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PROGRAMMHEFT ARCHE NOAH - GEMEINSAM ZU NEUEN UFERN Gemeinsame Aufführung von Studierenden der Eurythmie der Alanus Hochschule, der Kompanie Vonnunan aus Wien, sowie Eurythmiekollegen und Musikern der Region ARCHE NOAH - GEMEINSAM ZU NEUEN UFERN Noahs Arche ist eine der größten Menschheitsmetaphern. Sie birgt in sich viele Fragen, sowohl für jeden persönlich, als auch für uns als Menschenund Lebensgemeinschaft auf dieser Erde. Beschäftigen wir uns mit den Metaphern von Arche und Flut, so bewegen wir uns in uralten Traditionen, unserer und fremder Kulturen. Die dazugehörigen Fragen zu durchdringen, ihre Bedeutung zu begreifen und sie in einen künstlerischen Ausdruck zu bringen ist das Anliegen unseres Projektes. Das Projekt entstand ursprünglich aus dem Wunsch der Studierenden, den universitären Rahmen zu erweitern und sich mit anderen Fachbereichen und Gruppen zu vernetzen. Was zunächst als kleine Aufführung zusammen mit ehemaligen Studierenden und Musikern aus der Region gedacht war, ist inzwischen zu einem großen interdisziplinären Projekt geworden, das zeigt, wie vielfältig und aktuell das Thema „Arche Noah - gemeinsam zu neuen Ufern“ ist. PROGRAMM von Alexander Seeger Dieser Aufführung liegt eine scheinbar einfache Geschichte zugrunde, die uns allen bekannt ist: Die Geschichte von der Flut – die Geschichte von Werden, Vergehen, Verwandeln und Neubeginnen - durch vielfältige Phasen und Stufen hindurch. Jede Entwicklung ist eine beständige Fortbewegung. Es ist auch eine Geschichte die von uns, von unserer zusammenhängenden Gemeinschaft handelt... in einer Epoche, in der unser Bewusstsein durch die Technik innerhalb kürzester Zeit aus engen Begrenzungen zu einem Welt umspannenden Bewusstsein beinahe gezwungen wurde und damit eine andere Verantwortung zugestellt bekam als in der Zeit zuvor. Und ist es nicht zugleich auch eine Geschichte die jeden Einzelnen betrifft? Ein „sich finden“, ein „mit anderen teilen wollen“ ....? 2 1. WEH-MUT Musik: Choreographie: Darsteller: Eric Satie: Gymnopädie Nr. 1 Rob Barendsma 1.-3. Ausbildungsjahr Urmenschliches offenbart sich durch den aufrecht schreitenden Menschen. Im Jetzt angekommen sein heißt: Ansetzen wo wir sind. Die Schreitenden, Gehenden, Bewegenden sind auf dem Weg, sie sind in einem Entwicklungsprozess begriffen, in angehaltener Wehmut, fragend, Tatsachen akzeptierend. Doch sie finden darin die Kraft, vorwärts zu gehen und bleiben in Bewegung. Gerade darum geht es: Das Unvollkommene auszuhalten und darin Zuversicht und Mut zu fassen. 2. AMBIVALENZ Musik: Choreographie: Darsteller: Georg Friedrich Händel: Sinfonia Nr. 2, Ankunft der Königin von Saba, Solomon HWV 67 Rob Barendsma 1.-3. Ausbildungsjahr & Kompanie Vonnunan In dieser Choreographie geht es für uns um Spannungen, um verschiedene Kulturen, die sich begegnen. (Afrika und der nahe Osten treffen auf Europa). Ein Aufeinanderprallen von Gegensätzen. 3 Mit dieser Komposition zeigen wir inhaltlich eine höfische Sorglosigkeit zugrunde, eine formale, nichtssagende Inhaltsleere, die etwas vorgaukelt, vorspielt und versucht, eine fatale Realität zu bedecken. So wie wir auch heute in sozialen und politischen Zusammenhängen mehrfach die Spannung aus Sicherheit und Existenznot, Reichtum und Armut, des Schönen und des scheinbar Hässlichen finden können, branden an dieser Insel der Reichen und der Schönheit Angst, Hoffnungslosigkeit und der Ruf nach Hilfe an. 3. BESINNUNG AUF DAS URSPRÜNGLICHE Musik: Philip Glass: The Hours Choreographie: Alexander Seeger Darsteller: 1.-3. Ausbildungsjahr Die Inspiration für diese Choreographie kommt aus den Wirkungen, die der Klang in Materie entfaltet – einem Forschungsfeld dem sich die Kymatik widmet. (siehe unten: Kymatik) „Der Tod ist ihr [der Natur] Kunstgriff, viel Leben hervorzubringen. (Die Natur Fragment von Christof Tobler, mit handschriftlichen Änderungen von Goethe) Der Faden dieser Choreographie spinnt sich aus der schlafenden Empfänglichkeit ins Werden, zum Entstehen, in die Tat, bis zum revoltierenden Begehren; durch Phasen des Chaos in eine immer differenziertere Ausgestaltung (Struktur und Ordnung). Der Gang durch die Substanzen, wie die des Wässrigen, des Pudrigen, des Pastösen und des Metallischen und durch das Flüssige, welches sich mehr und mehr verdichtet und mit Materie verbindet und durchsetzt, wird durchschritten. In diesem Werden und Vergehen entsteht das Wunder der Klangkräfte, die vielfältige Formen hervorbringen. 4 4. „…UND DIE LIPPEN DER ATMENDEN WURDEN BITTER VOM SALZ DER MEERE“ Text: Hilmi Abbas: „Die Flut und das große Vergessen“ aus „Das Ungeschriebene Buch der Kurden, Mythen und Legenden ergänzt durch Texte von Leonardo Da Vinci, aus: „Codex Leicester“ Choreographie: Alexander Seeger Darsteller: Kompanie Vonnunan „Heute, vor der Wasserflut, ist die erste Aufgabe der Menschheit vollbracht. Die Körper in ihren verschiedenen Arten, die Vielfalt, Zerwürfnis und Trennung sind geschaffen – und ihr Menschen steht vor euch selbst. Entscheidet selbst zu leben oder zu sterben.“ Die biblische Geschichte der Arche Noah beschreibt die Auslöschung des Bösen durch die große Flut - eine Reinigung, die gleichzeitig jedoch auch die weitgehende Vernichtung des Lebens war. Wurden die Menschen wirklich zu Recht bestraft, oder ist ihr Verstoß gegen Gottes Gesetze einfachr ein notwendiger Akt der Emanzipation? Macht diese brutale Zerstörung die Täter nicht selbst zu den wirklichen Opfern? Die Choreographie zu dem Text aus dem „Ungeschriebenen Buch der Kurden“ von Hilmi Abbas erzählt vom Ringen um Selbstbestimmung und dem Widerstand gegen den „Zwang“ der göttlichen Weisheit. Determinierende Bewegungsmuster treffen auf kämpferische Elemente und fließen schließlich in einem kraftvollen Tanz zusammen. Nur der Widerstand und somit die Möglichkeit zur Entscheidung birgt wirkliche Freiheit in sich. Und so ist die Flut der Preis, den die Menschheit für die eigene Entwicklung zahlen muss. „Nach der Flut beginnt die Prüfung eures eigenen Selbst“. 5 5. ERDULDEN Musik: Choreographie: Darsteller: Thomaso Albinoni: Adagio in g-moll Alexander Seeger Eurythmiekollegen aus der Region Bonn / Köln Die Mütter verlieren ihre Kinder, Frauen ihre Männer, die Liebenden ihre Geliebten. Im scheinbar Bodenlosen: dies alles ertragen durch die Kraft der inneren und äußeren Bewegung, des Tanzes, entsteht der Boden neu unter den Füßen. Im Beweinen, im Trauern, im Klagen und Aufbäumen liegt die Kraft für neues Werden verborgen. Im Schmerz entsteht der Fort-Schritt, das Vorwärts-Schreiten und damit das Vertrauen für den Schritt ans nächste Ufer. 6 6. IN DER TIEFSTEN STILLE - WIEDER KIND SEIN... Text: „Arche Noah“, Ausschnitt aus einer märchenhaften Choreographie Choreographie: Alexander Seeger Darsteller: 2. Ausbildungsjahr „Nehmt diese Worte in die Leiber eurer Schiffe und hört…“ im Lauschen auf das was in unseren Leibern geschieht: welche Geheimnisse, welcher Neubeginn, welche noch unausgesprochenen Worte, Gedanken und Geschichten entfalten sich dort? Welche Absichten finden sich eingeschlossen in unserer Leibes-Arche? Der Reigen der Tiere wird Bild für vielgestaltige seelische Regungen und Möglichkeiten und für den gemeinschaftlichen Raum in dem sich soziale Strukturen bilden. Angst und Aufregung wird zu Akzeptanz, Anerkennung, Hilfe und Unterstützung. Schöpferische Gemeinsamkeit entsteht. In der inneren Sphäre kindlicher Phantasie erscheinen uns große mythologische Bilder nah und vertraut. (Mehr zu diesem Projekt für Menschen ab drei Jahren: Siehe unten: Märchen Tournee) 7. LEBEN Musik: Choreographie: Darsteller: Friedrich Smetana: Die Moldau, eine sinfonische Dichtung Rob Barendsma 1.-3. Ausbildungsjahr Nicht nur „im Boot“, sondern auch „im Fluss“ sein. Schreiten wird Strömen. Es strömt, wir strömen in einem großen Lebensstrom an und durch unterschiedlichste Daseinszustände, Orte und Sphären. Begegnungen unterschiedlichster Art beeinflussen und verändern uns. Hier wird die Flut rhythmisiert, gestaltet, und von einem lebendigen Ufer erfasst. Das Wasser trägt Wissen und Botschaften und wird zu einer produktiven und befruchtenden Flut. 7 MITWIRKENDE DARSTELLER Das erste Studienjahr von Lena Lemke Es kam frischer Wind auf mit dem Arche Noah Projekt. Wir als erstes Studienjahr haben uns heraus gefordert gefühlt. Das war jedoch eine gute Sache, auch aus dem gewohnten Gang des Studienalltags herauskatapultiert zu werden. Mit humorvoller Leichtigkeit und produktiver Kritik hat unser Gastdozent Rob Barendsma durch das Projekt geleitet. Auch durch die Zusammenarbeit mit den beiden höheren Studienjahren konnten wir viel mitnehmen und haben uns einiges abgeschaut. Trotz des unterschiedlichen Niveaus durch die Studienjahre hindurch, hat Rob Barendsma alle mit ins Boot genommen. Es war eine spannende und gute Erfahrung ein Projekt gemeinsam mit einem so großen Ensemble auf die Beine zu stellen. Guckel Niels * Hagel Nele * Kraft Raphael * Lemke Lena * Menz Julie * Müller Johanna * Patzke Lea * Sen Funda * Seulen Marie * Steinweg Luca 8 Das zweite Studienjahr von Jaqueline Fette Und plötzlich hieß es: „Rob kommt!“ Extra zu uns an die Alanus Hochschule, als Gastdozent für ein Großprojekt mit dem ersten, zweiten und dritten Ausbildungsjahr! Es ist eine unglaubliche Erfahrung, mit 30 Studenten und Studentinnen in einem Raum, zuerst von zwei Pianisten und später sogar von einem Streichquartett begleitet, gemeinsam zu bewegen. Voller Energie und Freude an der Sache legten wir gemeinsam in Windeseile zwei ganze Musikstücke an. Wir arbeiteten mal in Kleingruppen, mal alle zusammen, es waren aber alle immer Zeuge der jeweils anderen Formen und Arbeiten. So haben alle einen Überblick und ein richtiges Ensemble-Gefühl bekommen können. Es entstanden wirklich lustige Situationen vor allem weil 30 Leute für unseren größten Bewegungsraum dann doch schon echt viele waren: Zum Beispiel als die erste GeigeDamen gerade ihre Form bekommen hatte und zusahen wie die Celli-Damen ihre Form einübten und nur dachten: "Moment - genau da stehen wir doch eigentlich?!" Ein heiteres überschneiden der "Kursgrenzen" entstand, woraus jeder einzelne profitieren konnte. Es machte meiner Meinung nach auch nicht so viel aus, dass wir alle unterschiedlich weit waren in unserem Können, denn jeder hat seinen Beitrag leisten und seine individuellen Stärken einbinden können. Nur durch die Unterschiedlichkeiten aller Teilnehmenden, konnten es zu der tollen Erfahrung werden, die es für uns wurde!" Biallas Vincent * Fette Jaqueline * Lox Cathrine * Rechenberg Emmanuel * Schäfer Christa * Tischer Niklas * Vincent Mathieu * von Recklinghausen Clara 9 Das dritte Studienjahr von Maike Adam Mit Humor und Begeisterung schafft es Rob Barendsma, uns auch in intensiven Arbeitsphasen immer wieder neu in Schwung zu bringen. Das große künstlerische Spektrum, sowie die weitreichende Erfahrung des Choreographen, bringen dabei eine große Vielfalt in das kursübergreifend Projekt. Neben Bühnenpräsenz, Flexibilität und dem Bewegen zu Streichinstrumenten, lernen wir, als Studenten des 3. Jahres, wie bereits bekannte Bewegungs- und Formelemente kreativ in eine Gruppenchoreographie verwandelt werden können. Adam Maike * Butschle Marie * Hojda Wilma * Kratz Leonie * Lürig Johanna * Neher Tim * Pabel Paula * Ståhlhammar Niklas * Szabó Kincsö * van Aalst Anna Sofie * 10 Vonnunan „Movopoetische“ Kunst aus Wien Die Kompanie Vonnunan (Wien) ist ein siebenköpfiges Bewegungsensemble, das professionell und in Vollzeitarbeit movopoetische Kunst entwickelt. Der Begriff „movopoetisch“ setzt sich dabei aus den zwei lateinischen Begriffen movere (bewegen, erregen, anregen) und poeticus (poetisch, lyrisch, stimmungsvoll und über das rein Informative hinausgehend) zusammen. Diese spezielle Kunstform beinhaltet unterschiedliche performative Richtungen, wie Schauspiel, Tanz und Gesang und ist von verschiedensten Künstlern, wie Jacques Lecoq, Anna Halprin, Rudolf Steiner oder Sascha Walz inspiriert. Alle Mitglieder von Vonnunan sind ausgebildete Eurythmistinnen und sind daher der Eurythmie besonders verbunden. Das Ensemble hat derzeit vier verschiedene Produktionen auf seinem Spielplan: DER FARBENFÄNGER (gerichtet an Kinder zwischen 6-10 Jahren), WOODEN WINGS (gerichtet an Jugendliche zwischen 14-18 Jahren), sowie die Abendproduktionen WALK WITH ME und SIEBE(N). Eine weitere Produktion mit dem Arbeitstitel SHIFT (gerichtet an Kinder zwischen 10-15 Jahren) ist derzeit in Arbeit. Alle Produktionen sind jederzeit buchbar. Weitere Informationen befinden sich auf der Website: www.vonnunan.com Im Rahmen des Projektes ARCHE NOAH - GEMEINSAM ZU NEUEN UFERN ist die Kompanie Gast der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Auf der Bühne zu sehen sind EvaMaria Koch (*1987), Anna Lena Häußler (*1986), Friederike Luise Heine (*1989), Rosalie Bärbel Stark (*1988) und Kirsten Dorothee Wiebers (*1987). 11 Eurythmiekollegen aus der Region Köln/Bonn Wir, Ulrike Dohs, Selma Fricke, Julia Heinzelmann, Isabelle Rennhack, Isabel Setzer und Lea Tsangaris sind eine Gruppe von Eurythmistinnen aus Köln, Bonn und Wuppertal, die in verschiedenen Arbeitsfeldern tätig sind. Uns ist der künstlerische Umgang mit der Eurythmie sehr wichtig. Aus diesem Grund, haben wir uns für dieses Projekt zusammengefunden und erarbeiten seit einigen Monaten, in Zusammenarbeit mit Alexander Seeger, das „Adigio in G minor“. Da wir in unserem beruflichen Alltag nur selten mit Kollegen zusammenarbeiten, genießen wir die gemeinsame Arbeit sehr. Nicht nur, weil Eurythmie zu einem großen Teil eine Ensemble- und Sozialkunst ist sondern auch, weil dieser gegenseitige Austausch uns bereichert und inspiriert. Wir haben viel Spaß an der gemeinsamen Zeit und... wer weiß? Vielleicht ist das erst der Anfang... 12 CHOREOGRAPHIE Rob Barendsma Musikstudium am Konservatorium Rotterdam, danach Studium der Eurythmie und Musiktherapie in Berlin, Schauspielausbildung an der Stuttgarter Wilfried Hammacher Novalis Schule. Kostümbildner und Choreograph in verschiedenen Produktionen für Bühne, Musicals und Fernsehen in Stuttgart, Berlin, Hamburg, Bergen, Oslo und London. Lebt und arbeitet vorwiegend in Spanien. Assistenz: Nina Engelhard Alexander Seeger Alexander Seeger ist 1959 in Öhringen geboren. Er ist stellvertretender Fachgebietsleiter im Fachgebiet Eurythmie der Alanus Hochschule. Eurythmie studiert hat er bei Else Klink. Er war sieben Jahre lang Dozent an der Akademie voor Eurythmie in Den Haag, hat seit Beginn der 90er Jahre als freischaffender Künstler gearbeitet und war an verschiedenen Musikhochschulen und Pädagogischen Hochschulen sowie als Gastdozent an den meisten europäischen Eurythmieschulen tätig. Seit 2008 ist er Professor für Eurythmie an der Alanus Hochschule. Die Kunstausbildung zur Bühneneurythmie ist sein Hauptanliegen. Neue Begegnungsmöglichkeiten mit dem Publikum fand er in Museen, Fabriken, Kirchen, bei Tanzwettbewerben (bei „Das Beste Deutsche Tanzsolo“ kam er in die Endrunde) und einigen internationalen Tanzmessen. 13 MUSIK Yakoniuk Quartett Streichquartett Das Yakoniuk Quartett (Alexander Yakoniuk, 1. Violine, Svetlana Shtraub, 2. Violine, Irene Baiter, Viola, Arabella Ristenpart, Cello) wurde im Jahre 2000 von Alexander Yakoniuk gegründet. Das Quartett besteht aus Absolventen renomierter Hochschulen Europas. Die Mitglieder des Ensembles verfügen über reichlich Konzerterfahrung und sind Preisträger vieler internationaler Wettbewerbe. Das Yakoniuk Quartett ist in fast allen Stilarten und musikalischen Epochen zu Hause, sowohl in denen des vergangenen Jahrtausends als auch in der zeitgenössischen Musik. Das Repertoire reicht von Pergolesi über Barock und Klassik bis zur Moderne mit Werken von Schnittke und Rihm, von der Salonmusik bis zur Musik der Stummfilme. Der Schwerpunkt von Yakoniuk Quartett liegt jedoch in der Klassik und der Romantik von Haydn, Mozart, Beethoven bis zu Mendelssohn, Schubert und Schumann. Es gibt auch großartige Möglichkeiten im populären Gesangsrepertoire, dessen Kostbarkeiten auf ihre Entdeckung warten. Neben dem Barock, dem klassischen Opernrepertoire und russischen Romanzen erhalten insbesondere das Musical sowie Zigeunerlieder im Vortrag von Oxana Polyakova (Gesang) und dem Yakoniuk Quartett ihre unerreichte Brillanz und Charme. (www.yakoniuk.de) 14 Igor und Diana Grach Klavier Beide sind aktive Konzertpianisten und spielen seit langem auch für die Eurythmie. Andreas Merziger Korrepetitor Andreas Merziger, wurde 1972 in Gronau im Münsterland geboren und lebt heute mit seiner Familie in Wachtberg bei Bonn. Seit 2002 ist er als freiberuflicher Pianist tätig und unterstützt seit 2006 die Eurythmie-Ausbildung an der Alanus Hochschule in Alfter mit seinem Klavierspiel. „Es bereitet mir Freude zu erleben, welche bildende Kraft die Auseinandersetzung mit Musik auf Menschen jeden Alters ausüben kann." 15 Anika Brockmann Sprecherin Jahrgang 1976, studierte Sprachgestaltung und Schauspiel an der Alanus Hochschule in Alfter, seit 2006 freiberuflich mit dem Atelier Wortweise unterwegs. Große Liebe zum gesprochenen Wort, die sie in Rezitationen, Lesungen, im Schauspiel und im Sprechen für die Eurythmie zum Ausdruck bringt. Zahlreiche Theaterprojekte und Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. 2004 Gründung des mobilen Figurentheaters Fionn. Mit Elke Irene Scheuffele bildet sie das Ensemble Lautspuren, ein Duo, welches sich auf szenische Rezitationen zu den verschiedensten Themen spezialisiert hat. Derzeit tourt das Ensemble mit der heiter-poetischen Collage „Traumsommernächte“ durch verwinkelte Innenhöfe und geheime Gärten. Anika Brockmann lebt, spielt und experimentiert in Bornheim. Stephan Kraske und Jasper Gather Technik Stephan Kraske Jasper Gather Ausbildung zum Schauspieler/Sprecher an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, seit 2009 selbstständig tätig als Lichtdesigner und Bühnenbeleuchter für Tanz und Theater, sowie als Allroundkünstler in den Bereichen Schauspiel, Mime, Performance, Licht-/Objektgestaltung und… Kaffee. Was als freiwilliges Aushelfen neben der Schule begann, ist heute eine Leidenschaft. Durch kleine Theaterstücke und Einzelauftritte wuchs mein Interesse für das Gestalten der Bühnen. Nach meinem Abitur suchte ich mir neue Herausforderungen und begann bald darauf als Tournee Techniker. Nach einigem Improvisieren, hundert Aufführungen und einigen dunkeln und staubigen Bühnen kann ich sagen dass es mir Spaß macht, Licht und Schatten für den Zuschauer und die Darsteller tanzen zu lassen. 16 RÜCKBLICK ARCHE NOAH – EINE MÄRCHENHAFTE EURYTHMIEAUFFÜHRUNG Märchentournee Von Studierenden des 2. Studienjahres Eurythmie An 12 Terminen wurde das Stück „Arche Noah“ für Kinder ab 4 Jahren und Erwachsene in der Region Bonn-Rhein-Sieg aufgeführt. Im Anschluss an die Aufführungen fanden Workshops statt bei denen die kleinen und großen Zuschauer die Möglichkeit hatten hinter die Kulissen zu Blicken. Ein Rückblick von Cathrine Lox, Studierende im Bachelorstudiengang Eurythmie, 2. Studienjahr Frisch aus den Praktika zurückgekehrt und voller Tatendrang erwartete uns Studierende der Eurythmie im 2. Jahr im Februar ein ganz besonderes Projekt: Die Arche Noah. In dieser biblischen Erzählung wählt Gott Noah aus und warnt ihn vor einer großen Flut. Er beauftragt ihn damit, eine Arche zu bauen, in der nicht nur seine Familie Platz hat, sondern auch alle Tiere. Schließlich strandet das Schiff nach der Sintflut am Berg Ararat und es ist wieder Land in Sicht. Damit wir mit diesem Projekt nicht auch strandeten, wurden zu Beginn Rollen verteilt; bereits in den Weihnachtsferien wurde gemeinsam ein Text geschrieben, der die Erzählung kindgerecht wiedergibt. Wir teilten uns in Teams ein und kümmerten uns um Tourneeplanung, Kostümentwürfe, bzw. -gestaltung und auch eine eigene Musik wurde für das Märchenprojekt komponiert. In insgesamt 8 Wochen erarbeiteten wir uns „Arche Noah“, eine Eurythmie Aufführung für Kinder und auch Erwachsene, die insgesamt ca. 45 Minuten dauert. Die Leitung hatte Prof. Alexander Seeger, der mit uns die Choreographie einstudierte und uns auch immer wieder Freiraum für eigene Ideen und Einheiten ließ. Prof. Andrea Heidekorn studierte mit uns die Gesänge ein, die ein wichtiger Bestandteil unseres Stückes sind und begleitete uns instrumental während der Aufführungen. Der Text wurde von Anika Brockmann gesprochen, mit der wir eng zusammenarbeiten und somit Sprache und Tanz fein aufeinander abstimmen konnten. Sogar zu den Extraproben am Wochenende kam Anika und vertiefte mit uns die Choreographie. 17 Schon bald gingen uns der Gesang, aber auch der Märchentext nicht mehr aus dem Kopf und wir stellten fest, wie passend und witzig der Text auf verschiedene Lebenslagen passte. Einen ersten Teil unserer „Arche“ präsentierten wir am 28. Februar zum interdisziplinären Studium Generale - Symposium „Arche Noah“. Dieser fand beim Publikum großen Anklang, sodass wir motiviert in die zweite Hälfte unseres Projekts starteten. Die Proben wurden nun intensiver, der Zeitplan voller und die Aufführungstermine kamen in greifbare Nähe. Außerhalb der Proben wurden die letzten Kostüme fertig genäht, Flyer gedruckt, Sponsoren gefunden und ein Zeitplan für die Tournee erstellt. Mit der Generalprobe im großen Saal war es dann soweit; nach 8 Wochen intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema, vielen Proben, Tränen und Gelächter kam die Aufführungsphase. Wir freuten uns über die vielen positiven Rückmeldungen, welche uns Anschwung für die weiteren Aufführungen gaben. Auch hatten einige der Zuschauer schnell einen Ohrwurm von unserem Arche-Lied. Nachdem wir unser Märchenprogramm an den Tagen der offenen Tür vom 20.-22. März in verschiedenen Räumlichkeiten der Alanus Hochschule gezeigt hatten, ging es anschließend am Montag auf große Tournee mit acht Stationen. Sie startete in der FWS Tannenbusch und endete in Steinfurt in einer Camphill-Einrichtung. Aufgrund des gemischten Publikums, vor dem wir auftraten (Seniorenheime, Heilpäd. Einrichtungen, Schulen, Kindergärten, und keinesfalls immer anthroposophische Einrichtungen) war es interessant zu beobachten, wie unterschiedlich Eurythmie die Menschen erreicht. Nach einer aufregenden Tourneewoche voller neuer Eindrücke verabschiedeten wir uns am Freitagabend um bald, nach zwei Wochen Ferien, erneut gemeinsam das nächste Projekt zu beginnen. 18 KYMATIK Ein Exkurs Der Begriff „Kymatik“ (kyma, - griechisch: Welle) wurde von Hans Henny in den 1960 Jahren geprägt. Unter diesem Begriff fasst er alle Phänomene zusammen, die auftreten, wenn Klang und Schall dem Stoff begegnen. Nicht nur in alten Mythen und Religionen spielen Klänge, Musik oder die Kraft gesprochener Worte im Schöpfungsprozess der Welt eine herausragende Rolle. Auch das von der modernen Quantenphysik geformte Weltbild ist der Ansicht, dass die Welt maßgeblich von Schwingungsphänomenen bestimmt ist. In einer beinahe schon immateriellen, rein dynamischen Quanten-Dimension bilden sich einheitlich schwingende Felder, aus denen Strukturen, Ordnungsgefüge und schließlich die feste Materie hervorgehen. Chladnische Klangfiguren können bereits in der Welt der Festkörper in staunenswerter Weise das Hervortreten von Gestaltungsvorgängen aus dem rein schwingend Bewegten veranschaulichen. In noch subtilerer Art und Weise wird das erlebbar, wenn das Medium Wasser auf die Einwirkungen von Schwingungen mit unterschiedlichsten Formbildungen antwortet: aus komplexen, dynamischen Wellenbewegungen können ruhende Felder, Muster von `Stehenden Wellen` oder gar Ur-Bilder organischer Formen entstehen. AUSBLICK SCHWINGUNG - RESONANZ - LEBEN und das Geheimnis der Metamorphose Bewegungssymposium des Fachgebietes Eurythmie Tages-Seminar an der Alanus-Hochschule mit Alexander Lauterwasser am 21.November 2015 mit Bildern und Filmbeispielen Praxisseminare, inhaltliche Impulse aus der Forschung, eurythmische Demonstrationen. www.wasserklangbilder.de 19 AUFFÜHRUNGSORTE Fr, 19. Juni 2015 um 19.00 Uhr Freie Waldorfschule Sankt Augustin • Graf-Zeppelin-Str. 7 • 53757 Sankt Augustin Sa, 20. Juni 2015 um 20.00 Uhr Freie Waldorfschule Bonn • Stettiner Str. 21 • 53119 Bonn So, 21. Juni 2015 um 16 Uhr Institut für Waldorfpädagogik • Zielstraße 28 • 68169 Mannheim DANKSAGUNG Wir möchten allen weiteren Menschen danken, die an der künstlerischen und organisatorischen Umsetzung der Aufführungen einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Den Kollegen des Fachgebietes Eurythmie: Prof. Tanja Masukowitz, Prof. Andrea Heidekorn, Prof. Melaine Mac Donald Sprachchor: Prof. Georg Verhülsdonk, Studierende des FG Schauspiel: Olja Artes, Sophia Brocker, Nina Karimy, Jaschar Markazi, Alexander Prizkau, Alina Rohde Organisation: Ina Scholz, Nina Engelhardt, Bastian Böhm, Tatjana Krimer Den Kollegen der Freien Waldorfschulen Sankt Augustin, Bonn und des Instituts für Waldorfpädagogik Mannheim Fotos: Niklas Stålhammar, Nina Engelhard, Alexander Seeger, Bastian Böhm (S.17/18); Titel-Welle: Pixabay Die anfallenden Kosten für die Aufführungen müssen über Zuschauerspenden, Privatspenden, Fördersummen der Auftrittsorte und durch finanzielle Zuwendungen gedeckt werden. Wir danken unseren Förderern ganz herzlich: CULTURA GMBH 20