Ein Mann, eine Geige und mehr als 10.000

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Ein Mann, eine Geige und mehr als 10.000
Chocolate Music.com
Ein Mann, eine Geige und mehr als 10.000 begeisterte Menschen
David Garrett, Stargeiger aus Aachen, verzückt am gestrigen Abend mit seiner modernen
„Rock Anthems“ – Show eine ausverkaufte Olympiahalle.
Bei einer Geige denkt man zunächst an klassische Musik, vielleicht ein Orchester,
Beethoven, Mozart,…
So begann die steil verlaufende Karriere des mittlerweile 31jährigen Wahl – New Yorkers
auch, doch er kann auch anders.
Er ist mittlerweile ein weltberühmter Geiger der eben nicht nur Titel von Beethoven und
Mozart interpretiert, er präsentiert seinem weitgefächerten Publikum auf seinem
klassischen Instrument Titel aus der heutigen Zeit, Songs von Justin Timberland, Led
Zappelin, Bon Jovi oder auch Coldplay – so auch am 14.April in München:
Hinter einem roten Vorhang machte sich das Orchester ebenso wie die Electricband von
David bereit und dann fällt der Vorhang.
Mit „Welcome to the Jungle“ von Guns’N’Roses eröffnet die 3stündige, sehr
beeindruckende Darbietung von David Garrett.
Er ist Allein – Unterhalter, der es problemlos schafft von der ersten bis zur letzten
Sekunde, aber auch noch lange danach, zu überzeugen.
Unterstützt wird er von seiner Band, dem Orchester und einer grandiosen Bühnenshow.
Große Schauplatz, riesige Leinwand, Feuershow – all das ist perfekt auf die Setliste des
Abends abgestimmt.
Es erinnert ein bisschen an die „Night of the Proms“, aber im Gegensatz hierzu wechseln
sich eben nicht mehrere nationale und internationale Künstler auf der Bühne ab, David
und seine Geige ziehen das Publikum ganz alleine für mehrere Stunden in den Bann.
Er streicht und zupft sein wertvolles Instrument, spielt Klassiker von Michael Jackson,
The Beatles, Oasis oder auch den Eagles.
Zwischendurch bringt er die mehr als 10.000 Zuschauer durch seine kleinen Geschichten
aus seinem Leben immer wieder zu Schmunzeln und laut lachen:
Auch er konnte herzlich lachen, als er seine beiden Live – DVDs gut gefälscht auf dem
Schwarzmarkt in Thailand gefunden hat – getreu dem Motto „…wenn Du es hier her
geschafft hast, dann schaffst du es überall…“.
Nur seine Plattenfirma war irgendwie nicht so enthusiastisch, als David ihnen stolz ein
Foto zukommen ließ?!?
Aber auch seine Mutter fand Platz in den Erlebnisse, so gibt David zu (auf Tour) nicht viel
von Ordnung zu halten und überzeugte seine Mutter vom „nicht aufräumen“ mit dem
kessen Spruch eines möglichen Diebes „…ich bin zu spät, hier war schon jemand…“!
Wenn die Geige schließlich zur Ukulele wird, sich Trommler und Schlagzeuger ein Battle
bieten, dann sind wir im zweiten, aber nicht weniger beeindruckenden Teil von David
Garrets „Rock Anthems“.
Jetzt macht David gleich mal Beethoven dafür verantwortlich, dass er nicht Dirigent
wurde, weil er eins als kleiner Junge und gefülltem Füllfederhalter das heimische
Wohnzimmer zu dessen Musik mit tintenblauen Flecken neu dekorierte – naja wurde es
eben doch die Geige, die er im zarten Alter von vier geschenkt bekam.
In der zweiten Hälfte geht es dann klassisch weiter mit den modernen Songs, Filmmusik
von James Bond oder Pulp Fiction streicht David unglaublich gut und authentisch.
Bei „Highway to Hell“ überlässt David seiner Band den Augenblick mit den Münchner,
jeder bekommt sein Solo und wir namentlich auf der riesigen Leinwand vorgestellt. David
selbst kommt kurz darauf als fliegender Geiger zurück.
Gut befestigt an Stahlseilen schwebt er geigespielend ! Über das Publikum – „Smell like
teen Spirit“ von Nirvana.
Es folgt „Music“, die musikalische Hymne von John Miles. Sie geht über in „We will rock
you“ von der legendären Band Queen – das letzte Spektakel des Abends.
Naja fast, denn eine Zugabe lässt sich auch ein weltberühmter Stargeiger mit seinem
Publikum nicht nehmen – „Let it Be“!
Es war ein ganz einfacher Abend:
Ein Mann in Jeans, grauem Shirt und schwarzem Sakko, coole Boots und
zusammengebundener blonden Mähne – aber dennoch so eindrucksvoll.
Ein Mann, eine Geige und mehr als 10.000 begeisterte Menschen – die Rede ist von
keinem geringeren als DAVID GARRETT!
Danke für ein unvergessliche Konzerterlebnis…achso, und über das Privatleben
darf weiter spekuliert werden
© Stephie Rupprecht