PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere
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TITEL wurden bis 04_2001 in Druckerei entworfen INHALT INHALT SCHWERPUNKT DIESER AUSGABE: Die neue Tierschutz-Hundeverordnung Inhaltsverzeichnis/Impressum Editorial: Auf ein Wort 2 3 TITELTHEMA AKTUELLE TIERSCHUTZHUNDEVERORDNUNG 4-5 DAS 6-9 NEUE ÖKOSIEGEL HUNDEHANDEL _ GESCHÄFT OHNE GNADE 10-11 Der erbarmungslose Handel mit Hunden AUS UNSERER ARBEIT 12 Vorstand auf der Jahreshauptversammlung gewählt WISSENSWERTES 13-16 TIERKRANKHEITEN 17-18 Die FIV-Infektion bei Katzen BERICHTE DER GESCHÄFTSSTELLEN 19-22 LV Bayern, LV Berlin, LG Köln, LV Hamburg TIERSCHICKSALE 23 Diese schönen Verse stammen aus einem alten Kirchenlied. 1802 geschrieben, sind sie von einer Kraft, die sich über die Jahrhunderte hinweg gehalten hat. Wir haben das alte Lied kürzlich in einem Tiergottesdienst gehört und waren begeistert. Der weise Schöpfer, dessen Ruf einst mächtig scholl: Es werde! Und aller Welt Bewohner schuf, bestimmte diese Erde nicht nur für die Menschen allein, auch Tiere schuf er, groß und klein des Lebens sich zu erfreuen. Das kleinste Tier betritt die Welt mit mir auf gleiche Weise, es fühlt sein Dasein und erhält sich auch durch Trank und Speise. Hat ebenso wie ich ein Herz, hat Sinneskraft, fühlt Lust und Schmerz verlässt wie ich das Leben. Begegnung mit Ido TIERSCHUTZ IM AUSLAND 24-25 Ungarn Rumänien Anschriften der Geschäftsstellen Tiere in Not/Literaturtipps Beitrittserklärung 26 27 28 Impressum DAS RECHT DER TIERE Nr. 3/2001 Mitgliederzeitschrift des „Bund gegen Mißbrauch der Tiere e. V.“ Redaktion: Claudia Lotz, Jochen Prinz, Dr. Jörg Styrie, Hans Schroer Gestaltung: Stefan Lotz Druck: Brendow Printmedien, Moers Titelbild: Andrea Sturm Anzeigen: Willy Passmann Hattinger Str. 837, 44879 Bochum Tel.: 0234 / 49 42 84 Übernahme von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Der Bezugspreis der Zeitschrift „Das Recht der Tiere“ ist durch Mitgliedsbeiträge abgegolten. Auflage: 33 000 Stück 2 Das Recht der Tiere 3/2001 Dem, der für alles Sorge trägt, dem Schöpfer aller Dinge, ist nichts, was auf der Welt sich regt, zu klein und zu geringe. Er, dessen Huld kein Engel misst, er, der des Menschen Vater ist, ist auch des Wurmes Schöpfer. Und er, der alle Wesen liebt, er sollte mir erlauben, dem Tiere das, was er ihm gibt, gedankenlos zu rauben? Was gäbe mir wohl den Beruf, ein Leben, das die Allmacht schuf, leichtsinnig zu zerstören? Wen eines Tieres Qual erfreut, er wird, das kann nicht fehlen, kalt und gefühllos mit der Zeit gewiss auch Menschen quälen. Wer auch ein Mitgeschöpf betrübt, und Härt´ und Grausamkeit verübt, der kann auch Gott nicht lieben. EDITORIAL AUF EIN WORT… Hoffnungsschimmer am Horizont Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde! Seit vielen Jahren kämpft der Bund gegen Mißbrauch der Tiere mit Herz und Verstand für die artgerechte Haltung von Haustieren und so genannten Nutztieren. Unsere Ausdauer führt allmählich zum Erfolg. Endlich beginnen Politiker, unsere Forderungen in Rechtsbestimmungen umzusetzen. Über zwei Beispiele werden wir Sie in diesem Heft informieren. Das Ökosiegel, das Ministerin Künast noch im Spätsommer einführen wird, stärkt die Bedeutung ökologischen Landbaus in Deutschland in Zukunft deutlich. Profitieren werden Q Q Q die Biobauern durch die Vermarktung ihrer Produkte über Supermärkte die Verbraucher, die die gesünderen Lebensmittel nicht mehr nur im Bioladen kaufen könen, sondern die Produkte quasi im Geschäft um die Ecke erhalten werden die landwirtschaftlichen Tiere, da die Anforderungen an Haltung, Fütterung und Transport in den Ökorichtlinien deutlich höher sind, als in der konventionellen Tierhaltung. Somit gibt das Ökosiegel Grund zur Hoffnung! Als nur kleinen Erfolg sehen wir die neue Tierschutz- Hundeverordnung an. Fast zehn Jahre sind seit der Vorlage des ersten Entwurfs bis zur Verabschiedung vergangen. Das generelle Verbot der Anbinde- und Zwingerhaltung konnte leider nicht durchgesetzt werden _ immerhin ist aber nun vorgeschrieben, dass alle Hunde ausreichend Auslauf und Sozialkontakt haben müssen. Leider lässt der Durchbruch in der Legehennenhaltung noch auf sich warten. Der für Anfang Juli angesetzte Termin über die Abstimmung der neuen Verordnung im Bundesrat wurde kurzfristig auf Ende Oktober verschoben. Wir werden alle unsere Möglichkeiten nutzen, um die Bundesländer zu überzeugen, dem Verbot der Käfighaltung von Legehennen zuzustimmen. Ich bin froh, mit den neu gewählten Vorstandsmitgliedern wiederum ein engagiertes Team an meiner Seite zu haben, das mit mir für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere eintreten wird. Ich hoffe auch weiterhin auf Ihre Unterstützung, denn im Kampf gegen die Not der Tiere bin ich auf Ihre Hilfe angewiesen. Mit besten Grüßen Jutta Breitwieser Bundesvorsitzende Das Recht der Tiere 3/2001 3 TITELTHEMA N EUE T IERSCHUTZ H UNDEVERORDNUNG ENTTÄUSCHEND : ANBINDEBLEIBEN ZWINGERHALTUNG WEITERHIN ERLAUBT! Am 1. September 2001 tritt in Deutschland eine neue "TierschutzHundeverordnung" in Kraft. Die alte Regelung aus dem Jahr 1974 schrieb ausschließlich Anforderungen an Anbinde-,, Zwingerhaltung und Haltung in Schuppen und Scheunen etc. fest. Die aktuelle Fassung regelt nun das weite Umfeld der Hundehaltung. Neben Vorschriften zum Platzbedarf, zur Fütterung und Pflege verbietet die neue Tierschutz-H Hundeverordnung die Ausstellung von kupierten Hunden und untersagt die Zucht und Kreuzung von bestimmten Rassen. 4 Das Recht der Tiere 3/2001 UND Der Bund gegen Mißbrauch der Tiere drängte seit Jahren auf eine Reform und setzte sich für eine verbindliche artgerechte Haltung und Behandlung von Hunden ein. Doch die derzeitige Verordnung geht _ wieder einmal _ nicht weit genug: Zwinger- und Anbindehaltung sind weiterhin erlaubt! "Es ist höchste Zeit", sagt die BMTVorsitzende Jutta Breitwieser, "dass diese tierquälerische Form der Hundehaltung endlich der Vergangenheit angehört." In den 90er Jahren gab es verschiedene Anläufe, die überholte Hundehaltungs-Verordnung zu überarbeiten, ohne dass es zu einer konsequenten Neufassung kam. Erst die entbrannte Diskussion um so genannte Kampfhunde und ihr Gefährdungspotential für die Gesellschaft machten den Politikern deutlich, dass Verhaltensstörungen und Aggressionen bei Hunden auf eine nicht artgerechte Haltung zurückzuführen sind. Ein besonders kritischer Punkt in der alten Verordnung war für den Bund gegen Mißbrauch der TITELTHEMA Tiere der Passus über die Zwingerhaltung. Die bedauernswerten, eingesperrten Tiere hatten nicht einmal Anspruch auf täglichen Auslauf. Mit der Folge, dass viele Hunde ihr Leben einsam hinter Gittern oder an der Kette verbringen mussten, ohne dass ihre notwendigen Bedürfnisse nach Sozialkontakten zu Mensch und Tier oder Bewegung erfüllt wurden. In diesem Zusammenhang ist die neue Verordnung ein klarer Fortschritt: Sie regelt unmissverständlich, dass Hunde ausreichend Auslauf und Sozialkontakte bekommen müssen. Im Folgenden der genaue Wortlaut: Auslauf und Sozialkontakt (§ 2) "Einem Hund ist ausreichend Auslauf im Freien außerhalb eines Zwingers oder einer Anbindehaltung sowie ausreichend Umgang mit der Person, die den Hund hält, betreut oder zu betreuen hat, zu gewähren. Auslauf und Sozialkontakte sind der Rasse, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Hundes anzupassen (§ 2 Ziffer 1). Einem einzeln gehaltenen Hund ist täglich mehrmals die Möglichkeit zum länger dauernden Umgang mit Betreuungspersonen zu gewähren, um das Gemeinschaftsbedürfnis des Hundes zu befriedigen (§ 2 Ziffer 3)". Kettenhundhaltung ist Tierquälerei. Diese Regelung trägt der Erkenntnis Rechnung, dass Hunde hoch sozialbedürftige Tiere sind, die Kontakt zum Menschen (und auch zu Artgenossen) brauchen. Verweigert man Hunden den notwendigen Sozialkontakt, können schwerwiegende Verhaltensstörungen bis hin zur Aggressivität die Folge sein. Ausstellungsverbot für kupierte Hunde Das Verbot, Hunden die Ohren und Ruten zu kupieren, wurde in der Vergangenheit immer wieder unterlaufen. Und zwar wurden die Tiere in solche europäischen Länder gebracht, in denen die tierquälerischen Manipulationen bis heute erlaubt sind. Wieder zurück in Deutschland stellten viele Besitzer ihre "in Form geschnittenen" Hunde auf Zuchtschauen aus und trugen stolz die Siegerprämien nach Hause. Diese Praxis wird durch die neue Verordnung insofern unterbunden, als dass das Ausstellen von kupierten (auf Rassemerkmale zurechtgeschnittenen) Hunden ab 1. Mai 2002 grundsätzlich verboten ist. Ausnahme: Das Ausstellungsverbot gilt dann nicht, wenn der Eingriff vor dem 1. September 2001 und in Übereinstimmung mit den Vorschriften des Tierschutzgesetzes in der zum Zeitpunkt des Eingriffs geltenden Fassung vorgenommen wurde. Massenzuchten weiterhin erlaubt Erhebliche Tierschutzprobleme gab es in der Vergangenheit immer wieder bei großen Hundezuchtanlagen. So kam es zum Beispiel häufig vor, dass die Tiere unzureichend und durch unqualifiziertes Personal betreut wurden. Um solchen Missständen vorzubeugen, müssen zukünftig gewerbsmäßige Züchter sicherstellen, dass für jeweils bis zu zehn Zuchthunde und ihre Welpen eine Betreuungsperson zur Verfügung steht. Diese muss hierfür notwendige Kenntnisse und Fähigkeiten bei der zuständigen Behörde nachweisen. Leider konnten wir uns mit unserer Forderung nach einem Verbot von Massenzuchtanlagen nicht durchsetzen. Ebenfalls scheint uns die Vorgabe, zehn Hunde je Betreuungsperson, viel zu hoch. Dennoch kann die Regelung hilfreich sein, den schlimmsten Missständen in solchen Anlagen zu begegnen. Zucht- und Kreuzungsverbot für so genannte Kampfhunde Im Zuge der Diskussion um die so genannten Kampfhunde wurde in der Tierschutz-Hundeverordnung ein Zuchtverbot für jene Hunde aufgenommen, die ein übersteigertes Angriffs- und Kampfverhalten aufweisen, das durch artgemäße Signale nicht hinreichend gesteuert “Kampfhunde” _ kaum Vermittlungschancen. wird. Bei Pitbull-Terriern, Staffordshire Bullterriern, American Staffordshire Terriern und Bullterriern sowie Kreuzungen mit diesen Tieren ist nach Auffassung des Ministeriums vom Vorliegen einer derartigen Aggressionssteigerung auszugehen. Die Zucht mit diesen Tieren ist verboten. Die Hundehaltungs-Verordnung kann bei unserer Hauptgeschäftsstelle in München (Anschriften S. 26) angefordert werden. Bitte vergessen Sie nicht, 3 DM in Briefmarken für die Portokosten dazu zu legen. Text: Dr. Jörg Styrie Fotos: Heike Bergmann Das Recht der Tiere 3/2001 5 TITELTHEMA E RRUNGENSCHAFT FÜR DEN T IERSCHUTZ NEUES ÖKO-SIEGEL WIRD SPÄTSOMMER EINGEFÜHRT Als Renate Künast am 18. Januar 2001 das Amt des zurückgetretenen Landwirtschaftsministers Karl-H Heinz Funke übernahm, machte sie eines deutlich: Mit ihr würde es keine Fortsetzung der verfehlten Politik ihres Vorgängers geben. Sie erarbeitete mit Fachleuten einen Aktionsplan zur Umgestaltung der Landwirtschaft. Die Kernaussage: Bis 2010 soll der Anteil des ökologischen Landbaus von heute 2% auf über 20% gesteigert werden _ ein ehrgeiziges Vorhaben, das der neuen Ministerin die Feindschaft der auf herkömmliche Weise produzierenden Agrarlobby sichert. Ein wichtiger Markstein auf dem Weg in eine 6 Das Recht der Tiere 3/2001 tier- und naturverträgliche Produktionsweise wird das einheitliche Öko-SSiegel sein. Dieses Siegel soll Erzeugnisse kennzeichnen, die bestimmte Mindestanforderungen an Herstellung und Produktionsweise erfüllen. Das Gütesiegel, voraussichtlich im Spätsommer auf dem Markt, wird u.a. auf Milchprodukten und Fleisch aus artgerechter Tierhaltung und pflanzlichen Nahrungsmitteln aus Bio-A Anbau zu finden sein. Mit dem Öko-Siegel kommt die Landwirtschaftsministerin Renate Künast den Verbrauchern entgegen, die sich bisher mit den unterschiedlichen Gütesiegeln der Bio-Verbände IM schwertaten. Zu unübersichtlich die Kennzeichnungen, zu wenig nachvollziehbar die tatsächliche Herkunft der Erzeugnisse. Ob Käse, Eier, Milch, Fleisch, Wurst, Kartoffeln oder Äpfel _ das einheitliche Siegel wird eine klare Richtlinie für Menschen sein, die sich gesund ernähren wollen und gleichzeitig auf eine tiergerechte und naturverträgliche Produktionsweise großen Wert legen. Zudem erhofft sich Renate Künast eine Absatzsteigerung der ÖkoWaren, die dank der neuen Kennzeichnung aus ihrem Nischendasein geholt und endlich den Weg in die Regale der Supermärkte finden können. ANZEIGE TITELTHEMA freie Zugang zu ihren Futterstellen und Tränken zu ermöglichen. In den Stallgebäuden sollen Q genügend Frischluftzufuhr Q ausreichender Tageslichteinfall Q niedrige Staubkonzentrationen Q tierart- und altersgerechte Temperaturen Q angepasste Luftfeuchtigkeit und niedrige Schadstoffkonzentrationen herrschen. Zu einer artgerechten Schweinehaltung gehört der Auslauf ins Freie. Wochenlang hatten Handel, Anbauverbände, Bauern, Verbraucherschützer und das neue Bundesministerium für Verbraucherschutz nach einem klaren Konzept für ein bindendes, staatlich kontrolliertes Siegel gesucht. Immer wieder ging es um die Kriterien, nach denen das ÖkoSiegel verliehen werden sollte. Die strengsten Maßstäbe forderten die deutschen Bio-Bauern, von denen 40% in der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL) vertreten sind. Renate Künast beendete diese Debatte mit dem Hinweis, dass der Durchbruch des Ökolandbaus nicht erreicht werden könne, wenn ein Gütesiegel mit hohen Anforderungen die Bioprodukte verteuern und damit zu Luxusgütern für wenige Verbraucher machen würde. Öko-Siegel nach EU-Bio-Norm Im Mai dieses Jahres verkündete die Ministerin die Entscheidung: Das Öko-Siegel wird sich nun an den Mindestanforderungen orientieren, die in der Europäischen Gemeinschaft für ökologisch erzeugte Produkte gelten (EU-Bio-Norm). Daneben haben deutsche Bioverbände die Möglichkeit, ihre eigenen stren- 8 Das Recht der Tiere 3/2001 geren Anforderungen an Haltung und Produktionsweise auf den Erzeugnissen extra zu deklarieren. Die Anforderungen der EU-Ökoverordnung 1. Tierhaltung Die Tierhaltung richtet sich laut EUVerordnung nach der Fläche des landwirtschaftlichen Betriebes. Das heißt: Ein Betrieb darf nur so viele Kühe, Rinder oder Schweine halten, wie der entstehende Dung auf den eigenen Flächen ausgebracht werden kann. Als Bemessungsgrenze gilt der Stickstoff-Anteil im Kot, der pro Hektar Fläche 170 kg nicht übersteigen darf. Aus diesen komplizierten Vorgaben berechnet sich die Anzahl der Tiere, die maximal auf einem Hof gehalten werden dürfen. Die Besatzdichte der Ställe muss so gewählt werden, dass Komfort und Wohlbefinden gesichert sind. Die Tiere sollen natürlich Stehen, sich bequem Hinlegen, Umdrehen und Putzen können. Sie müssen genügend Platz haben, um ihre artgerechten Bewegungsabläufe wie Strecken oder Flügelschlagen ausleben zu dürfen. Auch an den Boden werden bestimmte Auflagen gestellt. So soll zumindest die Hälfte der StallBodenfläche aus festem Material sein. Damit sind die entsetzlichen Spalten- oder Gitterkonstruktionen verboten. Außerdem muss es in den Ställen fest konstruierte Liege- und Ruheflächen für die Tiere geben. Der gesamte Ruhebereich soll mit trockener Streu ausgelegt sein. Sauen müssen in Gruppenhaltung leben und werden nur im späten Trächtig- Die höchstzulässige Anzahl von Tieren pro Hektar wird auf jeweils 2 Milchkühe, 3 ein- bis zweijährige Rinder, 13 Mutterschafe, 6 Zuchtschweine, 14 Mastschweine, 230 Legehennen und 580 Masthühner begrenzt. Die Unterbringung der Tiere muss selbstverständlich artgerecht sein und ihren natürlichen (biologischen, verhaltensgemäßen) Bedürfnissen entsprechen. Allen Tieren ist der Haltung unter strengeren Anforderungen. TITELTHEMA keitsstadium oder während ihrer Säugeperiode aus der SchweineGemeinschaft herausgeholt. Ferkel dürfen nicht in Ferkelkäfigen gehalten werden. Den Schweinen sollen Auslaufflächen mit Wühlmöglichkeiten zur Verfügung stehen. ist. Zulässig sind allerdings höchstens 10% bei Pflanzenfressern und 20% Futter-Trockenmasse bei Schweinen und Geflügel etc. im Jahr. Junge Säugetiere werden vorzugsweise mit natürlicher Milch (Muttermilch) gefüttert. Im übrigen gilt die Vorgabe (Weidezugang, Freigeländezugang, Auslauf) für alle Tiere, die landwirtschaftlich gehalten werden, wobei die betreffenden Bereiche zum Teil überdacht sein können. Wenn Wetter, Bodenverhältnisse, Alter und Gesundheitszustand des Tieres es zulassen, ist Pflanzenfressern Weidegang zu ermöglichen. Verboten sind wachstums- und leistungsfördernde Stoffe und Hormone zur Kontrolle der Fortpflanzung. Von all diesen Grundsätzen sind Ausnahmen zugelassen. Darüber hinaus sollen die neu eingestallten 3. Medizinische Betreuung Die Krankheitsvorsorge beruht im Grunde auf vorbeugenden Maßnahmen. Dazu gehören zum Beispiel die Wahl geeigneter Tierrassen, tiergerechte Haltung, hochwertiges Futter und eine angemessene Besatzdichte. Wenn trotzdem ein Legehennenhaltung in einer überdachten Veranda. Tiere, soweit verfügbar, von ökologisch wirtschaftenden Betrieben stammen. 2. Fütterung Grundsätzlich sollen die Tiere ökologisch erzeugtes Futter bekommen. Ausnahme: Es darf jedoch auch eine begrenzte Zahl konventioneller Futtermittel gegeben werden, wenn die ausschließliche Versorgung mit Öko-Landbaufutter nicht möglich Tier krank wird, sollte es bevorzugt mit phytotherapeutischen (aus Pflanzen gewonnene Stoffe) und homöopathischen Heilmitteln behandelt werden. Zurückzustellen sind dagegen herkömmliche Tierarzneien. Artgerechter Freilauf für Hühner. parat verabreicht werden müssen, verdoppelt sich die gesetzlich vorgeschriebene Wartezeit, bevor das Tier geschlachtet werden darf und in den Lebensmittelkreislauf gelangt. Insgesamt sind die EU-Anforderungen an die ökologische Tierhaltung weit höher als die jeweiligen nationalen Mindestanforderungen. Wichtig ist nun, dass der Handel die ökologisch erzeugten Produkte in sein Sortiment aufnimmt und die Verbraucher die Erzeugnisse auch kaufen. Doch in Anbetracht der Schreckensmeldungen über BSE, MKS, Schweinepest, Arzneimittelrückstände im Fleisch, Hormonskandale in der Schweine- und Kälbermast müsste jeder Verbraucher gerne bereit sein, für Produkte aus artgerechter Tierhaltung etwas mehr zu bezahlen. Gänzlich verboten sind nichtpflanzliche Tierarzneimittel oder Antibiotika zur vorbeugenden Behandlung. Heute ist noch nicht klar, wie das neue Öko-Siegel aussehen wird. Nach Angaben der Ministerin Künast wird noch am Erscheinungsbild gefeilt. Im Spätsommer wird es dann voraussichtlich der Öffentlichkeit vorgestellt werden können. Wir wünschen dem Siegel einen guten Start! Sollte aus speziellen Erwägungen doch einmal ein chemisches Prä- Text: Dr. Jörg Styrie Fotos: Claudia Lotz/BVT Das Recht der Tiere 3/2001 9 DER BMT H UNDEHANDEL _ G ESCHÄFT DIE OHNE INFORMIERT G NADE VERSTECKTE TIERQUÄLEREI Der Handel mit Welpen ist ein einträgliches Geschäft in Deutschland. Da werden Hündinnen verschiedener Rassen als Gebärmaschinen missbraucht und Hundebabys wie am Fließband produziert. Unter unsäglichen Bedingungen, in Hinterhöfen, Schweinekoben oder Massenzwingern erblicken die Kleinen das Licht der Welt. Mit vier oder fünf Wochen werden sie an professionell arbeitende Hundehändler weitergereicht, die sie in einem seriös anmutenden Umfeld (liebevolle Zeitungsannonce, alter Bauernhof, eigene Kinder, nettes Personal etc.) verkaufen. Seit einiger Zeit sind Hundehändler und Massenzüchter auf eine besonders geschickte Strategie verfallen: Sie inserieren in Zeitungen als Tierheim und täuschen einen ethisch motivierten Hintergrund ihrer Verkaufseinrichtung vor. Die Pädagogin Brigitte Stöber-Harries, Verfasserin von zahlreichen Hundelehrbüchern, recherchiert seit langem über die Tricks der Undercover-Händler. Jährlich werden in Deutschland ca. 400 000 Hunde geboren, und nur etwa 30% stammen aus artgerechter Aufzucht. Dazu kommen viele aus tierquälerischen deutschen oder osteuropäischen Massenproduktionen. Ein Hundehändler kauft ganze Kontingente von Welpen und veräußert sie, einzig der Gewinnmaximierung dienend, weiter. Doch kann jeder Tierfreund dazu beitragen, dass Hundehandel zu einem unrentablen Pleite-Unternehmen wird. Dazu ist Aufklärung dringend nötig, denn die Händler scheinen mit ihren cleveren Verkaufsstrategien den gutgläubigen Käufern immer ein ganzes Stück voraus zu sein. Die Hundehändler von heute geben sich meist nicht mehr als Händler zu erkennen; sie arbeiten undercover. Getarnter Hundehandel _ die Tierheim-Masche Die Tierheime haben Hundehändler auf eine einträgliche Idee gebracht: Sie nennen sich einfach ebenfalls Tierheim oder Hundeheim, geben sich dazu womöglich noch einen zugkräftigen Namen wie "Hundeliebe" oder "Kuschelhund" und wer- 10 Das Recht der Tiere 3/2001 Dieser Welpe stammt glücklicherweise aus einer artgerechten Aufzucht. ben in Zeitungen mit Anzeigen, die denen des lokalen, "echten" Tierheimes zum Verwechseln ähnlich sind. So betonen sie in den Anzeigen die artgerechte Gruppenhaltung ("..unsere Hunde tollen in riesigen Ausläufen umher"), selbst wenn die wenige Wochen alten Welpen fast ausschließlich in engen, sterilen Räumen gehalten werden und nur ab und zu auf einer Wiese ohne Anleitung durch Mutter oder vertraute Menschen hilflos umhertappen. Die Hundehändler erwähnen in den Anzeigen spezielle Sorgenkinder, für die sie vorgeben, besonders nette Menschen zu suchen ("..unser Charly hatte bis jetzt kein Glück im Leben"). Sie versichern, dass der Tierarzt bei ihnen täglich hereinschaut und suggerieren so, dass bei ihnen alles seriös und artgerecht im Sinne der Tiere zugeht. Und weiter liest man in den "liebevoll aufgemachten" Anzeigen, die jede Woche in der Zeitung stehen und den warmherzigen Tierfreund ebenso ansprechen wie den Spontankäufer und Schnäppchenjäger, dass zur Zeit in großer Anzahl süße Welpen und Junghunde verschiedenster Rassen zu haben sind. Junge Hunde gleich zum Mitnehmen _ das lockt viele! Auf diese Art werden Interessenten geködert. Dabei gibt es drei Käufer- DER BMT typen: Die Schnäppchenjäger, die sich über einen billiger erstandenen Rassehund freuen, die Spontankäufer, die einen jungen Hund wie ein Paar Schuhe sofort haben wollen, und die Tierfreunde, die im Glauben ein gutes Werk zu tun, einen Hund von einem Händler freikaufen. Sie alle statten diesem "Tierheim" tatsächlich einen Besuch ab und treffen dort wie im realen Tierheim nette Jugendliche, die die Hunde aus Tierliebe versorgen. Meist arbeiten sie ohne Bezahlung oder für ein Taschengeld, ohne die perfide Masche der Tierquäler zu durchschauen. Der Interessent findet saubere Zwingeranlagen vor, die nicht viel anders aussehen als die der Tierheime. Er sieht auch einige wenige erwachsene Hunde. Doch Vorsicht: Das sind Alibi-Hunde, die glauben machen sollen, dass es sich hier wirklich um eine Tierschutzeinrichtung handelt, die armen Hunden hilft. Viele potentielle Käufer sind meist gerührt von all den Welpen unterschiedlichen Typs, Mischlingen und solchen, die nach einer Rasse aussehen, die da umherwuseln und mit ihren stark wirksamen KindchenSchema-Schlüsselreizen in ihm das Verlangen wecken, selbst so ein Hundekind zu erwerben und zu umsorgen. Schnell verliert der Verstand an Einfluss: Kaum ein Interessent macht sich Gedanken, weshalb es in diesem "Tierheim" eine INFORMIERT Unmenge Welpen gleich in ganzen Würfen (oft sechzig und mehr!!) gibt, während man im Tierheim vorwiegend ältere Hunde vorfindet. Die geschickten Verkaufsstrategen, als Tierschützer getarnt, erzählen dem Kunden dann in der Regel noch, dass der süße Welpe von einem ganz besonders netten Menschen auf dem Land stamme, der ihn aus unterschiedlichen Gründen, jedoch schweren Herzens, in dieses Tierheim geben musste. Manchmal sprechen diese Menschen auch davon, dass sie die Würfe für einen _ natürlich ebenfalls besonders lieben _ Züchter vermitteln. Wen wundert es, dass unser Interessent kurz darauf glücklich mit einem Welpen im Arm die Stätte verlässt und jedem weitererzählt, dass er den Hund aus einem Tierheim habe, weil er als echter Tierfreund natürlich keinen Wert auf einen Rassenachweis lege, sondern einzig dem armen Hund helfen wollte. Und den "Tierschützern" neben dem Kaufpreis von ca. 600 bis 700 DM noch eine Geldspende dagelassen habe. Tatsächlich aber ist er einem skrupellosen Händler auf den Leim gegangen, der die gequälten, bedauernswerten Welpen aus übelster Massenproduktion im In- oder Ausland billig aufgekauft hat. In versteckten Auffangstationen werden die Tiere in einen sauberen, ansehnlichen Zu- stand gebracht. Der Betroffene erkennt dies oft zu spät _ und hat dann längst dazu beigetragen, das grausame Geschäft mit armen Lebewesen anzukurbeln. Und wieder ist Nachschub unterwegs: Nachts kommen im Kofferraum über die Grenze verängstigte, kranke, auch schon tote Welpen in Kisten an, höchstens fünf Wochen alt. Je kleiner, je niedlicher sie aussehen, desto besser gehen sie weg, und um so leichter lässt sich verheimlichen, dass aus den Hundebabys später großwüchsige Hunde werden. Hunde, die in der wichtigsten Lernphase ihres Lebens ohne Muttertier oder Bezugsperson aufwachsen und bei denen Verhaltensstörungen und gesundheitliche Beeinträchtigungen (Erbfehler, fehlender Impfschutz, Fehlernährung etc.) an der Tagesordnung sind. Was können Tierfreunde tun? Bitte bedenken Sie, dass in unseren Tierheimen unzählige Hunde auf ein neues Zuhause warten. Auch diese Hunde entsprachen einmal dem Kindchen-Schema, wurden unbedacht gekauft und im besten Fall einfach wieder abgegeben. Wenn Sie oder jemand aus Ihrem Freundeskreis einen Hund zu sich nehmen möchte, dann besuchen Sie unsere Vierbeiner im Tierheim (Adressen Seite 26). So erkennen Sie eine Massenzucht: 1. Der Zwinger bietet in seinen Inseraten mehrere und vor allem gängige Hunderassen an. 2. Er hat immer mehrere in der Zucht stehende Hündinnen mit Würfen. 3. Bei einem Besuch wird deutlich, dass die Zuchthunde keinen Zutritt ins Haus haben oder gar auf einem entfernten Grundstück isoliert leben. 4. Die Welpen werden ohne Muttertiere gezeigt. 5. Die Mutterhündin, falls vorhanden, fürchtet den Züchter. 6. Die Welpen sind schreckhaft, ängstlich, zurückhaltend, machen einen unsauberen, kranken Eindruck. 7. Sie bekommen Welpen ohne Papiere günstiger angeboten. 8. Der Züchter drängt Sie zur Kaufentscheidung. Das Recht der Tiere 3/2001 11 AUS V ORSTANDSWAHL IN UNSERER ARBEIT M ÜNCHEN Vorsitzende Jutta Breitwieser mit überwältigender Mehrheit wieder gewählt Der Bund gegen Mißbrauch der Tiere wählt im vierjährigen Turnus seinen neuen Vorstand _ ein Ereignis, das von allen Mitstreitern des BMT in jedem Jahr wieder mit großer Spannung erwartet wird. Am 17. Juni wurde Jutta Breitwieser im Kulturzentrum in München mit gewaltiger Mehrheit in ihrem Amt bestätigt und tritt, unterstützt von Dr. Jörg Styrie als zweitem Vorsitzendem, damit bereits ihre dritte Amtsperiode an. Schon früh spürt die gebürtige Hessin Jutta Breitwieser ihre grenzenlose Liebe zu Tieren, die von Menschen verstossen und misshandelt wurden. Sie arbeitet im Tierheim "Elisabethenhof" mit und zeigt sich mit ihrer Einsatzbereitschaft und Kämpfernatur bald gewachsen, die Leitung zu übernehmen. Unter ihrer Führung wird das Tierheim Elisabethenhof später mit verschiedenen Anerkennungen (u.a. Umweltpreis des Wetteraukreises) ausgezeichnet werden. Auch als Jutta Breitwieser 1993 der Vorstandsvorsitz des BMT angeboten wird, weist sie die große Verantwortung nicht zurück und legt in die oft sehr schwierige und anstrengende praktische und politische Tierschutzarbeit ihre gesamte Kraft. Politische Rückschläge, wie _ um nur ein Beispiel zu nennen _ die wiederholte Ablehnung des Tierschutzes im Grundgesetz 1994, 1997 und zuletzt 2000 durch die CDU, bringen die gelernte Juristin nicht von ihrem Ziel und Lebenstraum ab: Mit anderen engagierten Tierschützern und Tierfreunden für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere einzutreten und mit hoher Sachkenntnis gemeinsam die politischen Voraussetzungen dafür zu schaffen. In diesem Sinne wird auch der neu konstituierte Vorstand die Zusammenarbeit fortsetzen. 12 Das Recht der Tiere 3/2001 Der neue Vorstand: Hans Hoffsümmer, Jutta Breitwieser, Dr. Jörg Styrie, Karin Stumpf (v. l.) Zum zweiten Vorsitzenden wurde ebenfalls mit großer Mehrheit der wissenschaftliche Mitarbeiter des BMT, Dr. Jörg Styrie, bestimmt. Der 41jährige löst damit Dr. HeinzWilhelm Selzer ab, der aus Krankheitsgründen nicht mehr kandidieren konnte. Der Agrarwissenschaftler Styrie ist seit April 2000 Leiter des Landesverbandes Berlin und unterstützt Jutta Breitwieser konzeptionell bei ihrer umfangreichen Arbeit. Der gebürtige Bonner hat sich mit Fachkenntnis und Engagement in den BMT eingebracht und gilt "als rechte Hand" der Vorsitzenden. Dr. Jörg Styrie lebt mit seiner Frau, seinen drei Kindern und der Katze Lilli in Berlin-Heiligensee. Als Schatzmeister wurde mit großer Mehrheit der 68jährige Hans Hoffsümmer gewählt. Der gelernte Bankkaufmann hat sich bereits vier Jahre als Rechnungsprüfer um die Zahlen des Vereins gekümmert, bevor er nun weitere Verantwortung übernimmt. "Ich mache diese Arbeit im Sinne der Tiere", sagt der gebürtige Kölner, "und möchte durch meine Tätigkeit dazu beitragen, dass die Zukunft des BMT weiter in geordneten Bahnen verläuft." Hans Hoffsümmer hat zwei erwachsene Töchter und lebt mit seiner Frau und seinem Schäferhund Ido in Köln (s. auch Seite 23). Der bisherige Schatzmeister Gunnar Lenz wechselte seinen Aufgabenbereich und unterstützt nun die Rechnungsprüfer Ruth Georg und Lothar Peschges bei ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit. Aus Arbeitsüberlastung stellte sich Dagmar Weist nicht mehr als Schriftführerin zur Verfügung. Für diese Tätigkeit wurde die 43jährige Karin Stumpf gewählt, die seit 1982 das Tierheim-Team in Köln als ehrenamtliche Mitarbeiterin unterstützt. Die gelernte Hotelkauffrau ist im Sauerland "zwischen Kühen und Schweinen aufgewachsen", wie sie sagt. Der Grundstein für ihre Liebe zu Tier und Natur und der Wunsch, den gequälten Lebewesen zu helfen, stammt aus ihren frühen Kindertagen. Heute lebt sie mit ihrem Mann, vier Katzen und drei Hunden in Köln. WISSENSWERTES 25 J AHRE W ASHINGTONER A RTENSCHUTZÜBEREINKOMMEN Die wenigsten Tier- und Pflanzenarten sind vor illegalem Handel geschützt Am 20. Juni 1975 trat die Bundesrepublik Deutschland dem Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten wildlebender Tiere und Pflanzen, kurz WA oder CITES, bei. Mit über 150 Mitgliedsstaaten ist die Konvention heute zum wichtigsten Schutzinstrument für bedrohte Tier- und Pflanzenarten geworden. Umweltminister Jürgen Trittin wies anlässlich der Jubiläumsveranstaltung in Bonn auf die Erfolge der Konvention und der besonderen Rolle Deutschlands hin. So beendete die strenge Unterschutzstellung der afrikanischen Elefanten im Jahre 1989 und das Handelsverbot für Elfenbein das Massenabschlachten der grauen Riesen. Auch die Bestände verschiedener Meeresschildkrötenarten und Großwale konnten sich erholen, nachdem der Handel mit den Tieren oder deren Produkten verboten wurde. Heute sind über 8000 Tier- und 40.000 Pflanzenarten entsprechend dem Grad ihrer Schutzbedürftigkeit in den drei Anhängen des WA aufgeführt. Anhang I WA: Von der Ausrottung bedrohte Arten, mit denen der Handel praktisch ausgeschlossen ist. Beispiele sind Menschenaffen, Meeresschildkröten, Leoparden oder auch Orchideen- und Kakteenarten. Q Anhang II WA: Arten, deren Erhaltungssituation noch eine vorsichtige wirtschaftliche Nutzung unter wissenschaftlicher Kontrolle zulässt, beispielsweise Bären, Landschildkröten, Kolibris oder Tillandsien (Luftnelken). Q Anhang III WA: Arten, die von bestimmten Ursprungsländern mit Handelsbeschränkungen belegt werden. So schützt Kanada seine einheiQ mischen Walrossbestände, Ghana seine zahlreichen Wasservogelarten oder Tunesien seine Gazellen. Dies ist jedoch nur ein Bruchteil der gehandelten Arten. Ein Großteil der Handelsströme mit wildlebenden Tier- und Pflanzenarten wird durch das WA kaum erfasst oder erfolgt illegal. Neben dem legalen Handel, der nach einem Bericht des Europäischen Parlamentes in der EU auf Bußgelder schrecken angesichts der hohen Gewinnspannen keinen Schmuggler ab, und der Vollzug scheitert fast immer an fehlenden Auffangstationen für die beschlagnahmten Tiere. Tierschützer kritisieren, dass die hohen Sterblichkeitsraten beim Fang, Lagerung und Transport der Wildtiere nur unzureichend in die Bestimmungen von CITES einfließen. Die Einführung eines generellen Vorsorgeprinzips Lebende und ausgestopfte Tiere des WA werden illegal gehandelt. mindestens sieben Mrd. DM pro Jahr beziffert wird, existiert ein illegaler Markt, dessen immenses Umsatzvolumen in der Größe des organisierten Waffen- und Drogenhandels liegt. Tier- und Artenschützer weisen daher zu Recht auf die Schwachpunkte des WA hin und fordern grundlegende Verbesserungen. Deutschland ist der zentrale Absatzmarkt für lebende Wildtiere, Wildpflanzen und deren Produkte. Dennoch greifen deutsche Behörden bei Schmuggeldelikten nur sehr unzureichend durch. Vier Fünftel der Ermittlungsverfahren werden frühzeitig durch das Bundesamt für Naturschutz eingestellt. Geringe könnte verhindern, dass exotische Haustiere, bei denen Privathaltung aus Tierschutzgründen abzulehnen ist, erst gar nicht in den Handel kommen. Kritikwürdig sind auch die zahlreichen Ausnahmegenehmigungen für "Gefangenschaftzuchten, "Privatgebrauch", "nicht kommerzielle Zwecke", oder "Trophäenjagd", die das absolute Handelsverbot nach Anhang 1 weiter aushöhlen. Unterschutzstellung wirtschaftlich wichtiger Handelsgüter wie bedrohte Fischarten oder Tropenhölzer sind bislang ohnehin an der Blockadehaltung einflussreicher Interessenverbände gescheitert. Mit Sorge Das Recht der Tiere 3/2001 13 WISSENSWERTES betrachten die Tier- und Artenschutzverbände, dass auf der alle drei Jahre stattfindenden Vertragsstaatenkonferenz zu CITES der Schutz der Arten um ihrer selbst willen immer mehr durch das Prinzip "Schutz durch Nutzung" verdrängt wird. Dabei hat die Vergangenheit vielfach bewiesen, dass die nachhaltige kommerzielle Nutzung als Artenschutzinstrument schlichtweg nicht funktioniert. Ohne verlässliche Ausgangsdaten über den tatsächlichen Bestand und ohne effektive Kontrolle der Entnahmemengen spielt das Konzept nur denjenigen in die Hände, die an der Vermarktung wildlebender Tiere und Pflanzen interessiert sind. Der BMT hatte bei der Dokumentation "Nachhaltige konsumtive Nutzung von Wildtieren" des Bundesamtes für Naturschutz am 2. Februar T IERTRANSPORTE UND 2001 gegenüber dem BfN angemahnt, dass der Tierschutz als Prüfkriterium für eine naturverträgliche Nutzung ausgeklammert sei. So war es denn erfreulich, dass Professor Hartmut Vogtmann, Präsident des BfN, in der Pressekonferenz am 20. Juli zur Verbesserung des WA eine verstärkte Berücksichtigung des Tierschutzes forderte. Will das WA auch in Zukunft noch einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung der Artenvielfalt leisten, müssen sich die Vertragsstaaten wieder darauf besinnen, bedrohte Lebewesen um ihrer selbst willen zu schützen. Dies bedeutet auch, dass die Industriestaaten dazu aufgerufen sind, die Ursprungsländer für die erfolgten Einschränkungen in der kommerziellen Nutzung bedrohter Arten zu entschädigen und sie bei den Anstrengungen zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt zu unterstützen. Daten über die geschützten Tiere im Internet abrufbar Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn unterhält im Internet eine neue Datenbank, auf der sich Touristen und Zollbeamte über die Einfuhrbestimmungen von exotischen Tieren und Pflanzen informieren können. Über 10000 geschützte Tiere und Pflanzen sind hier aufgeführt: http://www.wisia.de Informationen über 25 Jahre WA in Deutschland erhalten Sie über: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Ref. Öffentlichkeitsarbeit D-1 11055 Berlin und Bundesamt für Naturschutz S CHWEINEHALTUNG EU-Agrarminister planen Verbesserungen Die EU-A Agrarminister wollen den Schutz von Tieren bei Transporten verbessern. Dies ließen die Minister auf einem Treffen Anfang Juni 2001 in Luxemburg verlauten. Sie sprachen sich für strengere Vorschriften als bisher aus, um den Tieren Schmerz und Leid bei längeren Fahrten zu ersparen. Der EU- Agrarrat forderte die EU-K Kommission auf, entsprechende Vorschläge zur Erreichung dieser Ziele vorzulegen. Dass ein solcher Auftrag zustande kam, ist nicht zuletzt Bundeslandwirtschaftsminsterin Renate Künast zu verdanken, die sich im Kreis ihrer Amtskollegen für eine Beschränkung der Schlachttier-Transportzeiten auf maximal vier Stunden einsetzte und somit die seit langem erhobenen Forderungen der Tierschutzorganisationen aufgriff. Bislang sind tagelange Transporte erlaubt, wenn die Fahrt durch Pausen unterbrochen 14 Das Recht der Tiere 3/2001 wird. Jährlich werden Millionen Tiere bei Transporten oft unter unsäglichen Bedingungen bis zu 100 Stunden kreuz und quer durch die Europäische Union gefahren. Nach Ansicht von EU-Kommissar David Byrne sollen solche Langstreckentouren zur Ausnahme werden und die Transportbedingungen erheblich verbessert werden. Der EU-Agrarrat einigte sich in Luxemburg außerdem auf Regeln für einen besseren Tierschutz in der intensiven Schweinehaltung. Trächtige Sauen dürfen danach nicht mehr isoliert gehalten werden _ denn Schweine sind besonders soziale Tiere. Außerdem wird es Mindestgrößen für so genannte Sauenbuchten geben, damit sich die Tiere zumindest umdrehen können. Darüber hinaus dürfen Sauen zukünftig nicht mehr angebunden werden, und es werden detaillierte Anforderungen an den Stallboden mit separaten Kot-, Liege- und Fressplätzen vorgeschrieben. Die neuen Regelungen werden schrittweise in den kommenden Jahren eingeführt. Nach Angaben der Kommission belief sich der Schweinebestand in der EU im Jahr 1998 auf 125 Millionen Tiere. Davon sind 12,6 Millionen Zuchtsauen, die hauptsächlich in Deutschland, Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark gehalten werden. Derzeit sind in der Union fast 65 Prozent der tragenden Sauen in Einzelbuchten untergebracht. WISSENSWERTES S CHWEINEGLÜCK IN NRW Erlass zum Wohl der Borstentiere Anfang Juni 2001 hat das Bundesland Nordrhein-W Westfalen neue Kriterien für eine tierschutzgerechte Gestaltung von Schweinemastanlagen erlassen. Die neuen Bestimmungen waren notwendig geworden, nachdem die alte Schweinehaltungsverordnung aus dem Jahre 1994 wegen formeller Fehler für nichtig erklärt wurde. Die seitens der Landesregierung vorgegebenen tierschutzrechtlichen Anforderungen sind mit erheblichen Verbesserungen für die Tiere verbunden und betreffen folgende Punkte: In neu errichteten Stallgebäuden muss der Einfall von Tageslicht sichergestellt sein. Die Fensterfläche darf 3 % der Stallgrundfläche nicht unterschreiten; die Fenster müssen so angeordnet sein, dass im Tierbereich eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Lichtes erfolgt. geschränkt nutzbaren Bodenfläche als Liegebereich ausgestattet sein. Bei Mastschweinen über 30 kg muss die Liegefläche mindestens ein Drittel der Bodenfläche betragen. Liegeflächen sind plan zu befestigen. Sie sind mit einer weichen Unterlage (z.B. entsprechend perforierte Gummimatte oder ca. 3 cm dicke Stroheinstreu) auszustatten. Q Für abgesetzte Ferkel bis zu einem Körpergewicht von 30 kg müssen mindestens 50 % der unein- Q Q Q Q Die nutzbare Fläche je Schwein erhöht sich um ca. 30 %. Q Die Stallungen sind mit geeignetem Beschäftigungsmaterial für die Schweine auszustatten, damit die Tiere ihr angeborenes Erkundungsverhalten ausleben können. Um eine angemessene Betreuung der Tiere sicherzustellen, muss für 1500 Mastschweine eine Vollzeit- kraft zu Verfügung stehen. Der Bund gegen Mißbrauch der Tiere begrüßt den Erlass und hofft, dass auch andere Bundesländer dem Beispiel folgen werden und Schweinen endlich die Haltungsbedingungen zugestehen, die die artgemäßen Bedürfnisse der Borstentiere befriedigen. Die Landesregierung hat weiter angekündigt, dass in Kürze tierschutzrechtliche Kriterien für die Genehmigung von Zuchtschweinen und Ferkeln bis zum Absetzen vom Muttertier folgen werden. Das Recht der Tiere 3/2001 15 WISSENSWERTES A N R HEIN UND R UHR HAT DER T IERSCHUTZ V ERFASSUNGSRANG Chance für Tierschutz im Grundgesetz steigt Als elftes Bundesland hat NordrheinWestfalen am 22. Juni 2001 den Tierschutz als Staatsziel in seine Landesverfassung aufgenommen. Nach einer monatelangen Wortklauberei, die angesichts des Stellenwertes des Tierschutzes in unserer Gesellschaft und der dringend auf Lösungen wartenden Tierschutzprobleme schon fast peinlich wirkte, präsentierten am 17. Juli alle vier im Landtag vertretenen Parteien überraschenderweise einen gemeinsamen Textvorschlag, der fünf Tage später angenommen wurde. Was lange währt, wird endlich gut, sagt der Volksmund, doch in diesem Falle hätte es besser sein können. Als Tierschützer hätte man sich schon gewünscht, dass das Bekennt- nis zum Mitgeschöpf Tier, das um seiner selbst Willen geachtet und geschützt werden sollte, deutlicher ausfallen würde. Dennoch ist die Aufnahme des Tierschutzes in die Verfassung ein grundsätzlich begrüßenswertes Signal. Vor allem in Richtung Grundgesetz. Die Landtagsabgeordneten haben ihre Kollegen im Bundestag folgerichtig aufgefordert, noch in dieser Legislaturperiode den Tierschutz im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zu verankern. Die dazu notwendige Zwei-DrittelMehrheit ist bisher an der ablehnenden Haltung der CDU/ CSU-Fraktion gescheitert. Nachdem nun auch Jürgen Rüttgers, Chef der NRW Landes-CDU und bislang erklärter Gegner der Aufnahme des Tier- schutzes ins Grundgesetz, seine Position geändert hat, sind die Chancen gestiegen. Als bevölkerungsreichstes Bundesland hat sich NRW zum Schutz und zur Achtung der freilebenden Tiere, der Haus-, Nutz-, Versuchs-, Zoound Zirkustiere in seinem Land verpflichtet. Der gesetzliche Rahmen wird vielfach von Brüssel und Berlin vorgegeben, doch Umsetzung, Vollzug und Kontrolle obliegt dem Land. Die Zukunft wird zeigen, ob man sich der auferlegten Pflicht zum Tierschutz auch verpflichtet fühlt. Ohne Tierschutz in der Landesverfassung sind zur Zeit noch Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und SchleswigHolstein. KAT Z E N K R A N K H E I T E N DAS FELINE IMMUNSCHWÄCHEVIRUS (FIV) NOCH KEINEN IMPFSCHUTZ GEGEN DAS GEFÜRCHTETE "KATZENAIDS" Jedem verantwortlichen Katzenhalter liegt die Gesundheit seines Tieres am Herzen, und er unternimmt alles, damit es seinem samtpfötigen Hausgenossen an nichts fehlt. Neben der artgerechten Haltung, Ernährung und Pflege gehört auch der regelmäßige Gesundheitscheck beim Tierarzt zum Pflichtprogramm. Der Arzt kontrolliert den Allgemeinzustand, überprüft Augen, Ohren, Zähne und tastet das Tier ab. Darüber hinaus wird er die Katze gegen die gefährlichen Viruserkrankungen wie Katzenleukose, Katzenschnupfen, Katzenseuche, FIP und Tollwut impfen. Bis zum heutigen Tag gibt es jedoch für das Feline Immunschwäche Virus (FIV), auch Katzenaids genannt, keinen Impfschutz. Um so wichtiger ist es für Katzenhalter, sich genau über die Krankheit zu informieren und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. FIV _ auf Menschen nicht übertragbar! 1987 wurde erstmals in einem kalifornischen Bestand von chronisch kranken Katzen ein bis dahin noch unbekanntes, das Immunsystem schwächende Virus isoliert, das die Entdecker Katzenimmunschwächevirus ( FIV) nannten. Ende der achtziger Jahre tauchte das Virus auch in Europa bei Katzen auf. In Deutschland liegt der Anteil der infizierten Katzen bei ca. 3 %. In Frankreich, England, Italien und den nördlichen Ländern Europas kommt FIV viel häufiger vor. Beim FIV handelt es sich um ein Retrovirus, das dem Erreger des Bei freilaufenden Katzen besteht eine hohe Gefahr, an Virusinfektionen zu erkranken. menschlichen AIDS sehr ähnlich ist. Eine Übertragungsgefahr auf den Menschen ist allerdings unmöglich; das FIV kann auch unter Zellkulturbedingungen nicht in menschlichen Blutzellen vermehrt werden. Die FIVInfektion führt zu einer Schwächung des Immunsystems der Katze. Die Folgen sind verschiedene Krankheitsanzeichen wie allgemeine Unlust, Schnupfensymptome, schlecht heilende Wunden der Haut, Zahnfleischentzündungen, Fieber, vergrößerte Lymphdrüsen und Durchfall. Häufigste Ansteckung durch Bissverletzungen Das FIV wird hauptsächlich durch Bissverletzungen übertragen, wie sie im Zusammenhang mit der Revierverteidigung durch Kater zu erwarten sind. Eine weitere wichtige Übertragungsmöglichkeit ist der Nackenbiss des Katers beim Paarungsakt. Dagegen überträgt eine FIV-infizierte Katze die Infektion nur in den seltensten Fällen auf ihre Jungtiere. Eine Übertragung vom Muttertier auf die Jungen kann nur erfolgen, wenn die Virusproduktion in der Mutter schon ein besonders hohes Maß erreicht hat. Dies ist vor allem dann zu erwarten, wenn die Schwächung des Immunsystems bereits eingesetzt hat und erste Krankheitsanzeichen festgestellt werden können. Zusammenleben mit gesunden Katzen möglich Die durchschnittliche Infektionsdauer bis zum Auftreten der Krankheitssymptome beträgt etwa vier Jahre. Eine Übertragung der FIV-Infektion unter sozial gut adaptierten Tieren ist wenig wahrscheinlich. So wurden Katzenkollektive beobachtet, in denen während vieler Jahre einzelne, mit FIV-infizierte Katzen mit nicht Das Recht der Tiere 3/2001 17 AUS UNSERER ARBEIT geringen Ausprägung gravierend steigern. Deswegen werden mögliche Behandlungsversuche zu Beginn der Erkrankung durchgeführt. Die Immunschwäche begünstigt bakterielle Infektionen; diese Krankheitssymptome lassen sich durch Antibiotika verbessern. Jede Behandlung kann nur symptomatisch erfolgen. Sekundärinfektionen werden mit Antibiotika therapiert und daneben das Immunsystem mit Immunstimulanzien wie Echinacea und Baypamun unterstützt. Maßnahmen zur lnfektionskontrolle: Keinen Freigang für FIV-positive Katzen Erste Krankheitsanzeichen sind allgemeine Schwäche, Antriebslosigkeit, Schnupfen und vergrößerte Lymphdrüsen. infizierten zusammenlebten, ohne dass es zu weiteren Infektionsfällen kam. Das FIV wird zwar durch den Speichel einer infizierten Katze ausgeschieden, verliert aber seine Infektiösität an der Außenwelt sofort. mit denen Antikörper gegen FIV nachgewiesen werden können. Negative Testresultate gelten als äußerst verlässlich. Positive Testergebnisse sollten durch einen weiteren Test überprüft werden. Test weist FIV-Infektion zuverlässig nach Ein Impfstoff gegen FIV steht zur Zeit nicht zur Verfügung. Der Krankheitsverlauf der Infektion kann sich über viele Wochen und Monate erstrecken und sich von seiner anfänglich Zum Nachweis einer FIV-Infektion stehen Testverfahren zur Verfügung, ANZEIGE 18 Das Recht der Tiere 3/2001 Die größte Gefahr einer FIVInfektion geht von unerkannten FIVpositiven männlichen Katzen aus. Kater, die zur Zucht eingesetzt werden, sollten daher periodisch getestet werden. Eine weitere Maßnahme, das Infektionsrisiko zu senken, ist die Kastration von Katern. Sie werden dann weniger zu Revierkämpfen neigen, als ihre fortpflanzungsfähigen Kontrahenten. Wohnungskatzen sind vor der FIVInfektion so gut wie sicher, da das Virus außerhalb des Körpers sehr schnell abstirbt und eine Infektionsübertragung über Dritte kaum möglich ist. LANDESVERBAND BAYERN PATENTREFFEN AM 12./13. M AI 2001 EINDRUCKSVOLLER BESUCH BEI DER EXOTENAUFFANGSTATION PANTERA IN HOLLAND Lieber Herr Mutzl, erinnern Sie sich noch an Pantera? schreibt Josef, einer der jüngsten Teilnehmer des Patentreffens. Wir erinnern uns alle sehr gut und stehen immer noch unter dem positiven Eindruck des Ausflugs nach Pantera, wo mehrere Exoten des BMT ihren Lebensabend verbringen. Dank den netten Paten, dem freundlichen Team von Pantera und den sommerlichen Temperaturen verbrachten wir in Holland zwei wunderschöne Tage bei unseren geretteten Tieren. Immer wieder gingen wir auf den Wegen an den Gehegen vorbei, blieben lange vor den Tieren stehen, beobachteten sie ruhig. Als Löwin Nora, die mit dem ehemaligen Zirkuslöwen Khai das Gehege teilt, direkt am Gitter posierte, ergriffen wir die Chance zu einem Erinnerungsfoto. Unsere Fotokameras kamen ihrem Kopf so nahe, dass Khai sofort knurrend aus seiner Ecke kam, Nora kurz übers Gesicht leckte und sich demonstrativ neben sie Sumatratiger Marco im Gehege von Pantera. setzte. Die Rachitis, als Folge einer unsachgemäßen Ernährung im Zirkus macht ihm momentan etwas zu schaffen. Er bekommt die beste medizinische Versorgung, doch die Gesellschaft von Nora scheint seine beste Medizin zu sein. Tiger Romeo und seine Schwestern Julia und Simi "Liebe Paten, für Ihre finanzielle Unterstützung, die unseren Tieren einen Lebensabend in Würde ermöglicht, bedanken wir uns bei Ihnen von Herzen." waren im angrenzenden Gehege untergebracht. Sie ließen sich von dem brüllenden Löwen, der von den Pflegern "Pavarotti von Pantera" genannt wird, nicht beeindrucken. Während beide Damen ein Nickerchen machten, schaute Romeo immer wieder zu seinen nächsten Nachbarn, den Sumatratigern Raco, Marco und Radschieff. Die drei Brüder lebten in demselbem Wanderzirkus wie Romeo. Als wir den Ledersessel im Gehege unserer Senioren, den ca. zwanzigjährigen Luchsen Eelco und Elska sahen, mussten wir lächeln. Herr van der Valk, Leiter von Pantera, erklärte uns, dass Eelco in letzter Zeit viel auf dem Boden lag und der Ledersessel besser für seine alten Knochen sei. Am späten Nachmittag verließen wir Pantera nach der Tierfütterung. Das Rindfleisch, portioniert und mit Etiketten versehen, lag bereits zur Verteilung bereit. Für die Gesundheit der Tiere wird das Fett sorgfältig herausgeschnitten _ eine harte Arbeit für die meist ehrenamtlich arbeitenden Tierpfleger. Am Abend saßen wir noch lange im Hotelrestaurant zusammen und redeten. Die gemeinsame Fürsorge für diese Tiere, bei denen wir gerade einen ganzen Tag verbracht haben, verband uns. Plötzlich sagte eine Patin von Marco mit verträumter Stimme: "Wenn ich die Augen schließe, sehe ich nur Tigerstreifen!" Text und Fotos: Ewa Garra Liebe Tierfreunde, gerade die Exoten geraten oft in Not. Die Tiere, die wir Ihnen hier kurz vorgestellt haben, sollten eingeschläfert werden. Die Betreuung und Versorgung der Exoten ist mit einem enormen finanziellen Aufwand verbunden. Mit Ihrer Hilfe tragen Sie unmittelbar zu dem Wohlergehen der von uns geretteten Tiere bei. Schon ab 20,00 DM im Monat können Sie eine Patenschaft für einen Exoten übernehmen. Die Bankverbindung für Patenschaften und Spenden: Stichwort "Exoten" Postbank München, Kto-Nr.: 181 930-807, BLZ 700 100 80 Das Recht der Tiere 3/2001 19 LANDESVERBAND BERLIN P FERDEGLÜCK IN N IEDERSACHSEN UNVERGESSLICHER PATEN-AUSFLUG Einen unvergessen schönen Tag erlebten die Paten des Landesverbandes Berlin am 23. Juni bei ihrem Ausflug zum Gestüt Kastanienhof im niedersächsischen Karwiz. Auf weitläufigen Weiden verbringen hier acht gerettete Pferde des Landesverbandes ihren Lebensabend. Langsam hebt Piccolo seinen Kopf, die dunkle Mähne fällt ihm lang auf die Schulter. Dann kommt er auf uns zu, ein zerbrechlich wirkendes Pony mit zierlichen Hufen. Patin Dagmar Wegner aus Berlin streckt ihm behutsam eine Hand entgegen, der alte Hengst tastet sich ebenso vorsichtig vor. "Als ich kürzlich eine Gruppe von Ponys sah, die im Kreis liefen, ohne Pause, ihre an den Zügeln zerrenden Reiter auf sich, da wußte ich, dass ich Piccolo helfen wollte", sagt die Berlinerin. Piccolos Geschichte ist traurig und leider kein Einzelschicksal: In einem Zirkus musste er so lange Kinder auf seinem schmalen Rücken tragen, bis ihn die Kraft verließ. Kaltblütig schloss man das Barbara Geissler hat Mohrrüben für Schneewittchen und Stoppelchen mitgebracht. wertlos gewordene Mini-Pony in einen dunklen Transportwagen, ohne Licht, ohne Ansprache, bis es Vicky sich aufgab, abmagerte und erkrankte. Dass er heute mit den Ponys Schneewitchen und Stoppelchen auf 20 Das Recht der Tiere 3/2001 Gleich nimmt Simone Schmidt ihr Patenpferd Whisky in die Arme. einer weitläufigen Weide mit schattenspendenden Bäumen seinen Lebensabend genießen darf, grenzt an ein Wunder und ist doch nur der tatkräftigen Arbeit der Tierschützer zu verdanken. Hans-Hermann Lange hat den Kastanienhof, ein über 200 Jahre altes Fachwerkgehöft, 1971 gekauft und mit seiner Frau, seinen beiden Töchtern und dem Vater zum Gestüt ausgebaut. Auf den angrenzenden Weiden grasen Pferde, die Rauchschwalben nisten in den Stallungen und das alte Haus strahlt ehrwürdige Ruhe aus. Hans-Hermann Lange führt uns zu Whisky, der wie Piccolo aus einem Wanderzirkus in einem beklagenswerten Zustand befreit wurde. Jetzt teilt sich das eindrucksvolle Kaltblut mit der goldfarbenen Mähne eine herrlich gelegene Weide mit anderen Pferden. Geduldig lässt er sich mit seinen Gönnerinnen Ariane Bernet und Simone Schmidt fotografieren. "Seine Geschichte hat mich gerührt", sagt Ariane Bernet", ich möchte jetzt meine ganze Familie von der Notwendigkeit des Tierschutzes überzeugen." Auch Veito kommt vertraulich näher, die Ohren seines herrlichen Kopfes gespitzt. Vorbei die quälenden Jahre, in denen er als Anatomie-Anschauungsobjekt für angehende Tiermediziner missbraucht wurde, "doch vergessen", sagt der Pferdemann Lange, "wird Veito die Strapazen sein Leben lang nicht." Begleitet von der Jagdhündin Eila machen wir einen Rundgang über Hof und Weiden und werden schließlich von der Hausherrin köstlich mit Mittagessen und Kaffee und Kuchen bewirtet. Ein herrlicher Tag, sagen wir zum Abschluss und Barbara Geissler ergänzt später: "Ich freue mich, dass die Pferde hier so leben dürfen. Und dass wir es sind, die mit unserer finanziellen Hilfe dazu beitragen." LANDESGESCHÄFTSSTELLE KÖLN B ULLIHÜNDIN PAULA EIN BULLTERRIER IN RENTE KANARISCHEN INSELN AUF DEN Als vor drei Jahren eine leicht betagte Bullterrierhündin als Findling in unser Tierheim kam, war die Hundewelt in Deutschland noch in Ordnung. Da gab es in der Tat noch Menschen, die man auch mal für eine andere Rasse als Retriever und Labrador begeistern konnte _ Landeshundeverordnung? Im Leben nicht! Hin und wieder gab es auch Interessenten, aber Paula mit kaum noch Zähnen in der Schnauze, hautund herzkrank war natürlich aufgrund dessen nicht ganz einfach zu vermitteln. Ansonsten war sie ganz der Bilderbuchbulli: Mit einer liebenswerten Dickköpfigkeit hat sie gerne die Wege bestimmt, liebte es, unter einem Deckenberg im Körbchen zu liegen und war ausgesprochen verfressen. Die Vermittlungschancen sanken nach dem Hamburger Vorfall natürlich auf Null. Vom Zwinger in die südliche Sonne. Was konnten wir für Hunde dieser Rasse tun? Im Zeitalter von Homepage und Internet haben wir sie auf unsere Tiervermittlungsseite gesetzt _ und wurde dort prompt von einem Bullterrierfan, der vor der LandesVicky hundeverordnung auf die Kanaren geflüchtet ist, entdeckt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Nach vielen Paula (links) und ihr Hundefreund lieben kleine Spielchen. Telefonaten, wir konnten es gar nicht so recht glauben, wurde es ernst. Da von den Angestellten keiner Zeit hatte, den Flugbegleiter zu mimen, musste der Bruder von Paulas zukünftiger Besitzerin herhalten: Noch nie im Flugzeug gesessen und mit einer Riesenangst vorm Fliegen hat er es, leicht sediert mit Baldrian, für Paula und seine Schwester auf sich genommen. Treffpunkt morgens am Düsseldorfer Flughafen _ alles war wohl aufgeregter als Paula selbst. Die trug es gelassen mit einer leichten Beruhigung in der Flugbox. Als beim Einchecken ein misstrauischer Angestellter noch zusätzlich einen Maulkorb forderte, schrien die Stewardessen allesamt auf: Das käme nicht in Frage! Bernd Schinzel, den sie alle kennen würden, würde schon wissen, was er tue! Das Bangen bis zum Anruf war ganz schön lang. Wie hat sie wohl die ganzen Flug- und Transportstrapazen überstanden? Weit nach 20 Uhr war es soweit: Alles bestens, Paula hatte schon eine Runde durch den Garten gedreht, ihr neues Zuhause gründlich inspiziert, den bereits dort lebenden Bullirüden begrüßt und machte nun einen ausgesprochenen zufriedenen Eindruck. Fast wöchentlich treffen inzwischen Bilder von Paula im neuen Zuhause ein _ einer Liebe und Geborgenheit. der wirklich außergewöhnlichsten Vermittlungen in über 30 Jahren Tierheim Dellbrück. Text: Heike Bergmann Fotos: privat Das Recht der Tiere 3/2001 21 LANDESVERBAND HAMBURG/SCHLESWIG HOLSTEIN U NVERHOFFTE R ETTUNG WIE TERRI AUS SPANIEN GESUND WURDE tielle Fettsäuren über das Futter. Der Hund, bis dahin nicht mehr als ein Häufchen Elend, beginnt sich langsam zu erholen. Die Haut heilt, das Fell wächst wieder und nun zeigt sich die Fröhlichkeit und das Temperament, die in dem spanischen Terrier stecken. Kein Tag vergeht ohne Spiel und Toberei mit seinen Hundefreunden, und als eine Tierheimmitarbeiterin ihr Herz für Terri entdeckt, wartet ein noch größeres Abenteuer auf ihn. Die Tierfreundin nimmt ihn zu sich nach Hause, beobachtend, ob der Terrier sich mit ihren Katzen verträgt und das U- und S-Bahnfahren ohne große Angst übersteht. Dieser "Schnelltest" ist für Terri, der schließlich Monate des Leidens überstanden hat und die meisten Tierheimmitarbeiter mit seiner Gesundung völlig überrascht hat, überhaupt kein Problem. Er wird sofort adoptiert. In Madrid wird ein Straßenhund aufgegriffen und ins Tierheim der spanischen Tierschutzorganisation AANA gebracht. Der Terrier ist sehr krank; er hat kaum noch Fell, seine Haut ist von Krusten übersät. Die Tierärzte tippen auf eine Allergie, doch worauf der Rüde tatsächlich allergisch reagiert, ist nicht festzustellen. Zu Beginn dieses Jahres kommt der kleine Patient ins FranziskusTierheim nach Hamburg _ und nun wendet sich das Blatt. Terri wird geheilt und findet sogar ein neues Zuhause. "Als Terri zu uns kam", erinnert sich eine Tierheim-Mitarbeiterin, "sah er fürchterlich aus. Seine Fell war fast ganz ausgegangen; die Haut war rot, voller Schorf und offener Stellen, er tat uns sehr sehr leid." Dr. Moniac, Tierärztin und Tierheimleiterin, lässt gründliche Laboruntersuchungen durchführen und erfährt auf diese Weise endlich, worunter der kleine Terrier leidet. Er ist von Sarcoptesund Demodexmilben (Grab- und Haarbalgmilben) befallen. Dann verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Hundes dramatisch. Der Terrier bekommt aufgrund seiner üblen gesundheitlichen Ver- 22 Das Recht der Tiere 3/2001 fassung hohes Fieber, kann kaum noch laufen und wird zunehmend apathisch. Der Kampf gegen die Krankheit scheint verloren, doch die Tierärztin Nicole Moniac gibt nicht auf. Sie nimmt den kleinen Patienten bei sich zu Hause auf und hofft, dass die Gemeinschaft mit ihren beiden Hunden den Genesungsprozess vorantreibt. Terri bekommt ein Antibiotikum, Ivomec gegen die Milben und alle drei Tage eine Waschung mit Ectodex. Zur Stärkung der Abwehrkräfte erhält er Echinacea, spezielle Tabletten zum Schutz der Leber und außerdem homöopathische Mittel für die strapazierte Haut und essen- Für den Terrier beginnt damit ein völlig neues Leben. Das erste Mal gehört er zu jemandem, hat ein Zuhause mit festen Bezugspersonen. Mit Hundefreundin Indra, die wie die Katzen Teil seiner neuen Familie sind, rast er durch den Garten, Bälle im Maul und Glück in den Augen. Terri _ ein Bild aus schlechten Tagen. Und wenn er sich nach der Fütterung seinen Bauch streicheln lässt und Indra dicht an seiner Seite liegt, ist klar, dass dieser kleiner Spanier das große Los gezogen hat. TIERSCHICKSALE B EGEGNUNG IDO MIT EINEM S CHÄFERHUND HAT SEINEN PLATZ IM LEBEN GEFUNDEN München, 17. Juni, Jahreshauptversammlung: Im Raum herrscht angespannte Stille. Die Wahl des neuen Vorstandes ist angelaufen und der Kandidat Hans Hoffsümmer will sich gerade für den Posten des Schatzmeisters der Versammlung vorstellen. Als er zum Podium geht, erhebt sich mit ihm ein schöner Schäferhund. "Herrchen kommt gleich wieder", sagt Ingrid Hoffsümmer und streicht ihm beruhigend über den Kopf. Der alte Rüde nimmt wieder Platz, voller Zutrauen und Geduld. Eine übliche Szene zwischen Menschen und einem Hund, die zusammen gehören? Nein, denn Schäferhund Ido lebt erst knapp drei Jahre bei dem Ehepaar und litt lange Jahre, bevor Hoffsümmers ihn bei sich aufnahmen, an einer schweren Darmerkrankung. Dass er eines Tages wieder ein ganz normales Hundeleben führen würde, hätten die wenigsten Menschen für möglich gehalten. In der Pause kommt Ingrid Hoffsümmer auf mich zu. "Wollen Sie Ido spielen und rennen sehen?" fragt sie mich und ich nicke, erinnere mich an die Leidensgeschichte des Hundes, die sie im RdT 4/´99 aufgeschrieben und die Leser mit ihrer Liebe zu dem kranken Tier und seiner wunderbaren Genesung sehr berührt hatte. Im Februar ´97 wurde der Hund aufgrund seines Leidens im Tierheim Köln-Dellbrück abgegeben. Wann immer Ingrid Hoffsümmer als Hundebegleiterin kam, sah sie Ido erbärmlich jaulend gegen das Gehege springen, sich krümmen und wässrigen Durchfall ausscheiden. Sein Zwinger wurde ständig gereinigt, er selbst beschmierte sich während der schmerzhaften Durchfall-Attacken mit Kot und musste ebenfalls laufend gesäubert werden. Der Anblick des kranken Tieres war für die gebürtige Berlinerin unerträg- Schäferhund Ido, glücklich an der Seite seines Frauchens Ingrid Hoffsümmer. lich; sie gab dem Hund das Versprechen, so lange nach ärztlicher Hilfe zu fanden, bis ein Tiermediziner die Lösung gefunden hätte. Viele Untersuchungen verliefen ergebnislos, bis über eine Rektoskopie festgestellt wurde, dass der Schäferhundrüde eine Ausbuchtung am Enddarm hatte, in der sich Kot sammelte und der Organismus sich durch die massiven Durchfälle selbst vor Vergiftungen schützte. Ido, das war bereits von der schwierigen OP klar, sollte bei Hoffsümmers in Köln leben. Nach der gelungenen Operation fiel der engagierten Hundefreundin die schwierige Aufgabe zu, die richtige _ in Idos Fall lebenswichtige _ Futtermischung für den hochgradig entzündeten Verdauungstrakt zu finden, was ihr nach mühevollen Versuchen auch gelang. Der Rüde setzte endlich Gewicht zu und führt seitdem ein glückliches Hundeleben. Er ist verträglich, überaus geduldig und hat sich bereits einmal als Beschützer erwiesen, als Ingrid Hoffsümmer im Wald von einem Mann bedrängt wurde. Ido begleitet das reiselustige Ehepaar selbstverständlich auch in den Urlaub und hat sich auf Bootstouren seinen Lieblingsplatz zwischen Frauchen und Herrchen in der Kabine gesichert. "Im letzten Sommer", erzählt Ingrid Hoffsümmer während unseres Spazierganges an der Isar, "traten abermals Durchfälle auf." Wieder testete sie das Futter und ersetzte das Büchsenfutter schließlich durch Kopffleisch, Reis und Flocken. Vermutlich war bei dem Feuchtfutter die Zusammensetzung geändert worden, so dass der Hund sie nicht mehr vertrug. Nun geht es ihm wieder gut. Auf einer Wiese lassen wir Ido laufen, begeistert jagt er nach dem Stöckchen, das sein geliebtes Frauchen wirft. "Er braucht diese Toberei mit einem Stock oder Ball als tägliche Beschäftigung", erklärt sie. "Außerdem setzt er dann besser Kot ab." Ich schaue auf den Hund mit seinen kräftigen Muskeln an den Flanken, sehe glänzendes Fell und dunkle, klare Augen, in denen Gelassenheit und Zutrauen schimmern. Hier ist ein Hund, der ein Versprechen erhalten hat. Und eine Frau, die ihr Versprechen eingelöst hat. Das Recht der Tiere 3/2001 23 TIERSCHUTZ U NTERSTÜTZEN S IE HIER UNSER WICHTIGES IM AUSLAND T IERSCHUTZPROJEKT BRAUCHT JEDER IN U NGARN: HUND IHRE HILFE! Petra Zipp koordiniert für den BMT die Tierschutzaktivitäten im Ausland. Als die befreundeten Tierschützer aus Pecs aufgrund des veralteten Wassernetzes Probleme mit der Reinigung der Zwinger bekommen, fährt sie kurzfristig mit einem ehrenamtlichen Helfer nach Ungarn. Ein Erfahrungsbericht von Petra Zipp Im strömenden Regen wirkt das völlig überfüllte Tierheim bedrückend. Es bietet nach Umbaumaßnahmen Platz für 200 Hunde _ bei unserer Ankunft sind es weit über 300 Hunde, die ihre flehenden Augen auf uns richten. Wir installieren das nötige Zubehör und erreichen, dass das Wasser nun mit stärkerem Druck fließt. Bevor weitere Ausbauten in Angriff genommen werden, kommen wir um eine Sanierung des alten Wasser- und Stromnetzes nicht herum. Auch hier werden wir helfen müssen, denn in Ungarn sind durch Spenden kaum die Betriebskosten für ein Tierheim aufzubringen. Immer wieder schrecken wir bei unserer Arbeit durch Beißereien hoch. Schwache Hunde werden in den überfüllten Zwingern von ihren Artgenossen gemobbt. Wir holen eine schon humpelnde Schäferhündin, die gerade wieder in eine Ecke gedrängt wird, aus dem Zwinger. Aliz hat entzündete Bisswunden am geschwollenen Bein. Wir bringen sie mit anderen Hunden in das BMTeigene kleine Tierheim in den Norden Ungarns, um sie hier gesund zu pflegen. Von diesem Tierheim reisen regelmäßig Hunde mit offizieller Genehmigung in den Elisabethenhof nach Reichelsheim. Dringend notwendig ist die Einrichtung des Operationsraumes, damit Vicky endlich regelmäßig kastriert werden kann _ besonders auch Hündinnen. Der Amtstierarzt erzählt uns, dass er 24 Das Recht der Tiere 3/2001 Eines der größten Probleme ist der ständige Zugang von Welpen. im Laufe dieses Monats plant, mit Tiermedizinstudenten der Universität Budapest alle Rüden zu kastrieren. Dies wird die Aggressionen im Hundehaus erheblich mindern. Einer unserer Träume: Für unverträgliche Hunde Freiausläufe mit Hütten im hinteren Teil des Geländes herzurichten. Erschreckend ist für mich immer wieder die übergroße Anzahl von Welpen, deren Gesundheitszustand jedoch durch die inzwischen vorhandene medizinische Grundversorgung besser geworden ist. Zum Glück klappt die Vermittlung von jungen Hunden hier recht gut. Es gibt viele Pläne, die wir gemeinsam mit den ungarischen Tierschützern entwickeln, aber es hängt von den Spenden ab, was wir verwirklichen können. Wer Zweifel hat, ob wir von Deutschland aus helfen sollten, müsste einen Blick in die traurigen Hundeaugen werfen, die bettelnden Blicke ertragen und könnte nicht mehr nein sagen. Zumal man in Ungarn mit wenig Geld noch viel erreichen kann. Gefragt sind auch engagierte Tierärzte und Handwerker, die improvisieren können. Für die tierärztliche Versorgung und Medikamente benötigen wir 2.000,DM pro Monat. Der Kauf von Trockenfutter wäre ebenso nötig. Derzeit schaffen wir lediglich die Versorgung der Welpen, die anderen Hunde werden mit gekochten Essensresten und Fleischabfällen gefüttert, bei dessen Anblick es mich jedes Mal würgt. Es hält am Leben, aber der Nährwert ist miserabel. Unsere Planungen für die nächsten Monate sehen vor: Sanierung von Stromnetz und Wasserversorgung: 30.000,- DM Einrichtung eines OP-Raumes für Kastrationen: 15.000,- DM Freiläufe für alte und unverträgliche Hunde pro Gehege ca. 2.000,- DM (feste Einzäunung und Hundehütten) In Ungarn kann mit relativ wenig Geld viel Hilfe geleistet werden. Für jede Spende sind wir dankbar. Stichwort: "Ungarn- Hunde" Konto: 847 275 Frankfurter Sparkasse BLZ: 500 502 01 www.tierheim-pecs.de TIERSCHUTZ D IE B ÄREN VON IM AUSLAND P OIANA B RASOV, R UMÄNIEN BÄREN-RESERVAT SOLL FINANZIERT WERDEN Dr. Monika Koller und Eva Reischl, seit über sechs Jahren für den BMT in Rumänien aktiv, kämpfen mit in- und ausländischen Tierschützern für ein Reservat für misshandelte Bären in Rumänien. Eine der Voraussetzungen: Die Kastration männlicher Bären, die dort in Gemeinschaft leben sollen. Während die beiden Tierärztinnen in Brasov zwei Bären erfolgreich operieren, lässt der Bukarester Bürgermeister entgegen seiner vorherigen Zusicherung Hunde durch Nervengift qualvoll töten. Der Erfahrungsbericht von Dr. Monika Koller und Eva Reischl. Sandu, der sie täglich füttert, kennt sie schon aus seiner Kindheit, _ die Bären von Poiana Brasov! Und das ist mehr als 15 Jahre her. Viorel, Christi und Lydia wurden damals von dem Besitzer des Restaurants, in dessen Hinterhof sie leben, als Schauobjekte angeschafft. Seit sie dem umgänglichen Babyalter entwachsen sind, vegetieren sie halb vergessen in tristen Käfigen dahin. Kaum Raum genug, sich zu bewegen, Eisengitter, Betonboden! Man sieht ihnen an: Nicht nur unter-, sondern auch mangelernährt. Nicht genug damit, dass die Haltung der Bären alles andere als artgerecht ist, versuchen die Besitzer auch noch jedes Jahr einen Welpen zu züchten. Zum Glück schlugen bisher alle Bemühungen fehl, denn welch ein Leben für ein Bärenjunges! Ein gezielter Schuss als Bären-N Narkose . Eine ansässige Tierschützerin (Ehefrau des französischen Konsuls von Brasov) bemüht sich seit Jahren um bessere Lebensbedingungen für diese und andere Bären in der Umgebung. Seit einem Jahr verhandelt die ambitionierte Tierschützerin mit verschiedensten Vicky offiziellen Stellen über Pachtverträge für ein Grundstück, auf dem ein Reservat für die Bären entstehen soll. Drei Areale ste- hen zur engeren Auswahl. Die WSPA will jetzt in das Projekt einsteigen. Die Kastration der in Gefangenschaft gehaltenen Bären sollte eine der Voraussetzungen sein, das Vorhaben zu realisieren. Ende letzten Jahres erklärten sich Die Kastration dauerte nur 10 Minuten. dann Dr. Monika Koller und Eva Reischl bereit, diese Aktion in Angriff zu nehmen. Ihre zahllosen Anfragen bei Zootierärzten und Experten zogen sich über mehr als ein Jahr hin. Immer wieder scheiterte das Vorhaben am Zeitfaktor oder an den Honorarforderungen. Mit den nötigen Fachkenntnissen und Operationstechniken bereits mehr als vertraut, beschlossen die beiden Tierärztinnen schließlich, den Eingriff selbst vorzunehmen. Im Zuge einer in Brasov groß angelegten Kastrationsaktion für Straßenhunde, bei der rumänische Tierärzte aus Bukarest mit den deutschen Kolleginnen zusammenarbeiteten, war es möglich, auch die Bären zu kastrieren. Der zuständige Amtstierarzt und der Ministerialbeauftragte hatten innerhalb eines Tages die Erlaubnis des "Besitzers" erwirkt. Die männlichen Bären wurden mit dem Narkosegewehr betäubt, kastriert und eingehend untersucht. Trotz der Bedenken der "Fachleute" unter solchen Bedingungen und Bären überhaupt zu kastrieren, verlief die Operation ausgesprochen gut. Beide Bären vertrugen die Anästhesie trotz ihres hohen Alters ohne Zwischenfälle. Der Eingriff dauerte nur ca. zehn Minuten, und schon eine Stunde später waren beide Tiere wieder ansprechbar, am nächsten Tag auf den Beinen und freuten sich über kraftvolles Futter für Rekonvaleszenten. Eine der Ausgangsbedingungen für ein neues Leben mit mehr Freiraum ist damit geschaffen, und wir hoffen, dass jetzt alle Beteiligten ihre Versprechen bezüglich finanzieller und tatkräftiger Hilfe einzulösen, damit das Reservat endlich entstehen kann. Doch dann die Schreckensnachricht: Während wir in Brasov so erfolgreich waren, begann der seit Herbst 2000 amtierende Bürgermeister die dortigen Straßenhunde, trotz aller in- und ausländischen Proteste, qualvoll mit einem Nervengift töten zu lassen. Und das trotz des erfolgreichen Kastrationsprojektes, bei dem mehrere Hundert Hunde kastriert, markiert, geimpft und entwurmt und viele sogar in ein neues Zuhause vermittelt werden konnten. Dennoch: Wir koordinieren weiter, schicken Tierärzte und Helfer nach Brasov, um die notwendigen Kastrationen und die medizinische Versorgung der Hunde vorzunehmen. Inzwischen haben wir den Kontakt zu einem Tierfreund hergestellt, der in der Lage ist, Hunde aufzunehmen. Noch in diesem Monat nehmen wir die Verhandlungen über die Modalitäten zur Unterstützung auf. Das Recht der Tiere 3/2001 25 BUND GEGEN MIßBRAUCH DER TIERE E . V. mit 11 Geschäftsstellen und 7 Tierheimen HAUPTGESCHÄFTSSTELLE Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München Leiter: Alfred Mutzl Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23 Postbank München Kto. 1819 30-807 (BLZ 700 100 80) VORSTAND 1. Bundesvorsitzende: Jutta Breitwieser, „Elisabethenhof“ Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim Tel. (06035) 96 11 11/59 16, Fax (06035) 96 11 18 2. Bundesvorsitzender: Dr. Jörg Styrie Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin Tel. (030) 43 65 58 64, Fax (030) 43 65 58 65 Bundesschatzmeister: Hans Hoffsümmer, Gierather Str. 31 51469 Bergisch-Gladbach, Tel. (02202) 59517 Bundesschriftführerin: Karin Stumpf, Am Heiligenhäuschen 2 50859 Köln, Tel. (0221) 950 51 55, Fax (0221) 950 51 57 LANDESVERBÄNDE: BMT LV Baden-Württemberg Ohnastetter Straße 13, 72805 Lichtenstein Leiter: Dr. Uwe Wagner Tel. (07129) 6 09 93, Fax (07129) 6 08 98 Kreissparkasse Reutlingen Kto. 75 7889 (BLZ 640 500 00) BMT LV Bayern Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München Leiter: Alfred Mutzl Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23 Postbank München Kto. 142 20-802 (BLZ 700 100 80) BMT LV Berlin Leiter: Dr. Jörg Styrie Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin Tel. (030) 43 65 58 63 Postbank Berlin Kto. 9603-107 (BLZ 100 100 10) BMT LV Bremen Kattenescher Weg 76, 28277 Bremen Leiterin: Sigrid Müller Tel. (0421) 82 07 59 Tierheim „Arche Noah“ Rodendamm 10, 28816 Stuhr Tel. (0421) 89 01 71 Postbank Hamburg Kto. 204202-208 (BLZ 200 100 20) Sparkasse Bremen Kto. 1050 004 (BLZ 290 501 01) BMT LV Hamburg/Schl.-Hlst. (www.franziskus-tierheim.de) Leiterin: Angelica Blank, Tel. (040) 55 49 28-34, Fax -32 „Franziskus-Tierheim“, Tel. (040) 5 89 46 15 Lokstedter Grenzstraße 7, 22527 Hamburg Haspa Kto. 1049220799 (BLZ 200 505 50) Postbank Kto. 111266-203 (BLZ 200 100 20) BMT LV Niedersachsen Guldenhagen 31, 37085 Göttingen Leiterin: Hannelore Thied Tel. (0551) 7 70 07 31, Fax (0551) 7 70 32 34 „Katzenhaus“, Luttertal 79, 37075 Göttingen Tel. (0551) 2 28 32 Postbank Hannover Kto. 732 223 06 (BLZ 250 100 30) 26 Das Recht der Tiere 3/2001 LANDESGESCHÄFTSSTELLEN: BMT LG Hessen www.tierheim-elisabethenhof.de Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim Leiterin: Jutta Breitwieser Tel. (06035) 96 11 11, Fax (06035) 96 11 18 Tierheim „Elisabethenhof“, Tel. (06035) 59 16 Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim Frankfurter Sparkasse Kto. 5975 (BLZ 500 502 01) Hundeauffangstation Ikervar/Ungarn Petöfi u. 23, H-9756 Ikervar, Sonderkonto: Frankfurter Sparkasse Kto. 847 275 (BLZ 500 502 01) BMT LG Kassel Leiter: Dr. Heinz-Wilhelm Selzer Tierheim „Wau-Mau-Insel“ Schenkebier Stanne, 34128 Kassel Tel. (0561) 86 15 680, Fax (0561) 86 15 681 Postbank Frankfurt Kto. 1717 55-608 (BLZ 500 100 60) BMT LG Köln Urftstraße 12, 50996 Köln Leiterin: Sylvia Bringmann Tierheim „Prof. Armin Spitaler“ Iddelsfelder Hardt, 51069 Köln Tel. (0221) 68 49 26, Fax (0221) 68 18 48 Postbank Köln Kto. 924 02-505 (BLZ 370 100 50) BMT LG Nordrhein-Westf./Rheinland-Pf./Saarl. Drosselweg 15, 47661 Issum Leiterin: Dagmar Weist Tel. (02845) 3 75 57, Fax (02835) 44 46 99 Sparkasse Moers Kto. 115 002 066 (BLZ 354 500 00) für LV Rheinland-Pfalz/Saarland: Postbank Köln Kto. 294 20-509 (BLZ 370 100 50) BMT GSt. Norden Amselstraße 15, 26506 Norden Leiter: Carl Claassen Tel. (04931) 39 83, Fax (04931) 95 79 99 Tierheim Hage Hagermarscher Straße 11, 26524 Hage Tel. (04938) 4 25, Fax (04938) 91 49 90 Sparkasse Norden Kto. 13 730 (BLZ 283 500 00) WEITERE ANSCHRIFTEN VON MITARBEITERN: Renate Domaschke (Tierschutzlehrerin) Hauptstraße 31, 61130 Nidderau-Erbstadt Tel. (06187) 21 959 Fax (06187) 20 15 21 Claudia Lotz (Redakteurin) Hugo-Vogel-Str. 5b, 14109 Berlin, Tel. (030) 80 58 33 38 Fax (030) 80 58 33 39 Jochen Prinz (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) Saarweg 17, 53129 Bonn, Tel. (0228) 65 10 72, Fax (0228) 65 10 82 INTERNET: http://www.bmt-tierschutz.dsn.de TIERE Fundkater Picasso _ mit Säure übergossen Picasso ist auf einem Auge blind, Säure hat sein Auge unwiderruflich zerstört. Als die Tierärztin den Vom Menschen misshandelt. Fundkater untersuchte, war sie entsetzt: Das überaus ängstliche Tier bot ein Bild des Jammers: Geduckt, scheu, abgemagert, das Fell voller kahler Stellen und von den Schultern bis zum Schwanz in einem unnatürlichen Rotton- ein Tier, das von Menschen schwer misshandelt wurde, ein Tier, das mit ätzender Säure übergossen wurde. Keine Hinweise auf die Täter, wie oft haben Tierfreunde diesen hoffnungslosen Satz schon gehört! Picasso wird im Katzenhaus des Landesverbandes Niedersachsen intensiv gepflegt. Der ca. 5 Jahre alte Kater frißt inzwischen recht gut IN NOT und nimmt nun langsam zu. Noch ist er Menschen gegenüber äußerst zurückhaltend und misstrauisch, wird jedoch bei liebevoller und geduldiger Ansprache sicherlich wieder Vertrauen zu seinen Bezugspersonen aufbauen können. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die spätere Vermittlung von Picasso. Wer dem Tier zum Beispiel durch eine Patenschaft helfen möchte, wende sich bitte an Hannelore Thied, Leiterin des LV Niedersachsen oder direkt an das Katzenhaus (Adresse gegenüber). Lisa _ kroatische Hündin sucht Anschluss! Die Mischlingshündin ist ca. acht Monate alt, ein sehr scheues, liebenswertes und verträgliches Tier. Lisa sucht dringend ihr erstes Zuhause bei Menschen, die mit ihr eine Bindung auf Dauer eingehen wollen. Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit der Landesgeschäftsstelle Hessen auf (Adresse S. 26). Ich suche ein Zuhause! überfüllten Tierheim von Pecs (siehe Bericht auf S. 24) hat der alte Hund keine Überlebenschance. Welcher Tierfreund hat ein Herz für ihn? Kontakt auch hier: Landesgeschäftsstelle Hessen(Adresse S. 26). Notfall: Mit 10 Jahren allein und ohne Zuhause Dackelmischlingsrüde Toby ist ca. 10 Jahre alt, superlieb und verschmust. Er wurde im ungarischen Pecs vom Hundefänger eingefangen. Im völlig Toby kann nicht in Ungarn bleiben! L I T E R AT U R T I P P Brigitte Harries: “Der Knigge für Hund und Halter” Verantwortungsbewusste Hundehaltung ist heute wichtiger denn je. Wer seinen Hund gut erzieht, ihn an vielfältige Umwelteindrücke gewöhnt und Rücksicht auf Mitmenschen und andere Hunde nimmt, wird mit seinem Vierbeiner in der Öffentlichkeit gerne gesehen sein. Brigitte Harries zeigt, wie es geht: Q den eigenen Hund richtig einschätzen und optimal fördern Q Grundlagen für Hundeführerschein und Wesenstest Q Praktische Tipps für rücksichtsvolles Verhalten. Brigitte Harries hat Verhaltensbiologie und Pädagogik studiert und lebt seit ihrer Kindheit mit Hunden zusammen. Sie berät Hundehalter und leitet Kinder im Umgang mit Hunden an. Sie hat bereits die Bücher "Ein Hund soll es sein", "Ein Welpe kommt ins Haus" und "Hundesprache verstehen" geschrieben. Brigitte Harries Der Knigge für Hund und Halter Grundlagen für Hundeführerschein und Wesenstest KOSMOS ISBN 3-4 440-0 08883-9 9 Das Recht der Tiere 3/2001 27 „ D a s R e c h t d e r T i e r e “ – Po s t v e r t r i e b s s t ü c k B 1 3 7 6 9 – E n t g e l t b e z a h l t Bund gegen Mißbrauch der Tiere e.V. Als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar Hauptgeschäftsstelle: D-80803 München l Viktor-Scheffel-Str.15 Tel. (089) 38 39 52 0 Fax (089) 38 39 52 23 DAS NEUE ÖKOSIEGEL _ CHANCE FÜR DEN TIERSCHUTZ Mit der Enscheidung für ein einheitliches Ökosiegel für Produkte aus ökologischem Landbau hat Bundesministerin Renate Künast die Weichen für eine artgerechte Tierhaltung gestellt. Nun kommt es darauf an, dass die Lebensmittelketten diese Produkte auch in ihr Sortiment aufnehmen. Fordern auch Sie die großen Lebensmittelkonzerne auf, sich an dem Umbau der Landwirtschaft zu beteiligen. Die Adressen der Konzerne erhalten Sie bei unserer Hauptgeschäftsstelle in München. BEITRITTSERKLÄRUNG Ich unterstütze den Bund gegen Mißbrauch der Tiere e.V. und Q werde Mitglied zum selbstbestimmten Jahresbeitrag von DM ...................................................................... (Jahresbeitrag: 40,- DM (20 EURO). Mitgliedschaft kann jederzeit satzungsgemäß beendet werden) Nach Überweisung des Beitrages erhalten Sie Ihre Mitgliedsunterlagen. Q spende hiermit DM...................................................................................................................................................................... Name:.............................................Vorname:...........................................Geburtsdatum:.............................................. PLZ und Ort:........................................................Straße und Hausnr.:............................................................................ Beruf:..................................................................Datum:...............................Unterschrift:.............................................. Bitte Coupon ausschneiden und frankiert an die Hauptgeschäftsstelle oder untenstehende Geschäftsstelle senden. ÜBERREICHT VON: