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PROGRAMMHEFT
ARCHE NOAH - GEMEINSAM ZU NEUEN UFERN
Gemeinsame Aufführung von Studierenden der Eurythmie der Alanus
Hochschule, der Kompanie Vonnunan aus Wien, sowie Eurythmiekollegen und
Musikern der Region
ARCHE NOAH
- GEMEINSAM ZU NEUEN UFERN
Noahs Arche ist eine der
größten
Menschheitsmetaphern. Sie birgt in sich
viele Fragen, sowohl für jeden
persönlich, als auch für uns
als
Menschenund
Lebensgemeinschaft
auf
dieser Erde. Beschäftigen wir
uns mit den Metaphern von
Arche und Flut, so bewegen
wir uns in uralten Traditionen,
unserer und fremder Kulturen.
Die dazugehörigen Fragen zu
durchdringen, ihre Bedeutung
zu begreifen und sie in einen
künstlerischen Ausdruck zu bringen ist das Anliegen unseres Projektes.
Das Projekt entstand ursprünglich aus dem Wunsch der Studierenden, den universitären
Rahmen zu erweitern und sich mit anderen Fachbereichen und Gruppen zu vernetzen. Was
zunächst als kleine Aufführung zusammen mit ehemaligen Studierenden und Musikern aus
der Region gedacht war, ist inzwischen zu einem großen interdisziplinären Projekt
geworden, das zeigt, wie vielfältig und aktuell das Thema „Arche Noah - gemeinsam zu
neuen Ufern“ ist.
PROGRAMM
von Alexander Seeger
Dieser Aufführung liegt eine scheinbar einfache Geschichte zugrunde, die uns allen
bekannt ist: Die Geschichte von der Flut – die Geschichte von Werden, Vergehen,
Verwandeln und Neubeginnen - durch vielfältige Phasen und Stufen hindurch. Jede
Entwicklung ist eine beständige Fortbewegung.
Es ist auch eine Geschichte die von uns, von unserer zusammenhängenden Gemeinschaft
handelt... in einer Epoche, in der unser Bewusstsein durch die Technik innerhalb kürzester
Zeit aus engen Begrenzungen zu einem Welt umspannenden Bewusstsein beinahe
gezwungen wurde und damit eine andere Verantwortung zugestellt bekam als in der Zeit
zuvor.
Und ist es nicht zugleich auch eine Geschichte die jeden Einzelnen betrifft? Ein „sich
finden“, ein „mit anderen teilen wollen“ ....?
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1. WEH-MUT
Musik:
Choreographie:
Darsteller:
Eric Satie: Gymnopädie Nr. 1
Rob Barendsma
1.-3. Ausbildungsjahr
Urmenschliches offenbart sich durch den aufrecht schreitenden Menschen.
Im Jetzt angekommen sein heißt: Ansetzen wo wir sind. Die Schreitenden,
Gehenden, Bewegenden sind auf dem Weg, sie sind in einem Entwicklungsprozess
begriffen, in angehaltener Wehmut, fragend, Tatsachen akzeptierend. Doch sie
finden darin die Kraft, vorwärts zu gehen und bleiben in Bewegung. Gerade darum
geht es: Das Unvollkommene auszuhalten und darin Zuversicht und Mut zu fassen.
2. AMBIVALENZ
Musik:
Choreographie:
Darsteller:
Georg Friedrich Händel: Sinfonia Nr. 2,
Ankunft der Königin von Saba, Solomon HWV 67
Rob Barendsma
1.-3. Ausbildungsjahr & Kompanie Vonnunan
In dieser Choreographie geht es für uns um Spannungen, um verschiedene Kulturen,
die sich begegnen. (Afrika und der nahe Osten treffen auf Europa). Ein
Aufeinanderprallen von Gegensätzen.
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Mit dieser Komposition zeigen wir inhaltlich eine höfische Sorglosigkeit zugrunde,
eine formale, nichtssagende Inhaltsleere, die etwas vorgaukelt, vorspielt und
versucht, eine fatale Realität zu bedecken. So wie wir auch heute in sozialen und
politischen Zusammenhängen mehrfach die Spannung aus Sicherheit und
Existenznot, Reichtum und Armut, des Schönen und des scheinbar Hässlichen
finden können, branden an dieser Insel der Reichen und der Schönheit Angst,
Hoffnungslosigkeit und der Ruf nach Hilfe an.
3. BESINNUNG AUF DAS URSPRÜNGLICHE
Musik:
Philip Glass: The Hours
Choreographie:
Alexander Seeger
Darsteller:
1.-3. Ausbildungsjahr
Die Inspiration für diese Choreographie
kommt aus den Wirkungen, die der Klang
in
Materie
entfaltet
–
einem
Forschungsfeld dem sich die Kymatik
widmet. (siehe unten: Kymatik)
„Der Tod ist ihr [der Natur] Kunstgriff, viel
Leben hervorzubringen. (Die Natur Fragment von Christof Tobler, mit
handschriftlichen Änderungen von Goethe)
Der Faden dieser Choreographie spinnt
sich aus der schlafenden Empfänglichkeit
ins Werden, zum Entstehen, in die Tat, bis
zum revoltierenden Begehren; durch
Phasen des Chaos in eine immer
differenziertere Ausgestaltung (Struktur
und Ordnung). Der Gang durch die
Substanzen, wie die des Wässrigen, des
Pudrigen,
des
Pastösen
und
des
Metallischen und durch das Flüssige,
welches sich mehr und mehr verdichtet
und mit Materie verbindet und durchsetzt,
wird durchschritten. In diesem Werden
und Vergehen entsteht das Wunder der
Klangkräfte,
die
vielfältige
Formen
hervorbringen.
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4. „…UND DIE LIPPEN DER ATMENDEN WURDEN BITTER VOM SALZ DER MEERE“
Text:
Hilmi Abbas: „Die Flut und das große Vergessen“ aus „Das
Ungeschriebene Buch der Kurden, Mythen und Legenden
ergänzt durch Texte von Leonardo Da Vinci, aus: „Codex
Leicester“
Choreographie:
Alexander Seeger
Darsteller:
Kompanie Vonnunan
„Heute, vor der Wasserflut, ist die erste Aufgabe der Menschheit vollbracht. Die
Körper in ihren verschiedenen Arten, die Vielfalt, Zerwürfnis und Trennung sind
geschaffen – und ihr Menschen steht vor euch selbst. Entscheidet selbst zu leben
oder zu sterben.“
Die biblische Geschichte der Arche Noah beschreibt die Auslöschung des Bösen
durch die große Flut - eine Reinigung, die gleichzeitig jedoch auch die weitgehende
Vernichtung des Lebens war. Wurden die Menschen wirklich zu Recht bestraft, oder
ist ihr Verstoß gegen Gottes Gesetze einfachr ein notwendiger Akt der Emanzipation?
Macht diese brutale Zerstörung die Täter nicht selbst zu den wirklichen Opfern?
Die Choreographie zu dem Text aus dem „Ungeschriebenen Buch der Kurden“ von
Hilmi Abbas erzählt vom Ringen um Selbstbestimmung und dem Widerstand gegen
den „Zwang“ der göttlichen Weisheit. Determinierende Bewegungsmuster treffen auf
kämpferische Elemente und fließen schließlich in einem kraftvollen Tanz
zusammen.
Nur der Widerstand und somit die Möglichkeit zur Entscheidung birgt wirkliche
Freiheit in sich. Und so ist die Flut der Preis, den die Menschheit für die eigene
Entwicklung zahlen muss.
„Nach der Flut beginnt die Prüfung eures eigenen Selbst“.
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5. ERDULDEN
Musik:
Choreographie:
Darsteller:
Thomaso Albinoni: Adagio in g-moll
Alexander Seeger
Eurythmiekollegen aus der Region Bonn / Köln
Die Mütter verlieren ihre Kinder, Frauen ihre Männer, die Liebenden ihre Geliebten.
Im scheinbar Bodenlosen: dies alles ertragen durch die Kraft der inneren und
äußeren Bewegung, des Tanzes, entsteht der Boden neu unter den Füßen. Im
Beweinen, im Trauern, im Klagen und Aufbäumen liegt die Kraft für neues Werden
verborgen. Im Schmerz entsteht der Fort-Schritt, das Vorwärts-Schreiten und damit
das Vertrauen für den Schritt ans nächste Ufer.
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6. IN DER TIEFSTEN STILLE - WIEDER KIND SEIN...
Text:
„Arche Noah“, Ausschnitt aus einer märchenhaften
Choreographie
Choreographie:
Alexander Seeger
Darsteller:
2. Ausbildungsjahr
„Nehmt diese Worte in die Leiber eurer Schiffe und hört…“ im Lauschen auf das
was in unseren Leibern geschieht: welche Geheimnisse, welcher Neubeginn, welche
noch unausgesprochenen Worte, Gedanken und Geschichten entfalten sich dort?
Welche Absichten finden sich eingeschlossen in unserer Leibes-Arche? Der Reigen
der Tiere wird Bild für vielgestaltige seelische Regungen und Möglichkeiten und für
den gemeinschaftlichen Raum in dem sich soziale Strukturen bilden. Angst und
Aufregung wird zu Akzeptanz, Anerkennung, Hilfe und Unterstützung. Schöpferische
Gemeinsamkeit entsteht.
In der inneren Sphäre kindlicher Phantasie erscheinen uns große mythologische
Bilder nah und vertraut.
(Mehr zu diesem Projekt für Menschen ab drei Jahren: Siehe unten: Märchen
Tournee)
7. LEBEN
Musik:
Choreographie:
Darsteller:
Friedrich Smetana: Die Moldau, eine sinfonische Dichtung
Rob Barendsma
1.-3. Ausbildungsjahr
Nicht nur „im Boot“, sondern auch „im Fluss“ sein. Schreiten wird Strömen. Es
strömt, wir strömen in einem großen Lebensstrom an und durch unterschiedlichste
Daseinszustände, Orte und Sphären. Begegnungen unterschiedlichster Art
beeinflussen und verändern uns. Hier wird die Flut rhythmisiert, gestaltet, und von
einem lebendigen Ufer erfasst. Das Wasser trägt Wissen und Botschaften und wird
zu einer produktiven und befruchtenden Flut.
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MITWIRKENDE
DARSTELLER
Das erste Studienjahr
von Lena Lemke
Es kam frischer Wind auf mit dem Arche Noah Projekt. Wir als erstes Studienjahr haben
uns heraus gefordert gefühlt. Das war jedoch eine gute Sache, auch aus dem gewohnten
Gang des Studienalltags herauskatapultiert zu werden. Mit humorvoller Leichtigkeit und
produktiver Kritik hat unser Gastdozent Rob Barendsma durch das Projekt geleitet. Auch
durch die Zusammenarbeit mit den beiden höheren Studienjahren konnten wir viel
mitnehmen und haben uns einiges abgeschaut. Trotz des unterschiedlichen Niveaus durch
die Studienjahre hindurch, hat Rob Barendsma alle mit ins Boot genommen.
Es war eine spannende und gute Erfahrung ein Projekt gemeinsam mit einem so großen
Ensemble auf die Beine zu stellen.
Guckel Niels * Hagel Nele * Kraft Raphael * Lemke Lena * Menz Julie * Müller Johanna *
Patzke Lea * Sen Funda * Seulen Marie * Steinweg Luca
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Das zweite Studienjahr
von Jaqueline Fette
Und plötzlich hieß es: „Rob kommt!“ Extra zu uns an die Alanus Hochschule, als
Gastdozent für ein Großprojekt mit dem ersten, zweiten und dritten Ausbildungsjahr! Es ist
eine unglaubliche Erfahrung, mit 30 Studenten und Studentinnen in einem Raum, zuerst
von zwei Pianisten und später sogar von einem Streichquartett begleitet, gemeinsam zu
bewegen.
Voller Energie und Freude an der Sache legten wir gemeinsam in Windeseile zwei ganze
Musikstücke an. Wir arbeiteten mal in Kleingruppen, mal alle zusammen, es waren aber
alle immer Zeuge der jeweils anderen Formen und Arbeiten. So haben alle einen Überblick
und ein richtiges Ensemble-Gefühl bekommen können.
Es entstanden wirklich lustige Situationen vor allem weil 30 Leute für unseren größten
Bewegungsraum dann doch schon echt viele waren: Zum Beispiel als die erste GeigeDamen gerade ihre Form bekommen hatte und zusahen wie die Celli-Damen ihre Form
einübten und nur dachten: "Moment - genau da stehen wir doch eigentlich?!"
Ein heiteres überschneiden der "Kursgrenzen" entstand, woraus jeder einzelne profitieren
konnte. Es machte meiner Meinung nach auch nicht so viel aus, dass wir alle
unterschiedlich weit waren in unserem Können, denn jeder hat seinen Beitrag leisten und
seine individuellen Stärken einbinden können. Nur durch die Unterschiedlichkeiten aller
Teilnehmenden, konnten es zu der tollen Erfahrung werden, die es für uns wurde!"
Biallas Vincent * Fette Jaqueline * Lox Cathrine * Rechenberg Emmanuel * Schäfer Christa
* Tischer Niklas * Vincent Mathieu * von Recklinghausen Clara
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Das dritte Studienjahr
von Maike Adam
Mit Humor und Begeisterung schafft es Rob Barendsma, uns auch in intensiven
Arbeitsphasen immer wieder neu in Schwung zu bringen. Das große künstlerische
Spektrum, sowie die weitreichende Erfahrung des Choreographen, bringen dabei eine große
Vielfalt in das kursübergreifend Projekt.
Neben Bühnenpräsenz, Flexibilität und dem Bewegen zu Streichinstrumenten, lernen wir,
als Studenten des 3. Jahres, wie bereits bekannte Bewegungs- und Formelemente kreativ in
eine Gruppenchoreographie verwandelt werden können.
Adam Maike * Butschle Marie * Hojda Wilma * Kratz Leonie * Lürig Johanna * Neher Tim
* Pabel Paula * Ståhlhammar Niklas * Szabó Kincsö * van Aalst Anna Sofie *
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Vonnunan
„Movopoetische“ Kunst aus Wien
Die Kompanie Vonnunan (Wien) ist ein siebenköpfiges Bewegungsensemble, das
professionell und in Vollzeitarbeit movopoetische Kunst entwickelt. Der Begriff
„movopoetisch“ setzt sich dabei aus den zwei lateinischen Begriffen movere (bewegen,
erregen, anregen) und poeticus (poetisch, lyrisch, stimmungsvoll und über das rein
Informative hinausgehend) zusammen. Diese spezielle Kunstform beinhaltet
unterschiedliche performative Richtungen, wie Schauspiel, Tanz und Gesang und ist von
verschiedensten Künstlern, wie Jacques Lecoq, Anna Halprin, Rudolf Steiner oder Sascha
Walz inspiriert. Alle Mitglieder von Vonnunan sind ausgebildete Eurythmistinnen und sind
daher der Eurythmie besonders verbunden.
Das Ensemble hat derzeit vier verschiedene Produktionen auf seinem Spielplan: DER
FARBENFÄNGER (gerichtet an Kinder zwischen 6-10 Jahren), WOODEN WINGS (gerichtet
an Jugendliche zwischen 14-18 Jahren), sowie die Abendproduktionen WALK WITH ME
und SIEBE(N). Eine weitere Produktion mit dem Arbeitstitel SHIFT (gerichtet an Kinder
zwischen 10-15 Jahren) ist derzeit in Arbeit.
Alle Produktionen sind jederzeit buchbar. Weitere Informationen befinden sich auf der
Website: www.vonnunan.com
Im Rahmen des Projektes ARCHE NOAH - GEMEINSAM ZU NEUEN UFERN ist die
Kompanie Gast der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Auf der Bühne zu sehen
sind EvaMaria Koch (*1987), Anna Lena Häußler (*1986), Friederike Luise Heine
(*1989), Rosalie Bärbel Stark (*1988) und Kirsten Dorothee Wiebers (*1987).
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Eurythmiekollegen
aus der Region Köln/Bonn
Wir, Ulrike Dohs, Selma Fricke, Julia Heinzelmann, Isabelle Rennhack, Isabel Setzer und
Lea Tsangaris sind eine Gruppe von Eurythmistinnen aus Köln, Bonn und Wuppertal, die in
verschiedenen Arbeitsfeldern tätig sind. Uns ist der künstlerische Umgang mit der
Eurythmie sehr wichtig. Aus diesem Grund, haben wir uns für dieses Projekt
zusammengefunden und erarbeiten seit einigen Monaten, in Zusammenarbeit mit
Alexander Seeger, das „Adigio in G minor“. Da wir in unserem beruflichen Alltag nur selten
mit Kollegen zusammenarbeiten, genießen wir die gemeinsame Arbeit sehr. Nicht nur, weil
Eurythmie zu einem großen Teil eine Ensemble- und Sozialkunst ist sondern auch, weil
dieser gegenseitige Austausch uns bereichert und inspiriert. Wir haben viel Spaß an der
gemeinsamen Zeit und... wer weiß? Vielleicht ist das erst der Anfang...
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CHOREOGRAPHIE
Rob Barendsma
Musikstudium am Konservatorium
Rotterdam, danach Studium der
Eurythmie und Musiktherapie in
Berlin, Schauspielausbildung an
der Stuttgarter Wilfried Hammacher
Novalis Schule. Kostümbildner und
Choreograph
in
verschiedenen
Produktionen für Bühne, Musicals
und Fernsehen in Stuttgart, Berlin,
Hamburg,
Bergen,
Oslo
und
London.
Lebt
und
arbeitet
vorwiegend in Spanien.
Assistenz: Nina Engelhard
Alexander Seeger
Alexander Seeger ist 1959 in Öhringen geboren. Er ist
stellvertretender Fachgebietsleiter im Fachgebiet Eurythmie
der Alanus Hochschule. Eurythmie studiert hat er bei Else
Klink. Er war sieben Jahre lang Dozent an der Akademie voor
Eurythmie in Den Haag, hat seit Beginn der 90er Jahre als
freischaffender Künstler gearbeitet und war an verschiedenen
Musikhochschulen und Pädagogischen Hochschulen sowie als
Gastdozent an den meisten europäischen Eurythmieschulen
tätig. Seit 2008 ist er Professor für Eurythmie an der Alanus
Hochschule. Die Kunstausbildung zur Bühneneurythmie ist
sein Hauptanliegen. Neue Begegnungsmöglichkeiten mit dem
Publikum fand er in Museen, Fabriken, Kirchen, bei Tanzwettbewerben (bei „Das Beste
Deutsche Tanzsolo“ kam er in die Endrunde) und einigen internationalen Tanzmessen.
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MUSIK
Yakoniuk Quartett
Streichquartett
Das Yakoniuk Quartett (Alexander Yakoniuk, 1. Violine, Svetlana Shtraub, 2. Violine, Irene
Baiter, Viola, Arabella Ristenpart, Cello) wurde im Jahre 2000 von Alexander Yakoniuk
gegründet. Das Quartett besteht aus Absolventen renomierter Hochschulen Europas. Die
Mitglieder des Ensembles verfügen über reichlich Konzerterfahrung und sind Preisträger
vieler internationaler Wettbewerbe. Das Yakoniuk Quartett ist in fast allen Stilarten und
musikalischen Epochen zu Hause, sowohl in denen des vergangenen Jahrtausends als auch
in der zeitgenössischen Musik. Das Repertoire reicht von Pergolesi über Barock und Klassik
bis zur Moderne mit Werken von Schnittke und Rihm, von der Salonmusik bis zur Musik
der Stummfilme. Der Schwerpunkt von Yakoniuk Quartett liegt jedoch in der Klassik und
der Romantik von Haydn, Mozart, Beethoven bis zu Mendelssohn, Schubert und
Schumann. Es gibt auch großartige Möglichkeiten im populären Gesangsrepertoire, dessen
Kostbarkeiten auf ihre Entdeckung warten. Neben dem Barock, dem klassischen
Opernrepertoire und russischen Romanzen erhalten insbesondere das Musical sowie
Zigeunerlieder im Vortrag von Oxana Polyakova (Gesang) und dem Yakoniuk Quartett ihre
unerreichte Brillanz und Charme. (www.yakoniuk.de)
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Igor und Diana Grach
Klavier
Beide
sind
aktive
Konzertpianisten
und
spielen seit langem auch
für die Eurythmie.
Andreas Merziger
Korrepetitor
Andreas Merziger, wurde 1972 in Gronau im
Münsterland geboren und lebt heute mit seiner Familie
in Wachtberg bei Bonn. Seit 2002 ist er als
freiberuflicher Pianist tätig und unterstützt seit 2006
die Eurythmie-Ausbildung an der Alanus Hochschule in
Alfter mit seinem Klavierspiel. „Es bereitet mir Freude
zu
erleben,
welche
bildende
Kraft
die
Auseinandersetzung mit Musik auf Menschen jeden
Alters ausüben kann."
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Anika Brockmann
Sprecherin
Jahrgang 1976, studierte Sprachgestaltung und
Schauspiel an der Alanus Hochschule in Alfter, seit
2006 freiberuflich mit dem Atelier Wortweise unterwegs.
Große Liebe zum gesprochenen Wort, die sie in
Rezitationen, Lesungen, im Schauspiel und im Sprechen
für die Eurythmie zum Ausdruck bringt. Zahlreiche
Theaterprojekte und Kurse für Kinder, Jugendliche und
Erwachsene.
2004
Gründung
des
mobilen
Figurentheaters Fionn. Mit Elke Irene Scheuffele bildet
sie das Ensemble Lautspuren, ein Duo, welches sich auf
szenische Rezitationen zu den verschiedensten Themen
spezialisiert hat. Derzeit tourt das Ensemble mit der
heiter-poetischen Collage „Traumsommernächte“ durch
verwinkelte Innenhöfe und geheime Gärten.
Anika Brockmann lebt, spielt und experimentiert in Bornheim.
Stephan Kraske und Jasper Gather
Technik
Stephan Kraske
Jasper Gather
Ausbildung zum Schauspieler/Sprecher
an der Alanus Hochschule für Kunst und
Gesellschaft, seit 2009 selbstständig
tätig
als
Lichtdesigner
und
Bühnenbeleuchter für Tanz und Theater,
sowie als Allroundkünstler in den
Bereichen
Schauspiel,
Mime,
Performance,
Licht-/Objektgestaltung
und… Kaffee.
Was als freiwilliges Aushelfen neben der
Schule begann, ist heute eine Leidenschaft.
Durch
kleine
Theaterstücke
und
Einzelauftritte wuchs mein Interesse für das
Gestalten der Bühnen.
Nach meinem Abitur suchte ich mir neue
Herausforderungen und begann bald darauf
als Tournee Techniker. Nach einigem
Improvisieren, hundert Aufführungen und
einigen dunkeln und staubigen Bühnen kann
ich sagen dass es mir Spaß macht, Licht
und Schatten für den Zuschauer und die
Darsteller tanzen zu lassen.
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RÜCKBLICK
ARCHE NOAH – EINE MÄRCHENHAFTE EURYTHMIEAUFFÜHRUNG
Märchentournee
Von Studierenden des 2. Studienjahres Eurythmie
An 12 Terminen wurde das Stück „Arche Noah“ für Kinder ab
4 Jahren und Erwachsene in der Region Bonn-Rhein-Sieg
aufgeführt. Im Anschluss an die Aufführungen fanden
Workshops statt bei denen die kleinen und großen Zuschauer
die Möglichkeit hatten hinter die Kulissen zu Blicken.
Ein Rückblick von Cathrine Lox, Studierende im Bachelorstudiengang Eurythmie, 2.
Studienjahr
Frisch aus den Praktika zurückgekehrt und
voller Tatendrang erwartete uns Studierende
der Eurythmie im 2. Jahr im Februar ein
ganz besonderes Projekt: Die Arche Noah.
In dieser biblischen Erzählung wählt Gott
Noah aus und warnt ihn vor einer großen
Flut. Er beauftragt ihn damit, eine Arche zu
bauen, in der nicht nur seine Familie Platz
hat, sondern auch alle Tiere. Schließlich
strandet das Schiff nach der Sintflut am
Berg Ararat und es ist wieder Land in Sicht.
Damit wir mit diesem Projekt nicht auch strandeten, wurden zu Beginn Rollen verteilt;
bereits in den Weihnachtsferien wurde gemeinsam ein Text geschrieben, der die Erzählung
kindgerecht wiedergibt. Wir teilten uns in Teams ein und kümmerten uns um
Tourneeplanung, Kostümentwürfe, bzw. -gestaltung und auch eine eigene Musik wurde für
das Märchenprojekt komponiert.
In insgesamt 8 Wochen erarbeiteten wir uns „Arche Noah“, eine Eurythmie Aufführung für
Kinder und auch Erwachsene, die insgesamt ca. 45 Minuten dauert.
Die Leitung hatte Prof. Alexander Seeger,
der mit uns die Choreographie einstudierte
und uns auch immer wieder Freiraum für
eigene Ideen und Einheiten ließ. Prof.
Andrea Heidekorn studierte mit uns die
Gesänge ein, die ein wichtiger Bestandteil
unseres Stückes sind und begleitete uns
instrumental während der Aufführungen. Der
Text
wurde
von
Anika
Brockmann
gesprochen,
mit
der
wir
eng
zusammenarbeiten und somit Sprache und
Tanz fein aufeinander abstimmen konnten.
Sogar zu den Extraproben am Wochenende
kam Anika und vertiefte mit uns die Choreographie.
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Schon bald gingen uns der Gesang, aber auch der Märchentext nicht mehr aus dem Kopf
und wir stellten fest, wie passend und witzig der Text auf verschiedene Lebenslagen passte.
Einen ersten Teil unserer „Arche“ präsentierten wir am 28. Februar zum interdisziplinären
Studium Generale - Symposium „Arche Noah“.
Dieser fand beim Publikum großen Anklang, sodass wir motiviert in die zweite Hälfte
unseres Projekts starteten.
Die Proben wurden nun intensiver, der Zeitplan voller und die Aufführungstermine kamen
in greifbare Nähe. Außerhalb der Proben wurden die letzten Kostüme fertig genäht, Flyer
gedruckt, Sponsoren gefunden und ein Zeitplan für die Tournee erstellt. Mit der
Generalprobe im großen Saal war es dann soweit; nach 8 Wochen intensiver
Auseinandersetzung mit dem Thema, vielen Proben, Tränen und Gelächter kam die
Aufführungsphase.
Wir freuten uns über die vielen positiven
Rückmeldungen, welche uns Anschwung für
die weiteren Aufführungen gaben. Auch
hatten einige der Zuschauer schnell einen
Ohrwurm
von
unserem
Arche-Lied.
Nachdem wir unser Märchenprogramm an
den Tagen der offenen Tür vom 20.-22.
März in verschiedenen Räumlichkeiten der
Alanus Hochschule gezeigt hatten, ging es
anschließend am Montag auf große Tournee
mit acht Stationen. Sie startete in der FWS
Tannenbusch und endete in Steinfurt in
einer Camphill-Einrichtung.
Aufgrund des gemischten Publikums, vor dem wir auftraten (Seniorenheime, Heilpäd.
Einrichtungen, Schulen, Kindergärten, und keinesfalls immer anthroposophische
Einrichtungen) war es interessant zu beobachten, wie unterschiedlich Eurythmie die
Menschen erreicht.
Nach einer aufregenden Tourneewoche voller neuer Eindrücke verabschiedeten wir uns am
Freitagabend um bald, nach zwei Wochen Ferien, erneut gemeinsam das nächste Projekt zu
beginnen.
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KYMATIK
Ein Exkurs
Der Begriff „Kymatik“ (kyma, - griechisch: Welle) wurde von Hans Henny in den 1960
Jahren geprägt. Unter diesem Begriff fasst er alle Phänomene zusammen, die auftreten,
wenn Klang und Schall dem Stoff begegnen.
Nicht nur in alten Mythen und Religionen spielen Klänge, Musik oder die Kraft
gesprochener Worte im Schöpfungsprozess der Welt eine herausragende Rolle.
Auch das von der modernen Quantenphysik geformte Weltbild ist der Ansicht, dass die Welt
maßgeblich von Schwingungsphänomenen bestimmt ist. In einer beinahe schon
immateriellen, rein dynamischen Quanten-Dimension bilden sich einheitlich schwingende
Felder, aus denen Strukturen, Ordnungsgefüge und schließlich die feste Materie
hervorgehen.
Chladnische Klangfiguren können bereits in der Welt der Festkörper in staunenswerter
Weise das Hervortreten von Gestaltungsvorgängen aus dem rein schwingend Bewegten
veranschaulichen.
In noch subtilerer Art und Weise wird das erlebbar, wenn das Medium Wasser auf die
Einwirkungen von Schwingungen mit unterschiedlichsten Formbildungen antwortet: aus
komplexen, dynamischen Wellenbewegungen können ruhende Felder, Muster von
`Stehenden Wellen` oder gar Ur-Bilder organischer Formen entstehen.
AUSBLICK
SCHWINGUNG - RESONANZ - LEBEN
und das Geheimnis der Metamorphose
Bewegungssymposium des Fachgebietes Eurythmie
Tages-Seminar an der Alanus-Hochschule mit Alexander Lauterwasser
am 21.November 2015 mit Bildern und Filmbeispielen
Praxisseminare, inhaltliche Impulse aus der Forschung, eurythmische Demonstrationen.
www.wasserklangbilder.de
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AUFFÜHRUNGSORTE
Fr, 19. Juni 2015 um 19.00 Uhr
Freie Waldorfschule Sankt Augustin • Graf-Zeppelin-Str. 7 • 53757 Sankt Augustin
Sa, 20. Juni 2015 um 20.00 Uhr
Freie Waldorfschule Bonn • Stettiner Str. 21 • 53119 Bonn
So, 21. Juni 2015 um 16 Uhr
Institut für Waldorfpädagogik • Zielstraße 28 • 68169 Mannheim
DANKSAGUNG
Wir möchten allen weiteren Menschen danken, die an der künstlerischen und
organisatorischen Umsetzung der Aufführungen einen wesentlichen Beitrag geleistet haben.
Den Kollegen des Fachgebietes Eurythmie:
Prof. Tanja Masukowitz, Prof. Andrea Heidekorn, Prof. Melaine Mac Donald
Sprachchor:
Prof. Georg Verhülsdonk, Studierende des FG Schauspiel: Olja Artes, Sophia Brocker,
Nina Karimy, Jaschar Markazi, Alexander Prizkau, Alina Rohde
Organisation:
Ina Scholz, Nina Engelhardt, Bastian Böhm, Tatjana Krimer
Den Kollegen der Freien Waldorfschulen Sankt Augustin, Bonn und des Instituts für
Waldorfpädagogik Mannheim
Fotos:
Niklas Stålhammar, Nina Engelhard, Alexander Seeger, Bastian Böhm (S.17/18);
Titel-Welle: Pixabay
Die anfallenden Kosten für die Aufführungen müssen über Zuschauerspenden,
Privatspenden, Fördersummen der Auftrittsorte und durch finanzielle Zuwendungen gedeckt
werden. Wir danken unseren Förderern ganz herzlich:
CULTURA GMBH
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