Yoga - Samaji

HANDEl
& GEWERBE
Yoga - Was ist das?
"Ich geh jetzt zum Yoga."
"Oh, schön. Ist das nicht Entspannung
pur? Oder müsst ihr euch da so verbie~
gen?"
Diese oder ähnliche Aussagen hört man
recht häufig, wenn man über Yoga
spricht. Und ganz falsch ist das auch
nicht. Aber Yoga ist noch sehr viel mehr
als das!
Das Ziel des Yoga ist die Erfahrung des
eigenen Selbst, das die Yogis Samadhi
("ohne Zeit") nennen. Es ist ein Zustand
des vollen Bewusstseins ohne Gedankentätigkeit. Das lateinische Wort dafür
wäre Religio, Rückbesinnung. Aber ist das
der Grund, weshalb Millionen Menschen
Yoga machen? Sicher nicht. Vielmehr
sind es die "Nebenwirkungen": Schmerzen verschwinden, der Körper strafft sich,
es stellt sich im Laufe der Zeit ein natürliches Körpergewicht ein. Die eigene Entspannungs- und Regenerationsfjhigkeit
kehrt zurück, die Konzentrationsfjhigkeit erhöht sich und die Wahrnehmung
wird feiner. Allmählich schleicht sich
Zufriedenheit in das Leben, die Ausstrahlung verändert sich und der Alltag wird
als leichter und glücklicher empfunden.
Yoga gleicht die Funktionssysteme des
Körpers aus. Das Hormon- und Lymphsystem, die Verdauung, die Nervensysteme und der Bewegungsapparat werden
gestärkt.
Im Ursprung des Yoga stand der Körper
eher im Hintergrund. Die jahrtausendealten, indischen Texte beschreiben in erster Linie den Sinn des Menschseins, ethische Grundlagen und den Aufbau unserer Welt. Die jüngeren Texte zeigen
zusätzlich verschiedene Wege zum
Zustand des 5amadhi.
Einer dieser Wege ist Hatha-Yoga, der in
der westlichen Welt seit Jahren boomt.
Er bereitet den Körper und Geist auf die
Meditation vor. Von außen betrachtet
erscheint Hatha Yoga zunächst wie Gymnastik. Unzählige Stil richtungen, wie
r
Ashtanga, Vinyasa, Iyengar und Integraler Yoga bieten für jeden Typ und scheinbar jedes Problem eine ''Lösung". Allen
gleich ist jedoch die Arbeit mit dem Kör~
per, mal mehr, mal weniger intensiv.
Doch nun kommt der Unterschied zur
einfachen Gymnastik ins Spiel. Während
der Bewegungen und Körperhaltungen
(Asanas) nimmt der Yogi eine beobachtende Geisteshaltung ein. Er ist gleichzeitig aktiv und inaktiv. 50 kommt er in
der Übung der Meditation nahe.
Bestimmte Atemtechniken, Konzentrationspunkte und Bildgedanken helfen
dabei. Diese Entschleunigung ist genau
das, was so viele Menschen im Yoga
suchen und auch finden.
Die ersten Schritte sollte man grundsätz~
lich mit einem lehrer machen. Sonst ist
es leicht möglich am Sinn des Yoga vor~
beizugehen und doch nur Gymnastik zu
betreiben. Erst mit fortschreitender
Übung ersch ließt sich das ganze komplexe System.
Ist die grobe Ebene des materiellen Kör~
pers ausgeglichen, eröffnen sich die
nächstfeineren Ebenen. Durch Atem übungen (Pranayama) steigt die Energie,
mit Konzentration und Meditation stär~
ken sich die mentalen Fähigkeiten. Das
innere Gefühlsleben und die eigenen
Gedankenmuster werden erkennbar. Bei
regelmäßigem Üben passiert das fast
automatisch. Mit der achtsamen Wahr~
nehmung der eigenen Gedanken und
Gefühle sieht sich der Yogapraktizierende vielleicht mit neuen Fragen konfrontiert: Wie gehe ich mit mir um? Welche
Lebensgrundsätze verleiten mich etwas
zu tun oder zu lassen? Was ist mir wirk-
lich wichtig?
50 passiert es oft, dass Menschen z. B.
durch Rückenprobleme zum Yoga kommen und nach einiger Zeit ihr ganzes
Leben neu ordnen. Woher sie die Kraft
dazu nehmen? Sie hatten sie immer,
doch jetzt wissen sie sie zu nutzen.
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