Berlin, xx

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Berlin, xx
Berlin, 30. März 2016
PRESSEMITTEILUNG
„Berlin in fashion – Modestadt Berlin“
Filmhistorische Retrospektive im Rahmen des 12. achtung berlin – new berlin film award
vom 14. - 20. April im Bundesplatz-Kino Berlin-Wilmersdorf.
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
Fast zeitgleich zum Beginn der Erfolgsgeschichte der Berliner Filmindustrie begann auch der Aufstieg Berlins als
Modestadt von internationalem Ruf am Anfang des 20. Jahrhunderts. Der „Berliner Chic“ wurde zu einem
international gültigen Begriff für elegante Mode. Am Hausvogteiplatz in Mitte war das Zentrum der Konfektion,
dazu kamen die eleganten Modesalons im „Neuen Westen“ rund um den Kurfürstendamm. Nach der Vertreibung
durch die Nationalsozialisten und die Zerstörung durch die Bomben des Krieges, blühte die „Modestadt Berlin“
seit Anfang der 1950er Jahre noch einmal auf. Bedingt durch die Teilung in zwei politische Systeme begann ab
1961 jedoch eine Zeit der wirtschaftlichen Stagnation auf der einen und der kreativen Erstarrung und
ideologischen Vereinnahmung der Mode auf der anderen Seite der Mauer. Doch in den „kreativen Nischen“,
entstanden seit Mitte der 1970er Jahre in West-Berlin und seit Anfang der 1980er Jahren in Ost-Berlin wiederum
neue Linien, die Mode und Kunst miteinander verbanden.
Für die diesjährige Filmhistorische Retrospektive des 12. achtung berlin – new berlin film award, die vom 14. bis
20. April im Bundesplatz-Kino gezeigt wird, hat die Kuratorin Christine Kisorsy unter dem Titel „Berlin in fashion
– Modestadt Berlin“ ein Programm zusammengestellt, das zu einem Streifzug durch die Geschichte des 20.
Jahrhunderts an den Nahtstellen von Film und Mode aus der Berliner Perspektive einlädt.
Das Publikum kann sich auf zahlreiche 35-mm-Filmperlen freuen, u.a. die Stummfilm-Konfektionskomödien
„Der Stolz der Firma“ und „Schuhpalast Pinkus“ von und mit Ernst Lubitsch, mit denen, live begleitet von
Stephan Graf von Bothmer am Piano, die Reihe am 14.4. um 18 Uhr eröffnet wird. Die Retrospektive bietet
eine der seltenen Gelegenheiten auch historische Wochenschauen und die satirischen DEFA-Kurzfilmreihe
„Das Stacheltier“ zu entdecken.
Weitere Entdeckungen aus verschiedenen deutschen Filmarchiven, die im Rahmen der Retrospektive erstmals
wieder gezeigt werden, stehen auch im Mittelpunkt eines Dokumentarfilmprogramms, das von der Deutschen
Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen und BIKINI BERLIN präsentiert wird. „Der Modespiegel“ des
Regisseurs Peter Pewas und das Filmfragment „Herbstmodenschau bei Staebe-Seger“ sowie „Mode 1956“
und „Anziehendes“ über die Arbeit des Modeinstituts der DDR lassen am 18.4. um 18 Uhr die elegante Welt
der Damenmode für Berlinerinnen aus beiden Teilen der Stadt in den 1950er Jahre wieder auferstehen.
Heinz Oestergaard, Berliner Modedesigner von internationalem Ruf, wird der Retrospektive gleich mehrfach die
Ehre geben, so z.B. in „Pikanterie“ (16.4., 18 Uhr), seiner ersten Arbeit als Filmkostümdesigner mit einem
Cameo-Auftritt als Besitzer eines Modesalons und in „Playgirl“ (15.4., 18 Uhr) wo er sich selbst spielt.
Während die präsentierten Werbefilme und Wochenschaubeiträge das offizielle Bild der jeweiligen politischen
Anschauung zeigen, halten die Dokumentarfilme dieser Realität einen Spiegel vor. Die Doku „Mit Fantasie
gegen den Mangel“ (19.4., 18 Uhr) beispielsweise portraitiert die Underground-Modeszene im Prenzlauer
Berg der 80er Jahre, ohne die eine ganze Generation Teenies auf die untragbare Jugendmode der DDR
zurückgeworfen gewesen wäre.
Die Spielfilme zeigen Berlin als Filmkulisse und Handlungsschauplatz. Eine alltägliche Liebesgeschichte aus dem
ungeteilten Berlin, meisterhaft erzählt von Wolfgang Kohlhaase, ist der DEFA-Film „Eine Berliner Romanze“
(17.4., 18 Uhr). Darin muss sich Annekathrin Bürger als junge Verkäuferin entscheiden zwischen einer Anstellung
im HO-Warenhaus am Alexanderplatz oder einer Ausbildung als Mannequin in West-Berlin. Im Anschluss an den
Film wird es ein Filmgespräch mit der Schauspielerin Annekathrin Bürger und Knut Elstermann geben.
Abgerundet wird das Programm durch Filmgespräche und ein hochkarätig besetztes Podiumsgespräch am
15.4. um 16 Uhr im Bundesplatz-Kino zum Thema:
„Berlin und die Mode in den Jahren des Wiederaufbaus nach dem Krieg und die Neuerfindung Berlins als
Modestadt nach der Wiedervereinigung“ diskutieren:
-
Dr. Peter Lemburg, Stadt- und Architekturhistoriker und Autor des Buches „Bikini Berlin und seine Story“
Christine Waidenschlager, Modehistorikerin, Staatliche Museen zu Berlin – Kunstgewerbemuseum
Jochen Pahnke, Modedesigner, Gewandmeister, Dozent – Lette-Verein Berlin.
Karten für die Retrospektive können unter www.bundesplatzkino.de oder telefonisch unter 030 85 40 60 85
täglich ab 15 Uhr bestellt werden.
Weitere Informationen zum Programm der Retrospektive und den einzelnen Filmen entnehmen Sie bitte
dem angehängten Flyer.
achtung berlin – new berlin film award wird veranstaltet von achtung berlin e.V. und gefördert von der
Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH. Die Retrospektive „berlin in fashion -Modestadt Berlin“ wird gefördert
von der DEFA-Stiftung, der Stiftung Ernst-Reuter Archiv und dem Kulturbeirat Charlottenburg-Wilmersdorf.
Weitere Informationen zum Festival achtung berlin – new berlin film award erhalten sie unter:
www.achtungberlin.de
Kontakt:
Christine Kisorsy
Programmleiterin Retrospektive
Tel. 030 787 12 510
mobil. 0173 80 22 912
mail. [email protected]
www.achtungberlin.de

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