Trainingscenter der Rational AG, Landsberg am Lech
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Trainingscenter der Rational AG, Landsberg am Lech
Öffentliche Bauten Trainingscenter der Rational AG, Landsberg am Lech Architektur: Ackermann und Partner, Architekten BDA, München Tragwerk: Beratendes Ingenieurbüro Christoph Ackermann, München Bauherr: Rational AG, Landsberg am Lech Die Firma Rational AG ist der weltweit führende Hersteller von Großgeräten für die Gastronomie. Die Dampfgarer werden im Werk 3 im Gewerbegebiet Frauenau produziert. Um die Nutzer dieser Geräte für die Praxis zu schulen, wurde neben dem 2008 erbauten Werk ein Trainingscenter errichtet. Es ist über einen Verbindungsgang direkt mit der Werkhalle verbunden, sodass die Teilnehmer das Casino mitbenutzen und die Produktion verfolgen können. Das Trainingscenter selbst ist als zweigeschossiger Baukörper konzipiert und nicht unterkellert. Man betritt das Erdgeschoss über ein Foyer mit Pausenraum und gelangt über eine breite Treppe in den etwas tiefer gelegenen Schulungsbereich. Hier befinden sich vier Trainingsräume, die durch flexible Trennwände unterteilt oder zu größeren Einheiten zusammengeschaltet werden können. An der Nordseite des Erdgeschosses, zum Anlieferhof hin und durch einen Verteilerflur von den Trainingsräumen getrennt, befinden sich Vorbereitungs- und Spülküche, Lagerräume, Haustechnik, Sanitärräume und zwei Büros für die Trainer. Das Obergeschoss kragt um eine halbe Konstruktionsachse über das Erdgeschoss aus und wird von einem umlaufenden Flucht- und Wartungsbalkon umsäumt. Die Büros sind um einen zentralen, begrünten Innenhof angeordnet. Die Nebenräume liegen an den vier Ecken des Innenhofs. Raumhohe Verglasungen lassen das Gebäude offen und transparent erscheinen. Mit dem umlaufenden Balkon werden die Fassade des Erdgeschosses verschattet und die Fluchtwege aus dem Obergeschoss gesichert. Stahl spielt die tragende Rolle Das Gebäude ist als Stahl-Skelettkonstruktion mit einer Stahlbetondecke über dem Erdgeschoss und einem Stahldach geplant. Die Stützen und Träger sind aus offenen Stahlwalzprofilen konzipiert. Die Anordnung der Tragelemente baut im Wesentlichen auf einem 2,60 x 2,60-MeterRaster auf, wobei der Abstand der Tragwerksstützen in Gebäudelängsrichtung bei durchgehend 5,20 Metern und in Gebäudequerrichtung bei 5,20, 7,80 und 15,60 Metern liegt. Durch die umlaufende Zurücksetzung des Erdgeschosses kragt das Obergeschoss an allen vier Seiten © Jens Weber » Der zweigeschossige Baukörper des Trainingscenters gleicht den vorhandenen Höhenversatz geschickt aus. » Grundriss Erdgeschoss, Maßstab 1:800 34 Preis des Deutschen Stahlbaues 2014 © Jens Weber © Jens Weber Öffentliche Bauten » Das Gebäude beruht auf einem eleganten Stahltragwerk. » Der auskragende Balkon ist Fluchtweg und Schattenspender. um etwa 3,10 Meter aus. Die Dachträger sind als über die gesamte Gebäudebreite durchlaufende Mehrfeldträger mit Spannweiten von 6 x 5,20 und 4 x 7,80 Metern geplant. An den Trägerenden kragen die Dachträger jeweils über weitere 3,10 Meter frei aus. Abweichend davon sind die Dachträger nördlich und südlich der Dachterrasse als Einfeldträger mit einseitigem Kragarm ausgebildet. Der Dachabschluss erfolgt über Trapezbleche, die im Regelfall senkrecht zu den Dachträgern durchlaufend über jeweils 5,20 Meter spannen. Im Bereich der östlichen und westlichen Auskragungen sind die Spannrichtungen der Trapezbleche um 90 Grad gegenüber dem Regelfall gedreht. Die Stöße der Trapezbleche werden versetzt ausgeführt. Der umlaufende Balkon ist ebenfalls in Stahlbauweise erstellt. Die Laufflächen bilden Gitterroste, die seitlich an den Längsträgern gelagert sind. Die Längsträger liegen alle 5,20 Meter auf Querträgern auf und sind alle 2,60 Meter durch weitere Nebenträger seitlich gehalten. » Isometrie des gesamten Stahltragwerks. Sämtliche Räume sind um ein zentrales Atrium herum angeordnet. bauforumstahl 35