieren wird die RVK unverändert in der offiziellen in Bayern verwendeten Version verwendet.
Inhalt
1
2
3
Funktion der Signatur .............................................................................................................. 2
Aufbau der Signatur................................................................................................................. 2
Systematische Notation als erster Signaturbestandteil ............................................................ 3
3.1
Aufbau .............................................................................................................................. 3
3.2
Hauptgruppe .................................................................................................................... 3
3.3
Untergruppe ..................................................................................................................... 3
3.4
Feingruppe ....................................................................................................................... 4
3.5
Sonderfall: Cutter-Sanborn-Nummer zur weiteren Tiefenerschließung (als Teil der
systematischen Notation) ............................................................................................................ 4
3.6
Sonderfall: Schlüsselung .................................................................................................. 5
4 Zweiter Teil der Individualsignatur ........................................................................................... 5
4.1
Alphabetische Ordnung durch Cutter-Sanborn-Nummer .................................................. 5
4.1.1 Bestimmung des Ordnungsworts .................................................................................... 5
4.1.2 Verschlüsselung des Ordnungsworts .............................................................................. 6
4.1.3 Abgrenzung der CS-Nummer innerhalb der Gesamtsignatur .......................................... 6
4.1.4 Unterschiedliche Auflagen und CS-Nummer ................................................................... 6
4.1.5 Ansetzung des Ordnungsworts ....................................................................................... 7
4.1.6 Beispiele für Signaturen mit CS-Nummer ....................................................................... 7
4.2
Erweiterung durch eine zweite Cutter-Sanborn-Nummer .................................................. 7
4.3
Chronologische Ordnung mit Hilfe des Erscheinungsjahres ............................................. 8
4.3.1 Jahr als Teil der systematischen Notation....................................................................... 8
4.3.2 Jahr als Teil der CS-Nummer ......................................................................................... 8
4.4
Bandzählung .................................................................................................................. 10
4.4.1 Hauptregeln (bei mehrbändigen Werken) ..................................................................... 10
4.4.2 Sonderfälle ................................................................................................................... 11
4.5
Auflagenbezeichnung ..................................................................................................... 12
4.6
Nachdrucke und Übersetzungen .................................................................................... 13
4.7
Mehrfachexemplare ........................................................................................................ 13
4.8
Angebundene Schriften .................................................................................................. 14
5 Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen ........................................................................... 14
5.1
Grundsignatur der Zeitschrift .......................................................................................... 14
5.2
Signatur einzelner Zeitschriftenbände ............................................................................ 15
6 Schriftenreihen ...................................................................................................................... 16
7 Bibliographien, Nachschlagewerke und Allgemeine Enzyklopädien ....................................... 16
8 Aufstellung und Signaturvergabe bei Nichtbuchmaterialien ................................................... 17
Anhang: Bandbenennungen ......................................................................................................... 19
Signaturvergabe Institute Universität Bonn
17.06.2015
1
1
Funktion der Signatur
Signaturen haben die Funktion, den Standort eines Buches innerhalb der (sachlichen) Gesamtaufstellung eindeutig festzulegen. Die Bücher sind alphanumerisch nach diesen Signaturen am Fach aufgestellt.
Verwendet werden:
lateinische Großbuchstaben
arabische Ziffern
festgelegte Interpunktionszeichen
Ziel:
einheitliches Signaturensystem (für Freihandbestand und Magazin)
überschaubare Aufstellung
rasch zugängliche Benützung der Bestände
2
Aufbau der Signatur
Die Signatur besteht in der Regel aus zwei Teilen:


der systematischen Notation
einem individualisierenden Element (Nummer der Cutter-Sanborn-Tafeln, im Folgenden "CS-Nummer" genannt, Bandzählung, Auflagenbezeichnung,
Exemplarbezeichnung; in Einzelfällen verkürzte Angabe des Erscheinungsjahres)
Beispiele:
Signatur = QK 350 G727
QK 350
Systematische Notation
G727
Cutter-Sanborn-Nummer
Signatur = QN 320 B724 (2) +9 #3
QN 320
B724
Syst. Notation CS-Nummer
(2)
+9
Bandbezeichnung Auflage
#3
Exemplarbezeichnung
Die systematische Notation ist immer der erste Bestandteil einer Signatur. Sie ist der formelhafte Ausdruck für die sachliche Einordnung und damit auch die Aufstellung des Buches im Vergleich zu anderen Büchern. Die nachfolgenden Elemente der Signatur dienen
der zusätzlichen Individualisierung für die eindeutige Abfolge der Bücher an der jeweiligen
Systemstelle.
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17.06.2015
2
3
Systematische Notation als erster Signaturbestandteil
3.1
Aufbau
Die systematische Notation ist der formelhafte Ausdruck für die sachliche Einordnung des
Buches in den Gesamtbestand. Sie besteht aus folgenden Teilen:




einem Großbuchstaben zur Bezeichnung der Hauptgruppe (siehe Punkt 3.2)
einem weiteren Großbuchstaben, der zusammen mit dem Hauptgruppenbuchstaben
die Untergruppe bestimmt (siehe Punkt 3.3)
einer mehrstelligen Zahl als Symbol für die Feingruppe (siehe Punkt 3.4)
In besonderen, in der jeweiligen Systematik ausgewiesenen Fällen tritt dazu eine regionale oder Sachbegriffsuntergliederung, die durch die entsprechende CS-Nummer
ausgedrückt wird (siehe Punkt 3.5).
Die beiden Großbuchstaben werden in fortlaufender Buchstabenfolge geschrieben, zwischen Untergruppe und Feingruppenzahl steht ein Spatium, zwischen Feingruppe und weiterer Untergliederung ebenfalls.
Die systematischen Notationen werden den Einzelsystematiken entnommen. Es können nur
solche Notationen verwendet werden, die in der offiziellen RVK-Version zugelassen sind. Für
formal bestimmbare Sondergruppen existieren außerdem noch Signaturen, die nur aus
Buchstaben und der laufenden Nummer bestehen (vgl. Abschnitt 5 „Zeitschriften“).
3.2
Hauptgruppe
Die mit Großbuchstaben ausgedrückten Hauptgruppen bilden die erste Ordnungsebene der
Systematik und damit immer den Anfang der Signatur. Die Hauptgruppen können sich mit
einem traditionellen Wissenschaftsfach decken oder eine Fächergruppe umschließen. Die
Einteilung ist nach praktischen Gesichtspunkten gewählt und sagt nichts über das wissenschaftssystematische Gewicht eines Faches aus.
Beispiel:
D = Pädagogik
P = Rechtswissenschaft
M = Politologie, Soziologie, Militärwissenschaft
3.3
Untergruppe
Innerhalb einer Hauptgruppe werden Untergruppen gebildet. Die Untergruppen stellen die
zweite Ordnungseinheit der Systematik dar. Sie werden durch einen weiteren Großbuchstaben ausgedrückt, der ohne Spatium an den Großbuchstaben der Hauptgruppe angefügt
wird.
Beispiel:
B Theologie und Religionswissenschaften (Hauptgruppe)
BA Zeitschriften und Jahrbücher (Untergruppe)
BC Bibelwissenschaft (Untergruppe)
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3
BN Dogmatik und Dogmengeschichte (Untergruppe)
BP Evangelische Kirchengeschichte (Untergruppe)
Die Aufteilung und inhaltliche Zuordnung der Untergruppenbuchstaben hängt vom jeweiligen Fachgebiet und den verfügbaren Buchstaben ab, nur A wird stets für Zeitschriften verwendet (vgl. auch Abschnitt 5 „Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen“).
3.4
Feingruppe
Zur weiteren Gliederung der Untergruppen sind in der RVK drei- bis sechsstellige Zahlen
gebildet, je nachdem wie viele Feingruppen innerhalb einer Untergruppe vorkommen sollen.
Damit wird in der Regel die unterste systematische Ebene erreicht. Diese Zahlen werden
nach Spatium an die beiden Großbuchstaben (Haupt- und Untergruppe) angehängt.
Beispiele:
LE
LE 9000
Klassische Archäologie (Untergruppe)
Etruskische Kunst und Kultur (Feingruppe)
QK
QK 950
Geld, Kredit- und Bankwesen, Bankbetriebslehre
Bankenaufsicht
AF
AF 62065
Biographische Lexika
Einbändige biographische Lexika zu China
3.5
Sonderfall: Cutter-Sanborn-Nummer zur weiteren Tiefenerschließung (als Teil der
systematischen Notation)
An einzelnen Stellen der Systematik bietet die Feingruppe allein noch keine ausreichende
inhaltliche Differenzierung. In diesen Fällen werden nach Vorgabe der RVK zusätzlich einschlägige Sachbegriffe oder Namen nach der CS-Nummer geschlüsselt. Diese Stellen sind
in der Systematik als solche gekennzeichnet. Wichtig für die Systematisierungspraxis ist:
Es handelt sich in diesen Sonderfällen um eine inhaltliche, nicht um eine formale (rein
signaturentechnische) Cutterung.
Beispiel:
GM
GM 7651
GM 7651 G727
Deutsche Literatur 1885 –1945
Sonstige Dichter (nach CS-Nummer)
Systemstelle für Hermann Grab (G727) innerhalb der Position GM
7651
Die inhaltliche CS-Nummer wird an einigen besonders ausgewiesenen Systemstellen auch
zur Unterscheidung der Einzelausgaben eines Schriftstellers verwendet, wenn die Systematik nur eine gemeinsame Stelle für diese Einzelausgaben vorsieht. Dabei wird z.T.die dreistellige Cutterung um die letzte Ziffer auf eine zweistellige Ziffer gekürzt.
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4
Beispiel:
GI 6101
GI 6101 N27.996
G.E. Lessing, Einzelwerke
Hinweis in der RVK: „Weitere Untergliederung durch zweistellige
Cutterung des Titels“
1996 erschienene Ausgabe von "Nathan der Weise"; die vollständige
Cutterung wäre N274 (Weiteres dazu unter Punkt 4.3.2)
Wo dieses inhaltliche Cutterungs-Verfahren in der RVK vorgesehen ist, muss es innerhalb
derselben Feingruppe durchgehend angewendet werden. Eine CS-Nummer innerhalb der
Systematik darf also nicht mit einer formalen (als Signaturbestandteil; vgl. Punkt 4.1)
wechseln.
3.6
Sonderfall: Schlüsselung
In der RVK sind bei einigen Feingruppen sogenannte „Schlüssel“ (gleichbleibende Zahlen)
vorgesehen. Durch diese Schlüssel werden die Feingruppen nach gleichbleibenden Prinzipien differenziert (z.B. geographische, zeitliche oder formale Aspekte). In der Online-Version der Regensburger Verbundklassifikation (RVK-Online) sind die Schlüsselungen bereits
bei allen Systemstellen eingegliedert. Ein gesonderter Arbeitsvorgang „Schlüsselung“ entfällt also. Die ‚Schlüssel’ sind immer automatisch Teil der Notation und damit auch der
Signatur.
4
Zweiter Teil der Individualsignatur
Um jedem Buch seine eigene unverwechselbare Signatur geben zu können, kommt zum
ersten (=systematischen) Teil der Signatur ein auf das jeweils vorliegende Werk bezogenes
individualisierendes Element hinzu. Dadurch wird eine eindeutige Ordnung aller auf einer
Systemstelle stehenden Bücher erreicht.
4.1
Alphabetische Ordnung durch Cutter-Sanborn-Nummer
Innerhalb der Systemstelle ist die alphabetische Aufstellung der Bücher wichtigstes Ordnungselement. Für die Festlegung des Platzes innerhalb des Alphabets wird ein Ordnungswort bestimmt.
4.1.1 Bestimmung des Ordnungsworts
Ordnungswort ist i.d.R. der Name des ersten Verfassers, bei Nichtverfasserwerken des Herausgebers, des Begründers oder des erstgenannten Mitarbeiters. Wo dies nicht möglich ist,
wird der Urheber, der die Haupteintragung bei der Katalogisierung erhält, gewählt. Wo
auch dies entfällt, wird das erste Ordnungswort des vorliegenden Sachtitels (unter Übergehung eines am Anfang stehenden Artikels) als Ordnungswort genommen. Bei Folgeauflagen
ist das für die erste Auflage herangezogene Wort zu verwenden.
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5
Von dieser Grundregel kann in einzelnen Fällen abgewichen werden:


An einigen Stellen der RVK ist eine Abweichung explizit festgelegt. Z. B. wird bei
Festschriften meist der Name des Gefeierten zur Bildung der CS-Notation herangezogen.
Übungsbücher, Begleit-, Materialbände u.ä., die eindeutig einem bestimmten Hauptwerk zugeordnet sind, sollen zusammen mit diesem Hauptwerk aufgestellt werden.
Im Einzelfall können daher die Namen der Verfasser oder Bearbeiter dieser Bände
bei der Bestimmung des Ordnungsworts übergangen werden. In diesen Fällen wird
aus dem einschlägigen Sachtitel ein verkürzter Bandanhänger gebildet (Beispiel vgl.
Abschnitt 4.4.2).
Aber:
Übungsbücher etc., die vom Verfasser des Hauptwerks selbst verfasst sind, werden
nach den Grundregeln behandelt (kein fingierter Bandanhänger; Verfahren und Beispiel im Abschnitt 4.2).
4.1.2 Verschlüsselung des Ordnungsworts
Für die Bildung der Signatur wird das Ordnungswort durch eine Buchstaben-Ziffern-Kombination verschlüsselt. Diese Kombination besteht aus dem ersten Buchstaben des Ordnungswortes und einer ohne Spatium angeschlossenen 1-3ziffrigen Zahl. Die Zahl wird
entweder der Cutter-Sanborn-Tafel entnommen (Cutter Sanborn Three Figure Author Table;
ISBN 0-87287-210-6; z.Zt. nur antiquarisch erhältlich) oder mit Hilfe des Programms ‘Cutter-Jo’ ermittelt, z.B. über http://www.ub.ku-eichstaett.de/cgi-bin/cutterjo.pl.
Für die Verschlüsselung eines in der Cutter-Sanborn-Tafel nicht selbst ausgewiesenen Ordnungswortes ist immer die Nummer des in der Tafel alphabetisch vorausstehenden, nicht
des nachfolgenden Ordnungswortes maßgebend, z. B. für "Produk" P964 (= Proct, nicht
P965 = Prom).
Es dürfen nur CS-Nummern verwendet werden, die in der Tafel ausgedruckt sind; die Ziffer
Null kann daher nicht vorkommen.
4.1.3 Abgrenzung der CS-Nummer innerhalb der Gesamtsignatur






Durch
Durch
Durch
Durch
Durch
Durch
Spatium zur vorausgehenden systematischen Notation
Spatium zu einer folgenden Zusatz-CSN
Punkt zu einer folgenden chronologischen Individualisierung
Spatium und "runde Klammer auf" zu einer folgenden Bandbezeichnung
Spatium und Pluszeichen zu einer folgenden Auflagenbezeichnung
Spatium und Raute zu einer folgenden Exemplarziffer
4.1.4 Unterschiedliche Auflagen und CS-Nummer
Bei verschiedenen Auflagen eines Werkes wird die CS-Nummer der ersten (bzw. früheren)
Auflagen beibehalten.
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6
4.1.5 Ansetzung des Ordnungsworts
Die Namen von Personen und Körperschaften werden - auch bei Transskriptionen - in der
nach RAK gültigen Form angesetzt, sofern diese nicht von der im jeweiligen Fachgebiet geläufigen Namensform abweicht. Spatien zwischen Präfix und Familiennamen bleiben dabei unberücksichtigt. (Di Stefano  Dist  D614)
4.1.6 Beispiele für Signaturen mit CS-Nummer
LR 56950 A465
Alt, Michael: Das musikalische Kunstwerk
PN 566 M612 +3
Bundesbaugesetz / Bearb. Otto Schlichter,
Rudolf Stich, Hans-Joachim Tittel. – 3.
überarb. Aufl. [1.Aufl.u.d.Titel: Meyer, Klaus:
Bundesbaurecht]
DG 2434 G864
Zur Lyrikdiskussion / hrsg. von Reinhold
Grimm
DR 6200 K29
Schulverfassung / eingel. und bearb. von
Adolf Kell
NC 4900 I59
Institut für Zeitgeschichte <München>: Alphabetischer Katalog der Bibliothek
Die große illustrierte Länderkunde / hrsg.
vom Lexikon-Institut Bertelsmann
RB 10053 G878
AV 87200 K64
Kleines Kommersbuch : ein Liederbuch fahrender Schüler (kein Herausgeber)
LF 3480 D334
(nicht: D278)
De Laine, Janet : The baths of Caracalla.
1997
De Laine  Delai D334
4.2
Erweiterung durch eine zweite Cutter-Sanborn-Nummer
In Einzelfällen, bei denen an bestimmten Stellen der Systematischen Aufstellung besonders
viel Literatur anfällt und durch die unter 4.1 beschriebene erste CS-Nummer keine ausreichende Individualisierung der Signatur erreicht wird, kann diese durch eine weitere CSNummer für den Sachtitel erweitert werden. Im Normalfall dürfte diese Zusatz-CSN überflüssig sein.
Herangezogen wird zur Bildung der Zusatz-CSN ggf. das erste Ordnungswort des vorliegenden Sachtitels (unter Übergehung eines am Anfang stehenden Artikels).
Die zusätzliche CS-Nummer wird dabei soweit verkürzt, wie es die notwendige Individualisierung erlaubt; verschieden lange Zusatz-CSN sind nebeneinander möglich. Verkürzung
meint in diesem Falle, dass zunächst nur die erste Stelle aus der CS-Tafel, dann die zweite
und ggf. die vollständige CS-Nummer genommen wird.
Die vorgegebenen Ziffern der Tabelle sind auch bei Verkürzung strikt zu übernehmen, nicht
zu erhöhen oder zu vermindern.
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7
Beispiel:
Vickery, Brian C.:
Classification and indexing science
AN 93000 V637
Vickery, Brian C.:
Faceted classification
AN 93000 V637 F1
Vickery, Brian C.:
Faceted classification schemes
AN 93000 V637 F13
Vickery, Brian C.:
Facettenklassifikation
AN 93000 V637 F138
Nach diesem Muster werden auch Begleit- oder Übungsbücher behandelt, wenn sie von
demselben Verfasser stammen wie das Hauptwerk (vgl. dagegen die Regelung für abweichende Verfasser in Abschnitt 4.1.1 bzw. 4.4.2).
Beispiel:
Mankiw, Nicholas G.: Volkswirtschaftslehre
Mankiw, Nicholas G.: Volkswirtschaftslehre. Arbeitsbuch
QC 072 M278
QC 072 M278 A6
Bei mehrbändigen Werken und geschlossen aufgestellten Serien ist die CS-Nummer des
ersten Bandes für alle weiteren Bände maßgebend.
4.3
Chronologische Ordnung mit Hilfe des Erscheinungsjahres
An einigen eigens ausgewiesenen Stellen der RVK ist vorgesehen, dass das Erscheinungsoder Veranstaltungsjahr für die Ordnung herangezogen und in die Signatur aufgenommen
wird.
4.3.1 Jahr als Teil der systematischen Notation
Bei Kongressen wird in einigen Fächern das Veranstaltungsjahr Teil der Notation. Für die
weitere Gliederung wird eine CS-Nummer aus Veranstaltungsort, Körperschaft oder Sachtitel ergänzt.
Beispiele:


Die einmaligen Kongresse in der Klassischen Archäologie werden bei der Notationsgruppe LE 1851 ff. verzeichnet, eine weitere Gliederung erfolgt dann mit CSN des
Ortes.
Ein 1987 in Athen veranstalteter Kongress bekommt daher als systematische
Notation LE 1987 A867
In der Mathematik ist sogar eine Untergruppe, nämlich SD, für Kongresse vorgesehen.
Ein Kongress, der 1990 in Würzburg abgehalten wurde, erhält somit die Notation
SD 1990 W959
4.3.2 Jahr als Teil der CS-Nummer
An anderen Stellen wird die Literatur chronologisch geordnet, indem das Erscheinungsjahr
der fest vorgegebenen systematischen Notation angefügt wird. An Stellen, an denen bereits
eine weitere Gliederung mittels einer CS-Nummer vorgesehen ist, wird das Erscheinungs-
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jahr dieser CS-Nummer angefügt. Dabei wird nach der systematischen Notation oder nach
der CS-Nummer ein Punkt gesetzt und das Erscheinungsjahr direkt angeschlossen.
Bis Erscheinungsjahr 1999 einschließlich wird das Erscheinungsjahr mit Punkt ohne die
erste Ziffer angeschlossen.
Ab Erscheinungsjahr 2000 wird das Erscheinungsjahr vierstellig mit Punkt angeschlossen.
Dieses Ordnungsprinzip gilt z.B.
 in den Systematiken der Philologien, der Theologie und der Fächer Philosophie, Psychologie und Pädagogik für die Textausgaben der dort eigens ausgewiesenen Autoren
 in den Systematiken der Mathematik und der Naturwissenschaften für die Systemstellen "Gesammelte Werke"
 in der Systematik Kunstgeschichte für die Museums-, Ausstellungs- und Auktionskataloge
 Bei Spielfilmen u.ä. auf Datenträger (vgl. unten Punkt 8; Sonderfälle)
Im konkreten Fall sind der jeweiligen Fachsystematik die Detailregelungen zu entnehmen.
Beispiele:
GI 6100
GI 6100.974
GI 6101
GI 6101 E53.911
GI 6101 E53.2000
Gesamtausgaben von G. E. Lessing.
Hinweis in der RVK: „Weitere Untergliederung durch Punkt und
Erscheinungsjahr des zuerst erschienenen Bandes minus 1000“
Ab 1974 erschienene Werkausgabe von G. E. Lessing
Einzelausgaben von G. E. Lessing.
Hinweis in der RVK: „Weitere Untergliederung durch zweistellige
Cutterung des Titels, Punkt und Erscheinungsjahr minus 1000.“
1911 erschienene Ausgabe von Lessings "Emilia Galotti"
2000 erschienene Ausgabe von Lessings "Emilia Galotti"
Falls mehrere Ausgaben des gleichen Textes dasselbe Erscheinungsjahr haben, können sie
bei Bedarf durch eine zusätzliche CS-Notation (in der Regel des Herausgebers oder Bearbeiters) unterschieden werden, wobei nur die erste Ziffer aus der CS-Tafel übernommen
wird.
Beispiel:
GI 6101 N27.947 G8
GI 6101 N27.947 L2
Ausgabe von Lessings "Nathan der Weise" aus dem Jahre 1947
mit einer Einführung von Grolman (vollständige CS-Nummer wäre G875)
Ausgabe von Lessings "Nathan der Weise" aus dem Jahre 1947
mit Anmerkungen von Lamey
Falls die erste Ziffer zur Unterscheidung nicht ausreichen sollte, werden die ersten zwei
oder drei Ziffern übernommen (z. B. weitere Ausgaben des Jahres 1947 desselben Bearbeiters).
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4.4
Bandzählung
Die Aufnahme der Bandzählung in die Signatur ist obligatorisch.
4.4.1 Hauptregeln (bei mehrbändigen Werken)
Eine vorhandene Bandzählung wird durch runde Klammer eingeschlossen und an erster
Stelle hinter der CS-Nummer nach Spatium angefügt.
Beispiel:
BD 3000 G963 (2)
Band 2 des Gesamtwerks
Dies gilt ebenso für die Zählung von Abteilungen und ähnlichen Untergliederungen.
Es können innerhalb der Klammer noch bis zu zwei untergeordnete Zählungen mit Komma
angehängt werden.
Beispiel:
BD 3000 G963 (2,3)
Band 2, Teilband 3
Komma bedeutet also: „Unterordnung“, nicht: Band 2 und Band 3
zusammengebunden
BD 3000 G963 (4,3,2)
Abteilung 4, Band 3, Teilband 2
Sind zwei Bände eines Werkes zusammengebunden, werden die beiden Bandangaben
durch einen Punkt getrennt.
Beispiele:
BD 3000 G963 (2.3)
Band 2 und 3 zusammengebunden
BD 3000 G963 (2.4)
Band 2 und 4 zusammengebunden
Bei Fehlen einer Bandzählung sollen vorhandene Bezeichnungen in der vorliegenden Sprache unter Verwendung der Liste der „Bandbenennungen“ (s. Anhang) für die Bildung des
Bandanhängers herangezogen werden. Es wird keine zweite Cutter-Sanborn-Nummer aus
dem Titel gebildet.
Beispiel:
EH 3045 L 113 (ArbB)
EH 3045 L 113 (LehrB)
EH 3045 L 113 (LösH)
nicht:
EH 3045 L 113 A6
EH 3045 L 113 L5
EH 3045 L 113 L8
Labasque, Nicolas: Kolay gelsin! Türkisch für Anfänger
(Abeitsbuch)
Labasque, Nicolas: Kolay gelsin! Türkisch für Anfänger (Lehrbuch)
Labasque, Nicolas: Kolay gelsin! Türkisch für Anfänger (Lösungsheft)
für Arbeitsbuch
für Lehrbuch
für Lösungsheft
usw.
Werden Bandanhänger zu kompliziert oder unübersichtlich, kann sinngemäß verkürzt werden. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn in der Katalogtitelaufnahme der genaue Bestand
(z.B. Lücken) angegeben oder auf den Buchrücken eine eindeutige Zählung vorhanden und
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so die Ordnung der Bücher auch ohne Bandangabe in der Signatur gewährleistet ist. Innerhalb des Gesamtwerks wird einheitlich verfahren (vgl. auch Abschnitt 5.2).
4.4.2 Sonderfälle
Bei mehr als zwei nachträglich zusammengebundenen Bänden ohne gemeinsames Titelblatt werden an Stelle aufeinanderfolgender Zählungen die erste und die letzte Zahl angegeben und durch Bindestrich verbunden.
Beispiel:
BD 3000 G963 (2-4)
Band 2-4 sind zusammengebunden, jeder mit eigenem Titelblatt
Nicht: (2.3.4)
Sind mehrere in ununterbrochener Ziffernfolge gezählte Teile durch den Verlag in einem
Band vereinigt und auf dem Titelblatt gemeinsam genannt, so werden die erste und letzte
Ziffer durch Schrägstrich verbunden.
Beispiele:
BD 3000 G963 (A,1/3)
Band 1 bis 3 der Abteilung A zusammengebunden und mit gemeinsamem Titelblatt
BD 3000 G963 (2,3,4/5) Heft 4 und 5 des 3. Teils des 2. Bandes zusammengebunden
und mit gemeinsamem Titelblatt
Aber:
BD 3000 G963 (A,1-3)
BD 3000 G963 (2,3,4-5)
Band 1 bis 3 der Abteilung A zusammengebunden; jeder Band
hat ein eigenes Titelblatt
Heft 4 und 5 des 3. Teils des 2. Bandes zusammengebunden,
aber jedes mit eigenem Titelblatt
An eine Lücke schließt die neue Zählung mit Punkt an. Die Bandangabe beginnt dabei nach
dem Punkt immer erneut mit der obersten Hierarchiestufe.
Beispiel:
BD 3000 G963 (A,1.A,3) Band 1 und 3 der Abteilung A; Band 2 fehlt
Nicht: (A,1.3)
Sonderbände, wie z. B. Register-, Material- und Ergänzungsbände, die nicht in die fortlaufende Bandzählung einbezogen wurden, können bei abgeschlossenen Werken eine fingierte
Zählung im Anschluss an die Bandzählung des Grundwerkes bzw. an dessen Anfang erhalten.
Beispiel:
BD 3000 G963 (Suppl)
Supplementband zu einem mehrbändigen Werk
LH 22760 K96 (10)
Erster Nachtragsband; das Grundwerk hat 9 Bände; Zählung
fingiert
Im Einzelfall können Material,- Übungs- oder Begleitbände bei nicht-mehrbändigen Werken
(loser bibliographischer Zusammenhang) auch bei abweichendem Verfassernamen mit Hilfe eines entspr. Bandanhängers dem Hauptwerk zugeordnet werden (vgl. Abschnitt 4.1.1).
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Beispiel:
QC 100 V299 M6
QC 100 V299 M6
QC 100 V299 M6 (Exer)
QC 100 V299 M6 (ÜbgB)
QC 100 V299 M6 (ÜbgB) +2
Varian, Hal: Microeconomic analysis (Hauptwerk, Originalausgabe)
Varian, Hal: Mikroökonomie (Übersetzung; vgl. Abschnitt
4.6)
Varian, Hal: Microeconomic analysis. Exercises (Verf.: Gary
Yohe)
Varian, Hal: Mikroökonomie. Übungsbuch (Übersetzung;
Verf.: Gary Yohe)
Varian, Hal: Mikroökonomie. Übungsbuch (Übersetzung;
Verf.: Gary Yohe), 2. Auflage
Zu Bandangaben bei Zeitschriftensignaturen siehe auch den Abschnitt 5 „Zeitschriften und
zeitschriftenartige Reihen“.
Hinweis zu zwei oder mehr nachträglich zusammengebundenen Werken siehe Punkt 4.8
„Angebundene Schriften“.
4.5
Auflagenbezeichnung
Die Verwendung eines Anhängers für die Auflagenbezeichnung ist fakultativ. Die Entscheidung für bzw. gegen die Verwendung wird innerhalb der Fachbibliothek vor Beginn der
RVK-Systematisierung getroffen und gilt dann einheitlich für den gesamten Bestand dieser
Fachbibliothek.
Die Auflagenbezeichnung wird nach Spatium durch Pluszeichen angefügt. Zusätze wie "erweiterte", "neubearb." usw. entfallen.
Beispiel:
BD 3000 G963 +14
14. Auflage
Die Auflagenbezeichnung folgt hinter einem Bandanhänger. Bei mehrbändigen Werken mit
verschiedener Auflage der Einzelbände steht die Auflagenbezeichnung also immer hinter
der Bandzählung.
Beispiel:
FH 15900 V878 (2) +3
3. Aufl. von Band 2
Bei der ersten Auflage entfällt die Auflagenbezeichnung immer.
Also:
BD 3000 G963
1. Auflage
Bei Veröffentlichungen, die in regelmäßigen Abständen in neuer Ausgabe erscheinen und
bei denen eine Auflagenbezeichnung fehlt, kann die Ausgabebezeichnung bzw. das Berichts- oder Erscheinungsjahr als Bandzählung betrachtet, also in Klammern gesetzt werden.
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Beispiel:
AF 64340 (1973)
Who's who in Malaysia 1973
(Auflagebezeichnung nicht vorhanden)
Vgl. auch Punkt 8 (Nichtbuchmaterialien; Versionsbezeichnung bei Datenträgern als Auflage behandelt)
4.6
Nachdrucke und Übersetzungen
Nachdrucke und Übersetzungen werden nach dem gleichen Muster wie die Originalausgabe
behandelt. Dies gilt auch für Nachdrucke oder Lizenzausgaben von späteren Auflagen, die
im Impressum als „1. Auflage“ bezeichnet werden (also: mit entspr. Auflagenbezeichnung
als Signaturbestandteil).
Sind sowohl Nachdruck bzw. Übersetzung als auch Originalausgabe vorhanden, werden der
Nachdruck bzw. die Übersetzung wie Mehrfachexemplare behandelt (vgl. Abschnitt 4.7).
4.7
Mehrfachexemplare
Die Verwendung eines Anhängers für die Exemplarbezeichnung ist fakultativ. Die Entscheidung für bzw. gegen die Verwendung wird innerhalb der Fachbibliothek vor Beginn der
RVK-Systematisierung getroffen und gilt dann einheitlich für den gesamten Bestand dieser
Fachbibliothek.
Mehrfachexemplare werden nach Spatium durch Raute # mit anschließender Zählung (#1,
#2, #3 usw.) bezeichnet. Die Zählung beginnt immer bei „#1“.
Da das erste in der Bibliothek vorhandene Exemplar keinen Exemplaranhänger erhält, bezeichnet #1 immer das erste Mehrfachexemplar.
Beispiele:
BD 3000 G963
1. Exemplar; ohne Exemplaranhänger
BD 3000 G963 #1
1. Mehrfachexemplar; also 2. vorhandenes Exemplar
BD 3000 G963 #10
10. Mehrfachexemplar
QN 320 B724 (2) +9 #3
3. Mehrfachexemplar der 9. Auflage von Band 2
Das Prinzip der einheitlichen Signaturvergabe schließt für Mehrfachexemplare eines Werkes innerhalb der gleichen Fachbibliothek unterschiedliche Systemstellen/Signaturen aus.
Mehrfachexemplare an verschiedenen Standorten innerhalb der Fachbibliothek sind durch
den entsprechenden Standorthinweis im Katalog bzw. im Buch unterschieden.
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13
4.8
Angebundene Schriften
Angebundene Schriften, die selbständige Veröffentlichungen und nicht Einzelbände eines
mehrbändigen Werks/einer geschlossen aufgestellten Reihe sind, erhalten keine Individualsignatur. Für jede physikalische Einheit gibt es nur eine einzige Signatur, d.h. alle Stücktitel
des Bandes erhalten dieselbe Signatur (ohne Bandanhänger). Bei der Vercutterung richtet
man sich nach dem ersten Werk. Alle Stücktitel bekommen je eine eigene Katalogaufnahme.
Bei zwei nachträglich zusammengebundenen Werken wird bei dem angebundenen Werk
zusätzlich die benutzerrelevante Fußnote folgendermaßen besetzt:
Beispiel:
Angebunden: QH 212 B742
Bei mehr als zwei nachträglich zusammengebundenen Werken wird in allen Aufnahmen zusätzlich die benutzerrelevante Fußnote folgendermaßen besetzt:
Beispiel:
Im 1. Werk: Sammelband: 1 in: BO 1600 R 535
Im 2. Werk: Sammelband: 2 in: BO 1600 R 535
Im 3. Werk: Sammelband: 3 in: BO 1600 R 535
In allen weiteren Werken analog.
5
Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen
5.1
Grundsignatur der Zeitschrift
Bei Zeitschriften und zeitschriftenartigen Reihen entfällt die CS-Nummer. Sie erhalten eine
vereinfachte Grundsignatur, die aus dem zutreffenden Hauptgruppenbuchstaben, einem
Untergruppenbuchstaben (meist A) und einer mehrstelligen Nummer besteht. Die zu verwendenden Buchstaben und Nummernbereiche sind in der jeweiligen Fachsystematik ausgewiesen.
Beispiele:
BA
Zeitschriften der Theologie und Religionswissenschaften
QA
Zeitschriften der Wirtschaftswissenschaften
Aber:
(anderer Untergruppenbuchstabe)
LD
Zeitschriften der Klassischen Archäologie, der Kunstgeschichte
und der Musikwissenschaft
Innerhalb der Untergruppe werden die Zeitschriften i.d.R. alphabetisch nach dem ersten
Wort des Titels (bei Übergehung eines einleitenden Artikels) aufgestellt. Das Alphabet wird
bei der Signaturvergabe in entsprechende Nummern aus dem vorgesehenen Kontingent
umgesetzt. Durch weiträumig springende Nummernvergabe ist darauf zu achten, dass neue
Titel ohne Schwierigkeiten eingeschoben werden können.
Beispiel:
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BA
BA 1000 – BA 1300
BA 1301 – BA 1900
Zeitschriften der Theologie und Religionswissenschaften
Zeitschriften und Jahrbücher A
Zeitschriften und Jahrbücher B usw. nach Fachsystematik Theologie
In einigen Fächern sind in der RVK für die Teilgebiete eines Fachs eigene Alphabete mit
aufeinanderfolgenden Nummernkreisen ausgewiesen.
Beispiel:
QA
Zeitschriften der Wirtschaftswissenschaften
QA 20000 - QA 22499
Zeitschriften zum Rechnungswesen
QA 90000 - QA 94999
IHK-Berichte und Berichte anderer öffentlicher Körperschaften
Ändert eine Zeitschrift oder zeitschriftenartige Reihe ihren Titel unter Fortführung der
Bandzählung, so behält sie ihre Signatur, auch wenn der neue Titel die alphabetische Ordnung durchbricht.
Beispiel:
XA 13160
Acta Pathologica, Microbiologica et Immunologica Scandinavica
(Titel bis 1992)
XA 13160
Apmis (Titeländerung ab 1993)
Einzelne Abteilungen einer Zeitschrift, neue Folgen, die verschiedenen Klassen von Akademieschriften, Beilagen und ähnliches erhalten nach Möglichkeit eigene Grundsignaturen.
Beispiel:
AX 17140
Bayerische Akademie der Wissenschaften <München> /
Philosophisch-Philologische und Historische Klasse: Abhandlungen
(bis 1928)
AX 17145
Bayerische Akademie der Wissenschaften <München> /
Philosophisch-Historische Klasse: Abhandlungen. Neue Folge.
(1947 ff.)
Sehr spezielle Zeitschriften können auch der entsprechenden RVK-Systemstelle (Feingruppe mit CS-Nummer) zugeordnet sein, z.B. Zeitschriften, die sich auf eine bestimmte
Person beziehen.
Beispiele:
GL 4846 A1.890
Grillparzer-Gesellschaft: Jahrbuch
HT 6916
Walt Whitman Review
5.2
Signatur einzelner Zeitschriftenbände
Die Signatur eines Zeitschriftenbandes/-heftes wird durch Anhängen der entsprechenden
Bandangabe in Klammern gebildet (vgl. Abschnitt 4.4). Die Signatur bzw. der Bandanhänger muss nicht den genauen Bestand wiedergeben und sollte so kurz wie möglich sein.
Beispiel:
NA 1040
Bestand bei Bd. 2: Heft 2 bis 4 und Heft 6
Als Signatur ausreichend:
NA 1040 (2)
(genauer Bestand in der Katalogaufnahme / ZDB)
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Sonderbände oder Supplemente einer Zeitschrift oder zeitschriftenartigen Reihe, die einem
bestimmten Band zuzuordnen sind, werden als Untergliederung des Bezugsbandes behandelt.
Beispiel:
UA 1850 (40,Suppl)
Supplement zu Band 40
UA 1850 (41,SoBd)
Sonderband zu Band 41
Werden sie nicht in die fortlaufende Zählung einbezogen (z.B. bei Registern), wird der Band
am Ende oder Anfang der Zeitschrift einsortiert und ein der Formulierung der Vorlage entsprechender Bandanhänger gebildet.
Beispiel:
AN 12460 (Reg,1/10)
Registerband zu den Jahrgängen 1-10
6
Schriftenreihen
Schriftenreihen werden in der Regel nicht als Einheit behandelt, sondern nach der sachlichen Zugehörigkeit der Einzelstücke getrennt. Alle Stücktitel erhalten also die entsprechende individuelle RVK-Systemstelle mit CS-Nummer.
Falls im entsprechenden Fachbereich die Schriften einer Reihe gewöhnlich ausschließlich
unter dem Reihentitel gesucht werden, kann sie ausnahmsweise auch geschlossen aufgestellt werden. Die Reihe erhält dann eine einheitliche Grundsignatur und wird wie eine Zeitschrift behandelt (siehe Abschnitt 5).
Eine sehr spezielle Schriftenreihe kann im Ausnahmefall auch der entsprechenden systematischen Feingruppe (mit CS-Nummer) zugeordnet werden.
Wenn die Entscheidung für eine geschlossene Aufstellung gefallen ist, müssen alle Stücke
dieser Reihe konsequent mit der Reihensignatur versehen werden; alternative Signierung
nach dem einzelnen Stücktitel ist dann nicht zulässig.
7
Bibliographien, Nachschlagewerke und Allgemeine
Enzyklopädien
Bibliographien, Nachschlagewerke und Enzyklopädien erhalten in manchen Fällen eine eigene Grundsignatur, die in der RVK eigens ausgewiesen ist. Im einzelnen sind die Anweisungen in den Fachsystematiken zu beachten.
Beispiele:
LP 12025
Musik in Geschichte und Gegenwart; eigene RVK-Systemstelle
QK 000 B218
Bank- und Börsen-ABC; RVK-Stelle „Allg. Bankwesen“ mit CSNummer
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8
Aufstellung und Signaturvergabe bei Nichtbuchmaterialien
Nichtbuchmaterialien wie DVDs, Mikroformen, Dias o.ä. werden häufig von der normalen
Buchaufstellung getrennt an anderem Ort untergebracht. Die Signatur soll diesen abweichenden Aufstellungsort spiegeln, ohne dass die systematische Einordnung in die RVK verloren geht.
Empfohlen wird folgendes Verfahren:
Zunächst wird auf dieselbe Weise wie bei Büchern eine Signatur gebildet.
Der so gebildeten Signatur wird eine Kombination aus drei Buchstaben mit nachfolgendem
Spatium vorangestellt, die das Material und damit den abweichenden Aufstellungsort kennzeichnet.
Für die verschiedenen Materialarten werden die folgenden Buchstabenkombinationen verwendet (die Liste kann bei Bedarf erweitert werden; bitte Vorschlag an ULB):
CDA
CDR
DIA
DVD
KAS
MFC
MFL
PLA
VID
Audio-CDs
CDROMs
Dias
DVDs
Tonkassetten
Mikrofiches
Mikrofilme
Schallplatten
Videobänder
Beispiele (vgl. oben Punkt 4.1.6):
Die große illustrierte Länderkunde / hrsg. vom Lexikon-Institut Bertelsmann
Signatur Buchausgabe wäre:
RB 10053 G878
Signatur CD-ROM-Ausgabe:
CDR RB 10053 G878
Kleines Kommersbuch : ein Liederbuch fahrender Schüler
Signatur Textausgabe wäre:
AV 87200 K64
Signatur Audio-CD:
CDA AV 87200 K64
Sonderfälle bei Nichtbuchmaterialien:
Bei Veröffentlichungen auf Datenträgern kann eine Unterscheidung verschiedener Versionen erforderlich sein (z.B. Version 5.0 oder 6.0). Die Versionsbezeichnung wird ggf. wie
eine Auflagenbezeichnung behandelt und hinter Spatium und Pluszeichen angefügt.
Beispiel:
P.K. Budig: E-Fachwörterbuch Elektrotechnik auf CD-ROM, Version 5.0 und Version 6.0
Signatur:
CDR ZN 2455 B927 +5.0
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17
CDR ZN 2455 B927 +6.0
Spielfilme u.ä. auf Datenträger (z.B. auf DVD) werden zunächst ebenso wie Bücher behandelt (z.B. Systemstelle "Regisseur" AP 51000 - AP 51400). Falls verschiedene Ausgaben
desselben Films zu unterscheiden sind, wird das Erscheinungsjahr der DVD mit Punkt angeschlossen wie bei einer chronologischen Ordnung (Kap. 4.3).
Beispiel:
Nosferatu, Regie F.W. Murnau, DVD-Versionen von 2007 und 2009
Signatur:
DVD AP 51248 N897.2007
DVD AP 51248 N897.2009
Das beschriebene Verfahren gilt auch bei mehrbändigen Werken, wenn aus einer Medienkombination die Nichtbuchmaterialien getrennt aufgestellt werden. Für jeden Band wird
eine vollständige Signatur mit dem entsprechenden Bandanhänger gebildet, danach die
Buchstabenkombination zur Bezeichnung des Aufstellungsorts vorangestellt.
Beispiel 1:
CDA EG 9100
CDA EG 9100
EG 9100
EG 9100
nicht:
CDA EG 9100
EG 9100
W373
W373
W373
W373
(CD,1)
(CD,2)
(ArbB)
(LehrB)
W373 (1)
W373 (2)
Weber, Hui:
Weber, Hui:
Weber, Hui:
Weber, Hui:
Lóng. Chinesisch. Audio-CD 1
Lóng: Chinesisch. Audio-CD 2
Lóng. Chinesisch. Arbeitsbuch
Lóng. Chinesisch. Lehrbuch
Weber, Hui: Lóng. Chinesisch. Audio-CD 1
Weber, Hui: Lóng: Chinesisch. Audio-CD 2 usw.
Beispiel 2:
LR 56985 H546 (B)
CDA
LR 56985 H546 (CD)
nicht:
LR 56985 H546
CDA
LR 56985 H546
Hering, Wolfgang: Bewegungshits von Moskau bis Marokko.
Buch
Hering, Wolfgang: Bewegungshits von Moskau bis Marokko.
Audio-CD
Hering, Wolfgang: Bewegungshits von Moskau bis Marokko.
Buch
Hering, Wolfgang: Bewegungshits von Moskau bis Marokko.
Audio-CD
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Anhang:
Bandbenennungen
Ablegeordner
Abbreviations
Abteilung
Album
Allgemeiner Teil
Alphabetisch
Anhang
Anlagenband
Apparatband
Appendix
Arbeitsbericht
Arbeitsblätter
Arbeitsbogen
Arbeitsbuch
Arbeits- und Übungsbuch
Atlas
Aufgaben
Aufgabensammlung
Aufgaben u. Lösungen
Ausstellungskatalog
Band
Begleitband
Begleitbuch
Begleitheft
Beigabe
Beiheft
Beilage
Beispielsammlung
Besonderer Teil
Bibliographie
Bildband
Buch
Cahier
CD
CD-Rom
Chronik
Complément
Corrigès
Course
Dias
Dizionario
Dokumente
Dokumentation
Dossier
DVD
Einzelnummer
Empfehlungen
Ergänzung
Abl
Abbr
Abt
Alb
AllgT
Alph
Anh
AnlBd
AppBd
App
ArbBer
ArbBl
ArbBog
ArbB
ArbB
Atl
Aufg
AufgS
Aufg
Ausstellkat
Bd
BeglBd
BeglB
BeglH
Beig
Beih
Beil
BeispSlg
BesT
Biblgr
Bildbd
B
Cah
CD
CD
Chro
Comp
Corr
Cour
Dia
Diz
Dok
Dok
Doss
CD
EinzNr
Empf
Erg
RVK - Signaturvergabe Institute Universität Bonn
Ergänzungsband
Ergänzungsheft
Ergebnisbericht
Essay
Estudios
Exercises
Extrait
Facsimile
Faksimile
Fibel
Foto
Geschäftsbericht
Glossar
Grammatik
Grammatiktabelle
Grundwerk
Handbuch
Hauptband
Hauptwerk
Heft
Hors série
Index
Indices
Information
Inhaltsverzeichnis
Instructor’s Manual
Jahrbuch
Karte
Kartei
Kartenband
Kassette
Katalog
Klausursammlung
Klausurtrainer
Kommentar
Kommentarband
Kongress
Kritischer Bericht
Kurs
Lecturers Resource Manual
Lehrbuch
Lehrerband
Lehrerbegleitband
Lehrerhandreichung
Lehrerheft
Lehrgang
Livret
Lösungen
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ErgBd
ErgH
ErgBer
Essa
Est
Exer
Extr
Facs
Faks
Fib
Foto
GeschBer
Gloss
Gram
GramTab
Grundw
Handb
Hptbd
Hptw
H
HS
Ind
Ind
Inf
Inh
Inst
Jahrb
Kt
Kartei
KtBd
Kass
Kat
Klaus
Klaus
Komm
Komm
Kongr
Krit
Kurs
Lect
Lehrb
LehrBd
LehrBd
LehrBd
LehrH
Lehrg
Liv
Lös
19
Lösungsbuch
Lösungsheft
Materialien
Materialienband
Memoiren
Nachtrag
Nachtragsband
Neue Folge
Neue Reihe
Neue Serie
Neueste Ausgabe
Noten
Notenband
Ordner
Partitur
Personenregister
Personenteil
Planches
Porträts
Preface
Programmheft
Prüfungsvorbereitung
Quellen
Quellenband
Quellensammlung
Recommendations
Register
Registerband
Repertorium
Repetitorium
Sachregister
Sachverzeichnis
Sammlung
Schallplatte
Schrift
Schlüssel
Schülerband
Schülerheft
Solutions Manual
Sonderband
Sonderdruck
Sonderheft
Sondernummer
Sonderreihe
LösB
LösH
Mat
MatBd
Memo
Nachtr
Nachtr
NF
NR
NS
NA
Noten
Noten
Ord
Part
PersReg
PersT
Plan
Portr
Pref
ProgrH
Prüf
Quell
QuellBd
QuellSlg
Reco
Reg
Reg
Rep
Repet
Sachreg
Sachverz
Slg
Platte
Schr
Schl
SchülBd
SchülH
Solu
SoBd
SoDr
SoH
SoNr
SoR
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Spécial
Sprache
Student Guide
Studien
Studienhilfe
Studien- u. Arbeitsbuch
Study Guide
Supplement
Systematik
Tabelle
Table
Tafelband
Tafelbeilage
Tafeln
Tafelteil
Tagungsband
Testheft
Textband
Textheft
Trainerhandbuch
Trainingsbuch
Transcripts
Übersetzung
Übersicht
Übungen
Übungsaufgaben
Übungsbuch
Übungsheft
Übungs- u. Arbeitsbuch
Unterrichtshilfen
Videokassette
Vocabolarium
Wörterbuch
Workbook
Workouts
Wortkunde
Zusammenfassung
Zusatzband
Spec
Spra
Stud
Stud
Stud
Stud
Stud
Suppl
Syst
Tab
Tab
Taf
Taf
Taf
Taf
TagBd
Test
Text
Text
Train
Train
Tran
Übers
Über
Übg
ÜbgA
ÜbgB
ÜbgH
ÜbgB
UnterrH
Video
Voc
WörtB
Workb
Work
Wortk
Zsfass
ZusBd
Zwischenbericht
ZwBer
Stand: 03.06.2011
17.06.2015
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