Pharaoameisen

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Pharaoameisen
Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt
Bereich Gesundheitsdienste
 Präventiv- und Sozialmedizin
 Wohnungswesen
Pharaoameisen
(Monomorium pharaonis)
Allgemein
Die Pharaoameise ist eine tropische Ameisenart, welche über den Warentransport in
unsere Breitengrade eingeschleppt wurde und
heimisch geworden ist. Sie verbreitet sich
rasch und gehört zu den weltweit bedeutendsten Hygieneschädlingen.
Aussehen
Die Pharaoameise ist eine ca. 2 mm kleine,
vom Körperbau filigran aussehende Ameise.
Der vordere Leib ist bernsteinfarben und der
Hinterleib dunkelbraun. Die Königinnen, welche selten zu sehen sind, können bis 5 mm
gross werden.
Vorkommen und Verbreitung
In unseren Breitengraden können Pharaoameisen nur in geheizten Gebäuden überleben, da sie für die Entwicklung ihrer Brut eine
Temperatur zwischen 22 und 30 Grad Celsius
benötigen. Sie vermehren sich rasch und bilden viele Nester mit mehreren Königinnen.
Aus diesem Grund sind Pharaoameisen
schwierig zu bekämpfen. Ihre Nester sind oft
auf kleinstem Raum versteckt, wodurch ein
Befall lange Zeit übersehen werden kann.
Nimmt man nur eines dieser kleinen Insekten
wahr, so kann man bereits von einem ernst zu
nehmenden Befall ausgehen. In warmen Jahreszeiten können die Ameisen ihre Tätigkeit
auch in Aussenbereiche verlagern. Das Aufkommen von Pharaoameisen steht nicht im
Zusammenhang mit mangelnder Wohnhygie-
ne. Sie können jederzeit in jedes Gebäude
von aussen eingeschleppt werden. Nebst Privathäusern halten sie auch Einzug in gewerbliche Betriebe wie Bäckereien, Fleischereien,
Lebensmittelhandel sowie in Spitäler.
Lebensweise
Pharaoameisen sind grundsätzlich Allesfresser. Einerseits bevorzugen sie Nahrung mit
tierischem Protein, Obst, frisches Brot, und
andererseits fressen sie auch Exkremente,
Erbrochenes, rohes Fleisch. Dabei beladen
sie sich mit Keimen und verunreinigen Flächen, saubere Lebensmittel und Gegenstände. Sie dringen durch Lüftungsöffnungen in
elektrische Geräte wie z. B. Computer ein. Auf
der Suche nach Wärme und Flüssigkeit halten
sie sie sich gerne in der Nähe von Wärmeund Wasserquellen innerhalb des Gebäudes
auf. Beliebte Aufenthaltsorte sind Steckdosen,
Warmwasserleitungen, Rohre von Zentralheizungen etc.
Gesundheitsrisiken durch Pharaoameisen
Pharaoameisen beladen sich durch ihre Ernährungs- und Lebensweise mit Krankheitserregern, Pilzsporen und Fäulnisbakterien,
wodurch sie dann Nahrungsmittel, Flächen,
und Material kontaminieren und somit auf
Menschen übertragen können. Zudem kriechen sie gerne unter Wundverbände und verunreinigen Wunden.
Schaden
Pharaoameisen treten in Gebäuden das ganze Jahr auf und verschwinden nicht von
selbst. Dabei vermehren sie sich kontinuierlich
und rasant. Nebst dem, dass sie ernst zu
nehmende Hygieneschädlinge sind und u.a.
auch meldepflichtige Krankheitserreger übertragen, können sie elektrische Geräte empfindlich stören und erheblichen Schaden verursachen.
Nachweis und Bekämpfung
Ein Befall von Pharaoameisen kann im Verdachtsfall mit speziellen Eiweissködern oder
Gelködern nachgewiesen werden. Der Nachweis und die Bekämpfung sind äusserst an-
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Merkblatt Pharaoameisen, März 2015, lau
Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt
spruchsvoll und benötigen Expertenerfahrung
sowie professionelles Fachwissen. Für die
erfolgreiche Bekämpfung müssen die Königinnen im Nest erreicht werden. Dies benötigt
Zeit und Strategie beim Einsatz von spezifischen Frassgift-Ködern, die nur von professionellen Schädlingsbekämpfungsfirmen mit
Fachbewilligung angewendet werden dürfen.
Ein Befall mit Pharaoameisen darf nicht mit
Insektenspray oder handelsüblichen Ameisen-Köderdosen behandelt werden, da die
Königinnen nicht erreicht werden und das
Problem nicht eliminiert, sondern weiter verschleppt wird. Ist eine Liegenschaft befallen,
so kann sich dieser Befall rasch auf die Nachbarliegenschaften und ganze Strassenzüge
ausbreiten. Ist eine Liegenschaft mit Pharaoameisen befallen, sollte dies in jedem Fall
den Gesundheitsdiensten gemeldet werden, damit die Nachbarliegenschaften kontaktiert und zu einer Überprüfung aufgefordert werden können. Eine nachhaltige
Bekämpfung kann sich je nach Befall über
Monate hinziehen. Falls mehrere Liegenschaften in einem Strassenzug befallen sind, ist es
empfehlenswert, die Schädlingsbekämpfung
in den Nachbarschaften von der gleichen
Schädlingsbekämpfungsfirma durchführen zu
lassen, da die Bekämpfung gezielter, effizienter und u. U. auch kostengünstiger durchgeführt werden kann.
Adresse
Gesundheitsdienste Basel-Stadt
Präventiv- und Sozialmedizin
Wohnungswesen
Gerbergasse 13
4001 Basel
Homepage
www.gesundheitsdienste.bs.ch
Telefon
061 267 95 42
Beratungszeiten
Mo 14.00 – 16.00 Uhr
Di
10.00 – 12.00 Uhr
Mi
10.00 – 12.00 Uhr
D0 08.00 – 10.00 Uhr
Fr
10.00 – 12.00 Uhr
Wer übernimmt die Kosten der Schädlingsbekämpfung?
Der Hauseigentümer oder die Liegenschaftsverwaltung ist gemäss Mietrecht und Wohnungsgesetz Basel-Stadt dazu verpflichtet,
Liegenschaften und Wohnungen in einem
hygienisch einwandfreien Zustand und frei
von Ungeziefer zu vermieten sowie für die
Aufrechterhaltung der Hygiene in einer Liegenschaft Sorge zu tragen. Die Kosten für die
Schädlingsbekämpfung dürfen nicht an die
Mieter abgewälzt werden.
Autorin
Ursula Lafos, Dipl. Pflegefachfrau HF
Dipl. Gesundheitsschwester NDS
Wohnungswesen
Kontakt
Bei Unklarheiten beraten wir Sie gerne. Die
Beratung durch die Gesundheitsdienste steht
den Einwohnerinnen und Einwohnern von
Basel, Riehen und Bettingen kostenlos zur
Verfügung.
Quellenangaben
Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich Abteilung Schädlingsbekämpfung,
Dr. Reiner Pospischil, Biologe; Bergheim
Prof. Dr. Sabine Foitzik, Biologin, LudwigMaximilians Universität, München
Merkblatt Pharaoameisen, 13. März 2015, lau
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