Ein Auslandssemester an der Mansfield University of Pennsylvania

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Ein Auslandssemester an der Mansfield University of Pennsylvania
Ein Auslandssemester an der Mansfield
University of Pennsylvania, USA
-Erfahrungsbericht-
Wintersemester 2014/2015
Erfahrungsbericht „Mansfield University of Pennsylvania“
Vorbereitung
Nach der Zusage der Friedrich-Schiller-Universität durch Frau Zeidler haben wir ca. vier
Wochen auf eine Bestätigung durch den Koordinator der Mansfield Universität Herrn Dr.
Holtman gewartet. Anschließend ging alles unkompliziert und schnell. Einige notwendige
Unterlagen mussten schnellstmöglich nach Mansfield verschickt werden und wir haben ohne
langes Warten unser I-20-Formular aus Mansfield erhalten. Mit diesem Schreiben konnte das
Visa beantragt und ein Termin bei der amerikanischen Botschaft gemacht werden. Alle
organisatorisch zu erledigenden Schritte wurden uns durch Herrn Dr. Holtman bzw. Frau
Kollar übersichtlich in einer Checklist via Mail erläutert. Bei Problemen konnte man sich
jederzeit an beide Parteien wenden und bei der Kursauswahl (Kursverzeichnis:
https://webadvisor.mansfield.edu/WebAdvisor/WebAdvisor?TOKENIDX=9971331575&SS=
1&APP=ST&CONSTITUENCY=WBST) wurde versucht, dass alle Wünsche erfüllt werden
auch wenn ein Kurs bereits voll ausgelastet war.
Das Studium
Ich habe an der Mansfield University of Pennsylvania Human Ressource Management Kurse
sowie einen Management und einen Englischkurs belegt. Die durchschnittliche Größe der
Klassen würde ich im Vergleich zur Uni Jena als ziemlich klein einschätzen. An meinen
Kursen haben ca. 15-30 Personen teilgenommen. Die Endnote setzt sich aus vielen einzelnen
Leistungsnachweisen zusammen. Wobei ein überwiegender Teil aus Prüfungen besteht sie
hauptsächlich in Multiple Choice Format sind. Neben den Prüfungen sind in einigen Kursen
auch Vorträge und Projekte zu machen. In den Kursen besteht häufig Anwesenheitspflicht und
Mitarbeit wird sehr gern gesehen. Die Professoren sind sehr kooperativ und helfen gern bei
Problemen. Alle meine Professoren sprachen ein sauberes Englisch, sodass man schnell der
englischen Vorlesung folgen konnte. Gegenüber Studenten brauchte man sich nicht scheuen
Englisch zu sprechen, ganz im Gegenteil, ich hatte eher den Eindruck, dass Amerikaner
oftmals ein schlechtes Gewissen haben, da viele keine Fremdsprache sprechen können.
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Erfahrungsbericht „Mansfield University of Pennsylvania“
Abbildung 1 Typischer Klassenraum an der Mansfield Universität
Zu erwähnen ist, dass die Universität auf Musik spezialisiert ist, sodass man bei Interesse
sicherlich auch eine gute Musikausbildung bekommt bzw. in der Freizeit bei Bands mitwirken
oder mit anderen amerikanischen Studenten Musik spielen kann. Für Studenten mit
Vertiefung in HRM Bereich ist es interessant, dass die meisten HRM Kurse bei der
psychologischen Fakultät anzufinden sind.
Leben an/in der Universität und Freizeitangebote
Da das Leben und Lernen fast hauptsächlich auf dem Campus stattfindet sind an der
Mansfield Universität Studium und Freizeit sehr eng miteinander verbunden. Neben
zahlreichen diversen Sportclubs denen man beitreten kann, kann man ein sehr gut
ausgestattetes Fitnessstudio (inklusive Kursen) besuchen, Badmintonfelder mieten, Fahrräder
ausleihen und an Kletterwänden sein Können unter Beweis stellen. Zusätzlich kann man
Isomatten und Schlafsäcke ausleihen und zu bestimmten Zeiten im Schwimmbad frei
schwimmen gehen. Die Uni verfügt auch über einen „Spielraum“ mit diversen
Tischspielmöglichkeiten (siehe folgendes Bild).
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Erfahrungsbericht „Mansfield University of Pennsylvania“
Abbildung 2 „Spielraum“ in der Universität
Mary Beth Kollar, die Zuständige für das Wohlergehen der internationalen Studenten,
organisiert Treffen mit der internationalen Gruppe, ist sehr engagiert und man kann mit jedem
großen und kleinen Anliegen und Problem zu ihr gehen. Internationale Dinner, regionale
Ausflüge und Zusammentreffen wurden von ihr veranstaltet bzw. organisiert. Leider gab es
nur ca. 15 internationale Studenten, sodass wir eine kleine Truppe waren und nicht so viele
Austauschmöglichkeiten hatten.
Alle internationalen Studenten müssen auf dem Campus wohnen. Ich habe in einem Dorm mit
einer amerikanischen Mitbewohnerin gewohnt. Das Zimmer (preisgünstigste Variante) war
mit zwei Betten, zwei Schreibtischen und zwei Stühlen ausgestattet. Jeder Dorm hat ein
eigenes Badezimmer mit Dusche und Toilette.
Wenn man auf dem Campus wohnt muss man einen Meal-Plan (je nachdem wie oft man in
der Mensa essen möchte gibt es verschiedene Pläne) und sogenannte Flex-Doller (200$)
kaufen. Auf dem Campus gibt es zwei Mensen und zwei Kaffes mit Möglichkeiten seine FlexDollar oder Meals loszuwerden. Es können Frühstück, Mittag und Abendbrot sowie
zusätzliche Malzeiten und Snacks dort gegessen bzw. eingekauft und „to go“ gegessen
werden. Die Mensen bieten viel Fast Food und ungesundes Essen aber auch eine Salat Bar
und ein paar gesunde Alternativen. Die Qualität ist in Bezug auf die Kosten die pro Essen
anfallen ziemlich schlecht. Wasser ist durch spezielle Wasserfilter auf den Fluren überall frei
verfügbar. Wenn man zusätzliches Essen kaufen möchte ist ca. 40 Minuten zu Fuß (10
Minuten mit dem Auto) ein Walmart zu finden.
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Erfahrungsbericht „Mansfield University of Pennsylvania“
Abbildung 3 Nachtischbuffet bim Abendessen
Das amerikanische Studentenleben ist geprägt von den Studentenverbindungen. Durch
Kontakte zu Studenten die in Verbindungen sind wird man des Öfteren eingeladen auf
Hauspartys, die durch die einzelnen Verbindungen organisiert werden. Ganz so ausschweifend
und pompös wie man das aus den Filmen wie z.B. „American Pie“ kennt sind diese in
Mansfield jedoch nicht. Ebenso gibt es auf dem Campus einen Club namens „Hut“. Hier
werden jede Woche Konzerte veranstaltet und ab und zu Partys gefeiert. Auf dem kompletten
Campus herrscht striktes Alkoholverbot. Außerhalb des Campus sind vor allem zwei
Bars/Restaurants zu nennen, die des Öfteren von Studenten besucht werden. Dies sind das
Yorkholo und das Gregory's. Da ab 21 Jahren erst Alkohol getrunken werden darf ist es in den
USA erst ab 21 Jahren gestattet in eine Bar hinein zu gehen.
Mansfield ist hauptsächlich für Bachelorstudiengänge ausgelegt, deswegen sind die Studenten
im Schnitt (19-20) ziemlich jung. Die meisten Studenten sind dennoch aufgeschlossen und
sehr interessiert an Deutschland und an der deutschen Kultur.
Sonstige Hinweise und Fazit
Mansfield ist eine ziemlich kleine Stadt mit ca. 4000 Einwohnern. Innerhalb Mansfields ist
nicht sehr viel zu erleben und zu sehen, sodass man, wenn man mehr von den USA sehen
möchte (was ich zwingend empfehle!) Möglichkeiten suchen muss, um aus Mansfield heraus
zu kommen. Sehr von Vorteil ist dabei die Lage Mansfields welche zahlreiche
Wochenendtrips zu bekannten Städten ermöglicht. Wenn man die Ostküste bereisen möchte
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Erfahrungsbericht „Mansfield University of Pennsylvania“
ist dies möglich durch spezielle günstige Angebote der Universität (10$ pro Ausflug u.a. nach
Washington, New York City, Philadelphia oder zu den Niagara Fällen) oder auf eigene Faust
durch öffentliche Busse oder durch das mieten eines Autos. Die öffentlichen Busse fahren nur
ein Mal am Tag von Mansfield in größer gelegene Städte von denen man dann in die großen
Millionenmetropolen der USA gelangt. Durch einen Autovermieter (Enterprise) der ca. 30
Minuten zu Fuß von der Uni entfernt seinen Sitz hat, kann man Autos für ca. 50$ pro Tag
mieten.
Die Kleidung auf dem Campus ist sehr unterschiedlich. Von Jogginghosen und
Trainingsanzügen bis hin zu Anzügen und Kleidern ist alles zu sehen. Keiner meiner
Professoren hat verlangt, dass Anzüge oder Kleider bei Vorträgen getragen werden müssen.
Jedoch würde ich empfehlen ein Hemd bzw. eine Bluse mitzunehmen.
Desweiteren ist zu erwähnen, dass Bücher zu den Vorlesungen in der Regel gekauft werden
müssen. Leider ist es nicht immer wie in Deutschland möglich diese Bücher in der Bibliothek
auszuleihen. Einige Professoren verlangen, dass man die Bücher kauft und bei der Vorlesung
immer dabei hat. Die Preise sind in der Regel hoch. Ein Großteil der Bücher kostet zwischen
100 und 150 $. Mietet man diese (gebraucht), sind diese nur ca. 10-20 % günstiger. Ich
empfehle die Bücher gebraucht im Internet (z.B. Amazon) zu kaufen und am Ende des
Semesters wieder zu verkaufen. Eine sehr gute Verkaufsmöglichkeit wird am Ende des
Semesters von einer Firma angeboten, die sich mit einem kleinen Van hinter die Uni stellt und
die Bücher zu einem guten Preis ankauft. So haben wir nur wenig Verlust gemacht.
Mansfield war definitiv eine tolle und unvergessliche Erfahrung. Die Unterschiede zu
deutschen Universitäten sowie kulturelle Unterschiede sind durchaus groß und es ist sehr
interessant dies selbst zu erleben.
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