Cologne - David Garrett

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Cologne - David Garrett
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Konzertberichte:
David Garrett - Live: Köln, 16.11.2012, Lanxess Arena
21.11.2012
Großes Kino in Köln im Rahmen der „Rock Anthems“ Tour
David Garrett gehört zu den Musikern, die scheinbar nicht still stehen können. Während
sein aktuelles Album „Music“ (10/2012) nur beste Chartsplatzierungen einfährt und
bereits vergoldet wurde, zeigt sich sein Tourplan mehr als gefüllt. Für 2013 sind bereits
die „Music“-Tour und eine Tour mit dem Festival Strings Lucerne Orchester angekündigt,
derzeit erfreut er die Arenen der Republik allerdings mit der Verlängerung der „Rock
Anthems“ Tour.
15500 Zuschauer lockte David Garrett an diesem Abend in die damit restlos ausverkaufte
Kölner Lanxess Arena, die den rockigen Seiten des Künstlers entgegen sehnten.
Gemeinsam mit dem Orchester Neue Philharmonie Frankfurt und seiner Live Band wurde
David entsprechend bereits von überwältigendem Applaus auf der Bühne begrüßt. Von
der ersten Minute an zog die Effekt geladene Show das Publikum in ihren Bann.
Angefangen bei der großen Leinwand, die die Songs mit Hintergründen, Diashows und
Liveübertragungen von der Bühne selbst untermalte, wurden keine Kosten und Mühen
gescheut, um das Set zur vollen Geltung zu bringen. Pyrotechnik und Rauchsäulen an
den passenden Momenten sorgten für den gewissen Knalleffekt, Tänzerinnen in
entsprechend passenden Kostümen für Bewegung. Das mehrstöckige Bühnenbild bot
zudem die Möglichkeit in mehreren Dimensionen zu arbeiten, was den Gesamteindruck
nur noch ausbaute. Ein durch die Halle fliegender David Garrett zu „Smells Like Teen
Spirit“ war dabei nur noch das krönende Element, das die Show zum absoluten visuellen
Spektakel erhob.
Zwischen einem jeden Song erwies sich David außerdem als großartiger
Unterhaltungskünstler. Beinahe jeden der Titel leitete der Künstler mit kleinen Anekdoten
aus seinem Alltag ein, bei denen die ein oder andere für großes Amüsement sorgte. Ganz
egal ob der Raubkopienfund seiner DVDs und Alben während eines Thailand Besuchs,
einem geklauten Sportwagen während eines Off Days im schönen New York oder
vergessenem Radiowecker, der in Dauerschleife mit einem Livealbum von Metallica die
Nachbarn erfreute – eine jede Geschichte machte den Musiker nicht nur menschlicher,
sondern schaffte es auf kreative Art und Weise auf die Songs überzuleiten. Gleichzeitig
boten diese Moderationselemente auch die Möglichkeit der Danksagung („Thank You –
Bon Jovi“) und für ganz besonders persönliche Momente wie eine Kinderfotodiashow
(„Yesterday“) oder Davids persönliche Liebeserklärung an die Musik selbst („Music – John
Miles“).
Im Vordergrund standen trotz allem natürlich Davids Musik und sein unglaubliches
Talent. Nur wenigen gelingt die Verbindung von zeitgenössischer Musik, vor allem aus
dem Bereich der Rockmusik, mit klassischen Instrumenten in einer solchen
Vielschichtigkeit wie David Garrett. Die Fingerfertigkeiten des Violinisten sind dabei ein
wahrer Augenschmaus. Es ist die Geschwindigkeit seines Geigenspiels gepaart mit einem
unglaublichen Feingefühl und einer Leichtigkeit in der Finger und Bogen über die Saiten
schweben, die nichts anderes als Staunen zurücklassen konnten. Für „Viva la Vida“ hatte
er sich dabei noch eine ganz besondere Spielerei bereitgehalten. Mit einem Paddle Board
nahm er im Spiel des Songs selbst mehrere, sich wiederholende Melodieteile auf und
erschuf sich so seine eigene Mehrstimmigkeit.
Neben einer großartigen Darbietung der Neuen Philharmonie Frankfurt dürfen natürlich
auch die Musiker seiner Band nicht vergessen werden. Immer wieder trat er im Verlauf
der Songs mit den Musikern in direkte Interaktion und schuf so ein harmonisches
Zusammenspiel. In diversen Soli sowie einem Titel („Highway To Hell - AC/DC“), der
traditionell nur von seiner Band gespielt wurde, überließ er Jeff Lippstein (Schlagzeug),
Jeff Allen (Bass), Marcus Wolf (Gitarre), John Haywood (Klavier) und Frank an der
Heijden (Gitarre) immer wieder das Rampenlicht. Diese Zeit nutzten die Musiker perfekt,
um ihre eigenen Fähigkeiten betont auszuspielen und begeisterten dabei das Publikum
ebenfalls in großem Stil.
Die Zuschauer selbst bewiesen, dass man sogar bei einem komplett bestuhlten Konzert,
das sich allein aufgrund der Instrumentierung durchaus zu einem gewissen Grad im
Klassik-Sektor ansiedeln ließ, nicht darauf beschränken musste, den Abend
stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen und höflich zu applaudieren. Es wurde mit David
gelacht und vor allem seine Musik gebührend zelebriert. Einen ganz besonderen Moment
durfte eine junge Dame während „ Stop Crying Your Heart Out – Oasis“ erleben.
Tourmanager Jörg erwählte Silvia aus dem Publikum, um den Song verträumt mit David
auf einem Sofa sitzend erleben zu dürfen.
Über 2 Stunden zog dieses großartige Spektakel die Zuschauer in ihren Bann und bot
dabei ein multimediales Erlebnis der Spitzenklasse. Diese Mischung aus fesselnder Musik,
Entertainment, dem perfekten Licht, brillantem Sound und vor allem der nötigen Portion
Herzblut und Gefühl machten den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mit seiner
„Rock Anthems“ Tour 2012 ist es David Garrett gelungen, die Melodien seiner großen
Alben „Rock Symphonies“ und „Music“ glaubwürdig auf die Bühne zu transportieren
und damit vor allem in vollem Umfang zu begeistern. Großartig!
Setlist:
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Welcome To The Jungle – Guns 'n' Roses
Palladio – Carl Jenkins
Cry Me A River – Justin Timberlake
Live And Let Die – Guns 'n' Roses
Yesterday – The Beatles
Funiculi, Funicula – Turco/Denza
Leningrad – Billy Joel
Pirates – Klaus Badelt
Human Nature – Michael Jackson
9. Symphony – Ludwig van Beethoven
Groovy Kind Of Love – Muzio Clementi
Kashmir – Led Zeppelin
Pipers – Schottisches Volkslied
Sandstorm
Thank You – Bon Jovi
Viva la Vida – Coldplay
Sabre Dance – Khachaturian
Tico Tico – Zequinha de Abreu
Bond Theme – James Bond Soundtrack
Corelli – Legacy
Desperado – Eagles
Miserlou – Pulp Fiction Soundtrack
Stop Crying Your Heart Out – Oasis
Highway To Hell – AC/DC
Smells Like Teen Spirit – Nirvana
Music – John Miles
We Will Rock You – Queen
Let It Be – The Beatles
Stephanie Wunderl für CDstarts.de