Diplomarbeit „Räuchern: Heilkräfte für Körper, Geist und Seele“

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Diplomarbeit „Räuchern: Heilkräfte für Körper, Geist und Seele“
Ausbildungslehrgang
zum Gesundheitstrainer für
Humanenergetik
Diplomarbeit
RÄUCHERN: HEILKRÄFTE FÜR KÖRPER, GEIST UND
SEELE
2013 01.12
Autor:
Reinsperger Sonja
Zauchwinkel 10
9345 Kleinglödnitz
Institut:
Kurs:
Betreuer:
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Die neuen Akademien
HRE5
Herzog Annemarie
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Diplomarbeit
Hiermit versichere ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit
selbstständig verfasst, andere als die angegebenen Informationen und
Quellen nicht benützt und die den verwendeten Quellen wörtlich oder
inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe.
[Ort, Datum]
[Name und Unterschrift]
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Diplomarbeit
Inhaltsverzeichnis
Einleitung..................................................................................................................................... 5
Einführung in das Räuchern ................................................................................................ 8
Der Geruchssinn ist ein Kanal zu inneren Welten........................................................................................ 11
Aromatologische BezügE................................................................................................................................... 16
Die Körperebene.............................................................................................................................................. 16
Die Gefühlsebene ............................................................................................................................................. 16
Die Geistesebene.............................................................................................................................................. 17
Räuchern zum Beruhigen, Entspannen, bei Nervosität, Stress und Angst: ....................................... 23
Räuchergesichte der Menschheit ................................................................................... 26
Was braucht man zum räuchern und wie wird es gemacht................................ 34
Die Räucherutensilien.............................................................................................................................................. 35
Räucherrituale ........................................................................................................................ 39
Räucherthemen .......................................................................................................................................................... 40
Resumee ........................................................................................................................................................................ 42
Literatur: ................................................................................................................................... 44
Fotonachweiss:....................................................................................................................... 44
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EINLEITUNG
Dinge die wichtig sind verschwinden nicht, sie schlummern scheinbar in
der Tiefe.
Doch wenn ihre Zeit gekommen ist, erwachen sie und erscheinen wie neu.
So ist es mit dem Räuchern. Das Räuchern war Jahrtausende lang ein
wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens.
Fast zu allen Zeiten war das Räuchern eine Zeremonie, so alltäglich und
wichtig wie das Zähneputzen.
Es wurden Welthandelsstraßen errichtet und unglaubliche Reichtümer für
Räucherwaren ausgegeben.
Die Ursprünge des Räucherns, das heißt das Verbrennen oder
Verglimmenvon aromatischen Substanzen liegen in der frühesten
Menschheitsepoche, irgendwo vor oder in der Steinzeit.
Für die Medizinfrauen und -männer ist das Räuchern eine Zeremonie ein
Teil ihrer achtsamen Art, mit Himmel und Erde umzugehen.
Nach Räucherungen kann man sehen wie sich die Gesichter entspannen und
eine Atmosphäre der Weite, Wärme und der meditativen Stimmung
entstehen.
Rauch ist ein Element der Meditation.
Feuer ist ein Element der Reinigung.
Duft ist eine Verbindung von Luft, Licht und Farben,
ein Element der Besänftigung.
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Hölzer und Harze, Wurzeln und Blüten: Räucherwerk der
unterschiedlichsten Art hat doch eines gemeinsam: Es ist ein machtvolles
Werkzeug um Kontakt mit einer Kraft, die größer ist als wir - mit Gott einer
höheren Macht, mit Engeln und anderen Wesenheiten die uns hilfreich zur
Seite stehen aufzunehmen.
Der Geist der Pflanze, der sich uns im Rauch offenbart, unterstützt die Kraft
der Vision, die Kontaktaufnahme mit Verstorbenen oder die Anrufung eines
Orakels.Er fördert eine Haltung der Achtsamkeit und Dankbarkeit, er
schärft unsere Sinne.
Bestimmte Düfte besitzen die Kraft, "Geister in die Vereinigung zu
rufen".Andere sind in der Lage unerwünschte Geister abzuwehren während
wieder andere "gute Geister" anziehen können, um eine Situation zu
unterstützen. Räucherwerke sind mit der Fruchtbarkeit und dem
Mondzyklus verbunden, es stellt das Verbindungsglied zwischen dem
Endlichen und den Unendlichen, dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren
her. Im Moment des Todes verlässt die menschliche Seele den physischen
Körper wie eine kleine Rauchfahne. Die Seelensubstanz ist der kleinen
duftenden Weihrauchfamilie ähnlich.
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Der Duft des Weihrauchs erfüllt die Funktion der Heilung und Reinigung
der energetischen Kanäle des Körpers.
Wir wissen, dass ein Raum, der mit Weihrauch, Duft, zarter Musik und
Kerzenlicht erfüllt ist, tiefe Zustände von Entspannung erzeugen kann,
Stress abbaut, die Atmung vertieft, den Cholesterinspiegel im Blut
vermindert und die Abwehrfähigkeit des Immunsystems erhöht.
Der Gebrauch von Pflanzenweihrauch erzeugt ein ganz subtiles Aroma, das
den feinstofflichen Körper, die Psyche und die Seele beeinflusst.
Man kann Räucherwerk verwenden, um einen geweihten Raum zu schaffen,
sein Bewusstsein zu beeinflussen , mit den feinstofflichen Körpern zu
arbeiten, deine Fixierungen zu transformieren, den Raum von vergangenen
Geschehnissen zu reinigen und zu befreien, um dir inneren Raum für neue
Erfahrungen zu eröffnen, dich seiner Sine zu erfreuen und schöne
Erlebnisse mit ganz besonderen Menschen entstehen zu lassen.
Wenn man sich am Anfang eines Prozesses befindet, sind die Dinge anders,
als am Schluss. Es ist eine Verwandlung, eine Reise durch viele
verschiedene Zustände.
Es gibt keine Möglichkeit, sich mit dem Räuchern zu befassen, ohne es
selbst auszuprobieren. Räuchern lebt von der Erfahrung. Je tiefer man sich
fallen lässt, desto wunderbarer nehmen die Dinge Gestalt an. Jede Pflanze
verkörpert jedoch auch eine individuelle Wesenheit, die ihre Charakteristik
durch Interaktion mit den Naturgesetzen und Elementarkräften ausgebildet
hat.
Räuchern hilft, in sich selbst zu Hause zu sein und die eigene Mitte
deutlicher zu spüren.
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EINFÜHRUNG IN DAS RÄUCHERN
Das Verräuchern aromatischer pflanzlicher Substanzen zum Zwecke des
körperlichen sowie geistig-seelischen Wohlbefindens, als Begleiter religiösspiritueller oder auch magischer Zeremonien, zum Schutz gegen
Krankheitskeime oder als sinnvolles Verfahren zur Konservierung von
Lebensmitteln, hat es in jeder Gesellschaft dieser Erde irgendwelche Spuren
hinterlassen. Tief im Inneren spürt des jeder der mit aromatischem Rauch
in Kontakt kommt. Wir nehmen wahr, wie sich durch einen Dufteindruck
etwas in uns manifestiert, was nach Raum verlangt. Der Rauch
aromatischer Pflanzen mutet ein wenig an wie ein Schlüsseleffekt. Etwas,
was im Keller eingeschlossen ist, möchte frei werden. Überall dort wo sich
die warm-würzigen, süß-aromatischen oder herb-holzigen Räucherdüfte
entfalten, scheint die Zeit für einen Moment stehen geblieben zu sein.
Dieser Eindruck ist oftmals so intensiv, dass sich Überraschung einstellt.
Ein Tag ohne Duft, so sagt man, galt für die alten Ägypter als ein verlorener
Tag. Am Morgen räucherte man Olibanum, zu Mittag die Myrrhe und abends
ein Kyphi.
Die Nase riecht, nimmt auf, und mit den Augen können wir den feinen
Rauch verfolgen und beobachten, wie er in unendlichen Formen Figuren,
Spiralen, Bänder usw. bildet. Das Räuchern ist die Wurzel der heutigen
Aromatherapie und Parfümerie. Wenn wir beim Räuchern aufmerksam den
Duft wahrnehmen, können wir uns von ihm in das Reich der Natur, in die
Geheimnisse der Pflanzen, in die Mysterien der feinstofflichen Ritual des
Räucherns erschließen wir uns die alte Weisheit von der Verbindung von
Mensch und Pflanze neu.
Das Räuchern kann energetisch auf die Umgebung einwirken. Der duftende
Rauch verbreitet eine ganz eigene Schwingung und verschafft im Raum ein
neues morphogenetisches Feld. Man kennt den Ausdruck "dicke Luft", der
Geruch von Angst, Streit, Trauer hängt im Raum. Kaum etwas kann die
Schwingung so neutralisieren und verändern wie das Räuchern.
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Räucherwerke kann man hilfreich einsetzen für:
- Räume, in denen viel gestritten wird oder getrauert wird,
- für ein Haus oder eine Wohnung, die man neu beziehen will,
- für Schulungsräume, Warteräume, Prüfungsängste, jede Art von
öffentlichen Räumen,
- für Kranken- und Sterbezimmer.
Beim atmosphärischen Reinigen von Räumen sollten die Fenster schlossen
sein.
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Man geht mit der Räucherschale von Raum zu Raum und fächelt den
aufsteigenden Rauch in alle Richtungen. Danach verlässt man den Raum
und schließt die Tür.
Die Räume sollten etwa drei Stunden bei geschlossen Fenstern und Türen
nicht betreten werden. Danach wird gründlich gelüftet.
Manche Räucherwerke wirken anregend sowie revitalisierend und können
uns helfen, zu unserem eigenen Kraftpotential zu finden, wenn wir kraftlos
oder entmutigt sind und uns erschöpft fühlen. Hierfür eignen sich
besonders die indianischen Kräuter und solche die dem Element
Feuerzugeordnet sind.
Stärkende Räucherwaren: Wüstenbeifuß, Tanne, Zeder,
Wacholder, Galgant, Drachenblut, Nelke,
Kampfer, Kiefer, Kalmus
Manche Räucherpflanzen wirken so ausgleichend und beruhigend, dass sie
uns eine Hilfe bei Schlafstörungen sein können. Man räuchert damit am
Abend vor dem Schlafengehen und spürt dabei wie der Rauch den Körper
entspannt und die Gedanken beruhigt.
Räucherwaren für einen guten Schlaft: Sandelholz,
Bernstein, Asant, Galbanum, Traumkraut,
Adlerholz
Die Jahreszeiten sind die Stimmungen der Natur. Feste und Räucherungen
können uns in Einklang mit den Jahreszeiten bringen.
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Räuchermischungen für Jahreszeitenfeste: Zwölf-Heilige-Nächte,
Avalon, Weihrauch, Ischtar.
Wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, ähneln die Düfte der
klassischen Räucherstoffe den menschlichen Pheromonen, das heißt jene
Duftbotschaften, die einen starken Einfluss auf die menschliche Sexualität
haben.
Räucherstoffe die sinnlich stimulierend wirken: Sandelholz,
Vetiver, Benzoe, Adlerholz, Patchouli,
Rose.
DER GERUCHSSINN IST EIN KANAL ZU INNEREN WELTEN
Das Zusammenspiel der drei Zentren Körper, Gefühl und Geist ist von
größter Bedeutung, wenn alles Leben seinen Ursprung nach Energie ist.
Es steigen uralte Traditionen aus der Vergangenheit auf und weisen den
Weg. Es sind energetische Fußstapfen unserer Vorfahren die endlich wieder
sichtbar werden.
Wir müssen respektvoll hineinspüren, uns trauen, ein paar unsichere
Schritte zu machen, dann gelingt es vielleicht von der Kraft zu schöpfen, die
in diesen Traditionen bewahrt und überliefert wurde.
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Bereits zu den Zeiten des Höhlenmenschen hatte der Kreis um das Feuer
eine wichtige selbsterhaltende, soziale und spirituelle Bedeutung. Man
versammelte sich, wenn es dunkel wurde, um das Feuer herum und es
wurden getrocknete Äste und Zweige auf das Feuer gelegt. Dieser Kreis bot
außer Schutz und Sicherheit aber auch das Erleben von Gemeinschaft und
Freude. Durch das Verglimmen der Pflanzen umhüllte der Rauch die
Gruppe ein und übte Einfluss auf die Stimmung.
So entstand die erhabene Erfahrung des Übernatürlichen und Göttlichen als
"Medizin" in Form von pflanzlichen Stoffen man konnte somit über den
Rauch Verbindung mit der Götterwelt und der Menschenwelt herstellen.
Bereits in der Frühzeit wurde so Räucherung und Ritual zu einem wichtigen
Bestandteil des menschlichen Lebens.
Im Mittelalter wurde geräuchert um die "Miasmen" für lebensfeindlich
gehaltene Geruchsentwicklungen, insbesondere im Zusammenhang mit den
großen Seuchenepidemien einzudämmen und ebenso um böse Geister zu
vertreiben oder magische Heilungsrituale zu unterstützen.
Grundformen der Verwendung von Räucherwerk:
1. für Reinigung/Desinfektion/Konservierung
2. für Wohlbefinden und Lustgewinn
3. für spirituelle, zeremonielle, transzendentale Anlässe.
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Auf allen drei Ebenen war der Gebrauch von Räucherstoffen wobei der
Aromatische Rauch das Licht anzog und den Schatten fliehen lässt.
Räuchern öffnet blockierte Bereiche und unterstützt den energetischen
Ausgleich.
Als die Mutter der Düfte wird Indien bezeichnet. Es ist die Heimstatt von
ungeheuer großen Spektrum aromatischer Pflanzen. Dementsprechend ist
das Wissen um Liebes-, Heil- und Transformationskraft der Düfte dort auch
besonders groß, und die Überlieferung von Rezepturen und heilkräftiger
Anwendung durch die vedischen Lehren geht bis in das 6. Jahrhundert v.
Chr. zurück.
Die größte Bedeutung kommt dem weißen Sandelholz zugute da es seit
ältesten Zeiten der wichtigste aromatische Duftstoff Indiens ist und
weltweit als begehrtes Handelsgut bis zum heutigen Tage angesehen wird.
Die Heilanwendungen mit Räucherungen zu begleiten, hat seinen
traditionellen Patz in der ayurvedischen Medizin.
In der tibetischen Medizin wird geräuchert um die Macht der geistigen Gifte
zu brechen. Das Dach der Welt wird das tibetische Hochland bezeichnet.
Das Irdische und das Geistige begegnen sich hier in gleicher Weise, wie
Himmel und Erde.
Der spirituelle Gebrauch aromatischer Pflanzen durch das Verräuchern hat
dort eine dementsprechend tiefgreifende Tradition im Leben der Menschen.
Wacholder, Zeder, Rhododendron, Galgant- und Kostuswurzel gehören zu
den wichtigsten Arten. Der Buddhismus hat in ganz besonderer Weise das
tägliche Leben der Tibeter mit Sinn gefüllt und eine starke spirituelle Praxis
begründet, die das Klosterleben eng mit der Gemeinschaft verbunden hat.
Der tägliche Gebrauch von Räucherwerk ist praktischer Bestandteil dieser
Lebensweise, um in Kontakt mit den höheren Ebenen des Seins und damit
der Göttlichen treten zu können.
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Die spirituelle Verwendung zielt auf die geistige Präsenz und Achtsamkeit.
Bereits im 6. Jahrhundert brachte man das Räuchern von China nach Japan,
wo es bis zum heutigen Tage in unterschiedlicher aber durchweg sehr edler
und feiner Form erhalten geblieben ist. Man unterscheidet sakrale und
profane Verwendung von Räucherwerk. Reinigung der Seele und
Beruhigung des Geistes sind positive Wirkungsweisen, die nach
buddhistischer Auffassung dem Räucherwerk zugeschrieben werden
können. Der profane Umgang mit Räucherstoffen hat einen hohen Standard
und wird ebenso spielerisch betrieben, indem auf zeremonielle Art und
Weise die Duftschale herumgereicht wird, während man dem Dufteindruck
Geschichten und Gedichte widmet.
Es gibt einen einzigartigen unmittelbaren Zustand der Seele: Reinheit
Bereits Shakespeare schwärmte von "allen Wohlgerüchen Arabiens". Für
die Muslime war und ist der Gebrauch wohlriechender Rauchschwaden
mehr als in jeder anderen Tradition mit Sinnesfreuden und mystischem
Erleben zugleich verbunden.
Die Freude an duftbetonten Sinnesreizen ließ auch eine hochentwickelte
Räucherkultur entstehen. Weihrauch als das männliche und Myrrhe als
weibliches Element bildete neben einer Vielzahl weiterer Stoffe wie
Rosenblüten, Zimt, Adlerholz, Benzoe, Sandelholz, Koriander, etc. die
Grundlage für eine unbegrenzte Palette von Rezepturen und
Zubereitungsweisen für Räucherspezereien.
Die Weihrauchstraße als eine der ältesten Welthandelsstraßen, leitete die
Karawanen durch die Wüste vom Golf von Aden bis an das Mittelmeer und
versorgte Menschen vom Maghreb bis zum Kaukasus mit dem kostbaren
Räuchergut. Besonders das Harz der Weihrauchbäume, Olibanum genannt,
stammte hauptsächlich aus dem sagenumwobenen Punt. Er gedieh im
Weihrauchgürtel einem steinigen Gelände von ca. 15 km am Rande der
Wüste und mit weniger als 100 mm Regen im Jahresdurchschnitt. Die
Verwendung des Weihrauches hat in den verschiedenen Bereichen des
täglichen Lebens Bedeutung und reicht von der simplen körperlichen
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Reinigung bis zu Austreibungsritualen bei Besessenheit. Trance- und
Liebesrituale mit Rauch, um in natürliche, integrierte Zustände in
Gemeinschaft und Ehe zurückzufinden, sind bis heute in der islamischen
Welt gängige Praxis. Bei den Nomadenstämmen der Wüste ist es
selbstverständlich, ankommende Gäste vor Eintritt in das Haus gründlich zu
beräuchern und damit eine Atmosphäre der Sauberkeit und Nähe für eine
gute Begegnung zu schaffen.
Die Geschichte des Räucherns in der christlichen Religion ist eher
widersprüchlich und wird bis zur heutigen Zeit kontrovers beurteilt. Zu
früheren Zeiten wurde es als ein heidnischer Brauch zurückgewiesen,
bekam aber im Zuge der sich ausweitenden liturgischen und zeremoniellen
Abläufen des etablierten kirchlichen System einen größeren Stellenwert.
Obwohl die katholische Messe den Weihrauch als fest etablierten Teil ihrer
Zeremonie kräftig verräuchert, finden wir viele Menschen die äußerst
ablehnend bis hochgradig allergisch auf diesen Duft reagieren. In der Regel
sind diese Menschen katholischer Herkunft und ihre vehemente Reaktion
scheint unangenehme Kindheitserfahrungen mit diesem Medium
widerzuspiegeln. Der Kirchenweihrauch der aus kleinen Kügelchen besteht
wird normalerweise nach besonderen Rezepturen aus Olibanum, Myrrhe,
Benzoe, Tolubalsam, Mastix, Labdanum und Drachenblut hergestellt. Der
farbige Überzug besteht aus Bienenwachs und Naturfarbstoffen.
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AROMATOLOGISCHE BEZÜGE
Die neun unterschiedlichen Blickwinkel geben auch einen interessanten
Bezugsrahmen ab um die im Pflanzenbereich als authentische BioStrategien erscheinende "aromatischen persönlichkeitsformen"
zuzuordnen. Mit osmologischen Anwendungen im Rahmen von
Selbsterfahrungs- und Persönlichkeitsarbeit können so psycho- und
aromatherapeutische Methoden der Heilung miteinander verknüpft
werden. Dies geschieht dadurch, dass der Zugang mit der eigenen Nase
gefunden wird.
DIE KÖRPEREBENE
Sie ist nach dem Prinzip der Polarität und materiell, das heißt nach
wissenschaftlich nachweisbaren Wirkmechanismen, aufgebaut. Die Körper
Triade im Enneagramm ist ein Kraftbereich, der auf die Ausstrahlung im
körperlichen Erfahrungsspektrum der Polarität ausgerichtet ist. Der
Durchsetzungsdrang hat drei unterschiedliche Strategien entstehen lassen,
die im existenziellen Bereich ihren Schwerpunkt haben.
DIE GEFÜHLSEBENE
Sie vermittelt zwischen Körper und Geist. Die feinstofflichen Energien auch
als Äther- oder Astralleib bekannt, befinden sich in einem FließGleichgewicht, das bei guter Gesundheit keine Blockaden aufweist.
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DIE GEISTESEBENE
Sie kann mit der Homöopathie, der Bachblütentherapie und
tiefenpsychologischen Prozessen verglichen werden.
Bei der Arbeit mit Aromastoffen können wir, je nach Zuneigung oder
Ablehnung bestimmter Duftstoffe, interessante Antworten ableiten, was die
momentane Befindlichkeit der Testperson betrifft.
Düfte transportieren auf wunderbare Weise Erinnerungen und
Erfahrungen. Gefühlsbilder tauchen auf und vegetative Prozesse,
Herzschlag, Blutkreislauf, Atmung, Muskulatur werden beeinflusst. Im
Unbewussten gespeicherte Information wird von Düften aktiviert. Da unser
Verstand von all diesen Prozessen weitestgehend ausgeschlossen bleibt,
wird uns über die Berührung durch einen Duft ein Stück mental
ungefilterter Wahrheit über uns selbst vermittelt, nämlich, dass wir ein Teil
des großen Ganzen sind, dessen Ziel es ist, Harmonie und unsere
Lebensprozesse zu bringen und die Fähigkeit zu fördern, mit unserer
Umwelt in einen lebensbejahenden Austausch zu Triton.
Düfte führen uns in die natürliche Ordnung zurück. Wir werden im Inneren
berührt und so, wie in der Welt der Tonschwingungen ein Resonanzkörper
mitschwingt, wenn ihn ein bestimmter Klang erreicht, so löst ein
Duftimpuls eine Resonanz in der entsprechenden Wahrnehmungszentrale
aus.
Wenn wir ein wenig Eichenmoos verglimmen und den Duft auf uns wirken
lassen, dann ist es möglich, in eine Urerfahrung des Lebens einzutauchen
und damit verbundenen Themen nachzuspüren. Wir können uns über den
Geruchssinn mit diesem Urbild verbinden.
Es gibt eine Vielzahl von Bäumen, aus deren Saft Harze entstehen, die einen
köstlichen Räucherduft liefern. Das Urbild dieser Phase der
Lebensentwicklung vermittelt uns der Dufteindruck von verräuchertem
Bernstein.
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Die Griechen nannten es auch Sonnenstein. Das Vermächtnis dieser Kraft
hat einen starken Einfluss auf geistige Erneuerung.
Räuchert man einmal nacheinander Zedernholz im Verbund mit Sandarak,
Burgunderharz, Wacholderspitzen und Kiefernharz. Von durchdringend
stark über samtig, dunkel, weich, warm und süß bis hell, klar und frisch
sind alle Befindlichkeitsnuancen vertreten. Das ganze Leben spielt sich in
der Familie der Koniferen ab, und ihr Aroma berichtet uns davon. Über das
Atmen entsteht ein energetischer Austausch zwischen den Lebenssystemen
des Pflanzen-, Tier- und Menschenreiches.
Entscheidend ist, dass wir anerkennen, welch großes Werk von der
Pflanzenwelt vollbracht wird. Wenn wir mit dem nötigen Respekt vor
dieser Leistung uns ihrer Geschenke bedienen, dann erfüllen wir unseren
Teil des kosmischen Zusammenspiels und das Gleichgewicht ist gewahrt.
Die Welt der Pflanzen besitzt keine mentale Funktion, die für so etwas wie
Selbstbetrachtung infrage käme. Das geistig-seelische Element der Pflanze
ist ein durch und durch authentischer Ausdruck im Dienste der Schöpfung
und wird als solches in dem Erscheinungsbild der Pflanze gespiegelt.
Natürlich spiegelt die Form der Pflanze auch den Entwicklungsprozess
wider, durch den sie in ihrem Kontakt zur materiellen Realität gehen muss.
Den Duft der Bergkiefer als höchst angenehm zu empfinden, bedeutet
positive Resonanz. Dies ist eine Botschaft aus dem limbischen System oder
Zwischenhirn, der Schaltzentrale unserer Gefühle zu den wichtigsten
Körperfunktionen: Bewegung, Hunger, Atmung, Sex, Schlaf.
Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass ein Schwächezustand vorliegt, der
einer Stärkung bedarf. Das ist eine lineare Schlussfolgerung, die zutreffen
mag oder auch nicht.
Diese Qualität spricht einen Persönlichkeitsbereich an, wo ich zu Hause bin.
Wo ich zu Hause bin, da halte ich mich meistens auf und viel meiner
Lebensenergie wird dort generiert und verbraucht. Es kann körperlicher
Schwächezustand ebenso wie emotionale Schwankung oder mentale
Überforderung nach der regulierenden Qualität verlangen. Der
stabilisierende Effekt dieses Baumes hat mit Durchhalten zu tun, was
lediglich auf eine Priorität im Körperbereich hinweist.
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Auf elementare Art und Weise strebt die Pflanzenwelt danach, den
Biokreislauf des Ökosystems im Sinne der Selbstregulation zu unterstützen.
A loving atmosphere in your home
Is the foundation for your life
(Dalai Lama)
Wenn wir ein wenig Eichenmoos verglimmen und den Duft auf uns wirken
lassen, dann ist es möglich, in eine Urerfahrung des Lebens einzutauchen
und damit verbundenen Themen nachzuspüren.
Es gibt eine Vielzahl von Bäumen, aus deren Saft Harze entstehen, die einen
köstlichen Räucherduft liefern. Das Urbild dieser Phase der
Lebensentwicklung vermittelt uns der Dufteindruck von verräucherten
Bernstein.
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Im stark verdichteten Bernstein ist der absolut niedrigste Wasseranteil
enthalten. Daraus resultiert eine sehr lange Duftentfaltung mit wenig
Rauch.
Einatmen,…..ausatmen…. und das Leben geht weiter
Es ist nicht eine Lichtbotschaft, die uns die Pflanzen übermitteln,
entscheidend ist, dass wir anerkennen, welch großes Werk von der
Pflanzenwelt vollbracht wird.
Wir sind die Augen, durch die der Kosmos sich selbst wahrnimmt. Es liegt
in unserer Verantwortung die Botschaft des Lichts durch uns
hindurchscheinen zu lassen anstatt die Augen vor der Wirklichkeit zu
verschließen.
Den Duft der Bergkiefer als höchst angenehm zu empfinden, bedeutet
positive Resonanz. Dies ist eine Botschaft aus dem limbischen System oder
Zwischenhirn, der Schaltzentrale unserer Gefühle zu den wichtigsten
Körperfunktionen. Zunächst bedeutet das nur: Diese Qualität
spricht
einen Persönlichkeitsbereich an, wo ich zu Hause bin. In diesem Bereich
wird die als positiv empfundene Essenz als Bio-Regulativ willkommen
heißen. Der stabilisierende Effekt dieses Baumes hat mit Durchhalten zu
tun.
Räuchere und es geschieht etwas Unerwartetes
Es gibt die unterschiedlichsten elementaren Tendenzen, die im
aromatischen Rauch zum Ausdruck kommen. Es sind unterschiedliche
Qualitäten, die der einzelne Organismus für einen geregelten Ablauf
benötigt. Wenn die Gedanken hoch fliegen und schnell von einem Bild zum
nächsten übergehen, dann ist viel Luft im Geiste. Im Gegensatz dazu zeigt
ein langsames und gründliches mentales Verarbeiten mit systematischen
und chronologischen Verbindungen von starkem Erdbezug im Denken.
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Die ayurvedische Heilkunst zielt genau auf dieses Persönlichkeitsbild und
bezeichnet es als die Konstitution eines jeden Menschen. Sie schult das
Auge ebenso wie Herz und Verstand, um zu erkennen, wo die natürliche
Ordnung in der Zusammensetzung der Elemente möglicherweise aus dem
Ruder laufen könnte und setzt dort an, wo Mangelzustände oder
Überschüsse in der Gewichtung der Doshas auszugleichen sind.
Durch das Räuchern versetzen wir uns nun in einen Zustand der
Aufnahmefähigkeit. Wir werden fähig, die feineren Eindrücke
wahrzunehmen, um dort, wo die Quelle allen Seins sprudelt, neue Impulse
zu schöpfen.
Lassen wir uns also vom Duft im Rauch aromatischer Pflanzen zu der
persönlichen Kraft in der eigenen Mitte führen. Die positive Empfindung,
kann als authentisches Signal aus dem limbischen System betrachtet
werden. Dieser Bereich des Gehirns ist die Schaltzentrale zur Steuerung der
Gefühlsreaktionen.
Eine positive Resonanz wie “Ich liebe diesen Duft” deutet an, dass hier so
etwas wie ein Hunger vom Körper signalisiert wird. Es besteht ein Bedarf.
Das Wesen dieser Pflanze entspricht dem Bereich, wo man sich im Rahmen
seiner Persönlichkeit zu Hause fühlt.
Wenn wir allerdings auf Düfte stoßen, die uns unangenehm sind, dann
wird´s natürlich umso interessanter für denjenigen, der sich als ein “Sucher
nach sich selbst” bezeichnet.
Was ich nicht riechen mag, führt zu den persönlichen Problemzonen. In der
Ablehnung zeigt sich die authentische Resonanz, dass diese Qualität etwas
ausdrückt, mit dem der Erfahrungssuchende nicht umgehen kann oder will.
Die Pflanze verkörpert in ihrem Duft das, was sie als Erfahrung im eigenen
Existenzkampf gewonnen hat. Diese Erfahrung schlägt sich essenziell im
Duft las Information nieder. Es ist jedoch nicht ratsam, mit abgelehnten
Düften intensiver zu arbeiten. Dort wo der Schatten herrscht ist unsicheres
Terrain.
Die „Schattenseiten“ enthalten oft unbewältigte Themen und schmerzhafte
Erinnerungen, mit denen eben nicht umgegangen werden kann oderill.
Heftige Reaktionen können unter Umständen die Folge sein, wenn eine zu
radikale Gangart eingeschlagen wird.
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Duftarbeit ist eine weiche Form der Lebenshilfe. Die Dinge ändern sich,
wenn die Eigenschaft sich auszubreiten, wenn es ungehindert fließen kann.
Langsam steigt dann auch die Akzeptanz. Die Schattenthemen werden Stück
für Stück in dem Maße integriert, wie das Licht sich ausbreitet.
Persönlichkeit und körperliche Verfassung stehen in einem ursächlichen
Zusammenhang. Krankheit kann sich bei entsprechender innerer
Einstellung als ein hervorragender Wegweiser herausstellen. Die Blockaden
sind ein Ergebnis, das dann eintritt, wenn in einem Bereich die notwendige
Erfahrung vorenthalten wird. Ein Schmerz hat uns da von der Quelle
getrennt, wir können unsere Lebenskraft in diesem Bereich nicht entfalten.
Dort haben die automatischen Abwehrmechanismen das Ruder
übernommen. Nach dem Aufwachen beginnt der Tag mit seinen Routinen
und Abläufen. Pflanzen dienen auf eine träumende Art dem Leben,
unabhängig davon, ob dies gewürdigt wird oder nicht. Wer jedoch diesen
Dienst bewusst und respektvoll annimmt, tritt in einen feinen Austausch
mit dem Pflanzenwesen, was sehr hilfreich sein kann.
Räuchern ist eine ökologische, ganzheitliche Vorgehensweise. Auch hier
zeigt sich der Grundsatz: Das, wogegen ich mich sträube, bleibt und das,
was ich annehme, verschwindet.
Ein großes rituelles Relikt in unserem Kulturkreis ist das Weihnachtsfest,
die Sonnwendfeier, das Erntedankfest, der Karneval, treten zum größten
Teil sinnentleert und nur noch auf die äußeren Aspekte reduziert in
Erscheinung.
Es besteht ein Mangel an echten Ritualen, die ihren ursprünglichen Zweck
der ganzheitlichen Heilung erfüllen. Der seelische Hunger nach Verbindung
kommt darin zum Ausdruck, dass Heillehren aller Art Hochkonjunktur
haben und die innere Verarmung sich in unmenschlichem Verhalten
zunehmender Aggression und Wahn ausdrückt. Deshalb ist es wichtig und
nötig, dass wir uns neue Rituale schaffen, die uns mit der eigenen Mitte in
Kontakt bringen.
Zum Beispiel ist es möglich, einen bestimmten Rauch mit einer inneren
Botschaft aufzuladen. Rauch und Affirmation werden eins, und ich kann
darauf vertrauen: Ich werde zunehmend meiner eigenen Mitte bewusst.
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Das einfachste Heilungsritual, das man allein durchführen kann, besteht
darin, zunächst den Raum im Kreis zu räuchern, eine bis drei
Lieblingspflanzen um sich herum anzuordnen und sich mit der
Räucherschale bequem niederzulassen. Jetzt lassen Sie sich zuerst einmal in
einen Entspannungszustand fallen und schließen Sie die Augen. Sie werden
ganz ruhig und alle Anspannung fällt von Ihnen ab. Sie konzentrieren sich
voll und ganz auf Ihren Atem, wie er in Sie hinein und wieder herausfließt.
Es ist, als wären Sie ein Teil vom kosmischen Seegang. Die Wellen kommen
und gehen. Sie sind sich bewusst, dass Sie über den Atem mit der
Pflanzenwelt verbunden sind. Mit tiefem Respekt und Dankbarkeit nehmen
Sie diese wunderbare Verbindung auf. Jeder Atemzug ist eine reinigende
und harmonisierende Berührung. Sie atmen Kraft ein und Schwäche aus,
Gelöstheit ein und Spannung aus, Heilung ein Krankheit aus. Sie können
spüren wie Ihr Energiekörper sich mit dem der Pflanzen verbindet.
RÄUCHERN ZUM BERUHIGEN, ENTSPANNEN, BEI NERVOSITÄT,
STRESS UND ANGST:
Düfte beeinflussen unser seelisch- geistiges Gestimmtsein. Sie können
anregen, beruhigen, harmonisieren. Hierfür verwenden wir Räucherstoffe,
die einen direkten, entspannenden Einfluss auf unsere Psyche haben.
Zelebrieren können wir diese Räucherungen am Abend, eventuell mit etwas
entspannender Hintergrundmusik und Kerzenschein. Lassen sie Ihre
Verspannungen und Sorgen mit dem duftenden Rauch davonfliegen. Sie
können Räucherungen aber auch einfach nur zum Genießen vornehmen.
Manche Räucherwerke wirken anregend sowie revitalisierend und können
uns helfen, zu finden, wenn wir kraftlos oder entmutigt sind und uns
erschöpft fühlen. Besonders eignen sich hier die indianischen Kräuter und
solche, die dem Element Feuer zugeordnet sind. Beim Räuchern können wir
uns vorstellen, wie unsere innere Kraft mit dem aufsteigenden Rauch
zunimmt.
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Manche Räucherpflanzen wirken so ausgleichend und beruhigend, dass sie
uns eine Hilfe bei Schlafstörungen sein können. Sie entspannen seelisch wie
körperlich. Räuchern Sie damit am Abend vor dem Schlafengehen und
spüren Sie dabei, wie der Rauch Ihren Körper entspannt und die Gedanken
beruhigt.
Seit Jahrtausenden verwenden die Menschen die Räucherungen für das
Träumen. Sie konnten damit Wahrträume erzeugen. Traum-Räucherungen
können auch heute noch eine Unterstützung von therapeutischer
Traumarbeit sein oder helfen, damit wir uns Träume besser merken
können. Wie erst in den letzten Jahren in wissenschaftlichen Traumlabors
festgestellt wurde, haben Düfte eine starke Wirkung auf unsere
Traumtätigkeit.
Vom Anbeginn der Räucherkultur haben die Menschen festgestellt, dass das
Räuchern mit seinen speziellen Düften die Kraft hat, spirituelle Energien zu
verstärken. Räucherungen können uns für subtile Ebenen jenseits unserer
Alltagswelt öffnen. Das Räuchern verbindet den menschlichen Geist mit
kosmischer Energie. Gebete sind viel wirkungsvoller, wenn sie von
Räucherungen begleitet sind. Das Räuchern ist ein tiefes Symbol für die
Wandlung, für den alchemistischen Prozess der Transformation. Das
Verbrennen von Räucherwerk hat die Menschen schon immer inspiriert,
über die Transformation des Irdischen in das Göttliche zu kontemplieren.
Der duftende Rauch schafft eine Atmosphäre der Andacht, Würde und
Besinnung, die unsere Gebete oder Meditationen unterstützt. Der
aufsteigende Rauch ist ein Symbol für unsere Seele, die ihre Verbindung
zum Göttlichen sucht.
Die Jahreszeiten sind die Stimmungen der Natur. Wenn wir diese bewusst
wahrnehmen, uns einschwingen, trägt dies zu unserem eigenen
Wohlbefinden bei und stellt für uns eine innere Bereicherung dar. Feste und
Räucherungen können uns in Einklang mit den Jahreszeiten bringen, unser
Erleben und Erfahren verstärken. Die Zeiten der Mondrhythmen wurden
mit Festen, Ritualen und Räucherungen begleitet und bewusst
mitempfunden.
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Diplomarbeit
Wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, ähneln die Düfte der
klassischen Räucherstoffe den menschlichen Pheromonen, d. h. jenen
Duftbotschaften, die einen starken Einfluss auf die menschliche Sexualität
haben. Dass Räucherungen die Liebesfähigkeit anregen, die Erotik
stimulieren können, haben die Menschen schon lange gewusst. Lassen Sie
sich von sinnlich duftendem Rauch verführen, genießen Sie eine
Räucherung zu zweit.
Viele Künstler und Künstlerinnen haben sich von Düften inspirieren lassen
oder mit dem duftenden Rauch ihre Phantasie und kreative Arbeit
unterstützt. Lassen Sie sich von einer Räucherung zum Musizieren, Malen,
Schreiben oder zu kreativer Arbeit inspirieren.
Die therapeutische Räucherung hat ihren Ursprung in archaischer Zeit und
hat sich über Jahrtausende erhalten. Bis ins Mittelalter waren bei uns
Räucherungen Bestandteil der täglichen Raum- und Körperpflege. Noch in
den siebziger Jahren unseres Jahrhunderts finden sich in der Roten Liste,
einer Auflistung gängiger Arzneimittel, mehrere Räucherpulver, die
hauptsächlich bei asthmatischen Beschwerden eingesetzt werden. Heilende
Räucherungen werden eingesetzt zur Behandlung von
Atemwegserkrankungen, Muskelverspannungen, Rheuma, in der
Geburtshilfe, bei Schlafstörungen, bei Schmerzen, zur Desinfektion und für
vieles mehr.
Räucherungen können heute sehr unterstützend wirken als Vorbereitung,
Begleitung oder Ausklang von Heilanwendungen wie Reiki, Massagen,
Farblichtbehandlungen und jeglicher feinstofflicher oder
psychotherapeutischer Therapie.
Wir moderne Menschen fühlen keine Notwendigkeit mehr für Rituale.
Rituale sind zeitlose Wege, die innere Entwicklung unterstützen und
bewusst erleben. Sie sind kraftvoll und können uns helfen, das Leben
besser zu meistern, Lebenskrisen zu bewältigen, Weisheit zu erlangen und
die eigene seelische Welt zu erweitern. Räucherungen können geistige
Erfahrungen unterstützen und spirituelles Wachstum beschleunigen. Sie
dienen auch dazu, mit der Energie der Erde, den Engeln oder anderen
feinstofflichen Wesen in Verbindung zu treten.
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Diplomarbeit
Räucherungen können Rituale wie das Befragen von I Ging, Tarot,
Engelskarten usw. hilfreich begleiten. Konzentrieren sie sich ganz auf ihre
Handlungen und auf deren Zweck.
RÄUCHERGESICHTE DER MENSCHHEIT
Die balsamisch duftenden Harze der Nadelbäume wurden in der Frühzeit
zum Räuchern verwendet, denn ihr Holz ist harzreicher als jenes der
Laubbäume. Wie diese Düfte damals genau zu rituellen und heilerischen
Zwecken eingesetzt wurde, wissen wir nicht mehr, doch es ist anzunehmen,
daß die Menschen damals über die Heilkraft dieser Harze Bescheid wußten.
Die Harze der einheimischen Bäume haben desinfizierende und
wundheilende Wirkungen. Deshalb waren sie Bestandteil der ersten von
den Menschen zubereiteten heilkundlichen Mittel.
Die Harze von Fichten, Tannen, Lärchen und Wacholder unterscheiden sich
durch leicht variierende Düfte. Bei einem Spaziergang durch einen
Nadelbaumwald wird man sicher auf Bäume stoßen an deren Rinde Harz
austritt. Der Baum reagiert mit Harzfluß auf Verletzungen der Rinde und
des Holzes.
Je weniger Wasser im Harz der Nadelbäume ist umso feiner riecht die
Räucherung. Für ein gutes Räucherharz sollten die Harzstücke etwa ein Jahr
lang getrocknet werden, erst dann verströmen sie ihren balsamischen Duft.
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Diplomarbeit
Folge deinem Wunsch, weil du lebst,
lege Myrrhe auf dein Haupt,
kleide dich in feines Leinen,
getränkt mit köstlichen Wohlgerüchen,
den echten Dingen der Götter.
Vermehre deine Wonnen noch mehr,
lass dein Herz nicht müde sein,
folge deinem Wunsch und deinem Vergnügen.
Schon im berühmten Lied des Hafners den ältesten ägyptischen Versen, die
uns erhalten sind, werden Wohlgerüche und Räucherwerk zur
Sinnenfreude gepriesen. Duftendes Räucherwerk galt als kostbares
Geschenk, als Beigabe zu allerlei gesellschaftlichen Gelegenheiten. Und
schließlich war es die wichtigste Zutat, um der sinnlichen Liebe noch eine
köstliche Dimension hinzufügen. Im alten Ägypten entstand eine der ersten
Hochkulturen des Duftes und damit des Räucherwerks. Düfte aller Art im
Leben spielten eine wichtige Rolle.
Man sagte allen duftenden Pflanzen göttlichen Ursprung nach.
Die Pflanzenwelt spielt in der gesamten Bibel eine wichtige Rolle. Alte,
stattliche Bäume galten als Symbol göttlicher Kraft. Schon Moses wird im
Buch Exodus von Gott angeleitet, wie er wohlriechendes Räucherwerk aus
Balsam, Stakte, Galbanum und Weihrauch herstellen und einen
Räucheraltar herrichten solle. Räucherwerk wird in der Bibel auch zu
medizinischen Zwecken verbrannt: Mit Ysop, Zedernholz und Karmesin
versuchen die Priester, dem Aussatz zu Leibe zu rücken, indem sie die
Kranken sowie die verseuchten Häuser beräuchern. Harze und andere
Räucherstoffe sind außerdem Bestandteil des heiligen Salbenöls.
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Diplomarbeit
Die Azteken kannten ebenso wie die Maya bereits viele Baumarten die
ihnen duftende Harze lieferten, zum Beispiel der Copalquahuitl, von dem
das Copalharz stammte und der den verschiedenen südamerikanischen
Harzarten ihren Namen gab.
Copalharz wurde auch zu medizinischen Zwecken verwendet, man
räucherte es bei Erkältung und um abgestorbene Föten auszutreiben.
Über Mitteleuropäische Räuchertraditionen wissen wir nicht allzu viel. Das
meiste ist uns aus dem Volksglauben überliefert, in dem sich einstmals
heidnische Gebräuche mit christlichem Gedankengut vermischten. Es
waren hauptsächlich Kräuterweiber die das alte magische Wissen um die
Heilkraft der Pflanzen bewahrten. Sie standen nun in dem seltsamen
Doppelruf, Heilerinnen und böse Hexen zugleich zu sein.
In manchen Gebieten ist bis heute der überlieferte Brauch Neunerlei –
Kräuterbüschel oder Weihbuschen die man an Maria Himmelfahrt zur
Kirchweih trug. Die Kräutergebinde die in der Regel aus Alant, Arnika,
Kamille, Königskerze, Ringelblume, Salbei, Schafgarbe, Wermut und
Wacholderzweigen bestanden, wurden zu vielerlei Zwecken verwendet,
doch hauptsächlich räucherte man mit ihnen in den vier Raunächten zum
Jahreswechsel die Häuser gegen Dämonen und Geister aus. Es gab viele
Räuchermittel und –mixturen gegen Dämonen, Hexen und Unheil. Die
großen Pestepidemien sind berühmte Beispiele für die ersten Einsätze von
Räucherungen im großen Stil. Mit Wacholder, Baldrian, Salbei und anderen
Kräutern räucherte man damals die Häuser und damit die Pest aus.
In der nordamerikanisch-indianischen Tradition werden die so genannten
Kräuter der Kraft als „Smudges“ verräuchert. Dazu werden bestimmte
Zweige, Buschpflanzen und Kräuter auf gute Art geschnitten, angetrocknet
und zu etwa 20 – 30 cm langen Bündeln verschnürrt, die dann luftig und
dunkel über längere Zeit zum Durchtrocknen aufgehängt werden. Kräuter
auf gute Art zu schneiden bedeutet, mit Achtsamkeit und Respekt für die
Pflanze.
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Diplomarbeit
Die getrockneten Smudges werden an der Spitze angezündet bis sie richtig
brennen, und dann durch die Luft gewedelt, sodass sie kräftig glimmen und
dabei ihren kräftig krautigen Duft entfalten.
Die klassischen Kräuter der Kraft die auf die oben beschriebene Weise
verräuchert werden sind:
. Wacholderzweigspitzen
. Präriebeifuß
. Weißer Salbei
Die Griechen nahmen fremde Gebräuche und Kulte gerne auf. Seit frühester
Zeit war die griechische Kultur von orientalischer Glaubensvorstellung und
Lebensführung beeinflußt. Die Duftinsel Kreta war für die Griechen ein
Bindeglied zum Orient. Man verwendete eine große Vielfalt an Duftstoffen
zum Räuchern, Parfümieren und Heilen. Räucherungen spielten im
Götterkult wie auch im häuslichen Leben eine wichtige Rolle. Oft war das
Räucherungsopfer von Flötenspiel begleitet.
Die Hebräer waren von der umgebenden Kulturen stark beeinflußt
worden, deren Duftkultur sie übernahmen. Sie selbst kannten als einfaches
Hirtenvolk kaum den Gebrauch von Räucherwerk, Parfum und Duftsalben
für sakrale und profane Zwecke.
Josef, der von seinen Brüdern an Ismaelitische Gewürz- und
Duftwarenhändler verkauft worden war, hatte verschiedene Parfüms und
Räucherwerke nach Israel geschickt, die es dort nicht gab.
Die indianischen Völker des amerikanischen Kontinents haben bis heute ein
Wissen bewahrt, das vom Vater Himmel und Mutter Erde und von allen
Lebewesen als Brüder und Schwestern erzählt. Das Räuchern mit
indianische Pflanzen kann uns für eine tiefere und respektvollere Art mit
Pflanzen in Kommunikation zu treten.
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Diplomarbeit
Die traditionellen indianischen Räucherpflanzen sind Pflanzen der Kraft,
Geschenke der Mutter Erde, die den Menschen in seiner Sehnsucht und auf
dem Weg zu seinem Ursprung im Himmel begleiten. Dem aufsteigenden
Rauch folgen die Gedanken zu Wakan Tanka, dem Schöpfer aller Dinge.
Seit jeher räuchern die Indianer in Tonschalen, in Eisenpfannen, auf heißen
Steinen oder in blauschimmernden Muschelhälften, welche mit etwas Sand
gefüllt werden, bevor darauf glühende Kohle zum Räuchern gelegt wird.
Eine ganz besondere Art des Räucherns entwickelten die Indianer für das
Pfeifenritual: Die Räucherkräuter werden in einer heiligen Pfeife geraucht.
Die Pfeife symbolisiert die Erde mit ihren weiblichen Elementen und den
männlichen Elementen. Diese Zeremonie verbindet die Erde und die
Menschen mit dem Himmel, denn der aufsteigende Rauch trägt die
Gedanken und Wünsche der Ratsuchenden wie eine Botschaft zum
Schöpfer.
Einer der bedeutendsten Räuchersubstanzen der altamerikanischen
Kulturen war das Harz des Copalbaumes. Im heiligen Buch der Maya wird
erzählt, dass Copal-Herz von der Erdgottheit aus dem Baum des Lebens
gepresst und den Menschen als Lebensblut geschenkt wird.
So war der Copal ein himmlisches, heiliges Harz das die Anwesenheit des
Göttlichen verkörperte. Die Opferschalen für Räucherungen sind manchmal
mit Tieren wie Jaguar, Kolibris, Schlangen usw. geschmückt. Die
Räuchermischungen haben meist einen warmen, sonnigen Duft, so als
wären ihre Rezepturen tatsächlich von Sonnengöttern selbst entworfen
worden.
Indien ist ein Ozean der Düfte. Wellen von Wohlgerüchen gleich entströmen
sie Blüten, Bäumen, Räucherwerk, Parfums, Duftpuder, Opferungen und
Räucherstäbchen. Oft sind sie von schwerer Süße und manchmal kaum
ertragbar im Angesicht des Elends auf der Straße. Wenn man Indien mit
dem Flugzeug erreicht, wird man schon am Flughafen vom Duft Indiens, der
Mutter aller Düfte empfangen. Wohlgeruch warmer Gewürze mischt sich
mit süßen Räucherstäbchen und dem Duft trockener Erde.
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Diplomarbeit
Kein Land der Erde besitzt diese unermeßliche Fülle an duftender Flora wie
Indien. Die Mutter der Düfte erstreckt sich von den höchsten Berghöhen des
Himalayas bis hinab zum Kap am Indischen Ozean. Viele verschiedene
Klimazonen liegen dazwischen, die jede ihre eigenen Gewächse
hervorbringt und uns duftende Blüten, balsamische Hölzer und aromatische
Harze schenkt. Kein Wunder, dass in Indien die Duftkultur höchst
entwickelt ist, und Düfte seit Jahrtausenden für das Leben in Form von
Räucherungen, für die Heilkunde als vielfältig zubereitete Medikamente
und für den täglichen Gebrauch in Form von Parfums und
Körperpflegemitteln verwendet werden.
Die verschiedenen Anwendungsarten des Sandelholzes auf dem indischen
Subkontinent würden ein eigenes Buch füllen, denn es ist fast untrennbar
mit dem indischen Leben verbunden. Sein Duft begleitet alle Stationen des
Lebens, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Das duftende
Sandelholz ist eines der schönsten Geschenke Indiens an die Welt des
Duftes.
Warm, weich, sanft, balsamisch, kosend berührt das Sandelholz die Sinne.
Es ist ein Duft für die Liebenden und schenkt außerdem wundervolle
Träume. In Indien wird es für Körperpuder, Öle, Parfums, Räucherstäbchen
und natürlich auch für Räucherungen seit Jahrtausenden verwendet.
Dem Sandelholz wird in seinem Ursprungsland eine starke
Ausstrahlungskraft und Schutzenergie zugesprochen. Das Holz wird in der
indischen Ayurvedaheilkunde als Heilmittel verwendet und als bitter,
kühlend, beruhigend und zusammenziehend bezeichnet, es wird zur
Behandlung von Blasen- und Nierenerkrankungen, Atemwegserkrankungen
und vielen anderen Leiden empfohlen.
Der antilopenfarbene echte Sandelholz ist ein Basisduft für indische
Räuchermischungen und Räucherstäbchen.
Die tibetische Medizin sieht die Entstehung der Krankheit in einer gestörten
und krankhaften Einstellung des menschlichen Geistes.
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Diplomarbeit
Die drei Geistesgifte Begierde, Haß und Unwissenheit bilden die Wurzel für
eine Krankheit.
Daraus entstehen Zustände des Geistes wie Depression, Angst,
Niedergeschlagenheit, Unruhe, die dann Krankheiten wie Entzündungen,
Verhärtungen und Wucherungen bilden. Zusammenhänge von Körper und
Geist, welche die Psychosomatik oder Neuropsychoimmunologie der
westlichen Wissenschaft ganz neu erkennen, werden in der tibetischen
Medizin seit langer Tradition berücksichtigt und bestimmen die Therapie.
Eine große Rolle zur Beeinflussung der gestörten und aus dem
Gleichgewicht geratenen menschlichen Psyche spielen in der tibetischen
Heilkunde die Räucherstoffe. Für jede Art von Störungen der menschlichen
Psyche gibt es eine ganz bestimmte Räuchermischung.
Arura gehört zu den bekanntesten Heilmitteln der tibetischen
Räuchermedizin. Sie gehört zur Familie der Combretaceae. Sie soll über 400
Krankheiten heilen können. Die gepulverten Früchte des Laubbaums
werden bei Asthma verräuchert, aber auch die Rinde und das Holz werden
fein zermahlen Räuchermischungen beigegeben. Arura verströmt beim
Räuchern einen feinen, holzigen und warmen Duft.
Mit der Lehre Buddhas in der Mitte des 6. Jahrhunderts kam der Brauch des
Räucherns von China über Korea nach Japan. Der Mönch Bodhidharma soll
den Buddhismus in Japan eingeführt haben. Unwissenheit ist die Wurzel
allen Leidens, lehrt der Buddhismus. Sie erzeugt Haß, Gier, Neid und
dadurch Zwietracht unter den Menschen.
Ursprünglich aus Indien kommend, dem Mutterland der Düfte, hat der
Buddhismus immer Räucherungen eingesetzt, um den Menschen auf
seinem Weg zur Vervollkommnung zu unterstützen, die Meditation
anzuregen und den Atem zu vertiefen. Verschiedenen Stufen der geistigen
Entwicklung wurden bestimmte Düfte zugeordnet. Der zum Himmel
steigende duftende Rauch diente im Buddhismus als Symbol für die
Vergänglichkeit aller Phänomene und für das Transzendente überhaupt. So
kann der Duft des wohlausgewählten Räucherwerkes helfen, der
Unwissenheit zu entfliehen und die Seele zu reinigen. Das Räucherwerk kann
helfen, den Geist zu beruhigen und friedlich zu stimmen.
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Diplomarbeit
Diese Tradition und Kunst hat sich im Laufe der Zeit in Japan immer mehr
verfeinert. Japanische Räucherstäbchen zählen zu den reinsten und feinsten
der Welt. Ihrem Duft zu lauschen, wie man in Japan das Riechen bezeichnet,
ist ein besonderes Vergnügen. Die Wertschätzung, die man dem Räuchern
in Japan im Zen-Buddhismus wie im Schintoismus dem Räuchern
entgegenbrachte, wurde später für das Leben im Alltag am kaiserlichen
Hofe übernommen. Die Adligen jener Zeit fanden soviel Gefallen an den
edlen Räucherdüften, dass sie diese nicht nur für sakrale Zwecke,
verwendeten, sondern begannen ihren Alltag mit edlen Düften zu
verfeinern.
Die Begeisterung für edle Räucherdüfte schenkte der Welt den ersten
Liebesroman: Die schöne und sehr gebildete Hofdame Murasaki Shikibu,
mit der unsere Geschichte der japanischen Räucherkultur begann, verfasste
im 11. Jahrhundert den Roman Die Geschichte vom Prinzen Genji. Die
Hofdame gewährt Einblick in die elegante Welt der Adligen in der
Kaiserstadt Kyoto. Zu jener Zeit entwickelte sich in Japan die Kunst der
Zubereitung von Räuchermischung.
Die zehn Tugenden des Koh
1. Räuchern öffnet das Transzendentale.
2. Räuchern reinigt unseren Geist.
3. Räuchern reinigt und klärt unseren Geist von weltlichen
Verblendungen.
4. Räuchern macht uns achtsam.
5. Räuchern ist ein Freund und Begleiter in Zeiten der Einsamkeit.
6. Räuchern bringt Frieden und Besinnung in einen hektischen Alltag.
7. Räuchern verliert seinen Wert nicht, auch wenn man es oft anwendet.
8. Selbst mit wenig Räucherwerk erfährt man Zufriedenheit.
9. Räucherwerk verliert auch bei langem Lagern seine Wirkung
nicht.Selbst bei täglichem Gebrauch schadet das Räuchern nicht.
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Diplomarbeit
Die höchste Entfaltung kultivierter Duftwahrnehmung in Japan zeigt sich im
Ko-Doh, dem Weg des Duftes. Ko bedeutet Duft, doh = der Weg. Er wurde
während der Ashikaga Ära entwickelt. Der Shogun Ashikaga ordnete an, die
bis dahin verwendeten Räucherdüfte zu klassifizieren und es wurden
Regeln aufgestellt, wie Räucherstoffe verbrannt werden sollten. Die
bewusste Dufterfahrung beim Ko-Doh kann die Seelenwelt erweitern, die
Geisteskraft stärken und die Kreativität anregen.
WAS BRAUCHT MAN ZUM RÄUCHERN UND WIE WIRD ES
GEMACHT
Das Räuchern an sich ist nicht schwierig. In Zeiten da die Menschen am
Lagerfeuer räucherten, war es noch etwas einfachen und natürlicher als
heute – denn der Umgang mit dem offenen Feuer war Teil des täglichen
Lebens. Auch zur Zeit der Kohleöfen, die noch nicht so lange zurückliegt,
konnte man zum Räuchern einfach ein Stück glimmende Kohle aus dem
Ofen nehmen und das Räucherwerk darauf verbrennen. Heute müssen wir
uns den Umgang mit dem Feuer wieder ganz neu aneignen doch das ist
bereits ein weiterer Teil der Entwicklung.
Das Räuchern kann zwar zum täglichen Bestandteil des Lebens werden,
doch wird es niemals alltäglich, vielmehr bildet es einen Gegenpol zu
Hektik, Stress und mangelnder Besinnlichkeit des Alltags. Das Räucherritual
fördert Ruhe, innere Einkehr und Achtsamkeit. Die glühende Kohle und das
schnell verbrennende Räucherwerk fordern zudem unsere volle
Achtsamkeit, die wir nicht zwischen Telefonaten, Kochen und Kinderhüten
aufbringen können und sollen.
Man sollte sich genügend Zeit nehmen und einen festen Ort dafür
einrichten, an dem die benötigten Utensilien bereitliegen und Sie sich
ungestört für eine Weile zurückziehen können.
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Diplomarbeit
Bitte bedenken Sie beim Verbrennen des Räucherwerks: Weniger ist
mehr! Finden sie behutsam heraus, welche Räuchermischung Ihnen heute
guttut, indem Sie erst einmal eine kleine Prise auf die Räucherkohle
streuen. Manchmal stellt sich heraus, dass wir gerade etwas ganz anderes
brauchen als wir zuerst vermutet haben. Halten Sie die Fenster während
der Räucherung immer einen Spalt breit geöffnet und lüften Sie hinterher
gut durch. Zum einen ist zu viel Rauch für uns oft ungewohnt, und wir
müssen erst einmal herausfinden, wie viel wir davon vertragen können.
Zum anderen wollen wir die Gedanken, Sorgen und Gefühle, die in dem
Ritual aufgetaucht sind, verabschieden und gehen lassen - sie dürfen mit
dem Rauch zum Fenster hinauswehen, damit wir uns erholt und erfrischt
einer anderen Tätigkeit, der Familie oder der Nachtruhe widmen können.
DIE RÄUCHERUTENSILIEN
Zum Räuchern eignen sich grundsätzlich alle feuerfesten Gefäße. Für Ihre
ersten Räucherungen können sie dazu einen stilvollen alten Teller oder eine
robuste Schale verwenden. Wenn Sie jedoch regelmäßig Räuchern, ist es
ratsam, dafür ein besonderes Behältnis anzuschaffen, das einige
Qualitätsmerkmale erfüllt. Da es Sie auf Ihrem Weg eine Weile begleiten soll
und Sie sicher lange Ihre Freude daran haben möchten, sollten Sie beim
Kauf Ihrer Räucherschale auf ein paar Dinge achten.
Räucherschalen aus Metall, die zwar häufig in sehr schönen Formen mit
hübschen Verzierungen erhältlich sind, eignen sich nur bedingt für unsere
Zwecke. Wenn man beispielsweise die ganze Wohnung ausräuchern oder
die Schale bei einem Ritual mit mehreren Personen weiterreichen möchte,
ist eine Keramikschale mit Fuß von Vorteil. Wenn man sich jedoch in ein
Gefäß aus Metall verliebt, achtet man darauf, dass es groß genug ist, um
ausreichend Sand zur Wärmedämmung hineingeben zu können. Eine
Variante sind kleine indische Räuchergefäße aus Messing oder Kupfer.
Besonders schöne, haltbare und zweckgemäße Räuchergefäße sind dagegen
aus Keramik oder Steinzeug.
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Diplomarbeit
Sie sind im Räucher- oder Duftlagen meist auch in großer Auswahl zu
finden und stehen fast immer auf einem oder mehreren Füßen, was
verhindert, dass die beim Verbrennen der Kohle entstehende Wärme
direkt an die Unterlage abgegeben wird.
Besonders zu empfehlen sind jedoch Gefäße aus einheimischen Töpfereien
und das nicht nur um die heimische Ökonomie anzuregen. Die Lasur sollte
blei- und kadmiumfrei sein, da beim Erhitzen keine Schadstoffe abgegeben
werden sollen.
Eine gute Portion Sand im Räuchergefäß gewährleistet, dass die
Räucherkohle nicht ausgeht, sondern gleichmäßig durchglüht, da sie gut
von unten belüftet wird. Außerdem schützt der Sand das Räuchergefäß, es
bleibt sauber. Für das Räuchern eignet sich einfacher Quarzsand oder
schlicht ein Tässchen aus dem Sandkasten. Besonders schön ist jedoch
Meersand. Auch Asche eignet sich als Unterlage für die Räucherkohle.
Nachteil ist hier, dass Asche sehr leicht aufgewirbelt wird, wenn wir uns
den Rauch zufächeln oder ihn im Raum verteilen.
Räucherkohle gibt es im Fachhandel. Die tablettenförmige Kohlestückchen
werden im Allgemeinen in Rollen zu jeweils zehn Stück verkauft. Die
selbstzündende Spezial-Räucherkohle ist einfach zu handhaben, denn das
Salpetergemisch, mit dem sie im Allgemeinen angereichert ist, bewirkt, dass
sie sich leicht entzünden lässt und schnell und gleichmäßig durchglüht.
Bewahren sie ihre Räucherkohle gleich welcher Art immer gut verpackt an
einem warmen Ort auf. Wenn sie sich einmal nicht oder nur sehr schwer
entzünden lässt, kann das daran liegen, dass sie feucht geworden ist. Der
Gebrauch der selbstentzündenden Kohle mag einfach erscheinen doch
gerade bei den ersten Versuchen hat schon manch einer darüber geklagt,
dass die Kohle immer wieder ausgeht. Wenn man jedoch ein paar einfache
Gebrauchshinweise beachten, kann ihnen das kaum passieren. Man
entzündet die Kohle von unten einfach und stilvoll lässt sich das über einer
Kerze bewerkstelligen. Das Kohlestück funkelt und knistert nun und sie
müssen einige Momente abwarten bis sich deutlich Rauch bildet. Wenn das
Funkeln sich über das gesamte Kohlestück ausgebreitet hat können sie es
auf die Sandschicht der Räucherschale legen.
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Diplomarbeit
Man wartet etwa drei bis fünf Minuten bis die Kohle komplett durchgeglüht
also mindestens bis zum Rand weiß ist. Danach kann man das Räucherwerk
aufstreuen.
Lassen sie ihrer Fantasie freien Lauf. In ihrem Gewürzeschrank werden sie
genug Anwendungen finden. Durch Ausprobieren sammeln sie wertvolle
Erfahrungen und kommen in den Genuss einmaliger Dufterlebnisse. Nicht
zuletzt nähern sie sich so der Kunst des Räucherns auf ihre ganz
persönliche, einmalige Weise.
Welches der richtige Zeitpunkt ist, um das Räucherwerk wieder von der
Kohle zu nehmen, daran scheiden sich die Geister. Ursprünglich lautet die
Empfehlung: Erst abwarten, bis die Zutaten ihre ganze Seele, ihren letzten
Atem ausgehaucht haben – sprich vollständig verkohlt sind. Das ist jedoch
eher die geeignete Methode für Hartgesottene, denn von Wohlgeruch kann
bei manchen Stoffen in diesem Stadium nicht mehr die Rege sein. Hier gilt
daher wie immer: Vertrauen sie ihrem Instinkt. Die moderne Empfehlung
lautet deshalb: Nehmen sie die Räuchersubstanzen von der Kohle, sobald
sie nicht mehr gut riechen. Anschließend können sie eine frische Portion
der gewählten Substanz oder Räuchermischungen auflegen, wobei für eine
kurze Bitte, Frage oder Anrufung jedoch oft schon eine einzige Dosis
ausreicht. Möchte man nacheinander verschiedene Duftmischungen
verräuchern, empfiehlt es sich, zwischendurch einen neutralisierenden Duft
wie den des sanften, beruhigenden Sandelholzes zu verbrennen. Das klärt
die Atmosphäre und schafft Raum für eine neue Komposition.
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Diplomarbeit
Das tragende Element in der Räucherung ist das Feuer. Seine
transformierende, umwandelnde Kraft ist es, die den Räucherstoffen ihre
Seele entlockt, sie für uns zugänglich und damit wirksam macht. Das Feuer
zeigt sich bei einer Räucherung in Form der glühenden Kohle. Da wir in
unserer persönlichen Entwicklung und somit auch auf dem Weg des
Räucherns Heilung und damit Ganzheit anstreben, sollten auch die drei
übrigen Elemente Erde, Wasser und Luft fester Bestandteil jeder
Räucherung sein – auch in unserem Bewusstsein. Das Element Erde wird
hierbei durch das Räucherwerk vertreten: Kräuter, Hölzer, Rinden, Harze,
Balsame und Blüten entspringen der Mutter Erde und geben ihre Essenz
dem verschlingenden Feuer hin. Das Wasserelement lässt sich auch durch
einen Kelch oder Krug, gefüllt mit Regenwasser oder schlichtem, vielleicht
mit Meersalz angereichertem Leitungswasser in ihr ritual holen. Das
Element Luft schließlich ist natürlich sowieso immer dabei und wird durch
den aufsteigenden Rauch der jedem noch so kleinen Luftzug folgt, sogar
sichtbar. Das magische fünfte Element, den Äther, das sind unserer
Gedanken, Bitten und Gebete, die wir in das Ritual hineingeben: Botschaft
an den Himmel.
Der Altar ist ein ganz persönlicher Ort zur Kommunikation mit dem
Göttlichen. Man sollte sich hier völlig ungestört zurückziehen, wohlfühlen
und zur Ruhe kommen.
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Diplomarbeit
RÄUCHERRITUALE
Ein Ritual ist eine zielgerichtete Handlung, um einer bestimmten Absicht
Nachdruck zu verleihen. Die Symbolik von Gegenständen, Worten, Bildern
und Zeichen unterstützt die Handlung und erinnert an die Absicht. So kann
es zu einer tiefen Verbindung der Innen- und Außenwelt kommen. Heilung
im schamanischen Sinne bedeutet Integration, Wiedereingliederung in die
Gemeinschaft des Lebens. Anders gesagt sind Räucherrituale also ein
Werkzeug, mit dem wir uns auf ganzheitliche Art und Weise einem Zustand
nähern, den wir als wünschenswert betrachten.
Es ist wichtig ein Ritual immer als eine Handlung zu sehen, die uns in den
gegenwärtigen Moment bringt. Nicht, was gestern oder was morgen
geschieht, ist wichtig, sondern nur der Augenblick, das Hier und Jetzt. Wenn
wir uns das vergegenwärtigen, dann haben wir auch alle Freiheit, unsere
Rituale selbst zu gestalten.
Im Buddhismus wird berichtet, dass Gautama sieben Tage nach Osten
blickend mit dem innigen Wunsch nach perfektem Wissen und
allumfassender Weisheit in erleuchteter Verzückung unter diesem Baum
saß und meditierte. Es offenbarte sich in seinem Geiste ein neues
Verständnis der Gebundenheit aller individuellen Existenz. Er erkannte
dabei den ewigen Kreislauf von Entstehung. Leiden und Zerfall, von Tod
und Neugeburt. So nannte man diesen Baum auch den Baum der
Erleuchtung – den Bodhi-Baum. Er hat tiefe und starke Wurzeln. Sein
Stamm verkörpert die Verbindung zwischen der sichtbaren und der
unsichtbaren Welt, Äste und Wurzeln stehen für das Streben nach
Vollkommenheit.
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Diplomarbeit
RÄUCHERTHEMEN
Reinigung und Klärung: Dieser Themenkreis umfasst alles, was mit
Transformation gestörter Raumenergie umschrieben werden kann.
Aggression, Krankheit und Tod: Ein Raum in dem jemand gelitten hat
oder schwer gestorben ist, kann diesen intensiven Prozess noch lange Zeit
ausatmen. Auch heftige Aggression hinterlässt im Raum atmosphärische
Störungen, die auf diese Weise abgelöst werden können und sich
verflüchtigen.
Reinigung und Klärung: Wir suchen einen geeigneten Platz in dem Raum,
der gereinigt werden soll. Bevor wir das Feuer anzünden, können wir
gedanklich unsere Absicht formulieren, die wir mit dem Ritual verfolgen.
Meditation und Entspannung: Wenn die Rast- und Ruhelosigkeit des
täglichen Lebensstromes so an den Nerven zerrt, dass Unbehagen und
Unausgeglichenheit an der Tagesordnung sind und man sich dabei
festzufahren beginnt wird es höchste Zeit, sich hin und wieder mit klarer
Absicht der Stille zuzuwenden. Man setzt sich kniend auf die Fersen oder in
den Lotussitz, am besten mit Meditationskissen, vor der Räucherschale und
entspannt sich. Man legt die Spezialmischung auf die Glut und lauscht dem
Duft.
Schutz und Hilfe: Die Frage des Vertrauens ist ganz wesentlich bei dieser
rituellen Handlung. Es geht darum den Moment zu nutzen, um den eigenen
Mittelpunkt aufzusuchen, denn aus ihm fließt das Urvertrauen, das so
wesentlich für unser "Aufgehoben-Sein" ist. Welche Situationen sind mir
unangenehm, weil ich meine, dem nicht zu genügen, was von mir verlangt
wird? Gegen was glaube ich mich schützen zu müssen? Wir suchen uns den
ersten Räucherstoff aus, zu dem es uns hinzieht, und legen ihn auf die Glut.
Dabei stellen wir uns vor, wie das Feuer dieses Thema verwandelt und der
duftende Rauch das Vertrauen zum Ausdruck bringt, das sich nun anstelle
der Furcht ausbreitet.
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Diplomarbeit
Weisheit und Heilung: Zum Einstimmen auf diese Heilungszeremonie ist
es hilfreich, darüber nachzusinnen, wofür die Kraft, die Sie mit dieser
rituellen Handlung erzeugen wollen, nötig ist. Welche Vorstellung steht der
Entfaltung Ihrer Lebensenergie im Wege. Je klarer man sich über die
begrenzenden Zusammenhänge sind, desto deutlicher können sie dem
Wunsch nach Veränderung Gestalt und Ausdruck verleihen.
Kraft und Lebensmut: Dieser Platz sollte für das Ritual öfter aufgesucht
werden. Er wird in zunehmenden Maße die Entstehung der fehlenden
Qualitäten fördern. Für jeden aromatischen Räucherstoff suchen sie sich
eine Qualität, wie Mut, Stärke, Ausdauer, Initiative, Durchsetzungsfähigkeit,
Achtsamkeit oder ein großes Herz.
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Diplomarbeit
RESUMEE
Es wird in manchen Büchern viel vom Räuchern in anderen Kulturen
geschrieben und erklärt, wie diese Menschen damit umgehen. Ich möchte
hier ein bisschen verständlich machen, wie hier bei uns das Räuchern
eingesetzt werden kann. Ohne Berührungsängste und ohne Vorurteil.
Räucherwerk wurde in vielen spirituellen Traditionen entweder als ein
Element der Reinigung, Besänftigung oder Meditation eingesetzt.
Heutzutage wissen wir etwas mehr über Pflanzen. Wir wissen, dass
pflanzliche Substanzen in der Lage sind, in ein Resonanzverhältnis zu den
kognitiv kontemplativen, ebenso wie den emotional energetischen
Aspekten unseres Selbst zu treten.
In den schamanischen Traditionen gilt Räucherwerk als eine äußerst
subtile Substanz, die auf vielen Daseinsebenen schwingt. Der Gebrauch der
geeigneten Bestandteile ist wesentlich dafür, die richtige Atmosphäre zu
schaffen. Einige Mischungen haben die Kraft, "Geister in die Vereinigung zu
rufen". Andere sind in der Lage, unerwünschte Geister abzuwehren
während wieder andere "gute Geister" anziehen können, um eine Situation
zu unterstützen. Wir können hieraus ersehen, dass einige Räucherstoffe
aktiv und andere passiv sind.
Räucherwerk ist mit der Fruchtbarkeit und dem Mondzyklus verbunden. Es
ist das Räucherwerk, das der Menschheit hilft, sich mit der Essenz, dem
göttlichen Ursprung, zu verbinden. Räucherwerk stellt das
Verbindungsglied zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen, dem
Sichtbaren und dem Unsichtbaren her. Der Rauch wird den Kontakt zu der
Welt der Geiser herstellen. Räucherwerk, das "Harz des Himmels", wird der
Erde durch Bäume, Pflanzen und Blumen übermittelt. Im Moment des
Todes verlässt die menschliche Seele den physischen Körper wie eine
kleine Rauchfahne.
Der Duft des Weihrauchs erfüllt die Funktion der Heilung und Reinigung
der energetischen Kanäle des Körpers. Der Duft wird, wenn er den
Geruchssinn der Teilnehmer erreicht, über die Sinneswahrnehmung das
Bewusstsein verändern und innere Visionen hervorrufen.
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Das Ziel ist, die Einflussnahme von Düften auf den gesamten Menschen,
und nicht nur auf die physischen und emotionalen Gegebenheiten,
nachdrücklich vor Augen zu führen. Er lädt uns ein, durch Räucherwerk den
Geist der Pflanze als ein Mittel zu Selbsttransformation zu nutzen. Wir
wissen, dass ein Raum, der mit Weihrauch, Duft, zarter Musik und
Kerzenlicht erfüllt ist, tiefe Zustände von Entspannung erzeugen kann,
Stress abbaut, die Atmung vertieft, den Cholesterinspiegel im Blut
vermindert und die Abwehrfähigkeit des Immunsystems erhöht.
Der Gebrauch von Pflanzenweihrauch erzeugt ein ganz subtiles Aroma, das
den feinstofflichen Körper, die Psyche und die Seele beeinflusst. Dies wird
eher von der feinen Schwingung der Aromen bewirkt, als von den
feststofflichen Bestandteilen.
Wir wissen heute, dass der Gedanke die Fähigkeit in sich trägt, Wirklichkeit
zu verstärken und deutlicher werden zu lassen. Du kannst Räucherwerk
verwenden, um dir einen geweihten Raum zu schafften, dein Bewusstsein
zu beeinflussen, mit den feinstofflichen Körpern zu arbeiten, deine
Fixierungen zu transformieren, den Raum von vergangenen Geschehnissen
zu reinigen und zu befreien, um dir inneren Raum für schöne Erlebnisse mit
ganz besonderen Menschen entstehen zu lassen.
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LITERATUR:
. Räucherstoffe und Räucherrituale (Thomas Kinkele)
. Die Räucherin (Annemarie Herzog)
.Botschaft an den Himmel (Susanne Fischer Rizzi)
.Das große Buch vom Räuchern (Franz Huber, Anja Schmidt)
. Spirituelles Räuchern (Thomas Kinkele)
FOTONACHWEISS:
. www.fotlia.com
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