Der Tennisspieler, der Tennis hasst
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Der Tennisspieler, der Tennis hasst
008-009.qxd 21.12.2009 15:13 Seite 9 Buchtipp Entspannte und doch spannende Lektüre beschäftigt Albert Hirsch nicht nur beruflich. Foto: Busch Albert Hirsch von buch.de Der Tennisspieler, der Tennis hasst Andre Agassis Autobiographie vermag nicht nur Tennis-Fans und -Spieler in ihren Bann zu ziehen. „Open“ ist im wahrsten Sinne des Wortes eine offene und ehrliche Darstellung des bewegten Lebens eines der größten Tennis-Stars der Welt. Schonungslos spricht Agassi über seine schwierige Kindheit und Jugend unter der Herrschaft seines gestrengen, erfolgsbesessenen Vaters. Er spricht aus, wovor manch andere aus der Tennis-Szene gern die Augen verschließen: die Hölle des Leistungssports, der bittere Kampf, auf dem Court der Beste zu sein, der körperliche Schmerz durch hartes, erbarmungsloses Training – am Ende bekämpfen nur noch Kortisonspritzen den Schmerz – und der seelische Schmerz bedingt durch Niederlagen und Einsamkeit. Zusammen mit seinem Co-Autor, dem Pulitzer Preisträger J. R. Moehringer, ist ihm ein einfühlsames, sprachlich überzeugendes Buch gelungen, das bensunterhalt mit alles andere als eine Tennis, obwohl ich Sportler-Biographie Tennis verabscheue, von der Stange ist. obwohl ich diesen Thematisiert werSport mit dunkler, den natürlich nicht heimlicher Leidennur die von der schaft hasse, ihn Boulevard-Presse immer gehasst ausgeschlachteten habe.“ Themen wie Drogen, Doping und Für Agassi ist TenToupet – es ist vielnis das Eine, Liebe mehr die ergrei- Andre Agassi, „Open“, Verlag Droemer/Knaur, das Andere: sehr fende Lebensge- 592 Seiten, 22,95 Euro. persönlich schreibt schichte einer faszi- ISBN: 9783426274910 Agassi über seine nierenden Persönlichkeit, die sportlich ganz oben unglückliche Ehe mit Brooke stand und steil fiel, bevor sie ihr Shields, wie er Steffi Graf kennen und lieben lernte und FaComeback feierte. milienvater wurde. Bezeichnenderweise titelt das Für mich selbst gehört „Open“ erste Kapitel der Autobiografie zu den Top Ten der Autobiogra„Das Ende“, das zum Ausgangs- fien. punkt für Agassis Neuanfang wird. Das Ende ist Agassis Buchhändler empfehlen letztes Turnierspiel im Jahr 2006 bei den US Jahresabschlüsse können ohne Open – der Buchtitel Zweifel spannende Lektüre sein – „Open“ trifft es also Aber manchmal darf es auch etwas anim doppelten Sinn deres sein. Der Wirtschaftsspiegel fragte des Wortes. Mit 36 Buchhändler aus Nord-Westfalen nach Jahren, körperlich ihren Lesetipps. Albert Hirsch, Gegefühlt mindestens schäftsführer des Internet-Buchhändlers doppelt so alt, verbuch.de, empfiehlt abschiedet sich einer eine Autobioder Größten aus der grafie nicht Tennis-Welt. Gleich zu nur für TenBeginn bekennt Agassi: nis-Fans. „Ich verdiene meinen Le-