Energiepark Morgental - Presseinformation
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Energiepark Morgental - Presseinformation
Bleichestrasse 45 Postfach 140 CH-9323 Steinach MwSt.-Nr. 262 789 www.morgental.ch [email protected] Tel. +41 71 447 12 80 Fax +41 71 447 12 81 Energiepark Morgental - Presseinformation Kurzbericht der Projekte, Umsetzungen, Energieformen und Massnahmen, die bis 2015 im Masterplan erfasst sind. Zu jedem Thema finden Sie auf www.morgental.ch detaillierte Angaben in Form eines Posters. Die Ausführungen werden kontinuierlich erweitert und angepasst. Energiepark Morgental – Gewinnung erneuerbarer Energien Die ARA Morgental entwickelt sich zum «Energiepark Morgental» und will der Öffentlichkeit verschiedenste Verfahren zur Gewinnung erneuerbarer Energien näher bringen. Der Abwasserverband mit seinen acht Verbandsgemeinden leistet so seinen Beitrag zur Schweizerischen Energie- und CO2-Politik. Die bestehende Heizungsanlage der Kläranlage aus dem Jahr 1973 wurde 1992 saniert und muss nächstens ersetzt werden. Der Abwasserverband wollte deshalb den gesamten Fächer der erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung der grossen Landreserven des Grundstücks geprüft haben. Dies war Anlass, eine umfassende und nachhaltige Entwicklungs- und Energiestrategie auszuarbeiten. Die Entwicklungsstrategie ordnet den Raum der ARA-Parzelle. Dabei wird der zukünftige Entwicklungsbedarf berücksichtigt. Die Entwicklungsstrategie gibt klare Vorgaben, was wo gebaut wird und verhindert Fehlinvestitionen. 17.11.2011 / 1 Neubau Energiezentrale – Stromproduktion und Abwasserwärme Die Umsetzung des Energiepark Morgental umfasst sechs strategisch wichtige Energieprojekte. Der Neubau der Energiezentrale verkörpert als erstes Projekt den Aufbruch in das neue Energiezeitalter der erneuerbaren Energien. In einer Plakatserie sollen die weiteren fünf Energieprojekte der Öffentlichkeit im entsprechenden Jahr vorgestellt werden. Projektleader: AVM / Partner: EBM Der Neubau der Energiezentrale erfolgt westlich an das bestehende Betriebsgebäude der ARA Morgental. Darin sind die technischen Anlagen der Gasverwertung der ARA Morgental und die Anlagen zur Wärmerückgewinnung aus dem gereinigten Abwasser der EBM installiert. Der moderne kubische Bau soll durch seine klare und monumentale Form bewusst von aussen wahrgenommen werden. Wärmeverbund AMS – ARA Morgental Steinach «Wärme aus der Region – für die Region». Steinach, Arbon und Roggwil werden mit Abwasserwärme der ARA Morgental versorgt. Der Wärmecontractor EBM beginnt im November 2011 mit dem Bau des Wärmeverbundnetzes AMS. Projektleader: EBM / Partner: AVM Das Wärmeverbundnetz wird von 2011-2014 in drei Etappen durch den Wärmecontractor EBM realisiert. Mit der Etappe 1: ARA–Schönau–Hügli in Steinach wird im November 2011 begonnen. Anschliessend erfolgt die Erweiterung bis zur Hartchrom (Etappe 2) und nach Arbon und zur Industrie Morgental. Als dritte und letzte Etappe erfolgt dann noch die Verlängerung des Fernwärmenetzes bis nach Roggwil. Das Fernwärmenetz wird auf einer Betriebstemperatur von 80°C betrieben. Der Wärmeverlust beträgt dabei ca. 7%. Etappe 1: Schönau–Hügli Etappe 2: Hartchrom, Arbon Etappe 3: Arbon–Roggwil AMS (geplantes Versorgungsgebiet) Arbon Energie (bestehendes Versorgungsgebiet ARA Morgental 17.11.2011 / 2 Zukünftige Energieprojekte. Ressourcen nützen – Umwelt schonen Abwasserkraftwerk Morgental Der Abwasserverband Morgental, die Stadt St.Gallen und die Gemeinde Wittenbach haben im Herbst 2010 den Baukredit von 25,1 Mio Franken exkl. MwSt. genehmigt. Seit 2010 erfolgt der Bau des Teilprojektes Ableitung vom Kraftwerk bis zur Bleichestrasse Steinach. Baubeginn für das Abwasserkraftwerk ist April 2012, derjenige für die Druckleitung Herbst 2012 und der für die Seeleitung Mai 2012. Projektleader: Entsorgung St.Gallen / Partner: AVM Projektträger: ESG, Stadt St.Gallen Projektstand: Kredit genehmigt und bewilligt Realisierung: Frühjahr 2012 Inbetriebsetzung: 2013 Energiezahlen • Druckleitung NW 700, 4,9 km • Höhendifferenz 190 m • Turbinenleistung 1,3 MW • Strommenge 4 GWh/Jahr Holzwärmezentrale Als weiteres Energieprojekt wird durch EBM eine Holzwärmezentrale gebaut. Diese bringt zusätzliche Versorgungssicherheit des Wärmeverbundes AMS. Mit dem Bau der Holzwärmezentrale kann der zukünftige Wärmebedarf des Wärmeverbundes zusammen mit der Abwasserwärmenutzung und der Überschusswärme der Kläranlage zu 84% mit erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden. In der Holzwärmezentrale wird «Altholz» gemäss der Deklaration Luftreinhalteverordnung verwertet werden, wobei strenge Emissionsvorschriften nach den gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden müssen. Projektleader: EBM / Partner: AVM Projektträger: EBM, Münchenstein Projektstand: Bauprojekt, Kredit genehmigt Realisierung: Sommer 2012 Inbetriebsetzung: 2013 Energiezahlen • Altholzverwertung bis 6000 to/Jahr • Heizleistung 6,6 MW • Wärmemenge 12-22 GWh/Jahr Solar field one – Photovoltaikanlagen Ziel des Abwasserverbandes ist, die grossen Dachflächen mit Photovoltaikanlagen zu bestücken. Im Vordergrund stehen die Dachflächen auf der Energiezentrale, die der Holzwärmezentrale, auf der Biogasanlage und weitere Dächer der zukünftigen ARA-Infrastrukturbauten. Auf dem Dachoberfläche der Holzwärmezentrale ist eine PV-Anlage bereits im Projekt integriert. Der AVM steuert dies über Verträge mit den Energiepartnern. Projektleader: EBM / Partner: AVM Projektträger: EBM, Investoren Projektstand: Bauprojekt Realisierung: 2013 Inbetriebsetzung: 2015 Energiezahlen • Photovoltaikfläche bis 1900 m2 • Stromleistung bis 260 kWp • Strommenge bis 0,25 GWh/Jahr Biogasanlage Zukünftig soll der Energie-Inhalt des Grünguts aus der nahen Region nicht einfach kompostiert, sondern der vergärbare Anteil mit dem «BAL-Technologie-Verfahren», ein geschlossenes Unterdruck-System ohne Abluft nach aussen, in Biogas umgewandelt werden. Die Kläranlage weist als Standort für eine Biogasanlage wesentlichen Vorteile auf: Entsorgungsparzelle; Biogas kann verstromt und die Wärme in den Wärmeverbund eingespiesen werden; die verkehrstechnische Anbindung an die NLK und den Autobahnzubringer. Projektleader: 5 Investoren / Partner: AVM Projektträger: EBM, Investoren Projektstand: Bauprojekt Realisierung: 2013 Inbetriebsetzung: 2015 Energiezahlen • Photovoltaikfläche bis 1900 m2 • Stromleistung bis 260 kWp • Strommenge bis 0,25 GWh/Jahr 17.11.2011 / 3 Energiepark Morgental – Entwicklung und Wertschöpfung Die ARA Morgental versteht sich als Brückenbauer zu anderen Energiepartner und Investoren. Durch die regionale Zusammenarbeit mit den Partnern generiert die ARA Morgental eine beachtliche ökologische und ökonomische Wertschöpfung. So können Strom, Wärme und die CO2-Einsparung massgeblich gesteigert werden und dies auch unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit. Entwicklung Stromproduktion Kläranlage: Der Stromverbrauch der Kläranlage beträgt heute 1,4 GWh/Jahr. Davon werden 0,7 GWh/Jahr Strom mit den bestehenden Gasturbinen produziert. Stromeinsparungen werden konsequent weiterverfolgt und die Stromproduktion gesteigert. Ziel ist ein Eigenversorgungsgrad von 80-100% Stromproduktionsentwicklung auf ARA-Parzelle: Mit der Realisierung der Energieprojekte kann die Stromproduktion auf 9-13 GWh/Jahr gesteigert werden. So wird nach der Umsetzung der Energieprojekte und unter Berücksichtigung der Behandlung der Mikroverunreinigungen auf der ARA Morgental total etwa 9 Mal mehr Strom produziert werden als die Kläranlage selbst verbraucht. Entwicklung Wärmeproduktion Kläranlage: Die Kläranlage verbraucht heute für ihre eigenen Prozesse 1,6 GWh/a Wärme. Dieser Wärmebedarf kann zu 110% durch erneuerbare Energieträger der Kläranlage gedeckt werden. Der Wärmebedarf wird weiter reduziert und die ARA-interne Produktion gesteigert, sodass ein Wärmeüberschuss von bis zu 1 GWh/Jahr erreicht wird. Dieser wird der EBM verkauft. Wärmeproduktionsentwicklung auf ARA-Parzelle: Durch die Realisierung der Energieprojekte steigt die erneuerbare Wärmeproduktion auf 12-22 GWh/Jahr an. Nach der Umsetzung aller Energieprojekte wird auf der ARA Morgental total etwa 20 Mal mehr Wärme produziert, als die Kläranlage selbst verbraucht. Entwicklung Kohlendioxid (CO2) Im Jahr 2000 wies die Kläranlage noch einen Ausstoss von netto ca. 200 to CO2/Jahr aus. Seit 2010 wird CO2Bilanz (Ziel 2050) durch die etappenweise Realisierung der Energieprojekte um bis zu 15500 to CO2/Jahr reduziert. Heute produziert ein Einwohner durchschnittlich 8,7 to CO2/ Jahr. Für die 2000-W-Gesellschaft muss der Ausstoss auf 1 to CO2/Jahr reduziert werden. Jeder von uns ist aufgefordert sein Verhalten bezüglich Mobilität und Konsum zu überdenken. Jährlicher Bruttokostendeckungsbeitrag Alle Energiepartner zusammen erwirtschaften einen jährlichen Millionendeckungsbeitrag und können so die Investitionen von ca. Fr. 60 Mio Franken innert 20 Jahren abschreiben. 17.11.2011 / 4